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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.11.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191111223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111122
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-11
- Tag 1911-11-22
-
Monat
1911-11
-
Jahr
1911
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Mittwoch, 22. November 19N Leipziger Tagrdisn. Nr. 324. lOS. Isbrasno 40.5Ü Oos LLS0 S012 11V «7 IN IN. I heule > vorher 1 l hi ule I vorder 70,- >19 4Z.Ä 43^ I.livin-Lvnksct 104.75 7L50 118. 15b iv^. UorldrrnBactur Bennlolvanta leudin. 2'50 725 9 24 90- Marokko-Nbkommen m oer LZuogeitrommilvon. B u d ge t k o m m i j) io n hat am Dienr- kommende franzöische Dampf<r „Nigeria" infolge des heftigen Sturmes im Hafen von Neapel ge- sunten. Die Mannschaft konnte gerettet wer den. ^vulvernPacinr. -outherniNotiw lünlvn Baclflc . tLuvatd vres. I Umataamaieo i Umertc. uoronr. Die Nichmittagssitzung. Die Budgetkommission beendete nach mittag die Beratung des deutsch-französischen Ab- Zuschriften sind nicht persönlich zu adressiere», sondern an den Verlag, die Redaktion oder die Geschasloftelle der Leipziger Tageblätter zu richten. Unverlangten Manuskripte» ist stet» da» Rück porto beizufiigen. gür Nilsbewahrung und Rückgabe wird keine GewLhr übrrnomme». kommens. Ueber die Etappenstraßen äußerte Kider- len: Die Etappensiraßen sollen nach dem Muster der französischen Strassen durch das eng lische Nigerra angelegt werden. Frankreich erhalte das Recht, Terrain» von höchstens 50 K» zu mieten und Prooiantmagazine anzulegen. Dort darf sich nur ein Aufseher mit Family und Dienst boten aufhalten, darf kein Kleinhandel und Ge tränkeverkauf betrieben werden, dürfen Bau ten nur entsprechend den deutschen Vorschriften er richtet und darf die französische Flagg« nicht gehißt werden. Die gepachteten Grundstücke, die zur Ver meidung des Schmuggels eingezäunt oder umwallt werden, bleiben durchaus unter deutschem Recht und deutscher Hoheit. Die französischen Trup pen dürfen die Etappenstraß« nicht unter klingendem Spiel und wehender Fabne benutzen. Sie passieren Las deutsche Gebiet als Privatpersonen, die Waffen als Gepäck, unter Führung von Weihen, wenn es sich um Schwarze handelt, und unter deutscher Beglei tung, falls dies erforderlich ist. . ^naconvo BenerallLldclra an. Stcel comin.! ! vo. prei. Ulnd ltopver Birg. Chnmca Chesreüaktcur: Johanns» Schulz. Aerauiwortlichc Redakteure: Für Politik kl. Sirchrath, lokale u.'sächsische Angelegenheiten, Lagcochrontk u. Äcraiijchteö «. ». »attlar, da» Aeullleton Paul Scham»»»«», Mustk s. s«g»ttz, Spor« und WerichtSsaal I. Haarsel». Für dte Handelozeituug >. Strchrath. Für den Jnjeratentetl Via; Ihle. Sämtlich tn Lelp»ig. N.ivter Tt. lolo ,-iinn » dl» 4175 .jm' j-vis 43.75 Meb> >Lpr.w-., 2it»mat, Bi. Ll. Rohe o.Brot». Wilcor .-inaer Sl gran. vo. muscooavo petroleun, renn. lnLalet vo St whUr Lrev. Balanr. Talg DerpenNn N.I. vo. Sovannav vo. Wilmlngl. atrtreidefraa ' nach mvervool naLRoiterdam nach Hamvuea .«aNocRioRr.r loto Novemd» Januar ZuU * New York, 21. November. sPrivatkabelgramm.) Die Abnahme der sichtbaren Vorräte ließen den Weizenmarkt in fester Haltung eröffnen. Gegen Schluss machte sich Abgabedruck der Daissepartei bemerkbar. * New York. 21. November. (Privatkabelgramm.) Der Maismarkt verkehrt« in fester Tendenz, die Preise notierten schließlich '/»—<- höher. * New York, 21. November. sPrivatkabelgramm.) Der Baumwollmarkt eröffnete auf den Entkernung», bericht und infolge von Deckungen in fester Haltung schwächte sich jedoch auf bessere Erntbericht« gegen Schluß ab. Chicago, 21. November. Produktenbörse. iSchlun.1 141. Birg. lLhnmca 17912 -Dallvnal c-av 152.5 sianvaro Ou 31.5Ü l-ealsNoeo.lLuik! beliebtesteZ ciei' kteureit süi' ^^ackSeoe uncj ^iliciei'. f-1ück5tef ^X/okIgesckmack, milcje, Lickek-e ^e^rtlick glaore^cj begutachtet ulict empfoblen. t)o5eri mit 2O ^ntMonsitük-en K1K. 1.— in ffpotkeken. Nari büte Sick vo^ min rjei'^ectigen klackakmungrn. m- 17^87 2112 Deutsches Selch. Leipzig, 22. November. * Au» dem S. sächsischen Neichstagswahlkreise Dresden'Land. Ueber die Ausgaben eines nationalen Reichstagsabgeordneten sprach in einer zu Stetzsch adgehaltenen nationalen Versammlung der Orts gruppe Kemnitz Stetzsch der nationale Kandidat Professor Dr. Mammsen-Dresden. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede verpflichtete sich die Versammlung, einmütig für die Wahl des Herrn Professor Mammsen einzutreten. öffentliche Ordnung wiederhergestellt. Die bei den letzten Uederschwemmunaen schwer beschädigten Wasserleitungen von Bumeliana wird wieder instand gesetzt. von der Küste von Cyrenaika meldet dasselbe Depejchendureau: Boi Tobruk feuerten am 18. d. M. Batterien aus zwei Schanzen auf ein arabisches Lager auf eine Entfernung von 3800 w. Da» Heuer aus der einen Schanze zerstörte vollständig da» Telegraphen gebäude und eine in der Nähe liegende Ver- lchanzung, hinter der sich Arader anscheinend für einen Nachtangriff sammelten. Die Arader flohen, verfolgt von dem Schrapnellseuer auch der anderen Redoute. Nach Abgabe von 44 Schüssen wurde das Heuer eingestellt. Bombardement zweier tripolitanischen Dörfer durch die italienische Flotte. 21 Nom, 21. November. (E. D.) Hier einge, troffcne Meldungen besagen, daß die italienische Flotte bei Tripolis, nachdem sie von einem Lenk ballon aus über die türkischen Stellungen genaue Injormationenerhaltenhatte.au> die Dörfer Am ruß und Zug el giamah ein heftiges Bombarde ment eröffnet und den Türken erhebliche Verluste zugefügt habe. Eine italienische Anleihe vo» 65 Millionen. Rom, 21. November. lEig. Drahtmeld.) Die „Agenzia Stesani" kündigt die bevorstehende Ver- ösfentlichuna von königlichen Dekreten an, die auf Grund des Gesetzes vom 17. Juli 1910 zur Eröffnung eines außerordentlichen Kredits von 65 Millionen Lire für das Kriegs- und Marineministertum er mächtigen, der zur Deckung der Kosten der Ex pedition nach Tripolis dienen soll, gerechnet vom Beginn der Feindseligkeiten bis 30. November. Ter Kredit ist bis zpm Betrage von 57 Millionen ge deckt durch die Kassenreste, die aus dem tatsächlichen Etalüberschuß der vergangenen Rechnungsjahre her rühren, und bis zum Betrage von 8 Millionen durch einen Teil des Budgerüberschusses des lausenden Rechnungsjahres, der sich voraussichtlich viel höher beziffern wird, ohne die Vermehrung der Einnahmen mitzuschätzen, die zweifellos ebenso wie in den Vor jahren eintreten wird. Uebrigens sei es sehr fraglich, ob der ganze Kredit von 65 Millionen gebraucht werde. 259 <moui Bac. «L7 . 38 62 2 5Ü kewAorl Lenir. M.zz zAA 95' » NewAorlLniar. ! 51752 '!or>. an^> Wcit Der Geschichtsschreiber des deutschen Zeitungs wesen» s. * Jena, 21. November. (Priv.-Tel.) Dr. Lud wig Salomon, früherer langjähriger Chefredak teur der „Elberfelder Zeitung", ist in Jena ge storben. Salomon war ein alter, weitbekannter und in allen Verusskrersen hochgeschätzter Veteran der Feder, besonders in rheinisch-westfälischen Gauen, wo er jahrzehntelang als einer der tüchtigsten Zei tungsmänner galt, erfreute er ich großer Beliebtheit. Salomon stammte aus einer alten Gelehrtenfamilie der Provinz Sachsen, seine Vorfahren waren vor wiegend Juristen und Pastoren. Ludwig Salomon studierte anfangs Naturwissenschaften und Philo sophie, eine schwere Erkrankung zwang ihn zum schriftstellerischen Berufe, dem er dann treu blieb. Er ist fast 35 Jahre als Redakteur tätig gewesen und zog sich vor einigen Jahren nach Jena ins Pri vatleben zurück. Den Sommer verbrachte Salomon gewöhnlich in seinem reizenden Dornburger Tusku- lum, mit literarischen Arbeiten beschäftigt. Von bleibendem Werte ist seine dreibändige Geschichte des deutschen Zeitungswesens, in der zum ersten Male die Entwickelung der Presse dargelegt wurde. Eine kurzgefahte allgemeine Geschichte des Zeitungswesens erschien in der Sammlung Göschen. Durch diese bei den Werke hat er sich einen bleibenden Namen er worben. Ium SHsHtMlglück in Norühsulen. O. Nordhausen, 21. November. (Priv.-Tel.) Das entsetzlich« Unglück, von dem das im Entstehen be griffene König!. Kalibergwerk zu Kleinbodungen Dienstag morgen betroffen wurde, dürfte in der Geschichte des deutschen Kalibergbaues kaum feines- gleiclsen finden. Eine Ursache dürfte kaum jemals mit Sickserheit festgestellt werden können, da alle Labei beteiligten neun Bergleute und ein Steiger ihren Tot fanden. Beim Schichtwechsel um 6 Uhr morgens fuhr Steiger Jähnsch mit 15 Mann in den Schacht ein und ließ 20—30 je 3 Meter tiefe Bohr löcher in der Sohle des Schachtes niederbringen, die dann mit Dynamit gefüllt und elektrisch entzündet werden sollten. Die Arbeit war bis um 8 Uhr be endet, so daß zu der beginnenden Frühstückspause, während der die Entzündung geschehen sollte, bereits die Bergleute den Schacht verließen. Da nun in der Pause die Tynamomajchine still steht und auch di« im Schacht befindliche kleine Glühlampe, die dem Steiger anzeigt, ob die elektrisch« Leitung im Orange ist, nicht brannte, nahm der Steiger an, daß dis Leitung ab gestellt sei und beauftragte «inen zu Tage fahrenden Dsann, für den Schacht Starkstrom zu bestellen und schaltete die Zündung ein. Die Wirkung war eine entsetzliche. Der Steiger und die sich noch im Schachte auf der Sohle befindlichen neun Mann der Abteilung wurden buchstäblich in Stücke zerrissen, bis auf einen, der derartig schwer verletzt zutage gefördert wurde, daß er nach anderthalbstünoigem Leiden verstarb. Die Nachricht von dem Unglück breitete sich mit Blitzes schnelle in der Umgebung aus, und in banger Sorg« eilten die Angehörigen zum Schacht, um sich nach dem Schicksal ihrer Angehörigen zu erkundigen. Herz zerreißend war der Anblick der zutage geförderten Leichen. Hier fehlten die Beine, dort die Arme, da der Kopf, alle «ntsetzlnch verstümmelt und kaum wieder zu erkennen. Erwähnt sei noch, daß seitens der zuständigen Bergbehörde sowohl al» auch von der Staats anwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet worden ist. Im Laufe des Nachmittags wurde der Betrieb des Schachtes jedoch wieder frei gegeben. (Das König!. Bergwerk Kleinbodungen ist das zweite fiskalische Merk am Fuße des Ohmgebirges. Mit dem Abteufen des Unglücksschachtes wurde am 1. Juli d. I. begonnen und war dieser bis zu 189 Meter niedergebracht. Der zweite Schacht wurde am 31. Oktober in Angriff genommen. Die Ab teufungsarbeiten werden von der Deutschen Schacht bau-Aktiengesellschaft durchgeführt. Die Red.) O. Halle, 21. November. (Priv.-Tel.) Die Name» der Toten sind: Steiger Koraja und Jänsch, 3. Führer Bock, stellvertretender 3. Füh rer Habermann, Häuer Schulz, Lehrhäuer Kakn, die Schlepper Karl und August Aderhokd und Hilbert , Häuer Gelee und Lehrhäuer Trost. Ein neues Mittel gegen die Schlafkrankheit. v. Johannesburg, 21. November. (Telegramm der Deutschen Kabelgrammgefellschast.) Der Leip ziger Arzt Mehnarto, ein Mitarbeiter Robert Kochs, ist von einer Studienreise zur Untersuchung der Schlafkrankheit auf den Inseln des Viktoria- Nyansa vom Kongo hier eingetroffen. Dr. Mch- narto hat ein verläßliches Mittel gegen all« Trypanosom akrankheiten entdeckt und dies selbst erprobt, nachdem er sich die Schlaf krankheit eingeimpft hatte, die eine sechstägige Be wußtlosigkeit verursachte. Die Entdeckung macht ein ungeheures Aufsehen. Dr. Mehnarto bereitet hier auf Ersuchen der medizinischen Gesellschaft einen öffentlichen Vortrag vor. (Einen Arzt namens Dr. Mehnarto gibt es nach unseren Informationen in Leipzig nicht. Die Red.) Der französische Dampfer „Nigeria" gesunken. H Rom, 2l. November. (Eig. Drahtmeld ) Rach einer Meldung au» Neapel ist der aus Marseille Letzte Depeschen unü Mrnsprechmelüungen. Dis Beisetzung des »erstorbenen Bremer Bürgermeisters Dr. Marcus. Bremen, 21. November. (Eig. Drahtmeld.) Aus Anlaß der Beisetzung des verstorbenen Bürgermeisters Dr. Victor Marcus hatten heute alle Lfientlichen, privaten und Geschäftshäu ser. ferner die bremischen Hafenanlagen, um die sich Bürgermeister Dr Marcus in besonderem Maße ver dient gemacht hat, und die Schiffe des Norddeutschen Lloyd und der übrigen Reedereien die Flaggen Halb stock gehißt. Die Trauerfeier fand heute vormittag 11 Uyr in der St. Petri-Domkirch« statt. Die Bei setzung erfolgte auf dem Wattener Friedhöfe. Oesterreich und die Schiffahrtsabgaben. Wien. 21. November. (Eig. Drahtmeld.) Dem Abgeordnetenhause ist eine Interpellation des Abg. Friedmann zugeaangen betreffend die Abgabe- freiheit derElbschiffahrt. Die Inter pellation legt dar, welche großen Nachteile die Belastung der Elbschiffahrt nach sich ziehen würde. GngMHes Unterhaus. London, 21. November. (Eig. Drahtmeldung.) Graf Ronaldshay (Unionist) fragte, ob der zwischen England und Frankreich im Jahre 1904 abgeschlossene Vertrag zwei geheime Klauseln enthielt, denen zufolge einmal Frank reich seine Zustimmung zur Aufhebung der Kapi tulationen in Aegypten geben solle, wann immer Großbritannien mit den anderen davon berührten Mächten in Unterhandlungen treten sollte, und od durch diese Klauseln ferner die Zone im Norden Marokkos festgelegt werde, die von Lar rasch nach der atlantischen Küste laufe und innerhalb welcher die Aktion Frankreichs ähnlichen Beschrän kungen unterworfen sei, wie sie an der Mittelmeer küste gegenüber Gibraltar in Gültigkeit wären. Staatssekretär Grey erwiderte: Der englisch frawwsischen Deklaration vom Jahre 1904 sind gewisse nicht veröffentlichte Artikel hinzugefügt. Sie sind al- ergänzende Bestimmungen zu den veröffentlichten Artikeln wichtig und werden jetzt dem Parlament vorgelegt werden. (Bestall.) Grey erklärte in Beantwortung einer Anfrage: Wenn Rußland nicht gestattet wird, in der lausenden Saison wenigstens 500 000 Tonnen Zucker nach dem Westen auszuführen, kündigt die britische Regierung die Absicht an, sich von der Znckeekonventio» und der Zusatzakte von 1908 zurückziehen zu wollen, und zwar nach September 1913, dem frühesten Zeitpunkt, wo sie zurücktreten könne. Die englischen Vertreter auf der Zuckerkonfercnz, die jetzt vertagt ist, erhalten entsprechende Weisung. Duncan (Arbeirerpartei) fragte den Schatz sekrctär Grey, ob unter den bestehenden Vertragen Großbritanniens Zustimmung erforderlich sei. bevor die Türkei in eine Abtretung von Tripolis an Italien willigen könne. Staatslekretär Grey erwiderte: Die Verpflichtungen, di« Großbritannien in Verbindung mit den anderen Mächten des Otto- manischen Reiche gegenüber übernommen hat, sind in Artikel 7 des Pariser Vertrags von 1856 niedergelegt und durch Artikel 63 des Berliner Vertrags von 1878 bestätigt. Die Wirkung, die den Verträgen bezüglich des Besitzes von Tripolis zukommt, muß noch von den beteiligten Mächten klargcstellt werden. Eh« die Diskussion darüber stattgefunden hat, kann ich nicht sagen, onf welchs Ansicht man sich einigt. o. Die .. rag ihre Beratung über das K o n g o a b t o m m e n forrgejetzt. Der einilwcitige weiter des Relchstotoniat- antts Gouverneur Dr. Solf stellte fest, das Gerücht, er jei mit dem Kongoadkommen nichl einverjianoen, entspräche nicht den Tatsachen. Ein ganz zutreffen- oes Urteil über den Wert der Kolonie könne noch nicht abgegeben werden. Vorläufig würden 2K> Mil lionen Marl in den Etat eingeietzr. Weiter äußerte er nch üöer die S ch l a f k r a n r ye i t dahin, dag ihre Form m dem avgetrelenen Gewete zweifellos eure Gefahr bilde und zu delampfen jer, wobei er auf die Unierstützung der öenachbar'.en jranzopschen Regie rung rechne. — Steaisietretär Wermuth teilte mit, der sranzüjijche Kongoetat weise eine Einnahme von 6 Millionen aus der Kolonie und einen Zuschuß des Mutterlandes von 1-4 Millionen Franken auf. Außerdem habe Frant- reich für Kongo eine bisyer teilweise begevene An leide von 21 Millionen Franken ausgeworfen. Staatssekrelär v. Kiderlen-Lvachter gab sodann Line Darstellung des Ganges der Ver handlungen. Zunächst habe Frankreich nur wert volle Lrenzlegulierungen für Kamerun angeboren. Leurschiand have aver Wert darauf gelegt, an den Kongo heranzuloinmen, um bei tunsklgen Verände rungen in Zentralasrika miizusprechen. Frankreich have jetzt zugepchert, pch bei Verhandlungen über das interne Kongoveaen nut Leukichrand zu verständigen. Ber der ^eilflellnilg des uns elnzuräumenden Ge biets war von uns zunächst das Stück am Ubungi und ein schmaleres Sliick im Osten gefordert worden. Da gegen eryob sich in Frankreich eine Bewegung unter der' Begründung, Lag der jranzüllsche Begtz dadurch in zwei Teile zerschnitten werd«. Rach Ansicht unseres kolonialen Sachkenners war es wichtiger, einen Küstenstrich zu gewinnen, als das Stück om Ubangc. Der deutschen Regierung lag daran, elncn Vertrag zustandezuvringen weil sie den Ab schluß für nützticy hielt. Man vergegenwärtige sich, wie die Lage beim Scheitern der Verhand lungen geworden wäre. Eine Wiederherstellung der A l g e c i r a s a k t e war unmöglich. Es mußte also erwogen werden, womit wir in unseren Forde rungen der französischen Regierung gegenüber ihre Kammer entlasten tonnten. Es ist das eine Rücksicht darauf, was der französischen Regierung praktisch nötig war. Mathematisch läßt sich nicht nachweisen, Laß wir das Höchstmaß des Erreichbaren erreicht Haven. Wir glauben, daß erzielt worden ist, was er zielt werden konnte, ohne den Vertrag in die Brüche gehen zu lassen. Auf Anfrage aus der Kom mission teilte der Staatssekretär weiter mit, daß Las rechtliche Eigentum an dem neuen Besitz an uns im Augenblick der Ratifi kation üb er gehe. Irgendwelche Lasten und Schulden übernimmt die deutsche Re gierung nicht. Auf den Zugang zum Kongo und Ubangi ist von dem kolonialen Kenner immer wieder Wert gelegt worden. Ein freisinniger Redner bemerkte, die pessi mistische Meinung über das Kongoabkommen habe auf seiner Seite durch den Gang der Verhandlungen keine Abschwächung erfahren. Er wie ein sozial demokratisches Mitglied gaben der Ansicht Ausdruck, daß für Deutschland erhebliche dauernde Ausgaben folgen würden. Der Staatssekretär des Auswärtigen gab weiter die Mitteilung ab, daß wir auf alle Fälle das Recht hätten, unsere Bahnen durch französisches Gebiet weiter zu bauen. Was den Besitz der Inseln an den Flüssen betreffe, so gehörten die Len deutschen Ufern vorgelagerten Inseln zum deutschen Gebiet, die den belgischen Ufern vorgelagerten zum belgischen Gebiet. Es ist ausdrücklich vorgesehen, daß wir am Kongo uns selbst 6 bis 12 Kilometer, fe nach Eig nung des Landes, zu unseren Zwecken heraussuchen können. Damit schloß die allgemeine Aussprache. Am Nachmittag sollten Konzessions- und Etappenfragen verhandelt werden. * Zum Marokko- und Kongo-Ablommen der Re gierung haben neuerdings auch eine große Anzahl deut cher Vertreter von Hanbel und Industrie in Lüttich an den Reichskanzler eine zustimmende Kundgebung oesandl. * Keine Altersgrenze für Richter. Ein« Karre- spondenz teilte mit, daß die Einführung einer Alters- grenze für Richter beabsichtigt sei. „Wie die „Inf." demgegenüber erfährt, ist di« Nachricht unrichtig. An zuständiger Stelle ist von irgendwelchen Ver handlungen oder Erwägungen über Einführung einer Altersgrenze für Richter nichts bekannt. " Neue Kreuzer im Marine-Etat 1912. An neuen Krelnerbauten wird, wie aus Berlin cemeldet wird, der Marine-Etats-Voraistchlag für 1912 den Bau der Ersatzschiffe für die beiden kleinen Kreuzer „Irene" und der „Prinzeß Wilhelm" fordern. * Reichstagswahlvorbereitungen. Für den ersten Oldenburgischen Reichstagswahlrreis Oldenburg- Birkenfeld-Lübeck ist seitens dec Freisinnigen Vollspartei der bisherige Vertreter Lehrer Ahl horn in Osternburg und im zweiten Oldenburgischen Kreise Varel-Jever Iustizrat Albert Träger, der den Kreis seit 1887 ununterbrochen vertritt, wieder als Kandidat aufgestellt worden. - Für Heiligenstadt-Worbis ist Zentrum kandidat Psarrer Poppe m Mengelrode. >— Der Bund der Landwirte stellt cinstunnng den Landtagsabg. Gebhard-Lauterecken als Reichs tagskandidaten für Homburg-Kusel an Stelle des bisherigen Abg. Stauffer aus. — Der Sechzigerausjchuß der National- liberalen für die PfaU befürwortete die Ausdehnung des gegen das Zentrum gerichteten Großblocks auf die Pfalz. Ferner wurde für den Reichstagswahl- kreis Neustadt-Landau einstimml-, Jkutizrat Neumayer-Kaiserslautern, der Führer der Pfälzi schen Nationalttberalen, ausgestellt, nachdem Reichr- rat Franz Buhl die Kandidatur abgelcynt batte. — Eine Venrauensmännerversammlung der Bauern- bündler stellte eigene Kandidaten aut sowobl für den Landtags- als auch für den Reichslagswahlkreis Regensburg. — Im Wahlkreise Gotha bat die wirtschaftliche Wahlvereiniguna den Fabrikbesitzer Krause als Kandidaten ausgestellt; für die Liberalen Kandidat Professor Krüger-Hannover. «4LZ75 ! 4LZS0 4,8705 1 48715 Xr>a .»land 56.3/ Ä37 SoulbenipactNc Letzte üanürlsnöchrichten. 6. Göttingen, 22. November. (Priv.-Tel ).In der außerordentlichen Generalversammlung der Göttinger Bank, Aktiengesellschaft, waren 134 Aktionäre mit 1,4 Millionen Mark Aktienkapital vertreten. Der Aufstchtsrat zeigte an, dah voraussichtlich das gesamte Aktienkapttal verloren sel. Nach stundenlanger, sehr erregter Debatte wurde einstimmig beschlossen, die Gesellschaft aufzulösen und eine außergerichtliche Liquidation heroeizuführen. Zu Liquidatoren wur den Kaufmann Nieaer von der Deutschen Treu- handaesellschaft und Bankier U l r i ch s - Duderstadt gewählt. Der gesamte Aufsichtsrat hat seine Aemter niedergelegt und es wurde ein neuer gewählt. 5 Paris, 21. November. (Eig. Drahtmeld.) Bai Eröffnung der Börse war die Tendenz trüge; beson ders in Goldminen fanden im Anschluß an London Realisierungen statt. Bei belanqreichen Umsätzen konnte sich später eine Besserung durchsetzen, von oer namentlich Renten und Rio Tinto Nutzen zogen. Aus das Gerücht, daß das Prozeßverfahren gegen den amerikanischen Slahltrust eingestellt worden wäre, er folgten speziell in letzteren Werten belangreiche Deckungen und Rückkäufe. Die Börse schloß be hauptet. * London, 21. November (Privatkabelgramm.) Die Börse (über deren Eröffnung wir bereits in gest riaer Adendnummer berichteten, die Red.) bekundete auf den meisten Umsatzgebieten gering« Unterneh mungslust. Amerikanische Dioidendenpapiere waren fest auf ein Gerücht hin. wonach das Verfahren gegen den Stahltrust eingestellt werden soll. * Washington, 21. November. sPrivatkabelgramm.) Nach dem Zensus-Bericht wurden bis zum 13. No vember 11 270 000 Ballen Baumwolle entkernt gegen 9 968 000 Ballen am 31. Oktober. New Hort, 21 November, -.ondsbörse. lEchlun). ' ! deute i vorder dH Uder »e:v -- -I. »o.s.v.ieyieDarl. Weid«, u. Berlin. Werd« a. Barr» Lieble. a.Lond. lM > London itad.r Traas'er« Tüder Bullion Tl. i/oai» S. K «"»Bond, Sonldern Bacu.l 4 Bbk Llrüi'on Lov ! BaUlmori üanad Bac. Lheiaveate ^hicaaa. MtUv., Lol. Loultzern i L.nver >Loir.u>.! itrte »ouimon s LralNorld vr»>> IMnorsLeniral^ gc.üav Baue» . uur»o.li.Nai dos! 155.- Missouri an. s 31.75 * New York, 21. November. sPrivatkabelgramm.) Die Fondsbörse eröffnete bei lebhaftem Delchäft in fester Haltung auf das Gerücht, Laß die Untersuchung yegen den Stahltrust eingestellt weroen würde. Großes Interesse zeigt« sich für Kupferwerte infolge der Leb haftigkeit des Metallmarktes. Mittags gestaltete sich das Geschäft ruhig, die Kursschwankungen hielten sich in engen Grenzen. Für einig« Spezialwerte macht« sich gute Kauflust bemerkbar. Di« Börse schloß bei leb haftem Verkehr in strammer Haltung. Einzelumsätze: Reading 40000 Shares, höchste und niedrigste Kurse 151^4 bzw. 150Union Pacific 33 000, 174^ bzw. 173V». Steels 90 000, 63V» bzw. 63. New York, 21. November. Produktenbörse. iSchlnß) '^38-25 Utliicric. SmeU. 7450 I uincr. -ua.Nci. 110. ' 45. 23 <»r«te» (roler > Wln«.Nr.e)loo Mai Mai» Nr. 2 mixed lot«*) Haier Nr. 2 clivveo lolo Va»«»»Ur >oli November 'Dezember Januar Feoruar MS« Nvr.l Mai Juni Nea» Orl. loko -Uobeile« Ar. 1 Norlh. ,>oundr> so. - «r>. Southern Nr. l oa. bo. Soii Beyem. L«ah, (PlUtvurg) Lrahttchieacn *) Fortan für ankommend neuenJu.at». > h.me i vorher > 1 heule vorher Lr-e«zen Dez. Mal Iwi Slptember ^iai? Sept. Haler Dez. Mat 47.iL Llhmoi» Üan. <4 Dez. Mat Juli Ä Bor« Jan»,r Nip»e» Jan.
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