Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193111281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-11
- Tag 1931-11-28
-
Monat
1931-11
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Notizen Liberal« Taktlosigkeit. Die Zittauer Morgenzeilung (Nr. 273) macht zum "Ab- jchlusz der Beraiungen des Wirlschastsbeirates solgeud« Au- nierlitttg: „So stehe» wir resigniert am Ende dieser wirtschaft' liche» Beratungen und haben nur die einzige, wenn auch schwache Hoffnung, datz der Reichskanzler endlich erkannt hat, datz er sich auf den „Rat" anderer nicht verlassen kann. Viel- leicht kommt über den so religiös veranlagten Kanzler seht endlich die göttliche „Gnade . die ihn die grotze Tat tun lässt, auf die wir warten. Aber die Erfahrung des letzten halben Wahres hat uns skeznifch gemacht, und an Wunder zu glauben ist in der Politik ein gefährliches -Piel." Offenbar fehlt dem liberalen Redakteur, der diese Zeilen geschrieben hat, die Empfindung dafür, dasz jeder Katholik den von »ns gesperrten Satz, in dem das Wort ..Gnade" noch höhnisch in Anführungszeichen gesetzt ist, als grobe Taktlosigkeit empfinden mutz. Ein kommunistischer Friedhosskandak. An der grotzen Gemeind« Grotzosthclm bei Aschaffen burg ist zu Beginn der Woche der dortige Knmmunislcnsührer von Polizribeamten in Notwehr so schwer verletzt worden, datz er bald darauf starb. Die am letzten Donnerstag erfolgte Bei setzung bracht« einen kommunistischen Friedhossskandal, wie er jn solchen Ausmatzen wohl noch kaum dagewcsen sein dürste. Der Verstorben« war Freidcnkcr und auch formell aus der Kirche ausgetreten, so datz ein kirchliches Begräbnis natürlich nicht in Frage kam. Di« näher« Berwandlschast ist grötztenteils positiv christlich und suchte der Beerdigung wenigstens einiger- matzen noch d«n ortsüblichen Charakter zu geben, indem auf dem Gange zum Friedhof gemeinsam gebetet wurde. Dieser Teil des Trauerzugcs ging ungestört vor sich . Di« Beerdigung auf dem Friedhof selbst gestaltete sich aber dann zu einer wüsten kommu nistischen Hetzpropaganda: es wurden mehrere äutzerst aufrei zende Reden gehalten, bei denen der ausdrückliche Dank an den Toten für seinen Kirchenaustritt noch das mildeste war. Die Polizeibeamten, die nur in Notwehr von der Wasse Gebrauch gemacht hatten, wurden in der wildesten Weise beschimpft. LchUetzlich wurden kommunistifche Kampflieder gesungen und der ganze Skandal endete mit einem dreifachen ..Rot-Front!" und das auf dein Friedhof einer Gemeinde, die wohl zu 90 Pro zent aus dem Boden des positiven Christentums iteht. Die empörenden Vorgänge find dadurch möglich geworden, datz der Ocsfentlichkeit der ungehinderte Zutritt zum Friedhof und die ungehinderte Teilnahme an der Beerdigung gestattet war. Es wäre zu wünschen, datz durch einheitliche polizeiliche Matzregcln die mehr und mehr um sich greifende Unsitte, Be erdigungen zu Demonstrationen politischer Natur auszugestaltcn, allgemein unterbunden wird. Wenn Nationalsozialisten regieren. An den Erörterungen über die künftigen politischen Mög lichkeiten in Hessen ist von nationalsozialistischer Seit« daraus hingcwirsen worden, datz die Nationalsozialisten doch schon ein mal in einer deuljckwn Regierung, nämlich in Thüringen, ge iessen und sich dort „bewährt" lzättcn. Insbesondere, so wurde von anderer Seite gesagt, gelte das in finanzieller Hinsicht. Zur rechten Stunde wird nun eine Erklärung des thü ringischen Finanzministers Baum, der dem Landbund ang« hört, bekannt, der dieser Tage in Landbund-Versammlungcn in Hildburghausen und Eisenberg sich gerade zu diesem Thema äutzerte. Er sagte wörtlich: „Ja. wenn das Märchen Wahr heit wär«, datz D r. Frick sämtliche Schulden in Thü ringen beglichen hätte, dann lictze es sich heute als Finanzminister in Thüringen gut lelwn. Aber Tatsache ist. datz, solange Dr. Frick in der thüringischen Regierung war, auch nicht ein Mennig Schulden getilgt worden ist . . ." Durch die nationalsozialistische Negierung in Thüringen find die Schulden dieses Landes also nicht nm einen einzigen Pfennig vermindert worden, sondern nach den gleichen Mittei lungen des Finanzministers Baum liegt bereits jetzt wieder ein Fehlbetrag ron :> Millionen Mark vor, obwohl auf Grund der Notverordnung d«r thüringisch« Etat in Ordnung gebracht war Man möchte vrcnncnd wünschen, datz den Nationalsozialisten in Hessen demnächst einmal Gelegenheit gegeben wird, in der Praris zu zeigen, wie sie den Kampf gegen die finanzielle Misswirt schaft, mit dessen Verkündung sie ja Tausende und aber Tausend« urteilsloser Zuläuser finden, praktisch durchführen wollen. Ast doch festgestellt word«n, dasz di« nationalsozialistische Agitation in Hessen gerade in der Zinsfrage vor dem mittleren und kleinen Bürgertum, namentlich aber von den Bauern, so gedeutet worden ist. als würde nach Etablierung einer nationalsozialistischen Negierung überhaupt kein Pfennig Zinsen mehr bezahlt zu werden brauchen!. . . . Leipzig und sein Gewandhaus Oer erhöhende Verlauf der ^SO-Lahrfeier des Gewandhaus-Orchesters Die lliüjahrfeier am Mittwoch gestaltet« sich, wie schon kurz berichtet, zu einer überaus eindrucksvollen Kundgebung einheimischer Musikfreunde und auswärtiger hochangesehener Musikkreise. Nach dem von Karl Straube geleiteten Vor trag einer achtstimmigen doppelchörigen Motette (Phil. Duli- chius) durch den Thomanerchor gab der Vorsitzende des Direk toriums, Verlagsbuchhändler Max Brock Haus, einen ge schichtlichen Ueberblick über die künstlerisch)« Tätigkeit des feiernden Hauses. Der sächsische Minister (Dr. Richter), Oberbürgermeister Dr. Goerdelcr, d«r derzeitige Rektor der Universität <Dr. Litt), Reichsgerichts Präsident Dr. B u h m k e. Dr. Hans Psitzner als Vertreter der Gewandhaus-Kompo nisten, Dr. Walter Magnus-Hamburg, Vertreter der verwandten Konzert-Grosz Institute, und der Vorsitzende des Aussichtsrates der Mitteldeutschen Nundsunk-A. G„ Dr. Otto, sie alle sanden sich zusammen in der begeisterten Wertschätzung dieser Gründung vor 180 Jahren. Aus immerhin uns heule bescheiden anmulendcn Anfängen entwickelte sich das geistig musikalische Leben dieser Gewandhauskonzert« durch den regen Sinn und opferbereit« Teilnahme der führenden hürgerlichen, der Leipziger Patrizicrhüuser zu einer die Kulturrvelt umspan nenden inneren und äutzcrcn Grütze, datz die Geschichte dieses Hauses in diesen 15 0 Jahren zum Spie gelbild der gesamten Musikgeschichte geworden ist. Es trifft zu. was Hans Psitzncr betonte: Das Gewand haus ist anzuschen als das erste grotze Musikinstitut des offen! lichen Konzcrtlebens von ganz Deutschland — und damit von Europa, von der ganzen Welt. Verstärkt wird dieser erhebende Gedanke von der weiteren Tatsache, datz Bürge rsinn es war. der diese Grotztat vollbrachte. Desgleichen verdient her vorgehoben zu werden, datz diese Gewandhauskonzert« bis heute völlig ohne fede Unterstützung der Stadt, oder des Staates, ihre hohen Knnstziele zu sichern gewutzt haben. Im Gegenteil: innerha'b der lebten zehn Ie.bre mnsiten an Steuern und Ab lösungsgeldern an Stadt und Staat über eine Million Mark abgesllhrt werden. ... Das vollbesetzte Haus feierte den grotzen Augenblick der Ehrung des viclvcrdienten, opferbereiten derzeitigen Vorsitzen den des Gewandhaus Direltoriums, des Herrn Verlagsbnch Händlers Max Brock Haus. Am Anschluss an seine bedeu tungsvolle Ansprache überreichte der derzeitig« Rektor Magni jilus Dr. Theodor Litt dem Gcseicrlen das Diplom der Er nennnng zum E h r e n - Se n a t o r der Leipziger ll n i versilät mit dem nutzeren Zeichen des Senatoren-Kreuzes. Stürmischer langanhaltender Beifall begrützt« dies« hohe seltene Auszeichnung. . . . Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, datz Musik nicht ein beliebtes Anhängsel des Tagcsablan fes sein dürfe, sondern Lebensinhalt vermittele, datz M nsik Leben selbst sei in seiner geistigen Hmhblüte. dann konnte der Teilnehmer dieser ergreifenden, äutzerlich schlichten Feier, diese Auffassung all den herrlichen, begeisterten Begrüszungs-WoNen entnehmen, die sich in dem Gedanken zuiammcnsanden: Musik pflege, wie sie in ihrer Hochkultur das Gewandhaus von feher vertreten hat und pflichtbewusst noch vertritt, bedeutet Blüte der hormonis cb e n M c n s ch c n b i l d u n g . Musik gibt dem Dasein höhere Werte, höhere Ziele des Geistigen. Das über der Blicklinie des Allgemeinen, de« Durchschnittlichen Liegende der Gewandhauskonzert«, fand von allen Rednern einstimmige Anerkennung. Jn dieser musika lischen Suprematie liegt die grotze Verpflichtung der Direktion. In der Hand des Chren-Sennlors Max Blockhaus ruht dieses geistig verpflichtend« Vorrecht gut geborgen Gebührende Beachtung erfuhr die Beziehung des Leipziger Landeslonscrvatoriums. Gleichwohl dürsten die Früchte der künstlerisch gesteigerten Vorbildung der Kommenden im Kouscr- vatorium dem Gewandhaus nur indirekt wieder zugute kommen. Im Gegenteil: wir vermitztcn, datz der Leitung des Konservato riums Gelegenheit geboten worden wäre, ihrem Dank an das Gewandhaus zum Ausdruck zu bringen für die reichen Anregun gen, die di« Lernenden in diciem Nachbarhaus« der musikalischen Hochtunst die langen Jahre hindurch empfangen haben. Viel leicht ist es möglich, noch einige Eckplätze den Musil-Hungernden zur Verfügung stellen zu können. . . . Meister Karl Straube legte an der Orgel die gedanken schwere Phantasie von Job. Seb. Bach (G) in seiner fesselnden A^ise aus. . . Tics beglückt verUctz der ergrissene Mujilfreund die freundlichen Hallen. Das Festkonzert. Der stürmisch bcgrützte Nestor der Deklamationskunst, Ludwig Wülln « r , entzückte wiederum durch die selten«, Jugendlichkeit seines herrlichen Organes. „Gesang der Engel" (Faust), „Die Macht des Gesanges" (Schiller), „Aussöhnung" (Goethe) und „Die Künstler" (Schiller). Noch war der letzt« grotze Anruf unseres grotzen Schiller nicht ganz ausgesprochen, da setzte die Gewandhanslapell« ei». M ozart, der im Gx- wandhaus erstmalig am 21. Januar 17e>2 zu Worte kam, war auserwählt, mit seiner intn.ergrünenden Es-Dur-Symphonie — .'>12 — der Fcstftimmung ergreifenden Ausdruck zu gebe». Bruno Waller und Mozart: der Grad der innigsten Verbunden heit beider Musilscclen lässt sich mit Worten nicht angebcn. . . . Tas Grösste dieses denkwürdigen Abends aber war die Wieder gabe der Fünften <C) von Beethoven. (Die erste Aufführung dieses gewaltigen Werkes sand im Gewandhaus statt am 2t>. Sep tember 1>st8.) Bruno Walter zeugte an dielcm "Abend diese geistig seelische Ossenbarniig in Tonen gleichsam aufs neue. Der feit langem ausrerkaustc Saal sah das äutzerst seltene Schau spiel, datz sich am Schlüsse die ergriffenen Zuhörer wie mit einem Schlag von ihren Plätzen erhoben und in einen Beifall aus brachen. der in feiner ungeheuren Begeisterung, wie eine ge waltige Flamme heiligster Eegrnscnheit emporloderle, gleich einer einzigen grotzen Riesensackel. . . Nach Beendigung des Mcisterjinger-S.blutzchores mit Hans Sachsens Ansprache ltre'slichst gesungen von Hans Hermann Nissen), der das Haus mit lieünncrlichein Jubel erfüllte, ver- barrte man — bei Erhebung von den Plätzen — in stummer Ergriffenheit. Hier war der Augenblick aekommen zu treuem Gelöbnis: „Engel mögen kra'tvoll walten Schwererrungnes zu erholten. . . . Was du ererbt von deinen Vätern: erwirb es, um es zu besitzen." . . . Dr. Hugo Löbmann. Den „flieqen-e paier" vor -em Mikrophon Rundsunkvortrag P. Schultes am Soniiabend, 28. Novbr., >!> Uhr. Der Bekannte „fliegende Pater" Schulte, O. M. I.. wird Sonnabend 28. "Nol-emb-r. l!> llbr, im Mitteldeutschen Rund funk sprechen über das Thema: „Mission mit Auto und Flug zeug". Aufführung des Filmes „Miva", das Vermächtnis eines Missionars. In Leipzig list st Sonntag, 2t'. November, vonniltags 1) Uhr im Capitol. Petersslratze, in einer Malinee Vorstellung der von Hochwürden P. Schulte bei seiner "Afrika Expedition selbst gedrel le Film „Miva". das Vermächtnis eines Missio nars. Gezeigt wird das Schicksal des in der Einsamkeit Süd afrikas gestorbenen Missionars P. Fuhrmann. Das Vermächt nis dieses Kriegskameraden P. Schulte.- an ibn war der Ge danke, mit modernen Verkehrsmitteln lAnt», Motorboot. Flug« zcna) die ungeheuren Schwierigkeiten beseitigen zu besten, welch« den Missionaren in den fremden Ländern allenthalben sich cvt.zcacnitrllen. Der Film isi sehr sehens»ert. Die Ein- lrittsvrciie sind niedrig gcballen. Kinder und Erwerbslose Ist Pf., weitere Preise M P'. 1 und 1.-"» RM. Derselbe Filin gelangt demnächst in Dresden zur "Ausführung Aeltquten -er hl. Elisabeth in Trier Wie Prof. D. Ketter in einem Artikel zum 700 Todes tag der hl. Elisabeth in der „Trier Landeszeitung" mitteilt, b«stnd«n sich auch in Trier verschiedene Reliquien der HI. Elisabeth an deren Echtheit heute kein Zweifel mehr besteht. Di« fürstlich« Familie von Solms-Braunfels, heute Besitzerin des Klosters Altenburg, bewahrt manche Kleinodien als Erinnerung an dir hl Elisabeth in ihrem Schlotzmufeum, darunter einen Ring und «in Metzqeroand, das aus dem Braut- Neid der Heiligen hergestellt wurde. Di« letzte Aebtisiin von Altenbiirg, Luise von Bode. Lberlietz dem Reichsgrafen Ludwig von Boos-Waldeck zu Sayn eine kostbare Reliquie der HI. Elisabeth, ein Kästchen mit dem Kleid, das die Heilige trug, wenn sie fich geitzelte. Das Begleitschreiben der Aebtisiin, datiert vom 8. März 1803, befindet sich jetzt im Archiv des Mutterhauses der Borromäerinnrn zu Trier In der gräflichen Schlotzkapelle zu Sann wurde autzeroem ein Reliquiar mit dem Arm der hl. Elisaoeth ausbewahrt und ging später in den datiert vom k. . , Mutterhauses der Borromäerinnrn zu Schlotzkapelle -u Sayn wurde autzerd« Besitz der Pfarrkirche zu Sayn Uber. Auf Wunsch des hochw. Weihbischofs Dr Godehard Braun schenki« Pfarrer Holsinger am 31. Juli 1880 dem Mutterhause der barmherzigen Schwestern zu Trier das Kästchen mit dem Butzkleld der Heiligen „als volles und gerechtes Eigentum ohne alle und jede Verbindlichkeit: nur die Bitte spreche ich aus, datz die Schwestern mich armen Sünder in ihr frommes Gebet etnfchlietzen mögen." Seither bewahren die Borromäerinnrn die Reliquie in ihrer Kirche Dir Trierer find ihnen dankbar dafür, datz 1878 die Bitte nicht erfüllt wurde, das Andenken an Deutschlands Lieblingsheilige dem Kloster der Elisa- bethertnnrn zu Prag abzutreten Das Kästchen aus Eichenholz, mit weitzgrauer Lackfarbe gestrichen, mit roten, grünen und blauen Sternen bemalt, von einem zierlich geschmiedeten Eisenbeschlag geschlossen, trägt alle Anzeichen eines hohen Alters. Pfarrer Holsinger gibt selbst eine genaue Beschreibung des Kleides: „Es ist rin Unterkleid von gekipperkcm Leinen, gefüttert mit gewöhnlichem, glatten Leinen und zwischen beiden Leinen mit seiner Wolle wattiert und von sechs zu sechs von oben bis unten durchnäht. Teilweise sind an dem Kleid noch Schlingen und Knöpfchen. Auf der linken Seite ist ein groszeo Stück grlippertes Leinen aufgesetzt. Dir ganz« Länge hat da« Kleid nicht mehr indem lcyon manches davon geschnitten wurde." Pfarrer Holsinger hat selbst mclnsach von seinem Verfügungs- recht Gebrauch gemacht und Stücke des Kleides verschenkt, unter anderem dem Kloster Kalvarienberg bei Ahrweiler, nach Koblenz. Bonn. Düsseldorf und Würzburg. Durch Schenkung der Borromäerinnen ist auch die Trierer Domkirche 1883 in den Besitz von fünf Reliquien der HI. Elisabeth gelangt. Sie ruhen in einem spätgotischen Kreuz von Silber. Es ist mit einem gravierten Bildchen geschmückt, das die Heilige darstellt, wie sie einem Krüppel Brot reicht. Vielleicht ist das wertvolle Kreuz ebenfalls 1850 von Sayn »ach Trier aekommen, wenn es nicht aus Sem Belitz des Trierer Johannis- spitälchens stammt Schon lange hat eine andere Erinnerung an die Heilige die Aufmerksamkeit der Altertumsjorscher aus fich gezogen: der Becher der hl Elisabeth. Die Schwestern des städtischen Hospi tals St. Arminen hüten dieses Kleinod Der Becher ist aus Silber, an den Rändern vergoldet Bereits August Reichen- sperter hat sich 1816 mit ihm befasst uiid berichtet, datz er früher im Johannisspitälchcn ausbcwnhrt wurde. — In grotzen gotischen Buchstaben steht am oberen Rande des Bechers die Inschrift: „Elisabeth Landgravin van Hessen gibt dit zu einem Testament bit Gat vor mich." Eine einqravicrte Hand weist mit drei ausgestreckten Fingern auf die Anschrift hin. Garibaldi» bevorstehender äst. Todestag. — Anläßlich des 50. Todestages von Giuseppe Garibaldi gibt die saschi stische Regierung «ine Nationalau gabe aller selbstgeschriebenen Dokument« und Denkwürdigkeilen aus dem Nachlass Garibaldis heraus. Am 1. Juni nächste» Jahres, am Todestage des italienisch«« Nationalhelden, soll das Monument für Anita Garibaldi aus dem Ianikulus eingeweiht werden. Unter Zustimmung ver französischen Behörden ist die llcberführnng Der bisher <n Nizza ruhenden sterblichen Reste Anita Garibaldis nach Rom vorgesehen, wo sie im Familiengrab auf dein Campo Verano beigefetzt werden wird Am 21. April 1932, dem Ge burtstag« der Stadt Rom, wird iin "Ausstellungspalast an der Bia Nazionale eine Garibaldi-Erinnerungsichan eröffnet werden. Eine Briefmarke wird die Erinnerung an dies« Feiern fest halten. Kammer und Senat werden ein« gemeinsame grotze Festsitzung zu Ehren Garibaldis abhalten. Eine Zeitschrist für Gefchichte der Jesuiten. — linier dem Titel Arckivum Socirtati» Ielu wird die Geieltlchazl Ic>u vom lom . Z.rhr a» eine Zeit schrift herausgcbcn. die Icstimmi ist, »ist der Ge ist chie, der Organisation und der Taugtest der 7"'":!«» bcla inizumaiheu. Es sind zwei Lieferungen im Iabr geplant, deren erste am 2. Januar 1932 zu erwarten ist. Deutschland hat d>c meisten Zeitungen. Datz Deutstlstand bei seinem politisthen, weltanichaulichca und stän iickxen Iadi« vidiialismus »ud feiner kicllurelteii Dezentraliialion an Zahl feiner Zeitungen auch gröncre Länder hinter sich läut, ist be greiflich Dennoch übcrraicht e-- >n » - - >--> » ii nnvz Zei ¬ tungen unter allen Staaten weitaus an der Spitze morichiert. Werden doch die in Frankreich ericheincndcn voliusth.n Vta.icr, für die eine zuverlässige Statistik fehlt, auf nur l.wc) geichcstst, während 'ür Grotzbritaiinien und Irland, das Gebiet der stärk sten Zeitungskonzentration, gar nur 255 Tageszeit»! gen genannt werden Nachdem kürzlich bei Carl Duacker in Berlin vom Deutschen Institut für Z e i t u n g s k u n d e herausge. gebenen „Handbuch der Weltpresse" dürste sogar die'« Zahl noch reichlich hoch gcgrissen irin, da sich hei seinen eigencn Erhebungen in London nur 23 als Tageszeitungen zu bezeich nende Blätter und im übrigen Königreich 1tl> ergaben. Das Bild ändert sich allerdings, wenn man die Zahl der Zeitungen im Verhälinis zur Bevölkerungszahl. allo die Zeitiingsdichie, betrachtet: hier sind uns di« Schweiz und Dänemark überlegen. Von 306 Schweizer Tages,zeilnngen lrisst «ine aus 8000, von 272 Zeitungen Dänemarks eine aus >3 000 Einwohner Immerhin folg« Deutschland in nicht zu grotzem Abstand. da hier eine Zci. jung aus 18 700 Einwohner entfällt Dagegen kommt in den Vereinigten Staaten mit ihren 1912 Zeitungen erst auf NI o M Einwohner eine Zeitung Dies alles ist freilich noch nicht i» anszusasicn als wäre in Deutjchland das Zcitunglcien viel ver. breitelcr als anderwärts. Denn die Auflagenhöhe mancher aus ländischen Blätter übertrifsl bei weitem diejenige der deutschen. An der Spitze stehen hier „Daily Mail" mit eincr Auflage von 2 Millionen und ..Petit Parifieu" mit werktäglich 100 000 und Son"'>a-- 1 "nm mm his 2 Millionen Stiin Eine Internationale Architekiur-AusftkNuua In Mailand ckk von 1933 ob alljährlich statisinden, in Verbindung n it der Kuustgewerbc-Ausstklluug, die jetzt in der lombardischen Haupt stadt ein neues Gebäude erhält. Diese inlernationalen Ausstel lungen, an denen sich auch Deutschland im letzten Iahizebnl mehrfach beteiligt hat, ianden bisher im Königsschiotz vo» Monza bei Mailand statt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)