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Sus Leipzig unü Umgegend. Leipzig. 29. Mai. Historischer Tageskalender für Leipzig. 29. M a i: 1896 Tonkünstlcrversammlung Les Allgemeinen Deutschen Musikcrvereins. Dies unü üss vom Montag. Ben allen Tagen der Wache war ec- in früherer Zeit Lcr Montag — und ist cs in gewissen (hegenden heute noch —, dem man eine ganz besondere Ledeu tung beimasz. Im Volksglauben stand dieser Tag in keinem guten Ansehen! man hielt ihn, wie cs heute noch mit Lein Freuag geschieh!, für einen Unglücks tag. Je Lesser es einem an diesem Tage ging, je mehr hatte man währens ter übrigen Woche ausznstehen, und umgekehrt! je schlechter der Montag war, desto besser die Wache, „Rauher Montag, glatt.' Wache", lautet ein altes Sprichwort. Unter den Dienstboten galt cs übrigens als eine ausgemachte Sache, das; ein Dienst, den man am Montag bezog, nicht Wachen alt werden würde. An diesem Tage soll.!' man über Haupt nichts beginnen, wbder eine Wohnung beziehen, noch ein Weib freien, noch sonst dergleichen, Für den Ehestand konnte der Moiuag bedrohliche Wirkungen haben. Zu einem alten Buch? heisst es, wen'g galant: „Wenn Montag früh jemand Zremdee zur Stuben tür hineinsiehet und gehet nicht gar hinein, da macht es, das; der Mann die Frau schlägt." Leute, die cs nicht jo genau mit dem Worthalien hielten, namue man in bezeichnender Weise Moniagsrittcr iLeute von wenig glaubwürdiger AM. Streng verpönt- war cs ferner, des Montags etwas zu verborgen: man hielt das für unheilbringend. — Dieser Man- tagsabcrglaulbe, 'der in unserer aufgeklärten Zeir dem Freitcgsglauben hat weichen müssen, dürste wahr scheinlich gewisse Wechselbeziehungen zu dem „blauen" Montag gehabt haben. Der „blaue Montag", der heutige nsbages noch bei gewissen Gtzwerksleitten eine Nolle spielt (manchmal recht .zwetfelhafbe), ist ur alten Herkommens. Schon im Iachre 1375 wirb seiner Erwähnung getan. Wenig lebend. Man spricht da von einem „unsinnigen" und „Frefzmonta-g". Selt samerweise hat die Bezeichnung „blauer Montag" auf kirchlichem Gebiete ihren Ursprung. Man nannte ursprünglich d«.-n Montag vor AjscherMittwoch so, nach der Farbe der Altarumhängungen der Kirchen. (In der Fastenzeit wurden die meisten deutschen Kirchen blau ausgeschmückt.) Zu eben dieser Zeit fingen die Gewerbetreibenden an, den Montag in Sa.aelgereien aller An zu verbringen, und führten das Sprichwort ein: „Heute ist blauer Freßmontag." Die Erlaubnis, welche die lüejcllen in der Fastenzeit bekamen, nahmen sich diese dann auch an den übrigen Moulagen. Der Montag wurde eine Nachfeier des Sonntags. Schon ocs Morgens in der Frühe begann man mit der „Feier", und endete sie erst spät in der 'Nacht: „Blauer Montag, volle Kröpfe — leere Beutel, tolle Kopse", sagte das Sprichwort schon zu jener Zeit. Durch Staatsverordnuwgen wurde wohl mehrmals Front gemacht gegen den blauen Montag. Aber die Mühe war vergeblich: denn mir sehen ja, oas; sich diese Sitte, oder Unsitte'?, bis aus den Heu tigen Tag erhalten hat. Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, das; der Montag zu jener Zeit, da die Zunftgenossen noch die Wehrmacht der Städte bildeten, an manchen Orten den Knechten l Gesellen j freigcgeben war, „um ihre Armbrust zu richten". * - Sympathiekundgebungen für die aufaelöstc Leip ziger Freie Studentenschaft. Am Sonnabendnach- m'iltag tagte in Leipzig im sreistundcntischen Kasino der freistudentische Ehrcnbeamtentag, der von den Organisationen Leipzig tH a n d e l s b o ch s ch u l c>. Jena, Halle und Köthen lPolytechnikum), beschickt war Der Ehrenbcamtentag beschlos; anläßlich der Auflösung der Leipziger Freien Stu dentenschaft den Rektoren der Universitäten Leipzig und Halle folgende Resolution mitzuterlen: „Die am 27. Mai auf dem Leipziger Eh enbe- amtentag versammelten Vertreter der mitteldeut schen freistudentischen Organisationen nehmen mit lebhaftem Bedauern Kenntnis von dein Vorgehen der akademischen Behörden gegen die freistudentrschen Organisationen, das dahin geführt hat, daß in Leip zig der Senat die Organisation aufgelöst, daß in Halle der Rektor die Auflösung für die nächsten Tage angedroht hat, und das; auch an zahlreichen anderen Hochschulen von den Behörden Angriffe auf die frei studentischen Organisationen gemacht werden. Sie sind um jo mehr erstaunt über dieses offensichtlich planmässige Vorgehen, als die praktische Arbeit der srcistudentischen Organisationen von jeher von den Behörden als notwendig und unentbehrlich anerkannt worden ist, und hallen es für selbstverständlich, das; die Behörden nichts unterlassen werden, um die Schaffung einer Vertretung der Freien Studentenschaft unverzüglich in die Wege zu leiten. Die versammelten Ehrcndc- amten erklären, das; sie sich durch nichts beirren lassen werden, nach wie vor an ihrer Forderung der Schaf fung einer Gesamtorganisation der Nichtinkorporier- ten festzuhalten, und diese immer und immer wieder erheben werden." — Die am 2«i. Mai in Kiel tagende Allgemeine Akademiker Ver j a m m lung nahm mit großer Mehrheit folgende Resolution an: „Die am Freitag, de» 2«i. Mai l9ll in Kiel tagende Akademiker Versammlung billigt es, Las; die Leipziger Freie Sludenlcnichast eine Verfassung ablehntc, die ihr willkürlich aekrc ticrt wurde, und die dem 'Wesen der freien Stu dentenschaft durchaus widerspricht. Sie erwartet, Lag den Leipziger Kommilitonen ihr Recht werde, und sichert ihnen tatkräftige Unterstützung zu im Kampf für akademische Freiheit und akademische Ideale." — Am Dienstag, den 39. Mai, findet in den Gesellschaftssälen des Zentraltheaters eine vom l F r c i st u de i» t i s ch c n Bunde veranstaltete Akademiker Versammlung statt, die sich I mit der Auflösung der Organisation der Leipziger Freien Studentenschaft beschäftigen wird. Einer der bekannten freistudentifchen Führer wird das ein leitende Referat halten über Studentenschaft und Selbstverwaltung. * Aus dem ärztlichen Jahresbericht über Las Diakonissenhaus vom Jahre 1910 ist hervorzuheben, Las; die Gesamtzahl der Kranken die bisher noch nicht dagewesene Höhe von 1129 erreichte, die in 38 188 Verpflegtagen behandelt wurden. Die Privat station wurde von 177 Kranken in 3917 Tagen in Anspruch genommen. Die innere Poliklinik wurde von 885, die chirurgische von 2579 Kranken besucht. Bedauerlicherweise müssen immer mehr Kranke, hauptsächlich von den beiden Männerstationen sjc 22 innere und chirurgische Betten. Gesamtzahl des Hauses 132>, wegen Platzmangels zurückgewiesen werden. Ans der inneren Abteilung wurden 739, auf der chirurgischen 337 Krunke verpflegt. Auf letzterer wurden 952 gröszere Operationen ausgeführt. Sie sind einzeln zusammengestcllt, ebenso auch die Todes fälle der Abteilung l-53), von denen nur 5 durch die Operation als letztem Rettungsversuch — herbei geführt wurden, die übrigen 18 unabhängig von Ope- rationen: 19 wurden nicht operiert. 38 erlagen trotz der Eingriffe ihrer Grundlronkheit. wobei schon zu weit vorgeschrittene Krebsleiden an erster Stelle stehen. In der Poliklinik wurden 99k kleinere Ein griffe ansgesührl. * Neue Fcrnsprcchstelle In Görnitz, Amts» hauptmannschast Borna, wird am 29. Mai eine Tele graphenanstatt mit öffentlicher Fernjprechstelle er öffnet werden. Die neue Anstalt hält beschränkten Tagesdienst ab. xv. Die Sonntagsruhe im Bahnhossbuchhandel. Uebcr die Sonntagsruhe im Bahnhossbuchhandel haben die preussischen Ministerien des Innern, des Handels und des Kultus einen Erlaß an die Regie rungspräsidenten gerichtet, der wesentlich neue, er leichternde Bestimmungen enthält und in dem ange- ordnct wird. Last auf Bahnhöfen mit besonders star- 0.^.8». UdIIVHki8IT-V12STkräS5kr 14 l^eciervvLpen 3cstreib-und Aktenmappen Dokumentenmappen I^otirbücfter, 8nefta8c1ien Vssitenkartentaseften fZuusftaltunMbücfter Tagebücher IN27L Ma/. Ann Fe-. A/Ae. ^ecr/e r//e 6e-L//-/ e//?es 2u?e/>e/2 Ls bst ckem Herrn xekulleo, meinen lieben Rann, uosern teuren Vater, vrncker uock tiedpnxer Djz Herrn 0. vr. ?LUl Lvalä» D .Vnivsrsitätsprokvssor in LrlanAön, kreitsx sdenck '/-9 Tlkr nncb Inosem Tvlckeo in» 55. Tebeuszskr keimrurukeo. Lrlnnxen unck Teiprix, cken 28. Rai 1911. ILutdsrinr» Lurelit xek. k.SsvlielL« unck Xillcker, vr. uock brau Selene xeb. klvntrt. I'karrer em. Ill^er uock krau Wlniin^ ?eb. KI 27« tW» KI 27« durek den lod abgeruteu zvordeu. DeipsiA, den 28. Ilai 1911. OortulnZstrssso 6. ftrii kmlMicdtMt 8clilMz. Oie LeerckiZun^ tivciet Rittvvock, cleo 31. ck. R., 12 Okr von cler Kapelle ckes Lckcktrieckkoks aus statt. (rütizst zugeclaebte Llumenspenckev siack abru^ebeo io cker veerckixuozLKUnstalt R. Kitter, Rattbäikirebkak 32. Xaeft Quirlen, sobvvei'en Deiden 18t. beute meine inniMeliebte 1'oekier Mm 8elilkmkä »»»»»»» Ltlkeleten f. Lffiz-, Beamte, Einj.-Freiwillige. iowie Angenehmes vnfrsilbungsgclrank Is sttlUckiirlir ksplöi«eili tnlkokolnrm), vorzügl. zu Bowlen ge- eignet. Aussckiankim HS tnxerleeller, Goetbestraße 8 — Brühl 80. «z», M für Polizei, Feuerwehr, Bahn, Post, Steuer, Schützen und d d Militär-Bereine offeriere solid d und preiswert. os»sz G Urltliiu Uiiller.W-!:» M Klosterg.8—1v.Gegr.1842. 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Herr Otto Kohl, Soldat, 23 Jahre L.-Gohlis, Cöthner Str. 27. Beerdigung Dienstag nachmittag V-3 Uhr von der Kapelle des Gohliser Friedhofes aus. Frau Elise Curow geb. Breyer, 26 I., L.-Eutritzsch, Wilhelminensiraße 36. Be- erdigung Mittwoch nachm. '/,3 Uhr von der Halle d. Eutritzscher Friedhofes aus. üerttiigungz Anstalt u.feueiberlattung N „Rüde saiitt" N VaslLV Allußor, Kantvr: irucklalpv^tras«« 8, Wlvle« ^laritL8tr»88^. 8«rkrii»»eikvin »i. kl rn<»n-U.«L<»r. ,o,»s» weitere Familien - Nachrichten. Gestorben: Herbert Langer, 5 I., L.-Volkmarsdorf. Herr Earl Ängermanii, Schneider, 65 I., Leipzia, Elisenstraße 47, v. Beerdigung Dienstag vormittag V,10 Uhr von der Kapelle des Sübfriedhoses aus. Frau Emilie Rüppler, 50 I., Leipzig- Connewitz, Hermannstraße 6, II. Frau Anna Seibod geb. Reimann, 38 I., L.-P!agwitz, Weißenfelser Str. 5. Beerdigung Dienstag nachm. 3 Uhr von der Parentationshalle des Plagwitzer Friedboses aus. Herr Carl Heinrich Mühlhausen, Privat- mann, 90 Jahre, L.-Lindcnau, Götz- stcaße 6, I. Beerdigung Dienstag nach- Leipziger öeerüiMgr-AnsksIt „k'ivlsl" 7Ä-pd.°s2. fmerlieLtsttung 7-i.pd.s-. / n ll. lull»«»«»»», LN c^O77?772e/'ö/i/«5e7Z — <Ä/-oo/r«5 S/o/7777? /e — ^Os</e//oscc / Äcs/e Td-e/se / X tKac/ke /O. 7v 7s befönckees/iho» rniützorr rotv Lar-Lrobofio tomon Horvim. uAinöov Irosseltueli ^n8rllstni>»r, vorzüglich für Damen- und Herren-Wäsche, Mrtrr nur 45 Pfz. ans Troffeltnch auch nach Mast Apseldsum, «ur 21 §riihl 21 mir »»»« IllvIIinann «M" r^eerdizzunqS'Llnstqlt, Feuerbestattung. "Wlll Filiale Kochstr. 9. Fernspr. 4314. .»7»»- I 0»n?inap ltubkad b erbersir. votcl Polmvaum, mr lol>»en,.i»rc uvlpTItlvl Alls UkU, Thermal-, Stahl-, LoollmSer trrfatz Ser uaturl. Onellen von Kissingev, Franzensbad, Naubeim, Marienbad rc. 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