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kly. W, en rrat. ««»»7 ttieren rnimmt iroma". 10749. orris »88»?«. rr iUig. « —.75 - 1.00 . 4.00 »7806 Irslv I. 14322. n für Ä. :änk, islfennige. Kö LS, s. 07960 Törnung, lz liefert id schnell ke, crstr. 2. 0«91« 9. veilaye Momsy. 3 IuU lSII. Leluztger Tkmeblatt. Nr. 182. los. IsNrnsna. .« etwas Unfaßliches. Unbegreif- Uebergang von glückseliger Ungeduld zu sFortsetzung in der Abendausgabe.) „Vollkommen!" „Sie wußten, daß der Brud«r der Dame, ihr ein ziger, naher Verwandter, krank ist?" „Das sagte sie mir!" „Sehr krank — sterbend vielleicht?" Diesmal antwortete ihm nur ein kurzes, hoch mütiges Neigen des schönen Hauptes. Gülzow sah die schöne Exzellenz stumm an, dann plötzlick nahm er ihre weihen, kühlen Hände, und preßte seine Lippen darauf. „Es ist nicht möglich", sagte er, „ich will es, ich kann es nicht glauben. Sie sind trotzig, Magda, eigen, willig verwöhnt — aber herzlos, grausam, nein, selbst dem Zeugnis Ihrer eigenen Lippen will ich es nicht glaubenI Gestehen Sie es doch nur, Sie geben sich ganz anders, als Sie sind, nur weil mein« unberufene Einmischung Sie ärgert, weil Sie mir zürnenl" St« bejahte stolz. „Mit Ihren letzten Worten haben Sie recht", sagt» sie, „ja, ich zürne Ihnen und habe vollauf Grund da» für. W«nn Sie Vergnügen daran finden, den In- quisitionsrichter zu spielen, so mutz ich Ihnen dagegen gestehen, daß ich für die Nolle der armen Sünderin weder Anlage noch Sympathie besitze. Ich weigere mich ein für alle mal, diese Nolle zu spielen, und ich würde Ihnen sehr verbunden sein, wenn Sie sich diese meine Weigerung recht scharf einprägen wollten." „Ich füge mich Ihren Wünschen und verspreche Besserung. Seien auch Sie nun gütig! Verzeihen Sie mir —" „Ich will es tun — für diesmal!" „Und gewähren Sic dieser armen Mitz Watson den erbetenen Urlaub?" „Bitte, kein Wort mehr von dieser Sache!" „Magda!" „Kein Wort! Mitz Watson ist entlassen; sie ver läßt mein Haus noch in dieser Stunde!" „Wie, Magda? Sie beharren darauf, beharren auch jetzt noch darauf, nachdem ich Ihnen gesagt habe, daß ich ganz allein der Schuldige bin, daß nur auf meine direkte Bitte hin Miß Watson mir diese Auf klärung gegeben hat?" „Ich nehm« einen einmal erteilten Befehl nie zurück!" „Auch dann nicht, wenn dieser Befehl nur durch einen Irrtum veranlaßt wurde, und wenn Sie erken. nen müssen, daß er eine Ungerechtigkeit in sich schließt?" Die schön« Exzellenz richtete sich stolz auf. „Ich bitte, lassen Sie diese Dienstbotenangelegen, heilen fallen", sagt« sie mit gelangweilter Miene. „Das ennuyiert mich." „Eine gebildete Dame, die Sie Ihres täglichen Verkehrs würdigten, dürfte doch wohl kaum zu Ihren Dienstboten zu zählen sein." Die schöne Exzellenz zuckte die Achseln. „Dienstbote oder nicht, die Sache ist jedenfalls ab gemacht. Ich hab« Miß Watson den erbetenen Ur laub verweigert; da sie sich impertinent benahm, habe ich sie verabschiedet. Das ist mein Recht, und ich muß gerade diesmal ganz besonders hartnäckig darauf be stehen, weil ich mich ein für alle Mal vor jedem Ein griff in meine häuslichen Angelegenheiten zu schützen wünsche. Bitte, stellen wir bei dieser Gelegenheit das betreffende Dogma gleich für alle Zukunft fest. Ich verspreche, nie in Jyr Ressort einzugreifen, und Sie haben die Güte, mir gegenüber dieselbe Rücksicht zu beobachten. Und nun reden wir von etwas an derem!" „Sie Hütten die Person gar nickt anhören sollen", sagte sie mit einer schmollenden Miene, di« ihr -uin Entzücken reizend stand. „Es war ein« kaum glaub liche Unverschämtheit von ihr, Sie mit einer Ange legenheit zu belästigen, die doch durchaus und ganz allein in mein Ressort gehörte." Die letzten Worte klangen scharf; sie sollten ihm bemerklich machen, daß die Geduld seiner schönen Braut kein« besonders groß« sei, und daß er gut tun würde, die Saiten nicht allzu straff zu spann«». Jedenfalls nahm «r von dieser Drohung keine Notiz. „Sie messen dieser armen Miß Watson eine Schuld bei, die sie gar nicht begangen hat", sagte er mit böf- lickier Kälte. „Gestatten Sie mir, den Irrtum aufzu- klären. Ich war der schuldige Teil. Mitz Watson be gegnete mir in einem Zustande grenzenloser Auf regung draußen im Vestibül; ich fragt« nach d«r Ur sache ihres Kummers und bewog die Dam«, mit mir in den Salon zu treten, da ich den Diener nicht zum Zeugen dieser Szene machen wollte." „Wozu überhaupt eine Szene?" fragte die schöne Exzellenz gereizt. „Ich gestehe Ihnen, daß ich den Grund derselben ganz und gar nicht begreife. Warum überließen Sie die Person nicht einfach sich selbst?" Seine Falkenaugen begegneten mit unbequemem Forscki-en den ihren. »Ist Ihnen das wirklich so ganz unbegreiflich, gnä digste Frau?" »Ich sagte es Ihnen schon!" Das zornig« Rot auf ihren Wangen vertiefte sich; in ihren Augen war ein gefährliches Leuchten. Was fiel ihm ein? Was erlaubte er stch? Diese Eiskälte, die ihr aus seinen Worten ent gegenweht«, empörte sie mehr, als es sein heftigster Zorn hätte tun können. Aufbrausend hatte sie ihn schon häufig gesehen, ja, es hatte ihr sogar Freude gemacht, ihn zu reizen, denn bei solchen Gelegenheiten brach die ganze Glut seiner Leidenschaft unaufhaltsam hervor. Aber so — kalt, höflich fremd, so war er ihr nie begegnet, und sie hätte nie geglaubt, daß er dessen fähig sei. Und nun wagte er ein solches Betragen, wagte es um einer Person willen, di« in ihren Diensten stand und an die sie selbst schon nach zehn Minuten nicht mehr gedacht haben würde, wenn das Fortgehen, der selben ihr nicht die Unbehaglichkeit gebracht hätte, so fort für eine neue und vielleicht weniger bequeme Gesellschafterin sorgen zu müssen. Unerhört! Sie sah ihn herausfordernd an. „Nun?" „Miß Watsons Aeußerungen erregten mein Mit gefühl und — um Ihnen die volle Wahrheit zu sagen — auch meine Wißbegierde." „Ah — wie merkwürdig!" Er schien ihren herben Spott so wenig zu bemer ken wie die Drohung in ihren schönen, zornflammen den Augen. „Was ich hörte", fuhr er fort, „gab mir die Ueber- zeugung, daß hier ein Mißverständnis obwalten müsse. Ich versprach der Dame, dieses Mißverständ nis aufzuklärsn." „Das wird nicht nötig sein", sagte die schön« Ex zellenz, und ihre feinen Mundwinkel senkten sich in unsäglicher Geringschätzung. „Ein Mißverständnis liegt durchaus nicht vor; die Sache läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig." „Sie haben also Miß Watsons Mitteilung in ihrem ganzen Umfange verstanden, Exzellenz?" Exzellenz nicht, wi» ich sie kenne; irr llt qact wrc Steinl" Die zornblitzenden Augen ihre» Zuhörers be lehrten die Dame, daß sie zu weit gegangen sei stockte. „Verzeihen Sie mir", begann sie wieder, „rcq ließ mich Hinreigen — aber wenn Sie wüßt-m!" Sie rang die Hände. „Er ist mein alle»", klagte sie, „ich Hobe nicht» als ihn auf der Welt. Und so iung, so begabt, so licoei.s- würdia. Die Professoren der Akademie prophezeien ihm eine große Zukunft. Beurteilen sie ihn nicht nach mir. Er ist mein Halbbruder und mir so un ähnlich, wie der lichte, sonnige Taa der düsteren Nacht. Ich muß zu ihm, und dennoch, wie soll ich ihm, wenn Gott ihn mir erhält, ferner lein Studium ermöglichen? Mein Einkommen reichte eben hin dazu. Wer wird mich alte, unliebenswürdiqe Person engagieren, noch dazu ohne ein gutes Zeugnis, das Madame mir nie geben wird, obwohl ich redlich meine Pflicht getan habe?" Gülzow unterbrach sie. „Lassen Sie das jetzt", sagte er, „packen Sie Ihre Sachen und machen Sie sich zur Abreise fertig. Alles andere überlassen Sie mir. Für die weitere Ausbil dung Ihres Bruders und für Ihr eigenes Fort- kommen soll in jedem Falle gesorgt werden; ich ver bürge mich dafür mit meinem Ehrenwort." „Ooä t-Ieüs xou, 8ir!" Die halberstickten Worte klangen noch an sein Ohr, als die innere Tür des Saales im buchstäblichen Sinne des Wortes aufge rissen wurde und die schöne Exzellenz auf die Schwelle trat. Ein Blick auf das Gesicht der Dame genügte, dem Grafen zu beweisen, daß sein Tete-a-tete mit Mitz Watson ihr bereits gemeldet worden war. Sie sah echauffiert aus, und ihre Augen funkelten wie die einer gereizten Tigerin. „Hinaus!" herrschte sie Miß Watson zu. „Sie ver lassen mein Haus noch in dieser Stunde!" Die Engländerin ging, während Gülzow der auf geregten Dame mit einer tiefen, zeremoniösen Ver beugung entgegentrat. Ihr zornentstelltes Gesicht glättete sich; sie lächelte zu ihm auf, und ihre Auaen sandten ihm einen jener berückenden, vielverheitzenden Blicke zu, deren Wirkung auf schwache Männerherzen die schöne Exzellenz so oft erprobt hatte. Sie war im voraus überzeugt, daß dieser Blick, dieses Lächeln vollkommen genügen würden, den Ein druck ihrer Heftigkeit sofort zu verwischen und ihn alles vergessen zu lasten, was eben noch störend zwischen sie und ihn getreten war. Sie war eben sich bewußt, eine sieghafte Schönheit zu sein. Und das war sie wirklich. Eine rosige Färbung lag auf ihren sonst immer so blassen Wangen. Das erhöhte ihre Schönheit, die in der schwarzen, reich mit Schmelz gestickten Robe überhaupt besonders zart und vornehm erschien. Aber heute gewannen die Reize, mit denen die Natur sie so verschwenderisch ausgestattet hatte, ihm kein Läckeln ab. Er sah sie immer noch so. wie sie vorhin einaetreten war — von Wut entstellt und aller Weiblichkeit bar. Der Zauber war gebrochen. In der schönen Exzellenz wallte der Zorn von neuem heiß auf; aber sie hütete sich wohl, das zu zei gen. Vielmehr verborg sie ihren Aerger unter dem liebenswürdigsten Lächeln. Es war eine recht unangenehme Eigenschaft von ihm, bei jeder Gelegenheit die Schulmeistermiene auf zusetzen, und eine ganz abscheuliche Aufgabe für sie, die moralischen Anwandlungen immer von neuem bekämpfen zu müssen. vte Müne «rzellenz. >71 Vkoman von L Tschtirn»». trttachoruU »crbotru.) Gülzow vergaß bei ihrem Anblick ganz, wie un sympathisch sie ihm bisher gewesen war. „Was fehlt Ihnen, Mitz Watson?" fragte er teil nahmsvoll. „Ist Ihnen ein Unglück geschehen? Eine traurig« Nachricht wohl?" Er wies aus die Depesche in ihrer Hand. „Mein Bruder —" stammelte sie. „Er ist tot?" „Das nicht, aber krank — schwer krank." «In England?" „Nein, in Düsseldorf." „Dann können Sie, Gott sei Dank, in kurzer Zeit bei ihm sein. Halb eins. Der Zug acht gegen zwei Uhr. Sie haben also vollauf Zeit. Mein Wagen wartet unten. Er steht zu Ihrre Verfügung." Mik Watson stotterte einige Worte des Dankes. Dann setzte sie heftig schluchzend in ihrer Mutter sprache hinzu: „Ich kann von Ihrer Güte keinen Gebrauch machen. Ihre Exzellenz verweigert mir den Urlaub. Sie läßt mir nur die Wahl, zu bleiben rder mein« so fortige Entlassung zu nehmen." Gülzow sah sinster zu Boden. „Kommen Sie mit mir in den Salon", sag^e er dann; „ich höre eben, daß die gnädige Frau noch nicht bereit ist, mich zu empfangen. Sie werden Zeit haben, mir Näheres zu sagen." Er öffnete die Tür vor ihr und ließ sie eintreten. Binnen zwei Minuten wußte er alles, was ge schehen war. Ohne die Erzählerin auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen, hörte er den stockenden Bericht an. Jedes Wort, das sie sprach, riß etwas herab von oem Nimbus, mit dem seine Liebesleidenschaft die reizende Frau umgeben hatte. Er batte es immer geahnt, und dennoch schien ihm jetzt die nackte, kahle, häßliche Wahrheit liches. Der " . , .. völliger Ernüchterung kam so plötzlich daß ihm zu mute war, als habe sich das heiße Blut in seinen Adern plötzlich in Eis verwandelt. Sein Herz sträubte sich gegen die Erkenntnis; er suchte nach Entschuldi gungen für die Geliebte. Miß Watson war so steif, so ungelenk: wahrschein lich batte sie es gar nicht verstanden, ihrer Gcbiecenn die Sache klarzumachen. Wahrscheinlich hatte Magda den Urlaub verweigert, ohne zu misten, .vorum es sich bandelte. Sie war bei der Toilette gewesen, sie Halle ihn erwartet. Die arme Miß Watson batte ihr- Zeit gar nickt ungelegener wählen können, ^n ihrs* Un- aeduld hatte sie die Engländerin gar i'cht zu Worte kommen lasten, sondern dieselbe kurzweg Mir ab schlägigem Bescheid binausgesandt. Das sah ibr ähnlich. Daß sie ssdob mit kaltem Blute so grausam sein konnte, wie dec Schein sprach nein, das wollte er nicht glauben. Er zweifelte kaum noch, daß einig-? nuftlör-nde Worte genügen würden, das Mißverständnis zu lösen und alles zum Guten zu wenden. Warmherzig, wie er war, schüttelte ^r der Eiq- lcinderin die Hand. „Beruhigen Sie sich. Miß Watsop saer freundlich, „ich werde mit der gnädigen Frau b irnber rede». Machen Sie sich inzwischen re-'-nc rtig. Es ist ein Mißverständnis. Frau von Vande-'ren wr.d ihre Erlaubnis nicht länger verweigern, i'bald sie erst weiß um was es sich handelt." „O. das weiß sie sehr wohl", klagte Miß Watson in überströmender Bitterkeit. „Sie kennen Ihre jet^t 825 mit losen ^^nlcketten . . früher krülier 8lückr 8tü<llr IM. IM. IM. 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