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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.10.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111012020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911101202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911101202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1911
-
Monat
1911-10
- Tag 1911-10-12
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Monat
1911-10
-
Jahr
1911
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vermilchtrs. De, Streit um die Erfindung de» Fernsprecher« ist längst entschieden, und Alexander Graham B«ll, der berühmte amerikanisch« Physiologe, wird jetzt selbst nicht mehr den Anspruch erheben, diese Ehre für sich allein mit Beschlag zu belegen. Immerhin sind seine Verdienst« um die entscheidende Verbesse rung des Fernsprechers und seine praktische Einfüh rung allgemein anerkannt. Später hat sich dann der alternde ttzelebrte noch mit andern Aufgaben beschäf tigt und beispielsweise vor einigen Jahren durch di« Konstruktion eines eigenartigen Flugdrachcns Auf sehen erregt. Jetzt tritt Professor Bell, der nunmehr im 65. Lebensjahre steht, wieder noch mit etwas Neuem hervor was freilich vorläusia weniger eine bereits gemachte Entdeckung als eine Hoffnung auf eine selche zu sein scheint. Die Verantwortung für die Mitteilung trifft die Zeitschrift „Scotsman", deren Gewährsmann eine lange Unterredung mit dem Forscher ge-'abt baden will. Dieser, der in allem, was sich öu- Sprache und Gehör bezieht, als wissen- schriftliche Autorität ersten Rangen zu schätzen ist, ar beitet jetzt an einem Apparat, der jeden Grad der Taubheit zu überwinden imstande sein soll. Er ist davon ausgeganaen, dast der Vorgang des Hörens nichts anderes ist, als das Ergebnis von Schall- schwingungrn, die atzf dre Trommel des Ohrs wirken. Diese werden dann dem Gehirn durch eine Reibe von Nerven vermittelt. Die Taubheit ist eben ein Defekt in diesen Vcrmittlungsorganen. Nun ist cs aber he- lannt, dast der Men'ch durch seine Zähne hören k'nn. Man kann den Nachweis durch den ein alben Versuch erhalten, Laß man sich die Ohren verschliesst und Las eine End.- eines Taschenmessers in den Mund nimmt, da? andere End.: aber ans ein Klavier legt. Ebnsto leickt ist cs n"ch Len Angaben von Bell, die Schall- wrllen dem Gestirn durch irgendeinen andern Knochen und Goar durch die Schädeldecke selbst zuzufiifiren. Pros. Bell will nun einen Apparat schassen, der am Kovs befestigt, die Schallwellen aufn.immt und in der bestbricbenen Wesse unter Ausschluß des Ohrs an. das Gehirn weitergistt. Wieviel hat die Entdeckung Amerikas gekostet? Eine spanische Zeitung berichtet, Last jüngst wicht ge Urkunden zur Geschichte der Entdeckung Amerikas aus- gefunden worden s-ien. nämlich R.ch-.llngsbiili er der Reederei der Gebrüder Pinzon in Palss. dank >e en Hilfe Columbus leine Reifepläne in die Tat umsetzen tonnte. Aus ihnen kann man genau ausrecsinen. wie teuer die Entdeckung der Neuen Welt an stehen kam. Columbus selbst als Führer der Forschungsreise er hielt ein Eecha! wn 1600 Pesetas jährlich, die Führer der beiden Ca:a.^ llen, die unter seinem Befehle stan den, erhielten jährlich 900 Pesetas, und jeder Mann der Schiffsbesatzungen wurde mit ."»0 Realen monat lich entlohnt. Für die Ausrüstung der kleinen Flotte wurden 14 060 Pesetas verwendet, und die Lebens mittel kosteten 6 Pesetas monatlich auf den Kopf. Bei seiner Rückkehr bekam Columbus 22 00Z Pesetas als Rückerstattung der Vorschüsse, die er während der Reise geleistet hatte. Die Zeit, nur die sich dis^'e Gestalter beziehen, reicht vom 3. August 1492 bis zum 4. März 1-193. Zu den 22 000 Pesetas sind nur die 14 000 für die Ausrüstung hinzuzufi'gcn, so das; im gan.zen 36 000 Pesetas ansgegeben wurden. Das ist eine Summe, die heute, in deutsche Münze umge rechnet, etwa 28 000 s« betrüge. Selbst wenn man be denkt, Last gegen Ende des 13. Jahrhunderts das Geld viel wertvolle" war als heute, must man die Ent deckung Amerikas als «ine billige Angelegenheit be zeichnen. Eine großartige Münzsammlung, die zwar nur 400 Stück, aber ausschließlich solche von erlesener Art umfasst, ist von M. Zay, einem Mitglied der Numismatischen Gesellschaft der Französischen Na tionalsammlung von Medaillen und Münzen, ge stiftet worden. Zum grössten Teil besteht sie ans Geldstücken, die Ludwig XIV. für den frenzosischvi Besitz in Nordamerika und in Ostindien, sowie für die Insel Martinique und für Ostasien prägen liest. Als wertvollsten Bestandteil der Sammlung werden einige Münzen geschätzt, die als „Bartgeld' von Tahiti bezeichnet werden. Auf dieser Insel in der fernen Südsee hatte die Bevölkerung, wenigstens früher, eine besondere Verehrung für Greise. Diesen wurde nach dem Tode der Bart sorgfältig abgenom- men und als Reliquie aufbewahrt. Den ersten sran- mütigen). In die vierte Abteilung gehören die Namen, die sich auf „din" (Religion) endigen, wie Salah-ed-din (Saladin, Wiederhcrsteller des Glau bens): Mehed-din (Glaubensnachfolger) usw. Hierzu kommen noch einige Unterabteilungen: 1) Zusammen- gesetzte Namen wie Hamed-el-Abd usw. 2) Solche Namen, die nur Eigenschaftswörter sind, wie: Hassan lschön), Hakem (mächtig), Said (glücklich), Mustapha (gottgewählt). Um Verwechslungen der vielen Träger gleicher Namen vorzubeugen, werden ihnen Zuweilen Bei namen gegeben, die indes durchaus nicht den Cha rakter europäischer Familiennamen haben, da der Sohn meist einen anderen Beinamen erkält als der Vater. Fast sämtliche Beinamen, wenn sie nicht eine Eigenschaft bezeichnen, wie El Kebir (der Graste). El Nekik (der Magere), fangen mit der Silbe Ben oder Ibn (Sohn), wonach dann der Name des Vaters folgt, an: Harun ben Iussuf (Harun, Sohn des Joseph). Der Vater gibt zuweilen den bis dahin von ihm geführten Namen auf und legt sich den jenigen seines Sohnes oder seiner Tochter bei, wie Abu-Taleb (Vater des Taleb): Abu-Bekr (Baler der Jungfrau) — so nannte sich der Schwiegervater Mohammeds, nachdem er diesem seineTochter zur Frau gegeben. Die Frauennamen sind in der Regel von einer Eigenschast abgeleitet, wie Saida (die Glück liche), Lobna (die Meiste), Dertfa (die Anmutige), Dichcmila (die Schöne), Lulu (die Perle), Sarah (cic Blume: usw. Mit der Namengebung ist ein Familienfest ver bunden. wobei der Vater über den Neugeborenen ein Gebet spricht, die Namen dem Kinde erst leise ins Ohr sagt und daraufhin laut allen Anwesenden verkündet. Dieses Fest findet am 7. oder 8. Tage nach der Geburt statt. Seitwärts, üss Losungswort üer Kloüe. In diesem Jahre, richtiger gesagt, in dieser Saison, befolgt die Mode ein ganz besonderes Prinzip. Die Damen dürfen nicht mehr svmmctrisch ausichauen, es must eine gewisse Unregelmästigkeit in der Er scheinung herrschen. Alles wird seitwärts getragen, alles ist einseitig. Fichus, aus der Mode vergangener Jahrhunderte übernommen, dienten ehedem dazu, der Taille einen gewissen Schutz, einen gewissen Schmuck zu verleihen. Heute sind sie nichts weiter als eine Garnitur, und vier Garnitur ist einseitig. Das Fichu wächst sozusmzen in einer großen Klappe aus dem Oberteil des Kleides heraus und fällt bis über die Schulter und reicht bis zum Taillenschlust. Den hat man allerdings heute höher gesetzt als früher, eigentlich hat er seinen richtigen Platz erst jetzt bekommen. Einseitig ist der Schlitz, den man allerdings beim Kleide nur andeutet, denn wenn die Mode gebieterisch forderte, dast da« Kleid sich öffnet«, um Bein und Strumpf auf der einen Seit« u ckgcnde, der Ur- »eit des lohnung >n min- Frevel rnbahn- 000 .« istig er ist die iuholen. ! Zwei, ,-Anger Fuhr- wieder lcrwehr T auf len des iurzncr md: es r ohne enraub ;ch be- Es ist dessen Inhalt sinnige ihriger och in r seine in der ch mit auken- ntags- in der sgraus ch der >erren- ntigen aus Talon lk und in der n aus Zursche Uhr. Näh haben, er sich elter- ste in :cker, ! Ver- ut ge- id an- chlank, st mit fackett, iefeln. d das :ender ludolf !. war llnng, ge- itung onach war. onne- if cr emen i und ollten holen, lieber d hat bliche Ligen Die r alt. -esicht unge- arkt- t Kv- 'isten -ors aum Teil die ipor- z in : der lUpt- lcin- l, ist Eine äugt is in scheu den tinie :hen. chen, daß aus, flber önig Ein- mit Platz von child den. Uten lau- laß- sten, ama Der cher das ußt, ueri; igen krg men obil ann iau« ssita ihm st em lUfs waS rrg« Donnerstag, l2 VLrtoüer l9N. fahr in demselben Alter. Er ist mittelgroß, hat blon den Schnurrbart und eine Unifarmmütze aetraaen. Das Paar hat ferner noch einen etwa 4 Jahre alten Knaben bei sich gehabt. * Unehrlicher Patron. Bei einer hiesigen Speditions firma trat Anfang September ein angeblicher Kutscher Franz Marr, geboren am 21. August 1874 in Mafia- tau in Arbeit. Am 2. September erhielt der angeb liche Marx den Auftrag, 8 Säcke Weizenmehl Pa. 00 im Werte von 200 »K an einen hiesigen Geschäfts inhaber abzuliefern. Das Mehl ist jedoch dort nicht eingetroffen, und es besteht der Verdacht, dast Marx das Mehl anderweit veräußert und den Erlös für sich verwendet hat. Der angebliche Marr hat bald darauf seine Stellung aufgegeben und sein Aufenthalt ist unbekannt. - Spitzbübereien. Verhaftet wurden zwei 20 Jahre alte Arbeiter von hier, die aus einem Barbierqe'chäft der inneren Stadt eine Anzahl Werkzeuge stahlen und Liese durch eine dritte Person verkaufen lasten woll ten: ein 28 Jahre alter Arbeiter aus Thekla, der in Gemeinschaft eines bereits hinter Schloß und Riegel sitzenden Kutschers aus Stöstsn aus einem Hof in Volkmarsdorf «ine Fuhre Hafer und vom Freilade bahnhof eine Fuhr« Briketts gestohlen, verkauft und Len Erlös vertan hatte. — Durch Einsteigen durch ein Oberlichtfenster gelangten Diebe zur Nachtzeit in ein Eeschäftslokal der Kolonnadenstraste und stahlen eine Partie Herren- und Damenwäsche, sowie Schür- zen. Taschentücher und vieles andere. Verschiedene Wäschestücke sind gezeichnet „L. II." und „D. 8t.". * Nasch tritt der Tod den Menschen an. . . Hmte morgen gegen 8 Uhr wurde in der Lchützemtraste der Deschirrführer bei der Speditionsfirma Rissch sen., Karl Otto Pe inert, am 3 Juni 1872 in Zchmen geboren, in L.-Neuschönefeld, ALelheidstraste 9 wohn haft, vom Herzschläge betroffen und brach tot zusammen. * Leichrnfnnd. Heute morgen gegen 11 Ubr wurde am Ufer der Pleiste, in der Nähe der Schwarten Lache, ein männlicher Leichnam aufgefunden. Die Untersuchung ergab, dast der Tote ein im Jahre 1853 in Enenberg -eborener Kellner ist, der heute morgen Selbstmord verübte. * Schönefeld. Um den minderbemittelten Ein- wohnern den Einkauf eines billigen Nah. rungs mittels zu ermöglichen, hat die hiesige Gemeinde einen Seefischverkauf eingerichtet. Die Fische werden zum Selbstkostenpreise abgegeben. Mehr als 5 Kilogramm erhält kein Käufer. Der Verkauf findet bis auf weiteres jeden Sonnabend in einem Nebenraume des Transformatorenhauses auf dem Schulgrundstücke an der Stöckelstraste statt und beginnt zum erstenmale Sonnabend, den 14. Oktober dieses Jahres, vormittaas 9 Uhr. * Taucha. In der letzten SitzungdesStadt- gemeindcratcs wurde «ine Ministerialverord- nung bekanntgegeben, nach welcher der für Gewährung von Darlehen an Gewerbetreibende dienende gewerb liche Genostewchastsfonds erschöpft ist. Der Stadt gemeinderat stimmt dem Vorschläge zu, die im Be bauungspläne mit 25 Meter Breite festgelegte Leip, ziger Chaussee mit 17 Meter breiter Fahrbahn und 4 Meter breiten Fußwegen anzulegen. Das Kollegium genehmigte ferner einstimmig die Ver anstaltung einer Wohnungs statt st ik und gab anheim, den Wohlfahrtsausschuß um seine Mitwir kung zu ersuchen. — Eine durch den Verbandsrevisor vorgenommcne Revision der städtischen Kassen ergab deren völlige Ordnung. * Markranstädt. Das äußerlt günstige Frühjahr hat zur Folge gehabt, baß die diesjährigen Erst lingshasen sich gut entwickelt haben. Der zweit« Satz bat eine ungeheure Vermehrung der Hasen gebracht. Es befinden sich allerdings unter der Jagdbeute viele kleine Exemplare. Die Jagdergebniffe sind aber der Zahl nach sehr günstig«. So wurden an- läßlich einer Treibjagd in Pörsten 146, in Kitzen 345, in Großgörschen 360 und in Starsiedel 441 Häsen zur Strecke gebracht. Die Händler zahlen an Ort und Stelle für schwache Hasen 1,50 Lis 1,75 für starke Tiere 3,25 bis 3,50 .tt. * Beucha. Einen erfreulichen Fortgang haben die Arbeiten zum Bau eines Wasserwerkes für die Ge meinden Beucha, Wolfshain und Kleinsteinberg ge nommen. Nachdem auf einem dem Steinbruchs. in feiner Erscheinung, und sein Intellekt gehört n denen, die früher einzelne zu jenen gefürch- o.-nl und unruhigen, wilden und genialen Rauf- dieser Gegenden machten. In unserer Zeit -uß er sich diese Gelüste unterbinden. Llber sie dringen doch heraus, und er befriedigt die alte .'"ai'snlust auf seine Weise. Vielleicht würde ein größerer Wirkungskreis seine Persöniichk tt furcht- ..er machen, die nun zur Befreiung ihres innern ^anaes durch die Umstände zur Intrige und zum politischen Guerillakrieg gezwungen ist. Wenn man diesen Mann gesehen hat, wird einem auch klar, weshalb in Cettinje, dem Kö nigsdorf, alle Staaten Gesandtschaften halten. Durch Krieg ist an Montenegro nicht heranzukom- iuen. Die Karstlandschaft und die Berge sind 'nichts als natürliche Festungen, Laufgräben und Forts, und die Mächte wollen durch den Schein dem König ihre Achtung versichern und einige Kontrolle über dieses Pulverfaß ausüben, die unruhige Strebsamkeit dieses halbbarbarischen Herrschers und seines ihm blind ergebenen, krregs- frohen Volles sozusagen durch einen Höflichkeits akt neutralisieren. Wie notwendig das ist, zeigt die letzte Zeit der Valkangeschichte, die noch nicht abgeschlossen ist. Denn es ist klar, daß Monte negro umfassende Mobilisierungen vornahm, und zwar nicht nur in Podgoritza; auch Cettinje ist seit einiger Zeit mit Soldaten überfüllt. Die große neue Kaserne gibt nicht mehr Raum genug und die ausgehobenen Mannschaften lagern in Zelten vor der Stadt. Das Leben in Cettinje scheint seltsam erregt vor sich zu geben. Das Hotel schließt die breite Straße ab und von ihm aus sah man tagcin tagaus die Straßen un ruhig erfüllt von den Männern mit roten Jacken und blauen Hosen, die zusammen gingen, oder zahtrcicy sich vor den Gasthäusern zusammen setzten. Abends war das Königshaus scheinbar offen. Leute gingen aus und ein. Man sah keine Wachen und kerne Diener. Aber der Platz stand immer noch malerisch besetzt von den Oeibgardisten. Das Leben deS OrteS ließ abends nicht nach. Noch um Mitternacht saßen die Leute vor den Wirtshäusern. Line Reger-UrsuWlrrung m Oresüen. Die Künstler des berühmten ..Böhmischen Streich quartetts" brachten am 11. d. M. das ihnen zuge- geeignete neue Quartett Fis-Moll von Max Reger, Op. Hl, zur überhaupt ersten Aufführung und er zielten damit einen zwar nicht herzlichen, aber im Leimiger Tagebisn. besitz» Bruno Pretßer in Kleinsteinberg gehöri gen Grundstück das fast zentral zu den Ortschaften Beucha, Kleinsteinberg und Albrechtshain liegt — so Lag auch letzterer Gemeind« der Anschluß sehr leicht gemacht werden kann —, durch Dauerpumpoersuche nicht nur ausreichendes, sondern auch ein so vorzilg- liches Trtnkwasser sestgcstellt wurd«, daß sich jede Filtrations- oder Enteifenunqsanlage überflüssig macht, sollen noch in diesem Herbst die Saugbrunnen anlagen und Wasserrohrlegungsarbeiten fertiggestcllt werden. Eine besondere Freude wurde der Gemeinde dadurch bereitet, daß ihr das Grundstück, auf welchem die Pumpversuche statkfanden und die Saugbrunnen angelegt werden, von Herrn Preißer schenkungsw«ise überlassen wurde. Sus Suchlen. Dresden, 12. Oktober. * Der Verein Teutscher Haudelsmüller e. V. (Sitz Charlottenburg) hielt am 6. Oktober im Künstler hause zu Dresden eine außerordentliche General versammlung a5, die von Handelsmüllern aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands zahlreich be sucht war. Auf der Tagesordnung standen u. a. die Mißstände bei der Eiiterwa engestellung, die Förde rung des Mehlkonsums und die Gründung einer Pensionskasse für Mühlenbeamte. Die Verhand lungen, der Ver reter de: königl. sächsischen Behörden und verschiedener Korporationen beiwohnten, dauer ten von 10 Uhr vornnltags bis 7 Uhr abe-'ds und führten zur Gründung der „Beamten-Pensionskasse des Vereins Deutscher Handelsmüller a. G.", der sofort die ganz überwiegende Zahl der Versamm- lungstkilnehmer beitrat. Zu dem Punkte Mißstände bei der Güterwa-engestellung wurde eine Re solution einstimmig an'-enommen, die im Ausmge wie folgt lautet: „Die am 6. Oktober 1911 in Dresden tagende außerordentliche Generalversammlung des Vereins Deut scher Hanselsmüller, e. V. (Sitz Char otten- burg) erklärt es für notwendig, daß der jährlich hauptsächlich im März und Oltober wieder- leh ende 'tarke Waagonmangcl, unter dem die deucschs Mühienindustrie in besonderem Maße zu leiden hat. nach Möalichteir eingeschränkt wird. Die Verfrachter tonnen durch beschleunigte Be- und Entladung der Wagoons, sowie tunlichste Ausnützung der Laderäume zur Ern chränkung des Mangels bei tragen, während sich die Eisenb ahnde Hörde -u einer dem wachsenden Verkehr entsprechenden rascheren Vermehrung des vorhandenen Wagenparks entschließen muß. Neben einer stärkeren Vermehrung des Wagenparks müßte die Eisenbahnbehörde mehr als bisher bedacht sein, die Organisation der Güterwagengesteltung noch weiter zu vervollkommnen, das vorhandene Wagenmaterial bester auszunützen und die Leerläufe der Wagen abzukürzen." S * Chemnitz. 11. Oktober. (Nach Unter schlagung) von 350 ist am Mittwoch der Markt helfer Franz Moritz Kultus, geb. am 29. Dezember 1890 in Plaschkeu, der bei «iner hiesigen Trikotagen fabrik beschäftigt war, flüchtig geworden. )rn. Thslherm, 11. Oktober. (Infolge bös williger Brandstiftung) wurde die an den Botenfuhrmann Schl etter verpachtete Pfarr scheu ne völlig eingeäschert, die demnächst abge tragen werden sollte. Dem Kalamitösen erwächst, da sämtlich« Ernte- und Futtervorräte mitverbrannt find und er nicht versichert hat, großer Schaden. * Plauen, 12. Oktober. (Eine heftige Gas explosion) fand, wie die „Neue Dogtl. Ztg." meldet, heute früh im Hause Krausenstraße 11 statt, wo ein Easschlosscr mit Reparaturarbcitsn beschäf tigt war. Der Schlosser wurde durch Stichflammen erheblich verletzt. In dem Gebäude wurden durch den statten Luftdruck 13 Fenster und sogar im gegen- iiberliegenden Hause mehrere Fensterscheiben zer trümmert. logar sscrk, ganzen effektvollen und nach den Mittelsätzen so§ freundlichen Erfolg. Reger zeigt auch in diesem W , daß seine künstlerische Natur aus den verschiedenartig sten Elementen zu ammengesetzt ist. Oft genug finden sich Ansätze zu volkstümlicher, schlichter Melodrk, be sonders in den zweiten Themen der Sätze, aber die Neigung zum Auffallenden und Komplizierten macht sich schnell wieder geltend und so ist an harmonischen und rhythmischen Seltsamkeiten kein Mangel. Dor allein fällt die geringe Konzentration der Sätze auf. Nur das Adagio ist in seiner eindring lichen Kantilene einheitlich im Charakter, alle an deren Sätze zerflattern in kleine Teilchen, deren Zu sammenhang untereinander nur sehr lose ist. Neben Partien, wo in wildbewegter Polyphonie die In strumente zur höchsten Kraftentfaltung geführt sind, stehen Stellen von einfacher Homophonie, ja die Vorliebe des Komponisten für Unisonostellen ver ursacht oft den Einorua einer gewissen Leere. Der Stil des Werkes, das ungemein schwierig, aber durch aus nicht sehr dankbar für die Instrumente ist, scheint im allgemeinen rhapsodisch zu sein. Denn wenn der Tousetzer auch in der Aufstellung der Hauptthemen sich an das klassische Vorbild hält, so gestattet er sich in der Fortbildung und Verarbeitung feiner Eedan- ken so viele Freiheiten, daß man, zumal mit Rücksicht auf das vorherrschende Pathos, wohl von einem rhapsodischen Stil sprechen darf. Die „Böhmen" setzten für das Werk, das ihrem auf Tonschönheit gerichteten Wesen nicht recht zusagt, ihre beste Kraft ein. Jedenfalls hat man es mit einer nicht leicht zu übersehenden, ernsten Arbeit zu tun, die bei näherer Bekanntschaft zweifellos gewinnen und zahlreiche Einzelschönheiten offenbaren dürfte. I'. Oeäsülsr. Die Namen üer TrtpoManer. Die Tripolitaner, um deren Land und Zukunft jetzt Türken und Italiener streiten, haben als Musel männer keine eigentlichen Familiennamen, sondern ihre Abstammung wird durch das Wörtchen „ben", d. h. Sohn, und den Namen des Vaters gekenn zeichnet. Die Namen sämtlicher Mohammedaner lassen sich im allgemeinen in 4 Hauptklassen einteilen. In erster Reihe stehen die Namen der Propheten und Patriarchen. Darum kommen folgende Namen unter den Tripolitanern am häufigsten vor: Ibrahim (Abraham', Iussuf (Joseph), Jzzed (Isaak), Mussa (Moies), Aissa (Jesus), Harun (Aron), Soliman (Salomon), Ismail (Ismael), Mohammed, Hamed, Mahmud (die drei Namen des Prooheten auf der Erde, im Himmel und in der Hölle) Demnächst kommen die Namen derjenigen, die an der Befesti gung und Verbreitung des Islams gearbeitet haben, wie Osman, Omer, Ali usw. Die dritte Klasse um faßt die Namen, welche mit „Abd" (Diener) beginnen, wie Abd-Allah (Diener Gotte«), Abd-Keder (Diener ' der Allmächtigen), Abd-el-Kerim (Diener des Groß» m. 283. los. Istirysn.1 zösischen Besuchern fiel diese Sitte besonders auf, und daher kamen Haarbüschel auch auf die Münzen, di« in Frankreich für Tahiti geschlagen wurden. Sin« wissenschaftlich« Hausfrau. In der schotti" schen Großstadt Glasgow hat kürzlich ein Fräulein Blaustrumpf einen Vortrag über „Häusliche Wissen- schäft" gehalten, der die Feder des „University Correspondcnt" in Bewegung gesetzt hat. Der mutige Satz, der besonders aus den Ausführungen der Dame hcrvorgehoben wird, lautet: „Das Kochen muß derart gelehrt werden, daß der Erfolg oder Mißerfolg seiner praktischen Ausübung im einzelnen Fall als geringfügig im Vergleich dazu betrachtet wird, daß die Schülerin die wipenscbaitlichen Grund lagen ganz versteht." Diese Forderung wird dahin ausgelegt, daß man einer solchen wissenschaftlichen Hausfrau keinen Vorwurf daraus machen darf, wenn sie ein Hammelkotelett zu Asche verbrennt oder eine Pastete im ursprünglichen Zustand des Teiges beläßt, falls sie nur in wissenschaftlichen Ausdrücken ihr Verfahren bei der Zubereitung recht fertigen kann. Der männliche Kritiker schreibt dazu: „Wir haben einen tiefen Respekt vor den Idealen dieser Dame, würden aber keine Einladung zum Diner bei ihr annehmen." Oie Ausstattung eines Luxushüudchens. Wie sich die Toilette eines Luxushündchcns zusammcnzusetzen bat, weiß der „New Pork American" zu erzählen. Sie umfaßt zunächst ein hübsches Halsband, dann eine niedliche Weste und einen eleganten Straßen- rock: für das Haus ist ein cOifachrrer Anzug erlaubt. Ein Regenmantel sowie ein Pelzröckchen für die Kälce sind erforderlich, und für den Sommer muß unbedingt ein ileiner Sonnenschirm anqrschasft wer den. der mit Hilfe einer geistreichen Einrichtung an dem Halsbands befestigt werden kann. Das Schirm- cncn kostet zwar allein schon etwa 09 lt, aber von 1000 aufwärts kann die Toilette eines Hündchens doch schon, voi.ständig beschafft werden. Oer -rasseste Ort der Welt. Von Zeit zu Zeit wird einem Orr der zweifelhafte Ruhm zugrjprochen, der „nasseste Fleck der Erde" zu sein. Aber solche An sprüche sind falsch, denn nach den unzweifelhaften Feststellungen der Meteorologen ist der nasseste Ort der Welt Chcrrapunji an Len Khasi-Hügeln in Assam in Nordostindien. In der Regierungszeitung von Ostb.'ugalrn und Assam vom k>. September 1911 wird der Rcgensrand von 245 verschiedenen Stellen der Provinz publiziert. Darunter erscheint Eherrapunzi in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Juli 1911 mit folgenden Regenmengen: Polizeistation 251,65 Zoll, Missionshaus 255,39 Zoll, römisch-katholisches Haus 222,85 Zoll, Air. Shadwells Haus 247,36 Zoll. In der Zeit vom Mai bis zum 26. August 1911 Hal Chcrrapunji einen Rekord der Regenmengen ausge stellt: er betrug 400 Zoll, also fast 160 Zoll mehr als Sie normale Regenmenge. Künstliches Tageslicht. Die Vervollkommnung der künstlichen Bcleuchtungsinittel muß nicht allein auf die Schaffung immer stärkerer Lichtquellen, sondern auch auf eine möglichste Nachahmung des Tageslichter gerichtet sein. Wenn von einer beionocrs reichliche:-. Beleuchtung rühmend hervorgehooen wird, daß sie eine Tageshelle verbreitet, so liegt darin noch kein uneingeschränktes Lob. Im Gegenteil kann ein? solche Beleuchtung höchst unbequem und für das Auge geradezu schädlich sein, wenn sic nicht auch in der Zu sammensetzung der Strahlen dem Tageslicht nahe kommt. Zum Glück hat heute die Hygiene in all solchen Dingen so viel mitzusprcchen, daß ihre For derungen nicht leicht vernachlässigt werden. Man ist also eifrig bestrebt, die künstlichen Lichtquellen dem Tageslicht anzunähern. Man kann nun freilich ein wenden, daß auch das Tageslicht sehr verschieden ist, nichr nur nach dem Zustand der Atmosphäre und ins besondere der Bewölkung, sondern auch nach der Jahreszeit und nach der Höhenlage der einzelnen Orte. Immerhin sind diese Unterschiede nicht so groß wie diejenigen unter den verschiedenen Lampen. Das Licht einer gewöhnlichen elektrischen Glühlampe und einer Quecksilberdampflampe erscheinen dem mensch lichen Auge geradezu als Gegensatz, während wir beim Tageslicht die Unterschiede tast nur als solche des Grades empfinden. Tie Technik sucht die Der- bcsserung der Veleuchtnngsmittel in dieser Hinsicht dadurch zu erzielen, daß das Spektrum ihrer Strahlen mit dem der Sonnenstrahlen verglichen wird. Die beiden amerikanischen Fachleute Eves und Luckiejh I, MM «II »I! sehen zu lassen, so haben die vornehmen Damen sich der Indezenz dieser Mode doch verschlossen. Alan trägt die Kleider so, daß sie sich an der eine,: Seite öffnen, daß die Teile mit Schnüren gehalten sind und ein prächtiges, abstechendes Unterkleid sehen lassen. Die Garnitur der Hüte folgt ebenfalls diejem Modeprinzip. Alles wird einseitig gearbeitet, zu den bizarren Formen, die auf diese Richtung schon hin deuten, gesellt sich eine noch sonderbarere Garnitur. Henle stehen wir ja noch im Zeichen der Herdstmode, die eigentliche Wintermode. Vie jetzt in Paris anfängt, hier und da ihre Vorläufer auszusenden, zeigt uns heute Formen, die einseitig mit einer Riesenstraußenfeder besteckt sind. Auch der Reiher wird entweder rechts oder links so aufgestellt, daß er die einzige Garnitur für den Hut bildet. Da, wo die Form das Haar etwas freilchU. ist ein? große Flechte rn Gestalt einer Schnecke zu sehen, denn die Frisur paßt sich natürlich dem Hut an, insofern, als sie von der Seite garniert wird, wo der Hut sozu sagen nackt bleibt. Die Modesrisur der kommenden Wlntersasson ist, falls man nicht die griechische Frisur tragen kann oder will, die einsectige <5lechtenfrisur. Die Damen scheiteln das Haar auf dem Hinterkopf seitwärts. flechten es zu einem dicken und zu einem dünnen Zops. Da der Hut gewöhnlich rechts garniert wird, so dreht man die linke Seite zu einer großen Schnecke zusammen, befestigt sie in halber Ohrhöhe, so daß nur noch das Ohrläppchen zu erblicken rst. Auf der rechten Seite deutel das kleine Schnectchen die ent schwundene Symmetrie an. Das Scherzhafteste aber bei dieser seitlichen Mode richtung ist entschieden die Schleppe, die man nun mehr im Gegensatz zum Vorjahr auf die Höhe bringen will. Auch sie wird nämlich seitwärts ge tragen, richtiger gesagt, man versucht sie in dieser Richtung zu lancieren. Sie setzt hinten an dem Kleide an und zieht sich entweder nach rechts oder nach links in ihrer größten Ausdehnung hin. Vor der Hand kann man sich mit dieser Mode noch gar nicht befreunden, aber wir wissen ja. daß diese Herrscherin fast alles durchsetzt, was sie durchzusetzen wünscht. t-rMv I,ur :D.iris, U * Eine Vorkämpferin für die isländisch« Uni versität. An der Begründung der neuen islänLisch«n Landesunioersität kommt ein wesentlicher Anteil einer Dame zu. Es ist Olafia JohansLotter. Ci« ist di« «rste unter allen Isländerinnen, die ein Studium an der Universität ergriffen hat. Ohne ein Examen ge macht zu haben, wandte sie sich für kurz« Zeit einem kaufmännischen Berufe zu und lebt gegenwärtiq in Christiania. wo sie für di« Ausbreitung ihrer reli giöscn Gedanken tätig ist. Sie beschäftigt sich mir «iner Art Straßenmission, um das Los der sittlich ge- fährdeten weiblichen Jugend zu erleichtern, und wohnt selbst in der finstersten Gegend der Stadt, um mit den von ihr beobacheten Elementen ständig t» Brrühruu- M sei».
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