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Frankreich und die Arbeitslosigkeit Die sehten-e Versicherung (Von unserem Vertreter.) L. ?. Paris, 18. November Die Debatte über Arbeitslosenversicherung hat der eben bc gonnenen Parlamentssession sogleich die politische Würze verliehen. Das Problem hatte bis zu den letzten Monaten nicht die gleiche fundamentale Bedeutung wie in Deutschland, England oder den Bereinigten Staaten, wo diese Frage am Grunde aller politischen und sozialen Auseinandersetzungen liegt. Frankreich besitzt eine Sozialversicherung, aber keine Ver sicherung gegen Arbeitslosigkeit. Die Regierung ist auch zu nächst nicht geneigt, die neue Versicherung einzusühren. Laval verkündete vor der Kammer, daß er die Sozialversicherung als Arbeitsminister nicht eingefiihrt haben würde, wenn sie die Arbeitslosigkeit unter die Versichcrungssälle eingeschlossen hätte Die Sozialisten haben eine große, von der doktrinären Klarheit und Schärfe Leon Blums geleitete Offensive begonnen. „Was -,r oenn ein ,ogEinntes csozialverjicherungsgesetz, aus welchem die Arbeitslosigkeit ausgeschlossen wird? Ist die Arbeitslosig keit nicht das Musterbeispiel des sozialen Risikos, der Typus des Risikos, wie es die Gesellschaft erzeugt und für welches die Gesellschaft daher aufkommen muß. Die Gesellschaft ist schuldig und verantwortlich." Die sozialistische Kammergruppe berät sich mit dem allgemeinen Eewerkschaftsbund und mit den Vertreter» sozialistischer Stadtgemeinden, nm der Regierung praktische Vor schläge zu machen. Leon Blums großzügige These lautet: Budgetkredite Mr die Arbeitslosigkeit, und Abrüstung, um das Budget zu erleichtern. Von einer Berücksichtigung dieses Gedankens im Regic- rungslager kann natürlich keine Rede sein. Es ist bemerkens wert. wie Frankreich, allein dastehend neben den Vereinigten Staaten, sich wäbrend der Wirtschaftskrise weiaert die Arbeits- icyenvertzcyerung einzusuhren. Zunächst hat die Regierung eine Verordnung erlassen, um die öffentliche Unterstützung siir Ar beitslose zeitlich auszudehnen. Bisher tonnten die Arbeitt- losen nur 180 Tage laug aus den Gemeindekassen unterstützt werden. 'Nunmehr werden jedoch nach dieser Periode die Bc trosfcnen der öffentlichen Wohlfahrtspflege überwiesen Tie Wohlfahrtsämter sollen mit staatlicher Unterstützung sich ihrer neuen Ausgabe entledigen. Die Belastung der Gemeinden, um erhöhte Ausgaben des Staatsbudgets zu vermeiden, Hal jedoch hestige Opposition auf der Linken hervorgerusen Wie soll eine Gemeinde von 4000 Einwohnern täglich 4000 Franken siir 300 Arbeitslose ansbringen? Gewisse Erwartungen kniipjec, sich an die Durchführung des Planes der nationalen Ausrüstung, dessen Tranche von 8 Milliarden Franken bewilligt werden sollen Der Plan wird nicht im Rahmen des Budgets, vielmehr als Sonderprojekt vor der Kammer debattiert. Ministerpräsi dent Laval nahm Vorschläge von Abgeordneten aus den nörd lichen Industriegebieten entgegen Mit Hinblick aus die Ar beit«. und Industriekrife wurde ihm dabei nahegelcgt, in den nationalen Ausriistungsplan den Bau de» Nordkanals einzu- schließen welcher das nördliche Kohlenrevier mit Paris ver binden solle Im Augenblick gibt jedoch die Arbeitskrise weniger zu greis- oaren Vorschlägen, als zur Entfaltung wohlklingender Theorien Anlaß, die mit um so größerer Redekunst Im Parlament vor getragen werden, als die Wahlen des Frühjahrs ihre Schrtieu vorauswerfen. Insbesondere bauen die Nadikalsozialisten do- Programm ihres Pariser Kongresses aus und sprechen von einer staatlich überwachten nationalen Wirtschaft, von prodni- tiver Arbeitsbeschaffung, von Straßenbauten im Rahmen de- genannten Projekts des „autilingo national". Das alles h-u eine mikroskopisch»« Aehnlichkeit mit dem Fünfjahreplan: moii kann darin auch Anklänge an jenes Wundermittel für die Ar beitslosigkeit hören, den „Straßenbauplan", mit welck-em Liogs George den Wahlkamps seiner Partei im Jahre 1929 führt» Ehrenvaisiizendei rft schon länger Herr Th E > lenr a u ch. Mit begründer bzw. 2ö Jahre Mitglied waren die Herren Freericks, Heinze, ÄN'iliich, Kühn, Franz. Pietschmann und Meuser. Ihnen wurde eine Ehrenurkunde überreicht. — Aus allen Teilen der Diözese waren zahlreich,« Glückwunschtelegramme und schreiben anläßlich des --'.'-jährigen Jubiläums eingegangcn. Den 2. Teil bildete die Gedenkfeier zu Ehren der hl Elisa beth. Mir dein herrlichen Musikstück „Der Pilgerchor" aus Tannhäuser und einem sinnigen Gedicht: „Heiligste der deut- fck>en Frauen" wurde sie eingeleitet. Herr Pfarrer Dr. Kurze sprach in erbaulichen Worten über St. Elisabeth, die große Hel din der Nächstenliebe Die hl. Elisabeth lehre uns durch ihr Bei spiel die Nächstenliebe, St. Elisabeth fühlte mit den Armen, mit den Unterdrückten. Cie soll in diesem Winter uns ein Vorbild sein, zu helfen, so gut es einem jeden möglich ist, um die große Not zu lindern — Nachdem das „Gebet der hl. Elisabeth" aus Tannhäuser verklungen war. bildete ein wohlgelungenes Thea terstück, aufgefiihrt von den Mitgliedern des Gesellen- und des Iungfrauenvereins, aus den Münchner Laienspielen, betitelt: „Der verrostete Ritter", ein Spiel der alles ülwrivindenden Liebe, den erhebenden Abschluß der Gedächtnisfeier. Der Vor sitzende, H. Riedel, dankt« allen lwrzlich, die zum Gelingen des Werkes beigetragen hallen: besonderer Dank wurd« zuteil dem Leiter des Festausschusses, Herrn Max Eisen rauch Der Reinertrag dieser Jubel- und Elisabeth-Feier fließt der Winter Hilfe zu ci« l,eis>rig und Umgebung Leipziger Ratsbeschlüffe Leipzig, 2ck November. Der Rat der Stadt Leimig konnte dem Beschluß der Stadtverordneten, die Schulgelderhöhung erst ab 1. Oktober 1931 eintretcn zu lassen, nicht beitreten, da dem die Bestimmungen der Sparr-erordnung vom 21. September 1931 kl. Teil, Kapitel 1. Artikel 1) cntgcgcnstehen und da sich der Hausbalt der Eenieind« nicht im Gleichgewicht befindet, also nicht Maßnahmen getrossen werden können, mit denen eine Be lastung des Haushaltplanes verbunden wär«. Es bleibt also bei der Schulgeldcrhöhung ab 1. April d. I. Zugestimmt wurde der Bereitstellung von Gelände zur Er richtung einer Randsiedlung nach den Richtlinien des Reichskommissars. In Frage kommt das Gelände beim Israeli tischen Friedhof und in Mockau nördlich der Essener Straße. Zugestimmt wurde ferner dem Abschluß der Darlehensverträge über die siir diesen Zweck bereigestcllten Reichsmittel. ) Auch in der Leipziger Vaumwollspinnerei wird wieder gearbeitet. Nachdem berei's die meisten der bestreikten Tcrtil- betrtebe von Leipzig die Arbeit wieder ausgenommen haben, hat am Donnerslagvormittag auch die Bclegsclmft der Leip ziger Baumwollspinnerei beschlossen, geschlossen den Streik abzu- breckeu. Die Arbeiter wurden am Donnerstag früh von der Firma bereits registriert. Etwa 1990 Mann weiden die Arbeit wieder ausnehmen, z T. vielleicht schon im Lause des Donners tagnachmiltags. ) Die Arbeit des Leipziger Jugendamtes. Am 31. Oktober b. I. standen 15999 Mündel unter der Fürsorge des Leipziger Jugendamtes. Viele dieser Kinder, meist unehelicher Herkunft, mimen in Familienpflegestellen oder in Anstalten unterhalten werden. Nacki-ichien aus dem Lande ft. .10 o. H. Auswertung in Anuaberg. Der Auswertungssatz der Annaberger Sparkasse stellt sich auf 30 v. H. tz. Waffendiebe. Aus der Wohnung eines Polizeibeamten in L i ch t e n st e i n - E a l l n b e r g wurde, während er zu Be such auswärts weilte, eine Armcepistole 08 mit 10 Patronen, ferner ein Gummiknüpvei und ein Seitengeivehr gestohlen. Alle übrigen in der Wolmung befindlichen Sack>en Hai der unbekannte Dieb unberührt aelasfen tz Grenzfchinuggel mit dem Tode bezahlt. Den Schmuggel über Sie Grenze mußte am Mittwoch der Arbeitslose Ernst Bauer aus Schwaderbach mil dem Tode bezahlen. Der Mann hatte Lebensm-ttel von Klingenthal nach Graslitz schmug geln wollen und war dabei von einem Grenzbeamten überrascht worden. Als Bauer aus den Anruf des Beamten nicht stehen ge blieben. sondern geflüchtet war, hatte der Beamte von der Waffe Gebrauch gemacht. Schwer verletzt war der Schmuggler nach Gra-ckitz ins Krankenhaus gebracht worden, wo er gestorben ist. l Um die Stiftung der „Toga". Der Rat der Stadt Bautzen lehnte cs in seiner letzten Sitzung ab, eine Stiftung der Toga, Vereinigte Webereien, in Höhe von 7000 RM. zur Unterstützung von Angestellten der Tuchfabrik anzunehmen, da hieran gewige Bedingungen geknüpft waren, di« der Rat für unannehmbar hielt. l. Auto fährt in Eiscnbahnzug. Am Nachmittag des 18. November durchfuhr in Ratt w i tz ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen aus Leipzig die geschlossen« Bahnschranke und svbr gegen den di« Stelle passierenden Personcnzug Radi bor-Weißenberg. Der Kraftwagen wurde einig« Meter mit- geschlcist und zur Seite gedrückt. Drei k.-r Insassen erlitten erheblich« Verletzungen im Gesicht. Die Schuld an dem Unfall dürste den Autoführer treffen. * Wieder eine polnische Zeitung in Pommercllcn unter falscher Flagge. In Könitz erscheint neuerdings eine Zeitung in deutscher Sprache unter dem Titel „Pommerellcr Neueste Nach richten". Es handelt sich hier um einen neuen Versuch, unter falscher Flagge polnische Propaganda zu treiben: Offenbar will man durch diese Zeitung, ebenso wie seinerzeit durch die „Bal tische Presse", im Ausland den Eindruck erwecken, als ob die darin geäußerten Ansichten der Ausfassung eines Teiles der deut schen Minderheit entsprechen. ' Geständnis des Kommunisten Wcißig in Neumünster. Der Kommunist Weißig, der in dem dringenden Verdacht stand, am Abend des 10. November bet dem gemeldeten blutigen Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten den SA.-Mann Mertens erschossen und zwei weitere National sozialisten schwer verletzt zu haben, hat nunmehr ein umfassen des Gcständuis abgelegt und die Tat zugegeben. * Brandstiftungen in der Gegend von Uelzen? In Velgen wurden in der Nacht zum Bußtag drei weit auseinanderliegende große Scheunen mit allen Erntevorräten und landwirtschaft lichen Maschinen gleichzeitig durch Feuer vernichtet. Der Sach schaden ist sehr groß. Es liegt höchstwahrscheinlich Brand stiftung vor. An einem Telegraphenpsahl fand man einen Kettel mit einer aus ausgeschnittenen Zeitunasdruckbuchstaben ycrgejtellten Aufschrift, die den „roten Hahn" ankiindlgl. Dc< Polizei nahm ihre Ermittlungen aus. Mehrere Personen, du in Verdacht der Brandstiftung stehen, mußt--» wegen der Er- bittcrung der Bevölkerung in Schutzhaft genommen werden * Um die Einführung von Glücksspielen in Badeorten. Amt lich wird mitgeteilt: Nach verschiedenen Zeitungsmcldungen »!l Reichsfinanzniinister Dietrich anläßlich der Anwesenheit in Hm «, sich für die Einführung von Glücksspielen in Bade-r- ten ausgesprochen haben. Diese Mitteilung ist unrichtig. Aich, tig ist vielmehr, das Reichsfinanzminister Dietrich wähin» seines Aufenthalts in Hessen Anregungen und Wünsche über Icu tassung von Glücksspielen in Badeorten «ntgegengenom»« Hal. Eesellschast der Bibliophilen. — Die vom 14. bis 1" No vcmber in Berlin abgehaltene Jahresversammlung der ältesten und größten bibliophilen Vereinigung Deutschlands, dec >'«- sellschast der Bibliophilen, ux»r trotz der Wirtschaftskrise, di« den Mitgliederbestand vermindert hat, gut besucht. Fedor uoir Zabeltitz, der seit 32 Jahren an der Spitze der Gesellschaft neht, wurde in seinem Amte bestätigt' an seine Seit« traten der frühere Danziger Finanzminister Dr. Volk mann, DI rektor Wittke, Dresden, Dr. E. Tuch mann. Marlin Breslauer. Hans Fiirstenberg (Berlin), T. P. Poe- schel Direktor Uhlendal und Professor Witkowski (Leipzig). Das Organ der Eesellschast, die bisher zweimonat lich erscheincirde „Zeitschrift für Bücherfreunde", soll zu einer Monatsfrist umgestaltet werden. Im Mittel punkt der Veranstaltungen stand ein im Funkhaus gehalten«! Festvortrag Professor Pecersens, eine ungemein mat<- rialrciche, klar gegliedert« und scharf charakterisierende, edel geformte Ueberschau „Berlin im Spiegel des Romans"; E rend des Festessens begrüßte Oberbürgermeister Sahm die sellsckmft. Die Tagung des nächsten Jahres soll in Franken a. M, wahrscheinlich zur Zeit der Eröffnung der dort gepiek ten großen Goethc-Buchausstellung, stattfinden. Seianm-ollUc- llir poUIII und gsutllsloni l-r. <». Desezpl Mr vosai«« «I «pari: «.Jahn Mr Nnjei-eni g, «ungarp. »ll» m Dresden, Psus^lwz, It Druck icn» Lerlaa Germania «.»G» chUiai« Dresden, Die Unbezähmbaren Roman von Mar Brand. Deatzche Rechte Th Kiiaur Nachf., Berlin. (59. Fortsetzung.) Dreißigste» Kapitel Die Kunst, mit Damen umzugehen. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten die beiden das alte Ealtoniche Anwesen Silent saß mit Haines, Kildufs, Jordan und Rhinehart aus der Veranda. Als st« dl» Ankömmlinge gewahr wurden, sprangen alle aus und riesen ihnen einen Gruß entgegen. Buck winkte zur Antwort mit der Hand hin über, aber seine Gedanken waren weil weg. Die Melodien, die er Dan hatte pfeife« hören, sonnten sich in seiner Kehle Sie kamen nicht «n Tönen über seine Lippen, aber sie ließen ein seltsames Lächeln um seinen Mund zurück. Vor dem Hause schwang er sich vom Pferd und schüttelte Jim Silent die Hand. Der gab iie nicht gleich wieder frei. „Mächtig spät rückst d» ein", knurrte er. „Hat Vas Signal dich nicht erreicht?" Es gelang Buck, dem Blick zu trotzen, der forschend auf ihn gerichtet war „Ich habe der Bande mehr genützt, indem ich zu Hause ge blieben bin", sagte er. „Was soll das heißen?" „Ich bin bei mir unten geblieben, um Nachrichten aufin- schnappen die dir erwünscht sein könnten Es war nicht leicht Die Leute fangen an mich scheel anzusehen" „Es treiben sich so viel verdammte Cowboys in der Gegend herum, daß Buck mir noch nicht einmal erlauben wollte, zu ihm nach Hans zu reiten, um meine» Revolver zu holen", mischte sich Pnrvis ein Jim Silcnts scharse Augen wichen keinen Augenblick von Duck Daniels Gesicht „Wenn wir Neuigkeiten brauchen, so ist Gus Morris da, der gib« uns alles, was wir nötig haben. Weißt dn das nicht, Buck?" Rhinehart und Jordan hatten eisrig miteinander geschwatzt, setzt schwiegen sie und horchten aus. Buck setzte ein unbekümmer tes Lächeln auf „Ich glaub' dir schon, daß Kus Morris dir alles erzählt, was er erfährt, sagte er, „die Sache ist bloß, daß er nicht alles weiß " „Wieso?" „Wo Gus Morris anftaucht, fangen die Leute an. sich Seitenblicke zuzuwersen und miteinander zu Mistern Er hat zu lang mit uns unter einer Decke gesteckt, und die Leute sangen an, nachdenklich zu werden. Das ist immer gefährlich." „Du scheint ja selbst 'n verdammt nachdenkliches Köpfchen geworden zu sein, mein Jung", sagte Silent «rocken, „und du meinst, daß die Leute von sich aus aus den Gedanken gekommen sind, uns nachzuspüren?" „Das ist sonnenklar" „Von wem hast du'« gehört?? „Vom jungen Seaton." „Er gehört dazu?" „Ja " „Ich werd' mir den Burschen merken llebrigens seh- Ich, das, der pfeifende Dan dir einen Denkzettel am Arm hinter- lassen hat." Er wies auf den Verband an Bucks rechtem Unterarm. „Ach. die Schramme!" sagte Buck und zuckle mit den Achseln. „Es heilt alles schon zu Der Arm ist schon so gut wie früher." „Aus alle Fälle" sagte Silent, „steht dir was extra zu da für. daß du dich mit dem verdammten Leusel herumgeschlagen hast." Er langte in die Tasche, zog verschiedene goldene Zwanzig- dollarstiicke heraus — niemals hat es einem Langreiter an Geld gefehlt — und reichte sie Buck. Der nahm sie zaudernd entgegen, besann sich und gab sie ihm zurück „Was, In Dreitcufelsnamen, ist denn mil dir los? wetterte der Bandit „Ist dir's nicht genug?" „Ich will kein Geld, eh' Ich's verdient habe", sagte Buck „Das Leben sängt dir wohl an zu friedlich zu werden, was?" grinste Silent. „Da wtr von Frieden reden", mischte sich Pnrvis ein, und blinzelte den Umsteheyden mit einem breite» Schmunzeln zu, „Buck behauptet, er ist der Mann, der uns die Friedenstaube ins Lager bringt. Er sagt, er weiß, wie man das Mädel da drüben —", er deutete mit dem Daumen llbsr die Schults« „zur Vernunst bsin,»." Buck blickte nach der Richtung, in der Pnrvis wies Da sax Kate auf einem Felsen. Ein paar Schritte weiter stand dn kleine Baracke, in der sie mit ihrem Vater lebte. Ihr Anblil war mitlciderregend. Sie saß, das Kinn In beide Hände genützt und starrte mit melancholischen Augen ins Tal hinaus. Mui fuhr zusammen Des Gelächter um ihn her hatte ihn geweckt. „Ihr Kerle lacht", sagte er herablassend „weil ihr vor Frauenzimmern soviel versteht wie 'ne Kuh von Bildern' „Und was sollte man nach deiner Ansicht mit dem Mätcl tun, Salomon?" Buck blickte in die kalten blauen Augen von Lee Haines. „Kann sein, ich bin nicht Salomon", räumte er bereitwillig ein, „aber Ich brauch' keine Million Weiber zu haben, um mit den Frauenzimmern Bescheid zu wissen." „Buck, mach' dich nicht zum Narren", sagte Silent. Mik dem Mädel ist nun mal nichts anznsangen. Da gibts kein Mittel Sie hat sich auf den Hungerstreik verlegt und sie wird daran sterben Ich kann's nicht ändern. Wir können sic nicht loslasfen. Es ist eine verslucht scheußliche Geschichte, daß sie uns hier unter den Händen sterben soll Ich hab' ihr zugercdcl wie 'nen kranken Gaul — ich hab' ihr sogar Geld geboten. Hal alles keinen Sinn Das merk' dir mal!" „Natürlich kal's nichts geholfen", erklärte Buck mit verächt licher Miene „Du lieber Himmel! Ihr Kalbsköpfe! Wißt ihr was das Mädel braucht? Weiß Gott nicht, daß man ihr schön tut! Die braucht 'ne harte Fans«. Die muß mal den Herrn spür'n das ist olles was ibr not tut" „Scheint mir" sagte Haines, „du hast's dir in den Hops gesetzt daß du der Kerl bist, der das Mädel ändern kann." „Lee, laß das", mischte sich Silent ein. „Buck, meinst dn wirklich daß du bei ihr was nusrichten kannst?" „Ob ich was ausrichten kann?" wiederholte Buck verächtlich. „Der Donner. Bons! 's gibt nichts, das ich 'nem Frauenzimmer nicht beibringen könnt." Bill Kildulis dnmnser Baß erkundigte sich knurrend: „Ist "ein hübsches Gesichtet daran schuld, oder neminne- '-- '--ckeln?" lFor'letzung kolail