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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.02.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140227022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914022702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914022702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-27
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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Srltr 8. m. los. Ndruü^Nusvsve. Leipziger Tageblatt. Freltty, 27. Februar l9l4. Nur Leiprig und Umgebung Seip^. ?7. Feto«. Zamllieanachrichtra. O«m»ä»U: vr. ^maeiüer P-M 0» ». FeM» LatM, M 2«^. GoWorte«: Hr Hemna«, Hugo Ivhlnnm» Beck, Mtia-ader dar tzltW» Vak ». Bohm, S2 Iah« alt. Beerdlänn« S»mäa« Uhr Hüdfri«t>hos. — sssr Bertha «r». Heber ged 73 Jahve alt. Stotlichedftr. 8, Beerb« ^«g Sonnabend 3 Uhr Iohannilsriebhos. — Hr. Karl Paul, Steint» rucker. Leu>»ig. Bändigung Sonulog >^I2 Uhr Südsriedhos. — FM. Alwine lkrerün. 72 Iah« alt. Leivtig. Beerdigung Sonntag V»12 Uhr SSdsriedhos. Wetterbericht der Könial. SSchs. Landeswetterwarte ,» Dresden. varaussag« für den 28. Februar. Nordwinde, zeitweise aofheiternd, kait, kein er» Hebkicher Niederschlag. Sonnenaufgang 8 Uhr 55 Minuten, -Untergang 5 Uhr <1 Minuten. Mondaufaang 7 Uhr 47 Minuten, -Untergang 9 Uhr 48 Minuten. * Wetternachrichten vom 26 /27. Februar. Bom Pöhlberg: Starker, ununterbrochener Nebel, starker, anhaltender Rauhfrost, schwaches Glatteis. G Pilotaufstieg -st wegen Nebels ausgefallen. ^be»a rplelplau Her Leipziger Ldeaier s 3r«ltag Mnf.iLnde s— Könnabend «ns. Ende Hoffmanns Erzählungen. 0. 7 6.10 Han» Helling. U. 7 w «n- rh. Krieg imstrieden 8 Di» Augen der Lieb«. 8ot>. d 6.11 LperNI.-TH. Da» Farmer» mLdchen. Op. 8 6.11 D«r windel» Kavalier, op. 8 11 Sch-xlpl'lh. Die Frau Präsidentin. 8 — Di« Frau Präsidentin. 6»8 — GrklLrnag: O. — Oper. Op. — Oper«». 8«U. — Schauspiel, I» — Lulispiel, Dr — rraaerkptel. gewo-Rustschnk ist wiederhergestellt. Infolge dessen wird Vie Post für Bulgarien wieder regelmäßig wie früher geleitet. — Der International« Studentenverein an der Universität Leipzig und die Ortsgruppe Leipzig de» Institut» für den Austausch fortschrittlicher Er fahrungen veranstalteten am Donnerstag aoend im Saale der Akten Handel»börse am Naschmarkt einen Vortragsabend, den UniversttStrdirektor Dr. Franco Marano mit einigen Worten der Erklärung ein leitete. Dann hielt Dr. Manfreds Ptnelli - Rom einen Vortrag über „Das heutige Italien". Deutsch, land und Italien find Verbündet^ aber die besten Völker kenne« sich nur oberflächlich. Der Italiener habe von den Deutschen «ine ganz kindliche Vorstellung, er steht sie mit grogervrille bewaffnet dicke Bücher schreiben und Bier trinken, und der Deutsche steht in dem Italiener gemeinhin den Messerstecher. Der Deutsche komme nach Italien, um sich das Land und seine Schätze anzuseben. aber das Volk sieht er nicht Und doch ist es nicht mehr da» schmutzig«, bettelarme Volk, sondern es hat sich in Italien in den lr -. zwei Jahrzehnten vieles geändert. Die Jndu,.»»« ist groß geworden und hat den faulen Italiener zum Arbeiter erzogen, der intelligent genug ist Indivi duell« p> schaffen. Wohl gibt es beute noch im " Srundftückspreise in Leipzig. Im Statistischen Jahrbuch der Stadt Leipzig werden Angaben über Grundstückspreise gemacht, die zwar aus dem Jahre 1911 stammen, aber deshalb von besonderem Interesse sind, weil die Mitteilungen für die einzelnen Stadt teile gesondert erfolgen. Was die innere Stadt betrifft, so war das Geschäft recht lebhaft. Nicht weniger als 66 Grundstücke gingen durch Kauf in andere Hände über und der gezahlte Kaufpreis betrug insgesamt 21487 650 Im Durchschnitt kam also auf jedes Grundstück ein Preis von 325 570 Zur städtischen Grundsteuer waren die Grundstücke mit 13 703 000 >4l eingeschätzt, das sind etwa 64 Prozent des Kaufpreises. Der Brandoersicherungs- wert betrug 5 107750 also nur 24 Prozent. Für 9 Grundstücke lagen Angaben über Fläche und Preis vor. Der letztere stellte sich im Durchschnitt pro Quadratmeter auf 1040 In allen übrigen Stadtteilen Alt-Leipzig» wurden 170 bebaute Grundstücke für 28 563 860 x verkauft, da» sind im Durchschnitt für jede» Grundstück 168000 ^- Aus den angeschlossenen Vororten lagen Angaben für 480 Grundstücke vor, die für ins gesamt 35 770692 .4 verkauft wurden, da» sind im Durchschnitt für jedes Grundstück 74 500 Ver schiedentlich lagen Fälle mehrmaligen Verkauf» ein und desselben Grundstücks in dem nämlichen Jahre vor. In einem Falle wurd« ein Grundstück in der inneren Stadt mit 270 000 >41 gekauft und für 330 000 verkauft. Gewinn: 60000 In einem anderen Falle wurde ein Grundstück in der Südostvorstadt für 355 000 erworben und für 450000 ver äußert. Gewinn: 95 000 Daß in solchen Fällen eine Zuwachssteuer erhoben wird, ist wohl nur als billig zu erachten. * vürgerjubiläu». Ihr 50jähriges Bürgerjudi- läum feiern am Sonnabend der Sattler- und Tapezierermetster Karl Wilhelm August Hantzsch- mann in Leipzig KSrnerstraße 6, der Schuhmacher- meister Friedrich August Karl Schaaf in Leipzig, Gustav-Adolf^tvaße 54, und der Kartoffelhändler Hermann Moritz Hugo Beyreuther in Leipzig, Caroli nenstrahe 21. * Neu« Kongresse auf der Buchgewerbeausstellung. Der „Deutsche Verband für das kauf männische Bildungswesen" hat beschlossen, seinen diesjährigen Kongreß vom 16. bis 18. Juli auf der BuchgewerLoausstelluna in Leipzig abzuhalten-, der Bewand veranstaltet bekanntlich zusammen mit der »Internationalen Gesellschaft zur Förderung des kaufmännischen llnterrichtswesens" und der Haiwels kammer Leipzig die Internationale Sonderausstellunq „Der Kaufmann" im Rahmen der Buchgewerbeaus stellung. Ferner find von größeren Anmeldungen der letzten Tag« zu nennen: Der Kongreß der „Deut schen Buchdrucker-Stenographen-Ver- cinigung Stolze-Schrey", die Studienfahrt des Deutsch.nationalen Handlungs gehilfenverba ndes", Hamburg, und der Besuch de» Touristen-Vereins „Natur freunde". Ortsgruppe Graz, der in der Zeit vom 8. bi» 15. August mit einer Teilnehmerzahl von einigen hundert Personen in einem eigenen Eon- derzuge zur Buchgewerbeaurftellung kommen wird. * Di« Ausschußfi hu »g d«r Ortskrankenkasse, di« am Montagabend in später Stunde abgebrochen wor den war, wurde am Donnerstagabend fortgesetzt. Sie dauerte bis ^2 Uhr nachts und verlief zum Teil ziemlich ervogt. Ueber wichtig« Punkte der Dienst ordnung, der Pensionierung und der Prüfungsord nung wurde keine Einigung erzielt. Es muß deshalb Vie Entscheidung de« Oberverficherungsamtes ange- ruson werden. * Poff »ach Bulgarien. Di« Verbindung Giur - gewo-Rustschuk ist wiederhergestellt. Jnsolge- Lande eine ganz« Zahl Analphabeten, doch auch ihre Zahl ist immer mehr im Schwinden be- griffen. Der Bolkscharakter ist im allgemeinen gut, man müsse die Leute nur streng anfassen, dann stehlen und lüaten sie auch nicht, sondern sind sogar treue, anhängliche Menschen. Mit Politik befaßt sich da» Volk sehr wenig. Die Frauen find sehr solide, auch fleißig, verblühen aber sehr schnell. Der Reichtum Italiens kommt nicht von den Fremden, sondern von den italienischen Emigranten, die mit dem im Aus lande erworbenen Gelbe nach der Heimat zurückkehren und sich dort ankaufen. Man schätzt die Summe de» von den amerikanischen Emigranten zurückgedrachten Geldes auf jährlich 500 Millionen. Zum Schluß trat der Redner für die Aufklärung zwischen beiden Völkern ein und erntete vielen Beifall. k. Uuglücksiälle. Lin in der Stötteritzer Straße wohnhafter Schlosser stürzte gestern vormittag beim Anbringen einer Markise an einem Gebäude in der Schwägrichenstraße etwa 4 Nieter hoch herab und zog sich so erhebliche Verletzungen zu, daß er nach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — Von einer Kraftdroschke umgefahren wurde heute morgen auf der Kreuzung der Karl-Heine- und Merseburger Straße eine 68 Jahre alte, in der Siemeringstraße wohnhafte Semmclträgerin. Da die bedauernswerte Frau einen Oberschenkclbruck und anscheinend auch innere Verletzungen erlitten hatte, wurde fie sogleich nach der 4. Sanitätswaclze und von dort aus mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Nach den Angaben von Zeugen soll dem Droschkenführer keine Schuld an dem Unfälle beizumessen sein. — Ein in der Markthallenstraße wohnhafter Arbeiter fuhr gestern vormittag mit einem Handwagen die Kohlen straße entlang. An einer durch eine Ausgrabung beengten Stelle der Straße kam ihm ein Kohlen geschirr entgegen, dessen Vorderachse an den Hand- wagen anstieß. Bei dem Anprall wurde der Arbeiter durch den Gabelbaum seines Wagens unmittelbar vor das Hinterrad des Kohlenwagens geschleudert, das ihm über die Brust ging. Der Verunglückte erlitt anscheinend innere Verletzungen, weshalb man ihn sofort mit dem herbeigerufenen Krankenwagen ins Krankenhaus schaffte. * Ueberfahren. In der Kohlenstraßc wurde gestern nachmittag der Gelegenheitsarbeiter Otto Mensch von einem Kohlengejchirr überfahren. Die Räder gingen dem Bedauernswetten über den Unterleib, und er wurde schwerverletzt in das Krankenhaus St. Jakob transportiert. ?. Feverbericht. In einem Putzgeschäft der Reitzenhainer Straße brach gestern nachmittag durch Ueberheizen eines eisernen Ofens ein Brand aus, wobei Waren im Werte von etwa 300 -4t beschädigt wurden. Dem Inhaber des Geschäfts gelang es, des Feuers selbst Herr zu werden. — In der Räucher kammer eines Produktenhändlers in der Lauch städter Straße fingen am Nachmittag durch eine um gefallene brennende Petroleumlampe eine große Menge Fleisch-, Speck- und Wurstwaren Feuer. Die herbeigerufene Bezirksfeuerwehr wendete in kurzer Zeit weiteren Schaden ab. L. Diebesbeute. Im Besitze eines hier in Haft genommenen Mannes sind 3 Flaschen Sekt, Marke Meunier Thatel, Premier, mit Goldkappe, gefunden worden, über deren Herkunft der Festgenommene jede Auskunft verweigert. Wer etwas darüber angeben kann, wo dieser Wein herstammt, wolle dies der Kriminalabterlung anzeigen. — Am 25. d. M. hat auf der Schwarzackerwlese zu L.-Stötteritz ein Schul knabe in einem Loche versteckt 171 neu« Maschinen- stahl schrauben und 72 neue Messing muttern gefunden, die vermutlich von einem Dieb stahl herrühren. Die eisernen Schrauben haben einen Kopfdurchmesser von 10 und 8 Millimeter und 15 und 10 Millimeter Gewindelänge, die Messingmuttern haben 12 Millimeter Durchmesser und rühren vielleicht aus einer Fabrik für feinmechanisch)« Artikel her. Wer über die Herkunft der Schrauben Näheres angeben kann, wolle der Kriminalaoteilung Mitteilung geben. I L. Lebensüberdruß. Durch Einatmen von Leucht- z gas versuchte sich gestern nachmittag in ihrer Woh nung zu L.Äutritzsch em Frau zu toten. Man ent deckte noch rechtzeitig ihr Vorhaben und brachte sie sofort nach dem Krankenhaus«. Der Grund zur Tat soll in einem Nervenleiden zu suchen s«in. — Selbst mord durch Erhängen bsging gestern vormittag in einer Werkstelle zu L.-Lindenau ein 17jähriger Schlossettehrlino. Furcht vor Strafe dürft« den jungen Menschen zu diesem verzweifelten Schritt veranlaßt haben. * Knautkleeberg, 26. Februar. Aus der Schul vorstandssitzung: An Stelle des ausscheidenden Mitgliedes Otto Schumann hat der Gemeinderat Herrn August Müller gewählt. — Wiederaewählt waren zum 1. Vorsitzenden Eemeindevorstand Matthes, zum 2 Vorsitzenden Pfarrer Niedner, zum Kassierer Herr Emil Teich sen. und zum Schriftführer Schul direktor Zeil. — Der Schulvorstand genehmigt den Vortrag der Jahresrechnuna für 1913 der Ein führung der Leseschule „Deutsche Fabelfioel" für die Elementarklassen wird zugestimmt. — Es wird be schlossen, den Fortbildungsschülern, denen auf ihr Gesuch erlaubt wird, als Zögling einem Turnverein anzugehören, in Zukunft eine Ausweiskarte zu geben: denen, die nicht im Besitz einer solchen Karte sind, ist der Eintritt in den Verein untersagt. Leipziger (vster-vormesie. * Rundschau des Kvnstgewerbes „Die Leip ziger Messe". Zur bevorstehenden Oftermesse ist pünktlich wie bisher die im Berlage von „Dr. Trenkler L Co." erscheinende Rundschau des Kunst gewerbes „Die Leipziger Mess«" herausgekommen. Der stattliche, von der Herausgeberin vortrefflich ausgestattet« und mit musterhaften Illustrationen versehene Band XIII behandelt in Wort und Bild fast alle auf der Leipziger Messe vertreten«« Branchen, dringt ein« historisch-kritische Abhandlung über die „Leipziger Müstermesfen" von Dr. Franz Wölfel, eine Abhandlung über di« „Notwendigkeit des Meßbefuche» für den modernen Kaufmann" von P. M. Grempe, «in „Buchgewerbliches Potpourri" von Professor M. Seliger und verschiedene ander« Ar tikel belehrenden Inhalts. Auch der Weltaus stellung für Buchgewerbe und Graphik, Vie uns in diesem Jahre Levorsteht, ist in einem mit vielen Bildern ausgestatteten Artikel gedacht, ebenso de» neuen Zentral-Meßpalastt» und de» in Aussicht ge nommenen Verbands-Meßpälast«s Wer zur Leip ziger Mess« in Beziehung steht oder sonst für st« Interesse hat, sollte nicht versäumen, sich den n«u«n Band der .Leipziger Messe" anWschaffen. Sächsische Nachrichten Dr«sde«, 27. Februar. * Eine Aamilientragödie. Eine FamilientragSdie hat sich gestern in der Wohnung des Kaufmanns Scholz in der Schützonstraße zuaetragen. Dort wurde die 30 Jahr« alte Frau des Kaufmanns Scholz mit ihrer 9 Jahre alten Tochter Gertrud in der Küche lieaend tot aufgefund«n. Di« Frau hatte die Gas hähne geöffnet und sich und ihr Kind vergiftet. Sie bat die Tat aus Verzweiflung über den hoffnungs losen Zustand ihres Mannes begangen, der an Tuber kulose im Krankenhaus« darnieder!iegr und dessen be vorstehender Tod ihr mitgeteilt worden war. i. Chemnitz, 27. Februar. Eine segensreiche Tätig keit entfaltete im vergangenen Jahre die Auskunsts- unv Fürsorgestelle für Lungenleidende in unserer Stadt. Es wurden 6000 Kranke durch Rat und Tat unterstützt und insgesamt 23 000 Besuche abgestattet. i. Hartenstein i. Erzgeb., 27. Februar. Um die hie sige. am 1. März freiwerdende Bürgermeister- stelle haben sich insgesamt 104 Herren beworben. In der gestrigen Stadtgemeinderatssitzung wurde Ratssekretär Möbius aus Lichtenstein mit 7 von 12 abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister unserer Stadt gewählt. Auf Stadtkämmerer Steinbach- Nossen entfielen 5 Stimmen. * Plaue« i. v., 27. Februar. Bürgerschullehrer Fritz Vogel an der ersten höheren Bürgerschule hier ist als Schuldirektor in Bockau (Erzgeb.) gewählt worden. Um die Stelle halten sich zahlreiche Be werber gemeldet. * Oelsnitz i. v„ 27. Februar. Im benachbarten Raschau ist von den sechs Bewerbern um die er ledigte Gemeindevorstandsstell«, die in die engere Wahl gezogen worden waren, Gemeindeamts registrator Neidel, bisher in Bad Elster, gewählt worden. * Rodewisch j. 27. Februar. Aus unbekannter Entstehungsursache ist das dem Sticker Paul Wer ner gehörige Wohnhaus niedergebrannt. Es konnte nichts gerettet werden. * Pirna, 25. Februar. Um die großen Verdienste zu ehren, die sich der am 1. Mai aus seinem Amte scheidende Herr Amtshauptmann von Nostitz um die Amtshauptmannschast Pirna erworben hat, hat sich unter Vorsitz des Henn Bürgermeisters Dr. Schneider-Pirna ein Ausschuß gebildet, der die Er richtung einer Nostitz-Stiftung in die Wege leiten löitt. Es ist zu diesem Zwecke ein Aufruf an sämt liche Stadt- und Landgemeinden der Amtshaupt mannschaft ergangen, per Kopf der Einwohnerschaft 5 Pf. zu dieser Stiftung beizutragen. Dem Ersuchen ist bereits vielfach entsprochen worden. Die Stiftung soll Herrn Amtshauptmann v. Nostitz bei seinem Ab gang zur freien Verfügung übergeben werden. Nervi uns «erievt. Prozeß gegen einen Streikbrecher-Agenten. Urteil. Leitmeritz, 27. Februar. Der Prozeß gegen den Streikbrecher-Agenten Paul Keili na aus Berlin ist, wie bereits gemeldet, gestern abend mit der Verurteilung des Angeklagten beendet worden. — Nach zweistündiger Beratung verkündete der Obmann folgenden Wahrspruch der Geschworenen: Die Schuldfrage nach Mord ist mit allen 12 Stimmen verneint worden. Mit 11 gegen 1 Stimme ist die Frage nach Totschlag und mit 9 gegen 3 Stimmen Notwehr bzw. Uederschrei- tung der Notwehr bejaht worden. Die Frage nach Ueberschreiiung des Gesetzes über das Waffentragen ist mit 11 gegen 1 Stimme verneint worden. — Staatsanwalt Dr. Edler v. Roetka bat wegen der Eemeingefährlichkeit de» Angeklagten um eine hohe Strafe, der Verteidiger R.-A. Dr. Glaeßner bittet um Zubilligung mildernder Umstände. — Das Gericht fällte nach kurzer Beratung folgen des Urteil: Der Angeklagte wird wegen Tot schlags, begangen bei der Ueberschreitung zur Not wehr zu acht Monaten schweren Kerker verurteilt. — Der Angeklagte Keiling erklärte, er wolle sich überlegen, ob er sich bei dem Urteil be- ruhigen wolle. Der Staatsanwalt meldete sofort die Nichtigkeitsbeschwerde an. Die Untersuchungshaft wird auf die Strafe anaerechnet. Frau Solinger, die 100 Monatsrente gefordert hat. wurde auf den Zivilweg verwiesen. * In dem Jmpfaegnerprozeß, dem eine Anklage der Aerzte Dr. mev Sp. und Dr. med. B wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahr ¬ lässiger Tötung wegen Verheimlichung und Wetter- Verbreitung echter Pocken zugrunde lag, hat das Reichsgericht das Urteil de» Landgerichts Frankfurt a. M. aufgehoben, soweit es die An geklagten freigelprochen hat, und die Sache mit folgender Begründung an die erste Instanz zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung zurück verwiesen: In der Revision der Staatsanwaltschaft spielt die Ausführung eine erhebliche Rolle, daß der Angeklagte seine Tochter sowohl al» auch Frau Dr. Str., die zu seiner Pflege gekommen war, hätte impfen lassen müssen, bevor er den Zutritt zu seinem Krankenlager gestattete Auch sonst ist das Urteil in mancher Beziehung rechtsirrig. Bereits am 5. Mai hat nach der Feststellung des Urteils Dr. Sp. gewußt, daß er an echten Pocken erkrankt war: trotzdem hat er der Frau Dr. Str. ohne Vornahme einer Schutz impfung Zutritt in sein Krankenzimmer gewährt und ihrdie Hand gereicht. Er mußte wissen, daß die Gefahr der Ansteckung und Uebertragung vorlag. Das genügt zur Annahme der Ursächlichkeit und Fahrlässigkeit für die Körperverletzung der Frau Dr. Str. Was die Erkrankung der Tochter anlangt, so ist die Tatsache, daß er sie, bevor er nach der Schweiz verreiste, in das Haus kommen ließ, während Frau Dr. Str. noch krank war, ursächlich für die Krankheit des Kindes geworden. Bezüglich der anderen Erkrankungen sind die tatsächlichen Fest stellungen des Landgerichts maßgebend, die den er forderlichen Kausalzusammenhang verneinen. (Akten zeichen: 1 l) ll 14/13.) Nackiricvten vom Tage. Das Explosionsunglück in Rummelsburg. Berlin, 27. Februar. Auf der Stätte des Explosionsunglücks in Rummelsburg war die Feuerwehr am Don nerstag bis in die Nacht hinein tätig. Ueber 1000 Kilo Benzol und Nitrobenzol sind verbrannt. In später Abendstunde wurden noch der Ingenieur einer anderen Fabrik und zwei weitere Arbeiter ver mißt, so daß sich die Gesamtzahl der Toten mög licherweise auf 13 erhöhen kann. — Wie die „Boss. Ztg." erfährt, hat der Kaiserandre Direktion der Fabrik ein Beileidstelegramm gerichtet. Nach An sicht des Gewevbeinspektors kann die Schuld an dem Unglück kaum dem neuen Nitrierapparat zuge schrieben werden. Vermutlich fei einer der anderen Kessel undicht geworden und habe die Explosion her beigeführt. Die Gewalt des Luftdrucks war so statt, daß Arbeiter, die sich mehrere hundert Meter von der Fabrik aufhielten, umgeworfen rrmkden. * Bergsturz. Wie aus Paris telegraphiert wird, ist infolge der andauernden Regen güsse bei Le Teil (Dep. Ardeche) ein Berg sturz erfolgt, durch den ein Gehöft verschüttet und eine Brücke zerstört wurde. Man befürchtet, daß Menschen verunglückt sind. * Ein Elternmörder. In Tumiöres bei Epernay wurde der 17jährige Tischlergehilfe Mar tin festgenommen, der am 27. Dezember vorigen Jahves seine Eltern im Schlafe ermordet und deren Leichen in einem Gelaß des Hauses ver steckt hatte. Martin, welcher gestand, das entsetzliche Verbrochen begangen zu haben, um in den Besitz des Gieldes seiner Eltern zu gelangen, hatte seitdem jede Nacht mit seinen Kameraden in dem Zimmer, in welchem die Ermordeten lagen, Orgien abgehalten. * Der verhaftete Ordensschwindler. Nach einer Pariser Meldung wurden der aus Berlin stammende Ordensschwindler Moser, seine Ge liebte Zell und sein Helfershelfer Branco auf eine Anzeige des dortigen Kaufmanns Renü Dreyfuß, dem er für 500 Frank einen spanischen Orden angebottn hatte, verhaftet. Dreyfuß war scheinbar auf den Handel eingegangen, verständigte jedoch die Polizei, welche bald darauf den Schwindler festnahm. * Verschollen. Wie aus Lyon gemeldet wird, sind drei junge Leute, die am Sonntag eine Sktparti« am Montblanc unternommen hatten, seither verschollen. * Mauer-Einsturz. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, stürzte, während zahlreiche Arbeiter im Park des Serails in Stambul mit Arbeiten be schäftigt waren, eine Mauer ein und begrub etwa zwanzig Menschen unter ihren Trümmern. Fünf Arbeiter wurden getötet und zwei verletzt. — Feuer in eine« Gefängnis. Wie aus New Pork gemeldet wird, ist im Gefängnis von Montreal em Brand ausgebrochen. Bisher wurden 8 Gefangene als Leichen aufgefunden. Der Brand wütet weiter. * Mawsons Expedition. Wie der Draht aus Adelaide meldet, ist Dr. Mawsons Ant arktische Expedition an Bord des Dampfers „Aurora" dorthin zurückgekehrt. Mawson erklärte, die Expedition sei sehr erfolgreich gewesen. Das Ab suchen des Meeresgrundes hab« eine außergewöhn liche biologische Sammlung von Fischen und See tieren ergeben, von denen einige aus großer Tiefe erlangt worden seien. Viele Funde seien für die Wissenschaft noch neu. Auch eine großartige Vogel sammlung sei angelet worden. Ferner wurden reiche Lager an Kohlen und anderen Mineralien entdeckt. tzirktzn-lstilliuitiiie aonU»i»I»v>an «L ttvdmteki in Hamburg, eine wasserklare, durchaus unlchädliche Flüssigkeit, gibt durch einfache« llrb«rbarsten,ohneiedeBorbereitung Ä S»0»7 klglaittem fissr getreu eine ursprüngl. Naturfarbe kauernd echt wieder, auch dunkelt sie rotes Haar nach und nach zu kaslanieobrauu. Sebr befriedigen» der, sicherer u. schneller Erfolg zu- gesichert. Zu Originalpreifen * Fl. 3.80 zu erhalten in Leipzig bei Or. Axllua, Gngelapatheke. Markt Rr. 12, ttaä. ö-oge, Albert-Apottzeke, Ecke Zettzer und EmMenstr, lL. I»uu, „Hai- Apotheke z. wetffen A»ler", Hatnftr. S, Latomants-Apa- ttzrke, Grtminatsche «tr 17 Laptzien »Apotheke, Letpftg- Plagmttz. aeaenüd-FelfenkeUer. Koblsnsäurs- i »M s» n — LausrswS- f eigov« kür un» LQgclettigt, oaedbaltlg nctrßeuä äuroti eHra starben veigebalt. SLmtUvdo vaässalro. Otto Oloissnvn L Oo., UeliM lliWpsdsil « I4nrt»A«I«r OIüoklv^li-Lssv 18. 7kl. SM NOkM MV Für feinen Hau-Halt wird zum 1. April besseres Mädchen, dar auch tacken kann, zu jungem Ehepaar gesucht. Vorzuslellen nachmittags 4—7 Uhr I«», M-utböstraffe SS, I. rechts. Die Mitglieder des Frauenvereins „lGmrtdmkmn," zu werden zu der AMsß, ll» S. Mr M, sdttlk 8 M im BeretnSgru»hftÜ< LShrffratze 9 hier abzuhaltenden mit der Bitte um zahlreiches Erscheinen eingeladen. Tagesordnung: 1. Berichterstattung. 2. Wahlen. 3. Anträge. « Leipzig, am 27. Februar 1914. Vvk' V(w8lLNl1 ÜV8 ffLUöNVelVMS »Ml'tKAkLUS".
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