Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110705016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911070501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911070501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-05
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch, S. JuU l9ll. Lelvrtger Lsgeülstt. ür. IS< »05. Hagrgany. errungene Einigkeit des deutschen Gewerbestandes ge- rribn, als auch ein entschiedener Gegensatz zum Programm und zu den Richtlinien des Hansabunoes bekundet worden ist. Damit scheiden sich unsere Wege grundsätzlich, da Ihr neuer Verband sich, wenn ihm überhaupt eine Entwicklung beschieden ist, nur in der nämlichen Rich tung entwickeln kann, die ihm durch den Grundungs- aulass vorgezeichnet ist, also gegen den Hansabund, gegen die Politik der „mittleren Linie" und gegen alle anderen Tendenzen als die, welche der Sezession zugrunde liegen. Das Urteil darüber, ob die auch in der Folge fest zuhaltende Richtung des Hansabundes oder die des neuen Verbandes und des mit diesem in Real- und Personalunion stehenden Zentraloerbandes Deutscher Industrieller unserem Wirtschaftsleben zum Segen oder zum Schaden gereiche, überlasse ich getrost der Zukunft. In vorzüglicher Hochachtung (gez.) Dr. Ries; er. Theater unü Konzerte. Leipzig, 5. Juli. Neues Theater. Rur selten wohl gelingt es einem Künstler, dem Zuschauer das Theater völlig vergessen zu machen. Als aber gestern Wilhelm Herold den Pedro in d'Alberts „Tiefland" gab, vergas; man schier alles. Denn die gewaltige Kraft der Dar stellung des dänischen Künstlers zwang den Zu schauer, mit atemloser Spannung den szenischen Vor gängen zu folgen. Herold fesselt durch den echten und unverfälschten menschlichen Zug, den er einem Cha rakter verleiht! er ist nicht mehr er selbst, solange er seinem Ich eine Gestalt leiht und er lebt derartig in der künstlerischen Aufgabe, das; er sich im Zustande einer Trance zu befinden scheint. Mit höchster Natürlichkeit ward hier der naive Sohn der Berge dargestellr, den ein Ungefähr aus dem stillen Wir kungskreise hinabführt ins Tiefland und mit psycho logischer Treue die Wandlung des simpel und ge rade fühlenden Naturburschen zum heiss und stark empfindenden Mann veranschaulicht. Wie freudig folgt dieser Pedro des Herrn Geheiss, das ihm als ein Wink des Schicksals und des Himmels erscheint: mit welch wundervoller Keuschheit naht er sich dem Weibe seiner hoffenden Träume, wie rührend ordnet er sich ihrer Abweisung unter! Und welch riesen hafter Gegensatz, als in ihm der Argwohn aufsteigt, wie anders ichen seine Augen, als Maria den er zwungenen Tanz ausführt, wie furchtbar erschüttert ihn das hastig herausgestossene Bekemrtnis, Sebastiano selbst sei der Räuber ihrer und seiner Ehre! Mit höchster realistischer Kraft stellte Wilhelm Herold das alles dar. Die Seele des Zuschauers war erschüttert von solcher Tragik und löste sich erst nach vollbrachtem Rachewerk, in dem Augenblick, da Pedro das Weib in seine Arme nimmt und triumphierend binausträgt, den Bergen und der Freiheit entgegen. Man inus; Wilhelm Herold einen der grössten und bedeutendsten Menschendarsteller, den Kainz dec Oper nennen und seine künstlerische Schaffenskraft, die unumstössliche Typen hinstellt, aufs höchste be wundern. Die Bretter bedeuten nicht mehr die Welt, sie werden bei ihm zur Well, zu voller Wirklichkeit, ui der seine Gestalten leben, denken und fühlen. Des Sängers schönes Material kam überdies gestern zu ausgezeichnetster Geltung. An dem. das Haus fast in seinen Grundfesten er schütternden Beifall teilzunehmen hatte auch Herr Ärmster svon der Berliner Komischen Oper) ein autes Recht. Sein Sebastiano war ein kalter, ein gefleischter Egoist, der nur das Böse schafft und durch einen gewissen Intellekt über seine Umgebung empor ragt. Der sinnliche Zug in Sebastianos Wesen wurde demgemäss etwas weniger betont, desto stärker traten dafür die Ecken und Kanten dieses starren Manuescharaklers, dieser nur im Schleckten grossen Herreunatur hervor. Herrn Armsters Bariton ist non sonorem Klange und ausgiebigster Tragkraft. Mustergültig war auch die Aussprache und musi kalische Ausarbeitung. Zu diesen ausgezeichneten Leistungen gesellte sich als dritte fene schon oft gerühmte des Frl. Marx, deren Darstellung der Maria (vollends im rein Schauspielerischen) kaum übertroffen werden dürste. Dn^sn Lsptnitr. NermMtes. Newton und der Herr Direktor. Eine recht launige Fiktion haben zwei ameri kanische Gelehrte in der Wochenschrift „Science" ausgeführt, indem sie darzustellen versuchten, wie es dem grossen Isaak Newton heute wohl ergehen würde, wenn er seine epochemachende Arbeit über die Schwerkraft unter Leitung eines wissenschaftlichen Instituts auszuarbeiten haben würde. Professor Maclaurin denkt sich eine Auseinandersetzung folgen dermassen: Der Herr Direktor: „Ihre Theorie über die Schwerkraft lässt ganz ungebührlich auf sich warten: ich bestehe darauf, dass Sie mir nächsten Montag um 9 Uhr vormittags endlich einen ausgearbeiteten Be richt einreichcn, der auf einer Seite das Haupt ergebnis enthalten muss. Er muh mit Schreib maschine geschrieben sein und die wesentlichsten Punkte unterstrichen aufführen. Auch ist eine sorg fältige Schätzung der Untersuchungskosten einzu reichen." Newton: „Es bleibt aber noch eine Schwierigkeit, die mich schon seit vierzehn Jahren beschäftigt, und ich bin noch nicht ganz' Der Direktor: „Ich gebe Ihnen den Rat, diese Schwierigkeit lieber bis Montag morgen zu über winden oder mein Institut zu verlassen." Diese Unterhaltung jetzt ein anderer Mitarbeiter derselben wissenschaftlichen Zeitschrift noch ein wenig fort. Newton: „Ich werde fortfahren, mein eigenes Ermessen für den Gebrauch meiner Zeit in Anwen dung zu bringen." Der Direktor: „Ja, aber kein Gelehrter sollte vierzehn Jahre oder auch nur sieben vergehen lassen, ohne irgendwelche Resultate zu veröffentlichen. Vor vierzehn Jahren gehörten Sie zu den führenden tausend Gelehrten, vor sieben Jahren war Ihr Name schon vergessen, und jetzt kann er kaum noch wieder in Erinnerung gebracht werden. Nur eine Stadt, die auf einen Hügel gesetzt wird, kann nicht über sehen werden." Newion: „Ich denke doch, dass ich recht habe." Der Direktor: „Aber ich denke, dass, solange Sie zu den führenden Gelehrten gehören wollen. Sie auch genug Resultate veröffentlichen sollten, um Ihren Ruf zu erhalten." O Der heutig« Zustand von St. Helena. Wenn sich nicht die grosse Tragödie des sterbenden Löwen aus St. Helena abgespielt haben würde, so wäre dies kleine Felsenekland jedenfalls noch heute einer der am wenigsten bekannten und am seltesten genannten Flecken der festen Erdoberfläche. Auch sein durchaus nicht uninteressanter geologischer Bau undjeine Be nutzung als Kohlenstation auf einem Wege, der durch eine lange Strecke des Weltmeers führt, würde kaum dazu genügen, ihm tieferes Interesse zu sichern. So aber hat der Name von St. Helena einen gewis sen romantischen Zauber erhalten, der ihm wohl immer verbleiben wird. Uebrigens scheint der Aufenthalt auf der Insel in mancher Hinsicht gar nicht so Übel zu sein, zum mindesten nach der Gunst des Klimas. Die Sterblichkeit ist dort ausserordentlich gering und betrug nach dem neuesten Bericht des dortigen Gouverneurs im letzten Jahr nur etwas über 10 auf tausend, was freilich gegen das Vorjahr eine beträchtliche Steigerung bedeutet. Dabei kennt man dort die hygienischen Regeln kaum, oder sie werden wenigstens in jeder Weise vernachlässigt. Dennoch starben in einem ganzen Vierteljahr auf St. Helena nur 4 Menschen und von dreien 3 an angeborner Schwächlichkeit. Von 3 Todesfällen an Tuberkulose waren 2, die schon recht alte Leute be traten. und nur ein einziger von verhältnismässig neuer Erkrankung. Dazu kamen 3 Fälle von Darm sieber und 2 von Diphtheritis. Im ganzen standen 40 Todesfällen 87 Geburten gegenüber. Die ge samte Bevölkerung der Insel, die militärische Be satzung eingerechnet, beste, sich freilich nm 1. Januar 1011 auf nur.3441 Seelen. Ohne viel Anstrengung von feiten der Verwaltung scheint sich der Gesund heitszustand im allgemeinen noch dauernd gebessert zu haben. Die Kindersterblichkeit ist ausserordent lich gering, die Influenza ist erloschen, und das Asyl für Aussätzige hat aus Mangel an Insassen ge schlossen werden können. St. Helena scheint also ein guter Aufenthaltsort für Leute zu sein, die sich zur Ruhe setzen wollen, freilich ein wenig weit. Leyte Oepelrhen linkt Fernlorerlimelümmen. Zur Verzögerung der Abreise des Kaisers. ck. Berlin, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Die Abreise Les Kaisers ist nunmehr für Mittwochmorgcn angesetzt. Die Gründe der Verzögerung sollen tatsächlich nur in der Witterung gelegen haben. Das mag in diesem Falle zutreffen: schlimm wäre es aber auch nicht gewesen, wenn der Kaiser aus Rücksicht auf die marokkanische Angelegenheit noch gewartet hätte. Aber offenbar ist die Absicht der deutschen Regierung, unserem Vorgehen in Marokko Len Charakter des Selbstverständlichen zu erhalten und alles sensationelle Beiwerk abzuschneiden. Auf diesen be rechtigten Wunsch gehen wohl die an zuständiger Stelle ausgegebenen Dementis der politischen Be deutung -er Verzögerung zurück. Die Kaiserin in Wilhelmshöhe. /X Wildpark, 4 Juli. lEig. Drahtmeld.) Die Kaiserin hat sich in Begleitung der Prinzessin Viktoria Luise und des Prinzen Joachim um 10 Uhr 50 Min. nach Schloss Wilhelmshöhe begeben. Zur Ausfahrt Les Kreuzers „Berlin". — Kiel, 4. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Der Kreuzer „Berlin" ist bereits am LS. Juni von Kiel ausgelaufen, angeblich zur Vornahme von funkentele- graptzischen Hebungen. Er befindet sich jetzt an scheinend in unmittelbarer Nähe -er marokkanischen Küste. Abg. Pennrich erkrankt. 8t. Bingen, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Der Zcn- trumsabgeordnete Pennrich in Bingen ist schwer er krankt. Sein Zustand gibt zu den s ch t i m m st e n Befürchtungen Anlass. Die preussische Fortbildungsjchulfrage. ff. Berlin, 4. Juli. (Priv.-Tel.j Der preussische Gesetzentwurf Uber die Verpflichtung zum Besuche ländlicher Fortbildungsschulen geht nach dem Beschluss der letzten Sitzung des Staatsministeriums gleich im Beginn der nächsten Tagung wieder dem preussischen Landtag zu. Die nationale Einheitsschule. L) Darmstadt, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die Zweite Kammer hat heute nach mehrstündiger Be ratung die sozialdemokratischen Anträge auf Schaffung einer nationalen Einheits schule abgelehnt, die für alle Schüler obli gatorisch sein soll. Fallieres in Amsterdam. /X Amsterdam, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Prä sident Fallieres ist am Dienstagnachmittag an Bor- des „Edgar Quinet" hier eingetroffen und im Landungspavillon von der Königin, -em Prinzen Heinrich und den Spitzen der Behörden sowie den Mitgliedern der französischen Gesandtschaft begrüßt worden. Englisches Oberhaus. <-) London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Lord Lansdowne befürwortete das Amende ment, demzufolge gewisse Massnahmen von der Vetobill ausgeschlossen sein sollen. Viscount Morley sprach sich scharf gegen das Amendement aus, machte aber keine Andeutung über die Absichten der Regierung, wenn die Peers auf der Annahme bestehen sollten. Englisches Unterhaus. O London, 4. Just. (Eig. Drahtmeld.) Der Abg. Wolmer fragte Grey, ob seine Aufmerk samkeit auf Len in Deutschland gemachten Vorschlag gelenkt sei, dass das Deutsche Reich das Ooambogebiet im Norden Deut sch - Südwestafrikas annektieren solle, und ob er allen weiteren Versuchen zu Uebergriffen seitens Deutschlands in Afrika Widerstand leisten wolle. — Grey erwiderte: „Ich höre, dass der Vorschlag zur Entwicklung des Ovambogebiets in einem lokalen Blatt gemacht worden ist. Da aber dieses Ge biet bereits ein Teil Deutsch-Südwest- afrikas ist, jo würde von keinem Hebelgriff die Rede sein, wenn ein solcher Vorschlag aus geführt werden sollte." — Graf Ronaldshay fragte den Staatssekretär -es Aeussern Sir Edward Grey, ob ihm der Plan für den Bau einer Eisenbahn von Russland durch Per sien nach Indien vorgelegt worden sei, und wenn dies der Fall sei, ob er über die Haltung der Regierung bezüglich des Planes etwas sagen wolle, sowie, ob er irgendwelche Informationen über diesen Plan besitze, die er dem Hause mitteilen könne. Der Staatssekretär erwiderte, dass er -en e r ste n T e i l der Frage bejahe. Was Len zweiten Teil anbelange, so würde die Re gierung sich einem solchen Eisenbahnbau nicht widersehen, nachdem sie sich Überzeugt hätte, dass die britischen und indischen Interessen in angemessener Weise sichergestellt seien. Er sei aber augenblicklich nicht in der Lage, irgendwelche Einzel heiten über den Plan mitzuteilen. Eröffnung des internationale« Kongresses der Institution der Schisssbauer in London. London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der Herzog von Eonnaughl eröffnete l>eule den internationalen Kongress der Insti tution der Schiffs dauer und begrüßte die fremden Vertreter aufs herzlichste. Der Marquis vonBristol wies als Präsioenl in einer Ansprache daraus hin, Lass der Deutsche K a i s e r der e r st e regierende Für st gewesen sei, der die Anszeich nung angenommen habe, Mitglied der In st it u t i o a zu werden. Der Ausschuss der Institution habe beschlössen, ausseroem noch zu der Ehren Mitgliedschaft, die die höchste Auszeichnung sei. die die Institution zu vergeben habe, aufzufordern die Könige von Norwegen, Schweden und Spanien, den Prinzen Heinrich von Preussen, Len -Erz Herzog Franz Ferdinand von Oesterreich, die Herzöge von Eonnaught und von Genua, den Prinzen Roland Bonaparte. Lord Raleigh, den amerikanischen Admiral Dewey und die japanischen Admirale Togo und Ijuin. Der Seeleutestreik. Liverpool, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Ob wohl der Streik als beendet angesehen werden kann, sind noch nicht alle Differenzen behoben. Eine Abteilung Hafenarbeiter, tie für die Schiffe -er Canadian - Pacific Nailwan angeworden worden war, trat wieder in den Ausstand mit der Begründung, dass die Gesellschaft die vereinbarten Bedingungen nicht erfüllt habe. Die Verhandlungen zur Beilegung der Differenzen haben begonnen. Die Schleppermannschaften sind ebenfalls noch ausständig wegen kleinerer Differenzen. Im allgemeinen wickelt sich der Hafenverkehr glatt ab. London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) In den Hafenbassins von Surrey ruht die Arbeit voll ständig wegen der Unzufriedenheit der Hafenarbeiter. Verschiedene grosse Schiffe, deren Ausreise auf heute morgen angesetzt war. wurden aufgehalten, an-ere, die mit voller Ladung angekommen waren, konnten nicht gelöscht werden. Ausschreitungen von Hafenarbeitern iu Manchester. (-) London, 4. Juli. (Erg. Drahtmeld.) Die ausständigen Hafenarbeiter verursachten in Manchester grosse Unruhen dadurch, dass sic die Beförderung der Waren auf die Märkte zu verhindern suchten. Es kam zu ernsten Z us a m m e n st ö ß e n mit der Poli.zei, die gezwungen war, Militär zu Hilfe zu holen, um die Ruhe wieder herzustellen. Es wurden eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen. Zum englischen Hafenardeiterstreik. London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die meisten Hafenarbeiter haben heute in Hüll die Arbeit wieder ausgenommen. Nur argen 1000 Getreidearbeiter und 1000 Kohlentrimmer ver weigerten die Wiederaufnahme der Arbeit, da sie das gestrige Uebereinkommen für ungenügend erklären. Auch die Müller befinden sich im Ausstande. Sie verlangen Anerkennung ihres Verbandes sowie sofortige Lohnerhöhung. Rückkehr de» türkischen Thronfolgers nach , Konstantinopel. /X Rom, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der türkische Thronfolger Prinz Iussuf Izzeoin ist lzeute nachmittag über Rom nach Konstantinopel ab gereist. Zur Verabschiedung waren auf dem Bahnhof erschienen der König, der Ministerprändent und mehrere Minister, der Bö-germeister und die Mitglieder der türkischen Botschaft. Die serbisch« Kabinettskrisis. 8t. Belgrad, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Die Kom Mission Andrae Nikokitschs, das neue Kabinett zu bilden, scheiterte, da die gestrige Konferenz im königlichen Palais ein negatives Ergebnis hatte. Russische Operationen an der persischen Grenze. IX Petersburg, 4. Juli. (Priv. Tel.) Die rusjisil)«:! Truppen in Tiflis stehen zum Einmarsch in Persien bereit. Die russischen Kaufleute in Täbris haben die dringliche Entsendung einer russischen Schutzwache bei der Petersburger Negierung nach gesucht. Stolypin kehrt bereits Anfang nächster Woche aus dem Ausland nach Petersburg zurück. Strassenbahnerausstand in Meriko. Lt. New Port, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Zweitausend Strassenbahner in Mexiko sind wegen der Nicht erfüllung von L o h n f o r L e'r u n g e n ausständig. Auch die Maschinisten in den Werkstätten der Nationalbahn sind zum Teil in den Ausstand getreten. * Vom Deutschen Rundslug. /X Kassel, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Hier fanden am heutigen Tage Schaufliige und örtliche WettsUige statt. Bei prachtvollem Wetter hatten sich über 100 000 Menschen eingefunden. An den Flügen, die von 7.10 bis 8A Uhr dauerten, beteiligten sich nur drei Flieger. Schauenburg hielt sich in zwei Aufflügen etwa 33 Minuten in der Luft und erreichte eine Höhe von 150 Meter. Hanujchke blieb 14 Minuten in der Luft und kam bis zu ',0 Meter Höhe. Thelen hatte gleich nach dem Aufstieg eine Panne: der Apparat wurde beschädigt. Thelen blieb unverletzt, gab aber auf. Die aus gesetzten Preise von 3000 wurden durch einen Trost preis auf 4000 erhöht. Sie wurden dann nach der Anzahl der geflogenen Minuten verteilt. Vom europäischen Rundflug. /X London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der Flieger Dural ist, von Calais kommend, kurz nach 3 Uhr über das Schloss von Dover hin- weggeflogen. — Das Komitee des europäischen Rundsluges hat die Abfahrt von Hendon auf morgen früh 0 Uhr verschooen. Wo ist Ingenieur Richter? ff. Berlin, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Di« Familie des in der Türkei von Räubern entführten deutschen In genieurs Richter Kat sich erneut mit dringlichen Vor stellungen an das Auswärtige Amt gewandt. Sie ist jetzt seit vier Wochen ohne jede Nachricht über den Gefangenen. Die Reichsregierunq hat die deutsche Botschaft in Konstantinopel zur weitgehenden Be reitstellung von Mitteln für die ferneren Nachforschungen angewiesen unter Hinweis auf das anzubietend« Lösegelü. Die Aussichten auf eine Befreiung und Rettung Richters find nur noch gering. Flüchtiger Betrüger. Wien, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der Kauf mann Artur Ko peck aus Samovice (Galizien) ist nach Betrügereien in der Höhe von mehreren hunderttausend Kronen aus Wien ge flohen. . Ein Dors verbrannt. lD Bozen, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die Ge meinde Valfloriana im Fleimstale ist bei einem starken Sturm niedergebrannt. Ein Fest der englischen Goethegejellschast. London, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Dek Lordmayor mit Gemahlin gaben im Manfionhouse zu Ehren der engli scheit G o e 1 h e g e je l l s cha f t. die das Fest ihres 25jährigen Bestehens feierte, einen Empfang. Eine arabische Universität in Bagdad. 'O Konstantinopel, I. Juli. (Eig. Draht-meld.k Blä'.i<rnie!dungen zufolge wurde die Errichtung einer arabischen Universität in Bagdad beschlossen. Schwarze Pocken unter den türkischen Truppen ich Albanien. Köln. I Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die „Köln. Zeirung" meldet aus Cetinje: Der montenegri- nijck)e Konsul in Skutarj berichtet, dass unter den türkischen Truppen in Albanien die schwarzen Pocken ausgebrochen sind. Viele Leichen treiben aus d em Bojanaflusst Man befürchtet, dass trotz oer strengen Massregeln der hiesigen Negierung die Krankheit durch albane« fische Flüchtlinge verbreite: wird. Die Bewegung oer türkischen Truppen rufen in den Kreisen der Ne gierung lebhafte Erregung hervor. Die ameritaniichen Zollhinterziehungen. 8)r. Köln, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Zu den ameri kanischen Zollhinterziehungen berichten verschiedene Zeitungen, dass insgesamt bei gegen 40 F i r m e n Erhebungen angestellt wurden, die verdächtig sind, jahrelang Zollhinterziehungen be trieben zu haben. Leyte üsnaelsnsArtAlen. Berlin, l. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der Saatenstand »n Preussen war Ansang Juli, wenn 2 gut, 3 mittel und t gering bedeutet, folgender: Winterweizen 2,0, Sommerweizen 3,1, Winteftpelz 2,ö, Winterroggen 2,8. Sommerroggen 3,2, Sommer gerste 2,3, Hafer 3,0, Erbsen 3,0, Ackerbohnen 3,1, Wicken 2,8, Kartoffeln 2,0, Zuckerrüben 3,1, Winler- raps und Rübsen 2,7, Flachs 2,8, Klee 3,3, Luzerne 3,2, Rieselwiesen 2,7 und andere Wiesen 3,2, XX Düsseldorf, l. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Börse. Kohlenwerte waren unverändert uno ruhig: K a I i a u s b e u t e w e r t e weiter vernach lässigt. Die Kurse waren grösstenteils unverändert. ji Paris 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die Fonds börse zeigte bei ihrer heutigen Eröffnung eine bei jere Haltung als gestern. Aus alle» Gebieten er holten sich die Kurse, da man die Ereignisse in Ma rokko mit grösserer Ruhe beurteilte., Gute Meinung zeigt« sich besonders für spanische .Werte. Später ivurde die Kursbewegung unregelmässig, nitd Beers und Goldminen tonnten ihren Kursstaus güt behaupten. Im Parkett erfolgten Lianidationen im Zusammenhang mit zahlreichen Käufen, die währen der letzten Zeit vorgenommen wurden. In der zwei ten Hälfte des Börsenverkehrs kam nach kurzer Be ruhigung neues Angebot an den Markt. Die ^urie gaben infolgedessen nach. Namentlich spaniiche Fonds wurden hierdurch in Mitleidenschaft qewgen. Es lief das Gerücht um, dass ein englisches Kriegsschiff nach Agadir gesandt worden sei. Schluss bewegt. VV-n. Prag, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Bei einer gelegentlichen Zusammenkunft zahlreicher Zuckerfabrikanten Oftböhmens wurde mitgeteilt, -ass nach dem heutigen Stande bei den Ritbenselderii iu Ostböhmen ein Rübenminderertrag von 30 bis >0 Proz. zu gewärtigen wäre, was aber die Handels kreise für zu hoch gegriffen erachten. Ausgiebige Niederschläge köunten die Aussichten bessern. Die Zuckernotierungen waren sprunghaft steigend Prompt 1,35 Kr. und Neuware 1 Kr. höher als gestern. VV-n Aussig, 4. Juli. (Priv.-Tel.) Die Attien- gesellfchast Georg Schicht beschloss. t> Proz. Divi dende zu verteilen. Die Reservestellungen betra gen 400 000 Kr., der Umsatz 60H Millionen Kronen und der Reingewinn 1750 000 Kr. Investitionen erforderten 4 Millionen Kronen. * London, 4. Juli. (Prioaikabelgramm.) Die Tendenz der heutigen Fondsbörse- (über deren Er öffnung wir bereits in der gestrigen Abendnummer berichteten. D. Re-.) zeigte bei ruhigem Verkehr ein« etwas festere Haltung im Einklang mit den festeren Tendenzberichten, die von den kontinentalen Dürfen einliesen. Englische Bahnen waren be hauptet, ausländische Werte waren prozennveise höher. Trunks blieben anhaltend begehrt, Rio Tintö lagen träge infolge -er enttäuschenden Kupferstatistik. Amerikanische Werte notierten über Morler Parität in Nachwirkung des gestrigen günstigen Baumwollberichts der Regierung. Südafrikanische Offerte zeigten ein« lustlose Haltung. In den Nach mittagsstunden wurde die Tendenz der Börse auf Pariser Abgaben allgemein matter. In die B a n k von England flössen aus Frankreich 12 000 PfL. Sterling. 5 Montreal, 4. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der Präsident der Canadian-Pacinc Bahn liess der Presse eine Mitteilung zuaehen, nach der weder die Canadian-Paciftc Bahn iwch irgendeine der mit ihr in Verbindung stehende» Gesellschaften zu irgendeiner Zeit Verhandlungen gepflogen habe wegen einer Kontrolle über einen Teil -°r Eriebahn oder wegen eines Betriebsabkommens mit dieser. Eine solche Vereinigung würde für keine Partei von Vorteil sein. Vie amerlkrmilchen Börsen Ilnö sm Juli geschlossen gedtteden. «bkfrrittUnul: Dr Ludwig »tetle»»«,», t. Lertr. Johanne» Schuft. Vrr.nNwvlN!che AednkU-nr«: Für Politik Dr. «. vdiinitzer, lokale >III» iächsischc Kngelcgenbeiien, Lagrschrontk und Verwischt«» es. ». Bnltlar, da- geuilleion Paul Echaawdurg, Miktzk V. Segnitz, Sport und ^erichlSjaat I, Haarsel». Jür »te handel«,«iwng ch. «trchr^h. Für dr» Lnscrateutril Via« Jtzl«. SSmstich in Leipzig. - llnorrlaugten Manuskript«» OZ siel» d.>» Airck- porio bkiznsiige». giir Kiisbrivahrnng und kilfickhobc keine Gewähr übernommen. -Z»Zchriste« sind »ich« persönlich »» «dies fiere», s,»»«r, a, »«, Verlag »t« Redak«^» »de, die «eschästSste», »e» L«ip,t^»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)