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Nummer 278 — 3V. Jahrgang bllchciul »'nui> WVMN. mlt tlliMr.Eroltöbctiagen.SetmnI und veil' und dcr.NinderbkNo»«..gib »»'Ire vciii«» veole". «owie den Ltild^lanen .EI. ü'eono-BInN' .Uiilelbaltmi,, nnl> A'Isten" xik vratN»g>e Hn«»>r,w' .NcryUcher Rnlvcker'. .Da» aut» NnN>' Monatticher BczuovPret» .V .'M> einlckll. Pebclftikl». tzia Mnmmcr III Z Eoiniabciid-u. To>m,ag»mm»er !«U Z. HanppchltkNcUcr Dr. G. Tkiiczyt, Drc»de,i. Freitag» -en 27. November 1831 tver!a»*»rti DreSd«» 4In,«tgenPr«N,i Dt« Igrtvallen« pcMjelie »U an,eigen u.EIcII«ngkItt<be >rv z. Die pelMeNamezette. SS m» beeil, l ^c. Für itnzkigen aufterhaid de« VerbretlangSgebiel«. 4U Z. die peUnettamezette I NO X BNelged »N Z. Im Fall» HSHererSewal, »liilchi lebe BerpNichiung aus viekerung sowi, Lilüllung v. Anzeigen - AuttrSgen u. Leistung v. Lchadenersatz, S-lchaiiiicher r«il: Ira», Buggar«, Lietden. LüchsWe volkssettung ^e«a>ait»klell«, Dra-ru.Ueria«- «eenivua ,l>c beUaa nnd vrncker«uZtIn>te vreroea. vrekden.N.1. «sNeriiraftrN. .iiemea-SISir. »a'iltzellaaio vk«»d»n ri»t naalkonio Siadtbaiii Dreldea Ne nnis Für christliche Politik und Kultur «edattian »er LaidMiden Woltszeltun, Dresden-AMmd: l. PoUerinatze ,1. gernrn rvtli und II0I2. Wenn -u den Frieden wittfl, rüfie zum Frieden! ASM Men Viani «mal Was -er deutsche Staatsbürger tm Darmstadt, N>. November. Amtlich wird mitgete!»: Die gestern nachmittag bei ver- jchiedenen führenden 'Persönliä leiten der Nationalsozialislisäzen Porici. Emu Hesjeti, durchgeführlen Haussuchungen, die sich aus die Nacbvriisung der iu den Besitz des Oixrreichsauwalts ge langten Notverordnungen der illegalen natio nalsozialistischen Negierung und andere Schrist- Nücke erstreckten, baden in vollem llmsange zum Erfolg gesühu. Die Echtheit der Dokumente stellt nunmehr rbcnio anher allem Zweifel, wie die Tatsache ihrer Abfassung durch Eerichtsassesjor Dr. Best und Komplizen. lieber die Vorgeschichte dieser Haussuchungen wird mii geteilt: Mit le September hal>e eine getieime Besprechung aus dem Boscheimer Hos bei Lampertheim sHesseni staltgesundeu, an der die nationalsozialistischen Führer und jetzigen hesjilcheii Lnndtngsabgeordnclen Hauptmann a. D. Wnjzung, tveriäzls- aijezsor Dr. Best, der Emnsachberater siir Landwirischast Dr. ,'bngner, der Wirtschasisreserent Dr. Schäfer, Kapttänieutnaut i. D. v. Davidsohn und der Privatfäkretär des Eurnleilers von Hessen Stavigna leilgenommen halten Es fei ermitlelt, dasz, wie vergleichende Schriftproben ergaben, der b>erichtsaffejjvr Di. Best das Dolument aufgesetzt habe. Eegen Best dürfte der jetzige lnZsizche Fnnenminizter Leuichner die Amlsjuspeasia, zu erwirken versuchen. Das Dolument sei benannt als „Entwurf der einen Be iauttlmachung unserer Führung nach dem Wegfall der seitherigen obersten St n a t s b e h b r d e n und nach Ucberwindung der Kommune In einem für einheitlich^ Beiwal- tung geeigneten biebiet." Der Entwurf enthalte daun einen Befehl an die gesamte Bevölkerung, wonach di« Bevöllerung jeder Anordnung der SA. usw., gleich von welchem Dienstgrade erteilt, sofort Folge zu leisten habe, „Widerstand', so sage der Besehl, „wird grundsätzlich mit dem Tode bestraft". 'Weiter sehe der Befehl die Abiieserung jeder Schuszwasse binnen 2l Stunden vor. Wer dann noch im Besitze einei Schuszwasse betroffen werde, solle ohne Bei jähren auf der Stelle erschossen werden. Die Todesstrafe werde auch angedroht den Beamten, Angestellten und Arbeitern öffentlicher Behörden, die ihren Dienst nicht weilerjiihren, sowie den j«nigen. die die za erlassenden Nolverorvnungen verletzen. Das Dokument enthalte dann weiter Richtlinien für die ersten Notverordnungen, wonach alle Lebensmittel an die Führung oder deren Beauftragte aus Anforderung ohne Entgelt abzuliesern seien und jeder Ber kaus von Lebensmitteln verboten werde. Vcrstöszc hiergegen sollten mit Einziehung des gesam ten Ttermögens, eventuell mit Todesstrafe, geahndet werden. Die Durchführung der Bolkscrnalirung solle nach dem Doku Berlin, 2l>. September. Wie wir von nntelrichteter Seite erjahren, sind gewisse Ma achte unzutreffend, wonach der Reichskanzler erlranlt sein soll. Dr. Brüning hat heute vormittag bereits eine Reihe von Parteifreunden empfangen, die ihm zu seinem Geburtstag ihre Eilüctwünsche ausfprnchen. Uebrigens wird das K a b i n e t I Mute vnlcr dem Borsitz des Kanzlers die B e r a t u n g e n über die Notverordnungen fort setzen, nachdem gestern die Nej- zorls uiit der Ausarbeitung der Vorlagen beschajiigl waren. Diese Besprechungen in den. einzelnen Ministerien gehen in oen nächsten Taften neben den Kabinettsberatungen weiter, da bei den: Umfang der zu erwartenden Masznahmen natürlich noch weitere Arbeiten erforderlich find. lieber die 2 t e u e r p I ä n e . die angeblich in den jetzige» Beratungen des Kabinetts eine Rolle spielen, weisz der Ber liner Börfenlurier zu berichten, dasz u. a. daran gedacht werde, eine erhöhte ll m s a lz st e u e r auch von Einfuhr- W a r e n zu erheben. Ob dieser Plan durchgehe, sei allerdings noch nicht jäher. Aber die Tatsache, das; England, Frantreich und Flniien die Einfuhr erschweren und fogcnannte Ausgleichsstencrn er heben. habe auch den Widerstand mancher Ressorts gegen den Plan, der schon vor zwei Fahren einmal eine grojzc Rolle spielte, erlzeblich abgeschwachl. Die Anwendung der llmfntz- neuer auf Einfuhrwaren isl allerdings schwierig, weil wir in Deutj.i land Mengenzölle haben und die Zollbeamten Schwie rizlciten haben würden, den Wert der Ware zu ermitteln. Es wiid deshalb dislulierl, ob stall der Umsatzsteuer, die die Hei ms che Produktion belastet, aus nach Deutschland eingeführte Auslandsprodutte eine Einsuhrausqleichssteuer erhoben werden seit. „Dritten Reich" zu erwarten hat ment durch Ko l l e! t i v s p e > s u n g und auf Erund von Le beusmillclkarteu erfolgen, aus die Lebensmittel ohne Bezah lung geliefert werden sollen. Ein besonderer Berordnuugsentwurs des Dokuments „zur Sicherung des gegenwärtigen Eigentumsslandes" spreche aus, dasz die Führung „zur Rettung des Lebens der Bevöllerung" gezwungen sei. über den gesamten Ertrag des Bolksvermögeus und das Vermögen des einzelnen Bollsgenosjen zu Verzügen „Es gibt"', so sage das Dolument an dieser Stelle weiter, „bis zu anderweitiger Regelung lein P r i v a t e i n k o m m e n mehr"". Dafür werde der gegenwärtige Bermögenssland ge sichert durch Verbot von Zwangsvollflteäungen. Hemmung von Berjährungsanzpnichen. Aufhebung des Zinienlaujes >ür b',eld- sorderungen und den Miet zins usw. Ein besonderer Berord nungsenlwiiks behandle die nationale Arbeitsdienst- pi licht, die jeden „Deutschen laicht Faden usw.s männlichen und weiblichen Eeschlechis" vom 1». Lebensjahr beiresie. soweit er nicht bei Behörden dient oder der SA. bziv. Landeswehr angebört. Das Dolument sei von dem hessischen Landtagsabgeord neten Dr. Schufet dem Poli-e-'läjidenten in Frautsurt a R! überreicht worden, weil dieser Abgeordnete, der inzwischen mit der NSDAP, in Disserenzen geraten sei. in ibm illegale Be strebungen erblitle, die er mit seinem E,ewigen nicht habe ve> einbaren lönuen. An der Echtheit dieser Dolumente ist nach der amtlichen Untersuchung nicht mehr zu zwei'eln. Verfasser diese, Dolu mcnie sind Männer, die in der NSDAB. Hessen eine führende Rolle spielen. Die Neichsleitung der "NSDAP, wird von diesen Männeln selbslverständlich obrüäen. Sie schafft damit aber nicht die Tatsache aus der Welt, den sich führende Kreise der "NSDAB. mit solchen biedanken beschäftigen. Fm „Ditten Reich" würde den denlzchen Staatsbürger niemand mein vor solchem brutalen staatlichen Terior, denen Boibild oisen bar die Zwangsmannahmen dei Bolsbewisten sind, schützen. Dien' Erwägung sollte viele, die bisher gedankenlos der "NSDAP, nachgelanien find, zur Besinnung bringen Hitler läßt erklären . .. München, W November. Die Pressestelle der Reichspartei leiiung der "N'SDAP. erklärt zu der Angelegenheit der gestern im Braunen Haus in Darmstadt vorgenommenen Haussuchung, es handele fich. wenn wirklich belasiendes Ntaterial gesunden worden sei, nm Fälschungen, jedenfalls um Dinge, mit denen rie Partei nichts zu tun habe, von denen sie leine Kenntnis gehabt Hobe, die sie aber auch siir ausgeschlossen Halle. Am Schlug der Erklärung wird nochmals betont, das; jedes Partei Mitglied, das sich mit illegalen Dingen beschäftige, aus der Pa »lei ausgeschlossen werde. Fm Reichssiuanzuiinigerium werde feinet erwogen, von dein System der generellen Umsatzsteuer abzngebeu und die in Oesterreich zeit langem angewendete Phasenumjahiieuet auch in Deutschland anzuwenden. Bei einer derartigen Steuer würde die DurchsthuiUszaln der Phasen eirechnei, die jede Ware bi zum Verlauf durchwacht und sestgejteili, in welcher Punze d»e Umjal,"steuer am zweämäszigneu erboven wird. Sie würde also nicht immer beim Kleinverlaus erhoben werden, sonder» lei! weise auch beim Nohsloffproduk! beim Zwischenhandel utw. Die Eiuiübruug der Phase rumsabsiener würde nach Sa.hverslän digenjchäuungen etwa zwei Fahre ersorderu und man wird ver mutlich so Vorgehen, dasz mau versuchsweise nur in einem llcinen Ausschnitt der Wirlschasl diese pauschalierte Umsatz steuer eingeiiibrt. Da man die lertilindujuie aus diese Nköglich leit hin aevrüjt bat, glaubt man, dnn eine " insiibiuna even tnell zunächst in dieser Fndnstrie eriolat. Fiir diese Miltei lnngen über die hinsichtlich der Umzaüneuer angestellten Er iväauug.en i> tin die Verantwortung jelbitvernändlich dem ltör sei.kurier überlassen bleiben. Ser Schiedsspruch für den Anhrbergban Essen, 2t>. November. Fn den heute vormittag wieder aul genominenen Verhandlungen über die Löhne im Ruhrbergbae. wt.rde durch die Schlichlerlammer mit den Stimmen der Ar deituehmer ein Schiedsspruch gesät», wonach das beuchende Lohnabkommen bis zum :il. Dezember tt>:tl verläugert wird. Der Spruch kann erstmalig am l. De zember zum :». Dezember gekündigt werden. Von Dr Rudolf Karisch, Freiberg i. Sa D>e folgenden Ausführungen sielten die Zusammen- jassung eines Vortrages dar, den der Verzage, vor natha- lizäzen Fungmännern gehalten Hal Wir g.oeu sie »'jeder als Veilraa zu einer heute sehr abtuellen Frage ohne an- in allen Einzeipunblen mit dem Veriaiier zu u'-irtiis zieren. S Red Die katholische Fugend Deutschlands wird von einem starken Willen zum Frieden beseelt Die Friedensinalinnn« gen der Päpste und Vizchöse haben bei lbr belauerten Widerhall gefunden, da sie nach dein >zliege ein lieies religiöses und politisches Erwachen erlebte N>i> znngen Katholiken nennen uns mu Stolz Pazisizirn weil wir iibeizengl sind, das; wir dem Willen lüotie- grmäj, nnd Zum Vesten nnsres Volles nnd Staates lzandeln. u-enp >vlk jeglicher militärljchen Begeizlerltiig ans oernup i nn» Ai heil ziir den Frieden leisien. Nach anzzen iriit d>, ha, zisismus der katholischen Fngend oil nu> nezaiia in Er« scheinnng, indem sie Völterhazz. zzrieg, '.irusziin mzzilä« rische Fugenderzielmng n. a. ablehnl. Fhre Salinu , >u zn< dem vielsach gesnblsbeionl und ideolozziim ,',>veirllet srlzll: einmal die positive S l e l l u u g u a b m , zu viel e n P r o b l e in c n lFriedenserzielmng. "gienlzstvehr, "Anjzenpolititj und dann eine g e s ii h l s s > e ie . v e r« ft a n d c s k r i t i s ch e Beurteilung, die vo >, de < g r g e b e n e >t Lage nnjr e s S taates a n s g e I, t. kluler Veachinng dieser füesili'tspunil' sollen diej Frageii beantivortet werden, l. Wie geben wir znm Kriege .' L. "N'ie stehen nur zn den Nlitteln bei u a-' ve>- biitnng.' A. Welche Votanszelzlingen haben wn al- sK'zi, fisten in unserem Privatleben zn eriiilleu ' I. Wie stehen wir zum Kriege"? Ein Krieg gilt nach talholzzcher '.Nio>al>heolog>« als erlaubt, wenn er i n E r m a n g c I u n g a «de rer Mittel die letzte Notwehr eines Staates ge g e n t!I n g r i s s oder erlitt e n e s !l n > e il, i ist: die K riegss n h r n n g soll in e n s ch I i ch sei» Fn den letzten drei bis vier Fahrhnnderten sind von ..NnnUnhen" Staaten zahllose Kriege gesiihn worden, die diezen .Var- ausselznngeii nicht entsprachen Erst der WelUtieg. den Papst Venedilt XV. ein entt'eNliches Blutbad neunl hak groszcn Voltsmassen in allen Ländern die "klugen gemsnel nnd an eine strenge Prüsung der genannten Vatnusseizun- gen gemahnt. Es bestehl kein Zweiiel, dasz ein Angein-tneg die sen Voraussetzungen nicht entspricht Darum ist der AngrifssIrie g nicht g e re ä> t it n d nicht er laubt. Erst der Kelloggpalt brachte die ainzielte ".'lech- tung des Angriffskrieges nnler den KuUu,uanonen Es ist bedauerlich,"-ajz die Menschheit diesen Bali irolz zeineS selbstverständlichen Inhalts als Fortsiarii: be.i!.,iszen man. Ein Zeichen, wie weil Fütslenabialniismu uno liaerals "Nalionalslaaisidevlogie vom Wege chnüUchei Eiliil ab« geirrt sind' Wie stelzt es nun aber um die Poiau-.m i./vaeu des gerechten Krieges".' Die tüephuhN lehrt uns ai; die Ne gierungen aller Länder es verstanden haben, ihre Kriege als gerechte Kriege, als Veneidignum!w, » amzuu Neu nnd das tüelvissen ihrer Binger einzuiilil, ' >n Nü .>>!» ::' mns nnd 'Nüslnngslapitalismns haben du» b k-N> i- liklmng des Krieges und der Armeen, iown .-uni. die Viindnis>>vliiil die paliliiil'e Lage io un>n.a ubz, ze- machl nnd die lüehirne derart vernebeii. d. >i, P n>^r ohne sichere Ellenninis von "Ne>ln und Unieä , ,n ?- i" ben sliiizten. So ist eine besonders snen»e K.int d> u>- gcnannlen gerechten Krieges geboien Di, oglslileti eines gerechten Krieges ist zuznaeben. "kb,nlatnig ben Ml die At'einung. dasz dieze Möglichten vorlieg,, wenn ein Staat einen Angriss oder em schweres llineäu erleidet, "kk'ir bestreiten dies ansbriut'nch Dei Krieg soll leute Not wehr sein. Darum miisseu alle aeutbareu P, rimhe der Verständigung oder eines Schiedsveraleichs gierst gemacht werden, ehe ein Krieg zur VeNeidiauna unternommen wird Zweiiellos lind Kellaggpatl und Vollerbund trotz ihrer Schwächen - wichtige Fusirninente. auch im Falle eines osfenbaren Pnrechle- der Vermittelung u bienen. lüerade von katholischer Seite mnz; ge»o>deli nur« den. das, ein so snlchlbares Uugliiä wie ein Krieg, zchieck« lich in seinen nnmiitelbaren Lel'en nnd Echte, oernnknen« den 'kkKrtnngen nnd nichk minder ichrecllnh in bei, muiel« baren "kktirtnngen sittlicher "klerbeetniig und winntsu.tnber Zerriillnng, unter «llen klmstanden anä, in he, A"euu'>r Keine Erkrankung Brünings Oas Reichskabinett setzt seine Arbeit an -er Rotveror-nunq fort