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Sächsische Volkszeitung : 12.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193111124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311112
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-11
- Tag 1931-11-12
-
Monat
1931-11
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.11.1931
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schränkte, seinen berusenen Mitarbeitern aus anderen Gebieten freiere Hand liehe, und zunächst einmal die Leitung des Außen ministeriums in andere Hände legte." — Aus ganz anderen Griinden ist di« sozialdemokratische Volksstimme Chemnitz sNr. 2Kü) gegen die Verwaltung des Außenministeriums durch Brüning: „So dürftig das KommuniquS über die Aussprache zwischen Mrandi und Brüning auch gewesen ist: Daß hier der planuollen Zusammenarbeit der beteiligten Nationen, von der die amllicl-e Mitteilung sprach, ein Sinn verliehen wurde, der nicht ohne Gefahr sein kann, wird man an dem Kommentar er messen können, den säst zur gleichen Stunde Mussolini seiner gegen die Friedensverträge donnernden Neapler Nede gab. Alles deutet darauf hin, daß zumindest für die kommende Abrüstungs konferenz an hohen Stellen eine deutsch-italienische C'nheits- sront gegen Frankreich gewünscht wird... Nicht nur aus den Reichskanzler, sondern auch auf den Außenminister Brüning werden wir in der nächsten Zeit gehörig aufzupassen haben!" Sehr verschiedenartig ist also die Kritik, die in der sächsi schen Presse an dem Kanzler Brüning geübt wird. Sehr ver schieden sind auch die Kritiker, von der sozial-radikalen Linken bis zur industriell orientierten Rechten ein buntes Gewimmel. Einig sind sich die Herren Kritiker nur in einem: der Mann paßt ihnen nun einmal nicht. Sie wollen ihn weg haben, und also finden sie auch die Gründe da- s ü r. Tas einzige Gute, was sie an dem Kanzler lassen, ist, daß sie ihn „manierlich" finden. Wir aber finden diese Art der Be- iveissührung zu einem von vornherein feststehenden Zweck, wie sie jetzt bei der sächsisä-en Presse gegen Brüning beliebt wird, sehr wenig manierlich. Tyk Die Angriffe gegen vr. Kaas Boni Rei<l>sgencralsekretariat der Deutschen Zentrumspartei wird angcsichls der erneuten Angriffe der „Völkischen Beobach ters" gegen Dr. Kaas mitgcteilt: Der ,,Völtisä>« Beobachter" hat bereits am l3. September 1830 das Faksimile eines an den früheren Reichstagsabgeord- neten Trimborn gerichteten Telegramms veröfsentlicht. in wel chem Glückwünsche zur Gründung einer rheinischen Republik aus gesprochen wurden. Als auch der nationalsozialistische „Angriff" (Berlin in Nr. 153 vom 6. August 1031 das Faksimile brachte, wurde ihm von uns folgende Berichtigung zugesandt, die das Blatt in Nr. 156 vom 10. August 1031 wiedergab: „Es ist unwahr, daß die vom „Angriff" veröffentlichte Karte eine Begrüßung einer volksvcrräteri chen rheinischen Republik bedeutet. ' Wahr ist. das, die Karte ah den Vorsitzenden der Nhemi- fchen Zentrumspartei, Geheimrat Trimborn. gerichtet war und daß die Begrüßung sich bezog aus eine Vcrsclbsrändigung des Rheinlandes als Bundcestaat im Rahmen des Deutschen Reiches (wie Bayern. Vaden, Sachsen usw.) zur Abwehr französischer Annektionsabsichten, Es ist unwahr, daß die Zentrumspartei „Landesverrat" begrüßt habe. Es ist wahr, daß die Zentrumspartei von jeher und stets den landesverräterischen Separatismus bekämpft und die Unter stützung derartiger Bestrebungen mit Ausschluß aus der Partei bedroht und geahndet hat. Ter „Angriss" sagte damals zu dieser Berichtigung: „Wir werden weiter berichten". Bisher hat das Blatt aber noch nicht „weiler berichtet", weil eben nichts weiter zu berichten ist und weil es sich bei den von Geheimrat Trimborn unterstützten Be strebungen um nichts anderes als um die Neu gliederung des Reiches handelte, die auch heute wieder viel erörtert wird und die auch bereits am 10. Dezember 1018 in einem Artikel der DAZ. der rechtsstehende Oberpräsident von Ostpreußen, von Datocki, forderte. Diese, allem Separatismus und allen französischen Bestrebungen aus Abtrennung des Rhcinlandes schross entgegengesetzte, in Wirklichkeit also ur deutsche und vaterländische Tendenz der Bestre bungen, die das vom „Völkischen Beobachter" gebrachte Tele gramm begrüßte, hat kein geringerer als Clemenceau an erkannt. In seinem Buche „Größe und Tragik eines Sieges" (Paris, 1031) sagt er von der Kölner Entschließung vom 1. De zember 1018, in der die Richtung der legalen rheinischen Bestre bungen festgelcgt war und für die auch die Begrüßung durch das von Prälat Kaas unterzeichnete Telegramm galt: Wenn man hierin das Anzeichen einer Autonomie bewegung in der Richtung aus Frankreich sehen will — ge stehen wir es uns —, dann braucht man nur den Sinn dieser Worte zu vergewaltigen. In einem Gerichtsbeschluß au sdcm großen Limbourgprozeß vom Januar 1028 ist ausdrücklich sestgestellt worden: Es ist keine verächtliche Conderbiindelei, wenn die rheini sche Bevölkerung nach den schweren Drangsalen des Krieges, die angesichts der Nähe des Kriegsschauplatzes ungleich größer waren als im übrigen Deutschland, ferner angesichts der Tatsache, daß die Verhältnisse in der Reichs hauptstadt sehr unsicher waren, Ende 1010 und Anfang 1920 den Gedanken eines Rheinstaates, natürlich im Rahmen des Deutschen Reiche«, erwogen hat. Die Zuschrift des Rcichsgeneralsekretariats der Deutschen Zentrumspartei schließt mit den Worten: „Daß nationalsozia listisch« Blätter trotz allem immer wieder zu der tendenziösen L«rz«rrung «in und desselben vaterländischen und verfassungs mäßigen. absolut einwandfreien Tatbeftandes greifen, zeigt nur die Schwäch« ihrer Beweisgründe.- 20:1l9 Herr Klagges genießt noch Vertrauen. Braunschweig, 11 November. Der Nlißtrauensantrag gegen den Minister Klagges wurde in der heutigen Sitzung des Landtages nut 20 gegen 19 Stimmen abgelehnt. — Ter Miß- lrauensantrag war von den Sozialdemokraten eingebrachl worden ivegen der Haltung des Ministers anläßlich des Reichs- Iressens der NSDAP, in Braunschiveig. ' Der Präsident des Preußischen Landtages Barthel ist am Mittwochvormittag operiert worden. Sein Zustand wird nach vie vor als sehr ernst bezeichnet. * Etwa 700 Studenten der Universität Halle verließen Mittwoch mittag im Sondcrzug Halle, um sich an der in Jena stattftndenden Studenten Kundgebung „Wider den undeutsä)«n Geist an den deuisä»en Hochschulen" zu beteiligen. Die Gesamt zahl der in Halle Immatrikulierten beträgt ungesähr 3000. Tas Sprengunglück in Nauenstein sBez. Pirmasens) ist, wie jetzt ses'.slehl, aus mangelhafte Absperrung und man gelnde Vorsicht l>ei dem ersten Sprengschutz zurückzusüh- ren. Tas Unglück, Hal sechs Todesopfer gefordert. Rußlands „technische Intelligenz" Unberechtigte Hoffnungen Die Warnungstafeln, welche die Technischen Hochschulen Deutschlands in letzter Zeit aujgerichlet haben, um den An drang zum technischen Studium hintanzuhaltcn, da di« fertigen Techniker keine Arbeit und Anstellung zu erhossen hätten, und ebenso das Anwachsen arbeitsloser Jngenreure bis aus 50 Proz. in den Vereinigten Staaten, sind für die Sowjet presse ein Grund, um laut auszujubeln über den Bankrott der kapita listischen Wirtschaft und zugleich über den Triumph der russiscl-en Technik und Industrie. Dieser zeige sich immer deutlicher in dem starken Anwachsen der technischen Hoch schulen. welche von 22 im Jahre 1020 aus 166 im Jahre 1031 angewachscn sino. Außerdem könne heute Rußland 584 Schulen mit dem Charakter eines Technikums auswciscn, und der Andrang zu diesen Schulen verrate sich in dem Anwachsen der Schülerzahl von 157 000 aus 230 000 Studenten. So habe sich Stalins Weisung aus Induslricalijierung ersüllt, daß die alten Bildungszentrcn der :-ssischcn Industrie bald wie ein großartiges Vildungsuctz neuer Ingenieure und Techniker über ganz Rußland, über den Ural Sibiren und Mittelasien sich ausgedehnt hatten Wenn in diesem Jahre 420 000 Menschen in die technischen Schulen Rußlands und 350 000 in die Ar- beitcrsalultätcn und eine Million in die Fabrikarbeiterschulen ausgenommen werden konnten, so verspricht sich davon der Sow jetstaat eine ganz neue V i l d u n g s s ch i ch t, eine neue Arbeiterintelligenz, die von der alten technischen Intelligenz grundverschieden sei. Ebenso die höchsten Spitzel, der russischen Industrie, die bisher immer noch rein bürgerlich gewesen sind, wie dies der Industricprozcß um Ramsin, Paltschinski und Meck bewiesen hat, sind jetzt im Begrisf, ab gelöst zu werden von bolscl-ewistisch geschulten und rein mar xistisch denkenden gelehrten Forschern, die in 24 Forschungs instituten sür alle Gebiete der Technik und Industrie heran gezogen werden. So läßt es sich die kommunistische Partei vieles kosten, um einen Stab bolschewistischer Industrieintelligenz heranzubildcn. die mehr Verständnis der Arbeiterklasse und der Klassenpolitii entgegen brächten als die alte Intelligenz es vermocht hatte. Stalin hat es ja selbst ausgesprochen, daß auf die Dauer der bolschewistische Staat ohne diese bolschewistische Intelligenz nicht auskommen könnte, wenn anders, eine aktive Arbeit im Sinne der Partcidoklrin für die Zukunst geleistet werden soll. Stalin aber war einsichtig genug, auch die Mitarbeit der alten In telligenz jetzt siir den Ausbau eines industriellen Rußland an zunehmen, nachdem er sie ursprünglich wütend verfolgt hatte. Heute ist er bereit, Ramsin aus dem Eesängnis der GPU. zu entlassen und ihm schon jetzt die Erlaubnis zu geben, an den technischen Bildnngsanstaften Unterricht zu erteilen. Ja sogar darf er aus der bevorzugten Küche der GPU. sein Mittagsmahl fasten, und nach der Mahlzeit erlaubt man ihm mit seiner Familie zusammenzukommen. Das alles aus Dank dafür, daß Ramsin als einziger der Angeklagten die Anschuldigungen des obersten Staatsanwaltes gegen die alte technische Jntelli. genz, die man aus die Anklagebank gesetzt hatte, als berechtigt anerkannt hatte. Heute jubelt Stalin, daß er die Verschwö- rung dieser Schädlinge niedergcschmettert und ihre Front aus gelöst habe. Darum sei setzt auch «ine Veränderung des Ver- haltens gegenüber den Ingenieuren der alten Schule nm Platze und man müsse sie jetzt liebevoll zur Mitarbeit hernu- ziehen. An die Ingenieure der alten Schule schließt sich an der Ingenieur der neuen Sowjetschule, der wählend der Jahre der Revolution herangcreist ist. Er bildet aber nur einen Uebergang, eine Schicht des Volkes, die noch in den alten Klassenvorurteilen groß geworden sei, die noch die Gewohnheiten und Praktiken der kapitalistischen Ingenieure Deutschlands, Italiens und Amerikas an sich haben, aber denen ungeachtet schon als die neue technische Intelligenz angesprochen werden könnte, die den Kampf mit dem Sckäd- llngstum aufzunchmcn bereits wäre. Ihre Bedeutung trete von Tag zu Tag mehr hervor. Aber immerhin können sie noch nicht voll genommen werden. Auch sie sind nur eine vor übergehende Erscheinung und müssen einmal weict-en einer ganz neuen Kategorie von Arbeitcrin- telligenz, die aus Arbeitcrkreisen, aus qualifizierten Ar beitern, Vorarbeitern, Brigadieren und Arbeitsorgantsatorcn hervorgeht. Sie zählt bereits Hunderttausende und man ver spricht sich davon eine Massenbewegung, innerhalb der Partei und der Gewerkschaften, eine kolossale Befruchtung und Aure- gung zu schöpferischen Taten und Schassen in der russischen In dustrie. Man glaubt schon, daß die neue Bewegung die erßcn Schritte des Kindes hinter sich haben und verspricht sich nickt alein sür Sowjetrußland einen gewaltigen Ausschwung, sondern auch eine unberechenbare Auswirkung aus die ganze Außenwelt. Bereits gehörten, so rühmt es die Sowjetprcne, die besten Vertreter der Arbciterintclligenzin den kapitalistischen Staaten zu den unbedingten Be wunderern und überzeugten Anhängern Cowjetrußlands, und von diesen gehe eine große geistige Bewegung aus, die der Kultur des Abendlandes Bankrott und Untergang bringe und bereits die Fundamente aller bürgerlichen Staaten erschüttere. Diese Neuintelligenz innerhalb und außerhalb Ruß lands im Bunde mit dem Proletariat sei jetzt im Begriffe den faulen Kapitalismus zu vernichten und einer Welt von Arbeits losigkeit und Massenelend eine neue Welt entgegenzustetle >. in der es angeblich Dank der neuen Intelligeng keine Arbeits losigkeit, keine Wirtschaftskrisen und keine Versklavung de; Menschen durch den Menschen mehr gebe. Daß sind die kühnen Hosfnungen, die sich an den Ausstieg der neuen Jntelli ;z knüpfen, denen aber das Abendland nicht bloß skeptisch gce.n- übersteht, sondern deren Eitelkeit und Vermessenheit siir «eben objektiv Denkenden auf der Hand lieacn müllen. Kn. Konflikt um den Rundfunk «Sroenrr gegen die Zusammensetzung der Rundsunk-Uebcr- wachungsauvschUstr. Der Neichsbanncrsllhrer Paul Hölter mann (Magd«, bürg) hat am Montag abend im Berliner Rundfunk einen Vor trag über das Thema „Arbeiterschaft und Staat" gehalten. Dieser Vortrag ist vorher im Berliner lleberwachungsausschuß besprochen worden Der Rcichsvcrlrctcr in diesem Ausschuß legte gegen einen Teil der geplanten Anssührungcn Einspruch ein. Er wurde ahcr von den beiden preußischen Vertretern überstimmt, so daß der Vortrag damit als zugelassen zu betrachten war. Der Reichsvertreter setzte sich hieraus mit Ncichsinnenminister Eroener in Verbindung, der sofort an den preußischen Minister präsidenten bzw. an dessen Stellvertreter, Staatssekretär Weis, mann, ein Schreiben richtete, in dem es heißt, er sei nach Einsichtnahme des Manuskriptes zu der Ansicht gekommen, daß der Vortrag parteipolitischen Charakter trage und mit den Richt linien des Rundfunks nicht in Einklang zu bringen sei. Bei der politischen Bedeutung der Angelegenheit halte er cs für geboten, daß die beiden preußischen Vertreter !m lleberwachungsausschuß sich nochmals mit der Frage beschäftigten. Dieser Brief wurde am Montagnachmittag um 16,20 Uhr im preußischen Staats ministerium abgegeben. Staatssekretär Wcismann erklärt jedoch, der Brief sei erst um 19 Uhr In seine Hände gelangt, also zu einer Zeit, als der Vortrag bereits stattgesunden halt«. Wie von zuständiger Reichsstelle mitgcteilt wird, ist Reichs innenminister Grocner der Auftastung, daß di« bestehende Rund- funkorganisation unmöglich sei, und daß er entsprechende Schritte zur Aenderung des bestehenden Zustandes tun werde. Di« Kritik des Reichsinncnministers wendet sich vor allem gegen di« Tatsache, daß in den Ucberwachungsausschüssen immer nur ein Reichsvertreter zwei Ländervertretern gegenüber stehe, und daß die Interessen des Reiches insolgcdesten nicht in der richtigen Weise gewahrt werden könnten. Der Ncichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer hat an den Reichsinnenminister Groener rin Schreiben gerichtet, in dem er Protest gegen die Betrachtungen zum 9. November erhebt, die ein Reichsbannermitglied in der Berliner Funkstund» gehalten hat. Mißglückter Antifaschisten-Zlug Konstanz, 11. November. Am Sonnabend ist das Iunkers- sluzzzcug D 2155 um 4 Uhr nachmittags aus dem Flugplatz Konstanz gelandet, angeblich wegen Bruchs eines Bandes am Benzintank. Die Insassen waren ein gewisser Viktor Haefner aus 'Berlin als Flugzeugführer und ein ziveiter Mann, der sich als Belgier ausgab. Am Sonntag wurde das Flugzeug mit schiverem Gepäck beladen, das von einem Auto mit sranzösi- sckien Kennzeichen hierher in ein Hotel gebracht worden war. Beim Start am Sonntagoormittag, den der angeblick-e Belgier allein vornahm, stellte sich das Flugzeug auf den Kops und er- litt geringen Schaden. Da die Flieger aber offenbar Besürch- tungen ivegen näherer Kontrolle ihres Flugzeuges und ihres Gepäcks hegten, luden sie mittags in Abrvesenheit des Mon teurs des Flugplatzes ihr Gepäck wieder aus und schafften es in ihr Hotel, weil nun erst am nächsten Tage abgeflogen wer den sollte. Am Montagvormittag wurde jedoch der Weiterflug vom Bezirksamt Konstanz bis zur Klärung der Flugber«chtigung untersagt. B-r der Durchsuchung des Gepäckraumes sand der Monteur zwei Flugblätter in italienischer Sprache. Da die beiden Flieger ein ausfallende, Bestreben gezrigt hatten, sich der Kontrolle aus dem hiesigen Flugplatz zu cntziehen und auch Wasfcn besaßen, wurden sie zur weiteren Aufklärung l.r Staatsanwaltschaft übergeben. Es war auch belunntgewordcn, daß d«L Gepäck an gleichen Nachmittag in dem Auto mit 0c i, französischen Kennzeichen weggeschafst worden war. Durch sofortige Benachrichtigung der Polizei in Frcibi ig gelang cs, das Auto mit drei Insassen bei der Einfahrt vH Freiburg anzuhaltcn. Bei der Durchsuchung des Gepäcks sand man tausende von Flugschriften in italienischer Sprache, in denen zur Bildung von antifaschistischen Gruppen mit gcvnu vorgcschriebcner Organisation zum Zwecke der Bekämpfung -«> Faschismus aufgesordert wird. Die drei Insassen des ; waren drei Italiener. Obwohl die Verhafteten leugnen, K : kein Zweifel, daß der Zweck des Fluges nur der gewcicn >t mittels Flugzeuges von Konstanz aus über Italien em'- fasckistisckze Fluabiätter abzuwerien. Tie beteiligten länder haben salsche Pässe. Ter Deutsche ist wegen Vcn " militärischer Gebeimnisse mit 5 Jahren Zuchthaus vorbeitta'! Es ist das binnen kurzer Zeit der d r 11 t e Ve r s u ck iibn italienischem Boden antifaschistische Flugblätter abzuwerjcn. Ole wirtschaftliche Verständigung Freitag deutsch-französischer Wirtschaftsausschuß. Berlin, 10. November. Am Frcitagvormittag um 11 Mr tritt im Ministerium des Innern in Paris der E»eir- ckie deutsch-französische Wirtschaftsausschuß u seiner Eröffnungssitzung zummmcn. An dieser Sitzung nel'incn von deutscher Seite teil: Staatssekretär Trendelenburg, die Mi nisterialdirektoren Ritter und Posse, Regierungsrat Hammann vom Reichswirtschastsmiuisterium, Staatssekretär von Simsen, kbeheimrat Bückzer, Gras Roedern sowie die Herren Framen. Hermes, Solmßcn, von Raumer und Tarnow. Bei dieier Sitzung handelt es sich um di« erste sackliche Fühluiianadne Unter anderem werden die Frage der Tagungsorte sowie die Arbeiten besprochen, mit denen die verschiedenen llnteraussckni« sich beschäftigen sollen. Zeppelin-Bilanz Friedrichshafen, 11. November. Nach einer Zusaia c : stellung des Luftschiffbaues Zeppelin hatten die bi:-her ducck- gesührten 232 Fahrten des Luftschiffes „Gras Zeppelin" c ne Gesanttdauer von 3588 Stunden oder 149 Tagen und 12 Ttun- den. Dabei wurden 349 827 Kilometer zuriickgelegt. An Mud befanden sich insgesamt 15 472 Personen, davon waren 8-78 Passagiere. An Fracht wurden insgesamt einschließlich der Arktisausrüstung 33 147 Kg., an Post 11 899 Kg. befördert Tie Gesamtnntzlast betrug 195 447 Kg., während die Gesamt- betriebslast sich auf 3 788 890 Kg. belief. Oer Mandschurei-Konflikt Washington, 11. November. Ucbcr den chlueiisck- iapanischen Konslikt gab gestern der japanisck« Botschafter in Washington eine Erllärungab dieser wird beioni, daß die zavanischen Truppen aus der Mand schurei sofort zurückgezogen wurden, sobald ausreichender Sckutz für die dort wohnend« japanische Bevölkerung zugcsichert u-crde. — Pressevertretern gegenüber äußerte der japanische Bo: dai ter, daß sür Japan kein Anlaß vorliege, in das russische Inter essengebiet m der Mandschurei vorzudringen. Wetterbericht der Oreödner Wetterwarte Witterungsaussichten. Weiterhin eiwas Neigung z-.r ll i< bcständigkelt. Vorherrschend molkig. Zeitweilig etwas Rcede» schlag nicht ausgeschlossen. An den Mitielgebiigeu veci.kcr- gehend auch durch sönartige Vorgänge verminderte 'lrewettu:^ Meist Winde aus Süd bis Siidwest, im Gebirge ans Sü'. wc i tu» West, siir d-e Jahreszeit noch zu mild.
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