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Sächsische Volkszeitung : 01.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193112013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-12
- Tag 1931-12-01
-
Monat
1931-12
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.12.1931
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Kampf um versunkene Schütze Wle -em Meer seine Beute wieder entrissen wtrd ks war km Jahr« 1662. Da stand ein Mann vor dein Kö-.ig Karl II. von England und entwickelte einen phantasti- scheu Plan. Er habe gehört, daß da, Schiss eine, spanischen Seeräubers aus der Rückkehr von einem ersolgreichcn Raub ¬ zuge mit Schäi,en reich beladen in der Nähe der Käste unter» gegangen sei. Er wäre zwar nur ein etnsacher Zimmermann, aber er getrau« sich wohl, di« versunkenen Kostbarkeiten vom Grunde des Meere, wieder herauszuholen. Man möge ihm ein Schiss ausrüsten. Am Hose Karl, kl. belächelte mau die abenteuerlichen Pläne des braven Zimmermann, und gab Ihm den freundlichen Rat wieder zu seiner Axt zurückzukehren. An der, der König, der eben erst zur Negierung gekommen war: er zeigte für die kühnen Gedanken des Bittstellers großes In teresse, lieh ihm «in Kriegsschiff klarmachen und ernannte ihn znm Kapitän. Tagelang kreuzt« das Schiff nun über der be kannten Stell«, wo das goldbeladene Piratenschisf untergegan gen sein sollt« Doch alle, Suchen blieb erfolglos, und endlich entschloß man sich schweren Herzens zur Heimfahrt. Ein mit Spott und Schande beladener Empfang in London schien sicher. Unterwegs aber hatte — so wird erzählt — der von Sorgen gequälte Zimmermann-Kapitän ein unscheinbares Erlebnis, das ihn mit neuer Hoffnung und Zuversicht erfüllt« Als er eines Tage» seinem Diener schellen wollte, entglitt die schwere eiserne Glocke leinen Händen und siel in einen vollgefüllten Wasser eimer, In dem sie in aufrechter Lag« rasch untersank Al» er sie wieder herausnahm, sah er mit Erstaunen, bah sie Im Innern zum größten Teil trocken geblieben war Ein rettender Gedanke schoß ihm durch den Kopf. Alls diese Weise mußte es möglich sein, da, auf dem Meeresgrund« liegende Seeräuber» schiss auszufindens So brachte er zwar kein« Schätze, aber eine neue Ide« mit nach London zurück. Ueberall stieß er auf Ablehnung. Man wollte mit dem Phantasten nichts mehr zu tun haben. Nur ein englischer Herzog erkannte den Wert der neuen Ide« und gab ihm die Mittel zu ihrer Ausführung So entstand di« erste Taucherglocke, nach ihrem Erfinder die Phipps'sche genannt, mit der man nach einigen gelungenen Versuchen in der Themie später auch das Piratenschiff aussand und angeblich für über 10 Millionen Gold und Silber bergen konnte. Phipps, der ehemalige Zimmermann, erhielt den erblichen Adel und wurde außerdem zum Gonverneur von Bbaßachusetts ernannt. An» scheinend war er mit diesem Erfolge vollkommen zufrieden, denn man hat nicht gehört, daß er sich auch später noch mit der Hebung gesunkener Schätze beschäftigt hat. Die Aussichten dafür wären allerdings verlockend gewesen denn schon damals lagen ungeheure Mengen von Gold und Silber auf dem Meeresgrund. Das Schicksal der spanischen Armada, So wußte man in sener Zeit genau Bescheid darüber, daß am Ende des 16. Jahrhunderts mit dem Admiralsschiff oer spanischen Armada, der „Nuguo cia btnreneia' der größte Schatz, der sich jemals aus einem Schiff befunden hatte, unter gegangen war 606 Millionen in Gold und Silber sanken damals während eine, furchtbaren Sturmes an der Westküste von Schottland auf den Grund der Bucht von Tobcrmory. Seit mehr als zwei Jahrhunderten hat man immer wieder versucht, an die Schisse der spanischen Armada, deren Loge man großen, teil, ziemlich genau kennen will, heranzukommen Aber bisher sind alle Bemühungen vergeblich gewesen. Die Tiefe des Meeres und eine überaus starke Strömung machen den Tauchern ihre Arbeit an der Westküste Schottlands unmöglich, und viel« von ihnen haben ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen müßen Noch heut« werden dort nach besonders starken Stürmen spanische Goldmünzen ans Land gespült. So ruht die stolze spanische Flotte, die am 2g. Mai 1!>88 mit 160 Schissen Lissabon verließ und gegen Britannien segelte um das mächtige England «ns die Knie zn zwingen, seit fast 300 Jahren an Irlands und Schottlands Küsten aus dem Meeresgründe ohne d>rß es bisher auch nur ein einziges dieser schwer bewaffneten und «eichbrladenen Schiss« zu heben. Wahrscheinlich sind sie in zwischen immer tiefer in Sand und Schlamm versunken oder von der starken Strömung in» offen« Meer hinausgetrirben worden. Aus dem »runv« d«, Mittelmvere». Wenn Sand» und Schlammschichten die Auffindung gesun kener Schiffe ungemein erschweren, so schützen sie andererseits wieder Hol^ und Risenteil« vor dem raschen Verfall, dem sie im Meerwasser ausgesetzt sind. Liegt das Holzschiff ungeschützt da, so führen Bohrmuscheln und ander« klein« Tiere sehr schnell die vollständig« Auflösung herbei. Sobald die Holzteile aber erst »inmal von einer Sanddecke überzogen sind, versteinert das Holz sehr bald, da sich in den Holzzellen Kieselsäure bildet. Eerade diesem Umstande ist e, zu danken, daß -. B. die Prunkschiffe des kalignla. dir kürzlich auf Anweisung der italienischen Regierung »u» dem Grunde des Remise«, «u»gegrab«n wurden, noch so gut «halten waren. So würde sich auch der sandig« Boden de, Mittelmeer», als «ine unermeßliche Schatzkammer erweisen, wenn man erst einmal «m die Verwirklichung de, schon seit langem erwogenen Plane, «iner Austrocknung de, Mtttelmeer, schreiten wird. Von vielen Kreisen, di« sich für diese» Projekt einsetzen. wird übrigen, be hauptet. baß die aufgesundenen Schätze die enormen Kosten diese, Werke, vollkommen decken würden. Ein Argument, das nicht ohne weiteres von der HaiU» gewiesen werden kann, wenn man den Geschichtsschreibern de, alten Rom Glauben schenkt, di« von vielen Schiffen und Staatsgalreren erzählen, die an der römischen Küste mit Schmuck und Edelsteinen au« fremden Län der untergegangen sind. So sollen auch die gesamten Schätz« des unermeßlich reichen Korinth, da, von dem römischen Konsul Mummiu» vollkommen ausgeplündert wurde, auf den Grund des Mittelmeere, gesunken sein, als der Römer mit feiner Beute nach Hause zurückkehren wollte Aber nicht nur Gold und Schmuck- fachen vermutet man dort unten, sondern auch die Ueberreste längst vergangener Kulturen, die nach vielen Anzeichen >u schließen, noch lange vor der griechischen und römischen Blüte zeit hier bestanden haben und durch umwälzende geologisch« Ver änderungen in den Fluten des Mittelmeeres versunken sind. „Titanee" und „Lutine". Aber nicht nur das Altertum, sondern auch die neueste Zeit sind reich an Unfällen, in denen Schisse mit kostbarer Ladung untergegangen sind. Es sei hier nur an die „Ozeana", die „Ein preß of Jndia" und die „Titanic" erinnert, von denen die letz tere in der unerreichbaren Tiefe von 1006 Metern liegt und daher für Irgendwelche Vergungsversuche von vornherein ausschaltet. Dagegen sind aus der „Laurentic", die 1017 von einem deut schen U-Boot an der irischen Küste versenkt wurde und für mehr al, 100 Millionen Mark Gold an Bordhatte, allein bi, zum Jahre 1S21 über 12 Eoldmillionen geborgen worden. Dabei waren die Arbeiten für die Taucher besonder» schwer, weil das Schiss vollkommen auseiuanderbarst und die schweren goldge- füllten Kisten bis aus den Boden durchgesackt sind. Ein anderer sehr bekannter Fall, der bis in unsere Tage hin ein in Holland und England immer wieder zum Tagesgespräch wurde ist der Untergang der „Lutine". Im Jahre 1709 hatte oa, »nächtig ausblühende Hamburg England um eine Anleihe von 2t Millionen Talern gebeten, die auch tatsächlich von mehre ren Londoner Banken aufgebracht wurden. Um den zahlreichen Freibeutern, die sich um dies« Zett noch in den englischen Ge wässern umhertricben, von vornherein das Handwerk zu legen, stellte die englisch« Regierung das dainalo modernste Kriegsschiff, die „Lutine" zur Verfügung, die dann in aller Stille mit der kostbaren Fracht beladen wurde und sofort absegelte. Am näckßten Morgen lag sie auf dem Grunde der Nordsee. Ein furchtbarer Sturm hatte sie in der Nacht vom richtigen Kurse abgeirieben und in der Nähe des Zuidersee aus ein« Sandbank geworsen, wo sie unmittelbar darauf kenterte und unterging. Von der 306 Mann starken Besatzung konnten sich nur zwei Matrosen retten, die in Holland von dem Golde erzählten, da, mit der englischen Fregatte untergegangen war. Seitdem versuchen Holland und England abweckzselnd den schon sagenhaft gewordenen ..Sckzatz der Lutine" zu heben. Es bildeten sich sogar eigene Bergungsgcsellschasten, die sich die He bung des Schisses zur Aufgabe machten. Jede neue Errungen schaft der fortschreitenden Technik rvurde in einem Zeitraum von über 100 Jahre an dem Wrack versucht. Der Erfolg war gering; bis zum Jahre 1900 hatte man etwa 4 Millionen Taler ge borgen. 20 Millionen lagen also immer noch im Rumps« der „Lutine". Der mäßig« Erfolg dieser Arbeiten, der übrigens in keinem Verhältnis zu den aufgewandtcn Kosten stand, erklärt sich aus der ungünstigen Lage des Schisses. Wenn das Meer hier auch verhältnismäßig seicht ist, so daß bas Wrack in früheren Jahren bei Ebbe manchmal frei lag, so herrscht doch gerade an dieser Stelle eine sehr starke und häufig wechselnde Strömung, die nicht nur die Arbeiten ungemein erschivert, sondern das Schiss immer wieder unter einer meterhohen Sandschicht begräbt. 1912 wurden die Arbeiten nach langer Pause mit neuer Energie und allen möglichen kechnischen Hilfsmitteln wieder ausgnommen. Man hatte dabei die Absicht, der Strömung ein neues Bett zu schassen, um so ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen. Riesige Saugbagger hoben in monatelanger Arbeit einen neuen Kanal aus und legten schließlich auch das Wrack von dem meterhohen Sand frei. Taucher untersuchten den Schifssrumps und fanden die Lage für lveiter« Arbeit sehr gün stig. Aber ehe man noch damit beginnen konnte verändert« das Schiss seine Lage abermals und alle aufgeivandten Mühen waren umsonst. Seitdem hat man nichts mehr von dem Wettlauf nach dem Schatz der „Lutine" gehört, der die beteiligten Länder manchmal Monate hindurch in Atem hielt. Schwierige Sucharbeit. An diesem einen Falle läßt sich schon erkennen daß die He bung oder Ausräumung gesunkener Schisse durchaus nicht so leicht ist, wie man sich das gewöhnlich vorstellt. Schon das Auf suchen der Schiffskörper ist eine ziemlich schwierige und zeit raubende Arbeit, da die Strömung das Wrack häufig kilometer weit abtrribt. Einem Tauch«r. der schon wenige Meter unter der Wasserobersläche auch bei stärkstem Sonnenschein nur seine allernächst« Umgebung erkennen kann, ist die Aussindung fast unmöglich Außerdem ist er durch seinen schrveren Anzug im Gehen stark behindert und kann immer nur eine kurze Strecke unter größter Anstrengung znrllcklegen. Zahlreich sind daher die technischen Hilfsmittel, die die anstrengende Sucharbeit erleich tern sollen. So hat man z. B. mit dem Tauck-erschlitten gute Er fahrungen gemacht. Das ist ein leichtes Sitzgestell mit einer Rückenlehne aus hochgeschwungenen Gleitkufen, mit dem der Tau cher von einem Motorboot auch über unebenen Meeresboden ge zogen werden kann. Daneben gibt es andere Methoden, die den Taucher völlig überflüssig mach«». Au «inrm langen Kupserseil wird «ine schwere Eisenkrtte über den Meeresboden geschleift. Die Ver- b indung zwischen Eisen und Kupserkette bildet ein kurzes, dickes Hanftau. Die beiden Ketten bilden im Meereswasser rin gal vanisches Element; allerdings nur dann, rvenn sie durch einen Leiter miteinander verbunden werden. Gleiten nun die beiden Ketten über einen eisernen Schiffsleib, der auf dem Meeres gründe liegt, so wird der Stromkreivgeschloßen und oben auf dem Deck des Cuchschisses eine Glocke ausgelöst. Diese, Ver fahren wurde mit großem Erfolge beim Ausstichen gesunkrner U-Boote angewandt. Allerdings ist es dabei auch manchmal vorgekommen, daß schon kleinere Eisenteile. wie Ankerstücke und ähnliches, die Glocke zum Anschlägen brachten. Außerdem ver sagt das Verfahren vollkommen, sobald ein Schiss erst einmal im Schlamm versunken ist. Deshalb geht man häufig auch aus eine andere Weise vor, indem an einem langen Kabel ein« Drahtspule auf dem Grunde des Meeres nachgeschleppt wird. Die Spule ist in einen Stromkreis ringeschlosien. in d«m sich oben gleichzeitig auch ein Fernhörer befindet. Kommt die Spule nun in die Nähe großer Eisenmassen, dann ertönt im Fernhörer ein lautes, knackendes Geräusch, rin untrügliches Zeichen dafür, daß an dieser Stelle rin Schiff liegt. Tiestaucher und Hebeschisse. Hat man das Schiss endlich auf eine dieser Arten gesunden, so beginnt mit der Bergung erst der schwierigst« Teil der Arbeit. In den seltensten Fällen handelt es sich dabei um die Hebung des ganzen Schiffskörpers; meistens sollen nur die kostbaren Ladun gen in Sicherheit gebracht werden. Die Taucher schassen sich dazu mit Schneidbrennern und Preßlvstmeißeln einen Weg in das Innere des Schisssrumpses. Selbstverständlich kann diese schwie rige Arbeit nur an solclzen Stellen ausgesührt werden, die von starken Strömungen frei sind und deren Tiefe nicht mehr als 200 Meter beträgt. Die Erreichung einer so beträchtlichen Tiefe ist erst durch den ..Tieftaucher", die jung- Erfindung des Würtlem- berger Ingenieurs Gall, möglich gervc. den. Handelt es sich aber um die Hebung des Schisses, so wird man nur dann Erfolg haben, wenn das Wasser an der betressen- den Stelle nicht allzuties und das Schiss nur mäßig groß ist. Zu einer solchen Bergung werben eigens gebaute Hebeschiffe benutzt, die mit weit ausladenden Kränen erst einmal alle ab nehmbaren Teil« des Wracks wie Schornsteine. Aufbauten usw. Hochziehen. Dann lenen sich zwei loick» r Hcbeichisse parallel zu- Vattkan und Lralenderrewrm Die diesjährige viert« allgemeine Konferenz für Handel und Verkehr in Genf hat sich in erster Linie mit oen wirllchash lichen und sozialen Gesichtspunkten der K a l e n d e r r e f o r in frage beschäftigt Es waren ungefähr 10 Regierung. o«l, gaiionen vertrete», während außerdem verschiedene kirchlich« Behörden (u. a. der Erzbischof von Canterbury) und kirchliche Genossenschaften lu a Israeliten. Mventisten vom 7 lag» usw.). sowie kirchliche Organisationen anwesend waren. Der Hl. Stuhl war ebenfalls eingeladen, hatte aber keinen Ver treter entsandt, da er den Standpunkt vertritt, daß die zu be handelnde Frage, insbesondere »oa» die Festlegung von LKe, i ang«ht, in erster Linie religiöser Art Ist und darum zu seinem Besuauisbereich gehört. Einen Beschluß würde der s,I. Stuhl nicht faßen, bevor nicht das bald folgende ökumenisch« Konzil gehört worden sei Vor den allgemeinen Besprechungen wurde den Vertreten» Gelegenheit gegeben ihren Standpunkt darzulegen. Bon diner Gelegenheit machten insbesondere Gebrauch Dr. Hertz. Ober rabbiner in London, und der Vertreter der Adventisten. Die weiteren Verl>andlung«n kreisten um folgende Gedanken: 1. Fest legung von Ostern; 2 Schwierigkeiten de» heutigen Kalenl rs: 3. Vor- und Nachteile de» festen Kal«nd«rs verglichen mit dr» kleinen Unebenheiten d«» Gregorianischen Kalenders lbier rückte b«sond«r» die Frage des Blairko-Tage» in den Vorder, gründ); 1. Vor- und Nachteile des selten Kalender» von 13Mo naten, verglichen mit dem von 12 Monaten. Nach den Beratungen erhielten noch einige Vertreter ons Wunsch da, Wort. Zuin Schluß wurde mit großer Meh»l„it angenommen: 1. Ein« „Akte", worin di« Konferenz erklärte, daß es wän- schenslvert sei Ostern fr st zulegen, und zwar aus den Sonntag unmittelbar nach dein zweiten Samstag im April, »ob worin her Völkerbundsrat aufgesordert wird, diesen Wunsch den kirchlichen Behörden zur Kenntnis zu bringen. sDi« Regie rungen haben bis zum 1. Mai 1932 Gelegenheit, eine ab weichende Meinung vorzubringenZ 2. Ein „Expose" über die Kalenderreform, nach dem die gegenwärtigen Umstände und Verhältnisse nicht geeignet seien für di« Einführung einer Kalender- resorm, worin aber die Erwartung ausgesprochen wird dieser Frage weiterer Aufmerksamkeit zu schenken. einander. In der Mitte des Rumpfe» haben sie einen tiefe« Schacht, durch den Drahtseile und Ketten hinabgelassen uxiden, die di« Taucher unter dem gesunkenen Schisse hindurchzichen. Dann füllen die beiden Hebeschisse ihre großen Waßertammern solange, bis sie fast bis zum Rande «insinken. In / cser Lag« werden die Drahtseile und Ketten unter dem Wrack straff ange. zogen. Wenn jetzt starke Pumpwerke die Wasserkammern wieder entleeren, steigen beide Hebeschiff« gleichmäßig aus dem Woher hoch und heben damit auch das gesunkene Schiff vom Meeres boden ab. Langsam fahren sie nun der Küste zu, bis das in den Drahtseilen hängende Wrack wieder auf Grund stößt. Dan» wild der ganze Vorgang noch einmal wiederholt. Und das geschieht solange, bis das gesunkene Schiff die Wasseroberfläche errejclzt hat. Wenn man bei dieser Arbeit außerdem noch geschickt Ebbe und Fut auszunutzen versteht, so kann eine solch« Bergung in verhältnismäßig kurzer Zeit bewerkstelligt werde«. Ein anderes häufig angelvandtes Verfahren besteht darin, den gesunkenen Schisfskörper überall luftdicht zu verschließen uc > dann mit Preßluft zu stillen. Durch eine freigelaßene Oeffnu>i> am Boden des Schisses wird das Wasser durch die eingeprcht« Luft langsam herausgedrückt und der Rumpf steigt allmählich em por. Dc,bei ist cs aber schon sehr oft vorgckommen, daß das Deck des gehobenen Schiffes dem ungeheueren Drucke nicht gewachsen war und mit lautem Knall zersprang. Der Fall „Maine." Schließlich verdient noch ein Kuriosum einer Schiffshebmcg Erwähnung. 1898 explodierte das amerikanisch« Schlachtschiff „Maine" im Hafen von Havanna auf Euba. Das Wrack, -es m einer Tiefe von eliva 20 Metern lag und wegen seiner schweren Panzerplatten nicht gehoben werden konnte, bildete rin schrvc,«» Hindernis für die gesamte Schisfahrt Da man außerdem giosü» Jntereße daran hatte die Ursache der Explosion festzusteilen ent schloß man sich schließlich zu einem merkwürdigen Vorgehen Aus schiveren eisernen Senkkästen, die in das Waßer binabge- laßen wurden, baute man um da» Wrack eine geschlossene Mauer die schließlich über den Wasserspiegel emporragte Dann wurde das so geschafft"« Becken leergepumpt und die „Alaine" vollkommen fKigelegt. Nachdem man das Kriegsschisf sorgsül- tig aber erfolglos aus die Explosionsursache hin untersucbl hatte, wurde es ausgeräumt und überall lustdicht verschloßen. AI» nun das Becken wieder voll Waßer lies, stieg es langsam mit empor. Draußen im ossenen Meer wurde es dann a» einer Stelle für immer versenkt. Diese Art Hebung, für die natür lich keinerlei Rentabililätsrllcksichten bestanden und die sich daher auch außerordentlich kostspielig stellte, war nur wegen der gerin gen Tiefe möglich. Im ossenen Meer hätte diese Arbeit nie mals durchgeführt werden können. —le. L»g di« slawisch« Urheimat in, heutlchen Osten? — Unter polnisch-en Gelehrten sind neuerdings Meinungen ausgetaiickt. die den Sitz der Slawen vor deren Eintreten in di« Geschi-bte bis in die Gegend von Posen und Ostpreußen verlegen ivollen. Demgegenüber überwiegt jedoch In der Wissenschaft die Anlcbau. ung, daß den nach dem Zeugnis der antiken Autoren kurz vor unv in den e^ten Jahrhunderten nach Christus zwischen Elbe und Weichsel wohnenden germanischen Stämmen k«'»essalls Slawen vorangegangrn sein können. Die Gründ« die Gr diese Ansicht sprechen, hat jetzt wieder der Berliner Slawist P-oseaor Max Nasmer in einem Vortrag zusammenaefaßt. der als ritze öffentlich« Winterveranstaltung der Preußischen Akademie der Wissenschaften ein Bild von dem Wechsel germanischen und slawischen Besitzes im deutschen Osten zu alter Zeit zeichnete. Neben dem Fehlen alter slawi'cher Ortsnamen weist schon die TatGche, daß di« Spra«l>en der Slawen keine alte Terminologie der Seeschiffahrt und keinen eigenen Namen für Bernstein bab.m, daraus hin daß sie nicht urlprünglich an der Meeresküste ge wohnt haben können. Auch sind in ihrer Sprach« keine Spuren der wahrscheinlichen Vorgänger der Germanen, der Kelten zu finden. Germani'ch sind dagegen alte Flußnamen wie Elbe. Havel, Saale ander« wie Moldau sind ebenfalls urspriings'ch germanisch aber durch slawischen Mund gegangen und wieder eingedeutscht Seit dem 6. Ihrhundert dringen die Slawe» dann sehr schnell vor. Namen wie Leipzig Dresden G'ogau. Rostock Prenzlau. Warthe. Bober entstammen dem Slawisch«,, Doch deuten Spuren daraus hin. daß der germanisch)« E-nsluß während der Slawenzeit uicht völlig verschwunden war Nament. lich ging ein solcher von den Wikingern aus. die sogar Ahnherrn polnischer Adelsgeschlechlcr geivorden zu sein scheinen. Pietät. An einer dunklen Stelle im Park trat «In baum langer Kerl an den kleinen, schmächtigen Herrn heran und bat höflich, aber bestimmt um seine Uhr. — „Ich beschwöre Sie", flehte der Kleine, „die Uhr hat ja gar keinen Wert für Sie. ich trage sie ja nur aus Pietät'" —...Na erlauben Sie mal", brummte der Lange, „dcnlen Si« vielleicht, unsereins hat lein« Pietät?!"
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