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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110529017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911052901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911052901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-29
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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Nr. l48. 105. Jahrgang. Leipziger Tagedian. kein Fremdenverkehr der Bahnhossbuchhandel außer halb der Bahnsteigsperre an Sonn und Festtagen aus Grund des tz 105^- der Gewerbeordnung auch während der für das Handelsgcwerbe im allgemeinen nicht freigegebenen Stunden unter der Bedingung zuge lassen wird, daß den außerhalb der Bahnsteigsperre be schäftigten Angestellten die vorgeschriebenen Ruhe zeiten gewährt werden. st. Stille Zeit zu Pfingsten. Rach der Verordnung des sächsischen Kultusministeriums und des Mini steriums des Innern vom 1t. Februar 1!t11 über die Beobachtung geschlossener Zeiten in polizeilicher Hinsicht gelten als geschlossene Zeilen in Beziehung auf T a n z v e r a n st a l t u n g n an öffentlichen Orten, in Privathäusern oder in den Räumen geschlossener Gesellschaften u. a. auch der erste Pfingstieiertag und dessen Vorabend. An diesen Tagen dürfen Aus nahmen von dem Verbote der Abhaltung von Tanz veranstaltungen keinesfalls gestattet werden. Außer dem ist nach tz 8 des sächsischen Gesetzes über die Sonn-, Fest und Bußtagsfcier vom 10. September 1870 die Abhaltung öffentlicher Versammlungen aller Art, ingleichcn der Versammlungen der Innungen, der Gemeindevertreter und sonstiger Genossenschaften verboten. Am Vorabende dieses Tages müssen Ver sammlungen der gedachten Art um 12 llhr nachts beendet sein. e. Erste Frühjahrsrcunion im Palmcngarten. Die neue Direktion des Leipziger Palmengartens lieferte mit der ersten großen Frühjahrsrcunion einen muster gültigen Beweis ihrer Fachtüchtigkeit. Dem Haupt ereignis ging ein exzellentes Gartenkonzert voraus, das vom Willy Ahrendt schen Konzertorchnter unter Leitung seines bewährten Kapellmeisters geboten wurde. Die feinqeschulten Musiker entledigten sich mit künstlerisch bestem Gelingen ihrer Aufgabe, gefell- schafts- und tanzesfreudige Stimmung in die Menge zu bringen. Harmonisch paßte sich dem vornehmen lokalen Exterieur die immer zahlreicher herbciströ- mende elegante W^elt an: farbenfroh und festesfrcudig die Hellen, zarten Balltoilcttcn der Damen, würocvoll die schwarzen Smokings und Gehröcke der Herren. Bald sing es an, empfindlich kühl im Freien zu wer den; man begab sich daher in d>e Geselischaftssäle, wo das glänzende Fest eine würdige Fortsetzung sand. Aus unsichtbaren Sphären sang und klang einschmei chelnde, süße Walzermusik. Terpsichore lockte ihre Jünger an sich, jung und alt. Froh sein mit den Fröhlichen, triumphieren über den grauen Alltag, das war die Devise, die man auf all den jungen Ge sichtern las. Blutroter Ingelheimer, goldgelber Forster Riesling funkelten in saphirsarbenen Römern und warfen einen Abglanz ihres feurigen Esprits auf das tolle, fröhliche Treiben ringsum. Bis in die späte Rächt hinein amüsierte man sich, lachte, scherzte und flirtete und der endliche Schluß der glänzend verlaufe nen Reunion — alles hat ja einmal ein Ende — ließ manchen auf eine baldige Wiederholung so froher, genußreicher Stunden hoffen. " Zum Streik in den Metallgießereien wird uns geschrieben: „Die Leipziger Metallgießereien werden dem drohenden Streik mit Ruhe und fest geschlossen entgegcntreten, da die gestellten Forderungen zum Teil unerfüllbar sind. Es handelt sich im Grunde genommen auch gar nicht um Forderungen der Ar beiter, sondern um Forderungen des Metallarbeiter verbandes. Die Arbeiter selbst sind, wie man hört, im großen und ganzen zufrieden, was schon daraus hervorgeht, daß nur vereinzelt die Leute sich haben in den Streik drängen lassen. Es sind übrigens zur zeit nach den vorliegenden Meldungen hinreichend Arbeitsuchende vorhanden, so daß die Aussichten der Arbeiter, durch einen Streik irgendetwas zu erreichen, schon aus diesem Grunde sehr gering sind." x. Die vier König!. Sachs. Militärvereine: Krie- geroerein und Militärverein L.-Lindenau und „Kame radschaft" und „Germania" L.-Plagwitz begingen gemeinschaftlich am Sonnabend im Großen Fcstsaale des Hotels „Deutsches Haus", L.-Lindenau, eine'Ruch feier des Geburtstages König Friedrich A u g u st s. Die Beteiligung war sehr zahlreich, auch das Offizicrkorps des Beurlaubtenstandes, mit Major Cramer von Clausbruch an der Spitze, war stark vertreten. Mit zwei schneidig ausgeführten Märschen, Düppler-Schanzcn-Sturmmarsch von Piefke und Helenenmarsch von Lübbert, und der Wcberschen Iubelouvcrtürc eröffnete das Musikkorps des 107. In- fanterie-Rcgts. unter Obermusikmcister Giltschs Leitung stimmungsvoll den Abend. Haferkorn, Vorsitzender des M.-V. „Germania", L.-Plagwitz, be grüßte mrt herzlichen Worten die Festteilnehmer und wies mit den besten Wünschen für den König auf die Bedeutung der Feier hin. Dr. P r ä t o r i u s, Lt. d. R.. Ehrenmitglied des Kriegeroereins L.-Lindenau, hielt die Festrede. In seinen Ausführungen gab de: Redner einen Ueberblick über jene große Zeit, in der Deutschlands Größe, Einheit und Machtstellung er kämpft wurde, gedachte ehrend und dankend der für ^das Vaterland gefallenen Kämpfer, sowie der noch lebenden Veteranen und bezeichnete cs als eine Hauptaufgabe der jetzigen Generation, die schwer er kämpften Errungenschaften zu pflegen und zu schützen, wie es sich Kaiser Wilhelm zur Aufgabe gestellt bat, der sorgsam den Frieden hütet, aber auch bereit ist, das Schwert zu ziehen, wenn cs gelten sollte, Deutsch lands Recht zu verteidigen. Dem Kaiser in seinem Bestreben für unser Volkes Wohl steht König Fried rich August als treuer Bundesgenosse zur Seite, sei nem Sachsenvolke als Vorbild dienend. Mit dem 'Wunsche, Gott erhalte und segne unseren König und mit einem dreifachen Hoch auf den König, in das die Festteilnehmer begeistert einsrimmten. schloß der Red ner. Auf ein an den König gerichtetes Glückwunsch und Huldigungstclegramm war folgender von Hafer korn verlesener Dank eingctrosfen: „Machwitz. König liche Villa. Sc. Majestät der König lassen den vier Vereinen für die übersandten Glückwünsche Allerhöchst seinen Dank aussprechcn. v. S ch m a l z. Major und Flügeladjutant." Im weiteren Verlauf des Abends erwarb sich die Kapelle noch reiche Anerkennung für ihre trefflichen Darbietungen, besonderen Beifall ernteten Richter für sein brillant ausgeführtcs Trompetensolo „Liebcstraum" von Hoch und Pfeif fer für seine Cellosoli „Andante" von Goltermann und „Notturno" von Chopin. Mit einem flotten Balle fand die Festlichkeit ihren Abschluß. * Lästige Ausländer. Am Sonntagmorgen wurden in der Gegend zwischen Dölitz und Dösen zwei Männer durch Polen überfallen und mit ge fährlichen Werkzeugen ziemlich schwer verletzt. Die beiden verletzten Personen holten in der C-egend des Ueberfalles Fischfutter; sie wurden von den Polen ohne jeden Grund mit Steinen beworfen. Als sie sich diese Gemeinheit verbaten, stürzten sich die pol nischen Arbeiter auf sic uckd richteten sie am Kopf und an anderen Stellen übel zu Auf die Anzeige bei der Polizei in Dölitz nahmen zwei Schutzleute die Verfolgung der gefährlichen Burschen auf. Bis Nach mittag war es indessen nicht gelungen, ihrer hab haft zu werden. Zur Ermittelung kann es vielleicht dienen, daß die Polen in Dölitz am Sonnabendabend und die Nacht daraus schwer gezecht haben. Die beiden Burschen stehen im Alter von etwa 10 bis 20 Jahren. Der eine von ihnen dürste jedenfalls am Halse noch Spuren von dem Kampfe tragen. Allem Anscheine nach hatten es die Polen auch aus das Geld der lleberfallcnen abgesehen. Dem einen Uebersallenen fehlte nach dem Kampfe mit den Burschen ein Geldbetrag. Lebensmüde. Infolge langjähriger Krankheit hat sich gestern abend in seiner Wohnung in der Würzburger Straße in Kleinzschocher ein öOjähriger Invalid, nachdem er sich zunächst zu erschießen ver sucht, durch Erhängen entleibt. stst Unfälle. In einem Grundstück am Täubchen wege fiel am Sonnabendnachmittag ein 52 Jahre alter Lumpensammler aus der Seeburgstraße in eine Grube, die der Aufnahme von Abfällen dient. Der Mann zog sich dabei einen Rippendruch zu. — Eine an der Lothringer Straße in L. Gohlis wohnhafte 72 Jahre alte Witwe fiel im Schlafe von ihrem Sofa hinab und zog sich dabei eine Verletzung am Hinter kopfe zu. — In einem Restaurant an der Torgauer Straße in L.-Scllerhaujen wurde ein dort in der Nähe wohnhafter Arbeiter plötzlich vom Schlage getroffen. Der Samaritervcrcin gewährte dem Bewußtlosen die erste Hilfe. — Vorgenannte Personen fanden Auf nahme im Krankenhause. stst Verschüttet. Bei dringlichen Ausschachtungs arbeiten. die gestern vormittag in einem Grundstück an der Inselstraße vorgenommen werben mußten, wurde ein 55 Jahre alter Bauhilfsarbeiter durch einstürzendes Erdreich verschüttet. Der Mann. ' anscheinend mehrere Nippenbrüche erlitt, wurde durch den Samarttcrverein in das Stadtkrankenhaus übergeführt. ff Vergiftung. Eine im Südviertel wohnhafte Fabrikarbeiterin suchte sich in ihrer Wohnung mittels Bitterklecsalz zu vergiften. Das Mädchen erreichte den Zweck nicht, mußte aber in das Krankenhaus ge bracht werden. Ucber das Motiv zu der Tat ist nichts bekannt. stst Blutvergiftung. Ein in der Elisabeth-Allee in L.-Plagwitz wohnhafter 37 Jahre alter Kutscher stach sich vor einigen Tagen während der Arbeit einen Holzsplitter in die rechte Hand. Der Mann schenkte der Wunde anfangs wenig Beachtung; dieselbe ver schlimmerte sich aber nach und nach in so bedrohlicher Weise, daß er gestern wegen der Gefahr einer Blut vergiftung sich unverzüglich in das Krankenhaus auf nehmen lassen mußte. ' Merkwürdiger Unfall. Im Raume einer in der Eisenbahnstraße in Volkmarsdorf gelegenen Wäsche rolle hat bereits seit Jahren über der Wäscherolle ein altes Sofa auf Brettern gestanden. Als nun gestern abend eine Eisendrchcrsehefrau mit ihrem Ehemann Wäsche gerollt bat. ist plötzlich das Sofa, vermutlich durch die Erschütterung, die das Rollen erzeugt Hai, herab- und aus die Frau gefallen. Sie wurde nicht unerheblich verletzt und mittels Droschke nach Hause gefahren. * Brand. Don einem 15jährigen Arbeitsburschen war gestern durch unachtsames Wergwerfen eines brennenden Streichholzes in einem mit Stroh aus gefüllten Lichtschacht am preußischen Staatsbahnhofe in Plagwitz ein Feuer verursacht worden, das von der Feuerwehr bald wieder unterdrückt wurde. ÄUS Suchten. -fp Großzösscn b. Borna, 28. Mai. (Schwer ge quetscht) wurde diese Rächt im Abraum der Grube ..Dora und Helene" hier der 23 Jahre alte Lokomotiv führer Heinrich Schaare. Er war, während der Transportzuq sich noch in Bewegung befand, seitlich aus dem Anheizraume seiner Maschine herausgetreten ^abei a gen einen Wasserwagcn, der aus dem Nebengleis stand, gequetscht worden. Der Mann, der einen Bruch des linken Oberarmes, einen solchen des Schlüsselbeins und außerdem eine Quetschung des ck. "s erlitten hatte, mußte nacki Anlegung von Not verbänden in das Leipziger Krankenhaus trans portiert werden. -ff-(Geringswalde, 28. Mai. (Einen Blei soldaten verschluckt) hat heute morgen beim Spiele der 5 Jahre alte Sohn eines Tischlers. Da cs einem hiesigen Arzte nicht gelang, den gefährlichen Fremdkörper zu entfernen, mußte der Pater mit dem Kinde nach Leipzig in die chirurgische Klinik fahren. * Hartmannsdorf, 27. Mai. (Volks bad.) Der Gcmeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung, zu nächst vor weiterer Beschlußfassung in der Volksbade anstaltsangelegenheit ein Sachverständigengutachten über die vorzunchmcndcn Baulichkeiten herbeizu- zichen. Rach den cingegangenen Zeichnungen und dem Kostenanschlag dürfte die Errichtung eines Bade neubaues mit ollen inneren Einrichtungen ungefähr -15—50 000 .tz beanspruchen. * Kirchberg, 27. Mai. lBcendeter Streik.) Dem Vernehmen nach ist der Streik der Maurer in hiesiger Stadt und Umgegend gestern abend durch einen Vergleich beendet worden. *Ncustädtel,27. Mai. (Bergmannslos.) Gestern vormittag fand man auf einer Strecke des Neujahrs schachtes den Bergarbeiter Röder tödlich verunglückt auf. Er lag vor einem vollgeladenen Hunde und war am Brustkorb schwer verletzt. Die Ursache des Unglücksfalls konnte noch nicht festgestellt werden. Der Schwerverletzte wurde ins Stadlkrankenhaus zu Schneeberg geschafft, starb jedoch gegen Abend an den Folgen seiner Verletzungen. * Ehrenfriedersdorf, 26. Mai. (Unfall.) Bei Renovierungsarbeiten am Hause des Postbeamten Bause stürzte der Maler Paul Meyer zwei Stock hoch herab, wobei er erhebliche Verletzungen erlitt. * Mylau, 28. Mai. (Zinsen-Verteilun- g e n.) Am Vortage von Königs Geburtstag wurden die Zinsen der König-Friedrich-August-Stistung an -10 hiesige Arme mit je 10, 8 und 5 .tz verteilt. — Desgleichen sind am Mittwoch, dem Todestag des Stifters, di« Zinsen der Frd. Aug. Schmidt.'chen Stiftung in Höhe von je 12 .tz an 10 Arme verteilt worden. * Werdau, 27. Mai. (InderStadtvcrord- netensitzung) am Mittwoch wurde u. a. von der vom Rate beschlossenen Anlegung eines Urnenhains im Herbst d. I. auf dem neuen Friedhof Kenntnis genommen. Das Schulgeld für auswärtige Schüler der 1. Bürgerschule soll auch weiterhin 50 -tz betragen. * Schwarzenberg, 27. Mai. (S t a d t gc m e i n be rat s s i tz u n g.) In der letzten gemeinschaftlichen Sitzung der beiden städtischen Kollegien erfolgte Ge nehmigung der Anstellung eines Bademeisters und des aufgestellten Tarifs für Las neue Stadtbad, fer ner stimmte man der vom Bezirksarzt vorgeschlagenen Aenderung des Ortsgesetzcs für Bauten zu, wie dem Ortsgesetz für offene und geschlossene Bauweise, der Uebertragung weiterer Funktionen an den Ab- schätzungs- und Wohlfahrtsausschuß, welch letzterer die Verwaltung des neuen Stadlbades überneh men soll. Sport. Pferdesport. Kennen ru Leipzig. * Der dritte Renntag aus der Lahn am Scheibenholz stand unter einem ganz besonders günstigen Stern. Das Wetter war recht annehmbar geworden am Nachmittag, und alle diejenigen, die das weniger gute Wetter am Vormittag abgehalten hatte, nach Lindcnthal hinauszupilgern, fanden sich nachmittags auf der Rennbahn ein und kamen dort vollständig auf ihre Kosten. Das bekannte elegante Bild boten die dichtbesetzten Logen und Tribünen, das Menschengewimmel auf Sattelplatz und Ring. Sehr viele sehr schicke Toiletten waren vertreten, vornehm lich elegante Kostüme und in großer Zahl schwarze Seidenmäntel (auch einige sehr aparte Voile- Mäntel), zu denen zumeist große schwarze Roßhaar hüte mit farbigen Pleurcusen getragen wurden. Der knappe Raum verbietet uns aber heute, näher aus Toiletteneinzelheiten einzugehen. Jedenfalls wurde das elegante Bild durch die Uniformen der zahl reichen Offiziere farbig belebt. Und man unterhielt sich überall glänzend, nicht nur gesellschaftlich, sondern auch sportlich, denn es gab brillanten und inter essanten Sport. Da waren die forschen Ritte des kleinen Bleuler, der sich den Sächsischen Staatspreis auf „Illusion" nicht nehmen ließ, da war ferner die Uebcrraschung, die „Diakon" brachte, der im Finish die Weinbergsche Stute schlug und dadurch die höchste Toto-Quote des Tages erzielte. Fast alle Rennen wurde in scharfer Pace geritten, und boten so glänzende Bilder, was die Wogen der Bewegung immer höher steigen ließ. Ganz zuletzt gab es noch eine besondere Belohnung für die vielen Tausende, die die Rennbahn bevölkerten: als das letzte Nennen vorüber war, erschien über dem Walde in glattem, ruhigem Fluge ein Doppeldecker, und bald darauf ein zweites und drittes Flugzeug. Alles schaute hinauf, wo von dem rötlich leuchtenden Abendbimmel die stolzen Flieger sich deutlich abboben auf ihrer Fahrt nach Plauen. Die einzelnen Rennen hatten folgen den Verlauf: I. Totalisato r R e n n e n. Garantierte Preise 2000 .tz. Distanz 1350 Meter. Gestüt Gürzenichs 5j. dbr. H. „Jack Horner" von Ian a. D. Sweet Marjorie, 63(4 Kilogr. (Eleminson) 1 Herrn Dr. Voigts 5j. br. H. „Monty". 60'4 Kilo ¬ gramm (Mac Dermont) 2 Herrn O. Neislands 3j. Lr. St. „Cup of Thea", 45 Kilogr (Bleuler) 3 Hrn. K. L. Müllers a. schwbr. St. „Bonbonniöres", 55(4 Kilogr (Hensel) 0 Herrn G. Ehlers 3j. F.-2t. „Litterature", 15 Kilo gramm ........... (Iangl) 0 Tot.: 20:10, Platz 14, 15:10. Nach glattem Start zog das Leichtgewicht „Cup of Thea" sofort in Front, ein schnelles Rennen machend, der Rest folgte etwas auseinandergezogen mit „Bonbonniere" als letzte. „Jack Horner", wohl doch die beste Klasse im Felde, zog schon an der Gartenseite in Front und be herrschte die Situation. „Monty" erst im Einlauf herangeworfen; konnte „Jack Horner" nichts anhaben und mußte mit dem zweiten Geld vorlieb nehmen, „Cup of Thea" gute dritte! Wert: 1500 .tz, 240 .tz, 140 .tz. II. A l b c r t p a r k-F l a ch r e n n e n. Ehrenpreis dem siegenden Reiter und garantier: 1500 .tz. Distanz 2000 Meter. Prinz A. Taxis 3j. br. H. „A m b o" v. Saint Am- bulo a. d. Dense of Klubstute, 64(4 Kilogr. (Lt. Stresemann) 1 Herrn K. Mettes 4j. br. St. „Therese, 72 Kilogr. (W. Dodel) 2 Herrn W. Heusers 5j. br. W. „Wedding Morn", 72 Kilogr (Rittm. Keyer) 3 Herrn H. Augustins 3j. F.-St. „Blondine", 62 Kilogr (Lt. v. Stammer) 0 T o t.: 22 :10, Platz 9, 9 :10. Lveil „Blondine schlecht absprang, verzögerte sich der Start etwas. „Therese" und „Ambo" führten, dicht nebeneinander liegend. ein nicht allzu schnelles Rennen, der Rest dichtauf mit „Blondine" zum Schluß. Auf der vis- ü-vi.^Scite machte „Wedding Morn" einen Vorstoß, der ihn einige Längen vor das Feld brachte. Im Einlauf hatw sich „Ambo" neben „Therese" gelegt, Gurt an Gurt kämpften die Pferde, und es gelang Lt. Stresemann im Endgefecht, „Therese" nur um einen knappen Kopf zu schlagen. Wert: Ehrenpreis und 1000 .tz, 270 .tz, 170 .tz. Momsg, 29. Mat 1911. KI. Sächsischer Staatspreis. 5000 ^tz gegeben vom Sächsischen Staat dem ersten, 800 .tz dem zweiten, 500 ^tz dem dritten Pferde. Distanz 1800 Meter. Herrn W. Thiedes 3j. br. St. „Illusion" von Kirkonnel oder Hannibal a. d. Jolly Boat, 44 Kilogr (Bleuler) 1 Graf E. Treubcrgs 3j. F. H. „Taftjoy", 54>/2 Kilogr. (Cleminson) L Tot. 21 :10. Schnell wurde das Duett vom Starter auf die Reihe gesandt, „Illusion" führte knapp vor „Taftjoy", man sah hier schon, daß Clemin son das Leichtgewicht nicht fortziehen lassen wollte. So kamen die Pferde in gleichmäßig scharfer Fahrt bis zur Gartenseite. Hier meinte man, „Taitioy" würde, überlegen von „Illusion" fortziehen. Doch cs kam anders, der kleine Bleuler setzte vollen Dampf auf, ritt gegen Cleminson ein tadelloses Finish und gewann sicher mit sth Länge. Wert 5000 .tz 680 ^tz. IV. Mai-Handikap. Garantierte Preise 3300 .tz. Distanz 1800 Meter Herrn H. Heusers 3j. F.-H. „C a m b r o n n e" o. Winstfield a. d. Sans Facon, 54'/? Kilogr. (Murray) 1 Graf Bernstorffs-Eyldensteens j. br. H. „Ger not", 60^. Kilogr (Cleminson) 2 Herrn W. Thiedes 6j. F.-St. „Germania I", 60>>4 Kilogr (Mac Dermont) 3 Mr. E. S. Godfreys' 5j. dr. H. „Prinz Kukuk", 59^ Kilogr (Trenoroeth) 0 Tot.: 35:10, Platz 14, 16:10. „Cambronne" führte ein scharfes Rennen. Die Reihenfolge war: „Prinz Kukuk", „Gernot", „Germania". Gegenüber der Tribüne führte „Cambronne", immer noch, hier verbesserte aber „Germania" ihre Platz. Im Ein lauf schlossen alle mit „Cambronne" auf, dabei blieb der Fuchs aber immer knapp in Front, und alle An strengungen von „Gernot" konnten ihn nicht an einem Siege mit 2 Längen hindern. Wert 2500 .tz, 420 ^tz, 280 .tz. V. Orientrennen. Eraditzer Eestütpreis. 4000 .tz dem ersten, 1000 .tz dem zweiten, 600 ^tz dem dritten, 400 .tz dem vierten Pferde. Distanz 1350 Meter. Herrn R. Müllers 3j. br. H. „D r a k o n" v. Caijus a. d. Draga, 51 Kilogr. . . . (Mac Dermont) 1 Herrn A. u. C. v. Weinbergs 3j. F.-St. „Erato", 53 Kilogr. (Murray) 2 Mr. E. Sopps 3j. br. St. „Beatrice B. ", 53 Kilogr. (Cleminson) 3 Tot.: 48:10. „Beatrice B", als Favoritin gc- startet, führte in guter Fahrt „Drakon" und „Erato" dichtauf. „Erato" machte ganz plötzlich einen vehe menten Vorstoß, brachte hierdurch ca. 20 Längen zwischen sich und das Feld. Ohne jede Ueberstürzung wurde von „Drakon" und „Beatrice B." in aller Lings flotterem Tempo die Distanz aufgcholt, uno im Einlauf wurde „Erato" abgefaßt. Hier zog „Drakon" überlegen nach kurzer Aufforderung über „Erato" fort, und gewann sicher mit r/, Länge Wen: 4000 .tz, 880 .tz, 480 .tz. VI- Nonnenholz-Iagdrenncn. Ehren preis dem siegenden Reiter und 3700 .tz, hiervon 2500 .tz dem ersten, 600 .tz dem zweiten, 400 .tz dem dritten, 200 ,tz dem vierten Pferde. Distanz 4000 Meter. Herrn I. Lau's 6j. br. W „Osiris" v. Orion a. d. Sigh, 6j„ 80 Kilogr. . . (L. Freyer) 1 Mr. Caras a. hbr. H. „General Winter", 77 Kilo gramm (Lt. Stresemann) 2 Herrn M. Reichenbachs a. F.-W. „Irish Berry", 69^ Kilogr (Lt. v. Stammer) 3 Major v. Wuthenaus' a. F.-W. „Syncopate", 77 Kilogr (Rittm. Keyscr) 0 Lt. v. Stammers 5j. br. W. „Elfred", 63H4 Kilogr. (Herr C. Lücke) 0 Tot.: 82 :10, Platz 35, 19. „Osiris" und „Elsreo", das höchste und leichteste Gewicht, zeigten dem Felde den Weg über die Sprünge. Das Rennen wurde so fort in einem sehr anständigen Tempo gelaufen, lieber Len Damm gegen den Wassergraben wurde „Elfred" angehalten. Den Wassergraben mit der darauffolgen den großen Hürde sprangen die Pferde tadellos. Im Verlauf der weiteren Reise wurde „Syncopate" in die Hacken galoppiert, und der Fuchs an der Garten seite angchälten. „Irish Berry" hatte schon an der Steinmauer einige Längen eingebüßt, so daß das Rennen nur noch zwischen „General Winter" und „Osiris" lag, und von letzterem sicher mit 2 Längen gewonnen wurde. Wert: Ehrenpreis und 2500 .tz, 540 .tz, 340 .tz. Nächster Renntag 25. Juni. * Rennen zu Karlshorst am 28. Mai. (Eig. Drahtber.) Preis von Ruhwald 3000 Hürdenrennen. 3200 m. Hrn. I. H. Scheffers br. W. „Landes vater", 5j., 56'/, st» (Matousch), 1„ Hrn. F. Schmidt- Beneckes F.-St. „Little Red Rat". 5j„ 54 2., Hrn. 2. Beutlers br. St. „Freude", 4j., 54 stp, 3. Tot.: Sieg 16 : 10, Platz 12, 16 : 10. Begrüßungs-Rennen. Ehrenpreise den Reitern der ersten drei Pferde und 3000 Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 m. Rittm. v. Rabenaus F.-W. „Hasenfuß", 5j., 68'/, sti? (Ltn. v. Rabenau», 1„ Hrn. W. Dodels br. St. „Soeur d'Altesse", 5j., 77 stg-, 2., Rittm. v. Zitzewitz' schw. St. „Cis". 6j., 79 ßx. 3. Tot.: Sieg 95 : 10, Platz 23, 16, 48 : 10. Ferner liefen: „Sherry Egg", „Bedour", „All Fudge", „Neuling", „Politesse", „Gardone", „Fischer", „Sach walter". Kaiser-Preis. Ehrenpreis des Kaisers dem siegenden Reiter und 15 000 Jagdrennen. Offi- zierrennen. 5000 m. Lt. v. Sydows br. W. „Char manter Kerl", a„ 79'/, stx (Ltn. v. Sydow), st, Lt. Graf Bethusy-Hucs (8. Drag.) F.-W. „Bulawayo", 5j, 66'/, kg (Ltn. Braune), st, Lt. O. v. Mitzlaffs br. H. „Loki", a„ 72 st?, 3. Tot.: Sieg 61, 14 :10, Platz 16, 14, 24 : 10. Ferner liefen: „Lootse", „Concord", „Capo Lazzaro", „The Curmudgeon", „Pois de Sen- teur", „Knight of Grace", „Astulf", „Wannies", „Prognose". Staats-Preis 7000 dem ersten, garantiert 30002000m. Hrn. H. Widmers dbr.H.,,Bajazzo" 6j., 64'/, st« (H. Aylin), 1. Hrn. A. v. Schmieders br Ior.^«a von tzr»»ttqo«ll«o »d«r «nd«r«a Lr»«tK- flieetlleb« Vtzllckuny«e tzZin«e»Iqu«II»n, Hllckunom». und »nd«r«n tzieron-und vi»eni«idvn vorva.ndt. — 8>v I»t nncti d«n nru»r«n ^vrrcbungsn «ucb d«m rucst«este,nst«n von »I!«n «nd«n«n «tzin«e»i^ti»««en ru «mptebisn, um den «LrUotwr. tzelk.erluit, -Irr «in e«kr ve,«n»Iiobe« Moment »«ine, leiden» bildet. «u bin werdende Zlütter uni Kinder In der kntvick'.lln- >»t »>« lur den tzn<^b«n»uld»u von bbobrter Ved«vtun, vi« 9»!en«nqusII« i,t di» »«upiqnell« >ViIdun,«n» und «ent m inrer uderra» «INelcliekea Lii«mm«nietrune »InrlgD In o«i» ««11 d«. vd«rr«uss» »lob KI«rvov «elb,t dnrek Verßleiod d«r ^n«Ix»en und k«x«rnv »Ilen Lmpkeb-d lonrea von 8r»»ttqo«ll«n od«r « mitt«ln mit d«r im «isk«o«n Intere»» durobru» xskoienen Vorriokt. Keoeit» 14t«r»tur kr»i do rod ssiiertlieb« M!ckun,«e ^>n«e»Iqu«Il*n, S»«l ltzkllckunosn. 1-10, 12 »11 17I»»1»
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