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Seite 10. Nr. SS. Somttags-Nusgave Leipziger Tageblatt. der Rote-Kreuz-Schwestern sowie der katholischen Ordensleute gegen Mißbrauch verlangen. Abg. ». Wenden (Kons.1: Heutzutage entblöden sich feile Dirnen nicht, in der Tracht von Diakonis sinnen über die Strohe zu laufen, teils um di« Polizei zu täuschen, teils zu anderen unerlaubten Zwecken. Abg. Kaufmann (Ztr.): Häufig wird besonders in Abbildungen Mißbrauch mit der Ordenstracht ge trieben. Abg. Liepmann-Teltow (Rat!.) befürwortet gleich falls die Annahme der Anträge. Fey. Tgbl. Abgeordnetenhaus 5 Schluß. Minister des Znnern o. Dallwitz: Fn dem Vor- enrwurf dec neuen Reick>sstrafgesctzbuches ist fol gende Bestimmung ausgenommen: Bestraft wird, wer unbciugt staatlich anerkannte Berujstrachten oder Berussabzeichen der Medizin und Krankenpflege trägt. Hierunter fallen auch die tatholiichen Ordens leute, die sich mit Krankenpflege besahen. Fch gebe bezüglich des Schutzes der Tracht der übrigen katho lischen Ordensleute anheim, die Frage der der Be ratung des Kultusministeriums zur Sprache zu bringen. Abg. Mugdan lBpt.s: Auch den Krankenpslege Personen musz das Recht dec Koalition gegeben wer den. Aus dem Lande müssen mehr Krankenhäuser gebaut werden, aber jeder Lucus musz dabei vermie den werden. Ministerialdirektor Kirchner: Krankenhäuser aus dem Lande sind in der letzten Zeit in großer Zahl gebaut worden. Dabei ist kein besonderer Lurns getrieben worden. Die Anträge werden der verstärkten Gemeindc- kommission überwiesen. Weiterberatung Montag 12 Uhr. Schluß Uhr. Parteipolitisches aus Reich ä. L. Aus nationallibecalcn Kreisen des Fürstentums Rcusz ä. L. wird uns geschrieben: Zhre geschätzte Zeitung beschästigte sich kürzlich in dankenswerter Weise mit der Gründung der „Ber einigung rechtsstehender Männer" in unserem Fürstentum und weist sehr trcssend daraus hin, daß die Tendenz dieser Bereinigung es jedem Rationallibcralcn verbiete, ihr als Mitglied beizu treten. Es wird weiter in dem Artikel durchaus rich tig daraus hingewiesen, daß die Zwieteilung unserer Partei in einen linken und rechten Flügel viel mehr von unseren politischen Gegnern, namentlich von konservativer Seite, als in den eigenen Reihen selbst betont und beobachtet wird. Selbstverständlich spielt die Zwieteilung der Partei auch in dem Aufruf eine Rolle, mit dem die neue „Bereinigung" den Wählern den Beitritt schmackhast zu machen sucht, zwar nicht direkt, aber indirekt. Dies geht einmal hervor aus den Lockrufen an die „Rechtsnationalliberalen", die man für zünftig hält, dem politischen Sammelsurium onzugehören. Zum anderen aus dem mit unver kennbarer Absicht gemachten Unterschied zwischen Freisinn und „Linksliberalismus", und der mehr als kühnen Behauptung, daß dieser unter Führung l!) des Freisinns mit seinen Zielen und Bestrebungen immer mehr und mehr hervortrete. Als da sind: Parla mentarisches Regime, parlamentarische Minister, ein Parlamentsheer usw. Alles Forderungen, die nach der noch kühneren Behauptung des Aufrufes und seiner Unterzeichner letzten Endes auf eine republika nische Staatsverfassung hinauslaufcn! Es ist un erhört, auch nur einem Teil der nationalliberalcn Partei die Absicht zu unterschieben, letzten Endes auf eine republikanische Staatsoersajsung hinzu wirken. Eine Agitation, die sich derartiger Mittel befleißigt, kann nicht mehr als fahrlässig oder leicht fertig bezeichnet werden; sie charakterisiert sich viel mehr durch diese Behauptung als ein Borgehen, bei dem entweder barer Unverstand oder böser Wille die treibenden Kräfte gewesen sind. Eine weitere Verschärfung erfährt dieses Urteil durch eine andere Behauptung des Aufrufes: „Die Stellung der „Linksliberalen" gegen Religion und Kirche gefährde das deutsche Bolk in religiös sittlicher Beziehung aufs schwerste." Das ist eine Agitation, die sich in ihrer Anlage und Art wenig oder gar nicht von der sozialdemokratischen unter scheidet. Zu dem geiunden Sinn der reußijchen Bevölkerung darf man das Bertrauen haben, daß er dieses Ge baren der „Bereinigung rccytsstcyendcr Männer" ge bührend «inschätzen wird. Liner Bereinigung, die übrigens, wie man uns von befreundeter Seite aus Reu» jüngerer Linie mitteilt, nach bekanntem Muster arbeitet. Auch dort glaubte die sogenannte „Ber einigung rechtsstehender Männer" stch seinerzeit bei den Wählern am vorteilhajtcsten durch eine gröb liche Berdachtigung des narionalen Standpunk tes unsere', Partei einsührcn zu müssen. Auch dort erklärte vor noch nicht zu langer Zeit ein konservativer Oberhäuptling in öffentlicher Bersammlung: „Die NalionaUibecalen trugen Fürstentum und Religion wohl aus den Lippen, nicht aber im Herzen." — Und bekannte in anderer: „Ehe liberal, wähle ich sozial- dcmokratija;!" — Und bewegen sich die Erfahrungen, die wir be> der letzten Reicystagser;atzmahl mit oen Konservativen gemilcht haben, nicht in derselben Rich tung? Fn einem Orte unseres Oberlandes ließ ein Führer oer Konservativen sich dem Kaiser gegenüber zu Aeußerungen hinreißen, die die Anwendung der Majeuaisbeleidigungsparagraphen wohl kaum in Frage stellten. Und dokumentierte derselbe Herr seine christliche Weltanschauung und sein religiös-sittlichrs Empfinden dadurch, daß er, nachdem 6 Menschen leben dem Tode wie durch ein Wunder entgangen waren, die anwesenden Bauern in eindringlichster Weise von jeder Hilfeleistung abhielt. Und weiter: Wo tst der Gegenbeweis dafür geblieben, daß die schweren Verunglimpfungen des „Evangelischen Bun des" von antisemitischer Seite nicht statlgefunden hätten? Während des Wahltampses erklärte man in den nntnemitischen Wählerzcitunaen, Himmel und Hölle in Bewegung setzen zu wollen, um den Nach weis dafür zu erbringen, daß jene Behauptung un wahr sei. Und nach der Wahl? Schreist Herr Lütt mann de- und wehmütig: „Man solle die Angelegen heit aus sich beruhen lassen, denn von jedem Streit im bürgerlichen Lager zöge die Sozialdemokratie nur den Borteil." Es gibt kein widerlicheres Gebaren als das, sich nach Pharifäerart in die politische Arena zu stellen, auf die monarchische Gesinnung und die Glaubcnstreue anderer verächtlich mit Fingern zu zeigen und dabei mit frommem Augenausjchlag zu Iprechen: „Gott ich danke dir ", und das alles um des politischen Geschäftes willen! Allem aber setzt die Krone auf ein Schlußsatz des Ausruses, in dem es heißt: „Die „Bereinigung" wolle bercitwilligst Mitarbeiten an der vom Baterländi- schen Berein in unserem Fürstentum betriebenen S n m m e l p o l i t i k der bürgerlichen Elemente gegen die Sozialdemokratie. Sic erwarte dabei aber billige Berücksichtigung ihres Standpunktes, vor allem von iinksliberaler Seite." Also, nachdem man dem Linksliberalismus angedichtet hat, er erstrebe letzten Endes die republikanische Staatsverfassung, seine monarchische Gesinnung und sein« Glaubenstreue in der unerhörtesten Weise angezwcifelt und verdächtigt hat, erklärt man, da jein zu wollen, um Sammel» Politik zu treiben. Eifenbahnerwünfihe und preu ßische SefolöungsnoveÜe. Wir werden um Ausnahme folgender Zeilen ersucht: So erfreulich cS ist, daß die prcuszische Re gierung sich dem Reiche anschließen ivill und auch ihren Beamten die dringend notwendigen Gehaltsaufbesserungen teilweise zugestcht, ' so scheinen nach der Bekanntgabe der Besoldungs novelle wieder sehr große Härten für verschie dene Beamtcuklassen damit verbunden zu sein. Befremden muß es, daß z. B. die gehobenen Uuterbeamtcn bei der preußischen Eisenbahn voll ständig übergangen werden, und daß für die Uuterbeamtcn der niedrigsten Gehaltsllassen die Aufbesserungen zu geringe sind. Die Eisenbahn assistenten werden die Gleichstellung mit den Postassistenten erreichen und ihr Einkommen, das bisher 1650 bis 6600 Mart betrug, wird im Ausaugsgehalt um 160 Mark, im Endgehalt um .'.00 Mark aufgcbessert werden. Das Einkommen wird sich daher in Zukunft bei dieser K.asse im Vergleich des Anfangs- zum Eudgehaite also verdoppeln. Anders liegen die Verhältnisse bei den Unterbeamten der preußischen Bahn. Sie wer den eine Aufbesserung im Anfangsgchalt von 100 Mart erhalten und ein Endgehalt von 1000 bzw. 1700 Mark erreichen. Nicht allein, daß zwischen Anfangs- und Endgehalt nur eine Dif ferenz von 400 bzw. .'>00 Mart besteht, also noch nicht einmal die Hälfte mehr als das An- sangSgehalt, nein, auch hinter den höchsten Be zügen der Postunterbeamtcn bleiben die preu ßischen Uuterbeamtcn um 100 Mark zurück. Viel ist schon über den mustergültigen Betrieb der deutschen Eisenbahnen geschrieben, an dem doch gewiß nicht zum geringsten Teile unseren pflicht treuen Eisenbahnbcamtcn das Verdienst zuzu schreiben ist. Es ist daher ein billiges Verlan gen, daß ihnen auch in sozialer und pekuniärer Hinsicht Anerkennung zuteil wird. Schwer leiden unter den bestehenden Härten besonders die E i s e n b a h n - U n t e r a s s i st en- tcn und die dazu geprüften Beamten. Der heutige Umterassistent ist in Preußen etwas voll ständig Neues. Er erhält 1100 bis 2100 Mark Gehalt. Die Uuterassistenten werden seit einigen Jahren in allen Dienstzweigcn verwendet. Man findet heute an Stelle der Eisenbahnassistenten zum großen Teil den Unterassistenten in den Fahrkarteu-Ausgaben, Güter- und Gepäckabfertigungen, im Betriebs dienst als Fahrdienstleiter, Aufsichtsbcamtcu auf Rangierbahnhöfen und Bahnsteigen usw. Daß die Verwaltung mit diesen Beamten gute Er fahrungen gemacht hat, ersieht man aus dem diesjährigen Eisenbahnetat, in dem nicht weni ger als 1200 neue Stellen für Unterassistenten vorgesehen sind. Die preußische Eisenbahnver waltung erspart durch diese Beamtenklassc ganz erhebliche Summen au Gehältern. Beträgt doch Sonntag, 22. Februar 1914. im Jahre 1014 der Gesamtunterschied zwischen Eisenbahnassistent und Unterassistent im Höchst- geholt 1746 Mark, gegen 785 Mart rund im Jahre 1886. Ist es deshalb nicht ein Gebot der ausgleichenden Gerechtigkeit, die Unter assistenten derartig aufzubessern, daß sie den Assistenten gehaltlich nicht in so weitem Ab stande zu folgen brauchen? Die Unterschiede, weder in der Vorbildung noch in der dienst lichen Tätigkeit, sind nicht so groß, daß sich ein so großer Unterschied rechtfertigen läßt. Die Unterassistenten erstreben ein Gehalt von 1600 bis 2800 Mark. Zwischen Unterassistent und Eisenbahnassistent bliebe dann immer noch im Endgehalt ein Unterschied von 800 Mark. Die Zurücksetzung der Uuterassistenten den Assistenten gegenüber hat es mit sich gebracht, daß der Unterassistent, obivohl er nach Allgemeinbildung und fachlichem Wissen dazu befähigt ist, den Dienst der Assistenten zu versehen, an der not wendigen Autorität Schaden gelitten hat. Die Aufbesserungen der Uuterassistenten sind des halb nicht nur aus sozialen, sondern aus dienst lichen und staatsrechtlichen Gründen geboten. Neben der gehaltlichen Hebung der Untcrassistentenklasse muß aber auch eine ran gliche Hebung des gesamten Standes ein treten. Diese kann nur dadurch erfolgen, daß für die Unterassisteutcn und Bahnhofsaufseher eine Zwischenrangstellung zwischen mittleren und Unterbeamtcn geschaffen wird. Welche außer ordentliche Bedeutung dec preußische Eisenbahn etat im gesamten Staatshaushaltetat hat, ist allgemein bekannt, sowie auch, daß die Eisen- bahuüberschüsse zu einem großen Teil für all gemeine Staatszwecke verwendet werden. Es müßte deshalb als ein den Beamten zugefllgtes Unrecht angesehen werden, wenn die Besoldungs aufbesserungen der Eisenbahnbeamten, beson ders der Klasse der Unterassistcntcn, nur des halb nicht erfolgen sollten, weil es die Finanz lage des Staates nicht gestattet. Vermindern Sie ihr Fett auf natürlichem Wege. Ueberflüssiges Fleisch kann jetzt auf ganz natür lichem Weg« entfernt werden. Dies ist die einzige Behandlung, die dazu angetan ist, das Gewicht zu verringern und die Neigung fett zu werden, zu vermeiden. Boranium-Beeren üben eine höchst günstige Wirkung auf das System aus, indem sie die Verdauungsorgane kräftigen und die Nerven stärken. Die Wirkung dieses kleinen Konfekts ver ursacht nicht das geringste Unbehagen; mit Ausnahme des Gewichtsverlustes bemerkt man gar nicht, daß man seine normale Figur so schnell wieder erlangt. Man braucht täglich nur ungefähr 4 Beeren zu essen, und da sic so klein und schmackhaft sind, werden sie sofort ein Jdealmittel zur Beseitigung der Fettleibigkeit. Auf zwei Monate verteilt, rechnet man, daß jede genossene Beere dem Körper 30 Gramm Fett entzieht. Augenblicklich sind die Boranium- Beeren dem Publikum noch nicht sehr bekannt, aber jeder Apotheker oder Drogist kann sie Ihnen auf Wunsch sehr leicht von seinem Lieferanten besorgen. kür üie IlMMW! 45. 18. 2.25 55 . 75 1.65 70. 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