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r sb- witst 1^6 4 S s 24 en kviten ti Ileklltt 1^4 iv »e rükaU, >8 kl«« 6os ' 68. okle, l ine, ><-r! 168. i. 17 '12 Nummer 284 — 3V. Jahrgang M Dienstag, den 8. Dezember 1931 wövm. c-Naltsceiinaeu.Heinuu cUeetagSort, DreSdea HW «Iin.igenprr,,«: D,-- ,>,.'N>.Ui„„ p.-I,I,kii»tict «. WU, WM » ,.-,i,„a„„che ^<» 4. r„ p»mikn.>me,<ne.«vm» ' ' at--'. .7.-. MUitlSVWU «M W W W W I." za, <l,:„iae»a..k«halb ki.'« »e.bkeMmxsgkdt«,«, >i.ttt>k> 'Uczuavprelv «W kW kW Wl W MW IW «» -k.t-K'p.-Mrkttamecccle >.!«».*. rn«e«,e» I»,» 4. gmgall« ::>!i>:-er I» .« ^omi.rbeiit». II. -Et-im.»,,.»»., -u, 4. Wi Wl VW VW W WM AW WW W W1 »Q-.- h-l>"<, «,>val, e,m», ,ede «„PMchN.ng au, Nietenin, l-wt« .,n-t-:'.!'rMIe«er: Ti. cs. zrci-ezig, MMMg^WW^LW GW W MM W >kstu-Ui-'a v. iitxzktge». UuNtLgen u. Leiltung v. Schaden,^ «elckäMicher Lui: ssraa, Buogorkk, D«i«d«N. Volkszeitung MrMxtktSNeN«, Druck u. Ueetag > 'kerm-uoa 00 »erlag und Druckerei, gNtale vreSdeu, vre'deu-ct.>. ralieci>ra!>el7. gemrutmow. voltlchecktouia Dresden -7U1 vaiiktanto Scadtbanl Dresden Nr ul7l» FUr chriflliche Politik und Kultur ...ssWWZd^'Wr^,. «M Notverordnung fertig Montag abend Unterzeichnung durch den Reichspräsidenten Zlanditis neue Pläne Politisch«» Moratorium. — Dao Lud« französischer Bchul- weioheit. (Von unf«rem Vertreter.) Paris, Ansanq Dezember. 0. v. ?. Die konservativen Wahlen in England haben der französischen Negierung nicht viel Freude bereitet. Der große Rechenfehler lag darin, das, inan unter auhenpoli- iischcn Gesichtspunkten und zudem aus Feindschast gegen den Sozialismus das Herankommen einer neuen Aera in London glaubte mit Jubel begrüßen zu können Aber die Formel „lintonts corckiato" paßt besser in die Zeit der Bündnisse und politischen Gefühle als in die Periode der Weltkrise, wo wirtschaftliche und finanziell» Gebote neue Fronten schassen. Die Regierung MacDonald- Chamber lain hat Zölle eingeführt, welche den französischen Handel schwer treffen. England ist Frankreichs bester Ausfuhr künde, die Bilanz von 7,9 Milliarden frs. war 1930 mit l.ii Milliarden aktiv. Auch für acht Monate des Krisen jahres 1931 übersteigt die Aktivität 1 Milliarde. Zölle bis von 30 Prozent werden von Mitte März an, außer dem bereits bestehenden Zoll von 33 Prozent, die französischen ,,Luliis"-Prodnkte treffen, darunter werden nicht nur der verfeinerte Gemüsebau sonder» selbst die Kartojjeln ge rechnet. Dies rührt au deu Lebensnerv eines an sich nicht wohlhabenden Landesteils wie der Bretagne. Andererseits hat die französische Regierung durch Dekret vom 12. Novem ber sich gegen die Unterbietung durch die englische Kon kurienz provisorisch zu schützen gesucht. Eine 1."> Prozentige Einsuhrsteuer, welche der Pfuudentwertung Rechnung tra gen soll, trifft alle Waren von der anderen Seite des Kanals, insbesondere die englische Kohle. Fm Budget sür das kommende Jahr ist zudem eine allgemeine Erhöhung der Einfuhrbesteuerung vorgesehen, die sich besonders bei Fertlgfabrikaten auf 6 Prozent beläuft. Dennoch ist die französische Reaktion ans den englischen Hochschntzzoll. wie auf die gesährlickre llnierbietung durch die fortschreitende Pfundentwerlnng maßvoller als es der Be deutung der Sache entsprechen müßte. Es gehl nämlich nn die politische Zusammenarbeit, deren Möglichkeiten, so seh sie sich beschränkt haben, die Regierung in Paris bestimm nicht verscl-erzen möchte. Die Haltung, welche jede englische Regierung heute in der Reparalionsfrage einnehmen muß bat nichts mit irgendwelchen Bestrebungen politischer Ver sländigung zu tun. Rur aus die letztere halten manche Franzosen gehofft, als sie dilhi>rai»bische Leitartikel übe» die konservativen Wahlen schnellen. Auch Herr Laval mag sich über die Zwangsläufigkeit der englischen Haltung noch nicht bis ins letzte klar gewesen sein, als er in seiner Kam merrede mit einem unbekümmerten Starrsinn jede Priori- üit, ja sogar den Zusammenhang der privaten Verschuldung Deutschlands mit den Reparationen in Abrede stellte. Als Loon Blum ihn während der Nachtsitzung in die Enge trieb, gab Laval dennoch nicht zu, daß auf der kommenden großen Regierungskonseren, über kurzfristige Kredite Ent scheidungen fallen werden. Man bemerkte, wie Flandin. der weniger an die parlamentarische Situation des Palais Bourbon als an die inlernalionale Finanzlage dachte, dem Ministerpräsidenten soufflieren wollte. Aber zwischen dem Finanzminister und Laval saßen andere Kollegen, insbe p'udcre der Hüne M ag i n o t wie ein r.wben >lo brau?.,- 'im nächsten Tage kam die Antwort ans London. Die .Times" verkündeten neuerdings und sehr offiziös, daß die privaten Schulden Deulschlands den Vorrang besitzen Um in die fcstgefahrene Situation wieder Bewegung u bringen, begab sich Herr Flandin nach Bulkinghamjhir.- Daß es sich hauptsächlich um Fasanenjagd handelte, konnte niemand ernst nehmen, der weiß, daß der Sonntagsjäger zwar eine typisch französische Erscheinung ist, währens Uber der englischen Hcckenlandschast Feiertagssriede liegt. Flau d.n hat nicht etwa jiber Zölle gesprochen, wozu ja der Han delsministcr zuständig wäre, sondern als weilschauender und einsichtiger Staatsmann mit den sührenden Männern Englands die Grundfragen der Psundstabilisierung, der kurzfristigen Schulden und Reparationen erörtert. Gerne blickt man in Paris die Engländer mit einem Auge stum men Vorwurfs an. weil sie. statt der angeboiencn Hilie einer t Milliarden Franken Anleihe, es vorzoge», die (salb Währung anfzngeben. Und mit dem gleichen Auge vr'. weist mau auf die ungeminderte Hilfsbereitschaft bei der Wieder ausrichtung der Psundwährung. Dagegen haben die poli i scheu und finanziell entscheidenden Kräfte Frankreichs nie mals die tieferen Ursachen der englischen Krise anerkennen 'vollen. Sie haben von der Frage der Goldwährung und der Wiederstabilisierung des Pfundes peinlich das Problem der Kriegsschulden, der Reparationen und der in Deutsch land festgefrorcnen Gelder gclrennt. Darüber jedoch bat der Besuch Flandins jetzt eine heilsame Klarheit gebracht. England ist nicht bereit, ohne endgültige Regelung der in ternationalen Zahlungsprobleme, der politischen wie der Mivalen, zu stabilisieren. Brüning spricht im Rundfunk Berlin, 7. Dezember. Die letzte redaktionelle Ueberarbeitung der Notverord nung Hal Montagvormstiag l>egouneu. In unterrichteten Krei sen rechnet man damit, daß sie im Lause des Tages abgeschlos sen werden bann, so daß der Reichspräsident am späten Abend seine Unterschrift geben und die Notverordnung dann über Nacht in Druck gehen würde. Die Veröffentlichung dürste alier erst in den Msttwochsrüh Blättern erfolgen, da der Reichskanzler nach der Ucbergabe der Verordnung an die Press« selbst das Wort im Rundfunk nehmen will. Er will die uiuzewöbnliche Bedeutung, die dieser Notverord nung zukommt, klarslellen: außerdem liegt es nahe, daß der Kanzler sich unter Umständen auch zu der Verschärfung der politischen Situation äußert, die in den letzten Tagen ganz zweifellos eingetreten ist Wenn übrigens in einem Berliner Frühblatt aus dieser Verschärfung K r i s e n ge r ü ch I e abgeleitet werden, so läßt sich nur seslstellen. daß gut unterrichtete Kreise ganz anderer Auslassung sind. Schon die Tatsache, daß die Notverordnung mit aller Energie und ohne Zeitverlust in die Praxis umgeseht werden soll, läßt darauf schließen, daß mau in Kreisen der Reichsregierung von ganz anderen als Krisenstlmmungen beseelt ist. Natürlich läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen, wie der Netteste nral nach der Verässentlichung der Nolverord Eine Mahnung für Europa! Moskau, l>. Dezember. Die Erlöserkathcdrale, eines der bcdeutcudjteu Bauwerke Rußlands, ist am Sonnabenduachmitlag durch sechs Ladungen Dynamit in die Lus« gesprengt worden. Die gewaltige Explo sion wurde in der ganze» Stadt verspürt. Fm Umkreis von vielen hundert Meilen ging ein Regen von Stank und Maner teilchen nieder. Die Polizei halte umfangreiche Vorlehrungen getiossen und das ganze Stadtviertel abgefperrt. Das Gold der fünf riesigen Kuppeln hatte man schon vor längerer Zeil ab genommen und die Kunstwerle aus dem Fnnern der Kirche eut- serut 'An Stelle der Erlöserkirchc soll das Sowjet-Kongreß- gebäude errichtet werden. Die Sowjets gehen bei ihrem Vennchlungsieldzug gegen die Religion mit einer Brutalität vor. die auch vor leckem Kunstwerk, vor keiner noch so bedeutenden Leistung der Ver gangenl>e't halt macht. Rücksichtslos werden Katln-dralen und Klöster dein Erdboden gleichgemacht, nm die Anhänglichkeit des Volles an diese Bauwerke zu zerstören, Die Errichtung eines Sowjet-Kongreszgcbändes an Stelle eines der schönsten Kathedrale» Rußland-- — ein Plan, der schon seit längerer Zeit seslsleht und dessen Durckniihrnng nun in Angriff genommen worden ist — kann als Sinnbild dafür gellen, wie die Voll'« wüten die geistige Umwälzung in Rußland allgemein und end- güliig zu macken hoffen. An Stelle des Bekenntniües zn G'N fall das Bekenntnis zum Sowjetstaat treten, auch in den Flanditi spricht man die Erkenntnis zu daß Frankreich mit ck-r erhabenen Haltung, auf feinem Geldjac! zu sitzen nickst durchkommen werde. So ist es denkbar, daß er in England den Zufaiumeui ang der Reparationen mit den stillgehalienen Krediten nicht ieugn-.ie und daß er sich viel leicht auch der Notwendigkeit neuer ..end.z l.^e," Lösungen nicht verschloß. Aber es beißt er habe die Beteiligung ver französischen Finauzkrasl an einer Konsolidierung der lurz- > sristigeu deutschen Schulden mit der B e ding n ug p 0 li tt j cke r B e ruh! g u n g e n vellniipft. Daruuier ist wie die Erfahrungen des Fuli gelehrt haben der deutsche Ver zicht auf e>ne Revisionspoiitik jür eine Reihe von Fahren zu verstehen. Gäbe es aus der Welt überhaupt nur noch Finanz, fragen, so wäre der Wunsch verständlich und sogar das poli tische Stillhalten Deutschland anzuralen. Aber cs gibt ein , rein politisches deutsch iran.zöiiiches Problem, das durch die »ring eventuell über die Frage der Neichstagselnbeeniuug ent» sck>eiden wird. Das wird sehr wesentlich davon abhängen, zu welchem Ergebnis die sozialdemokratische Reichstagsfraktioa zzelangt, die in der zweiten Hälfte dieser Woche zusammentreten dürfte. Vorlänsig rechnet man in poiitisckien Kreisen jedenfalls damit, daß es den ernsten Vorstellungen des Kanzlers gelingen wird, sich die Frist zu erwirken, die er braucht, um'den mlt den wirlschasltichen Maßnahmen der Notver ordnung unternommenen energischen Einbruch in das Preisniveau durchzusühren. Gelingt das, so kann die Reichsregierung im Februar natür lich eine ganz andere Situation vorsinden. Dieser Punkt dürste das Kernproblem der polit.scheu Be sprechungen sein, die der Kanzler im Laufe dieser Woche zu fuhren hat. Er wird daraus himveiien können, daß die Be mühungen um die Befestigung der WiNsthasl-Inist- mit Geier Notverordnung ihren Höhepunkt erreichen, daß ferner d e Aa> slrengnngen wegen der Sicherung des Etats sich nicht nur a cs die nächsten Monate erstrecken, sondern daß die Notverordnung die Basis der Etatnrbeit des Fohres IlltiL überhaupt bildet, und er wird schließlich auch den Zusammenhang mir den ßen außenpolitischen Verhandlunge 1 betonen können, du -' > beginnen. All diese Gründe sprechen doch sebr stark da r. > t die nächsten Wochen abzuwarten Auch die M'rwirklichuna B u r g f r i e d e n i d e e über die W e i h n a chIszei 1 - weg wird sichei einen beruhigenden Einfluß ansüben äußeren Symbolen. Für die Christenheit in Europa sollte dl« Sprengung der Erlöser Kathedrale ein Alarm Schuß sein, eine Mabnnng. die inneren Streitigkeiten zu begraben nno alle Klüfte zur Abwehr der von Esten drehenden Gefahr zn ver» «inen. Aufdeckung einer kommunistischen Spionage-Zentrale Wien, 7. Dezember, lieber eine geheime Sgionagezentre. mit einem Kurzwellensender in 'Baden bei Wien bringen d e Wiener Montag -blätter aussuhrl.cke Berichte, d- iep u a. za entnehmen ist, daß die von der Behörde seit euuger Zeit e n- geleileten Erhebungen ergeben haben, daß man einer zunüestos internationalen kommuuiststchen Spionagezentr.ile, der b: dec größten Europas, auf die Spur gekommen ist. d e mit deu mo dernsten technischen Mitteln ansgeriiilel war. nm m ibbaug g von Post nnd Telegraph mit ihren Hintermännern ,n Bern'n- düng zu Gecken, lieber die Namen der bisher ßstrhaileien Hann noch nichls mit Bestimmtbest gesagt werden F.sl sie dl mir. daß sie alle über sehr re chliche Geldmittel mrck rnn ihnen offenbar vom rnst'st'chen Geheimdienst zuaee.au,eu und Die Staatspolizei bat sieh im Lause des Som-v --. nöl den an-ländischen Polizeibehörden ins E nveruehm, 1 zei'elz!. rn inö stickist ra'ch die FdenlUat del Verhafteten seit'.eile tt -u Ea wurden bi-cker drei Man ne- und zwei Feanen vergaste' ' it- gestellt wurde vestern auck. daß außer de: 'Badener Au 1 noch in W euer Neustadt ecke Anlage errickte! wurde Bar Ab- schloß der Erhebuuaen ist kein viiiz eller Bericht zn erwo n. Si-Hivoile Alrü''niia" nnd ..m Uno c, nmnpen wird. Der brutale L stm ver e > 0 e a d e r 0 V e > su m m l u n g ist verschoben, nnd es bleibt die ruhige Uederleznng ob cine Aiinäheiiiiig des venticken nud iranst" cben Slai a- p"i .'les in der A riistuiigsfrage m.glich ist Frai'li. ch fnu Vie S: 'erleil dnrck internationale Schiedsgeiick.> ba.leit und V llerbitiidssankiionen. Die rleorie wi« manche andere, ist > nan l eitbar. 'Aber die Verwirllicku z, die in der G e 11 e r a I a I l e Deutschland zngemniet wird, winde ohne entsprechende Vorbehalte eine erneute Fest legung aus den Versailler Verlnrg bedeuten und am - ck vraliische Unmöglichkeit, de» Artikel 1'' anznwe»de» -stak doch Frankreich bei Aimaome der Genera laste deren Ai> l b"- ausdrücklich jo gedeutet, daß ..die Achtung der dura' d e Verträge geschossenen Rechte inr die Schiedsgerichte zwingend ist". Es gibt in verschiedenen Lagern der franz-micke» Moskaus Kamps «regen Gott Oie Erlöser-Kathedrale in Moskau in die Luft gesprengt