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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.03.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140303017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914030301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914030301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-03
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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l4. n Auf- ino hat pyro« beitern nlgegen iet von rd hier varze egung sandten e dies« ustelle« en. Die t geht igkeiten aubt. meldet ekannt- nerung rlsbald :mel- iv in Auf- lders rt, daß ebittes i durch rhoben cks den ee ge- , Vor- )ie auf ziehen, lanische konische cahtiich des camm :rtanen cesco :e sich . daß rines klt täg- mferm nkbar e aus. WWW» ! ihn: nicht : Bc- r die : der- n>or- r für unter , die r zu. ! die- ihren t, im ff'tim-- bleibt ) das Ge- r El- bleibt )alts- i zur Gc- runde »lchen rden; »weit, ndes- sind. bcns. tung, einer g zur cdoch um 'eisen hwie- eine Ber gung sver- cichs- aus- auch kom- >uny. r dre flich- ent- der Sie licht, übri- ckter- Vtensmg, 3. März lS14. Leipziger Tageblatt. Nr. l l2. Morgen-Nusysbe. Sette 3. Eigentums unterlassen sollten. Die mexika- nische Regierung richtete aus diesem Anlaß ein Rundschreiben an die fremden Gesandt schaften in Mexiko und eine Note nach Washington, worin sie kundgibt, das; die Zivi lisation es erfordere zu verhindern, daß die mexika nischen Rebellen von den Vereinigten Staaten Waffen erhielten, da sie unter politischem Vorwand Verbrechen begehen, während die gesetzmäßige Regierung die größten Opfer bringe, um Eigentum und Interessen von Einheimischen und Fremden zu garantieren. Koloniales. Der Ueberfall auf die Forstexpedition in Neu-Mecklenburg. Das Amtsblatt für Deutsch-Neuguinea veröffent licht die Berichte des Oberförsters Deininger und des Forstasseffors Kempf über Len Usbersall, den sie am 13. Dezember vorigen Jahres unter größter Lebensgefahr bei dem Orte Do- ronzuan im südlichen Neu-Mecklenburg zu bestehen hatten. Aus den Berichten ergibt sich das Nach stehende: Etwas unterhalb von Poronzuan, wo die Träger der Expedition am Morgen des 13. Dezember raste ten, hatten Deininger und Kempf an einem Kreuz wege Halt gemacht. Von drei Leuten des Ortes freundlich begrüßt, erkundigten sie sich, welcher Weg nach dem Dorfe Fontalis führe. Darauf ging Dei ninger auf das Dorf zu, um die Träger wiü>er in Bewegung zu sehen. Er war etwa 50 Meter vom Dorfe entfernt, als ihm die Träger in eiliger Flucht entgegenstürmten, verfolgt von den mit Speer und Beil bewaffneten Eingeborenen. Deininger erhielt, ehe er ausweichen konnte, einen Axthlev und fiel bewusstlos in den Busch, während die Eingeborenen in der Richtung auf Assessor Kempf weiterstürmten, der sich schleunigst mit Pistole und Schrotflinte bewaffnete und mit den bei ihm be findlichen 3 Polizeijungen auf den Feind feuerte- Als Deininger wieder bei Bewusstsein war und laut nach der Pistole rief, kamen 2 Eingeborene auf ihn zu, die er durch Fusstritte gegen den Bauch zurück- - schleuderte. Dann begab sich Deiniirger durch die kämpfenden Parteien und gegen das Feuer der Po lizeijungen zu Assessor Kempf, bewaffnete sich mit seiner Pistole und konnte noch rechtzeitig einem Po- lizeisoldaten befehlen, auf denselben Eingeborenen, der ihm den Arthieb beigebracht hatte und jetzt un mittelbar hinter ihm stand, zu schieben. Da dieser Schub den Schuldigen zu Boden streckte, und die übrigen Eingeborenen rasch im Busch verschwanden, eilte Deininger auf das Dorf zu, lieb sich aber durch zwei ihm folgende Polizeisoldaten zur Rückkehr nach dem Kreuzwege und zur Vereinigung mit Assessor Kempf bewegen, weil die Eingeborenen die Expe dition von drei Seiten einaeschlossen hatten. Wegen des Mangels an ausreichender Munition und in der Annahme, das; sechs im Dorre befinüliche Polizei soldaten getötet seien, traten Deininger und Kempf den Rückmarsch an und gelangten abends zur Pflan zung Hilalon. Der Pslanzungsleiter Rinck war durch rwei Träger schon vorher von dem Ueberfall benachrichtigt und batte eine Pinaffe nach Nama- tanai geschickt, so dab Stationsleiter Brück ner am folgenden Tage in Hilalon eintreffen und am 15. Dezember mit 30 Gewehren am Tatort sein konnte. Nach zwei Zusammenstöben mit den sich zu- rückzichendcn Eingeborenen kehrte die Expedition nach Hilalon zurück, weil hier ein Ueberfall drohte. Von dem Ergebnis der anschließenden Strafexpe dition des Hauptmanns Prey wird noch nichts be richtet. Ueber die Gründe des Ueberfalles ist nichts bekannt: er erscheint um so seltsamer, als in der dortigen Gegend weder Träger noch Essen für die Polizeisoldaten und Träger requiriert worden waren. Ohne die vorzügliche Haltung der Polizei soldaten wäre Oberförster Deininger, wie er selbst hcroorhebt, nicht mit dem Leben davongekommcn. Nachrickten vom Tage. Furchtbare Ltürme in den Bereinigten Ltaaten. New York, 2. März. Ein sehr heftiger Sturm hat am Sonn tag abend in dem Gebiet gewütet, das von Pittsburg und Buffalo westlich und Hatteras und Maine östlich begrenzt wird. Der Sturm hat an den Eisenbahnen sowie den Telegraphen- und Telephonleitungcn großen Schaden angerichtet. Zahlreiche Orte sind vom Verkehr ab geschnitten. In New York fielen 9^ Zoll Schnee. In der Umgebung von New Pork sind fünf Personen umgekommen. Mehrere Schiffe sind an der Küste von Neu-England gestrandet. Der langjährige Chefredakteur der «Westlichen Post" in St. Louis, August Diez, ist am Sonnabend abend, wie aus Stuttgart berichtet wird, dort im Hause seiner Verwandten, wo er Er holung von schwerer Krankheit suchte, im Alter von 51 Jahren gestorben. * Den Debrecziner Attentätern auf den Fersen. Aus Bukarest wird drahtlich gemeldet: Der Polizei war cs gelungen, den Urhebern des Debrecziner Anschlages, Catarcu und Kirilow, die im Hotel Minerva abgestiegen waren, auf d i e Spur zu kommen. Durch die Veröffentlichung des von der Czernowitzer Polizei gegebenen Sieckbriefes seitens der Blätter aufmerksam gemacht, konnten die Ver brecher imAutomobil nach Ploesci flüchten Abramow und Mandatesku, die den Flüch tigen ihre Pässe gaben, sind verhaftet worden. * Die Zöglinge der Kunstakademie beschlossen, wie aus Paris. 2. März,gemeldet wird, gegen den Staat einen Schadenersatzprozeh anzustrenaen, weil das Unterrichtsministerium seit längerer Zeit die Zinsen, die aus der zwei Millionen Fr betragenden Chenevard-Stiftung herrühren, trotz ausdrücklicher. Bestimmung der Stiftungsurkunde nicht zur Ver teilung gebracht hat. * Entsetzliches Familiendrama. Aus Paris,2. März, wird gemeldet: Ein furchtbares Familien- drama hat sich am Sonntag in dem Vorort Perreux abgespielt. Die dort wohnende Rentnerin Maurice, die lebensgefährlich erkrankt war, rief ihren Sohn und ihren Bruder an ihr Krankenlager, um beide, die in Unfrieden lebten, zu versöhnen. An statt auf die Bitten der Mutter zu hören, erhob der Sohn gegen seinen Oheim die heftigsten Vorwürfe und gab. als dieser ihn beschwichtigen wollte, vier Revolverschüsse auf ihn ab. Der Getroffene wurde sterbend ins Krankenhaus gebracht. Der Täter wurde verhaftet. Atzte Depeschen und Ferrrsprechrneldimge«. Der Reichskanzler in Hamburg. Hamburg. 2. März. Der Reichskanzler ist heute abend kurz vor 7 Uhr einer Einladung des Senats entsprechend auf dem hiesigen Hauptbahnhos eingetroffen, wo er von dem preußischen Gesandten von Bülow empfangen wurde. In der Be gleitung des Reichskanzlers befinden sich Unter staatssekretär Wahn schaffe und Oberleutnant Freiherr von Sell. Der Reichskanzler nimmt in der preußischen Gesandtschaft Wohnung. Nachklänge zum Falle Zabern. (Eigene Drahtberichte.) Berlin, 2. März. Die Verteidigung der wegen Beleidigung des deutschen Kron prinzen angeklagten Redakteure der „Welt am Montag", Alfred Scholtz und Hans Neuß, hat den Antrag gestellt, zu der Verhandlung, die auf Donnerstag vor der 4. Straf, kammer des Landgerichts I angesetzt ist, den Obersten v. Reuter als Zeugen zu lochen. Zabern. 2. Mürz. Die von General v. Deim ling, Leutnant v. Forst ner und Sergeant Höflich gegen den Verleger des .^Zaberner An zeigers" anhängig gemachten Strafverfahren sind durch Beschluß der Strafkammer am heutigen Montag eingestellt worden. Die Einführung des bayrischen Kronprinzen in den Staatsrat. (E'gener Drahtbericht.) München. 2. März. Unter dom Vorsitz des Königs wurde am heutigen Montag in der Re sidenz ein Staatsrat abgehalten, in dem die feierliche Einführung des Kronprinzen in den Staatsrat stwttfand. Ehrengabe für das Sozialdemokratische Sängerfest in München. (Eigener D r a h t be r i ch t.) München, 2. März. Der Magistrat der Stadt München bewilligte 3000 M. zu Ehren des Sozialdemokratischen Sängerfestes, das zu Pfingsten in München veranstaltet wird. Ms -er ba-ijchen Zweiten Kammer. Karlsruhe, 2. März. Zu Beginn der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer begründete Abg. Frank-Mannheim eine sozialdemokratische Inter pellation betr. die Militärgerichtsbarkeit, den Waffengebrauch des Dtilitärs und die Mt- wirkung desselben bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen N^e und Ordnung. Die Interpellation beantwortete der Minister des Innern Freiherr von Bodman: Die rechtliche Grundlage des Waffen gebrauchs des Militärs gründet sich in Baden auf 8 13 der Militärkonvcntion von 1870 zwischen Preußen und Baden. Derzusolge darf der Waffen gebrauch des Militärs nur erfolgen, wenn die Zivil behörden das Militär anrusen. In die badischen Be stimmungen wurde die Anordnung der preußischen Kabinettsorder von 1820 nickst ausgenommen. Ein Einschreiten des Mili^itr'S aus eigenem Recht ist im allgemeinen Unstatthaft; nur wenn im Falle eures Aufruhrs die Zivilbehörde außerstande ist, militärische Hilfe zu erbitten. Die preußische Militärbehörde hat sich einverstanden er klärt. Für die in Baden stehenden Truppen gelten nur die landesgesetzlichen Bestim- m ungen. Das hat auf Anfrage auch das Kriegs ministerium bestätigt. — In Besprechung der Inter pellation erklärten sich sämtlich« Parteien, auch die sozialdemokratische, von der Regierungs erklärung befriedigt. Aus dem oldenburgischen Landtage. Oldenburg. 2. März. Im Landtag wurde am Montag eine Interpellation Müller-Brake verhan delt, in der dieser die Negierung befragte, ob die Landwirtschaftskammer ihre gesetz, liche Kompetenz überschreite, wenn sie über den Verein bremischer Eetreideimporteure den Boykott wegen Lieferung unreiner russischer Gerste verhänge. Der zuständige Minister erklärte, darin nichis Bedenkliches zu finden. Da aber die Bremer Handelskammer eine Untersuchung der An gelegenheit veranstalte, habe er die Kammer veran laßt, sich zurückzuhalten. Der Landtag nahm ein stimmig einen Antrag an, der die Regierung ersucht, im Bundesrat dahin zu wirken, daß Maßnahmen ge troffen werden, welche die Einfuhr reiner Futter gerste gewährleisten. Di« Füllung des Rhein-Herne-Kanals. (Eigener Drahtbericht.) Herne, 2. März. In Gegenwart von Vertretern der Königlichen Kanalbau-Direktion in Essen und des Königlichen Kanalbauamtes in Herne ist am heutigen Montag vormittag zehn Uhr mit der Füllung des Rhein-Herne- Kanals begonnen worden. Die Füllung wird voraussichtlich zwei bis drei Monate dauern. Das Befinden des Kardinals Kopp hoffnungslos. Troppau, 2. Mürz. Die Kardinal Kopp behan delnden Aerztc haben heute abend 6 Uhr folg:nden Bericht ausgegeben: Der Zustand des Patienten ist Hoffnung»- l o s. Das Leben zählt nur noch nach Stunden. Es ist bereits Agonie eingetretcn. Bischof Boß schwer erkrankt. (Eigener Drahtbericht.) Osnabrück, 2. März. Ein zweiter hoher deutscher Kirchensürst ist gefährlich erkrankt. In dem Zustande des Bischofs von Osnabrück Dr. Voß ist eine ernste Verschlimmerung «ingetreten. Sein Ableben wird stündlich erwartet. Vortrag Dr. Stresemann» in der Sektion Steiermark des Bunde» österreichischer Industrieller. Graz (Steiermark), 2. März. Auf die Einladung des Bundes österreichischer Industrieller sprach am Freitag in der Versammlung der Sektion Steiermark des genannten Bundes Syndikus Dr. Stresemann über industrielle und Arbeitgeberfragen. Die Ausführungen des Redners über die Stellung der Industrie Deutsch land», über deutsche wirtschaftliche Aufgaben und Ziele lowie über die Organisation der deutschen Ar- oeitgeoer in den Arbeitgeber-Verbänden und Stretk- entschädigungs-Gesellschaften fanden die ungeteilte Zustimmung der aus ganz Steiermark anwesenden Industriellen, vor allem die Mahnung, nicht da» Koalitionsrecht der Arbeiter anzugrelsen und ihre Opferwilligkeit zu kritisieren, sondern von diesem Koalitionsrecht Gebrauch zu machen und starke Industrie- und Arbeitgeber-Organisationen zu begrürweu. Ver Nachtragsetat für -ie Zlotte !m englischen Unterhaus. London, 2. März. Unterhaus. Der Erste Lord der Admiralität Churchill brachte heute den Nachtraasetat für die Flotte ein, der 2'/- Millionen Pfund beträgt und den Gesamtetat auf 48800 000 Pjuird steigert. Der Minister begründete die Nachtragsforderung. Diese sei verursacht durch höhere Kosten der Oelvorräte (500000 Pfund), durch ein neues Programm für Flugzeuge (250 000 Pfund), durch höhere Löhne auf den Werften (200 000 Pfund), durch die Beschleunigung und den früheren Beginn d«s Baues von drei Schlachtschiffen des Programms 1913/14 mit Rücksicht auf den Aufschub des kanadi schen Flottengesetzes, sowie dadurch, daß auf den Privatwerften der Bau der von den Parlamenten bewilligten Schiffe schneller vonstatten gegangen sei. Churchill bemerkte im einzelnen: Der Preis für Oel einschließlich Fracht habe sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. In England befänden sich jetzt Vorräte, die den Bedarf der gesamten Oel ver brauchenden Schiffe für drei Friedensjahre einschließ lich der Manöver beträchtlich übersteigen. Ebenso würden die Vorräte für ein ganzes Kriegsjahr aus reichen. Die Oelvorräte ständen in einem bestimmten Verhältnis zu der Zahl der vorhandenen Schiffe mit Oelfeueruug. Die Admiralität habe es für richtig gehalten, die Neservevorrüte etwas zu vergrößern. Daher die Ueberschreitung des Etats. Die Nachtragssorderungen für das Flug wesen seien verursacht durch den Bau von Luft schiffen und Schuppen. An Luftschiffen starren Systems seien bestellt ein Zeppelin, ein Astra Torres aus Frankreich, sowie bei Armstrong drei Luftschiffe italienischen Typs, von denen zwei in England gebaut würden. Das englische Programm bleibe zwar hinter dem zurück, das Frankreich und Deutschland sich leisteten, aber angesichts der großen steigenden Ueberlegenheit Englands in Wasserflugzeugen sei das jetzige Pro gramm ausreichend. Was den früheren Beginn des Baues der drei Schlachtschiffe betrifft, der durch den Aufschub des kanadischen Flottengesetzes verursacht werde, führte Churchill aus, daß darin keine Ab weichung von dem Standard von 60 Prozent liege. Es würden nur 450 000 Pfund im Jahre 1914 aus gegeben. statt zwei Jahre später. Denn in diesem Jahre würde die kanadische Flottenvorlage keine großen Fortschritt« machen können. Dir allge meine Flottenpolitik, namentlich die mari time Lage im Mittelmoer, wird Churchill beim Flottenetat für 1914/15 vertreten. Hochzeit im Hause des Sultans. Konstantinopel, 2. März. Die Hochzeit des Kriegs Ministers Enver Pascha mit einer Nichte des Sultans wird am Donnerstag vollzogen werden. Zur Untersuchung des Todes des Engländers Benton. Washington, 2. März. Präsident Wilson er klärte heute vormittag, die Verzögerung der Abreise der Kommission zur Untersuchung des Todes Bento ns sei nicht allein durch die Weigerung des Generals Villa veranlaßt, sie vor Be fragung des Oberbefehlshabers Carranza durch die Washingtoner Regierung zu empfangen, sondern auch durch den Wunsch der Kommissionsmitglieder nach ergänzenden Anweisungen aus Washington. Der Deutsch-Amerikaner Busch tot. Chihuahua, 2. Mürz. General Villa äußerte, er sei überzeugt, daß der Deutsch-Amerikaner Busch tot sei. Busch sei aus Juarez freigelaffcn und zwei fellos durch die Feinde getötet worden. Der unsittliche Dresdener Karneval. W8I-. Dresden, 2. März. Wie wir schon mel deten, ist gegen die Veranstalter des Karne- valfestzuges in Dresden, den Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs und die .stunst- studierenden, bei der Kgl. Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet worden, und zlvar auf Grund des 8 184 des StrGB. betr. unzüchtige Darstellungen. Es handelt sich um die Grup pen „Universität Dresden", „Geburtenrückgang" und „Fleischbeschau", die als unzüchtig und öffentliches Äergernis erregend bezeichnet wer den. Tie Stadtverordneten, die 2000 Mark für den Karnevalfestzug bewilligt haben, werden sich ebenfalls mit der Angelegenheit be schäftigen. Jasmatzi gegen Zasmatzi. TreS-en, 2. März. Ein Prozeß um 400 000 Mark wurde heute vom Landgericht Dresden entschieden. Die bekannte Zigaretten fabrik Georg A. Jasmatzi, Aktien- »gesellschaft, klagte gegen den Konsul Has-- matzi, den Inhaber der Firma Georg Fas- matzi L Söhne, auf Zahlung einer Konven tionalstrafe von 400 000 Mark, weil der Konsul angeblich seine jetzige Firma gegründet habe vor dem Ablaufe einer vertragsmäßig festgclegten Frist, die bis zum 13. März 1010 lief. Das Ge richt sah indessen eine Vertragsverletzung nicht als vorliegend an lind erkannte auf kostenpflich tige Abweisung der Klage. Das Abschiedsgesuch des Generaldirektors v. Schillings abgrlehnt. Stuttgart, 2. März. Generalmusikdirektor Dr. von Schillings hat mit Rücksicht auf die neuerdings gegen ihn gerichteten Angriffe, die in hiesigen Zei- tuirgen zum Ausdruck kamen, um seine Ent lassung aus dem Verbände der Königlichen Hof theater gebeten. Dieselbe ist ab gelehnt wor den, da die bisher in keiner Weise erwiesenen Be schuldigungen einen solchen Wunsch weder recht fertigen, noch einen Anlaß bieten, daß Herrn von Schillings entgogengebrachte Vertrauen zu entziehen. Ausschreitungen von mehreren Soldaten. Straßburg, 2. März. Der Polizeibericht meldet: Gestern abend zwischen 10 und 11 Uhr verübten eine größere Anzahl Soldaten (Pioniere) in mehreren Wirtschaften am Fischcrstadcn und in der Krutenaustraße einen derartigen Skandal, daß mehrmals eingeschritten werden mußte; auch Sachbeschädigung wurde verübt. Zivilisten waren nicht beteiligt. Anzeige ist erstattet. die norwegische viermafterbark „Tasmaa" gescheitert. 13 Ma«, ertrunken. Hamburg, 2. März. Die norwegische Bier masterbark »Tasman ist in der Nordsee gekentert. Ein Fischdampfer hatte «in Boot ausgesetzt und 8 Mann der Besatzung der Bark gerettet. 13 Mann der ves»tz»»s solle» ertrunken sei». Die Seret- ttta» Wurden i» Ntt»» Wetemdet, Schwere Explosion. Werden (Ruhr), 2. März. Heute abend ereignete sich in der hiesigen deutsch-holländischen Kapoksabrik von Thomas L Voßkamp eine schwere Explosion. 4 Personen sind schwer, zwei leicht verletzt worden. Di« Fabrikgebäude sind nieder gebrannt. Zur Stran-ung -es -rutschen Dampfers -Zanzibar". Madrid, 2. März. Nach Meldungen aus Ceuta ist der Hamburger Dampfer „Zanzibar" morgens 5 Uhr beim Kap Tiris, nordwestlich Ceuta, ausgelaufen, während der Kapitän aus der RcÄ>e von Tanger zu sein glaubte. Die Entsendung spanischer Knogsschisfe an die Unfallstelle bezweckt, einen etwaigen Angriff der Kabylen zu verhüten, d«r jedoch bis heute vormittag nicht stattgefunden hat, und den Dampfer möglichst ab zuschleppen. Hamburg, 2. März. Ladung und Mann, sch ast des ausgelaufenen Dampfers „Zanzibar" sind bisher ungefährdet. Köln, 2. März. Die „Köln. Ztg." meldet aus Tanger: Die Mannschaft des im Andjeragebiet gestrandeten deutschen Dampfers „Zanzibar" sei von dem dortigen Kaid gastlich ausgenom men worden. Berlin, 2. März. Auf die Nachricht von dem Auf laufen des Dampfers „Zanzibar" an der nord marokkanischen Küste lmt der auf der Heimreise be griffne Kreuzer „Kondor", der heute in Tanger eintreffen sollte, Befehl erhalten, sich zwecks Hilfeleistung zur Unfallstelle zu be geben. Vas Unwetter in New Hork. NewPork, 2. März. Der gestrige S ch n e e, sturm, der der schlimmste seit dem Jahre 1888 gewesen ist, hat unübersehbare Folgen ge zeitigt. In NewPork und den Nachbar, staaten herrscht ein förmliches Chaos. Alle Verkehrsmittel sind brachgelegt. Besonders im Staate New Jersey sind viele Züge auf offener Strecke eingeschneit. Aus New York wurde am Sonntag kein Eisenbahnzug abgelassen. In der Nacht zum Dienstag wird man ohne Licht und am Morgen ohne Milch und Nahrungsmittel sein, da eine Versorgung der Stadt mit solchen fast unmöglich ist. Die Telegraphenlinien der Western Union Tele graph Company sind zerstört. Sämtliche Tele phone find unbrauchbar, nur eine Linie »ach Washington ist im Verkehr. Wiewohl der Schnee fast einen Meter hoch liegt, dauert der Schnee fall noch an. Der Sturm hat sich über die ganze atlantische Küste von Virginia bis Pittsburg aus gedehnt. Der Verkehr auf der Long Zsland-Bahn ist völlig unterbrochen. Vermißt werden sechs Schiffe, von denen man befürchtet, daß sie in dem Schneesturm untergegangen sind. Letzte Lokattmchrichten Leipzig 3. Ätärz. * Jahresversammlung der vereimgung deutscher Sportartikelfabrikanten. Am Montag abend hielt dieser Verband in Hotel dc Pologne seine dies jährige Jahresversammlung ab, in der nach be grüßenden Worten des Vorsitzenden, Th. Amberg- Hildburghausen, der Redakteur Oskar Peters einen fesselnden Vortag hielt über di« Vorteile des Zusammenschlusses der deutschen Sportartikelindustrie. Der Referent er innerte einleitend an die Gründung des Verbandes, der in seinem vierjährigen Bestehen bedeutungsvolle Arbeit für die gesamte deutsche Sportindustrie ge leistet habe. Namentlich di« Vertretung gemein samer wirtschaftlicher Interessen bei den maß gebenden Behörden durch die Vereinigung habe zu recht befriedigenden Erfolgen geführt, und auch unsere deutschen Sportverbände hätten den Wünschen des Verbandes, deutsche Sportgeräte zu bevorzugen, bereitwillig entsprach». Derselbe Redner hielt im Anschluß hieran einen zweiten Vortrag über: Die sportliche und wirtschaftliche Bedeutung einer deutschen Wanderausstellung „Sport und Spiel". Diese Ausstellung soll berufen sein, das Interesse für sportliche Betätiung in die weitesten Kreise des deutschen Volkes zu tragen. Die Aus stellung, die Mitte dieses Jahres erstmalig in Leipzig veranstaltet werden soll, zerfällt in 20 Gruppen, und sie soll in einem Zeitraum von etwa 2 Jahren die größeren deutschen Städte be suchen. Die Dauer der Ausstellung sei in den Groß städten auf etwa 14 Tage, in Mittelstädten auf etwa 8 Tage gedacht. Dieser Zeitraum werde genügen, um ihr einen vollen sportlichen und finanziellen Er folg zu sichern, und bis zum Beginn d«r 6. Olympiade würden dann nahezu alle größeren deutschen Städte besucht sein. Der Referent verbreitete sich alsdann ausführlich über die Kosten der Ausstellung, der zu erwartenden Beteiligung usw. Veranstalter der Aus stellung ist die Vereinigung deutscher Sportartikel fabrikanten. Zur Deckung der Kosten sollen außer den Mitgliedern der Vereinigung sämtliche deutschen Sportverdände und die Au^tcllerfirmen beitragen. Rach einer längeren Beratung erklärte sich die Ver sammlung im Prinzip mit dem Projekt einverstanden, machte aber ihre endgültige Zustimmung davon ab hängig, welchen Beschluß der einzusetzende Arbeits ausschuß nach eingehender Prüfung des Projektes (namentlich nach der finanziellen Seite hin) fassen wird. — Im weiteren genehmigte die Versammlung den gedruckt vorliegenden Jahresbericht nebst Rechenschaftsbericht und vollzog dann die Dor- standswahlen. Mit der Erledigung einer Reihe interner Angelegenheiten fand die Hauptversamm lung ihr Ende. SO Leiten UM- Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 22 Seiten, zusammen Lwupf '.Gleiter: r«. Vernh. Westen»»»»««. Verantwortlich« Schristleiter: i.:. n. -r. Arn« GRnt»««; s-r die Landet«,eitun« Wnlttzer Lchinvler: sür Leipziger um sächsisch« Anne!-""- - « ». v. Vnttlar: sür Kunst und Wissen ¬ schaft Lr. Friedrich -«»recht i. V ; sür Munk Sngen Segnitz: Sport und Spiel Alfrc» Perl«; Gericht - Haarsrl»; sür die Stoisch, Bäder- und BerkebrAzcitung Lnvnnn ltzlrtz««. — 8»r den Anzeigenteil Hein«. Bals««. «erlag:LeiP»i«erra«e»latt, Gesellschaft »itbefchrlinster dastun» Drnck: Mich« ch sttlrsten st» -Weich
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