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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191402224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-22
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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Seite 28. Nr. 96. Somttags-Nusgade. Leipziger Tageblatt srmmss, 22. Fevrusr ldl4. A. IchlilisHachu schkr Pmikmck. SeschästsberichL für 1913. Im Berichtsjahr ist der seit 1809 andauernde wirt jchaftlichc Aufstieg zum Stillstand gekommen. Den Anftoß hierzu gab die durch die Balkanwirren ge schaffene unsichere politische Lage. Der Konjunktur umschwung trägt aber, da man sich vorher von speku latroen Uebcrtc.eibun.gen serngehallen hatte, nicht den Charakter einer Krisis, sondern vielmehr den einer allmählich und ruhig sich vollziehenden Entspannung. Das allseitig zu beobachtende Streben nach Konso lidierung, das unser ganzes wirtschaftliches Leben durchzieht, haben auch wir uns als Richtschnur dienen lassen. Wir haben zum Zwecke der Leiseitiguilg alter Schäden uns zu durchgreifenden Maßnahmen entschlos sen, die zwar augenblicklich unseren Aktionären Opfer auserlegen, gleichzeitig aber für die Zukunft erhöhte löarantien für eine gesunde Fortentwicklung unseres Institutes geben. In der vorliegenden Bilanz ist der neben dem ge setzlichen Reservefonds bisher ansgewiesene Spezial- Reservefonds von .6 9 300 000 —, den wir in früheren Jahren als eine Art Delkredere-Fonds für unsere in dustriellen Engagements gebildet hatten, zur Aus lösung gebracht worden. Der dadurch freigewordene Betrag hat in Höhe von ca. K 0 500 000.— zur Herab minderung des großen Postens „unnotierte Werte" Berwendung gesunden. Diese große Abschreibung haben wir weniger deshalb vorgenommen, weil ein zelne in dieser Position enthaltene Werte als zu hoch eingeschätzt angesehen werden könnten, sondern weil uns der Posten in seiner Gesamthöhe der Reduktion bedürftig erschien. Gleichzeitig sind wir dadurch in die Lage gesetzt, die Einzel werte so zu Buch zu stellen, das; wir einmal in der von uns angestrebtcn Verwer tung freiere Hand haben und da» wir ferner, unter Voraussetzung normaler Entwicklung, auch mit Ge winn bei Abstossung rechnen können. Bon gleichen Gedanken ausgehend, haben wir den Restbetrag des Spezial-Reservefonds von. 1t 2 800 000.— zur Herabsetzung der Bilanzposten „Sonstige Im mobilien" und „Hypotheken" verwendet. Diese Art der Auflistung des Spezial-Resevefonds bringt unser Bestreben zum Ausdruck, in Zukunft solche Interessen nahmen zu vermeiden, die im Laufe der Entwicklung zu löst gen Festlegungen führen können. Wie die das Vorjahr etwas übersteigenden Ee- winnzisf.nn ertennen lassen, lväre die Ausschüttung der vorjäyrigen Dividende wieder möglich gewesen; indessen haben wir in Verfolgung des geschilderten Programms vorgezogen, die diesjährige Dividende auf 3 zu beschränken und aus dem darüber hinaus gehenden Gewinn 3000000.— zu Rückstellungen aus Debitoren zu verwenden. Wenn wir es auch in Zukunft uns angelegen sein lassen werden, unter allen Umständen an unserer inneren Erstarkung weiter zu arbeiten, so geben doch die jetzt vorgenommenen Ab schreibungen und Rückstellungen eine gesunde Grund lage für eine von Wechselfällen möglichst unabhängige Dividendenpolitik. Unser am Schlich des Berichts er- solgender Vorschlag zur Gewinnverteilung sieht ferner die Abrundung des gesetzlichen Reservefonds auf 25 000 000.—, sowie eine Abschreibung auf Bank gebäude von .1c 300 000.— vor. Das Berichtsjahr brachte in seinem Verlauf eine auffallende Besserung unseres lzcimischen Geldmarktes mit sich. Einmal lzat es sich gezeigt, das; dieser auch in einer Periode ungünstiger Gcldoerhältnisse ohne ausländische Hilfe auskommen kann; denn die sonst so zahlreichen fremden Guthaben fehlten das ganze Jahr über dem heimischen Geldmärkte fast vollständig, ohne dast irgendwelche störende Rückwirkungen sich bemerk bar gemacht hätten. Andererseits ist es der Reichs bank, was uns besonders bemerkenswert erscheint, so gar geglückt, ihre systematisch auf Erhöhung der Gold reserven gerichtete Politik mit großem Erfolge zu be treiben; sic ist unter sämtlichen europäischen Roten- lxrnken, n>as die Höhe ihrer Goldbestände anbelangt, von der fünften an die dritte Stelle gerückt. Ein offizieller Satz von 6<A, den das Wirtschaftsleben beinahe das ganze Jahr hindurch tragen mutzte, hätte indessen kaum genügt, um die Goldreserven auf einen so hohen Stand zu bringen. Vielmehr haben eine überaus günstige Ernte und die gesteigerte industrielle Exporttätigkeit dieses Rüstungswerk insofern erleich tert, als sie die Grundlage gaben zu einer für uns günstigen Zahlungsbilanz. Während unsere Waren einsuhr um einen nur geringen Betrag gestiegen war, hatte die Ausfuhr eine Zunahme erfahren, die uns den englischen Rekordzifscrn nahe brachte. Sichtbar trat die Besserung des Geldmarktes erst im letzten Quartal hervor. Zwar hatte, nachdem im April die Zinssätze auf dem höchsten feit Jahren dagewescncn Stande angckommen waren, in den folgenden Monaten eine Ermäßigung sich angebahnt, aber die Rcichsbank hat ihren Diskont erst im Oktober von 0 auf 5>/-, und im Dezember auf 5 herabgesetzt. Im neuen Jahr Imt bisher die sinkende Tendenz der Zinssätze angc Imltcn, so daß zwei weiter« Diskontcrmäßignngcn aus t'/L und 4 7!, haben folgen können. Damit hat die Rückkehr zu nonnalen Ecldvcrhältnissen auch ihre offizielle Bestätigung erfahren. Die veränderte Geldmarktlagc ist die natur gemäße Folge der Rückkehr des politischen Vertrauens und vor allem der rechtzeitigen Einschränkungen, wo durch sich auch eine Gesundung des Kapitalmarktes vorbereitet. Die schon in unserem letzten Berichte geschilderten ungünstigen Verhältnisse auf dem Berliner Bau- und Terrainmarkt haben auch im ab gelaufenen Geschäftsjahr sortgedaucrt. Die Be schaffung erster Hypotheken war nur zu sehr drückenden Bedingungen möglich und zweite Hypo theken waren kaum erhältlich, was zur Folge hatte, daß die Bautätigkeit vollständig gelähmt war. Da durch ist auch der Geschäftsgang der uns nahe stehenden Terrain-Gesellschaft Groß Berlin G. m. b. H. ungünstig beeinflusst worden; diese hat, abgesehen von einzelnen Verkäufen, eine eigentliche Verkaufstätigkeit nicht entfalten können. In den Vermietungen ist indessen eine unverkennbare Besserung eingetreten. Um die inneren Verhältnisse der Gesellschaft zu stärken, sehen wir von der Be rechnung von Zinsen und Provision für den ein geräumten Kredit in Höhe von zurzeit rund .<t 11000 000 — ab. Die Tätigkeit der Gesellschaft wirb sich künftighin ausschließlich auf die Ab wicklung ihrer jetzigen Engagements beschränken. Dio Sicherheit des angegebenen Kredites steht auch unter Zugrundelegung der heutigen Erundstückswertc außer Frage, unsere Beteiligung selbst ist ab geschrieben. Die von uns im Konkurse der Baufirma Kurt Berndt mit dem Konkursverwalter getroffene Vereinbarung läßt die im Vorjahre gemachte Rück stellung als vollkommen ausreichend erkennen. Bei der Versteigerung des Hotelunternehmens der früheren Boardinghouse Aktiengesell schaft ist die von uns verbürgte erste Hypothek von .1t 6 500 000.— durch Abzahlung auf .1t 5 000 000.— ermäßigt worden; für unsere Bürgschaft besitzen wir nach wie vor einwandfreie Rückecckung. In dem Bestände unserer Konsortialbeteiligungen an sonstigen Terraingesellschastcn. deren Gesamthöhe rund .1t 2 900 000.— beträgt, ist eine wesentliche Veränderung gegen das Vorjahr nicht eingetreten. In der Eisenindustrie, deren Lage wegen unserer engen Beziehungen zu ihr für uns von be sonderer Bedeutung ist, äußerten sich zuerst die symptomatischen Anzeichen des Konjunkturrückganges. Preisunterbietungen folgten Klagen über langsamen Abruf und schlechten Eingang neuer Aufträge. Diese veränderte Lage fiel gerade in eine Zeit, in der sich die großen Werke auf eine stark gesteigerte Pro- dukrionsmöglichkeit eingerichtet hatten. Die Schwer industrie fand indessen einen gewissen Ausgleich durch gesteigerte Lxporttatigkeit und durch die großen staatlichen Aufträge. Der Kohlenbergbau ist von dem Konjunkturumschlag weniger getroffen worden als die Eisenindustrie. Aus den im zweiten Halbjahr 1913 veröffentlichten Abschlüssen unserer führenden Werke ist allerdings noch in keinem Falle der Niederschlag der sinkenden Konjunktur zu er sehen, wohl aber wird man möglicherweise für das Jahr 1914 trotz der großen stillen Rückstellungen, die die Werke in dem vergangenen Jahre gemacht haben dürften, mit teilweisen Dividendenreduktionen zu rechnen haben. Eindringlicher sind die Klagen aus einem Teil der weiterverarbeitenden Industrien, in denen eine konjunkturausgleichendc Preispolitik nicht möglich ist. Die in Betracht kommenden Industriezweige klagen fast durchweg über mangelnden Absatz und hohe Nohstroffpreise, wogegen die Preise für ihre Fcrtigfabrikate infolge allseitiger starker Konkurrenz einen außerordentlichen Tiefstand erreicht haben. Die Kohlenzechen Trier und Hermann machen in ihrem Ausbau rasche Fortschritte. Bei Trier betrug die Kohlenförderung 1018 865 t (673 339 r i. V ), die Kokserzeugung 148 610 t s26 4ti5 t i. V ), der Betriebsüberschuß brutto .1t 3 728 589.64 s.tl 2 034 411-08 i. V.) Die Zeche Hermann hat ihre Gesamtförderung von 299 539 r auf 455 491t gesteigert; der Brutto-Betriebsllberschutz erhöhte sich nach Abzug aller Geschäftsunkosten von 615 403.— in 1912 auf .< 1348180 — in 1913. Die Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz erzielte in ihrem am 31. März 1913 abgelaufenen Geschäftsjahre einen Ueberschuß von .<( 1853 235.60. Rach Vornahme von Abschreibungen in Höhe von .1t 425 394 99, sowie nach Absetzung von .1t 1 090 635.03 für Eeneralunkosten, Steuern und Zinsen verblieb ein Gewinn von .1t 337 205.58, der auf neue Rechnung vorgetragen worden ist. Dadurch hat sich der Vortrag auf .4t 2 782 569 13 erhöht. So wohl in der Tiefbohr-Abteilung als in der Ma schinenfabrik ist der Geschäftsgang befriedigend. Die Beteiligung an der Maschinenfabrik Earl Klingel- Höffer in Grevenbroich ergänzt das Arbeitsfeld der Erkelenzcr Maschinenfabrik zweckentsprechend. Die Verwertung der verschiedenen Bergwerksobjette und Beteiligungen der Bohrgesellschaft setzt naturgemäß günstigere allgemeine wirtschaftliche Verhältnisse voraus als die ves Vorjahres. Das Intereise der Gesellschaft an den ihr nahestehenden Kaliwerken ist unverändert geblieben. In den Verhältnissen der Kaliindustrie ist auch im verflossenen Jahre die not wendige Gesundung nicht eingetreten. Vorschläge zur Vermeidung neuer Produktionsstätten im Wege freier Vereinbarung finden die volle Unterstützung der Bohrgesellschaft, vorausgesetzt, daß der freie Felderbejitz in billiger Weise berücksichtigt wird. Eine gesetzliche Neuordnung kann den mit der Kaliindu strie verknüpften großen Interessen nur dann gerecht werden, wenn sie nicht durch neue Abgaben und Lasten die Rentabilität der zahlreichen mittleren und kleineren Werke in Frage stellt. Bei der Tiefbau- und Kälteindustrie- Aktiengesellschaft vormals Gebhardt de Koenig führte im verflossenen Jahre eln Ee- winnaussall infolge Anwendung eines neuen tech nischen Verfahrens zur Herabsetzung der Dividende auf 15 tA,. Das neue Verfahren bewährt sich jetzt durchaus und gestattet der Gesellschaft die Ueber- nahme besonders schwieriger und großer lohnender Aufträge: mit solchen ist sic auf Jahre hinaus ver sehen. Die Bankschuld hat eine erhebliche Vermin derung erfahren. Die Astra Romana in Bukarest sicht auf ein befriedigendes Geschäftsjahr zurück. Die für das Jahr 1912 ausgeschüttete Dividende von 5 A kann voraussichtlich für das Jahr 1913 bei wesentlich erhöhten Abschreibungen bedeutend gesteigert wer den. Die Produktion an Rohöl hält sich auf der Höhe des Vorjahres. Durch die neue große Raffi nerie in Ploesti ist die Gesellschaft in der Lage, die günstigen Weltmarktsprcise für Erdölprodukte voll nuszunutzen. Die Deutsche Mineralöl-Industrie Aktiengesellschaft in Wietze verteilte für das Jahr 1912/13 eine Dividende von 5 Unsere Gesamtumsätze, von einer Seite des Hauptbuches berechnet. belaufen sich auf .<l 26 949 085 000 — gegen .tl 26 470113 000.— in 1912. Die verhältnismäßig nur geringe Steigerung erklärt sich in der Hauptsache aus dem starken Rück gang der Börscnumsätze. Die Anzahl der bei uns geführten Rechnungen hat sich von 31152 auf 32 074 in 1913 gehoben, und die Zahl unserer Beamten stellt sich Ende 1913 auf 1131 gegen 1046 am Schlüße des Vorjahres. Im Berichtsjahre waren wir an nachstehenden, zum Teil unter unserer Führung eingeleiteten A u s - gäbe- und Gemeinschafts-Geschäften beteiligt: 1 <A> Deutsche Rcichsanleihc, 1 Preußische Konsols, 1 Preußische Schatzanwersungen, 4 Hamburger Staatsanleihe, 5 Ä? Chinesische Reorganisations-Staatsanleihe in Gold, 6 <A) steuerfreie Mexikanische Tresor-Bons in Gold, 4*/-; Ocsterrcichische amortisable Staatsanleihe sür Eisenbahnzwccke, 4 N, Anleihe der Schweizerischen Eidgenossenschaft, t>/2 Ungarische Staatsrente. 4'X> Ungarisch Staatslassenscheine, 4l5 steuerfreie staatsgarantierte Wladikawkas Eisenbahn-Obligationen, 4 Essener Stadtanleihe, 4 Kölner Stadtanlcihc von 1912, II. Abteilung, 1 Anleihe der Stadt Mülheim-Ruhr, 5 Prager Stadtanleihe, 4/4 <A> Wiener Schatzscheine, 4'/2 Pfandbriefe der Norwegischen Hypo thekenbank. 5 A, bzw. 4iü Schuldverschreibungen der All gemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, 4>/^ «A, Lillt-imoro uvst Okio R. R. Oo. 20 Vercr-- tlolck cvvv. LvlläL, 414 Schuldverschreibungen der A. G. Buderus- schc Eisenwerke, 5 Schuldverschreibungen der Chemischen Fabrik Hönningen und vorm. Messingwerke Reinickendorf R. Seidel Aktiengesellschaft, 5 <A> Schuldverschreibungen der Deutsch-Ucbcr- seeischen Elektricitäts-Gesellschaft, 4^ A, Schuldverschreibungen der Großen Ber liner Straßenbahn, 5 A, vekeobure« der UvärauUe kovor L Twol- twg 6o. I-tck., 5 Schuldverschreibungen der Märkischen Elek- tricitäts-Aktiengesellschaft, 5 Schuldverschreibungen der Maschinenbau- Anstalt Humboldt. Aktien der Amsterdamschen Lank. „ „ öanqu« cke Reports, cko Roacks ftablies et cko Depots, „ „ Braunkohlen-Jndustric Aktiengesell ¬ schaft Zukunft. „ „ Gesellschaft für elektrische Unter ¬ nehmungen. „ „ Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt- Attiengesellschaft, „ „ Llareoui's ^Virelsss Tclexrupd Oom- pun^ I/tst-, „ „ Roäorlunckseb - lllckixebon Rseowpto LlLLtsedappij, „ „ Xeckerlavckk-cbo dluatseduppij voor ttuvovn-erkev. „ „ Orenstein k Koppel-Arthur Koppel- Aktiengesellschaft, „ Rheinisch-Nassauischen Bergwerks- und Hütten-Aktien-Gesellschaft, „ „ Rheinisch-Westfälischen Elsktricftäts- wcrk-Aktien-Gesellschaft. „ „ Walther L Cie. Aktiengesellschaft. Das laufende Geschäft hat sich befriedigend entwickelt. Leider hatten wir auch dieses Mal außer ordentliche Verluste in Höhe von ca. 850 000.— zu verbuchen. Abgesehen von kleineren Insolvenzen wurden wir durch unbefugte Kredit-Einräumung un serer Depositenkasse Lbarlottenbu«; an die inzwischen in Konkurs geratene Weinfirma W. Schlieben Co. in Berlin, sowie durch Veruntreuungen eines der leitenden Beamten unserer Düsseldorfer Filiale schwer geschädigt. Der erwähnte Betrag der Verlust« ist in der vorliegenden Bilanz dem Jahresgewinn vorweg entnommen worden. Zu einzelnen Positionen des Gewinn- und Berlust- Kontos bemerken wir folgendes: Das Ergebnis an Zinsen ist infolge des Rück ganges unserer Anlagen in Reports und Lombards nur unbedeutend böher als im Vorjahre; dagegen hat die vermehrte Anlage unserer Mittel in Wechseln den Gewinn auf Wechsel-Konto von .1t 4 195 639,73 in 1912 auf .1t 4 685 646,24 in 1913 gesteigert. Der Eingang an Schecks und Wechseln ist von 1558 790 stück in 1912 auf 1613 648 Stück im Jahre 1913 gestiegen und der Gesamtbetrag der selben hat sich von rund -1t 3 930 000 000,— auf <tt 4 433 000 000,— erhöht. Die Provisions-Einnahmen sind, ob wohl cm zweiten Halbjahr das Börsengeschäft fast voll ständig stockte und die hiermit zusammenhängenden Umsätze auf ein Minimum herabsanken, aus der vor jährigen Höhe geblieben. Es ist uns im Berichtsjahr gelungen, unsere aus ländischen Beziehungen im Zusammenhang mit dem gesteigerten Export und auch Import unseres Landes auszudehncn und lohnende Verbindungen anzu knüpfen, was allerdings auch eine Steigerung unseres Akzeptcn-Kontos mit sich brachte. Einen erheblichen Ausfall kaben wir auf Effek ten- und Konsorttal-Konto erlitten. Nach der bei uns üblichen Berechnung von 4 5i> Zinsen aus di« jeweiligen Bestände zugunsten de, Zinsen-Kontos beläuft sich der Verlust auf ^t 1 936 626M gegenüber einem Gewinn von -k 1 095 036,91 im Vorjahre. In der Hauptsache ist der Rückgang in der außerordent lich ungünstigen Börsenlage begründet, die starke Kursrückgänge auf allen Marktgebieten mit sich brachte, was gerade infolge unserer vielfachen indu- stricllen Beteiligungen besonders ins Gewicht fällt. Die Ungunst der Zeiten erschwerte das Eingehen neuer und die Abwicklung alter Gemeinschaftsgeichäfte, so daß nach dieser Hinsicht die Eewinnmoalichkecten außerordentlich beschränkt geblieben sind. Wir haben uns aber auch bs: der Bewertung unserer Bestände aus Gemeinschaftsgeschäften von dein Grundsätze be sonders vorsichtiger Schätzung leiten lassen. Große Abschreibungen erforderte linder Besitz an Leerten der uns nahestehenden jüngeren Bergwerks-Unterneh mungen. In Betracht kommt schließlich der Divi dendenausfall von .1t 900 000,— bei der Internatio nalen Bohrgesellschaft. Die Erhöhung der Handlungsunkostc n um ca. .1t 580 000,— findet ihre hauptsächliche Ursache in der Steigerung unserer Beamtenzahl in Verbindung mit den regelmäßig wiederkebrendcn Eehaltserhöhun gen. Auch brachte uns das Rcichsoersichcrungs-Gcsetz für Prioatangestellte erhöhte Aufwendungen. Zu einzelnen Positionen der Bilanz ist folgendes zu bemerken: Der Wcchselbestand übersteigt die vorjährige Ziffer um rund 25 Millionen Mart und beläuft sich auf .<t 113 553 853,79. Dagegen erscheint die Aktiv- Position Reports und Lombards gegen börsengängige Wertpapiere um ungefähr denselben Betrag vermindert. Der Bestaird an eigenen Wertpapieren beträgt .1t 37 259 540,22 gegen .1t 45182125,09 im Vorjahre. Die Verminderung erklärt sich im wesent lichen aus unseren vorstehenden Ausführungen. Die Vermehrung der ungedeckten Debitoren ist darauf zur iickzu führen, daß gerade die Großindustrie ihre Kredite stärker in Anspruch genommen hat. Der in der Bilanz mit ^tt 36 604 839,83 ausge- wicsene Betrag an Konfortialgeschäften verteilt sich auf einzelne Gruppen von Wertpapieren wie folgt: 1. Deutsche Fonds und Pfandbriefe ^t 6 643 899,85 2. Ausländische Staats- und Kom- munal-Anleihen 6 390 768,05 3. Aktien und Obligationen von Verkehrsunternehmungen . . . „ 6 466 716,66 4. Aktien von Banken und Ver ¬ sicherungsgesellschaften 1520 898,15 5. Aktien und Kuxe industrieller Gesellschaften „ 10 587 758,90 3. Obligationen industrieller Ge ¬ sellschaften ....... „ 1853662,48 7. Terrainwette „ 2908 754,68 8. Verschiedenes ,, 232381.06 ^t 36 604 839,83 Das KontoderdauerndenBeteiligun- gen bei Banken schließt ab mit ^t 25 285 007,91 gegen .tt 25 501340,15 im Vorjahre. Auf unsere Be teiligung bei dem Bankhaus« PHilipp ElimeYer, Dresden, welche unter dieser Position verbucht ist, hatten wir ein sehr befriedigendes Ergebnis zu ver zeichnen. Die Einnahmen aus Dividenden beliefen sich bei der Rheinischen Bank, Essen auf 6 L,, Westfälisch-Lippischen Vereinsbank A.-E., Bielefeld auf 5 Mittelrheinischen Bank, Tob lenz auf 62 A, Deursch-Südamerikanischen Bank A.-E., Berlin auf 5 Deutschen Orientbank A.-G., Berlin auf 5 <A>- Die beiden von uns mitbogründeten Auslands banken, die Deutsche Orientbank und die Deutsch Südamerikanische Bank, befinden sich in fortschreiten der Entwicklung, uird dürsten dieselben Dividenden wie im Vorjahre verteilen. Die Deutsche Orientbank wurde durch die Balkanwirren kaum in Mitleiden schaft gezogen, ihre Kapitalien, welche sich durch Ver Mehrungen der Depositengelder andauernd vergrößern, fanden lohnende Beschäftigung. Bei der Deutsch- Südamerikanischen Bank wurden die Filialen in Süd amerika durch die dort herrschenden wirtschaftlichen Verhältnisse naturgemäß berührt, während die Nieder lassungen in Mexiko trotz der Unruhen gute Gewinne erzielten. Das Konto der eigenen Bankgebäude schließt ab mit -1t 10 869 864,10 gegen ^t 9 695 225,06 in 1912. Der Zugang betrifft in der Hauptsache unser neues Bankgebäude rn Berlin, dessen letzter Bauteil ebenfalls nahezu fertiggestellt und indischen bezogen worden ist. Aus dem Gewinnergebnrs dieses Jahres ist eine Abschreibung von 300 000,— auf diese Aktiv- Position vorgesehen. Wir beantragen, den zur Verfügung stehenden Jahresüberschuß von. . . ftt 9266529,35 wie folgt zu verwenden: 1. Abrundung des gesetzlichen Re servefonds aus .1l 25 000 000,- . .11 136 325,32 2. Rückstellung sür Talonsteuer und Wehrbeitrag . . „ 5ÜVV00,— 3. Abschreibung aus Bankzebäude . . „ ZVOVVO^- 4. Rückstellung aus Debitoren 3 OVO OOS,— 5. z^Diotvend« aus .1 145V0V009,- Kapital 4 389100,— 8. Eratisikationen an die Beamten „ 709 999,— 7. Vortrag aus neue Rechnung . . . „ 289 214,13 .1t 1286 529,35 Im Falle der Annahme dieser Anträge wird die Dividend« aus die Aktien Lit. mit it 31,— pro Aktie and aas di- Aktien Lit. 8 mit H 13,50 pro Aktie sofort an unseren Kassen und den sonstigen Zahlstellen zahlbar sein. Köln, im Februar 1914. vie vireirtis«.
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