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Nolizen Lin alter Bck. nuter. „Deutsche Schickjalsjrngen im Sinne des C»ongelischen Bniidesprogrammes sind die Fragen, die das cigenuimlick Tsejle „nstrer 'Nalur trejicn, die Fragen nach der deutschen Krost und ihren Quellen, aber auch nach den Machten, die diesen Krüjlen widerstreiten." So har Herr Superintendent Zag sch, der Landesvorsitzendc des Evangc-llichen Bundes in Sach se», in einer Versammlung dieses Bundes in Löbau citlärt suche Sachs. Postillon Nr. 279>. Herr Aagsch hat das dann sa erläutert: „Aus der einen Seite ein ^nler- nationalismus und ein Paziirsmus, wie er erst jüngst wieder in den Arlileln der KlithoUshen Sachseujugeud zuin Ausdruck gebracht wurde . . . aus der anderen Seite der Nationalismus, der im Fronlgeist den Schwerlarm erhebt". Der Herr Super intendent hülle die Sachsenjugend genauer lesen sollen. Der Kaiholil verurteilt nicht den Krieg schlechthin, aber er bejaht iinr den gerechten Berteidigungslneg und er bezweifelt, ob bei dem heutigen Stande der Kriegslcchnil die Voraussetzungen iiir einen solchen gerechten Berleidiguugslrieg überhaupt zu eriiillc» sind. lTiehe auch die Rede von 'Bischof Dr. Schreiber, §. B. Nr. 202, und die Artikel von Dr. Knrisch, S. V 'Nr. 275 und 270 > Sitpcrinlendent Iagsch kam dann nach dem geuannlen Be richt ans den NanonalsozinKs'nus zu sprechen und lnionte, auch vom Nationalsozialismus werde dem Evangelischen Bund die Ausgabe zugewicjen, die Reformation in Deutschland zu bejahen. „Das hat der Evangelische Bund je und je in den fast 50 Zähren seines Bestehens auch getan und tut es als seine heiligste Eegenwarlsaufgabe. Aber hier flöhe er auf den römischen Papismus und politischen Katholizismus." Und dann klagt Herr Iagsch darüber, das; „von dieser Seite der deutsche Protestaptismus als eine im Zerfall befindliche Erscheinung an gesehen werde. . . . Wenn der Evangelische Bund dagegen Front macke, so werde er als Störer des konfessionellen Fne dens bezeichnet". Will uns Herr Iagsch vielleicht einen einzigen, auch nur »inen Fall nennen, in dem der Evangelische Bund aus diesem Eirunde als Storer de- konfessionellen Frieden- bezeichnet worden ist? Dass der Protestantismus heute in Deutschland Zersallserscheinungen zeigt, ist keine agitatorische Behauptung, sondern eine Tatsache: allein der Umstand, dass der von Herrn Iagsch als schicksalbasle Gefahr bezeichnete Marxismus nur in protestantischen E>ebietcn wirklich entschei dcndcn Einfluss hat gewinnen können, sollte Herrn Iagsck zu denken geben. Ein Kritiker, der aus solche Erscheinungen hin iveist, spricht damit dem Protestantismus doch nicht das Lebens r-cht ab. Wohl aber verdächtigt der Evangelische Bund son gehl-t in ungualijizierbarer Weise die katholische Kirche nnd dic Kalboliken. Wir erinnern an Doebrings „An Rom sterben die Bölker" ldamm. war Herr D. »ach im Ev. Bd.tf nnd an die Niindreije des Helzpredigers Thiel in Sachsen, Herr Jagst» selbil hat in srüheren Reden in sehr missverständlicher Weise Bolschc wismuc und Katholizismus in eine Reihe gestellt (dass er da Mals missverstanden worden ist. hat er uns selbst bestätigen müssen) und jetzt wirst er den von christlicher (stesinnnng gelra geiien, das Lebensrecht des eigenen Bolles bejahenden Kamp! der katholischen Fugend um den Frieden mit dem Volksvereinen den Internationalismus in einen Tops! Gegen diese Art von konfessioneller Brnnnenvergiftung wehren wir uns und werben wir uns auch künftig wehren. Ein Dokument der Zelt. Das Pirnaer Bezirlisschulamt hat dieser Tage an die Schul Icitungen folgende Verordnung crgelwn lassen: „S ch u l h e i z u n g. Pflicht der Schulbezirke und der Lehrerschast ist es, im gegenseitigen Einvernehmen dafür zu sor gen. dass der Schulunterricht nicht ivegen Kohlenmangels einge stellt oder eingeschränkt werden muh Die Schule hat dalwi weit gehend auf die auherordentliche Notlage der Gemeinden Rück sicht zu nehmen und sich, wo es die Umstände erfordern, auch ml: elivas geringeren Tem>>eratulen als sonst abzusinden. Um Ge sundheitsschädigungen zu vermeiden, ist gegebenenfalls durch An ziehen der Ueberkleidung und Freiübungen für den erforder lichen Wärmeausgleich zu sorgen. Sinkt die Temperatur so weit, dah troh der genannten Mahnahmen eine Gesundheil- schädigung zu befürchten ist, und sieht sich die Schulleitung nicht in der Lage, für Abhilfe zu sorgen, ist zu berichten. Eine eigenmächtige Einstellung oder Einschränkung des Schulbelriebes ist aus jeden Fall unzulässig und durch rechtzeitige Prüfung und Berichlerstat jung zu vermeiden." Diesem Zeitdokument brauchen wir wohl nichts hnizuzu süizen. Ein Meihnachtsprosprkt des Warenhauses Bargou Söhne, Dresden, liegt einem Teil unserer heutigen Auslage bei, dessen Beachtung wir unseren geschätzten Lesern sehr empfehlen. Für Senkung -er Postgebühren Forderungen der sächsischen Handelskammern Die sächsischen Industrie- und Handclslammern haben ge meinsam folgende Senkung der Postgebühren vorgejchlagen: Wiedereinführung des ü-Psennig-Tariss für Drucksachen bis zu 7>0 Gramm. Herabsetzuiig der Gebühren für ^Warenproben und Mischscndungen auf lll Pfennig bis 27>O Gramm und 20 Pfennig bis ölig Gramm. Diese Ermässigung könnte mindestens im Orts verkehr durchgejübrl rrxrden, ähnlich der Gebühr für Briefe, die LU Pfennig bis 7ck>0 Gramm kosten. Der Paicltaris kranke an einer zu weit auseinandcrgezogenen Staffelung der Sätze. Es soll in den fünf Zonen eine Ermähigung um lv bis 2U Pfennig eintreten. SLeiter wünscht die Handelskammer eine Herabsetzung der Posllagergebühren aus einen Tagessatz von 10 Pscnnig nnd auf einen Höchstsatz von 2,">0 NM. Bezüglich der Fernsprech gebühren schlagen die Kammern eine Ermähigung der Grund gebühr im Ortsverkehr in den Zonen 1-3 um Ü,7>U RM. vor. von der Stufe 4 ab eine Senkung um l RM. Weiter wäre eine geringe Herabsetzung der Gesprächsgebühren zu erwägen, um dadnrck, vor allem den Viclsprcchern einen Rabatt zu gewähren. Auch eine zissernmähig nicht näher festgesetzte Ermähigung der F c r n g« s p r ä ch s g c b ü h r e n wünschen die Kammern, desgleickn-n eine Herabsetzung der Telcgrammgebühren. die drei mal so doch seien wie in der Vorkriegszeit. Endlich erscheint den Handelskammern «ine Ermähigung der Gebühren für Tele- grammturzanschristen von 30 aus 2U NM. jährlich angebracht. Sachsens Amerika-Ausfuhr Vom Verband Sächsischer Industrieller wird u. a. mitaetcilt: Während sich im Jahre 1928 die gcsamtsächsischc Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten auf 295 Millionen RM. stellte, tonnte sie 1929 auf rund 218,5 Millionen RM. erhöht rverden. Da in diesem Jahre die deutsche Eesamtanssuhr nach den Ver einigten Staaten rund 990 Millionen betrug, bezifferte sich der sächsische Anteil auf 22 Prozent. Man wird jedoch annchmen tonnen, dah der Anteil Sachsens sich im Jahre 1929 aus erheb lich mehr als ein Viertel bis ein Drittel der deutschen llEA- Aussubr belief. Das Jahr 19:10 zeigt ein Abfinkcn des sächsischen Exports aus wenig mehr als 110 Millionen NM., was einer Verwinde rung um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr entspricht. Noch ungünstiger dürste sich das Ergebnis im Jahre 1931 stellen, da in den ersten neun Monaten d. I. nur reichlich 72 Millionen von Sachsen ans nach den Vereinigten Staaten exportiert wurden. Von den Crvortrückgängcn sind die einzelnen Waren gruppen äusterst unterschiedlich «naht worden. Auf Grund der bisherigen Entwickelung wird man schätzen können, dah im Jahre 1931 höchstens .'0 Prozent der Exportzissern der Jahre 1928 und 19-29 in Sachsen erreicht werden, wenn auch in den einzelnen VZarcngruppen die Eniwicklung unterschiedlich verlausen wird. Die Taisache, dah Sachsen in den letzten Jahren eine sehr grohe und erheblich Uber dem Neichsdurchschnitt liegende Arbeits losigkeit zu verzeichnen hatte, wird bei der sehr starken Export abhängigkeit dieses Gebietes durch die ungünstige Entwicklung der Anssuhrzissern illustriert. Falls nicht bald beschleunigt Hilse für das notleidende sächsische Wirtschaslsgcbiet kommt, — und hierzu zählen wir neben einer allgemeinen Entlastung insbeson dere auch eine verstärkte Berücksichtigung Sachsens bei der Ver gebung von R e i ch s a u s t r ä g e n, wird damit gerechnet werden müssen, dah der devisenschaffend« Charakter dieses wich tigsten deutschen Erportgebietes weiter verloren geht. Lieber S Millionen Arbeitslose im Reich Nach dem Bericht der Reichsanslalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sür di« Zeit vom 16. bis 30. No vember 1931 ist die erwartete jahreszeitliche Bcrschlcchtrrung des 'Arbeitsmarktes in der Vcrichtszeit eingetrclen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm uni rund 211009 zu und betrug nni SO. November nach den vorläufigen Meldungen der Arbeits ämter rund 5057000. Die Zunahme liegt im Rahmen der Schätzungen der Reichsanstalt. Sic beläuft sich gegenüber dem Stand Mitte des Monats aus 1,1 v. H. Der überwiegend jahreszeitlich« Charakter der Bewegung kommt in der Tatsache zum Ausdruck, datz dir Zahl der Arbeitslosen in den Saisonberusen um 7,7 v. H„ in den übrigen Brrussgruppen nur um 2,1 o. H. gegenüber dem Stand vom 15. November zuge nommen hat. Seit dem sommerlichen Tieiltand war in diesem wie im vorigen Jahre eine Zunahme der Arbeitslojenzahl um rund 1,1 Million zu verzeichnen. Der Arbeitsmarkt in Sachsen zeigte Ende November insgesamt 007 021 verfügbare Arbeit suchende aus, und zwar 17,2 388 männliche und Gl 633 weibliche Personen. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist in der Berichtszcit von Mille November bis Anfang Dezember 193l um 13 27,7, Per sonen gestiegen oder 2,2 v. H. gegenüber 2,8 v. H. in der vor hergehenden Berichtszeit. Die Zahl der Hauplunterstützungs- empsänger in der Arbeitslosenversicherung ist von 120 327, am 17>. November 1931 aus 1331!7>0 am 30 November 193l. also um 732."» oder ö.8 v. H., angewachsen Die Zunahme der Krilen- unlerstützungscmpfänger beträgt 187,0 Personen. Am 30 No vember 193l erhielten Kris-.-nunlerstützung 102 7,99 suchende. !,eiprig unci Umgebung Oie (s nennung Or. Äoerdelers zum R- -Kommissar sür Preisüberwachung. Der Reick asident empfing am Dienstagabend Ober bürgermeister ' Goerdeler, Leipzig, und bat ihn, im Interesse der .enielnhell und der schnellen Durchführung der Preissenkung s In der neuen Notverordnung geschaffene 'Amt eines Reiche mmissars sür die Preisüberwachung zu überneh men. D r .««rdeler hat sich dein Reickzsprästdenten zur Ver fügung > .eilt. L" 7 Kampf nm die Str-aßenbahnfahrpreise Leipzig, 9. Dezember. Seit Jahren ist man in Leipzig mit d-r ahrpreiscn der Strahenbahn unzufrieden. Es wird nner- I.> dah die Strahenbahn bei der tlebcrnahme auf die Stadt , ,r ein besserer Schrotthaufen war und dah sehr viel sür die rneuerung des Wagenparks und -cs Schienennetzes geschehen wusste. Nachdem aber in jahrelanger Arbeit diese Aus- nnd Ansbaunrlx'it beendet werden konnte und das ständige Defizit beseitigt ist. empfindet man den Einzelpreis von 27> Pfennig für die Fahrt als zu hoch, die Erhebung eines lOOprozenligen Zu schlags sür Nachtfahrten als ungerechlfertigl und das Fehlen eines Kurzstreckensalnscheins vpn 17, Pfennig als einen fühlbaren Mangel. Ans einige Beschlüsse der Skadlverordneken hin, die diese vor einiger Zeil gefasst baben, nnierbreikct der Nat nun mehr eine Vorlage zur Tarrssrage nebst einer umfangreichen Denkschrift, in der niit einem grossen Ausivand an Zahlen material und graphischen Darstellungen dargelegt wird, dah und weshalb trotz Lohn und Preisabbau aller; beim alter- bleibe«, müsse. Die Denkschrift kommt zu dem Schluss, dass Tarisscnkungen nur möglich seien, wenn cs gelinge, die Betriebsausgaben so weit zn vermindern, dah sich ein LO-P'.-Grnndpreis rechtfertigen lasse. W-senllich wurde dazu der Wegfall der Vcrkehrssteuer (1.27, MUI. NM. jährlich) beitragen Als möglichen Termin stir eine Tarüresorm bezeichnete der Referent. Stadtrat Zur Rie den. den April 1932. Diese müsste einen langsamen Abbau des Ermässtgnugslnrlensnstems. namentlich den Wegfall der Knips- karten und die Vereinheitlichung der Wochenkarten bringen. ) Der Leipziger Grohl,anbei an den beiden letzlen Advenls, sonnlagen. Die Kreishauplmannschaft Leipzig hat gemäss 8 l05b Abs. 2 der Neichsgeiverbeordnung genehmigt, dass im Stadtbezirk am Sonntag. 13., und Sonntag. 20. Dezember 1931. in der Zeit von lO bis 15 Uhr Gehilfen. Lehrlinge und Arbeiter in folgenden Grosshande'-zweigen G-schäsiigt werden: Uhren und Schmuck waren. Musikmaren. Kurz- und Galanteriewaren. Eisenwaren, Schreibwaren und Papier. Lelwirsmillel einschl Weine Glas und Keramik, eleklrotechnisckie Bedarfsgegenstände, Herren artikel. Tabakwaren Wall und Textilwaren und Parfümerien. ) Unbekannter Mann tödlich verunglückt. In der Nacht zum Dienstag wurde aus dem Lindenauer Markt in Leipzig ein un bekannter Mann von einer Strassenbahn erfasst nnd zu Boden geworfen. Er ist an den erlittenen Verletzungen gestorben, die Schuldfragc ist noch nicht geklärt. Der tödlich Aeningliicklc halte eine Geldbörse mit 31 Ii RM. bei sich. s. Sprechzeit im Justizministerium. Aus dienstlichen Gran den sicht sich oas Justizministerium geuötigt, den besonderen Svreckstag Freitags wegfassen zu lassen. Als Sprechtag gilt bis aus weiteres sür all« Angelegenheiten nur der Montag. Bücher für -en Weihnachtstisch In fremden Ländern. Die Schönheit der Welt aus eigener Anschauung kennen zu lernen, ist nur roenigen Menschen vergönnt. Reiseschildernngen können zwar Sclbsterlebtes nicht ersetzen, aber doch in geistiger Weise teilnehmen lassen an all deni Inlcressanten und Schönen, das di« Welt überall bietet und gleichzeitig das Wissen um srem des Land und Volk wesentlich erweitern E R. Keilpslug berichtet in seinem reich illustrierten Buch „An den Rändern dreier Erdteile" über Reisen durch die Küstengebiete Südamerikas, Siideuropas und Afrikas l'Bolksverband der Bücherfreunde, Wegiveiser-Vcrlag, Berlin Lharlotlenburg 8, Halbleder geb. 8,90 Markst In den fesseln den Schilderungen lernt man «Inen Wellreiscnden kennen, der die Länder mit den Augen eines Künstlers sieht und schildert, dem dabei ober auch nicht der Blick fehlt sür das Reale, die politisckzen Zusammenhänge und dl« wellwirlschassticlzen Mag lichkcilen. So erhält man Einblick in die Wunder well Süd amerikas, gelangt Uber die Goldküstc nach Südafrika und er freut sich an den kontrastreichen Bildern. Von ganz besonderem Reiz sind die Schilderungen des Orients: hier rcihle der Tlersas- ser Bild an Bild, jedes lebendig durch Frisclze der Farben und Eigenart des Motivs. Den Pulsschlag des Fremdländischen üoer- tönt bei allem aber di« Lielx: zum vlelgcschmähleu alle» Konti nent, dessen Kultur er Immer voranstellt. Als Ganzes sieht das 382seilig« Buch hach ük»ex dem Durchschnitt ähnlicher Reiseschil derungen Es erfüll» künstlerisch sowohl wie wissenschaftlich alle Anforderungen, die ein krilisclzer Leser au ein ans modernem Standpunkt ousgebcnlies Reisebuch stellt. In feiner geschmack vollen buchlöchnischen Ausstattung stellt es ein wertvolles Ge schenk für den Bückrer- und Naturfreund dar. NI art in Johnson Hal es als einer der ecsten unter nommen, die Tierwelt Afrikas in ihrer natürlichen Umgebung für den Film zu erobern. Was sür prächtig« 'Bilder ihm gelin gesehen haben. „Dao Löwenbuch" dieses Amerikaners (Ver lag F. A. Vrockhous, Leipzig 1931) lässt lebendigen Anteil neh men an den asrikanisckzen Abenteuern mit dem König der T!r»e. Line Löwenjagd von heute ist eng verknüpft mit den Errungen schäften unserer Technik. Der moderne Löwenjä-zer braucht auch in der afrikanischen Wildnis nicht aus den gewohnten Komfort zu verzichten. Das lehrt Johnson ganz prächtig. Freilich, di« Ge fahren, die mit einer Löwenjogd verbunden sind, können nicht «zebannt werden. Auch wenn mau so sicher mit der Büchse umzu gehen verslehl, wie die tapfere und kluge Frau Osa, die wesen! lichen Anteil nm Erfolg ihres (statten Hal. Sie handhabt das (stewehr so sicher, wie Johnson die Kamera und ist die „Seeie" der Expedition. Johnson Halle bei seiner Expedition nicht den Ehrgeiz recht viele Löwen zu erlegen, sondern recht viele gute Ausnahmen zustande zu briiuzen Die zahlreichen beigesiigten Bilder lassen erkennen, dass ihm das restlos geglückt ist. Und ivenn Johnson selbst sagt, dass es seine schönsten sind, wollen wir ihm das sehr gern glauben. 'Man liest das Buch vom ersten bis zum letzlen Blatt mit grossem Interesse: die 42 Abbildungen zeigen das Leben des Königs der Tiere in mannigsnchen Einzel heilen und sind in ihrer Art unübertrefflich. „Durch Südamerika, das Land alter uud neuer Wunder" führen C. v. We de me ye r s Neisecrinnerungen l'Berlag Deulsct)« Buchwerkslätten, (st in. b H., Leipzig). Ohne Anspruch aus grossartige Kombination ist die Reis«, die von Rio de Janeiro ans nach Montevideo und von da aus quer übe» den Atlantik nordwärts führte, festgehallen Dabei wurden alle hauplsächlichsteu Plätze der zahlreichen südamerikanisckzen Slaa len lx-rührl, die alle den Stempel eines durch die reickieu natür lichen Bodenschätze lzervorgerufenen Wohlstandes lrarzen Daraus erhellt auch die ungewöhnlickze Gaslsreuudschast, die dem Per sasser überall begegnete Aus diesen Streifzügen durch südameri kanische Landsctwsten mit schncebeoccklen Gebirgen, fruchtbaren Ebenen und luxuriösen Städten zeigen sich aber auch ollenthal den die Spuren der Inkas, der Ureinwohner jener Gebiete, deren Kultur sich einst aus sehr hoher Stufe befand Zahlreich» gute Ausnahmen bestätigen das und erhöhen den Wert der au schaulickzen Schilderungen. » Chesterton, der viel,zelesene englisclg! Autor, hat seiner Lescrgemcinde eine köstliche Gabe gesckienkt mit dem Buche „Dao neue Jerusalem" l'Berlag Carl Schünemann. Vre men, 305 Seiten, (stanzleinen 7,50 Mark). Als Philosoph schaut der Dichter die Irrtümer der Zeit und lässt aus einer Reise nach Jerusalem in temperamentvoller, seingeistiger Arl seine Leser im Christentum die alte« unversiegbaren Quellen alles Glücks nnd jeglicher Bt'f> iedigung erkennen. Das märchenhaft schöne Inselreick der Siidsee, bekonnil-ch der Lieblingsansenlhalt Jack Londons, hat sich Basil Carei) zum Rahmen seines spannend geschriebenen Puck>es „Schätze der Südsee" lAvalun Perlag, Hellerau) erwählt An Jack Londons Schilderungen erinnert auch di« recht abenteuerliche Handlung, bcl der es um einen ungehobcncn Schatz von un geheurem Werte geht. Wie dieser Schatz gesunden, um seinen Besitz gekämpft wird und wie er doch »och in die rechten Hände gelangt, ist sehr fesselnd dargesteilt. brauchte oder nickt unbc dingt mit soviel Blutvergiessen verknüpft zu sein Oder jolll.- damit angedeutct werden, dass die paradiesisch schönen Ink-ln abenteuerlichen Naturen zum Verhängnis iverden'k Musik am Cembalo. Freitag, 1l. Dezember, 8 Uhr int Kuussterhaus „Musik am Cembalo". Margarethe Thum Tr. Richard Engländer. U a. Werke von Händel, Aach, Hasse, Ramcau ' Ortsausschuss Dresden der deutschen Iugendvcrbändc. Vollvorstetluttgen: Donncrslag un Schauspielhaus: Nina: Frei tag im Opernhaus: Der Tstirbier von Sevilla. Karten iaglüb von 4 -6 Uhr, Schntzenplatz 14. Zimmer 8. Restaurierung des Konsistoriumssaales Der den Roinpilgern wohlbelannie Konsistoriums- saal im Vatikan wird einer umjassendeu Erneuerung unter zogen. Da der Hl. Vater bestimmt hat, datz die grogen Ge mälde an den Längswänden des Saales »n Anbetracht ihres hohen künstlerischen Wertes in die neue oatilonisch« Gxmälde- galerie übertragen werden, so kommen nun prächtige Gobbelins an deren Stelle im genannten Saal«. Di« vatilanijche Gobbe- linswirkckei hat derweije ein neues weites Wirluinzsjcld er hallen. Gleichzeitig wird auch der Bodenbelag des Saales er neuert, wobei ebenfalls farbige Marmorplatten zur Verwendung kommen. Die Beleuchtung wird nach ganz neuen Systemen uni- gebaul: das Licht wird aus dein Verborgenen die wundervollen Malereien des Gewölbes zur Geltung bringen und dem grnzen Saal ein« angenehme Helle verlcihen.