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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.02.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140227022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914022702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914022702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-27
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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Moen- - Ausgabe ISS. Jahrgang Nr. 106 1914 /rettsy, üen 27. Februar. nur be 7/s/- olltarif Gnade fände, hat es bis ihr Gutes gestiftet über Nußlan- i» 9009 »Haus- der „Kreuzzeitung" die sich in «rfreu- Ucbcrlegunq aus- dunke e 1b. lischt» Beyer erde». Men, k» ist sehr ltgS- tz 11. rsn- Da- 8/20. -osi-- Str 1 Äuf Ltelle * Der König von Albanien ist am Frei tag vormittag in Petersburg eingetroffen. (Siehe Letzte Dep.) x chule .38, V. laute 12,11. vier. Klav. nie, 2138. ;«22, rren. b, 1. anu. e 10. g für er. er. Lr/' r.bb. str.3. ihl2. v.L8. * In der Zweiten Kammer wurden am Freitag verschiedene Eisenbahnforderungen aus dem außerordentlichen Etat bewilligt. Dabei wandte sich Finanzminister von Seydcwitz gegen die Aus führungen des Präsidenten des Reichseisenbahnamts, Wackerzapp, über die Zugverbindung Berlin- München. (Siehe Ber.s .418« ?443. 2793 1097. Z606. 8. !wdfl. Wg 7614. «.6.P. .,bill )672. e 1, 2446. Per» des S.— Siele ise». freuen. Dann würden schließlich auch Tage von Zabcrn Var Wichtigste. * In der Ersten Kammer wurden am Freitag einige Eisenbahnangelegenheiten, Rechenschafts sachen und Petitionen erledigt. (Siehe BerZ da rr ie ge- aus ganz folgerichtig, gegen jede Verhandlung der Re gierung mit dem Reichstage sind, >ei es auch zum Zwecke der „Austunftserteilung". Runmehr war das Schicksal der Kommission siegelt. Denn zu dem vorliegenden Gesetzentwürfe der Fortschrittlichen Boltspartei selbst erklärten sofort drei Partercn, das« sie nicht gesonnen seren, ihn über haupt in Beratung zu nehmen. Freilich aus ganz verschiedenen Gründen. Die Herren vom Zentrum, weil sie von ihrem streng föderalistischen Stand punkte aus em Reichsgesetz nicht wollen. Die Rationalliberalen, weil sie den Verbuch einer reichs gesetzlichen Regelung, die ohne Aenderung der Ver fassung nicht möglich ist, bei dem Widerspruche Preußens, der nach Art. 78 der Reichsoerfassung ge nügt. für aussichtslos halten müssen. Die Konserva tiven, weil sic auch die Abgrenzung der militärischen Polizcigewalt gegenüber den Zivilbehürden für Sache der Kommandogcwalt erklären. Durch diese drei Brüder mit recht ungleichen Kappen fiel der »sie setzentlvurs. Daß eine einheitliche Regelung der Frage kom men wird, ist sicher. Dafür mutz der Kanzler ein stehen, wenn er sein Wort l-alten will, woran nicht zu zweifeln ist. All ei'- die Regelung wird ohne Mit wirkung der Voltscertretung erfolgen, und zwar, wie wir zu wissen glauben, wohl so. datz die militärischen Instruktionen mit der in den cin,zelnon Bundes staaten bestehenden Gesetzeslage in Einklang gebracht werden. Letzteres war eben bis jetzt in Preußen nicht der Fall, und dies war im Grunde die alleinige Ursache der ganzen Verwirrung. Geschieht die Rege lung in einer Weise. datz dadurch weder die Kom mandogcwalt, an der niemand rütteln wollte und will, leidet, noch auch die wahrhaft konstitutionell« bürgerliche Freiheit, die eine klare Abgrenzung der Polizcigewalt gebieterisch fordert, — so soll uns dies von Herzei die trüben haben. Wie -le „ krevAzeitung" Senkt. In den Wochenübersichten finden wir manchmal Ansichten, lich.'m Matze durch politische rott.. 26. r.19. ition ir. 4. Ill, Tag für Tag und jede Stunde. Tausend Geheim- nisse werden von Saint-Simon kühl entblöht — förmliche Orgien des Ausspionierens feiert der Herzog, der von sich selbst sagt: „ganz Auge, den Ausdruck auf den Gesichtern aller zu verschlingen, unbeweglich, mit meinem Sitze verwachsen, ab gemessen in jeder Linie meines Körpers, von allem, was der Jubel an Fühlbarstem und Lebhaftestem der «Seele einprägen kann; von der wonnigsten Unruhe, von einem aufs übermähigste und beharrlichste er sehnten Genüsse durchschauert, schwitzte ich vor Angst unter der übermenschlichen Anstrengung, mein Ent zücken zu bändigen, und selbst diese Angst gewährte eine Wollust." Das eben Geschehene wird jedesmal sogleich fixiert, so datz — wie bei so manchen ähnlichen Me moirenwerken — die trügerischen Gedächtniskombi nationen ausgeschlossen sind. Nichts wird vertuscht und nichts beschönigt, sondern alles erscheint, wie es wirklich wax — vorgetragen in einer leidenschaft lichen, zuckenden Sprache, der man die Parteilichkeit verzeihen mutz. Und als der Herzog seine Aufzeich nungen beendet und er die Berge von Manuskripten vor sich aufgetürmt sah, durfte er mit Recht be haupten, datz es bis zu seiner Zeit — und wir fügen hinzu: auch nach ihm — keine Memoiren ge geben habe, die eine „grötzere Mannigfaltigkeit der Gegenstände noch eine gründlichere Ausschöpfung und eingehendere Behandlung derselben aufzuweisen hätten, noch auch eine lehrreichere und merkwürdi gere Zusammenstellung böten". Eine unerschöpfliche Quelle köstlicher Details für den Wissenschaftler und für den Liebhaber kultur historischer Bibelots sind die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon, den Sainte-Beuve mit eiwem in die Historie übersetzten Molisre vergleicht. Frau von Deffand empfiehlt Walpole das Werk mit den Worten: „Sie würden aus dem Entzücken gar nicht herauskommen. Sie würden ein unsagbares Ver gnügen daran haben —Frauen übertreiben zu weilen gern, wenn sich aber jemand dabei so liebens würdig gibt wie Frau von Deffand — kann man da wirklich böse sein? an dem gute» Willen des Reichskanzlers, der Zabern-Kommission das verlangte Material vorzu legen, also wenigstens „Auskunft zu erteilen", war nicht zu zweifeln. Es rvac darum uuzweckmätzig und unpolitisch, den Wunsch des Zentrums uno der Rationalliberalen niederzustimme». Sie wünschten nochmalige Ver tagung und hätten aus diese Weise zweifellos die Vorlegung des Materials erreicht. Sie wären mit schliesslich aucki durchgedrungen, wenn nicht KonseroaUoen ebeusalls gegen die Vertagung stimmt hätten, weil sie. von ihrem Standpunkte lebend und anfeuernd auf diese Kreise gewirkt. Die Herren argumentieren: Was in Jerichow ge schah, mutzte bei allgemeinen Wahlen auf breite rer Grundlage sich wiederholen. Und ferner glauben sie — ob zn Recht oder Unrecht, mag unerörtert bleiben — wahrgenommen zu haben, datz auf der Linken eine gewisse Depression herrscht. Wie aber die Stimmung des Kaisers ist, ward ja wohl aller Welt bei dem GcburtS- tagscmpfang des Reichstagspräsidiuius kund, und man versichert uns, in der Beziehung sei bis lang kein Wandel, wenigstens nicht zum Bessern, eingetreten. Das alles sind Momente, die man, wenn man sich nicht in falsche Sicherheit wiegen lassen will, im Auge behalten mutz. Im gegenwär tigen Moment denkt an den verantwortlichen Re gierungsstellen gewitz niemand an das Experi ment einer Reichstagsauflösung. Aber, was steht, kann stürzen über Nacht. Längst ist in die sem Lande nichts so sicher wie der Wechsel. . . . Kunst IM- Wissenschaft. * Amtliche Nachrichten von der Universität Leipzig. Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden hat geneh migt. datz das unter dem Namen „Institut für Völkerkunde" neubearündete Universi - tätsinstitut zur Unterscheidung von dem künf tighin etwa anzugliedernden Forschungsinstitut für Völkerkunde als „Ethnographisches Semi nar der Universität Leipzig" bezeichnet wird. * Vom Leipziger Schanspielhan«. Der vierte literarischeAbenddesSchauspielhause» k>olitisetie UeberlleM Im San-e verlaufen. Aus parlamentarischen Kreisen wird uns ge schrieben: Mit der Beschlußfassung der sog. Zabern- Kommission wird wohl der Fall Zabern sein Ende erreicht haben. Wenigstens soweit an ihm der Reichstag als Faktor einer etwaigen Gesetzgebung beteiligt war. Der Verlauf der Kommissionssitzung ist für solche, die dem parlamentarischen Betrieb fernstehen, nicht ohne weiteres verständlich. Zentrum und Ratioial- liberale blieben dabei, datz erst die Retchsregierung den Stand der Geietzgebung und der militärisch.» Dienstinstruktionen in den einzelnen Bundesstaaten oorlegen solle. Also zunächst die Beschaffung von Material, das dem Reichstag von sich aus nicht zu gängig war! Ohne dieses Material konnte der Reichstag zur Sache selbst nicht Stellung nehmen, da es sich ja gerade durum bandelte, aus dem von einander abweichenden Rechte einheitliche» Recht zu machen. Man sollte meinen, dieser Standpunkt sei vernünftig und von zwingender Logik gewesen. Der Vertreter des Reichskanzlers verhielt sich wiederum keineswegs grundsätzlich ablehnend und erklärte nur: Das Material ist eben noch nicht beisammen. Man mag solche Langsamkeit beklagen. Wo mehr als zwei Dutzend Regierungen mitzuraten und mitzutaten haben, kann man eben leider mit Schnelligkeit nicht rechnen. Eine Erscheinung, die sich, nebenbei bemerkt, gerade jetzt auch anderwärts zeigt: über den Sitz des neuen Kolonialgerichtshofes schweigt alles, ob wohl die Reichstagskommission ihre Arbeit längst beendet hat und die zweite Lesung nur davon ab hängt, datz sich d«r Bundesrat schlüssig macht. Allein kür Inserat» an» Leipzig un» Umgebung Sie /INAvIAeNpreise. ,spaMg» Petitzetters Pf., »leNeklam,,,», IM., »an auawart« ro Pf., Neklomen 1.24 M., tttetne Anzeigen »tepetitzrii« nur SS pf.d.wteterbal.Nad.,Inserate von SebbrSen lm amtlichen Leit Sie Petit zeil» so Pf. cheschüftoanzeigen mit plahvorschrift im Preise erhöbt. Nadatt nackt Laris. Vetlagent Sesamtaufl.SM.Sa» Tausend auoschl. Postgebühr. Mnzeigen-flnnahm«: lohannlogaste», bei sämtlichen Ztllalen Seo Leipziger Tageblatt«» und allen ftnnonren-TxpeSttlonen Seo In- und »uslauüe». ch«schäft»st«ll» für Verlln u. Slr pr. Vran^endurg: Direktion Walter Zliegel. Vertin w. I», MargarethrnstraA« ». Zernspreckt-stnschluA: Lüyo« S»7l. Vie Memoiren -es Herzogs von Saint-Simon. Von Kurt Hüttel, Wien. Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts be richten die Memoiren des Herzogs von Saint-Simon; in rasch wechselnden Szenen gleiten die letzten Re gierungsjahre des bigotten Roi Soleil vorüber mit ihren pompösen Gestalten, dann die frivole und wüste Zeit der Regentschaft, und zuletzt das Re gime des üppigen Louis Üuinze. Als eine ver schwenderische Fülle der Farben und Linien und als ein feiner Spiegel prunkvoller, aber auch viel in timer höfischer Begebenheiten — sei es in der Galerie zu Versailles, im Feldlager oder im Salon — stellt sich das merkwürdige Buch dar, das längst als ein zeitgenössisches Dokument von unschätzbarem Werte angesehen wird. Ein Herzog und Pair von Frankreich hat diese Memoiren geschrieben, der gar mancherlei sah und hörte, wovon andere Sterbliche niemals etwas erfahren konnten; ein vollendeter Grandseigneur, der stolz war auf seinen Adel und auf seine Rechte. Zu Lebzeiten hat er eine bedeu tende Rolle eigentlich niemals gespielt, und als er in seinem achtzigsten Lebensjahre gestorben war, ent. sann man sich wohl, datz er eine beinahe krankhafte Vorliebe für Etikette gehabt und von Zeit zu Zeit den Andachtsübungen im Kloster La Trappe ob gelegen hatte — aber wie wuchs das Erstaunen, als dann allmählich durchsickerte, der Herzog hätte die ge fährlichsten Memoiren in unglaublicher Ausführlich keit hinterlassen. Dennoch sollten noch viele, viele Jahre vergehen, ehe diese wertvollen Aufzeichnungen zum ersten Male vollständig erschienen: in 21 Bänden erst 1829.30. Diese Ausgabe und eine zweite aus den Jahren 1879 ff. hat Hanns Floerke bei seiner deutschen Uebertragung sEeorg Müller, Verlag. München 1913) benutzt. Vorzüglich sind die reichhaltigen An merkungen und das biographische Register. Voran geschickt wurde eine Würdigung Saint-Simons aus der Feder Sainte-Beuves, des genialen französischen Kritikers, der hier in knappen und funkelnden Sätzen die Persönlichkeit und das Werk beleuchtet. Hans Floerke wollte aus der kaum übersehbaren Fülle des in Saint-Simons Memoiren niedergelegten Mate rials möglichst alles bringen, wofür heute noch Auf merksamkeit vorhanden ist. Vieles mutzte Wegfällen, was für die Eigenart Saint-Simons und den Cha rakter seiner Zeit nicht unbedingt wichtig ist — bei aller Bewunderung: wer hätte wohl Zeit, alle zwanzig Bände durchzulesen? Soweit die Studien des Geschichtschreibers nicht in Frage kommen, ist eine Kürzung ganz selbstverständlich. Seit Juli 1694 bis 1755, dem Todesjahre «Saint- Simon», arbeitet dieser systematische Registrier apparat, genau nnd peinlich, ohne Unterbrechung, ßtzAUeee»««»»!!»* kitr Eeiptta au» Vorort« üurch unser, Tr-aee VTA« » » aa»Spe»iteur« »moit»glt<» In» hau« gebrachtr »oaatUch I.» M., »ierteyahrUch S.75 M. Sei »er cheichitft.steU», unfern -Ural« ua» Nu»-od«N»U«o odgehvUi monatlich! M., vietteliührUch S M. daech »t« poft> iaaerhald dentschlanü» unü »er »rutschen »«louira «oaalUch 1^4 M., oierteljührUch 4^4 M., au»schIt»»Uch postdefteugei». Vu»L«Ipztg«Tag»dlatr erscheint Werktag» Imol, Sona- u. Zeiettog« Imal. du Leipzig, »en Nachbarorten un» »en Otten mit eigenen Filialen wir» -t» fldeaöauogad« noch am Ndeo» »,» Erscheinen» tu» hau» geliefett. Vertiarr Nr»aklioar In »en Zeiten >7, Zerasprech-Nnschiu-: Moadit Nr. 447. bringt am nächsten Sonnabend, den 7. März, Her bert Eulenbergs Schauspiel in vier Akten „Zeitwend e". Am Sonnabend, den 14. März ge langt des Leipziger Schriftstellers Richard Küas Drama in 5 Akten „Reveille" zur Uraufführung. Weiterhin in Vorbereitung „I u st i z", Drama in vier Akten von John Ealsworthy. * Die Uraufführung der Operette „Der kleine Salon" von Karl und Gall, Musik von Kart Petzl erlebte, wie unser Münchener Theaterreiereni telegraphisch meldet, im Gärtnerplatztheater bei guter Ausführung einen protzen Erfolg. In der nicht ungeschickten Handlung ist Alt-Heidelberg mit Operettenoptimismus gewandelt und mit Mut um frisiert worden. Die Musik ist sehr erfreulich und be sonders frisch in der Instrumentation. Das Fehlen von Schlagern und gelegentliche Reminiszenzen stören kaum. 2m ganzen handelt es sich wohl um eine der besten Operetten der letzten Zeir. Besonders interessierte das Auftauchen dec tangotötenden Furlana. v. ll. * Aus der Theaterchronit. Paul E r n st s „Ariadne auf Naxos" fand bei der Urauf führung im Weimarer Hoftheater eine an^ erkennenswerte Wiedergabe und hatte einen Ach tungserfolg. — Die Komödie „Der Faun" von Edward Knobloch errang im Hamburger Thaliatheater in der Inszenierung Iessners einen freundlichen Erfolg. — Die Frankfurter Oper gab gestern zum ersten Male Hugo Wolfs ^Eorregioo r". Unter Kraehmers Regie und Pollaks musikalischer Leitung war das Werk sorg sam vorbereitet. Cs fand eine herzliche Aufnahme. * Neue „Parsifal"-Aufführungen am Berliner Königlichen Opernhaus. Die nächste Serie von „Par sifal"-Auffübrungen der Königlichen Oper ftndet in ununterbrochener Folge vom 1. bis 15. April statt. Karfreitag, 10. April, bleiben die Königlichen Theater geschlossen. Mit Rücksicht auf die unzähligen An fragen hat sich die Generalintendantur entschlossen. Vorbestellungen auf Eintrittskarten ausnahmsweise zuzulassen. Eine weitere Serie ist für Anfang Juni in Aussicht genommen. * Andre Messager, der Direktor der Großen Oper in Paris, hat eine neue vieraktige Oper „Beatrice" vollendet, zu der die bekannten Pariser Lustspielautoren Robert de Flers und G. A de Caillavet den Text geschrieben haben. Das Werk hat am 21. März im Operntheater zu Monte Earlo seine Uraufführung. * Eine Jubiläumsausgabe für Gras Seebach: Am 1. März begeht der Leiter der Dresdner Hof theater Graf Seebach sein 20 jähriges Inten- danten-Jubiläum. Zu dieser Gelegenheit haben sich die deutschen Dichter und Komponisten zu sammengeschlossen, um dem Dresdner Intendanten in Form einer literarisch-musikalischen Ehrengabe ein Sammelwerk zu überreichen, das einen in teressanten und wertvollen Ueocrblick über die Kunft Arrftsblackt des Rockes und des poUzrürmckes der Stadt Leipzig «»»aktion im» OeschäftspeU»! Zohanni.gasf, Nr.». 4 Fernsprech-gnschlo» Nr. 14»«. 14445 mi» 14444. unserer Zeit geben wird Das Sammelbuch, das ausschlictzlich unqedrucktc Originalbeiträge enthält, und zwar Prosa, Verse. Kompositionen usw., wird zu einem bleibenden Denkmal der Dankbarkeit und An erkennung, das unsere besten lebenden Dichter und Mostler dem Grafen Seebach für seine Verdienste um die moderne dramatische Literatur und Opern dich, tcten. Das vornehin ausgestattete Werk, das im Buchhandel nicht erscheint, und nur an eine kleine Anzahl von Freunden der Dresdner Hoftheater auf dem Wege der Subskription lAnmeldungen sind an den Leiter des Kgl. Schauspiellfauses, Geh. Hofrat Dr, Karl Zeitz, Dresden oder den Verlag Kurt üsto 1 ff in Leipzig zu richten), abgegeben wird, ent hält Beiträge von Gerhart Hauptmann. Hugo von Hosmannsthal, Herbert Eulenberg, Wilhelm Lchmidtbonn, Frank Wedekind, Fr. van Eeden, Earl Srernheim, Carl Hauptmann, Paul Ernst, Otto Ernst. Hermann Bahr, Ludwig Fulda, August Strindberg. Maeterlinck, Paul Lindau, Wilhelm von «Scholz, Stefan Zwei, Richard Strautz, Eugen d Albert, Leo Blech, Mar Reger. Alfred Kaiser, Julins Bittner, M. o. Schillings, Ang. Bungert usw. * Die Entscheidung über die neue Revue des Ber liner Metropoltheaters ist nunmehr gefallen. Rach dem endgültigen Scheitern der Verhandlungen zwischen Direktor Schultz und Carl Rötzler werden die Herren Fritz Friedmann-F re derich und Walter Türczinsky den Text der Revue schreiben. Alfred Abel und Kritzi Massarn werden in dieser Revue bereits debütieren. " Professor Hermann Stange, der langjährige Musikdirektor der Kieler Universitär, wurde jetzt von der philosophischen Fakultät der Uni versitüt Kiel die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Professor Stange hat sich in der Rord mark hervorragende Verdienste um die Förderung musikalischer Kultur erworben Er ist der Begründer der schleswig-holsteinischen Mnsikseite. Seit 1878 wirkt er an der Kieler Universität. Er will seine aka demische Tätigkeit demnächst auigeben nnd steht be reits im 79. Lebensjahre. * Ein Bach-Fest in Rutzlnnd. Im März und April wird in Petersburg und Moskau das eiste ,.G r o tze Lach-Fest" in Russland ftattflnden. In fe 3 Konzerten in jeder der beiden Städte gelangen Orchester- und Chorwerke, u. a. die H-Moll Messe, zur Ausführung. Prof. Hugo Rüdel hat den ehren vollen Ruf erhalten, die Leitung zu übernehmen, und wird sämtliche Festkonzerte dirigieren. * Tenniel, der frühere Karikaturist des „Punch" ist, wie aus London telegraphisch gemeldet wir>, im Alter von 94 Jahren g e st o r b e n. Er war seit einigen Jahren erblindet. Eine seiner berühmtesten Zeichnungen behandelte den Rücktritt Bismarcks. Sie war betitelt „Die Aufgabe des Lotsen" und stellte Bismarck im Lotsenanzug, die Treppe eines mächtigen Schiffes zum Boot hinabsteigend, dar. Fürst Bismarck erhielt auf seinen Wunsch eine Originalkopie der Zeichnung vom Künstler selbst. Dennoch möchten »vir davor warnen — und wir befinden uns hier im Einklang mit den Auf fassungen sorgsamer und erfahrener Beobachter, auch solcher aus parlamentarischen Kreisen —, diese konservativen Versuche, das politische Wet ter zu machen, als so ganz unbeträchtlich beiseite zu schieben. Der Kanzler mag dergleichen nicht wollen, die gegenwärtige Regierung im Reichs lande auch nicht. Aber sind Minister, die Kanz ler mit eingeschlossen, bei uns nicht wie die Lilien aus dem Felde? Wer bürgt uns denn dafür, dass, wenn erst der neue Statthalter in Strassburg seinen Einzug nahm, die Lawine nicht ins Rollen kommt? Darüber müssen wir uns doch klar sein; die Leute, die das Auflösungs fieber schüren, denken gar nicht daran, so bald umzulernen und klein beizugebcn. Gewiss, man stösst in ihren Reihen auch bisweilen auf An wandlungen der Vernunft: erst gestern oder vor gestern hat die „Deutsche Tageszeitung" dieses Treiben ein gefährliches Spiel genannt und — sehr mit Recht — bezweifelt, ob die Ablehnung der elsässischen Kampfgesetze tatsächlich eine wirksame Wahlparole abzugeben vermöchte. Aber um die nämliche Zeit übte Herr Diedrich Hahn sich in fragwürdigen Witzen auf Kosten des Reichstags, dem er die Fähigkeit absprach, ein brauchbares Instrument für die Fortführung unserer bisherigen Tarifpolitik zu werden. Na türlich ist das alles Unsinn. Das, was man „das Festhalten an unserer bewährten Wirt schaftspolitik" zu- heissen pflegt, ist im gegen wärtigen Reichstag nicht bedroht. Eine Mehr heit für den bisherigen agrarischen Schutzzoll war von Anfang an vorhanden und sie ist bis jetzt nicht erschüttert worden: eher wurde sie durch die letzten Neuwahlen noch mehr befestigt. Einen Reichstag aber, vor dessen Augen ein lücken loser Zolltarif Gnade fände, hat es bis lang nicht gegeben, und wird es, sofern man nicht seine Basis, das Wahlrecht nämlich, ändert, wohl auch so leicht nicht geben. Nur daß. mit Vernunftsgründen in diesen Dingen leider gar nichts anzufangen ist. Das ganze Gerede von der Unverlätzlichkeit des Reichstages ist ja bare Un vernunft: Größeres für die deutsche Wehr und damit auch für die deutsche Wirtschaft hat noch kein Parlament geleistet als dieses, das um seiner 110 Sozialdemokraten willen anfangs zur Un fruchtbarkeit verlammt schien. Aber es handelt sich hier längst um eine Manie, sozusagen um Zwangsvorstellungen; wer unser politisches und gesellschaftliches Leben unbefangen beobachtet, weiss ohnehin, in wie beängstigend steigendem Maße es von derlei Zwangsvorstellungen be stimmt und beherrscht wird. Nun hat die Wahl von Jerichow noch bc- Vas vuslösungsgerede. o Berlin, 26. Februar. Die Drohung mit der Reichstagsauflösung, die dieser Tage die „Kckeuzzeituug" von Herrn Adam Roeders „Süddeutscher konservativer Korrespondenz" bezog, ist, soiveit wir sehen, in der Presse nirgends recht ernst genommen wor den. Wer sich die Natur des jetzigen Kanzlers vergegenwärtigte, wer dazu hielt, was bis in die letzten Tage hinein immer wieder von amtlichen Stellen versichert worden ist, dem musste es auch schwer "werden, sie ernst zu nehmen. Die reichsländischcn Kampfgesetze, die der Reichstag schon vorn» Jahr deutlich genug abgewieseu hatte, aus den zurückgelegten Akten des Bun desrats hervorzuholcn und sie dem Parlament zu präsentieren, könnte nur, wer von vornherein auf den Konflikt ausgeht. Und dazu ist Herr v. Bethmann doch wohl zu nüchtern — wir schrieben erst neulich hier über das gleiche Thema —, dazu ist ihm dieser Reichstag, dem er den größten Erfolg seiner Kanzlerschaft ver dankt, viel zu wenig verhaßt, sieht er die Aus sichten etwaiger Neuwahlen auch wohl nicht durch genügend rosafarbene Gläser. Was die „Südd. konservative Korrespondenz" von den kommenden großen Dingen, vom Kampf bis aufs Messer, Auf lösung und des Kaisers zürnender Entschlossen heit erzählte und die „Kl:euzzeitung" aus ihrem Eigenen dann hinzutat über die Sehnsüchte des Volks, das solchem Beginnen zujauchzen würde, war also wohl nur als ein Versuch zu bewerten, die Stimmungen zu erkunden und sie in einem ganz bestimmten Sinne zu leiten und zu be arbeiten. chule lang. Dtt- . er bend- u.II. rzelt. .45,1. iichn. iuser.
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