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Der Primas von Deuischlanö Zum Ooppeßubtiäum des Erzbischoss von Breslau vr. Adolf Berlram Der Metropolitan der neuen ostdeutschen Kirchen provinz, Kardinal Fürstbischof Dr. Adolf Bertram, hat am Freitag sein goldenes Priesterjubiläum be gangen. Am 31. Juli empfing der Jubilar im Iullaneum zu Würzburg, wo er zusammen nur »ranz Hitze und Alois Schaefer, dem nachmaligen Apostolischen Vikar von Sachsen, seine Universitätsstudien die heilige Priesterweihe. Gleichzeitig kann Bertram ein zweites seltenes Jubiläum feiern: am 15. August werden es 25 Jahre, seitdem der jetzige Metro, politan von Breslau den Bilchofsstuhl des heiligen Bern ward von Hildesheim, seiner Vaterstadt, bestieg. 50 Jahre Priester und 25 Jahre Bischof, diese beiden Daten umschließen ein Lebenswerk, doppelt und dreifach wert, in seiner hohen Bedeutung gewürdigt zu werden, in einer Zeit tiefster wirtschaftlicher und vater« ländischer Not, in der die Führerpersönlichkeit und die Autorität ganz allgemein einen sehr schlechten Kurs hat, in einer Zeit, in der besonders die religiösen und kultu rellen Werte umkämpft und umstritten werden wie selten in der Weltgeschichte, in der gleichwohl aus dem Chaos der weltanschaulichen Zerrissenheit und Unsicherheit die starke weltanschauliche Geschlossenheit der katholischen Kirche achtunggebietend hervorragt und denen, die an die Umwertung aller Werte glauben, mit eherner Folgerich tigkeit ibr ..non oossumu," entaeaenhält. Selten mögen die Zeitenstürme und die Schicksals wogen der Geschichte die Breslauer Dominsel in gleicher Stärke umbrandet haben als in diesen Jahren, seitdem Adolf Bertram, auf dem Hildesheimer Bischofsstuhle be reits als Mann der Wissenschaft und des praktischen Seeleneifers bewährt, seine Schritte nach dem deutschen Osten lenkte, um hier auf den Ruf des Papstes hin das Erbe eines Kardinal Kopp zu übernehmen. Damals hatte der Weltkrieg mit seiner blutigen Todesernte gerade be gonnen. Die Kriegsfurie brandete bis an die Grenzen der Diözese. Man wird sich erinnern, daß Benedikt XV. dem Breslauer Bischof den Kardinalshut erst im Dezember 1919 überreichen konnte, obwohl er ihm schoir im Jahre 1916 zugedacht worden war. Und als dann die Waffen schwiegen, begann für die Diözese eine neue schwere Zeit. Der Kampf um Oberschlesicn zog herauf, der zcitrveilige auch in das religiöse Leben tief eingrisf, und der mit der ungerechtfertigten Losreißung deutschen Landes auch dem Breslauer Fürstbistum bittere Wunden schlug. Hinzu kam die Sorge um die auf böhmischem Gebiet liegenden Teile der Diözese, die mit der Errichtung der tschechoslowa kischen Staates akut wurde. Und als dann die Kriegswun den vernarbt waren, mußte das Breslauer Fürstbistum im Interesse der Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse in Vronken neue, nicht unbeträchtliche Opfer bringen^ Würde ein Chronist das Lebenswerk eine» Kirchen fürsten nur nach diesem flüchtig gestreiften äußeren histo rischen Geschehen beurteilen wollen, so wie man etwa die Hausmachtpolitik einzelner Fürstenhäuser zu beurteilen pflegte, dann würde er allerdings gegen die primitivsten Gesetz« der Objektivität und Gerechtigkeit auf das gröb- lichste verstoßen. Denn dieser äußere Ablauf des Zeit geschehens, dieser Wandel geschichtlich gewordener Formen und Grenzen bleibt, ebenso wie das Relief einer von Welt, anschauungskämpfen durchwühlten Zeit, nur der plastische Hintergrund, von dem sich das Charakterbild dieses Kir- chcnsürsten in scharfen Konturen abhebt. Reichen doch die Aufgaben, die einem Bischof gestellt sind, weit hinaus über die Erhaltung rein zahlenmäßiger und geographischer Größen. Der katholische Bischof hat eine geistig - reliaiöse Hausmachtpolitik zu betreiben, d. ü. absolvierte, Kardinal seine ganze Kraft dafür «inzufetzen, dass der geistig, religiöse Fundus, der ihm in seiner Diözese Lberliesert worden ist, in den Wehen und Wirren der Zeit keinen Schaden nehme, daß er vielmehr gehegt, gestärkt nnd er weitert werde. So gesehen wird der Geschichtsschreiber unserer Zeitepoche von K a r d i n a l V e rt r a m nur sagen können: Die Diözese Breslau hat in einer Aera größten politischen und religiösen Umbruchs, der über äußere Formen und Grenzen mehrfach Hinwegschritt, einen Führer gehabt, der sein bischöfliches Amt jederzeit im Sinne einer Meh rung der geistig-religiösen „Hausmacht" geführt hat, und der darüber hinaus den deutschen Katholiken in allen ent scheidenden Fragen ein weiser Berater und kluger Führer war. Es ist in den letzten Jahren gewiß nicht immer leicht gewesen, von so hoher kirchlicher Warte aus im richtigen Zeitpunkt stets di« richtigen Worte zu sprechen. Kardinal Bertram hat in allen diesen schweren Jahren, in denen er nicht nur als Oberhirt seiner Diözese, sondern dazu als Vor sitzender der Fuldaer Vischofskonferenz sprach, sich als ein weiser Anwalt des kirchlichen Lehramtes erwiesen. Von seiner wissenschaftlichen Gründlichkeit und von der Ge wissenhaftigkeit seines Charakters geleitet, hat er nur dann in den großen Auseinandersetzungen unserer Tage dis kirchliche Autorität in die Wagschale geworfen, wenn die weltanschauliche Klarheit das erforderte. Er hat aber auch nicht geschwiegen, wenn Millionen von Katholiken zur kirchlichen Autorität emporblickten, und von ihr Rat und Wcgweisung erheischten. Die Hirtenbriefe und Kund, gedungen, die Kardinal Bertram erlassen hat, sind nicht nur Meisterwerke in der klaren schlichten Formschönheit ihrer Sprache, sondern auch ihrem unanfechtbaren Inhalt nach. Niemand wird gegen Kardinal Bertram den Vor wurf erheben können, er habe die Autorität seines hohen Amtes irgendwann auch nur im geringsten aufs Spiel ge setzt. Gewiß, gerade in den letzten Jahren, da der katho lische Bolksteil Deutschlands von Gegnern umkämpft und von falschen Freunden umworben wurde, wie kaum je zuvor, hat Kardinal Bertram nicht abseits gestanden. Er hat den Mut gehabt, vor das katholische Volk als Führer hinzutreten, wo Immer die weltanschauliche Klarheit in den großen Lebensfragen des Einzelnen und der Gemeinschaft gefährdet mar. So hat er in seinem letzten Neujahrs rundschreiben zu einer der brennendsten Zeitsragen Stel lung genommen, zu dem Problem des Nationalismus, dem er die Grundsätze wahrer Vaterlandsliebe gegenüberstellte. Es ist noch niemand aufgestanden, der auch nur einen Satz dieses Rundschreibens widerlegt oder als unrichtig er wiesen hätte, obwohl doch gerade um diese Begriffe ein leidenschaftlicher, das Volk zerreißender Kampf tobt. Die Entwicklung dieser innerdeutschen Auseinandersetzung hat vielmehr den Worten des Kardinals an der letzten Jahres wende nur all zu recht gegeben. Wenn es trotzdem auch einzelne Katholiken gegeben hat und geben mag, deren Kritik auch vor der untadeligen Haltung dieses Kirchenfürsten nicht Halt macht und die von ihrem parteigebundenen Standpunkt aus in oft recht über heblicher Weise den Bischöfen Ratschläge für ihre verant wortungsvolle Amtsführung geben zu sollen glauben, so ist das nur ein Zeichen der traurigen politischen Begriffs verwirrung, die heute um sich gegriffen hat. Kardinal Bertram und seine Haltung ist über so kleinliche Kritik hoch erhaben. Er ist einen mutigen und geraden Weg ge- aanaen. ncan rann vayer wohl den Doppelgedenktag des Breslauer Fürsterzbischofs nicht bester und würdiger be gehen, als durch die Erneuerung des Gelöbnisses, daß Bischof und Volk nach wie vor untrennbar zusammen- aekören. daß die Bande, die uns deutsche Katboliken mit Primiz in Dresden-N. Dresdens. Für bl, St.'Franziskus Gemeinde ist der Heu- tige Sonntag (2. Augusts -in Festtag. An diesem Tage vormittag 9.30 Uhr wird ein Kind der Gemeinde, der Neupriester Herr Jo hannes Maier. Sohn des Herrn Vicerlehrer Josef Maier, sein erstes hl. Meßopfer feiern Den Primizsegen wird er nach der Spätinesse vorm. 11.15 Uhr und nach der Segensandacht abends 7.30 Uhr, sowie am Tage darauf »ach der hl Messe um 7 und 8 Uhr erteilen. — Beim guten katholischen Volk geht das Wort: „Zu einer Primiz muß man sich ein Paar Stiefelsohlen durchlaufen", d. h. das erste hl. Meßopfer eines Neupriesters ist etwas so Kostbares, daß man keine Mühe und kein Opfer scheuen soll, um demselben beizuwohnen und sich den Primizsegen zu holen. Die katholische Gemeinde Dresdcn-N. wird dieses Glück zu schätzen missen. uirferem Episkopat auf das engste verbinden nur um so fester werden, je größer die Gefahren der Zersetzung rings um anschwellen. Im Vertrauen auf das Hirtenamt der Bischöfe, das sich von den Aposteln herleitet, liegt das große Geheimnis katholischer Einheit, Kraft und Geschlossenheit. Dieses Vertrauen werden wir zu erhalten und noch zu festigen wissen! Vs. HZsx vomrcklco Pius XI. an Kardinal Bertram Breslau, 30. ZuN. Der Hl. Vater hat dem Kardinal Bertram, wie schon kurz gemeldet, zu seinem silbernen Vischoss- und goldenen Priesterjubiläum ein außerordentlich huldvolles und herzliches Glückwunschschreiben gesandt. Der Hl. Vater erinnert in seinem Rundschreiben daran, wie der hohe Jubilar ob seiner ausgezeichneten Gaben des Geistes und des Herzens schon früh sich hervorgetan habe, so daß er sich allgemeines Ansehen erwarb, und auf den Bischossstuhl von Hildesheim erhoben wurde. Der Ruf seiner Tüchtigkeit drang weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus, so daß er auf den wichtigeren Sitz von Breslau erhoben wurde. Und hier zeichnete er sich so sehr aus, daß Papst Benedikt XV. noch während des Krieges 1916 ihn als Kardinal erwählte und in pectore reservierte, um ihn alsbald, nachdem der Kriegslärm ausgehört hatte, auch össentlich mit der Würde des Purpurs auszuzeichnen. Der Hl. Vater hebt besonders den seelsorgerlichen Eiser die reiche schriftstellerische Tätigkeit, die Mehrung von Glauben und Frömmigkeit im Volke, die Unter- Weisung des Volkes in der katholischen Religion, und sodann das eifrige Bemühen des Kardinals hervor, die Katholische Aktion getreu nach den Weisungen des Apostolischen Stuhles durchzuführen, Zweifel und Unsicherheit darüber aulzullüren und dieselbe allen eindringlich ans Herz zu legen. Sei er doch über zeugt daß das L a i e n a p o st o l a t für unsere Zeit nicht nur angebracht, sondern durchaus notwendig sei, auch deshalb, um den Anschlägen und Verleumdungen der Uebelwol!ei,den zu be gegnen. Der Hl Vater rüst die Segnungen des Himmels aus den Jubilar herab und ermächtigt ihn. in Seinem Namen bei den Jubiläumsseisrlichkeitcn de« päpstlichen Segen zu erteilen. Das Schreiben ist datiert vom 2. Juli 1931. Zur kifchenpolitischen Lage in Spanien Madrid, 29. Juli. Bischof Leopold Cisco von Madrid gewährte dem Vertreter des „Exceljior" eine Unterredung Uber die kirchen politische Lage in Spanien. Obgleich der Bischof von Madrid dem Nange nach weit hinter den Primaten von Toledo, Taragona und Sevilla steht, kommt ihm heute doch erhöhte Be deutung zu. Er steht örtlich der neuen Regierung am nächsten. Deren Mitglieder nehmen auch am meisten ihn ins Vertrau»». Er ist es, de: dle bekannten hochernsten Erklärungen der spani schen Bischöfe der Regierung zu übermitteln hatte.. Im großen und ganzen nimmt er eine durchaus vermittelnde Hal tung ein. Ueber alles andere ist ihm daran.gelegen, daß unter Wahrung der unveräußerlichen Rechte der Kirche das Land zur Ordnung und zum Frieden kommt. Der Bischof von Madrid erklärte u. a.: „Die Kirche erhebt sich nicht gegen die Republik. Der Republitanismus ist an uno iir sich kein.Gegensatz zur Religion. Ich selber kenne »>m Be>. spiel Republikaner, wie Alvala Zamora und Michel Ma u r a, die glühende Republikaner und gleichzeitig au sgeze > chn et, Katholiken sind. Man kann tiesreliaios sein und die M- recbtiakeit der Demokratie anerkennen. Ick brauche ein iebr Fluchl «ach Rügen Don Marabu. Immer nur die Splitter ini Auge der lieben Nächsten zu sehen, gilt als nicht gut, aber auch die Neigung, dauernd den Balken im eigenen Auge zu betrachten, ist keinesivegs bekömm lich. Besonders wenn man über genügend gute Freunde, getreue Nachbarn und dcsglcicl-en verfügt, die einen stets über Umfang, Länge und Faserung dieses Balkens auf dem Lausenden halten. Wen» man also genügend lange diesen Balken im eigenen Auge fixiert hat, tut es gut. einmal etwas zu betrachten, was gar keine Balken hat. Zum Beispiel das Wasser. „Das Wasser ist das Beste", hat ja schon der alte Thales erklärt. Woraus freilich nicht geschlossen werden darf, der Mann sei „Wasserapostel", zu deutsch: Antialkoholiker gewesen. Dem Vernehmen nach sollen die alten Griechen nicht unerheblich ge bürstet haben. Und daß das Wasser das Beste ist, vermag man nicht nur beim Anblick einer Flasche Briesnitzer zu erkennen. Man kann auch an die Ostsee gehen. Die ist zwar zum Trinken nicht geeignet (höchstens zum Ertrinkens, aber um so geeigneter zum Anschauen. Millionen Tonnen prima Gurgelwasser in einer Wanne von prima Scheuersand, zugedeckt mit einer Stürze aus prima Himmelblau — das ist die Ostsee. Allerdings nur an schöne» Tagen (aber der schönen Tage ivegen fährt man doch Hins. Auf dem Umweg über den Balke» im eigenen Auge also bin auch ich hingefahren. Oder eigentlich unter dem Eindruck tur guten Freunde und getreuen Nachbarn (siehe oben!) über die ein Zeitungsschreiber ja in besonders reichlichem Maße ver- sügt. Als mich mein Freund Max. aus Berlin besuchte (Sie ken nen doch Max mit der großen Schnauze?) sah er, daß ich auf dem Wege war, die Gelbsucht zu bekommen, er öffnete das Ge hege seiner Zähne, wie der göttliche Homer sagt, und sprach die geflügelten Worte: Mensch, du mußt mal hier raus, sonst wirst du noch viel doofer, al, du so schon bist." Da hab Ich ihn denn hinausgeschmissen und mich hinterher, und el>e ich recht zur Besinnung kam. sah ich im Schnellzug nach Stettin und fuhr an die Ostsee. * « Die Stadt Stettin braucht kein Grund zu sein, um nicht über Stettin an die Ostsee zu fahren. Man nehme, wenn man den Stettiner Bahnhof verläßt, eine Taxe zum Hafen und mache unterwegs die Augen zu. Gott hat das Stadtbild von Stettin zugelassen, sein Ratschluß ist unerforschlich, wer weiß, wofür die Stettiner büßen sollen. Aber den Hafen von Stettin muß inan aufsuchen, wenn man eine anständige Seefahrt über die Ostsee antreten will. Und wozu fährt man sonst an die Ostsee? Im D-Zug nach Saßnitz zu fahren und sich in Stralsund über den „Bodden" setzen zu lasten — ja da kann ich auch über Blasewitz nach Pillnitz laufen und dabei die Laubegastcr Fähre benützen. Seefahrt tut not! Und also stiegen wir im Hasen der schauerlichen Stadt Stettin zu Schiff. Und zwar aus den Damp fer „Freya" der Dampfschiffs-Gesellschaft Bräunlich G. m. b. H. — hochgepriesen sei ihr Name. Sic hat uns ans ihre» Dampfern ohne Fährde nach Rügen und zurück transportiert. (Bloß Liege stühle sollten die Leute auf Deck anschassen: ja das sollten sie wirklich.) Da wir aber nun einmal verraten habe», daß wie nach Rügen wollten, können wir noch ein übriges tun und hinzu- sügen, daß unser Ziel Binz hieß. Auf die Gefahr, daß der „Frei- heitskampf" nun beantragen wird, Herrn Marabu in den Semi- Gotha aufzunehmen Da war aber nur der oben erwähnte Max schuld, als welcher behauptet halte, in Binz sei der schönste Strand Stimmt auch. Im übrigen wasche ich meine Hände in Unschuld und Dünensand. Acht Stunden dauert die Fahrt von Stettin nach Binz, und das ist gar nicht lange. Hat man lange genug auf dem alleren Deck gestanden und geschaut, dann geht man auf das untere Deck und schaut iveiter, wird einem das zu dumm, dann setzt man sich in den Speisesaal, und wenn man dort satt ist. bekommt man langsam Apzcetit auf die Aussicht vom oberen Deck. — Die Schwierigkeit besteht allein darin, daß man auf der Hinfahrt noch nicht so an das Faulenzen gewöhnt ist. Auf der Rückfahrt sind die ach« Stunden viel kürzer. Zu. sehen gibt es genug. Da verkrümelt sich zunächst di< Stadt Stettin in den Hintergrund, dann wird eine gehörige Portion norddeutscher Tiefebene nebst Oder-serviert, und plötz lieh fahrt ihr zwischen Schisfahrtszeickp.'» hindurch, die in ganz unnötiger Weise tönende Signale von sich geben, und da also beginnt das Hass. Es gibt Kurzsichtige, die halten das Hass schon sür die Ostsee, bis sie sich an die Schule erinnern und an die Tatsackp!, daß da die Fisteln Usedom und Wollin noch da zwischen liegen Das Hass ist in jeder Beziehung etwas Beson deres: nicht Süß- und nicht Salzwasser. mit besonderen Fisch sorten — hat also den Charakter wie etwa in der Politik die Deutsche Bolkspartei Plötzlich aber wird die Wasserbahn wieder eng: die Oder ist wieder da, nur heißt sie jetzt Swine, woraus erhellt, daß man aus diesem Wege nach Swinemünde kommt. Sehenswert an dem Hafen von Swinemünde ist neben den prachtvollen Dampfern des Seedie»stes Ostpreußen vor allem der dicke Schutzmann, der dort gewöhnlich Dienst tut. Hinter Swinemünde aber kommt der Leuchttucm von Oslernothasen, und dann! Dann beginnt die Ostsee wirklich Der Horizont nach Nor den ist plötzlich ganz scharf mit dem Lineal gezogen, oben strah lend hellblau, unten satt vunkelblnu-mit silbernen Glanzlichtern. Rostrote Fischersegel überschneiden stilvoll diese Linie. — ..T as Meer, das Meer!" haben vor Zeiten die Zehntausend de« .Veno- phon lwi solchem Anblicke gerufen. Oder vielmehr: .Thalatta, Thalatta!". denn sie sprachen gelouiig griechisch. Und ivenn dann die glänzend«' Pe.aöe Lcr Insel Usedom von Heringsdorf bis Zinnowitz abaen uumen ul. ivenn die Küste mehr und mehr zurnckwe'cht. das Blau dei See der Runde wächst und nur die Greifswalder Oie n::o die I.chci Rudcn 'wie mahnende Signale in der Nähe stehen: dann spurst du Inst oie tröstende K'ast der See. Und ahnst, daß es gai nicht io stgr wichtig ist. daß da hinten irgendwo hinter der Küste B'eistct>e>. und Dinge lind die dich ärgern Seefahrt tu! not, d'- oic-.k Wasser iväsclK alles ab. „Tas Walser ist da» Beste " » « » Die Landungsbrücke von Binz ist sechshundeit Meter lang, und man muß jedesmal zwanzig Pfennig bezahlen, wenn man