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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19111117029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911111702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911111702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-17
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Aus Leipzig unü llmgegenü. Leipzig, 17. November. Wetterbericht der König!. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 18. November 1S11. Südwestwinde, veränderliche Bewölkung, mild, kein erheblicher Niederschlag Pöhlberg: Glänzender Sonnenunter und -ausgang. Himmelsfärbung gelb. Fichtelberg: Ununterbrochen schwacher Nebel, sturm aus Süd bis West. Gemejnüeoerttetertay. Am 9. dieses Monats fand unter dein Vor sitze des Herrn Amtshauptmanns, Kammerhcrrn von Nostltz-Wallwitz im (Äasthausc Schloss Nit- terstein in Leipzig ein wie immer vollzählig besuchter Gemeindevertretertag statt, in dessen erstem Teile der Königliche Bezirtsarzt Herr Dr. Holz einen mit besonderem Beifatl nnfge- uommenen Vortrag über die Notwendigkeit der Ausbildung von Desinfektoren hielt. Die Ausbildung der von den Gemeinden angc- meldeten Personen hat der Herr Bezirksarzr in äußerst dankenswerter Weise selbst übernommen. 'Sie wird in 2 Abteilungen im Sitzungssaal«: der Königlichen Amtshauptmannschasu erfolgen. Tie Kosten für die Benutzung der hierzu erfor derlichen Apparate und übrigen Auslagen wer den ans einem dem Amtshauptmann zur Ver fügung stehenden Fonds gedeckt. Nachdem den Gemcindevorstünden die für den Fall einer Mobilmachung zu beachtenden Vor schriften bekannt gegeben und insbesondere die von ihnen zunächst zu leistenden Arbeiten bespro chen worden waren, wurde u. a. noch folgendes erledigt. r. Auf die für die kommende Reichstag s- w hl erforderlichen Arbeiten wurden die Ge- n.eindevorständc besonders hingewiesen. 2. Nach 8 1 des Gesetzes vom 20. Mai 1867, verbunden mit 8 1 Nr. 1 der Ausführungsver ordnung zu diesem Gesetze vom gleichen Tage, sind die Gemeindevorstände innerhalb ihres amtlichen Wirkungskreises nicht nur zur Aufnahme von Protokollen, sondern auch zur Beglaubigung von Unterschriften befugt. Werden die Gemeindevorstände zur Be glaubigung von Unterschriften außerhalb ihres amtlichen Wirkungskreises angegangen, so sind sie hieran nicht behindert. Gs empfiehlt sich jedoch alsdann, nicht das Wort „beglaubigt" zu wählen, sondern sich der Wendungen „bezeugt", „bescheinigt" oder „bestätigt" zu bedienen. Stem- pclpflichtig sind derartige Bestätigungen nicht. 3. Den Gemeinden wurde angeraten, ihre Feuerwehrleute und die Feuerwehr- dien st Pferde beim Gemeindevcrsichernngsver- band zu Leipzig gegen Anfall zu ver sichern. 4. Zur Berechnung der F a hrge f ch win- drg'keitder Auto m o bile rst eine Geschwin- oigteitstafel herausgegeben 'worden, "die zum Preise von 10 Pfg. für 1 Stück, 1 Mark für l2 Stück, 2 Mark für 50 Stück von E. Hellner in Drosden-A., Klopstockstraße 22, bezogen wer den kann. 5. Den Gemeindevorständen wurde an die Hand gegeben, nach Italien reisenden Personen zu empfehlen, nicht ohne Ncisc- legitimation (Reisepaß) zu reisen rind die für Italien bestehenden scharfen Verbote des Waffen- iragens zu beachten. 6. Weiter wurden sie angewiesen, über außerordentliche Ereignisse (Brände) rer Königlichen Amtshauptmannschast sofort auf kürzestem Wege, telephonisch oder telegraphisch, Anzeige zu machen. 7. Im Hinblick auf die nötige Krüppel fürsorge sind die Gemeindevorständc an die Einstellung von Mitteln in den Hanshaltvlan erinnert und schließlich 8. noch angewiesen worden, darauf zu sehen, daß bei Tanzvergnügungen und Ausführungen in öffentlichen Lokalen die Vorschriften über den Feuerschutz erfüllt und insbesondere die not wendigen Feuerwehvmannschaftcn zugezogen werden. S ot. Universitätsnachrichten. Die theologische Fakultät hat im laufenden Wintersemester folgende Stipendien zu vergeben: Dasl. und2. Knaupsjche zu je 300 ./(, das Hahnsche zu 90 ./L, das Mord- cisensche zu 81.6, das Mordeisensche zu 27 ./t (Kollatur: stadtrat zu Leipzig), das 1. und 2. Carinthische zu je 105 ./Z, das 1. Sylvestersteinsche zu 405 >6, das 2. Vogelsche zu 173 das Haasesche zu 230 .4l, das Voigtsche zu 1l3 ./<, das 3. Hölemannsche zu 300 .4! lKollator: Pfarrer Taubert in Hainewalde), das 2. Franz-Delitzsch-Stipendium zu 161 ./L und das Fricke-Stipendium zu 39 ./L Dre Studierenden der Theologie werden aufgefordert. Bewerbungen um diele Stipendien an die theologische Fakultät zu richten und in der Universitätskanzlci bis 2. De- cmber 1911 einzureichen. Den Bewerbungsschriften ist Reife-, Vermögenszeugnis, rvistmonüim locht mum, ein Verzeichnis der in diesem Semester gehörten Vor lesungen und eine Angabe über bereits bezogene Stipendien bezw. Freitische beizufügen. * Kirchennachrichten. Am Butztag findet abends 6 Uhr wieder Predigtgottesdienst mit heiligem Abendmahl im Betsaale lneue Schule) zu L.-Dölitz statt. —Der Frauenhilfsverein hat anlätzlich seines zehnten Stiftungsfestes einen gemeinschaftlichen Kirchgang mit darauffolgendem Festaktus am 1. Ad vent und einen Familienabend am 5. Dezember im Gasthof zum Reiter beschlossen. ** Im Leipziger Valmengarten fand am Donnerstag der dritte Bunte Abend statt, der ausnehmend gut besucht war und, wie es gleich vor her gesagt sei, auch beim Publikum viel Anklang gesunden hat. Das mögen nicht nur die mitwirkenden Künstler verursacht haben, zum großen Teil ist dies auch der durch die Verlegung der Bühne bedeutend besseren Akustik zu verdanken. Unter den Kräften stand Fräulein Vilma Marbach vom Stadttheater obeanan Sie sang verschiedene Lieder, u. a. ein „Ständchen" von Rich. Strautz und „Guten Abend, gute Nacht" von Brahms, sowie zwei Lieder von Stransky, dessen eines ein graziöses „Barliedchen", der Text ist von unserem Operetten-Buffo Oscar Wehle, ganz besonders aefiel und ck» oapo gesungen werden mutzte. Neben ihr stand, ebenso künstlerrsch auf der Höhe, der Opernsänger Walter Hermany, ebenfalls vom Stadttheater, der auch zwei Lieder von Strautz und dann die Einlage aus dem Glöckchen des Eremiten „Wenn man beim Wein sitzt" von Abt sang und sämtliche Lieder gut zum Vortrag brachte. Am meisten beschäftigt war Frau Oberregisseur Winds, die sich rezitatonsch betätigte und in ihrer bekannten Art schnell das Publikum fesselte. Die Künstlerin versteht es meisterhaft, alle Register spielen zu lassen. Abwechslung in die Bor träge brachten die beiden Tänzerinnen Daisy Brrghton und Maud Clifford. Sie tanzten einen Walzer „Im Weindusel" und einen amerikanischen Tanz mit viel Verve und Schick. Otto Stransky vom Stadttheater war nicht nur ein gefühlvoller Begleiter am Flügel, er betätigte sich auch hervor ragend als Solist, hauptsächlich durch die Wiedergabe der 6. Ungarischen Rhapsodie von Liszt, und trat auch als Komponist verjchiedener Lieder bemerkens wert hervor. Die Pausen füllte wieder die Künther- Eob lenz-Kapelle angenehm aus und spielte dann auch noch zum Tanz auf. * Erweiterung des Telephonnetzes. Die Teil nehmer des Orts-Fernsprechnetzes Leipzig sind neuerdings unbeschränkt zum Sprechoerkehr zugelassen worden mit: Adorf in Waldeck, Affoldern, Altb-run, Alteirgrabow (Bz. Magdeburg), Andrychow, Angern (Bz. Mgb.), Annabcrg (Kr. Ratibor), Arendsee iAlt- mark), Arneburg. Arolsen, Basseoelde, Bauerwitz, Buchau (Kr. Reihe), Bitschrn, Blottnitz. Bösdorf (Schles.), Bolatitz, Bretsch (Kr. Osterburg), Brunau (Altmark), Buden, Bürbach (Wests.), Karlsruhe (Schles.), Chavon-Seraing, Cherain, Chronstau, Cor- bacy, Czernitz (Bz. Oppeln) Czerwionka, Damürau, Demker, Deutsch-Krawarn, Deutsch-Wette, Dolle, ErezSe, Falkenau (schles.) Falkenberg (O'oersch'es.), Flechtingen (Kr. Gardelegen), Florefsc, Frankenb:rg (Hessen Nassau). Ganderkesee. Georgenberg, Gnaden feld, Gogolin (Kr. Gr.-Strehlitz), Eraasc. Grieben (Kr. Stendal), Grotzovenburg (Kr. Salzwedcl), Groh" schimnitz, Groh-Stein, Bahnhof, Großwanzc., Groß- wudicke, Grohwusterwitz, Güsen (Bz. Mgb.), Güter glück (Bz Mgb.), Güttentag, Heinrichsberg, Hem furth in Waldeck, Hessisch Lichtcnau. Hörsingen, Hass nunasthal (Bz. Köln), Hultschin, Hundeluft (Anhalt), Iägerndorf Iastrzemb, Jerichow, Jmilien, Kalkau, Kallehne, Kätscher (Kr. Leobschiitz), Kehnert, Kläden (Kr. Stendal), Kochlowitz, Königshuld, Konstadt, Koppitz. Kravpitz, Kreuzenort (Kr. Leobschiitz), Kupp, Laband, Langendorf (Kr. Eleiwitz), Leschnitz (Ober- schles.), Letzlingen, Littau, Loslän, Lubie, Lubom, Ludgerstal (Kr. Ratibor). Lüderitz, Mähr.-Neusradt, Mähr.-Ostrau, Mahlsdorf (Altmark), Malap^ne, Mechnitz. Miedzna-Erzawa, Mücka, Moorslede-Patz- chendaele, Murow Nedlitz (Kr. Zerbst), Neuberun, Neugattersleben, Neukirchen (Bz. Arnsberg), Neu stadt (Oberschl.). Neutitschein, Niederndodeleben, Norok, Oberaula, Oberglogau, Olmütz, Parey (Bz. Mgb.) Patschkau. Peiskretscham, Polzin (Bz. Kös lin), Poppelau, Preiswitz, Prerau, Preuh. Herby, Prödel. Proskau, Prohnitz. Rodzionkau, Rätzlingen (Bz. Mgb.), Randau (Elbe), Natiborhammer, Nau den (Bz. Oppeln), Neuner, Rönnebeck (Altmark), Rudzinitz, Rybnik, Sachsenhausen in Waldeck, Sakr.ru (Kr. Cosel), Schinne. Schmetzdorf, Schonowitz, Sla- wentzitz. Sohrau (Oberschl.). Stahlhammer, Steinau (Oberschl.), Sternberg in Mähren, Stöckheim (Alt mark). Tarnow. Teschen, Theehen (Bz. Mgb.), Tillo- witz, Tworog (Kr. Gleiwitz), Urbanowitz (Kr. Cosel), Uthmödeu, Vinzelberg (Kr. Gardelegen), Vossowska, Wefensleben. Welsleben (Kr. Wanzleben). Werben (Elbe), Wieschowa, Winningen (Bz. Mgb ), Woisch- nik, Zabrze, Zichtau und Ziegenhals. * Fischausstcllung zu Leipzig. Der Sächsische Fischereiverein hat es unternommen, zur Be lebung der Fischzucht und zur Hebung der nach dieser Richtung sich hier geltend machenden Bestrebungen mit seiner Besatzfischbörse in unseren Mauern eine aus dem 18., 19. und 20. N o o e m b e r berechnete Fisch-Ausstellung zu verbinden, um damit nicht nur den Teichwirten und Fischzüchtern, sondern auch weiteren Kreisen einen Einblick in den Umfang und die Tätigkeit der großen Ziichtereien zu gewähren. Die Ausstellung selbst ist in drei Klassen, in die Klasse der Zuchtfische, der Marktfische, mit den ein zelnen Gruppen der Karpfen, Schleien und Salmoniden, und der Gruppe der Karpfen aus Kleinteichwirtschaften gegliedert. Außerdem bringt die Fischerinnung zu Leipzig Wildfische aus den fließenden Gewässern der Amtshauptmann bast Leipzig und der Stadt Leipzig in Jungfischen, laich reifen Fischen und älteren Fischen abnormer Größe zur Schau. Domänen, Rittergüter haben sich in Ge meinschaft mit großen Fijckereibetrieben in umfang reicher Weise an der Beschickung dieser Fisch-Aus stellung. mit der zugleich als ern wertvolles volks wirtschaftliches Moment eine Besatzfischbörse des Sächsischen Fischereioereins ver bunden ist. beteiligt. Mitten im Garten des Hotels „Stadt Nürnberg", Bayersche Straße, wurde die Ausstellung, die unter der Leitung des Obersten z. D. Graf H o l tz e n d o r f f - Dresden steht, huf eisenförmig in übersichtlicher Weise angeordnet, so daß ihre einzelnen Abteilungen bequem überblickt zu werden vermögen. Ihr Inhalt erstreckt sich in der Hauptsache auf Galizier Spiegelkarpfen, Schlesische Spiegelkarpfen, Böhmische Schuppenkarpsen, Böh mische Ledcrkarpfen, Königsbrücker-Lipsaer Spiegel karpfen, Lausitzer Schuppenkarpfen, Böhmische Spiegel karpfen, Teichschleien und grüne Schleien, Regen bogenforellen, Bachforellen und Bachsaiblinge. Auch einsömmrige Hechte, aus Schlesien bezogen, kommen aus Altenburg. Als Kuriosum erscheint auch ein siebenjähriger, sogenannter Lausitzer Bauernkarpfen, der in einem Teichzufluß bei Weißrg gefangen worden ist. Bei dem reichen Material, das hrer aus den ver schiedenen Zuchten für Karpfen, namentlich aus den Teichwirtschaften bei Bautzen, bei Kamenz, bei Torgau, bei Dahlen, bei Ruhland, bei Königswartha, bei Sayda, bei Lohsa, bei Altenburg und für Sal moniden aus Tharandt, Müdisdorf-Freiberg, Pfaff roda-Sayda und Zadel-Meißen zur Besichtigung zu geströmt ist, werden die Fischereiinteressenten eine willkommene Uebersicht über die Ergebnisse der Be triebe gewinnen können. Ergebnisse aus Teichweiden und Fütterungen kommen dabei, in Betracht. Selbst verständlich sind die ein-, zwei- und dreisömmrigen Sorten in großer Auswahl vertreten. Als Preis richter fungieren für Lypriniden: Rittergutsbesitzer A. Böhmer-Klix, Dresden, König!. Hoflieferant Georg Jank, Dresden, und Rittergutspächter Arno Steiger, Beucha, für Salmoniden: Privatmann Otto Friedrich, Dresden, Fischereibesitzer Rudolf Linke, Tharandt, und Revierförster E. M. Schere!, Frohburg. Er gänzend ist an die Fisch-Ausstellung in der Kolonnade des Hotels eine besondere Schau von Angelgeräten, Zugnetzen und Reusen angereiht worden. * Unangenehmer Tausch. Am 28. Oktober hat ein auswärts wohnhafter Herr auf einem hiesigen Bahichof eine rotbraunledern« Handtasche, worin sich ein Nachthemd mit rotem Besatz und dem Zeichen ,dl. X. , ein Paar rotbraun« Lederhausschuoe, ein Paar Strümpfe, gez. „X.", ein Kragen und ver schiedene Toilettegegenjtänd« befanden, versehentlich mit einer anderen ähnlich sehenden Handtasche ver wechselt. Letztgenannte Handtasche befindet sich im Fundbureau des Dresdner Bahnhofes. Es befinden sich darin: ein Hemd, «ine Unterhose, ein Paar Hosen träger, eine Brill« mit Silberbeschlag, auf dem Fut teral die Firmenbezeichnung „Ocularium", Wien I, Kärtnerstraße Nr. 39, und «ine Schachtel mit Pillen. Auf d«r Schacht«! befindet sich die Aufschrift: „Salo- monisapotheke Dresden, Neumartt Nr. 8. Einige Wäschestück« sind „N. S." gezeichnet. * Hossnnngsvolle» Bürschchen. In Haft kam ein 17 Fabre alter Arbeitsbursche, der sich wegen Fahr- raddieostahls verantworten mußte. Er hielt sich in hiesiger Stadt unter falschen Namen auf und ent puppt« sich schließlich als «in Zögling aus Saalfeld, der im Sommer d. I. aus der Erziehungsanstalt in Gotha entwichen ist. Seit dieser Zeit hat er aus wärts und auch hier verschiedene Straftaten verübt. Trotz seiner Jugend ist der Bursch« bereits wegen Rücoallsdiebstahls bestraft. * Nette Gesellschaft. Von zwei jungen Mädchen wurde im August d. I. einem Herrn von auswärts, der sich vorübergehend hier aufhielt, eine goldene Uhr mit goldener Kett« sowie ein wertvoller Brillant ring und ein Portemonnaie mit einem größeren Geld betrage entwendet. Den fortgesetzten Erörterungen der Kriminalpolizei gelang es jetzt, die Diebinnen in einer 19jährigen Arvettenn aus Porbitz und einem hier wohnhaften 17jährigeu Dienstmädchen zu er mitteln und fest^unehinen. Sie hatten die Uhr samt dem Ring bei einem hiesigen, bereits mit Zuchthaus bestraften Handelsmann zu Gelbe gemacht, der ebenso wie seine El>«frau non dem unredlichen Erwerd- Kenntnis batte. Das saubere Ehepaar ist überdies der gewerbsmäßigen Knppelei verdächtig nnd kam gleichfalls in Hakt. * Ein Leid angetan? Seit 11. November wirt aus ihrer Wohnung in der Spicbernstraßc 4 die Roh protuktenhändlcrseheftau August: Ida Piarsecki geschied. Thieme geb. Kohle, am 16. September 1876 rn Flößberg geboren, vermißt: die Angehörigen be fürchten, daß sic sich ein Leid angetan hat. Bei ihrem Weggang« war sie mit grauer Barckentjacle, schwarzwollencc gestrickier Weste, grauem Rock, schwär zer Schürze, grauen Strümpfen und braunen Leder- vantofzeln bekleidet. Die Vermißte ist etwa 1,63 Meter groß, schmächtig, hat mittelblondes Haar, falsche Zähne und eine Warze an der rechten Kinn seit«. * Rabiater Patron. Infolge übermäßigen Al- koholgenusies benahm sich am Dienstag in den Mor genstunden ein in der Lvestoorstadt wohnender tljähri o^er Markthelfer in der Zschocherschen Straße einer Frau gegenüber in rabiater Weise. Er behelligte die Frau ohne jeden Grund, und als sich diese sein Gr- baren verbat, warf er ihr den Kinderwagen um. in dem sich Backwaren befanden. Die Backwaren sielen auf die Straße und wurden dadurch unverkäuf lich. Da die Geschädigte Strafantrag gestellt hat. dürste die Sache noch ein gerichtliches Nachspiel haben. * Räubereien. Am 15. November, nachmittags in der vierten Stunde, wurde einem 8jährigen Mäd chen. das zum Einkäufen ausgeschickt war, von einem größeren Schulmädchen in der Nordstraße ein Geld- betrag abgenommen. Die jugendliche Diebin soll etwa 10—12 Jahre alt und von kräftiger Statur sein, rotes Gesicht haben, mit blauer Deckelmütze und blauem Jackett bekleidet gewesen sein und zwei lange Zöpfe tragen. — In der Lützner Straße entwendete ein Unbekannter einem 14jährigen Mädchen ein rot- lcdernes Portemonnaie mit 13,90 ttk. Der Täter wird beschrieben als etwa 20 Jahre alt, von kleiner schmächtiger Gestalt, längliches Gesicht und Anflug non Schnurrbart. Er soll schwarzen Iackettanzug und schwarzen Hut getragen haben. * Bubenstreiche. Auf dem Lagerplätze eines Kauf manns am Windmühlenweg wurde eine Bogenlampe im Werte von 80 .<l durch Steinwurf zertrümmert. Ferner wurde dort an einer anderen Lampe die Petroleumzuführungseinrichtuna beschädigt. — An einem Geschäft in der Dieskaustraße wurde eine Schaufensterscheibe im Werte von 100 vermutlich durchschossen und zertrümmert. . Zwei Schulknabcn kommen als Täter in Frage. * Kreditschwindler. In Haft kam ein hier auf hältlich gewesener 23 Jahre alter Bautrchniker. Er hat sich des Betrugs und der Hochstapelei schuldig ge macht. Als angeblicher Dr. med. hatte er sich Kredit von Geschäftsleuten zu verschaffen gewußt. Von einem Geschädigten wurde er zufällig wieder getrof fen, der seine Festnahme veranlaßte. * Erwischte Unholde. Zur Rechenschaft gezogen wurde ein 22 Jahre alter Handlungsgehilfe aus dem Ostviertel, der in mehreren Fällen durch sein unsitt liches Gebaren öffentliches Aergernis erregt hatte. — Ein 21 Jahre alter Arbeiter im Westvierlol hatte Kinder an sich gelockt und sich ihnen gegenüber in schamloser Wer?« benommen. Er wurde gleichfalls zur Rechenschaft gezogen. * Diebstähle. Aus einer Bodenkammer in der Schenkendorfstraß« wurden eine hellseidenc Bluse mit Posamentenbesatz, ein schwarzes Jackett uno mehrere leinene Waschblüsen von erheblichem Wett entwen det: aus einem Hofraum in der Sophienstraßc zum Trocknen aufgehängte Damenhemden und Damen beinkleider: diese entwendeten Sachen sind X O. und >1. I. gezeichnet. — Ein 22 Jahr« altes Dienstmäd chen, das seiner Herrschaft Stoffe, Kleidungsstücke und Wertgegenstände gestohlen hatte, wurde verhaftet. * Ein Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen fand in der Bornaischen Straße in Dölitz statt. Beide Wagen mußten sofort außer Betrieb gesetzt werden. Der Materialschaden ist erheblich. Schwere Verletzun gen von Personen sind nicht vorgekommen. Der straßendahnbetrieb war 20 Minuten lang gestört. * Lebensmüder Ereis. In seiner Wohnung in der Hildegardstraße in Volkmarsdorf hat sich ein 74jähriger Invalide wegen körperlicher Leiden erhängt. * * Leutzsch. Auf der Eisenbahnstrecke Thüringer Bahnhof—Leutzsch entgleisten Donnerstag nach mittag zwischen Leutzsch und Möckern in der Nähe des Hofmannschen Prioatanschlusses von einem Kieszug, der Baumaterial nach dem Hauptbahnhofe brachte, zwei beladene Wagen. Infolgedessen waren die beiden Gleise der Strecke einige Zeit für jeglichen Eisenbahnverkehr gesperrt. Von dem Begleitungs personal kam niemand zu Schaden. * Schönefeld. Sonnabend vormittag von 9 Uhr ab findet in einem Nebenraum« des Transforma torenhauses auf dem neuen Schulgrundstück wieder ein Verkauf von Seefischen statt. * Markkleeberg. Die Bibelstunden, die seit An fang November wieder gehalten werden, finden nicht Mittwochs, sondern an jedem Dienstag von nach mittags 5 Uhr ab im Pfarrhause statt. — Kommen den Sonntag wird vormittags 11 Uhr wieder Kinder gottesdienst gehalten. * Sommerfeld. Die diesjährigen Herbst- Kommunionen finden an folgenden Tagen statt: Sonntag, den 19. November, im Vormittagsgottes dienst, Bußtag, den 22. November, im Bormittags gottesdienst und nachmittags 5 Uhr, Totenfest, den 26. November, im Bormittagsgottesdienst und nach mittags 5 Uhr, die Beichte für die Vormittags kommunionen beginnt stets >49 Uhr. * Zwenkau. In der Freibank soll am Sonnabend, den 18. November, vormittags lO Uhr, der städtisch« Secfischverkauf beginnen. Zu gelassen werden nur die Einwohner Zwenkaus, doch erhält «i n Haushalt nicht mehr denn 5 Kilogramm. Von 11 Uhr an werden die noch vorhandenen Vorräte an di« Einwohner voir Kotzschbar und Imnitz verkauft. Sus Sschlen. * Chemnitz, 16. Nov. (gustaf nagel als „bar- fußtänzer".) Am Mittwoch hatte man Gelegen heit, den Naturmenschen gustaf nagel als „Barfutz- tänzer" zu sehen. Gleichzeitig mit dem Vortrags abend gustaf nagels in der „Linde" hielt in einem anderen Saal desselben Etablissements der Natur heilverein l lein 43. Stiftungsfest mit Ball ab. Man lud gustaf naael ein, an der Festlichkeit teilzunehmen er kam der Einladung aern nach und beteiligte sich auch mit großem Vergnügen am Tanz. Er tanzte? barfuß Rund- und Kontertänze, und zwar recht geschickt. * Chemnitz, 16 November. (Zur Ruhe ge. bettet.) Die unglückliche Adele Beckert aus Borna bei Chemnitz, die am Sonntag in einein Augenblick der Verzweiflung selbst Hand an sich gelegt har, wurde am Mittwoch beerdigt. Vormittags 8 Uhr wurde ihre Leiche von Borna aus nach Eibenberg übergeführt, wo das Mädchen an der Seite ihres Vaters im Familienbegräbnis die letzte Ruhestätte sand. Sechs junge Männer aus der Ortschaft trugen sie zu Grabe. Der Ortsgeisttiche hielt eine ergrei fende Trauerrede: viele Bewohner der Ortschaften Borna nnd Eibenberg nahmen an der Trauerfeier teil: unter den Trauergästen war auch der Bräutigam der Unglüctti tzen, der mit seinen Eltern erschienen Serichtslssl. Ler ZulsmmenbruH üer Meüer- üeullüren Bank. Dortmund, 16. November. tDrnhtbcr? lFortsetzuno.) Aus den Feststellungen des Konkursverwalters Haak ging hervor, daß die bilanzmäßigen Passiven der Bank 27 Millionen Mark betragen, denen Ak tiven nur in Höhe von 5' 2 Millionen Mark gegen überstehen. Außerdem sind die 12', Millionen Mark Aktienkapital der Niederdeutschen Bank verloren. Die Zahl der angemeldeten Forderungen beträgt 110 Millionen Mart. Staatsanwalt Fuhrmann hält die Anklage gegen alle drei Angeklagten in den wesentlichsten Punkten aufrecht und beantragt gegen Ohm wegen Unterschlagung, Untreue, Urkunden fälschung und Vergehen gegen das Depotgesetz 2 Jahre 6 Monate Gesängniß und 50^0./» Geldstrafe, gegen den Angeklagten Schmitt wegen Beihilfe zu diesen Vergehen, sowie eines Verbrechens des Betruges 1 Jähr 6 Monate Gefängnis und 1000 Geldüraie. gegen den Angeklagten Benner wegen Bett ilfe in einigen Fällen 9 Monate Gefängnis und 500 ./L Geldstrafe. Da Ohm und Benner wegen anderer Vergehen ohnedies noch in Untersuchungshaft sich befinden, will der Staatsanwalt von der Unter suchungshaft, die bei Ohm nicht weniger als IVz Jahre beträgt, nichts angerechnet sehen, während dem Angeklagten Schmitt 10 Monate verrechnet werden sollen. Das Bild, das die Verhandlung auf gerollt habe, sei kein erfreuliches. Während die Ar geklagten in der Bank zusammen gearbeitet hätte.» suchten sie jetzt sich gegenseitig die Schuld zuzuschieber Besonders unerfreulich sei der Versuch der Ange klagten gewesen, frühere Angestellte der Bank zu verdächtigen, obwohl es sich nur um junge Leute handelte, die das ausgeführt haben, was die Direktoren anordneten. Zweifellos hätten die An geklagten alles, was sie unterschrieben haben, auch- gelesen und verstanden. Die Verhandlung habe be nötigt, daß in der Bank eine große Bummelei ge herrscht habe, das könne die Angektaaten aber nicht straflos machen. Gegen die Auffassung, daß die Blankozession ein genügender Ersatz für die Ver- sügungsberechtigung der Papiere sei, sprechen die klaren Bestimmungen der Gesetze. Beim Strafaus maß will der Staatsanwalt besonders berück sichtigen, daß Ohm das Haupt der Bank war und daß die beiden anderen Angeklagten unter seinem Einfluß standen. — Der Verteidiger Ohms. Rechtsanwalt Dr. Frank-Dortmund, wendet sich scharf gegen Schmitt, der Ohm fortgesetzt belastet habe und der keineswegs ein solcher Automat gewesen sei, wie er sich ausgegeben habe. Die Verteidigung stehe auf dem prinzipiellen Standpunkte, daß die Angeklagten die Blankozession fürausreichendgehalten hätten, sonst Hütten sie in den meisten Fällen die Verfügungsberechtigung mitLeichtigkeit haben können. Sie Hütten also in gutem Glauben gehandelt. Die Verteidigung rechnet mit Zuversicht auf die Frei sprechung sämtlicher Angeklagter. Die Fortsetzung der Plädoyers wird dann auf Freitag mittag 12 Uhr vertagt. * Insterburg, 17. November. * Verbrechen aus Rachsucht. Der Fleischergeselle Franz Müller in Königsberg i. Pr.. welcher im Mai dieses Jahres an die Familie Eichwendtner cn Schirwindt aus Rache ein Paket mit Spreng körpern gesandt hatte, bei dessen Oeffnung Frau Gschwendtner und deren Tochter schwer ver letzt wurden, ist vom Schwurgericht in Insterburg zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust verurteilt worden. Sport. Athletik. Ein Weltmeisterschaftsmatch kam in Mel bourne zwischen den beiden Berufsläusern John Donaldson, dem Verteidiger des Weltmeister schaftstitels, und Arthur Postle, dem Sieger von 1909, zum Austrag. Postle konnte seinen Gegner über 80 Pards schlagen und siegte in der neuen Weltrekordzeit von 7*» Sek. Donaldson gewann dagegen die 100- und 110-Pard-Meisterschaften in 9'» resp. 10"» Sek. Die Uber 100 Hards erzielte Zeit bedeutet ebenfalls eine neue Höchstleistung. Lustschiffahrt. * Pilotaufstieq in Dresden am 17. November. Erdboden: Südost 3 : 500 Meter: Ost 4: 1000 Meter: Südost 4: 1500 Meter: Südost 11: 2000 Meter: Sübost 14. Küchenzettel für Sannabend: Sagosuppe, Schöps koteletten mit grünen Bohnen, Quarkkeulchen. TI« Rkjkpte zu den vorstehend avsgesührte» Lpeisen lind in dem .Praktisch«, »achb,ch stlr «««»' ««» San» «n» sed« Ktich«' enthalten, welch»- in neubearbetteter nnd erweiterter «li-gabr durch die Expedition diese» Blatte» »um Preise von 1 ^k, »ach ««»«ilrt» t» Ps. sii» Part» m«hr, bezogen werden kann. Einfacher Speisezettel für Sonnabend. (Für 4 Personen.) Makkaroni mit Schinkenresten. ", Ice Makkaroni 34 4 2 l Wasser. Salz . 1 „ 30 g frische Butter 9 ,. 250 x gewiegte Schinkenreste 50 „ 25 k geriebenen Parmesankäse 1t „ 1,08 «t
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