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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110529017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911052901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911052901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-29
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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Lsnads. * Di« r«adtfche« Wahlen. Beide politi sche« Parteien in Kanada bereiten mit dem grMen Eifer sie Neuwahlen vor. Während der nächsten 14 Tape sollen in der französischen Provinz Quebec 280 liberale Wahlversammlungen ab gehalten «erden. In allen englischen Provinzen be- reiken die Parteien gleichfalls Wahlversammlungen vor. In konservativen Kreisen Kanadas hat man die Ueberzeuaung. dast das Parlament im Juli nicht wieder zusammentreten wird. Die Auflösung würde vor der dyrch die Ergebnisse der Volkszählung notwendig gewordenen Neuver teilung der Wahlsitze erfolgen. Die Wahlen selbst würden im September erfolgen. Die liberale Press« und die liberalen Politiker halten das für un richtig. Tatsache ist, das? auch die Regierung eine ganz energische Tätigkeit im Hinblick auf die Neu- »achlen entfaltet. Deutscher Gltmsrkentag. Iustizrat Wagner- Berlin führte in seiner Rede, deren Anfang wir in unserer Sonntagsnummer brach ten, weiter au«: Was der Minister sachlich vorge bracht hat, steht in schreiendem Widerspruch zu der Stellung des Ministeriums in den Jahren 1907 und 1808, al, das Gesetz einaebracht wurde. Der Minister behauptet, dah die Zett für die Enteignung nicht reif sei. (Hört! hört!) Der Landwirtschaftsminister hat weiter gesagt, ein guter Kaufmann kaufe nicht, wenn di« Ware teuer ist. Dieser vergleich ist sehr bedenklich, denn die Ansiedelung ist kein kauf- männisches Geschäft. Will man die Ansiede- lungspolitik mit etwas vergleichen, so kann man sie nur vergleichen mit der Landesverteioiaung. (Sehr richtig!) Die Haltung des Herrn v. Schorlemer und der Geist, der aus seinen Worten spricht, ist ein wesent lich anderer als der Geist, der im Ministerium herrschte zur Zeit des Tnteignungegesetzes. (Allseitige Zustimmung^ — Generalleutnant v. Schmidt- Hannover: Als alter Soldat bin ich immer gewohnt, gerade heraus meine Meinung zu sagen. Major v. Tiedemann hat mich deshalb heute gewarnt und mir gesagt, Vorsicht, die Press« ist da! (Heiter keit.) Eins must ich trotzdem sagen: Vom Wort zur Tat ist immer ein weiter Pfad! (Sehr richtig!) Wir haben immer nur gute Worte gehört, und au« allen Worten heraus nur das Nein! Wir Soldaten räson- nieren auch über Reglements, aber wir befolgen sie. Gesetze müssen gleichfalls befolgt werden. (Stür mischer Beifall.) Wir sollen ein gefährlicher Verein sein. Nun, auch der Flottenverein war eine Zeitlang in diesem Sinn« gefährlich. An des Kaiser« Worten soll man nicht deuteln. Auch ein Minister darf das nicht. (Sehr richtig!) — Justiz rat S ch n a u st - Leipzig. Die Polen wissen, dast das Enteignungsgesetz nicht angewendet werden soll. Sie brauchen nur auf hohe Küterpreise zu halten und dann ist nach Ansicht des prcustischen Landwirtsschafts ministers eine Enteignung ausgeschlossen. Die Preise werden noch höher werden. Die Polen haben das Rassegefühl, dast st« di« Preise so in die Höhe treiben werden, dast eine Enteignung immer mehr unmöglich wird. Der Minister sagt, die Ansiedelung solle eingeschränkt werden. Sie ist bereits einge schränkt. (Sehr richtig!) Es geht mit der Ansiedelung abwärts. Ich bin der Ansicht, dast ein Stehen bleiben in der Ansiedelung Rückschritt bedeutet. — Chefredakteur Dr. L i e st n e r - Essen: Wir haben uns an den Fürsten Bülow gewandt, und gefragt, ob das richtig ist, was in der „Kreuzzeitung" und in Ler „Deutschen Tageszeitung" zur Verteidigung des heutigen prcustischen Staatsministerium geltend gemacht wurde. Daraufhin hat uns Fürst Bülow die bekannle Antwort erteilt, die der Landwirtschafts minister im Abgeordnetenhaus« so freundlich als ein« Antwort des delphischen Orakel» bezeichnet hat. Ich bin der Meinung, dast die Antwort des Fügten Bülow füruns eine ganzklare Fassung hat. Man nimmt eben heute Rücksicht auf die bevor stehenden Wahlen und auf die Verbindung mit d«m Zentrum. Es wird auch erzählt, dast einflustreiche, mächtige, polnische Magnaten in hochstehenden Krei sen sich dafür verwendet haben, dast das Enteignungs gesetz nicht angewcndet werden soll. Wenn es ein mit den Parinandablumen oeschmückt fand, einen Sandukmann geschlagen, weil er einen Diebstahl in seinem Hause verübt hatte. Also abermals lag ein« Tat der Rache vor. Die sämtlichen Krankheiten aber, die angeblich durch Sandukzauber heroorgerufen waren, hatten das Gemeinsame, dast sie von Irrsinn begleitet waren und mit dem Tode endeten! Das ist es. was ich über den Sandukzauber ver nommen. Ich habe berichtet, was ich über den Gegen stand gehört oder gelesen habe und enthalte mich jeg lichen Kommentars. Bemerken möchte ich zum Schlust noch, dast es eine Novelle von Bodo Wildberg „Der seltsame Fall der Madame Buroff" gibt, der den gleichen Gegenstand behandelt. Doch ist in dieser interessanten Dichtung der Zauber in noch viel unheimlicherer Form be schrieben, indem er sich nämlich derart äustert, dast der ganze Körper der Pantherbraut sich im Laufe der Jahre mit richtigen Pantherflecken bedeckt und einen ränbtierartigen Geruch ausströmt. Thester unü Sanierte. Leipzig, 29. Mai. Neues Theater. Durch die gestrige Vorstellung des dramatischen Gedichts „Tu st an und Isolde" von Wagner ging ein nicht oft zu findendes geistiges Fluidum. Der vokal« und instrumentale Teil, die szenischen Stimmungen, die Tröste, mit der eine Caecilie Rüsche.Endorf. ein Jacques Urlus das heldische Liebespaar darstellten, di« volle Harmonie, die über dem Ganzen lag — alles machte den Enthusiasmus der Zuschauer leicht be greiflich. Die Vorstellung wäre absolut vollkommen gewesen, hätte Alfred Käse wie sonst den Marke ge sungen und Walter Soomer den Kurvenal, der gestern wieder eine durchaus unzulängliche Wiedergabe fand. Herr Soomer stellte zum ersten Male den König dar und gab ihn als den mild« und grost denkenden Menschen, der das Opfer eine» gleichsam ungewollten Betruges wird, aber eine Gestalt, der man nur volle Sympathie entgegenzubringen vermochte. Der Künst ler wurd« besonder« auch dem poetischen und geistigen Gehalte mittels austerordentlich klarer Aussprache und fein ausgeprägter Deklamation aufs voll kommenste gerecht. Als Sänger leistete Herr Soomer auch gestern wieder Hervorragendes. Sehr lobens wert war auch die Brangäne des Frl. Färber, deren schöner weicher Alt vor allem in dem intona- tionarein und sicher gesungen«» Wächterliede zu treff lichster Geltung gelangte. Da« Orchester unter Herrn Kapellmeister Pollak zu hören, bereitete qestern einen auserlesenen Genust. L. 3. Sunlt unü DMenlchstt. * Meitzuee Porzellan« wurden bei den in der Galerie -ekbing in München ftattgehabten Auktionen Brückenschlägen geben soll zwischen der Re gierung und dem O st markenverein, so kann das nicht mehr geschehen von dem Ostmarkenverein, wie er heut« ist, sondern dann mühten wir all« Büste tun. (Sehr richtig!) Darüber müss«n wir uns klar werden. — Pfarrer Rosenberg-Kem pen: Wir können di« Anwendung des Enteignungs gesetzes im Augenblick nicht erzwingen, aber wir wollen unablässig darauf hinarbeiten. Hätte übri gens dieser Minister da» Enteignungsgesetz ange wendet, so wäre es eine graste Niederlage für uns gewesen, denn dieser Minister ist gar nicht imstande, eine Enteignung durchzuführen. Er wird Preise zahlen, die kein Mensch bisher gezahlt hat. Ich bin der Meinung, dast die Tage dieses Ministers ge zählt sind. Der Volkswille wird sich ihm gegenüber durchsetzen, und wir werden einen Mann mit einem steifen Rückgrat und einem festen Willen bekommen. Dann werden wir auch zu einer Anwendung des Ent- eignungsgesetzes gelangen. (Stürmischer Beifall.) — Geheimer Medizinalrat Hasse-Breslau: Die Ent eignung wird und must kommen, soll Preusten nicht zugrunde gehen. Wir haben uns Gott sei Dank ein starkes Nationalgesühl bewahrt. Wir wollen dabin wirken, dast die Ostmark deutsch wird bis auf die Knochen. (Stürmischer Beifall.) — Rektor Dr. Keller-Schwedt a. O.: Namens der Mitglieder des deutschen Ostmarkenvereins, di« Beamte sind, habe ich eine Erklärung abzugeben: Als in der Aera Caprivi der Deutsche Ostmark«noerein gegründet wurde, traten wir Beamten ihm ohne Furcht und ohne Sorge darüber bei, dast der neue Verein sich in die Opposisition zur damaligen Regierung be- sich in der Opposition zur damaligen Regierung be reit, unsere Kräfte zur Erhaltung des Deutsch tums in der Ostmark zur Verfügung zu stellen. Dann kam die Wendung, und nun scheint wieder eine Schwenkung eingetreten zu sein. Auch heute befindet sich der Ostmarkenverein in der Opposition, wenn auch nicht gegen die Regierung, so doch gegen den Land wirtschaft-Minister. Wir empfinden es als Beleidi gung, wenn uns je zugemutet wird, au» dem Verein auszutreten. Dazu haben wir gar keine Verpflich tung. Wir stehen wie bisher auf dem Boden des Ost markenvereins und haben volles Zutrauen zu seiner Leitung. Wir werden mit dem Verein stehen und fallen. (Stürmischer Beifall.) — Generalleutnant Haag-Berlin: Wir haben immer den Reichs kanzler durch ein Telegramm begrüstt. Es war frag lich, ob das bei der jetzigen Lage angezeiat wäre. Der Vorstand hat sich einstmmig dafür ausgesprochen. Würden wir davon Abstand nehmen, so wäre das ein Bruch mit unseren bisherigen Gepflogenheiten und eine Absage an die Regierung. Wir schlagen daher folgendes Telegramm an den Reichskanzler vor: „Ew. Exzellenz sendet der zum Deutschen Tag in Posen ver sammelte Ostmarkennerein ehrerbietigen Trust. Wir vertrauen auf Ew. Exzellenz Zusicherung, die nacio- nale Entwickelung der Ostmark fortzusetzen unp nach- baltig zu fördern, und werden nie nachlasten, auf die Einigkeit der Ostmärker und di« tatkräftige Unter stützung der bewährten Ostmarkenvolitik hinzu weisen." — Die Absendung des Telegramms wurde einstimmig beschlossen. — Damit schlost die Debatte. Unter lebhaften Beifallskundgebungen gelangte fol gende Resolution einstimmig zur Annahme: „Der Gesamtausschust des Deutschen Ostmarkenvereins er klärt sich mit der Haltung, die der Hauptvorstand in der Enteignungsfrage beobachtet hat. in allen Stücken völlig einverstanden, und erwartet, dak die Vereins leitung, gestützt auf das uneingeschränkte Vertrauen des gesamten Vereins, fortfabren werde, für die An wendung des Gesetzes vom Mäxz 1908, die zur Erkal tung und Fortführung des segensreichen ostmärkischen Nnsiedlunqswerkes unumgänglich notwendig er, scheint, wie bisber kraftvoll einzutreten. Aber nicht nur die Anwendung des Enteignungsgesetzes ist zur zeit in Frage gestellt, es wird amtlicherseits auch die Einschränkung der Ansicdelunastätigkeit anqekündigt, und damit in einem Augenblick, wo deren wobltätige Folgen sichtbar in die Erscbeinung treten diese graste Schöpfung Vismarckscher Staatskunst gefährdet. In weiten patriotischen Kreisen ist die Sorae erwacht, dast es sich um eine neue Wendung in dc-,- Behandlung der ganzen Ostmarkenfraae bandele. Wohl haben die Führer der nationalen Parteien gegen diese Möglich. zweier Sammlungen aus ausländischem Adelsbesitz und aus österreichischem Schlostbesitz mit auster- ordentlichhohen Preisen bezahlt: Kolombine und Pantalone. Modell Kändler, 6750 -4t: Orientale und Orientalin. Modell Kändler, 0100 -4t; Hofnarr Fröhlich, Modell Kändler. 1300 ^4t; Bajazzo und Kolombine, um 1740, 2000 .<(; Liebesgruppe, um 1740, 1000 -4t; Chinesenfrau, Modell Kändler. 4550 -4t; Bauernpaar beim Tanz, Modell Kändler, 8700 -4t; Tanzendes Paar und Musikant, Modell Lück, 1600 -.it; Liebespaar in Laube, Modell Kändler, 5200 -4t; Szene aus der italienischen Komödie, Modell Kändler, 2900 ^it; Terpsichore. Modell Kändler. 1900 „1t; Der Kaufherr, Modell Kändler, 3600 -4t - Kaufmannsfrau, Gegenstück zum vorigen, 1600 -it; Die junge Amme, Modell Kändler, 1650 ,il; Die Affenkapelle, bestehend aus 14 Figuren, Modell Kändler. 3400 -4t; Die Kirschenernte. Modell Friedr. Elias Meyer, 1750 .4t; Chinese mit Mandoline, um 1755. 1500 „it; Hirte mit Lämmchen, um 1765, 1100 .tt: Tintenzeug, um 1750, 1000 „it; 2 Wandleuchter (Höhe 11 Zentimeter) 1260 „<t° Teeservice 1000 -4t; Schokoladeservice 1360 -4t; Frühstücksservice 1450 .4t; Bierkrug, walzen förmig. 1450 .4; Standuhr, um 1735, 6700 -4t; Stand uhr, Kändler, um 1745, 3800 -4t; Garnitur von drei Potpourri-Vasen, um 1760, 3000 -4t. * Der Deutsche Bibliothekentag findet vom 8. bis 9. Juni in Hamburg statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. die Zentralisation der Bibliotheken und die Versicherung der Wertsendungen der Bibliotheken bei einer Transportversicherungsgesellschaft. Bei einer Besichtigung der Stadtbibiliothek wird Direktor Prof. Dr. Münzel einen Vortrag halten. 8t. Hochschulnachrichten. Die Technische Hochschule in Dresden hat dem Geheimen Admiralitätsrat a. D. Brennecke in Buschschlag bei Frankfurt in Aner kennung seiner grundlegenden Arbeiten und For schungen auf dem Gebiete des Trundbaus und dem Ingenieur Gustav Lindenthal in New Port für seine Verdienste um den Eisenbrückenbau und das Bau wesen, das er in Nordamerika nach europäischem Vor bild in wissenschaftlich-technischem Geiste ausbaute, die Würde eines Dr.-Ing. ehrenhalber verliehen. — Der Sinologe der Universität Leiden Prof. Dr. Johann Jacob Maria de Groot wird auf das neu begrün dete Ordinariat für Chinesisch an der Universität Berlin und sein Adiunkt an der holländischen Reichsuniversität, der Privatdozent für armenische und syrische Sprachen Dr. I. Marquart als Extra ordinarius für iranische Sprachen an der Berliner Universität berufen werden. — Der Direktor des physikalischen Instituts an der Universität La Plata Professor Dr. Emil Bose ist nach kurzer Krankheit am Donnerstag gestorben. Professor Bose stammte aus Nordhausen. Er war Privatdozent für Physik und Chemie an den Universitäten Breslau und Göttingen und soäter austeroroentlicher Professor an der Technischen Hochschule in Danzig, bis er vor etwa 2 Jahren einen Ruf als ordentlicher Professor an die Universität La Ptatu erhielt. kett mir aller Schärfe Verwahrung eingelegt, aber die Besorgnis ist nicht mehr durch bloste Versicherungen, sondern nur auf Grund unzweideutiger Tatsachen zu bannen. Auf diese tatsächlichen Beweise hinzu wirken und damit zur Wrederherstelluna des öffent lichen Vertrauen» beizutragen, bleibt jetzt die erste Aufgabe des Ostmarkenvereins." — Darauf wurde die Sitzung des Gesamtausschusses geschlossen. Sächsischer verketzrs-verbsuü. Dresden, 28. Mai. Der Verkehrsverband hielt seine diesjährige Iahresverfammlung im hiesigen Künstler hause gestern unü heute ab. Am Sonnabend, den 27. Mai, folgte der Beratung des Vorstandes eine ge schlossene Mitgliederversammlung unter dem Vorsitze des Herrn Direktors Winkler- eipsig und zahlreicher Teilnahme von P«rtret«rn der dem Verbände zurzeit angeschlossenen 162 Ver einigungen. Stadtgemeinden und Einzelmitglieder. Der vorgetragene Geschäftsbericht lässt er kennen, dast der Vorstand und seine Kommissionen fleissig und mit gutem Erfolge tätig gewesen sind, dast der Verband bei verschiedenen Gelegenheiten die Interesten seiner Mitglieder vertreten hat, und ver schieden« seiner Eingaben von den betreffenden Be hörden Berücksichtigung gefunden haben. Der Kassenbericht, der ebenso wie der Ge schäftsbericht von der Versammlung einstimmig ge nehmigt wurde, ergibt, dast einschliesslich der Mit gliederbeiträge 2340 verausgabt wurden. Der Haushaltplan für das Jahr 1911/12 schliefst mit 1983 „<t in Einnahme und Ausgabe ab. Als Vorort für die beiden Jahre 1912/14 wurde wiederum Leipzig gewählt, den Vorstand sollen die bisherigen Herren bilden, unter Ergänzung durch einen Bettreter von Zittau und Chemnitz und unter Leitung des bisherigen Vorsitzenden Herrn Direktor Winkler. Die Herausgabe eines Führers „Sachfen im Sommer" konnte noch nicht in diesem Jahre er folgen, da noch nicht genügende Meldungen zur Unter stützung durch Reklameanzeigen und Geldbeiträge eingegangen waren, obschon bereits gegen 800 -4t hier für in Aussicht gestellt waren. In der Aussprache hierüber erachtete man eine Auflage in 7000 Exem plaren als nicht für ausreichend und wünschte einer seits knapp« Fassung, anderseits aber auch Berücksich tigung kleinerer Orte in dem Führertcxt. Herr Hofrat Behrens-Dresden machte bei dieser Gelegenheit davon Mitteilung, dast die sächsische Staatseisenbahnverwaltung soeben eine Reklame schrift für das ganze Land in 100 000 Exemplaren habe verfallen und durch den Dresdner Verein für Fremdenverkehr verbreiten lassen, während Herr Rechtsanwalt Lebrecht-Leipzig darauf aufmerk sam machte, dast der Bund der Deutschen Derkehrs- vereine im kommenden Jahre eine Verkehrsschrift sür ganz Deutschland herauszugeben beabsichtige. Der Vorstand wird beauftragt, für kommendes Jahr das Erscheinen des betreffenden Führers trotzdem, und zwar in möglichst großer Auflage, vorzubereiten. Auch der Wintersportführer „Winter in Sachsen" soll wieder (in dritter Auflage) er scheinen, nachdem die Kgl. Staatseisenbahnverwal- tung bzw. das Finanzministerium unter gewissen Be dingungen eine Unterstützung mit 500 „it in Aussicht gestellt haben. Da der Schatzmeister Herr O. Hirsch- feld-Leipzig mitteilt, dast bei 7000 Stück Auflage die zweite Ausgabe fast 1400 „it gekostet habe, wozu der Verband 300 -4t habe zulegen mästen, wird eine Erhöhung der Auflage kaum zu ermöglichen sein. Herr SettLtäy Kab.»sch» Leipzig berichtet über die eingeganqenen und von der Verkehrskommission erörterten Wünsche auf Verkehrsoerbesserungen im Eisenbahnverkehr: sie gingen aus von Meisten, Neuhausen, Sofa. DÄieln. Annaberg und Johanngeorgenstadt, und fanden teil weise die Unterstützung der Bersanrmlung, so dast der Vorstand hierfür Eingaben machen wird. Es hat der gcschäftsführendc Vorstand vorgeschlagen, sür jede Kreishauptmannschaft einen Vertreter bzw. ein« Kom mission zu ernennen, die die lokalen Verkehrswünsche prüfen soll, bevor die Derkehrskommission dies« in Er örterung nimmt. Der längeren Sitzung folgte ein gemeinschaftlicher Besuch des ..Bayrischen Alpenpanoramas" auf der Hygicnecrusstellung. Am heutigen Tage wurde der andere Teil der Tagung, die öffentliche Hauptversammlung, im Künstlerhause abgehalten. Der Vorsitzende Herr Direktor Winkler be- grüstte die erschienenen Vertreter der Verbandsmit glieder sowie die Vertreter der Generaldirektion der staatseiscnbahnen, des Rates der Stadt und der Handelskammer und eröffnet die Versammlung mit einem Hoch auf den König. Herr Stadtrat Borack begrüstt die Versammlung im Namen des Rates und verliest die Geschäftsführerin Frl. Müller-Leipzig das Protokoll über die gestriae Sitzung sowie den darin mitgeteilten Geschäftsbericht. Hierauf bespricht Herr Dr. med. Jaeger- Leipzig die „Hygiene auf Reisen", schildert dabei den Wander trieb und die Wanderlust der Deutschen von den ältesten Zeiten an bis jetzt, wo verschiedene Verkehrs mittel zur Befriedigung entstanden sind. Ueber die Dauer der Reisezeit, die Beweggründe zu den Reisen, die Benutzung der Heiquellen und Sommerfrischen werden interessante Beobachtungen mitgeteilt und be tont. dast zum Gelingen der Reise eine gute Vor bereitung erforderlich sei, dast man nicht durctz viel« Orte jagen dürfe, auch Kleidung und Nahrung in acht nehmen müsse. Die Hygiene der Verkehrsmittel und die an die Gasthöfe zu stellenden hygienischen An forderungen werden eingehend besprochen. Redner hebt ausdrücklich hervor, dast das Reisen, richtig an gewendet, einen guten Schutz vor Krankheit gewähren könne, und fand mit seinen Ausführungen reichen Beifall, so dast die Veröffentlichung durch Drucklegung beschlossen würbe. Auf die Iugendwanderungen und die Wanderungen der aus den Schulen «ntlastenen junaen Leute wurde bei der Debatte hingewiesen. Als Ort für die nächstjährig« Hauptversammlung wurde Mittweida bestimmt, und wurden die Anforderungen gutgeheisten, welche für Anfertigung von Propaganda- und Reklameschriften ausgestellt waren und sich auf Umfang, Format, Beifügung von Abbildung und Plänen beziehen. Herr Dörrng. Berlin fügt dem sein« Erfahrungen aus dem inter nationalen Reisebureau in Berlin bei und wird an die Nerbandsvereine Probe-Exemplare empfehlens werter Reklameschriften schicken. Ueber die derzeitige Reise- und Verkehrrausstellung und insbesondere dl« Beteiligung aus Sachsen darin berichtet Herr Rechts anwalt Dr. Weise-Dresden, wozu Herr Hofrat B e h r e n s - Dresden noch einige Bemerkungen zu fügt über die Schwierigkeiten und Kostendeckung dieser Beteiligung. Die dort gehaltenen Vorträge sollen tunlichst auch später wiederholt und die dort ausge stellten Panoramen noch weiteren Kreisen zugängig gemacht werden. Allseitig erkennt man die bei dieser Ausstellung für das sächsisch« Vaterland erzielten guten Erfolge an und dankt den Herren, die sich darum besonder» auch in künstlerischer Beziehung be- mübt haben. Die Sachsennummer der Zeitschrift „Deutschland" wird zur Beteiligung den Mitgliedern empfohlen und nach 2 Uhr die Sitzung geschlossen. Letzte Depeschen und Ztzralpre-melürmgen. Zu» Befinde» Kaiser Kranz Josef«. GödöllS, 28. Mai. lT. D.) Kaiser Franz Josef wohnte heute früh der Messe bei und machte kodann einen längeren Spaziergang im Park. Das Befinden de» Kaiser« ist vortrefflich. Zu» letzten tiirkisch-bnigarischen Grenzzwischensall. Sofia, 28. Mai. lT- D.) Heute früh eröffneten die Türken von neuem das Feuer auf die bulga rischen Grenzposten, das von diesen erwidert wurde. Bei dem Kugelwechsel wurde ein bulgarischer Soldat verwundet. Der Krieasminister hat Befehl gegeben, da« Feuer einzustellen. Auch der Kom mandeur des türkischen Koros ordnete an, die Feind seligkeiten an der bulgarischen (Srence einzustellen. Es soll eine gemeinsame Untersuchung ein- geleitet werden. Wiedereinbringung der Semstwo-Institutionen in der Reichvduma. G Petersburg, 28. Mat. (E. D.) Die Vorlage, betreffend die Einführung der Sem st wo-Institu tionen in den Westgouvernements, die bereits auf Grund de» Paragraphen 87 der Grundgesetze ein geführt wurde, ist, nachdem die Frist von zwei Mo naten, innerhalb welcher sie den parlamentarischen Körperschaften vorgelegt werden muh, abgelaufen, von neuem in der Reichsduma eingebracht worden. Schiffszusammenstost. London, 28. Mai. lEig. Drahtber.) Die Schlacht, schiffe „Bellerophon" und „Inflexible"^ sind gestern abend bei der Einfahrt in den Hasen von Portland zusammengestosten, wöbet die In flexible ein großes Leck sieben Fuß unter der Wasser linie bekam. Die „Bellerophon" wurde leicht be schädigt. Beide Schiffe gingen sofort in Dock. Zum Reinbot-Prozest. H Moskau, 28. Mai. (Eig. Drahtmeldung.) Die Sitzung des Senats im Reinbot-Prozest bauerte von morgens 11 Uhr bis abends 8 Uhr. Gegen Rein- bot wurden 39, gegen Kurotkin 16 Schuld fragen aufgestellt. Da der Staatsanwalt Ein sprüche gegen einige Schuldfragen erhob, wurde die Sitzung auf M o n t a g v e r t a g t. In dieser Sitzung dürste auch das Urteil gefällt werden. * Ungetreuer Angestellter. G Berlin, 28. Mai. (Eigene Drahtmelbung.) In einem großen Pelzwarengeschäft hat der Portier Quiram seit Anfang Februar bis Mitte Mai für 100 000 -4t Pelze gestohlen und das Geld leicht- stnnigerweise verjubelt. Es gelang der Krimi nalpolizei, Quiram zu verhaften. Auster ihm wurden noch 14 junge Leute in Untersuchungshaft gebracht, während 11 Hehler noch auf freiem Fustc gekästen wurden. Di« Preisoerteilung de« Deutschen Zuverlässigkeits fluges am Oberrhein. O Frankfurt. 28. Mai. (Eig. Drahtmcld.) Bei der Preisverteilung für oen deutschen Zuoerlässig keitsflug am Oberrhein erhielt Hirth den ersten Preis von 40 000 -4t. Da die vorgcschricbenen Be dingungen nicht erfüllt sind, konnte der zweite und dritte Preis nicht verteilt werden. Trotzdem wurde der Rest von 130 000 -4t unter die anderen Fli « - Aex. verteilt. Die Witwe des verunglückten Fliegers Lämmlin erhielt auster den von Lamm- lin erworbenen Preisen 5000 -4t, so daß der Familie zusammen 20 000 „4t zukommen. Tod i» den Bergen. Wien, 28. Mai. (Eigene Drahtmeldung.j Der Fleischcrmeister Nagelschmidt ist von der Rax alpe abgestürzt und war sofort tot. A Hamburg, 28. Mai. (Eig. Drahtmeld.) Der Buchdruckertag wählte zum nächsten Kongrcstort Breslau. Tsseskalenüer. Mus«»« sftr Krieg»ert»«er««g«« de» Verbände» deutscher KrtegSveteranen, Brühl 2, Tuchhalle, Ausgang lr. lScdjsuci alle Wochentage von 8—1 und L—» Uhr. Htftorifche» »«je«» ««» »er Zett der »e,rr««ng»kricge, der VRkettchlacht »et Leipzig «>d Napoleo« r» von Fachleuten anerkannt wertvollste Sammlung auf diesem Gebiete. Inh. Herm. vuhritz. Ein- u. Berkaus von Antiquitäten, Leipzig, Querste. L, Zentrum sJohanui-ptay), Stühe der Vahnhvse. Enthält Ortginalbtlber, Kupferstiche, Münzen, Kncgö» Medaillen. Wasse», Tschako», Helm«, Losen, Büsten, Schmuck gegenstände. Autographe», Karikaturen. Porzellan, alte Uhreu und wrbere Erinnerungen Napoleon» l. und der denkwürdige« Jahr« 1800-181-. Deutsch«« B»ch«e»erbe»eretit, Dolzstratze 1. Stündige buch gewerblich« Ausstellung mit Maschinenmarkt, Deutsche» Buch» gewerbemuseum. Wochentäglich vor» » Uhr bi» zum Eintritt der Dunkelheit, Son» uud Feiertag» von 11—2 Uhr gc- üfsnet. Da» Lesezimmer de» Buchgewerbrmuseum» «ft an Wochentagen smtt Ausnahme von Montag) vou »—2 Uhr und abend» von 7—10 Uhr, sowie Sonntag» vou 11—2 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Neue» Theater. Besichtigung derselbe» nachmittag» von 2 bi» 4 Uhr. Zu melden beim Theatertuspektor. Neue« Gewandhaus. Täglich von srüh 0 Uhr bi» nachmittags 8 Uhr geüssuet. Eintrittskarte» » 1 pro Person tsür Vereine »nd auswärtig« Gesellschaften bet Entnahme von wenigstens 20 Billett« » SO Pf. pro Person) sind am West- portal zu l-se». Neu« B»es«. Besichtigung Wochentag» vou 2—1 Uhr, Sonn tag» so« ztll—1 Uhr. Eintrittskarte» zu bO Pf. beim PauSmeifter. GefchtftSstelle de» Deutschen Patrioiendnade» zur Errichtung «tue» «älkerschlechtdenkmel» »ei Leipzig «lücherstr. H. Da» Echwefterntzetm für Wochen» und Kranken» pfleg« zu Leipzig bestudet sich Mozartstraft« b. sTelephon Nr. 1b42.) Zahlstelle und Entnahm« von MitgliedSkartrn- hesten. Da» Zoologisch« Musen» «st bl» auf weitere» geschlossen. Gchiklertzau» tu GotzltS, Menckeftrah« 42, täglich geöffaei. »oitsi- ckio Haltungen! Nichts steht mehr auf dem richtigen Fleck; alle» ist weggerückt, damit tüchtig mit Luhns Wasch-Extrakt geputzt werden kann. 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