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Sächsische Volkszeitung : 28.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193111281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-11
- Tag 1931-11-28
-
Monat
1931-11
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.11.1931
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Katholische Kirchenmusik Bauern. (Domkirche.) Sonntag, 29. November si. Advent), 9 Uhr vormittags, Missa in hon. St. Coeciliae von Ignaz Mi: lerer. Ossertorium Ad 1« levavi von Mitt, beides sür vier stimmigen gemischten Chor a cappella. Alle andern Meßteilc vatikanischer Choral. Dresden. Sonntag, 29. November, abends 6 Uhr findet in der Hof und Propsteikirche eine kirchenmusikalisckx Andacht statt, bestehend aus Orgelvorträgen, Chor- und Sologesängen Leitung: Paul Walde. l,eiprig unci Umgebung Eine Arktis-Ausstellung in Leipzig Leipzig. 2',. November. Tas Museum für Länderkunde zeigt gegenwärtig eine Sondcrausstellung „Verlauf und Ergco- niße der arktischen Studienfahrt des „Graf Zeppelin". Di« Ausstellung, die von der Zeppclinwerft und zahlreichen Teil nehmern der Fahrt, darunter von den Professoren Weickmaun und Laroluk-Lcipzizi mit wertvollem Material ausgestattet wurde gibt in drei Räumen ein anschauliches Bild von den Vor bereitungen der Fahrt, vom Leben und Arbeiten an Bord während der Fahrt, von den Überflogenen Ländern und Meeres räumen und von den wissenschaftlichen Ergebnissen aus dem Ge biete der Geographie und Meteorologie. Neben Karten und Diagrammen dienen photographische Bergröße- rungen nach den Originalnegativen. Reliefe und Mo delle der Veranschaulichung. Die für die meteorologischen Arbeiten verwendeten Originalin st ru mente wurden von Prof Weickmaun zur Verfügung gestellt und in ihrer Verwen dung erläutert. — Ein« Zusammenstellung der bisher über die Fahrt erschienen« Literatur rundet das Tanze ab. ) Ein dreister Einbruch wurde am Mittwochnachmittag von einem bisher unbekannten Täter in eine Nähmaschinenhandlung in der Plauenschen Straße in Leipzig verübt. Das Geschäft ist in der Mittagszeit geschlossen. Diesen Umstand machte sich der Dieb zunutze. Er drang mittels Rachschlüssels ein rind ent wendete vier neue Nähmaschinen, die er auf einem Handwagen abtranvportierte, wobei er beobachtet wurde. (krmnitr, Iviclcsu, ^Isurn tz: Eine folgenschwer« Tragödie spielte sich am Donners- tagnachinittag im Mobert-Straube Hofe in Chemnitz ab. Der Arbeiter Lippinann besuchte seine sich der ihrer Schwester, einer Frau Wagner, aushallende Gattin. Es kam zwisck)en den Ehe leuten zu einer scharfen Auseinandersetzung, bei der ein erheb licher Teil der Kücheneinrichtung in Trümmer ging und in deren Verlauf Lippmann sein« Frau und Frau Wagner mit einer Pistole bedrohte. Als der nebenan wohnende Schlosser Bener den Streit zu schlichten versuchte, richtet« Lippmann die Waffe gegen Beyer und brachte ihm zwei Schüsse in die Brust l>ei, durch die Beyer schwer verletzt zusammen- brach. Als Lippmann sah. was er angerichtet hatte — die bei den Frauen hatten in.zwisckxn di« Flucht ergriffen —. drehte ec den Gashahn aus und schätz sich eine Kugel in die Schläfe. Er wurde von dem herkx-igerufenen llebersallkommando schwer vorletzt über dem Gasapparal liegend ausgesunden und dann »ach dem Krankenhaus in der Zschopauer Straße iibergesiihrt. tz In Lengenfeld i. V. wurde ein frecher Raubiiberfall auf den Inhaber eines Beklcidungsgeschäfles verübt. Kurz vor Ladenschluß erschienen drei Männer und kauften einige Klei dungsstücke. Als sich der Geschäftsinhaber niederbeugte, um die Rechnung auszufertigen, wurde er von einem der Käufer nieder geschlagen. Die Rmilxr ergriffen sofort mit den Sacl>en. die si« bereits in einem Rucksack verstaut hatten, die Flucht. Der Ueberfallene konnte sich sofort wieder aufrasfen und nahm die Verfolgung der Männer aus, die alxr erfolglos blieb. Die Suche der Polizei blieb gleichfalls ohne Erfolg. tz. Ein Nassauer. Im Wartesaal des Reick-enbacher Bahn hofes konnte ein 26 Jahre aller Schuhmachergeselle aus Mün chen verhaftet werden, der am Nachmittag aus einem Reick>en- bacher Kaffee ohne Bezahlung einer größeren Zeche verschwun den mar. Die weiteren polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß der Verhaftete von Leipzig nach Reick-enbach oekommen war und die Fahrt auf der Eisenbahn nur nüt einer Bahnsteigkarte zurückgelegt hat. Bei der Festnahme war der „Nassauer" wie der im Besitz einer Bahnsteigkarte, mit der er nach München zuriicksahren wollte. tz. Verurteilter Sprengftosfdieb. Das Gemeinsame Schöf fengericht Zwickau verurteilte den 27 Jahre alten Müller Trümmer aus Schneeberg wegen Svrengftossdiebstahls zu vier Jahren Zuchthaus und wegen versuchter Erpressung zu zuxt Jahren Zuchthaus. Beide Strafen wurden in «ine Ge samtstrafe von fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver lust zusammengezogen. Trümmer hatte am 14. Juli d. I. das Sprcngstosimagozin des Eteinbruchbesitzers Krebs in Ober- schlema ervrochen und daraus 5 Kilogr. Ammonit und 3 Kilogr. Schwär,zpulver gestohlen. Er hatte dann an «inen Fabrikan ten und dessen Sohn einen Brief geichrieben, in welchem er ihnen gedroht hatte, er werde mit Höllenmaschinen und Waffen gewalt gegen sie vorgehen, sallss sie ihm nicht postlagernd 6000 RM. übersenden würden. — In Wüste nbrand bei Chemnitz fand man am Eingang des Friedhofes in unmittel barer Nähe eines Grabes zwei scharf geladene Spreng kapseln. Wie die Kapseln dorthin gelangt sind, bedarf noch der Klärung. Kur cler l.su5itr Ein Heidegrab entdeckt Bautzen, 27. November. In Weißig i. Geb. wurde am 2.V November in 3ti> Meter Hohe ein 9 Meter im Durchmesser großes Hügelgrab der mi.'leren Bronzezeit (l.'>t>0 v. Chr.) fest gestellt. das mit zentnerschweren Granitblöckcn. insgesamt etwa 15 Kubikmetern, bedeckt ist. Beim Baumroden war hier «in Scheingrab mit sehr schonen Gefäßen von Büraermeister Wünsche entdeckt worden, die von Lehrer Schütze dem Museum in Bautzen überwiesen wurden. Darunter befindet sich eine seltene Fiiß- ckenschale und ein einzigartiger Tonbecher mit durchbrochenem Rand. Die Grabungen werden von Dr. Frenzel geleitet. l. Die WinternothIIfe in Schirgiswalde. Die in Schirgis walde in den letzten Tagen veranstaltete Sammlung sür die ört- lick-e Wiulernolhilse ergab die ersreulickre Summe von 1274 66 Mark. Da hierzu noch der Reinertrag von der Deutschen Woche in Höl>« von 500 'Mark tritt, stehen außer einer ausehnltck-en Menge anderer Wirtschaftsdinge und Kleidungsstück« im ganzen Nachklänge zur Präsidentenwahl Wirtschastspartei gegen Nationalsozialisten Dresden. Das Ergebnis der Präsidentenwahl im Landtag hat in der Press« begreiflicherweise ein sehr starkes Echo gesun den. In bemerkenswert scharscr Weife wendet sich der Säch sisch« Kurier (Nr. 274), das Organ der Sächsischen Wirt- Ichastspartci, gegen die Nationalsozialisten: „Durch Nazistimmen Marxist LVeckel Landtagspräsident" schreibt er vierspaltig über die ganze erste Seite. In dem „Das wahre Gesicht" überschrie benen Leitartikel schreibt der „Sächsische Kurier" u. a.: „So muß vor dem ganzen Lande festgcstellt werden, daß nur durch das Versagen der Razis der Mann wied«r auf den Präsidenten stuhl gekommen ist, den gerade die Nazis beseitigen wollten.... Gestern haben die Nazis mit ihrer Abstimmung im Landtag die nichtmarxistischen Kreise des sächsischen Volkes betrogen. Ihre Tat steht in krassem Widerspruch zu ihrem Versprechen. . . . Diesmal haben die Nazis das Gleiche getan, was sic im vorigen Jahre der Volkszmrtei als Verdrecken vorivarfen. . . . Es olcibt so, daß die vorhanden« Möglichkeit, einen Nicht marxisten zum Landlagspräsidenten zu wählen, nicht zur Tat wurde, weil die Nationalsozialisten lieber einen Marxisten aus den Stuhl kommen ließen als einen Wirtlckzaftsparteiler. . . . Wenn der Führer der Nazi, der Abg. Dr. Fritsch, nach der Lvahl des Abgeordneten Nickel erklärte, daß di« Nazis in dem Lvahl- ergebnis ein offensichtliches Betrugsmanöver sehen, so ist diese Feststellung so verlogen und gemein, daß sie nicht oft genug dem fächsisck>en Bürger vor seinen Verstand gehalten werden rann." So starke Wort« d«r Kritik an den geliebten National sozialisten hatte man bisher in einer wirtschaftsparteilichen Zei tung noch nicht gelesen. Klagend verteidigt der Sächsische Kurier die Taktik der Wirtschastspartei: „Einmal hat die Selbst aufopferung «in« Grenze. Einmal hört «s auf, sich vor den Karren zu spannen und die Situation zu retten suchen." — Ja wohl: Einmal kört es aus. Aber uns will scheinen: Di« Wirt schafts-Partei hätte die Erkenntnis, die sie hinsichtlich der Ratio nalsozialisten verkündet, etwas früher gewinnen können. Daß die Nationalsozialisten ihrerseits den „Bürgciü.lxn" nichts schuldig bleiben, versteht sich. Der F r c i he i I s t n ui us (Nr. 274) stellt über seinen Bericht als Schlagzeile die Astue- „Betrogene Betrüger — Antinationales Laudtagspräsidir Bürgerliches Federvieh flattert wild durcheinander". Di Ur. tikelschreiber muß sich aber doch recht lustig winden, um d,- Verhalten der Nationalsozialisten zu rechtfertigen: „Hai!. sich schon „dein Zuge der Zeit folgend", wenn auch schweren >>cr> zens, entschlossen, die bisherige Zwcckgcmeinjchast mit den .nur, xisten zu verlassen, so langt« doch spießbürgerliches Denin,. g«n nicht dazu aus, um folgerichtig nur eine Entscheidung : ::<n zu lassen: .Antimarxismus gegen Marxismus, oder aus dst tigen politifckxn Verlstiltnisse übertragen, nusgedriickl mit de« Bezeichnung der tatsächlichen Fronten: Nationalsozial!: aus gegen Bolichcwismus. Die sogenannten „Schattierungen' da, zwischen sind unerheblich. Ein« bürgerlich« Milte gibt . ui.lit mehr, und eine bürgerliche oder spießerlich verbonzte Liu!.- ist weiter nichts als d«r geistige Wurmfortsatz des Marxismus d h, er befindet sich in Hörigkeit des Bolscknwismus. Hai:, in sich also Im bürgerlichen Lager dazu durchgerungcn. t, nen Marxisten wiederzuwählen, dann blieb nur die Wahl ..ne; Nationalsozialisten." - Das ist eine etwas weite Fassung dc» Begriffes „Marxismus". Was man nicht sklavisch beugen laan, das sieht man als Marxismus an. . . . Der Artikel des Freiheitskampfes schließt: „Die uaiieual- sozialistische Forderung aus Besetzung des Landtagsprnndunn; durch einen Nationalsozialisten war eine Selbstverständüittci!. Andere Gruppen, deren Bedeutungslosigkeit die letzten Wvvleg erwiesen hatten, waren dazu nickt berechtigt. Wir haben wie, derum den Betrug, vollzogen durch eine offensichtliche Schie bung an den sächsischen Wählern, gesehen." — Woran' ein« Aufforderung folgt, durch den Volksentscheid dem Naü», nallozialismus zuin Siea« zn verketten Bel dietein Volttenb sckeid aber wird man Wirtschastspartei und Nationalsozialisten wieder Arm in Arm sehen. . .. 45 Jahre Katholisches Kasino Jillau Zittau. Wenn aus unserem Dereinslcben wenig oder keine Bericht« an di« Presse gegangen sind, so ist das noch kein Be weis, daß unser Verein etwa geschlafen hätte. Ein Vielbeschäf tigter greift deshalb zur Feder, um diesen etwaigen Vorwurf zu entkräften. Das Kath. Kasino Zittau konnte in diesen Tagen aus 45 Jahre gesegneter Tätigkeit zurückblicken. Der Not der Zeit Rechnung tragend, hatte der Verein dieses Jahr von der üblichen großen Feier eines Stiftungsfestes abgese!,e»; er bot dafür einen Lichtbildervortrag. H. H. Pfarrer Pos- selt (Reick>enau) fesselte die Zuhörer mit der Schilderung seiner Palästinareise. Am letzten Sonntag hielt das Kasino im Anto niusheim seine Jahreshauptversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. (Die ^8 Uhr-Messe chatte der Verein, wie üblich alle Jahre, sür die verstorbenen Vereinsmitglieder aufopsern lassen ) In seiner Begrüßungsrede zeichnete der Vorsitzende, Oberlehrer Lorenz, in Knappen Zügen die Not und die Ge fahren der Zeit und skizzierte die Notwendigkeit und Bedeu tung der katholischen 'Männervereine gerade in dieser Zeit der tiefsten leiblichen und seeliscl)«n Not des deutschen Volkes und forderte die Mitglieder auf zur Betätigung im Laienapostolat. Er gedachte der in diesem Vereinsjahre dahnuzeschiedenen 8 'Mit glieder (Kaufmann Knöfel, Kirchendiener Weider, Kaufmann Schepaniak. Malermeister John. Bäckermeister Goebel, Inva- lidenrentner Augst, Lithograph Patzelt und Schuhmackxrmeister Haucke). Sinnig geehrt wurden 4 Mitglieder fdie Herr » Punde, Krause, Stoß. Koch), die 25 Jahre, und 2 'Mitglieder fdie Herren Hübner und Kaßner) die 4t> Jahre dem Kasino angehören. Schriftführer Kaise Kassierer Junge und Bücher wart E. 'M üller konnten in ihren Berichten seststellen, daß der Verein, wenn auch in aller Stille, in dieser Notzeit seine Pflicht im Dienste der katholischen Gemeind« wie immer voll und ganz getan hat. Zweck, des Vereins ist ja Zusammenschluß de: katholischen 'Männer in der Psarrgemcinde Zittau durch Pfleg« religiöser und vaterländischer (Besinnung. Belehrung und gesel lig« Unterhaltung, sowie Förderung des Gemcindelebens. Die sem Zivecke dienten 5 Barttagsabende. Ihre religiösen Pflichten erfüllten die Kasinomänner durch gemeinsame Advents- und Osterkonnnunion und geschlossene Beteiligung an der Oster-, Fronleichnamsprozesfion und d«r Sakramentsp. azession des !3- stündigen Gebetes. Die Beteiligung an diesen Feiern war eine recht erfreulich zahlreick-e. Auch betätigten die Mitglieder immer wieder ihre Onser- Willigkeit in diesem Jahre schiverer Not. So konnten auch Heuer über 306 Mark Unterstützungsgelder ausgetetlt werden lieh" dies stundete das Kasino 30 Mark zur Heizung der Kirche 'k dem Kirchenchor Cäcilia. 30 'M. dein Männerchor. 30 M d m Jünglings- und 20 M. dem Gesellenverein: gewiß ein schon, > Zeugnis praktischen Gemeinschaftsgeistes und edler Nächst n- liebe. Mit dem siihrlickwn Vereinsbeitrag wird auch eine Sterbe Kasse unterhalten, aus ihr konnten Heuer 160 M ge zahlt werden. Auch wurde und wird noch deir arbeitsloscn Atm gliedern die Zahlung der Beiträge besonders erleichtert. Die Bücherei des Kasinos umfaßt 1100 Bänd«, davon wurden 830 Bände an 46 Leser ansgeliehen. Die Bückwrei wmoe durch ivertvolle aktuelle Werke bereichert — Daß auch d»' deutsche Lied und frohe Geselligkeit im Münnerchor c) Kasinos Pflege sanden, zeigte der Bericht seines Liede, inest! s. Herrn Kaiser. — Di« zuletzt getätigten Neuwahlen brg >n keine wesenllickxn Veränderungen im Kasinovorstande !e Vereinsämter liegen in treu bewährten Hände». Das .statt?. Kasino zählt zurzeit 225 Mitglieder. — In diesem Zula n<n- lmnge sei erwähnt, daß Sonntag, 25. Oktober, di« Zstisiu Ortsgrupve des Volksvereins sür das kalk Deutschland m „Engel"-Saale eine Cbrislkönigsfeier veranstallele. Dio ,)c.cr war umrahmt von Deklamationen und Gesängen des Manner chores und Ivar gut lxsucht. In begeisternden Worten sprock alt Hauvtredner H P Kugler aus Filippsdorf über des Kathoden Stellung zu, Gottlokenbeivcgung und zum Freidenkertum E ne Geldsammlung zur Deckung der Unkosten ergab 23 Mark: ein« Sammlung in der Kirche hatte 24 Mark ergelxn Sonntag, den 29 November, nach»,, st i Uhr spricht im Saale Zittau Vorstadt Dr. Flesch (Berlin): Was sah und erlebte ich in Sowjetrußland. 1774,60 Mark zur Verfügung. Damit kann gewiß gar mancher Familie in sckme-Oer Not geholfen werden ze. 8 Dir St.-Elifabethverrin Löbau gedachte im 700. Judi- läumsjahre der hl. Elisabeth in schlichter, aber erbebender Weis« seiner liebenswürdigen, hehren Patronin. Ain Sonntag traten die Frauen in sch»oeslerlicker Liebe gemeinsam zum Tische des Herrn. In der Kommunion-Ansvracke zeichnete der Vereins präses di« lichtvolle Gestalt des Lstartburgengels in der Aus übung der leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit entivrechend dem Wahlspruche: „man muß die Menschen so glücklich machen, als man nur kann!" Die hl. Messe wurde zu Ehren der hl. Elisabeth sür die lebenden und verstorbenen Ver- einsmitalieder ausgeopfert. Montag abends versammelte das 26. Stiftungsfest des St.-Elisabethvercins nochmals di« Mit glieder. Ein leuchtendes Transvarentbild der hl. Elikabetch und die eindringlichen Worte des Präses brachten die liebe Heilige unserem Herzen näber als ckristlickc Heldin im Leben. Leiden und Sterben. Di« Anw«senden gaben Zettel ab mit Verzeich nis beiondercr Liebeswerkc für Hilfsbedürftige zu Ehren der hl. Elisabeth. l. Der Tannenberg-Bund hielt am Donnerstag, l9. Nov. in Seifhennersdorf einen öffentlichen Vortrag ab. der non ungefähr 100 M'rtonen besucht war. hiervon waren ca. 8t) Gegner Einen mit ttnwahrli«>t«n dick aekvickten Vortrag hielt der Referent Herr Weichert. Leide.' wurde auf Anfrage eine Aussprache mit militärischer Geste aboewehrt. Der Gauleiter Herr Flaminger und der Redner verschwanden nach dem letz ten Wort der Rede, d'x gut auswendig gelenit war, um allen Schwierigkeiten, die ihnen hätten zustoßen können aus dem Wege zu gehen. Auch aus Zurufe, die den Tannenbergbündlern Lüge" vorivarfen. wurde ke>ne Aussprache angesetzt. — In Ebersbach fand nm 15 November «ine Vertgmmlung statt, die als geradezu kläglich be'eichnet w den muß. da man mit einer Besucherzahl von 2 - 300 gerechm hatte, von denen airer nur etwa 25 erschienen waren. -Herr Karl 'Martin lNiela). der über das Thema: „Rom, Iesuitismus" einen gerade,» idioten- hasten Vortrag brachte, konnte sich in der Diskussion kaum noch wehren. Di« meisten Fragen, die ihm Herr Lammerding. Seif- l>ennersdl>rf, stellte, ließ er unbeantwortet. D'e Ve,sammlung wurde gegen 3 Uhr morgens geschlossen. Der Tannenberzbund lrelreibt jedenfalls auch in der Lausitz eine wahnsinnige Kalho likenhetze, aber wir werden uns zn mehren wissen! Zur Finanzlage Sachsens Eleickbleibende Landevsteuern. — Zuriickgehende Reichsjtenerii. Im Oktober betrugen die Einnahmen des sächsischen Staats aus Landessteuern 8 50 gegen 8,57 Milt. RM. im Otte- ber 1930, außer 5,24 Milt. RM., die an den Wohnungsbau Au;- gleichsslock gingen. Wesentlich ungünstiger waren die Eunuch- men aus den Rcichssteucr-Ucberweijungcn, sie beliefen sich mu ans 10,62 gegen 18,09 Mill. RM. im Borjahr. Denwntspreckend erhielten auch di« Gemeinden und Bczirksverbändc nur l»"9 (l9,43) Mill. RM. vom Reich. Bemerkenswert ist. daß di« Lohnsteuer in Sachsen im Oktober auf 7,36 gegen 7.20 Mill. RM. im September gestiegen ist. Der Steuerabzug vom Kapital ertrag erbrachte nur noch 0.07 (gegen l,38) 'Mill. RM. im L!u» ber 1930 — ein Wuxis, sür di« völlige Unsinnigkeit der Aus hebung dieser Steuer, die regelmäßig dem Staat sichere Ein nahmen brachte, die unmöglich hinterzogen werde» konnten. Entsprechend der allgemeinen Wirtschaftslage ist das Auilom men ans der Umsatzsteuer in Sachsen aus 17,07 (19,04) Mill. RM. gesunken. Die Schulden des sächsischen Staates beliefen sich einschließ lich der Kassenkreditc Ende Septeniber auf 299.17 Mill. NM. gegen 2W 78 MM. RM. am Beginn des lausenden Rechnnnge- iohrcs, Koben sich also verbäUnismäßig nur In geringem Um fang erhöht. Immerhin ist eine wesentliche Zunahme geaeu- über Ende September 1930 mit 267,88 Mill. NM. zu ver'eih- nen. Eine ungünstioere Entwicklung zeigen die vier lächnlAen Großstädte und Zwickau dl« ihre Schuldenlast vom 1. April bis 30. Septemlxr von W8S3 ons 638.68 Mill. NM. crböbteu sgeacn ,'92 8:i MM. RM. Ende September 19IM). Die Schulden der 45 Gemeinden mit mebr als loooo bis zu 50 000 Einwohnern erhol ten sich im Halbjahr April September von 210.86 aus 217 21 MM. RM. (oegen 2ii5 > t Mill. RM. Ende September 19M). Anck die 28 BoUrkoporbönde hatten eine in Anbetrackt Verl'öltniile retckUch« Schuldenzunahme nm 3 80 aus 96 M MM. RM. Ende Septemher d. I. loeoen 89 02 im September 1030) in vcr-eickncu. Die Gesamtschuldenlosten von Land. 50 Gemein'»''' über 10 000 Einwohnern und der 28 Rezirkoverbände erhöhte k'ck im ^oth'obr Avril ^«vü-mher von 1202.88 aus > >-' g.z Mill. NM. (gegen 1151,81 MM. RM. im September 1930).
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