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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911112002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911112002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-20
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Bayersche Strasse 105, ist für di« von ihm am 25. August 1911 mit Mut und Entschlossenheit und nicht ohne eigen« Lebensgesahr bewirkt« Errettung eine, Mann«, vom Tode de, Ertrinken, im Bade zu Markkleeberg vom König die bronzene Lebens rettungsmedaille mit der Befugnis, sie am weihen Bande zu tragen, verliehen worden. Bor 15 Jahren — im Jahr« 1896 — hat Herr Dyroff bei Ha genau i. E. bereit» einem Manne da, Leben gerettet. Herr Dyroff diente damals bei Len Dragonern, und der in Lebensgefahr Geratene war ein Regiments kamerad von ihm. * Auszeichnungen. Das Königs. Ministerium des Innern hat den nachgenannten, seit über 30 Jahren ununterbrochen in einer Stelle beschäftigten Per sonen das tragbare Ehrenzeichen für Treu« in der Arbeit verlieben, nämlich dem Garderobier beim Stadttheater August Friedrich Wilhelm Knauf in L.-Reudnitz, dem Markthelfer Gustav Markgraf in L.-Bolkmarsdorf in der Kupfer- und Metall handlung von Erwin Kretzer Nachf. in Leipzig, Quer- straße 13, der in der Familie des Kaufmanns Fried rich Wilhelm Richter in Leipzig. Schrebcrstr. 1. be diensteten Ida Rüdiger sowie den in der Spiel warenfabrik von Hugo Tetchmann Nachf. F. W. Richter in Leipzig, Lessingstr. 26, beschäftigten Ex pedient Gustav Strauch in Leipzig und Presser Hermann Filz iir Leipzig. Weiter hat die König!. Kreishauptmannschaft den nachgenannten seit übe: 25 Jahren bei der Firma Hugo Teichmann Nachf. F. W. Richter in Leipzig beschäftigten Personen je eine Besobigungsurkunde ausgestellt, und zwar: der Arbeiterin Pauline verw. Noack in L.-A.-Crotten- darf, der Arbeiterin Lina Fischer in L.-Thonbera, Hein Presser Georg Bauer in Leipzig, dem Buch binder Reinkold Jost in L.-Connewitz, dem Buch binder Otto Berger in L.-Lindenau und dem Merk führer Ernst Panster in L.-Gohlis. Die Aus zeichnungen wurden den Jubilaren heute in Gegen wart ihrer Arbeitgeber durch Oberbürgermeister Dr. Dittrich an Ratsstcll« ausgehändigt. * Die Arbeiten am Postgüterbahnhof stehen nun mehr ebematls vor ihrer Vollendung. Mas die äußeren und größeren Bauten angeht, so sind diese schon seit einiger Zeit fertiggestellt. Die acht Längs- bahnsteiahaüen, die mit der großen Eepückkammer an der Noorteichstraße in Verbindung stehen und in denen die Entladung und Beladung der Bahnpost, wagen erfolgen wird, sind bis auf den Bahnsteig belag ausgebaut: ebenso wurden die einzelnen Schienenftrange bereits eingelegt und ihre Verbin dung mit der Hauptstrecke hergestellt. Die Zuiuhr- strafe zur Packlammer an der Rohrteichstraße ist bis auf geringe Teile ausgebaut. Die Packkammer selbst wird gegenwärtig für die Inbetriebnahme hergc- richtet. Die Kraftanlage an der Brandenburger Straße, von der die Speisung der Elektromobile und die Lieferung der elektrischen Kraft zu Beleuch- lungszwccken vorgenommen werden wird, hat ihre vollständige maschinelle Ausstattung erhalten und ist ziemlich zur Inbetriebnahme fertig. Auch das Beutelschüttelwerk, das sich in der Nähe der Längs- bahnsteige befindet und das zur Reinigung der Postsache usw. bestimmt ist, wurde in der Zwischen zeit betriebsfertig gemacht. — Jedenfalls tann die neue Postzentrale am Rohrteich sofort nach der In betriebnahme des westlichen Teiles vom Haupt bahnhof auch ihrerseits den Betrieb in vollem Um fange aufnehmen. Wie man hört, »ollen in der Nähe des Postgülerbahnhoses — auf Schönefelder Flur — iür die vielen Postbeamien, die später in dieser Zentrale Beschäftigung finden werden, bauliche Ein richtungen geplant sein. - Zum Einkauf der Fcstgeschenke. In einem Auf ruf« oes Vereins für Handlungskommis von 1858 sKaufmännifcher Verein) werden die 110 000 Mit glieder dieser Organisation und deren Angehörige er sucht, den Wcihnachtseinkauf möglichst frühzeitig oor- zunehmeir. Der Verein schreibt: Wird der Einkauf auf die letzten Tage verschoben, so leiden nicht nur die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Fabriken und Werkstätten und das Verkaufspersonal in den Laden geschäften unter der kaum zu bewältigenden Arbeit, iondern auch der Käufer hat Nachteile, weil manche Waren vergriffen oder nur noch in minderwertigen Resten vorhanden sind. Niemand kaufe nach 8 Uhr abends und am Sonntag. Der ge ringfügige Zwang, den sich jeder hierdurch auferlegt, trägt dazu bei, daß viele Tausende Geschäftsinhaber und Angestellte vor Erschöpfung bewahrt werten, und ihnen dadurch die eigene Freude am Weihnachtsfeste nicht genommen wird. Durch Abkehr von Kon- i umentenrücksichtslosigkeiten tun unser* Mitglieder und ihre Angehörigen ein gutes Werk zum Wohle ihrer Nächsten. * Herr Oskar Wehle, das bekannte Mitglied des Stadttheaters, teilt uns mit, daß das..Barliedchen", welches am vorigen Donnerstag Leim Bunten Abend im Palmengarten Fräulein Marbach sang, nicht von Herrn Stransty komponiert ist, wie das Pro gramm angab. Text sowohl wie Musik stammt vielmehr von Herrn Oskar Wehle. * Feier de» 1V jährige« Bestehe«, der IV. Ae«l- fchule. Dankbare Verehrung für di« einstig« Bil dungsstätte hatte den Verein ehemaliger vierter Realschüler bestimmt, zur Feier des 10 jährigen Bestehens seiner alm« w-»t r einen Fest- abend zu veranstalten, dessen Reinertrag dem Sti- penbienfond» der IV. Realschule zufliehen soll. Wie glücklich der Gedanke war, davon legte die hoch- ansehnliche Festversammlung Zeugnis ab, dir am Sonnabend die weiten Räume der Festsäle unseres Palmengartens füllte. Neben dem edlen Zwecke, dem die Feier dienen wollte, mochten auch die bedeutsamen musikalischen Darbietungen unter Mitwirkung hervorragender solistischer Kräfte nicht wenig dazu oeigetragen haben, eine stark interessierte Festteilnehmerschar in gehobener Stimmung vereinigt zu sehen. Es waren vorzügliche orchestrale und gesangliche Lei stungen, die geboten wurden, insbesondere brachte die Aufführung des Smg.piels „Mittsommer in Darlekarlien" uns einen seltenen Genuß und zeigte den Komponisten Hans Hiller als feinen >-tim- mungsmalcr und treffsicheren Charatteristiker. Alle Milwirkenden, voran die Konzertsängerinnen Frl. Siegelt und Frl. Mindcknccht, die Konzertsänger Herren Fleischer und Sammler und Herr Lehrer Schöbel trugen ihr Bestes bei zum Gelingen des mit stürmischem Beifall aufgenommenen Singspiels. Zur Eröffnung des festlichen Abends hatte Herr Paul Benndorf einen von 'Herrn Rolf Männel ver kühlen Prolog mit Begeisterung gesprochen. Als offizieller Vertreter des festgebenden 'Vereins nahm nach der weihevollen Fenkantatc „Ich danke dem Herrn von ganzem merzen" von Oskar Köhler Kand. Max Her re das Mort. Vor zeon Jahren wurde ' as prächtige Heim der IV. Realfchule an der Kanzler- Nraße bezogen. Heute haben sich die ehemaligen Schüler zur frohen Feier vereint, erfüllt von Dank barkeit gegen die Männer, die ihnen einst ihr Bestes gaben. Dank dem treuen Leiter und sicheren Führer der Schüler, Herrn Professor Tr. Gutjahr, der ihnen mit Rat und Tat väterlich während und nach der Schulzeit zur Seite stand Dank den verehrten Lehrern, die, erfüllt von lauterstem Eifer für den Erzieherbcrus, ihren Schülern eine schöne Erinnerung an die Schulzeit verichafften, — Dank den hohen städtischen Behörden, die mit Wohl wollen allezeit über der Schule gewacht. Diesem Danke sichtbar Ausdruck zu geben, lei der Festabend veranstaltet worden. Mit dem Wunsche, daß der IV. Realschule mit ihren Realgymnasialklaffen ein weiteres legensvolles Blühen und Gedeihen beschieden sein möge, schloß Herr Herre unter lautem Beifall seine Begrüßungsrede. Im Namen der ehemaligen Lehrer der Anstalt kennzeichnete Professor Cchaucrhammcr Len Ent wicklungsgang der Schule. Nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten seien endlich im Jahre 1897 zwei Klaßen von der lli. Realschule abgezweigt und in das Gebäude der ehemaligen 13. Bürgerschule in L.-Plagwitz sElifabethallee) verlegt worden, die aber schon nach 2 Jahren in die 28. Bezirksjchulc in L.- Kieinzschochc: übersiedeln mußten. Inzwischen sei die Hoffnung auf ein eignes Heim nicht erstorben. Im Jahre 1901 en:stand der Bau, Ser seinem Er- bauer, Sladtbaurat Scharenberg, zum Ruhm und zur Ehre gereicht. Dem harmonischen Zusammenwirken von Direktorium und Lehrerkollegium verdanke die junge Anstalt ihre Erfolge und ihr Ansehen. Nach dem der Schüler Leufchke im Namen der Klaffe ttb einen Fahnennaael überreicht hatte, nahm Direktor Profeßor Dr. Gutjahr das Wort. Herzlich danke er den Vertretern der Stadt, Bürgermeister Roth und Stadtrat Lampe; ihr Er scheinen zur Feier bekunde aufs neue das Wohlwollen, das die Schule im Westen so nötig brauche, er dante den ehemaligen Schülern für ihre Treue, wie sie sich heute so herrlich offenbare, ferner den Vätern der jetzigen Schüler, die im stillen für den Stipendienfonds gesammelt, und nicht zuletzt seinem lieben Kollegium, das mit ihm einig sei »n der Ausgestaltung der Anstalt zu einer modernen Schule Ihr, der Stadt Leipzig und ihren Behörden, mit dem allverchrtcn Oberbürgermeister Herrn Dr. Dittrich an der Spitze, galt das Hoch, mit dem Herr Pros. Dr. Gutjahr schloß. Ein Festball krönte die Feier, zu der auch aus dem engeren und weiteren Vaterlande und aus dem Auslande Begrüßungstelegramme, so von Kommer zienrat Schulz-Petersburg und Graf Schliessen- Bückeburg, eingcgangen waren. »Am städtischen >ehrerinnenseminar fandeninder Woche vom 13. bis 18. November die diesjährigen Wahlfähigkeitsprüsunqen statt. Kgl. Prüfungskom missar war Herr Geheimer Schulrat Dr. Müller aus Dresden, Vertreter des Ev.-lmh. Landeskonsistoriums Herr Geheimer Kirchenrat Superintendent v. Har tung-Leipzig. Von den 25 Hilfslehrerinnen, die sich der Prüfung unterzogen, erhielten als wissenschaftliche > Gesamtzensur 4 Ib, 11 II», 9 II, 1 Ilv. * I« IsHl für männlich« Obdachlos« wurde« 1, d«r Zeit vom 11. bt» 18. November 87 Personen aus genommen und 4 zurückgewtesen. u. Die L»h«be»«-»»D der »»»«beiter. Zn einer Versammlung der in den städtischen Gasanstalten be- schädigten Arbeiter erstattete die schon früher er- nannte Kommission zur Durchführung der Forderung aus Einführung von Wochenlöhnen Be richt. Danach ist di« Einführung von Wochenlöhnen für Gasanstaltsarbeiter bestimmt zugesagt, nur der Termin der Einführung ist noch nicht festgesetzt wor den. Doch ist der Kommission mitgeteilt worden, der Termin soll« möglichst bald bekanntgegeben werden. Nach regem Meinungsaustausch, wob«i einige Redner da» Ergebnis als nicht befriedigend bezeichneten und nach Unterbreitung mehrerer Vorschläge nahmen die Versammelten eine Resolution an, m der sie ihr Be dauern darüber zum Ausdruck brachten, daß der Termin der Einführung der Wochenlohnzahlung noch nicht festgesetzt sei. Sie spracknn die Erwartung aus, -aß die Wochenlohnauszahlung bestimmt vom 1. De zember 1911 an oeginne und behielten sich weitere geeignete Schritte vor, falls dieser Termin nicht ein- gehalten werde. -'8. Aus der Straße erkrankt. In der Konradstraße in L.-Volkmarsdorf erkrankte Sonntag nachmittag in der dritten Stunde der 41 Jahre alte Arbeiter Karl Herz, wohnhaft Burgaucnstraße 9, plötzlich an Krämpfen so schwer, daß er nach dem Siadtkranken- haufe gebracht werden mußte. 88- Tätigkeit der Feuerwehr. Sonntag nachmit tag 6,05 Uhr wurde vom Feuermelder Ecke Blücher- uiid Uferstraße „Feuer" Blüchcrstrake gemeldet. Die Haupt-Feuerwache fand aber nur parken Rauch niederschlag aus der Zentralheizung eines Hotels in der Blücherstraße vor. - Diebstähle. Aus einer Wohnung in der Zollt- koferstraße in Volkmarsdorf wurde eine silberne Herren-Remontoiruhr mit der Gravierung „E. Rüh ling 1891" gestohlen: von einem Rollwagen in der Karl-Heine-Straße eine Kiste Margarine, Marke „Palmona", mit dem Zeichen „H. 8. L O. 12886". * Bubenstreich. In der Nacht zum Sonnabend wurden von einem Schaufenster die Glasbuchstaben der Firma des Lokalinhabers gewaltsam entfernt. Man fand sie Sonntag früh in der Promenadcnstraße stark beschädigt. * Den Tod gesucht. Der Leichnam des seit 13. No- oember aus seiner Wohnung in der Dufourstraße vermißten 40 Jahre alten Kellners Otto B. aus Nordhausen wurde Sonntag nachmittag in der Näbe des Germaniabades aus der Pleiße gezogen. B. ist schwer nervenletdenü gewesen. * Festgenommeu wurden ein 16 Jahre alter Hand lungslehrling aus Jassy, der in einer Wohnung der Senefelderstraße 20 gestohlen hatte: ein 32 Jahre alter Markthelfcr aus Hengendorr, der in der Gob- liser Straße von einem Rollwagen eine Kiste mit Zitronat entwendete: ein 18 Jahre alter Markthelfer aus Neuschöneseld wegen Unterschlagung von 60 zum Nachteile seines Arbeitgebers: ein 17 Jahre alter Maurer aus Schwebta wegen Diebstahls von Klei dungsstücken in einer Wohnung der Siemenssiraße: ein 42 Jahre aller Arbeiter aus Podlosck wegen in Holle verübten Diebstahls von Rollwagenladungen. * »uudorf. Kommenden Bußtag, wie auch am Totenfest, schließen sich an den Hauptgottesdienst, der ^blO Uyr beginnt, Abendmahlsfsiern an. An beiden Feiertagen werden abends 6 Uhr ebenfalls Abend- mahlsfeiern abgehcftten. Die Anmeldungen sind im Pfarramt oder lief Anfang der Gottesdienste in der Sakristei zu bewirken. Am Bußtage singt Frau Dr. Müller «ine Arie von Schurig, während am Toten feste der Schülerchor den Chorgesang ausfiibrt. Am Totenfeste gelangen auf dein Gotlescuker Totenfest predigten zur Verteilung. Durch den Bußtag macht sich die Verlegung der Libelstunde auf den darauf- solgenden Donnerstag nötig. Sie beginnt ebenfalls abends 8 Uhr im Pfärrhauic. Am 1. Advent findet Kindrrgottesdienst statt. — Gereizt von seinem Lands mann, warf ein polnischer landwirtschaftlicher Ar beiter mit einem größeren Sieine nach seinem Gegner. Der Stein verfehlt« sein Ziel und traf einen jugend lichen Geschirrführer, der sich mit seinem Gefährt auf dem Wege zum Ackerfelde hinter den Streitenden befand, an die linke Schläfe. Der Schwerverletzte hatte große Blutverluste und konnte noch zur rechten Zeit den Arzt erreichen, der ihm seine klaffende Kopf wunde zunähte. r. Plaußig. Nachdem erst vor 14 Tagen im Nach barorte Thekla aus einer Besitzung wertvolles Ge flügel gestohlen worden ist, wurden vom Freitag zum Sonnabend aus der am Seehausener Weg gelegenen Stallung des Herrn Alfr. Dammköhler 11 diesjährige und 7 ältere Hühner und zwei wertvolle Zucht kaninchen gestohlen. Erstere wurden von den Dieben an Ort und Stelle abgeschlachtet und gerupft. Bei dem Milchhändler Müller hatten die Diebe in der selben Nacht ohne Deute abziehen müssen. * Gertzzschochee-Stiederf. Im 2. Bußtaae früh 9 Uür findet Beicht« für di« sämtlichen Fortbildung», schul,r sowie bi« tu den letzten »tee Jahren fonftr- mtert«, Jun^ra»«» und deren Angehörige statt. Außerdem wird abend» b Uhr allgemein« Beicht« und Heilige, Abenümal abgchalten. Die nächste Jungkrauenorreinsoersammluna findet au» diesem Grunde erst Dienstag, den Ä. November, abend» ^9 Uhr, statt. ». Mock«». Bet den hier bestehenden 8 Zahl- stellen der Leipziger Konfirmanden-Iu»steuer wurden vom 1. Januar bt» 1. Oktober d. I. von 150 Kindern 1186,60 gespart. 21 Neueintritt« erfolgten. * Leutzsch. Am Sonnabend feierte -er Edmund Beckerscbe Gesangverein im „Alten Gasthofe" sein 12. Stiftungsfest. Da» Konzert wurde eröffnet mit Kretschmer» Krönunasmarsch a. d. Oper „Die Folkunger", dem die Ouvertüre zur Oper ,F)beron" und Adams Fantasie a. d. Oper „Der Postillon von Lonjumeau" folgten. Zu Ehren ihres Chefs, des Herrn Edmund Becker, Ehrenvorsitzender des Verein», leitete der Männerchor das Votalkonzert ein mit Marschners ^Ein Mann, ein Wort". Da» zart gesungene Lied „Winternacht", von B. Uhlig, mit seinen schwermütigen Mollharmonien und harten Dissonanzen, versetzte die Zuhörer in die trübe, rauhe Jahreszeit. Der Vereinsoorjitzende Herr Bauer be grüßte die Gäste, beleuchtete in seiner Ansprache die schwierigen geschäftlichen und gesanglichen Verhält nisse des letzten Vereinsjahres, widmete dem Ehren- vorsitzenden Worte des Dankes und erhoffte im neuen Veremsjahrc die alte Treue. Mit Schmelz und Wärme brachte Kvnzertsänger Beyer Hermanns „Drei Wanderer" und Jensen, „Frühltngsnacht" zu Gehör und erntete reichen Beifall. Zwei Männer chöre „Die Abendglocken" von Abt und „An den Schlaf" von Görner zeigten die treffliche Schulung des strebsamen Vereins durch den zieloewußten Chor leiter Herrn Johannes Wendt. „Ave Maria" von Schubert und „Schumanns Träumerei" für Streich instrumente brachten wohltuende Abwechselung in» reichhaltige Konzertproaramm, dessen zweiter Teil 4 Männerchöre — „Klinge leise" mit Baritonsolo von Borsdorf: „Ständchen" von Beschnitt: „Am Brunnen vor dem Tore" im Volkston von Rudorfs und „Abschied" von Kirchl — zwei Baritonsoli — „Lebensüberfluß'' von Eretscher und „Margarethe am Tore" von Jensen — und ein Potpourri aus der Operette „Die geschiedene Frau" zeitigt«, die wohl- klingenden Musikstück« insgesamt dankbare Aner kennung fanden. Ein flotter Ball beschloß da» Stiftungsfest. r. Thekla. In der Zett vom 1. Januar bi» 1. Ok- tober d. I. wurden bei der hiesigen Dolksbtbliothek 218 Bücher ausgegeben und 6,75 Leihgebühren dafür entrichtet. Die Bibliothek ist von jetzt ab im Parterre des alten Schulhause» untergebracht. Sus Ssüklen. * Penig, 20. November. (Für das Bahnpro- jekt Limbach—Penig) entsaftet der hierfür ge wählte Ausschuß eine lebhaft« Tätigkeit. Vor einigen Tagen fand hier wiederum «ine Versammlung statt, in der die Städte Chemnitz und Altenburg, dir Chemnitzer Handelskammer, die Meuselwitzer Kohlen, werke uiw. vertreten waren. Die Petition für dar Projekt soll sobald als möglich an den Landtag ab geschickt werden. i. Hohensteia-E„ 20. Nov. lDie Aufhebung des städtischen Kartoffelmarkte») beschlossen die hiesigen Stadtverordneten, da für denselben kein Be darf mehr vorliegt. Seit Einführung dieser Märkte ist hier der Preis der Tpeisekartoffeln erheblich zurückgeganaen. — Die letzte Stadtverordneten sitzung stand im Zeichen der Teuerung, da Gesuche um Gehaltserhöhung von einer Anzahl städtischer Beamten und von der Lehrerschaft Vortagen. Die selben fanden einstimmige Genehmigung. Nur die Gesuche der Lehrer — der Stadt entsteht dadurch eine jährliche Mehrausgabe von 3800 »t — wurden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten ange nommen. * Annaberg, 19.November. lEin Jahndenkmal) soll in der nahen böhmischen Stadt Weipert vom Deutschen Turnverein errichtet werden. Der Platz hierfür ist von der Stadt überlassen worden. * Johanngeorgenstadt, 19. November. lBei den Stadtverordnetenwahlen) wurden nur Kandi daten der bürgerlicben Parteien in da» Etadtverord- netenkollegium gewählt, wodurch die Sozialdemo kratie ihre 4 Sitze verlor. * Lotzdorf, 20. November. '(Unfall.) Da» Pfevd des Ottsrichier» Minder in Weixdorf scheut« in unserem Orte, ging durch und warf den Wagen um. Di« Insassen, Vater und Sohn, wurden heraus geschleudert und dabei verletzt. Anscheinend find di« borenen: die Maori» lernten ihre gesundheitsschäd lichen Sitten aufgeben und assimilieren sich allmählich der neuen Kultur; viele von ihnen haben die Uni versität besucht, und die Söhne von Kannibalen haben Regierungsämter inne und wirten im Dienste der Zivilisation. Einer von ihnen, Maui Pomare, der den medizinischen Dottorgrad erworben hat, steht an der Spitze des Native Health Departement, das in weitgehendster Weise die öffentliche Gesundheitspflege unter den Eingeborenen durchführt. parlier Tatellrhmuck. In Paris wurde jüngst da» Wort geprägt, daß oie Veranstalter von Festen durchaus nicht daran denken, ihre Gäste zu erfreuen, wenn sie die unglaub lichsten Uederraschungen ersinnen, sondern daß es sich lediglich darum handelt, die Kon kurrenten auf diesem Gebiere zu übertreffen. Jedenfalls müssen wir schon zu Anfang der Saison und des gesellschaft lichen Leben» die Beobachtung machen, daß der Uederraschungen zahlreiche und originelle sind. Als in Paris der größte und elegan este gastliche Salon in diesem Winter zum ersten Male seine Pforten öffuete, blieben die Besucher einen Augenblick wie erstarrt stehen. Das Speisezimmer sowohl als auch die ganze Tafel war mit dunkelroten Feuerfackeln erleuchtet. Von der Wirkung, die diese Beleuchtung auf die Gäste hatte, kann man sich keinen Begriff machen. Die zauberhaften und gespenstischen Schatten, die über die Gesichter huschten, versetzten die Menschen in eine eigentümliche Stimmung. Noch niemals waren die Gespräche so lebhaft, als hier, in dem modernen Salon mit der mittelalterlichen Be leuchtung. Natürlich war ein entsprechend geschultes Personal da, das sorgfältigst aufpaßte, um ein Un glück zu vermeiden. Von Zeit zu ZKt wurde eine Fackel ausgewechselt, dann lag ein Teil der Tafel in ein noch mystischeres Halbdunkel gefüllt. In den maßgebenden Kreisen von Parts wurde dieses Ereignis — denn so konnte man den ersten Ball in diesem Haufe wirtlich nennen — natürlich genügend besprochen. Und da jeder Gastgeber es tcidenschast liebt, wenn von seiner Gesellschaft noch wochenlang erzählt wird, so ahmte der Groß industrielle Z., der sich in Pari» schon gar lange die grünte Mühe gibt, ein tonangebendes Haus zu führen, diese Ueberraschung nach- Was jedoch bet der ersten Gesellschaft zu wenig an Licht war, da» war bei der zweiten zu viel. Sah man sich zuerst in ein mittelalterlicbes Haus versetzt, so glaubte man jetzt in einem Feengarten zukünftiger Zeiten zu weilen. Denn im Hause des Großtausmanns strahlte alles in überirdischem Hellen elektrischen Lichte. Es gab keine Tischkarten mehr, vor jedem Platze erschien in Flammenschrift der Name desjenigen, der hier mit seiner Dame Platz nehmen sollte, und natürlich auch der Name der Dame. Die Ränder der Teller standen in un-ähligen kleinen elektrischen Flämmchen. Selbst die Gläser und Vasen, in denen die Blumen der Tafeldekoration standen, erglühten in elektrischen Flämmchen. Drei Flammen kehrten immer wieder, sie zogen sich, zu einem anmutigen Bilde vereint, über die Tafel. Weiß, rot und lila waren prachtvoll abgetönt und ließen das Kristall und Silber wunderbar aufleuchten. In den Spiegeln der Anrichte und Vitrinen brach sich das Licht, schien verdoppelt und erhellte den Raum so, daß die Augen, die Zähne der Damen im Glanze mit ihren Perlen und Diamanten wetteiferten. Dieses tausendfältige Licht soll jo berauschend gewirkt haben, wie der stärkste, feurigste Wein. Die Flammens frist auf der Takel, die nach Art der Lichtreklame kam und ging, ist jedenfalls die originellste Tischkarte, die man je gesehen hat. Nun auch Herr Z. konnte sich scheicheln, daß man seine Gesellschaft nicht so bald vergessen hatte. Daß man in Blumen Originelles und Schönes leisten kann, sofern man sie als Tafelschmuck allein ver wendet, ist bekannt. Sie sind und bleiben trotz aller Uederraschungen das, was das Auge am meisten er freut. Und so wird man cs begrci'lich finden, daß man als Clou augenblicklich die letzte große Gesell schaft im Hause einer vielgenannten Marquise be zeichnet. Dort war nämlich der Tisch in verschwende rischer Weise mit Orchideen geschmückt. Exemplare befanden sich darunter, von denen einzelne mehrere hundert Mark kosteten. Jede Dame bekam bet ihrem Eintritt in das Haus von einem reizend gekleideten Blumenmädchen eine Orchidee überreicht. Der Herr, der das gleiche Exemplar trug, war ihr Tischherr, und da, wo die Orchidee sich an einem Platze wieder zeigte, war der Ort. wo man sich niederjetzen durfte. Diese Art von Uederraschungen und Tafelschmuck tragen natürlich schon ganz allein viel dazu bet, daß die Gesellschaft sich gut unterhält. Und anderseits kann man behaupten, daß die Pariser Gesellschaft so anspruchsvoll und verwöhnt ist, daß sie eben auf solche Uederraschungen gefaßt ist, sie wohl bespricht und würdigt, sie aber doch als etwas Selbstverständ liches htnnimmt. Bei dieser Gelegenheit soll auch erwähnt werden, wie reizend sich ein Tisch ausgenommen hatte, der mit lebenden Weinstöcken über und über bestellt war. Es war auf dem Feste, das ein Musiker gab, und die Weinstöcke trugen alle die Formen von großen, mächtigen Lyren. . Den Preis gewann ein Franzose, bstverständlich ein Buch über Wctter- Vettbewerb für Wettervoraussage. Die Voraussage des Wetters ist für unzählige Umstände des täglichen Lebens von so großer Be deutung, daß ihre Wichtigkeit mit der Zett nur noch immer zunetjmen kann. Namentlich wenn man end« lich zu der großen Errungenschalt sich erheben sollte, den Gang der Witterung längere Zeit im voraus mit hinreichender Zuverlassigkgit anzmagen, so würde man den Segen davon an allen Ecken und Enden verspüren. Vorläufig ist die Wissenschaft damit nur langsam weiter gekommen, und man versteigt sich höchstens auf eine Voraussage inneryalb eines Zeitraums von 48 Stunden. Wer mehr leisten zu können behauptet, wird als unwissenschattlich verurteilt und muß sich gewöhnlich wie Ruvolph Falb seligen Angedenkens mit einer Anerkennung in den breiten Volks schichten begnügen, die noch gutgläubiger over, wie die Gelehrten sagen, abergläubischer sind. Vielleicht wird, was die Landwirtschaft mit ihren ernsten Bedürfnissen nicht erreicht hat, der Luft sport zuwege dringen, der an die Wettcrvorausjagung jetzt besonders hohe Ansprüche stellt. Was früher niemals geschehen war, ein Wettbewerb in der Wettervoraussage, soll jetzt schon zum zweiten Male oeranstaliet werden. Der erste Fall dieser Art hing freilich nicht mit der Luftschiffahrt zusammen, sondern betra ein Preisausschreiben von 5000 Fr„ das die Belgische Gesellschaft für Astronomie ver anstaltet hatte. Den Preis gewann ein Franzose, der danach se bstverständlich ein Buch über Wetter voraussage veröffentlicht Hai. Jetzt hat die französische Gesellschaft für Lust schiffahrt einen neuen Wettbewerb dieser Art für Frühlingsanfang nächsten Jahre» ausgeschrieben. Diele Jahreszeit wurde namentlich deshalb gewählt, weil sie gewöhnlich einen sehr unregelmäßigen Witterunasgang aufweist. Dem eigentlichen Wett- bewerb, der zwei Wochen dauern soll, wird ein „Vorlauf" vorausgehen, durch den man zu einer Ausscheidung von Scharlatans, die ohne Zweifel auf dem Plan sein werden, zu gelangen hofft, damit dann der eigentliche Streit „unter den Würdigen stattfinden kann. Suntt und Dlllensthast. * Wider die Entwertung des Lorbeerkrauze» streben Bühnen und Schauspieler jetzt allgemein an. Aus dem Bureau des Neuen Operettentheaters am Tho- masring wird uns mitaeteilt Gleich dem Stadt- theater hat sich auck die Direktion de» Neuen Operettentheaters entschlossen. Blumen- und Kranz, spenden von nun ab nur bei Premieren, Jubiläen und bei anderweitig ganz besonderen Festlichkeiten auf der Bühne überreichen zu lassen. * Hermann Grosse, der beliebte Komiker und Operettenregisseur am Altenburger Hoftbeater, kann aus eine 40jährige Bühnentätigkeit zurückblicken. Er wurde gestern bei seinem Austreten al» Peter Dragotin in der Operette „Ztgeunerliebe" mit rauschendem Beifall empfangen und mit Blumen, Lorbeer und sonstigen Spenden überschüttet. Auch Herzog Ernst sprach dem io Gefeierten seine Glück wünsche in huldvoller Weise aus. »Größere Telegraphiergeschwiudigkeit. Wie uns au» zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, hat die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft seit einiger Zeit auf ihrem Emden mit Vigo verbindenden Kabel eine neue Erfindung eingesührt, durch welch« sie in den Stand gesetzt ist, die Telegraphier geschwindigkeit um über 50 Prozent »u er- höhen. Der Verkehr auf diesem Kabel hat sich be deutend gehoben und dürfte durch diese neue Betriebs verbesserung noch schneller als bisher «bgewickelt werden. Die Gesellschaft beabsichtigt, sobald die nötigen Apparate fertiagestellt find, auch auf den zwischen Emden und New Pork laufenden Kabeln den Betrieb mit dieser Verbesserung ,u versehen. Dieses wird für den dauernd wachsenden Verkehr «oischen Deutschland und Amerika ein erheblicher Vorteil seig.
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