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Ilorst. oben. äv4»i cht.g«I.l>ulte »eii. »reiten . > 4 I ",»4» arlslr.6 Il.r. Die lchöne Lxzellen;. 311 Roman von L. T schür»»». PNachdruL verböte».) Das, das war das rechte Heilmittel! Fort mutzte er wieder — hinaus in die weite, herrliche Welt, die für ihn noch fo viele ungeschaute Wunder barg. Am liebsten wäre er noch diese selbige Nacht auf gebrochen. Aber sein Stolz sagt« „nein" und noch mals „nein" dazu. - Diese schöne herzlose Frau sollt« nicht di« Genug- ng hab«n, triumphieren zu dürfen, datz unglück liche Liebe zu ihr ihn abermals fortgetrieben habe aus der Heimat. Erst wollte er ihr zeigen, daß sie ihm gleichgültig sei wie der Stein am Wegei dann wollte er gehen, irgend wo hin, wo es keine Wohl- rät*igt«its>bazar« und kokett« Frauen, keine Nlode- blätter und Theaterabende gab, irgend wohin, wo er in Abentuern und Gefahren seine Seele wieder jung und frisch baden konnte. Der blotze Gedanke wirkte auf ihn wie Lebens- elixier. Er war ausgelassen heiter an diesem Abend. Die Loge füllte sich mit Bekannten, meist Offi zieren in Zivil; man unterhielt sich laut, ohne Rück sicht auf das Publikum und die Vorgänge auf der Bühne, zumeist in jenem schnarrenden Jargon, der den Gardeleutnam vom gewöhnlichen Sterblichen unterscheidet. Gülzow war der heiterste von allen. Bei einem gemeinsamen Besuch hinter den Ku lissen mutzte der Baron Frejen. der Adonis des Gardekorps, erleben, datz die hübsche Fifi von den Gattes mit fliegenden Fahnen zu dem Grafen Gül zow überging, der ihr eifrig huldigte. Ein gemütliches Souper im Hrnterstübchen bei Ferroni beschloß den Abend, und als Gülzow am andern Morgen mit schwerem Kopfe und leichtem Beutel heinrkehrte, hinterließ er bei allen se'inen Genossen den Eindruck, datz er ein unverbesserlicher Don Juan, aber ein höcktzt liebenswürdiger Kamerad sei, und datz er auch nicht im entferntesten daran denke, die schöne Exzellenz oder irgend eine andere Dame der Residenz zur Gräfin Gülzow machen zu wollen. Baronin Lotti war in einer eigentümlichen Si tuation. Sie stand vor einem ungelösten Rätsel. Sie war nicht klüger als andere Leute auch. Das pas sierte ihr nicht oft; sie besaß, wenigstens ihrer eigenen Meinung nach, einen ganz unfehlbaren Scharfblick; ihren klugen Augen entging so leicht nichts, und wenn sie sagte: „so und nirÄ anders wird es kom men," dann kam es auch so. Nun mutzt« sie die bittere Erfahrung machen, daß auch sie keine Kassandra war, sondern eine ganz ge wöhnliche Sterbliche, die sich irren könnte wie andere Menschen auch. Ihren Kopf hätte sie am Abend der Soiree darauf verwetten wollen, daß Erich am andern Tag« bei ihr erscheinen würde mit der Nachricht: „Lotti, sie ist mein, wir sind verlobt!" und daß er hinzusetzen würde: „Du bist unser guter Engel gewesen, dir danken wir unser Glück!" Nichts davon! Umsonst hatte sie am nächsten Tage zur Visiten stunde in allerliebster Haustoilette in der traulichen Kaminecke ihres Salons gesessen, stolz im. Vorgefühl ihres kommenden Triumphs und in einer weichen, gemütvollen.Stimmung, di« bereit war, sich zu einigen Tränen der Rührung zu steigern. » Zu ihren Füßen auf dem Teppich hatten ihre beiden Knaben gespielt, und das hatte so allerliebst ausgesehen, so friedvoll, so häuslich glücklich, so ganz geeignet für die gemütvolle Szene, die sich hier ab spielen sollte. Aber sie wartete vergebens. Erich kam nicht. Andere erschienen; man sagte ihr die ausgiebigsten Schmeicheleien über den gestrigen Abend; man sprach auch von einem gewißen schönen Paar und stellte Mutmaßungen auf, zu denen di« Baronin lächelnd die Achseln zuckte, während doch ihre geheimnisvolle Mieue ein deutliches: „Ich weiß bereits alles!" durchblicken ließ. Es kränkte sie. daß Erich nicht kam. Natürlich mutzte ihn heute kein erster Weg zu der schönen Exzellenz führen, dorthin rief ihn sein Herz: aber er hätte doch die Dankbarkeit nicht so ganz über der Liebe vergessen sollen. Ein neuer Gedanke! Vielleicht erschienen die beiden zusammen bei dem guten Engel ihrer Liede, wollten aber natürlich da die Karten noch nicht ausgegeben waren, auch nicht mit dem Schwarm der Besucher, die heute nicht aus bleiben konnten, hier zusammentreffen. Ganz gewiß, so war es. Sie wartet« und wartete. Ihr Salon leerte sich, die Dinerftunde rückte heran, aber weder Erich rwch die schöne Exzellenz wurden auf der Bildfläche sichtbar. Das war arg: die Baronin wurde jetzt allen Ernstes pikiert: sie sandte ihre beiden Wildfänge hinaus zu der Bonne und saß einsam in zornigem Sinnen über den Undank der Welt. Sollte man ihr wirklich das pour faire patt erst zugehen laßen, wenn alle anderen es erhielten? Das wäre stark gewesen — sehr stark. Sie setzte schon im voraus eine Miene auf. die ganz geeignet war. die beiden Schuldigen in tiefste Zerknirschung zu versenken. Beim Diner erzählte ihr Selbitz, datz er ihrem gemeinschaftlichen Freunde begegnet sei. „Erich hätte die Höflichkeit haben können, mir heute einen Besuch zu machen", sagte die Baronin pikiert. „Er bat mich, ihn bei dir zu entschuldigen. Ein heftiger Kopfschmerz plage ihn, den er durch einen schatten Ritt ins Freie zu kurieren hoffe." Das war alles, was die Baronin an diesem Tage von ihrem Vetter erfuhr. Am nächsten Tage hörte sie in der Sitzung des Frauenoereins, daß in der vorletzten Nacht wieder einmal ein wahrer Hexensabbath bei Ferroni gefeiert worden sei. Zehn oder zwölf Herren hätten mit Künstlerinnen von der Walhalla dort soupiert, und zum Schluß sei natürlich wieder bis zum Morgen gespielt worden. Gülzow, übrigens der ausgelasseirste von allen, soll enorm verloren haben, man spräche von Tausenden. Die Baronin kam ganz konsterniert heim. Was bedeutete das alles? Sie begriff nichts davon. Ihr Staunen wuchs in der Zeit. Jeder Tag brachte ihr neue unliebsame lleberraschungen. Hatte die schöne Exzellenz den Bewerber ab gewiesen, oder war die ganze Sache von Erichs Seite wieder nur eine jener Herzenständeleien gewesen, die ihm lästig wurden, wenn sie bestimmtere Form an nahmen? Frau Lotti wurde irre an ihrem Vetter. Für ein wenig leichtsinnig hatte sie ihn ja immer geholten, aber Dinge wie die, welche er sich jetzt zuphnlden kommen ließ, Härte sie ihm niemals zu- getraut. Sie hätte ihm gern offen ihre Meinung gesagt, wenn es sich nicht eben um Sachen gehandelt hätte, von denen eine Dame, selbst wenn sie verheiratet und dem Missetäter nahe verwandt ist, nicht gut mit einem jungen Manne sprechen kann. L: unterhielt ein stadtkundiges Verhältnis mit ein^r Sängerin aus der Walhalla, der er — sie wußte das aus bester Quell« — Geschenke von hohem Wert machte. Wenn es noch eine Dame vom herzoglichen Theattr oder selbst eine Zirkusreiterin gewesen wäre, di« er in dieser Weise beoorzugre! Das taten andere auch, und man sah darüber hinweg. Aber eine Person, die im übelberüchtigtsten Lokal der Stadt Vorstellungen gab und die selbst im übelsten Rufe stand. Das war zu arg! Er hätte bedenken müßen, daß er nicht in Paris war, wo derartiges unbeachtet bleibt. Hier in der kleinen Residenz war ein solches „Laisser aller" nicht am Platze. Eines Tages kam die Baronin endlich in Heller Empörung von einer Spazierfahrt heim. „Das geht zu wett!" rief sie, in das Arbeitszimmer ihres Gatten dringend, der ganz verdutzt aus seinem Mittagsschläfchen auffuhr. „Was geht zu weit, liebes Kind?" fragte er und sah, im Glauben, datz sie von seinem langen Schlafen rede, verstohlen nach der Uhr. Um drei Uhr hatten sie diniert, jetzt war es halb fünf. Nun, das war doch so schlimm nicht. Die Baronin ließ sich auf einen Stuhl sinken und wehte sich in Ermangelung eines Fächers mit dem winzigen Muff Luft zu. „Das geht zu weit", wiederholte sie, „du mutzt mit ihm reden, Fritz!" „Mit wem, Lotti?" „Nun, mit Erich natürlich! Er benimmt sich — ach, ich habe keine Worte mehr für sein Betragen. Stelle dir vor, als ich eben mit Sascha und den Kindern durch die Anlagen fahre, wen treffen wir da. ganz gemütlich einherschlendcrnd neben jener Tingel tangel-Primadonna, die im auffallendsten Prome nadenkostüm war, das ich je gesehen habe? Meinen leichtsinnigen Vetter natürlich, der sich da auf offener Strasse so ungeniert mit ihr unterhält, als ob das die einfachste Sache von der Welt wäre. Ich war entsetzt. Wenn die abscheulichen Buben wenigstens ruhiq ge blieben wären! Ober Gott bewahre! Wie die Be sessenen schrien sie: Onkel Erich! Onkel Erich! Nun, er wurde rot und gab sich den Anschein, als sehe er uns nicht. Das wollte ich mir auch ausgebeten haben! Es wäre eine unverzeihliche Beleidigung gewesen, wenn er auch noch gewagt hätte, uns zu grüßen. Sascha wollte wissen, wer die hübsche junge Dame sei. und sie mag meine peinliche Verlegenheit bemerkt haben, denn sie sah mich sehr erstaunt an. Es ist eine Schande!" Diesmal fand auch der pflegmatische Rittmeister, daß es eine Schande sei. „Du solltest doch ein wenig mehr Rücksicht auf die Dehors nehmen", sagte er am nämlichen Abend zu Gülzow. „Wieso?" fragte dieser gleichmütig. „Ach geh' — du weißt sehr genau, wovon ich rede!" „Nun, ja — ehrlich denn", sagte er nach einer klei nen Pause; „ich weiß es, du sprichst von der Begeg nung heute in den Anlagen. Es war mir selbst pein lich — sehr peinlich sogar. Ich gebe dir mein Wort, daß ich erst in der Minute, als euer Wagen in dis Alle« einbog, mit der Fifi zusammengetrosfen war. Sie sprach mich an — rücksichtslos genug war's von rhr — ab«r was sollte ich tun? Es geht mir nun «in. mal gegen d«n Sinn, ein« Person an einem Orte ein» fach zu verleugnen, der ich an anderen Orten un geniert den Hof mache." „Die Rücksicht auf die Gesellschaft verlangt es aber!" „Ganz recht, ich würd« auch im nächsten Moment schon «inen Vorwand gefunden haben, mich freizu machen, aber ehe ich dazu kommen konnte, war das Unheil bereits geschehen. Es soll nicht wieder vor» kommen. Auch geht die Fifi ja in den nächsten Tagen fort von hier. Ihr Monatsengagement ist zu Ende." Es war ihm in der Tat lieb, datz sie ging Die Sach« war ihm außerordentlich lästig. Er hatte di« hübsche Sängerin mit Geschenken überhäuft, ihr Rie senbuketts zugeworfe», ihr in Gegenwart anderer aufs eifrigst« den Hof gemacht und sich im übrigen auch nicht im mindesten um sie gekümmert. Ihren Zweck hatte die Komödie erfüllt, aber sie hatte ihn auch gründlich ermüdet; «r dankte dem Him mel, datz die Sache zu Ende war. Inzwischen zergrübelt« Baronin Lotti sich den Kopf. Dies« unerwartet« Wendung der Dinge wußte sie sich auf kein« Weise zu erklären: denn auch die schöne Exzellenz setzte ihren guten Ruf aufs Spiel, und bei ihr war die Sache noch weit gefährlicher, weil bei dem Urteil über eine Dame der Maßstab «in ganz anderer und unvergleichlich strengerer ist. Das Verhältnis zwischen dem Prinzen Tertschakoff und Magda Vandeercn ging über die Grenzen einer bloßen ,Alirtation" längst weit hinaus. Der Prinz monopolisierte die Gunst der reizenden Frau so vollständig, er nahm so ganz die Miene des berechtigten Eigentümers an, und sie duldete das so ganz ohne Widerspruch, datz man selbst bei Hof« an fing, der schönen Exzellenz das Mißfallen darüber durch immer wachsende Kälte zu markieren. Diesem Beispiel folgte — freilich in abgedämpfte rer Tonart — sofort die Gesellschaft. Man zog sich leise und allmählich von der in Un, gnade Gefallenen zurück. Die schöne Exzellenz fand manchmal, wenn sie irgendwo vorfuhr, die Betreffen den nicht daheim, und bei Gesellschaften, die der Hof mit seiner Anwesenheit beehrte, wich man ihr vor. sichtig aus, um nicht auch in den hochmütigen, kurzen Gruß mit eingeschlossen zu werden, mit dem die alte Herzogin an ihr vorüberging. Sonderbarerweis« schien die schöne Exzellenz diese Zeichen wachsender Ungnade gar nicht zu bemerken. Sie sah strahlend beiter aus, und sie entfaltete mehr als je zuvor einen Luxus, der die Toiletten aller an deren Damen — selbst der allerhöchsten — weit in den Schatten stellte. Was beabsichtigte sie? Welchen Zweck ver folgte sie? Der Prinz war nicht frei, seine Gattin lebte. Unr selbst wenn das d«r Fall nicht gewesen wäre, hätte er kaum die schöne Exzellenz zu seiner Gemahlin machen können. Obwohl von altem Adel, war sie doch einem Manne, der dem russischen Kaiserhaus« so nahe stand, durchaus nicht ebenbürtig, und der Prinz wäre jeden falls mit einer solchen Absicht — immer vorausgesetzt, datz er frei gewesen wäre — auf die allergrößten Schwierigkeiten gestoßen. (Fortsetzung in der Abendausgabe.) I 7 1 -7 m i HZS» klug IVlünvkvu - ksi^IIn um äe° LLIUKLIULK-kkelS von so ooo Msi-K 6ontinen1sl-6aoutelioll0- unll Kutta-Kerclis Oo., ffsmiover »'»»7 Oderinxsnieur »Ll-vlUItt Ul kitt, 66? Lieber im Oder- rksivisedev ^uvsriässiAksitsüux unä lnkader cies veutsoden ttödenrekoräs. denutrte ru seinem Aianrentten kiu^e von Vlüvoden naok Koriin bei einer reinen klu^rsit von 5 ktunäsn 41 Minuten einen Ltriok-kumpisr-Linüeeker :: „laude", liessen lraZModen bespannt sivtt mit :: kun Zeichnungen iur Uw- und Neubauten, lowie Kostenanschläge fertigt schnell erfahren,! 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