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> rv« icvcM vi»o »^v5 Verderben von Lebensmitteln Zitronen, die sich in der warmen Jahreszeit nicht lange halten, bleiben wochenlang frisch, wenn man sie in einer mit reinem, trockenem Sägemehl gefüllten Schachtel aufbewahrt. Srindsapp« wird kochend heiß in eine heißgespülte Flasche gegeben und diese mit einem dichten Wattebausch verschlossen. Der Pfropfen darf aber weder innen noch außen von Feuchtig keit berührt werden. Die Brühe hält sich sechs Monate lang. Milch, die man für das entsprechende Säuglingsalter mit dem notwendigen Zusatz sogleich aufkocht, wird sofort in die ganz allgemein gebräuchlichen Kindcrmilchflaschen (die man nicht einmal anzuwärmen braucht) gegossen und sofort mit einem undurchstochen.cn Eummisauger oder Gummistöpsel ver schlossen Der Eummistöpsel saugt sich vollkommen feit an: somit sind die Flaschen lustdicht verschlossen Nach 10 Minuten stellt man die Flaschen in kaltes Wasser, das man an besonders heißen Tagen öfters erneuern kann. Beim Gebrauch wird die Fla'che in beißes Wasser gestellt und angewärmt. Das Anbrennen der Milch ist folgendermaßen zu vermeiden. Der Kochtopf — in welchem die Milch gekocht wird — soll vorher mit einer Speckschwarte gründlich ausgerieben werden Der Geschmack der Speckschwarte ist in der Milch nicht zu spüren. Durch diese Behandlung vermeidet man das Ansetzen der Milch teilchen an dem Boden des Gefäßes. Butter konservieren. 1 Man gibt sie in einen breiten Steintopf oder einen großen Napf löst etwas Zucker mit wenig Waner auf dem Feuer und füllt von der heißen Zuckerlösung, die sirupartig sein muß. eine ganz dünne Schicht über die Butter Durch dieses Verfahren wird etwas Butter aus der Zerstäche zum Schmelzen gebracht. Sie verbindet sich mit der Z'-^erlön! g -u einer Schicht, die für die Luft undurchdringlich ist. Kühl gestellt hält sich die Butter längere Zeit vorzüglich. und beim Gebrauch ist die obere Schicht zugleich ein von Kin dern sehr begehrter Leckerbissen. 2. Das Ranzigwerden der Butter kann möglichst hintangehalten werden, wenn man die Butter durch Auskneten von aller Flüssigkeit befreit, die sie enthält und mit etwas Salz konserviert, sie dann von Licht- und Luftzutritt schützt und möglichst in der Kälte stehen läßt. Besondere Vorsicht ist bei Verwendung von Pilzen ge boten. Pilzkochwasser darf nicht gebraucht werden; weiche, schleimige, schimmelige und madige Pilze sind schleunigst fort zuwerfen. ebenso alle jene, bei denen in bezug auf „giftig oder nicht" auch nur das geringste Bedenken herrscht. Seefische. Beim Kausen der Seefische achte man darauf, daß ihr Fleisch fest und steif ist. die Augen klar sind. Seefisch düstet niemals besonders angenehm, doch läßt sich der Salz geruch des Meeres, den der frische Fisch ausströmt, leicht von dem fauligen Eeruch des in Perwesung übergegangenen unter scheiden. Seefische sollen nicht lange in Süßwasser gewässert werden: wer den Seegeschmack nicht liebt, lasse sie nach sorg fältiger Reinigung in gesalzenem Wasser erhitzen, gieße dann das Wasser ab uns benutze zum Kochen ein zweites Wasser, in dem man inzwischen Suppenwurzeln, Gewürz, Zwiebeln, weiße Pfefferkörner sowie ein Lorbeerblat ausgekocht sind. Immer muß die Reinigung der Seefische gründlich geschehen. Die Kieme» und den Kopf wirft man fort. Da Seefische bei zu langem Kochen leicht zerfallen, lasse man sie erstens niemals schnell kochen, sondern wenn sie aufgekocht haben, an der Seite des Feuers ziehen, und dann probiere man an den Flossen, ob sie gar sind. In diesem Falle lassen sich die Flossen leicht hernusziehen Süßwasserfische nur lebend kaufen. Beim Geflügel nach der Schlachtwunde sehen. Die Ränder müssen nach außen klaffen, die Augen rund und voll, die Haut straff und weiß sein, der Schnabel die natürliche Farbe des lebenden Tieres haben. 8. K. Gerichte von jungen Möhren. Möbren mit Blumenkohl. Junge, vorbereitete Möhren schneide man entweder mit dem Duntmesser frinscheibig oder i-- W mel und letze si knapp mit Wasser bedeckt ;um Kochen au' Ebenso die gleiche Menge Blumenkohl, in Röschen zer- tei't Wenn Heide weich n-.d mische man sie. vom Kochwasscr cbqeooff.'n lmit einer Einbrenne zur Suppe verkocht) mit Del unn Effia und P'effcr nach Ge'chmack und eventuell noch m'' einem E/löffe' Mavonnaise. Mit reichlich Schnittlauch bes'7 ->t und e-n-gc Stunden durchziehen gelassen, schmeckt dieser Sa'at ausgezeichnet Möhren mit jungem Kohlrabi. Pfund jungen Kohl rabi. in S iste geschnitten und ebensolche Möhren, koche man ge'onderl weich um sie dann vom Kochwasser abgegossen ent weder nur mit wenig Petersilie abgechmeckt. auf den Tisch zu geben, oder aber man bringe sic mit einer lichten Mehl schwitze. a's ämiaes Gemüse auf den Tisch. Paffende Fleijch- bci- 't' W:'lenes Hammel oder gekochtes Rindfleisch. Möhren mit weißen Bohnen Gold und Silber". Ein P'n.0 zugeputzte in Würfel geschnittene Möhren, sowie 200 Gremm am Tage zuvor cingeguollene weiße Bohnen' koche man ge'onderl weich, um sie dann mit einer Mehlschwitze versehen, b s 2» Minuten ausquellen zn lauen und mit Salz und Z- 'er od" Süs's.o'slösung recht gut abzuschmcckcn. Dam x-mende F'ei'ff beilagen sind: Gekochtes Hammel-, Schwarz fl: b oder Kochmnrst. Bückling in Gelee. (Vorzüglich.) bis 1 Pfund ent grätete und entläutete Bücklinge gruppiere man mit Gurken- und gekocht n Möhrensck>eibcn in ge-alliger Form. Schüssel oder tie' m Teller Dann s.'tze man Wasser mit einer kleinen. ne''enh.fficck:en Zwiebel, zwei bis drei Gewiirzkörnern. crbien- ar-'; tzorbcerblatt und einem Stückchen Zitronenschale zum Kochen ans Gieße dann alles durch ein Sieb und lö'e darin Gech'tinc au- laus » Liter l> Bla:». Mil Salz Enig und P'es'-r herchast abgeschmeckt. gieße man die Flüssigkeit über den. Fisch. Rasch bereitete Kartosselplätzchcn. In '/« Liter Milch ver quirle man ein Ei füge wenig Salz, zwei Taisenköpse voll ge riebene gekochte Karioiieln und soviel Mehl hinzu, daß man ten Teig mit dem Löffel absteüien kann Handgroße Plätzchen davon in heißem Fett von beiden Seiten hellbraun gebacken, bestreue man -»:: Zuck-r, lege immer eines davon auf das andere, so daß der Zucker durch die Hitze rasch schmilzt, und gebe .sie an fleischlosen Tagen mit einer Fruchtsoße oder Kompott zu Tische. Wen man Obsttorten bäckt, sollte man ein in der Größe der Form geschnittenes Papier eingcbuttert. mit der trockenen l Seile nach oben, auf den Fruchlbelag legen und damit backen. Auch das Zuckern sollte man erst nach dem Backen vornehmen, da sonst der Zucke: mit dem Obstsaft verbunden, den Torten boden durchweichen und außerdem der Fruchtbelag nicht mehr so iastbreich bleiben würde. Lebcr-Nciea-ppe mit Petersilie, illll Gramm in kaltem Wasser abgequirlten Reis ictze man mit ilt Liter Wasser zum Kochen auf und lasse ihn gar werden. Inzwischen schabe man s Pfund feine Kalbsleber recht icin gebe sie dann zur Suppe, s die man mit Salz, wenig Pfeffer, reichlich Butter und fein gewiegter Petersilie gut abschmeckr. nachdem man sie zuvor mit der Leber hat noch lv Minuten kochen lassen. Alte Arzneimittel. In den Hausapotheken finden sich viel fach alte Salben. Pulver usw., die von früheren Krankheits fällen übriggeblieben sind. Nicht alle sind nach langem Lagern brauchbar geblieben, so verlieren die verschiedenen Tee sorten mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Sie sind vielleicht äußerlich nicht verändert, haben aber ihren Duft eingebüßt und mit ihm ihre besten Eigenschaften. Salben werden vom langen Stehen häufig ranffg, anstatt zu kühlen, brennen sie auf der Haut. A etherische Oele verflüchtigen sich mit der Zeit, spiritushaltige Flüssigkeiten verdunsten. Es ist daher notwendig, von Zeit zu Zeit in der Hausapotheke aufzu räumen. das Alte, das nicht mehr verwendet werden soll, zu ! vorn chten und durch neue Hausmittel zu ersetzen. Dabei ist zu prüfen, ob alle Tüten und Salbennäpfe. Flaschen und Schachteln die richtigen Aufschriften haben, deutliche Namen und Angabe der Verwendung. Am besten ist es. wenn man das Dalum dazuschreibt, an dem die Mittel angeschafft worden sind. Man bekommt in den Drogerien gedruckte Anweisungen, welche Mittel man bei den verschiedenen Gesundheitsstörungen an- wenden soll, die Kochzeit des Tees usw. Solche Anweisungen gehören in jede Hausapotheke. Sparsame Ausnutzung ausländischer Gewürze. Alle in der ! Küche be! ebten Gewürze, wie Zimt. Pfeffer- und Gewürzkörner. Nelken. Vanille usw. sollte man stets in einer Kcwiirzkugel saus Metall oder Porzellan) durch Einhängen an den Topfrand. in Lein betreffenden Ge'icht auskochcn lassen. Am Ende der Koch zeit aus einen Teller gegeben, kann man die Gewürzkugel noch ein zweites Mal in einem anderen Gericht mitkochen lassen, da das Gewürz noch genügend Würzstofs enthält und mit einem Ma! noch nicht voll ausgcnützt wurde. k: Au- on, U«tn,< praktische Hausfrau VLLttsv für' roeLbtreHs Intsr^ssfsr^ t!UWWWWW«WDWW O Herr, wen deiner Gnade Licht umfullt, Der wandert sicher durch die wirre Zeit — Er geht, in eitel Freude, eingehüllt, Und ist vor Bosheit, List und Neid gefeit. Es macht ihn reicher jeder Tag, der flieht, Der schwersten Nacht entrückt ihn ewiger Glanz. Er ist am Leibe ein lebendig Glied: Der Tod schenkt ihm des Sieges goldenen Kranz! Wer aus der Erde stets des Herren war, Schreckt vor der dunkeln Pforte nicht zurück, Der wir entgegenziehn durch Tag und Jahr — Er neigt sich — und empfängt das ewige Glück! Wer sich vom Mahle selber fortbcgibt, Dars sich nicht wundern, wenn er hungern muß. Der Acrmsten einer ist. wer Gott nicht liebt — Unendlichkeit versagt ihm ihren Kuß! Wohl sicht sein Auge, daß der Bogel fliegt — Die Weite aber schließt sich vor ihm ab; Wenn ihm auch eine Welt zu Füßen liegt — Die Welt bleibt immer ihm rin offenes Grab Für ihn erstarb der Dinge Wunderschein. Für ihn bleibt Klang und Farbcnjubel tot — Und wäre alles Gold der Erde sein, Er leidet trotzdem Pein und bittre Rot! Wenn uns dein Odem kühl und ernst umweht, O Herr, verklärt sich uns das dumpfe Leid. Aus diistern Tiefen führt uns das Gebet Zu einer höheren Glückseligkeit. O lasse leuchten in der Erdennacht Uns deiner Gnad« Flamme fort und fort! ... Es stürmt die Zeit - Wer nicht im Sturme wacht. Den frißt die Schlucht, der modert und verdorrt. Du ewige Reinheit, welche flammend liebt Die Reinheit, die kein Neid beschmutzen kann. Du Gott, der lächelnd sich den Seelen gibt — Sich unsre große Reue gütig an! Süßliche «Schönheiten Allzu leicht ist man geneigt, liebliche, durch persönliches Aeußere ansprechende Kinder zu umzärteln, zu liebkosen, ihnen gute Worte zu sagen. Die Kindlichkeit, die an sich schon ein Schmuck ist. gewinnt dann besonders, wenn das kleine Püppchen durch reizvolle Gewandung noch mehr auf fällt, wenn ihm ein Rahmen geschaffen wurde, der seine Lieblichkeit noch mehr erhöht. Das spricht ja schon bei den Erwachsenen an, und veranlaßt oftmals zu ungerechtfertig ten Sympathien oder Voreingenommenheit. So manches Geschöpfchen, dem der Unsegen der Unschönheit anhaftet, hat schon als Kind darunter zu leiden, trägt den Fluch eines häßlichen Gesichts, eines verbildeten Körpers mit sich. Nur die Mutter, sofern diese nicht entartet ist, hat meist ein solches Kind am liebsten. Sie weiß, daß es stiefmütter lich vom Schicksal behandelt wurde und immer darunter zu leiden haben »ird. Sie versucht, ihm mit doppelter Liebe das Leid zu mildern. Wenn die Mutter tot ist, dann wird oftmals solch Kind umhergestoßen. Beim Spielen mit den anderen sieht es dürftig, fast verkümmert aus. Es selbst fühlt sich unfrei, beengt und unglücklich, meist ohne sich über den Grund richtig klar zu sein. An hübschen Kindern er freuen sich die Vorübergehenden, sie werden bevorzugt, mit Näschereien beschenkt. Die häßlichen Kinder, die allzu leicht scheu, wenn nicht gar verstockt werden, sind leicht vergeßen, übersehen und benachteiligt. Beabsichtigt ein Ehepaar aus gutem Herzen heraus ein Kind zu sich zu nehmen, so sucht es sich auch im Waisenhaus nicht nur das gesundeste, sondern möglichst das hübscheste und intelligenteste heraus. Oft sind die Mütter so eitel, mit ihren Kindern Staat machen zu molken. Das aber trägt nicht zu einer guten Charakter bildung für die Klemen bei. Leider verhüllt die liebliche Maske des hübschen Gesichts oftmals Fehler des Geiste» und der Herzensbildung, die man dadurch übersieht. Ein häßliches Kind ist von vornherein gezeichnet, wenigstens den Menschen gegenüber, die oberflächlich nach dem Aeußeren und dem Schein urteilen. Menschen, die tiefer sehen, innerlich veranlagt sind, werden natürlich darüber Hinwegschauen, werden bei den Kindern wie bei den Erwachsenen nach der Seekenschönheit sehen und die entscheiden lasten. Wenn dem nicht so wäre, würden ja nur die Hübschen sich verheiraten, die Häßlichen von vorn herein zur Ehelosigkeit verdammt sein Das ist aber keines wegs der Fall. Ein gutes Gemüt, ein reines Herz, ein ge festigter Charakter schauen durch die Häßlichkeit hindurch, veredeln und verschönen das Gesicht und verklären durch Freude,, Liebe und Mutterglück. Häßliche Kinder sind ost ein Opfer der Oberflächlichkeit Erwachsener, die sich auch schon bei kleinen Menschen vom äußeren Schein blenden tasten. Die häßlichen und mit körperlichen Unbilden Ver sehenen werden oftmals nur dadurch nachtragend und miß günstig, weil die oberflächliche Ungerechtigkeit der Er wachsenen Anlaß dcnu gab. Von der Natur vernachlässigte Kinder soll man erst recht liebevoll behandeln, um einen Ausgleich zum Besten ihrer Scelenbildunq zu schaffen. Denn werden auch die Häßlichen schön. Wer sie wirklich lieb hat, übersieht ohnehin ihre äußeren Fehler und erntet um so dankbarere Liebe. Wer kann im übrigen vorher sagen, ob schöne Kinder halten, was sie versvrechen? Ob sie nicht als Erwachsene äußerlich unansehnlich werden und kinderliche Häßlichkeit sich zur Schönheit auswöchst? Was schließlich ist überhaupt schön, was häßlich? Die