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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.06.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110607010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911060701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911060701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-07
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Monat
1911-06
-
Jahr
1911
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MNwltttz, 7. Juni lSN. Abe^fmirn. * Drohende Unruhen. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Addis Abeba: Am 31. Mai kam es -wischen Lidj In assu mit seinen Anhängern und Rosa bäte, dem Oberhaupt zahlreicher Häupt linge. die mit der von Lids Inassu nach dem Tode des Regenten Ras Tassama eingenommenen Haltung un zufrieden waren, beinahe zu einem Kampfe. Beide Parteien standen sich den ganzen Tag in der Nähe des Palastes bewaffnet gegenüber. Der Ber. mittlung des Bischofs Abuma Matthaeos und andern Würdenträgern gelang es schliesslich, den Frieden wieder herzustellen. Vereinigte Staaten. * Der englisch-amerikanische Schiedsvertrag gegen Deutschland gerichtet? Das Kongressmitglied H a m i ll brachte eine Resolution ein, in der der Staatssekretär Knox ersucht wird, zu erklären, ob der vorge schlagene englisch-amerikanische Schiedsvertrag gegen Deutschland gerichtet sei. Die Resolution stützt sich auf eine angebliche Aeutzerung des amerikanischen Generalkonsuls in London, die in diesem Sinne gelautet habe. * Die Uebergabe des Steuben-Denkmals. Der Deutsche Kaiser liess dem Staatsdepartement durch den Botschafter Hill den Wunsch aussprechen, dass die Uebergabe des Steuden-Denkmals in der Zeit zwischen dem 30. August und dem 5. September 1911 erfolgen möge. pretzltimmen. Die Pfingftbetrachtungeu der deutschen Presse sind zum Teil politisch, zum Teil religiös-kulturell ge richtet. Die »Schlesische Zeitung" wendet sich gegen den Traum des Völkerfriedens: „Ist auch über die Völker schon das Frühlings wehen eines allgemeinen Friedens gekommen? Wir bezweifeln es. Der ewige Friede ist ein schö ner Traum, aber nur ein Traum. Er mag uns als ein fernes, wenn auch unerreichbares, so doch er strebenswertes Ziel vorschweben, aber dienen werden diesem hohen Ziele immer die am besten, die im Besitze und Bewusstsein der Stärke Len Frieden pflegen, nicht die, denen es nur um selbstsüchtige Zwecke ihrer Macht, erweiterung zu tun ist. Hören wir doch in diesen Tagen, dass auch di« Japaner sich zu einem Viermächte, bund mit England, Frankreich und den Vereinigten Staaten zusammenschliessen möchten, um dann der Welt den Frieden zu bringen. Sollen wir darin auch das Wehen des Völkerfriedens spüren? Da wollen wir uns doch lieberaufein st arkes, einiges Deutschland verlassen und ihm diese Stellung zu erhalten suchen. Das ist patriotische Pflicht, und diese Pflicht ist auch ein Stück P fi n g st ge i st, der fa den ganzen Menschen durch dringen und uns zu allen Dingen, auch zu unseren bürgerlichen und staatlichen Pflichten. Wollen und Vollbringen geben soll." Aehnlich schreibt die »Berliner Börsen- Zeitung": „Alle Wirrnisse und Kämpfe i« Innern er schüttern aber den gefestigten Bau unseres Reiches nicht, denn trotz aller Parteigegnerschaft gibt es unter Deutschen — sie haben es bewiesen — im Augenblick der Gefahr nur eine Geistesrichtung: Schutz dem Vaterlande mit Aufopferung des S«.i ns, wenn es not tut. Das weiss man im Aus lands und respektiert uns. Solange wir aber in Ruhe von aussen den Künsten, den Wissenschaften eine freie Bahn schaffen können, solange wir wagemutig die grossen industriellen und merkantilen Ausgaben auf dem weiten Weltmarkt erfüllen, um auch unser wirt schaftliches Prestige zu erhöhen, solange dürfen wir voll Vertrauen sagen, unsere Kraft, unsere Treue, unsere Ausdauer und unser Fleiss, sie geben uns das Recht, auch für unser inneres Erstarken ein frohes Pfingstfest des Werdens zu erhoffen." Den weltregierenden Geist feiert der „Han noversche Courier": „DerGeistregiertdieWelt. Er wirkt in der Welt, die er aus dem Chaos in den Kosmos ge wandelt, seit der zeitlosen Zeit, da er über dem Wasser schwebte. Er wirkt i n dem Menschen und durch den Menschen, den er vom Neanderthaler emporgehoben auf die heutige Gesittungsstufe. Er will und kann auch nicht rasten in seinem Werk, denn noch lange sind wir nicht beim siebenten Schöpfungstag, da Gott sah«, dass alles sehr gut war. Er wird auch jene Fortent wicklung zum llebermenschen betreiben, den Nietzsches Genialität ahnte, aber mit krankhafter Ungeduld und unzureichenden, zweckwidrigen Mitteln von heute aus morgen züchten wollte wie man Tierrassen züchtet. Menschlich, allzu menschlich rechnete er mit Jahr hunderten, wo doch selbst Jahrtausende nur wie ein Tag sind. Aber der Geist wirkt und webt, in Lebens fluten und Tatensturm durch den ewigen Ansporn des Göttlichsten in uns, des Willens zur Voll endung. In den Starken aber am stärksten. Ihnen ist viel gegeben, auf dass sie viel gäben. Sie sind Werkzeuge des All-Geistes, der das ganze Weltall durchpulst und zur Fortentwicklung antreibt. Ein feines, aber in seiner Tiefe leicht fassliches Wort Fritz Lienhards nennt grosse Männer die anschaulichen Bei spiele in der Grammatik der Menschenaeschichte. Wer aber hat die lebendige Sprache geschaffen, die diese Grammatik in klare Regeln zu bringen sucht? Eben jener Eottesgeist, der am sausenden Webstuhl der Zeit all die durcheinanderschiessenden Fäden meistert." Leipziger Tageblatt. In Anknüpfung an ein bekanntes Wort der Apostelgeschichte fordert die „N a t i o n a l z e i t u n g" die Freiheit des Weges zu Gott: „Wenn im Morgepnebel die niederländisch:n Kriegsschiffe sich den spanischen Schanzen an der Schelde und am Rhein näherten, dann erscholl über das Wasser hin der furchtbare Schlachtruf: „Lieber Türk' als Pfaff'!" — Es wäre müssig, die Frage aufzu werfen, ob wirklich ein ganzes Volk von drei Millionen den Entschluss ausgeführt hätte, den dieser Schlachtruf für Len Notfall verheisst. Nur die Er habenheit dieses Zynismus, der lieber die Religion wechseln als die Freiheit ib--r Ausübung aufgeben will, vermag uns hinwegzusetzen über die Gottes lästerung jenes Schlachtrufes. Wo solch ein Wille war, ward auch ein Weg. Gott zerblies die unüber windliche Armada auch Len Niederländern zum Heil und ersparte ihnen, dass ihr Entschluss zur Tat wurde. In Frankreich aber offenbarte sich in anderer Art, dass Unterdrückung wahren Christentums eine ganze Kirche ins Verderben stürzen muss und auch den Staat, der sich mit ihr verbündete. Die französische Kirche musste die Wahrheit des Gleichnisses Christi bezeugen: Die Saat war unter die Dornen und auf den Fels gefallen, im Reichtum erstickte die Kirche. Wurzelkrank, vermochte sie nicht dem Abfall zu wehren, als Voltaire dem rechtmässig durch König und Papst berufenen Klerus sein „seröser ftiittLros" entgegenschleuderte. Das war die letzte Frucht jener Aufhebung des Nanteser Edikts — jede Entwick lungsreihe schlägt ins Gegenteil um, auch Unter drückung der Religionsfreiheit, lehrt die Philosophie Hegels. So ist die Kirch« gewarnt! Betont sie die rechtmässige Berufung zu sehr, so gräbt sie sich selbst das Grab. Vielleicht erschallt noch zur rechten Zeit wieder vom deutschen Rhein, an dem die Stadt mit dem heiligen Dom liegt, wie einst der warnende Schlacht ruf: „Lieber Türk' als Pfaff'!" Lasset darum auch bei uns in deutschen Landen zu Pfingsten ein Echo finden jenes Wort Petri: „Ihr Männer, lieben Brüder, lasset mich frei reden..." Die „Deutsche Tageszeitung" kämpft gegen den Begriff der Kulturanbetung: „Unsere Zeit liegt im Banne der Kulturanbetung. Wehe dem Armen, der nicht anbetend vor dieser neuen Göttin in den Staub sinkt! Wahre Hochkultur steht in schärf st em Gegensätze zum Natio nalismus und Materialismus. Diese beiden immer neu aufgelegten und aufgemachten Modenarrheiten des Menschentums führen abwärts, zur Kulturlosigkeit, zum Tiertum. Die Predigt von Pfingsten zeigt uns die Wege zur edeln Höhenkultur. Ohne Geist kein Höherhinauf! Ohne Geist kein Vor wärts! Der Geist aber ist etwas Uederirdisches, etwas Gottentstammtes. Er ist von oben gekommen, deshalb zieht er uns nach sich, aufwärts, höhenwärts, zum Himmel hin. Er ist die Wahrheit und das Leben. Neue Narrheiten werden kommen, neuer Wahn wird auch unsere Enkel und Nachfahren zu stören und betören suchen. Aber Wahn und Torheit werden schemengleich schwinden vor dem Lichte der strahlenden Pfingstsonne. vor der Eottesmacht Les sieghaften Pfingstgeistes." Und Friedrich Naumann sucht in der „Frank furter Zeitung" das Wesen des Pfingstgeistes zu ergründen: „Kein Mensch, der für geistige Zusammenhänge Sinn hat, wird verkennen, dass die ganzeFamilie von Begriffen, die als Idealismus, kate gorischer Imperativ, Humanität, Menschenwürde, Fortschritt, Kultur in der Welt herumläuft, vom heiligen Geiste ab stammt. Nicht von ihm allein, aber doch von ihm! Wäre es nicht besser, das auch ganz einfach zu sagen? Dann würde es nämlich manchem liberalen Gemüts weniger sauer. Pfingsten zu feiern. Es ist dieses Fest bei Licht besehen, nicht nur ein Gedenktag eines gewesenen Zentralgedankens der abendländischen Menschheit, sondern mehr alsdas. denn so grosse Zentralgedanken sterben nicht, ohne eine breite Erb schaft zu hinterlassen, ja es fragt sich, ob sie überhaupt zu sterben vermögen. Die Bekenntnisse vom heiligen Geist waren klassische für ihre Zeit, etwa so wie die Peterskirche in Nom. Diese Kirche ist sicherlich für uns nicht mehr modern. Aber ist sie deshalb tot? Ist ihre Kraft ausgeschöpft? Kann sie niemanden mehr über sich emvorhcben? Wer das von ihr sagt, der mag auch Pfingsten zu den Toten werfen!" TagesÄronik. Das Testament Johann Orths. Wien, 6. Juni. Heute wurde das Testament Jo hann Orths eröffnet. Es liegen drei letztwillige Verfügungen aus den Jahren 1878 bis 1890 vor. Der Nachlass dürfte 5^ Millionen Kronen betragen und wird zu gleichen Teilen unter die Verwandten aus geteilt werden können. Weiter wird verfügt, dass die hinterlassenen Schriftstücke des Erzherzogs dem Fürsten Karl von Psenburg zufallen. Auf der Spur der Räuber. Saloniki, 6. Juni. Heute ist ein ehemaliger Bandensührer von hier nach dem Olympgebirge ab gegangen. Er machte sich anheischig, die Räuber aufzufinden und gibt vor, den Versteck zu ken nen, wo Richter gefangengehalten wird. Die Behörden erhielten die Meldung aus Katerina, dass man feit gestern nachmittag mit Unterbrechungen Schüsse aus dem Gehölz in der Gegend von Livadia gehört habe. Gendarmen gingen ab, um die Ursache auszukundschaften. Dem „Ikdam" zufolge fordern die Entführer Rich ters ein Lösegeld von v i« r h u n d e r t t a u- send Frank. —„ Piraten auf der Untrrelbr. Cuxhaven, 6. Juni. Gestern traf hier aus dem am jenseitigen holsteinischen Ufer gelegenen Dorfe Kaiser-Wilhelms-Koog die telegraphische Meldung ein, dass dort zwei junge Leute ein Fischerfahr- zeuggestohlen und den Besitzer, der in einem Motorboot die Verfolgung ausgenommen hatte, er schossen hätten. Es wurde um die Verfolgung der beiden, die sich seewärts gewandt hatten, gebeten. Einer der S t a a ts d a m p f e r in Cuxhaven lief so fort mit bewaffneten Polizisten aus und traf an der Elbmündung mit mehreren holsteinischen Fischerfahr- zeugen zusammen, die die Verfolgung ausgenommen hatten, aber nicht an das geraubte Fahrzeug beran konnten, weil die beiden Insassen mit langen Flinten zu schiessen drohten. Dem Dampfer gelang es nach langem Manövrieren, das Fahrzeug so zu stellen, dass sich die beiden Räuber er geben mussten. Sie wurden gefesselt auf den Dampfer gebracht, der gestern abend noch in Cux haven landete. Die beiden Verbrecher wurden hier festgestellt als der 17jährige Fischerknecht Ernst Voigt, in Wilster (Holsteins gebürtig, und der 17jährige Drogist Hans Tiem aus Wittenburg in Mecklenburg. Der erschossene Schiffer Schmoener aus Kaiser-Wilhelms-Koog hat von den beiden Burschen eine Schrotladung in den Unterleib er halten, an der er bald darauf st a r b. Feuer im Lvndvner Lunapark. London, 6. Juni. Ein Feuer, das gestern in Southend ausbrach und das unter dem Namen Luna park erst eben eröffnete Vergnügungslokal, wie schon kurz berichtet, zum Teil vernichtete, verursachte grosse Erregung unter den vielen Tausenden, die den hüb schen Ort unweit der Themsemündung während des gfftrigen Feiertages besuchten. Das Feuer brach in der sogenannten Mystischen Grotte aus und ge langte sehr schnell auf unterirdischem Weg nach dem Lustrade. Dies besteht in einer dreh baren Scheibe, auf der sich Männlein und Weiblein niederlassen, um dann nach allen Seiten in mehr oder weniger possierlichen Körperverrenkungeen ausein ander geschleudert zu werden, was den Zuschauern grossen Spass bereitet. Grosse Mengen umstanden das Lustrad, als plötz lich darunter Rauch hervordrang. Schreiend stürzte alles den Ausgängen der Bude zu. Mit grosser Geschwindigkeit griff der Brand um sich, so dass die Mädchen, die noch auf der oben beschriebenen Scheibe lagen, von Angestellten des Parks fortgetragen wer den mussten. Di« „Mysteriöse Grotte" war in wenigen Minuten in Flammen aufgegangen, und «ine ander« Bude, in der die „Sintflut" aufgeführt wurde, brannte trotz der dort befindlichen Wasser mengen lichterloh. Die Polizei war schnell zur Stelle und räumte den Lunapark in wenigen Minuten von der Be suchern. Aber ausserhalb hatte sich eine wohl hundert tausendköpfige Menge angesammelt, die das Löschen des Brandes sehr erschwerte und die Bretterwände des Parks einzudrücken drohte. Glücklicherweise er losch, wie der „Berl. Lpft-Anz," berichtet, das Feuer bald und sprang nicht auf andere leichte Gebäude und Buden in der Nachbarschaf über, und nach airdert- halb Stunden verliefen sich die ungeheuren Menschen, massen, weil eben nichts mehr zu sehen war als ein bisschen Rauch. Cholera an Vord?? Triest, 6. Juni. An Bord des gestern aus New Port hier eingetroffenen Cunard-Dampfers „Saxonia", der in den Häfen von Gibraltar, Genua und Neapel angelegt hat, wurde ein choleraoerdächtiger Fall konstatiert. Die bakteriologische Untersuchung ist noch nicht endgültig durchgeführt worden. Triest, 6. Juni. Der unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankte Passagier der „Saxonia", ein ungarischer Rückwanderer aus Amerika namens Bernis, ist gestorben. * Berlin, 6. Juni. (Der Berliner „Cho lera fall".) Die unter Choleraverdacht in das Virchow-Krankenhaus eingelieferte Frau Rothstock befindet sich wieder leidlich wohl. Es besteht unter den A«rzten die Meinung, dass es sich nicht um asiatische Cholera handelt. Jedoch ist die bakterio logische Untersuchung noch nicht abgeschlossen. Vor Montag ist eine diesbezügliche Entscheidung nicht zu erwarten. H Eisenach, 5. Juni. (Der Deutsche Bur sch e n s ch a f t e r t a g), der gegenwärtig hier abge halten wird, ist ausserordentlich zahlreich besucht. Sämtliche deutsche Universitäten und sämtliche bur- schenschaftliche Verbindungen sind vertreten. Den Vorsitz führt „Eermania"-Würzburg, die in grosser Stärke erschienen ist. Die Verhandlungen, meist in terner Natur, leitet Oberlehrer Engelhardt-Vegesack. Neu ausgenommen wurde „Vineta"-Heidelberg, so dass die Deutsche Burschenschaft nunmehr 66 Verbindungen umfasst. Mit der Tagung der Aktiven war ein ausser ordentlicher Alter-Herrentag verbunden. In beiden Beratungen wurde u. a. der Bau eines Burschenhauses m. lSL los. Jahrgang. unterhalb des Burfchenfchastsdenlmal» eingehend be sprochen. Der von dem Erbauer des Burschenschafts denkmals, dem Architekten Kreis, vorgelegte Entwurf passt sich dem Denkmal an und sieht u. a. eine Halle für ein Burschenschastsarchiv vor. Mit dem Bau soll so bald wie möglich begonnen werden. Ein Höhe punkt der Tagung war di« im Kommers durch Ober lehrer Engelhardt-Vegesack gehaltene Festrede. Dem Hoch auf die Burschenschaft folgte der begeisterte Ge sang des Burschenliedes „Schwört's bei dieser blanken Wehre". — In langem, festlichem Zuge ging es heute zum Burschenschaftsdenkmal. Nach dem Gesang des Lied«» „Der Gott, der Eisen wachsen liess", hielt Rechtsanwalt Kühne-Wiesbaden (Germaniae-Halle) eine begeisterte Ansprache. Die Burschenschafter legten am Bismarck-Denkmal, in der Eedächtnishalle ihres Denkmals und am Grabdenkmal Fritz Reuters Lor beerkränze mit schwarz-rot-goldner Schleife nieder. Mit einer Wattburgfeier wird der Burschenschaftstag geschlossen. Köln, 6. Juni. Mehrere Ziegelarbeiteri. die aus Posen zugewandert und in einer Ziegelei in Poll beschäftigt waren, badeten an der Mündung der Sieg in den Rhein. Drei Arbeiter im Alter von 18, 19 und 20 Jahren wurden in den Rhein ge trieben und ertranken. Münster, 6. Juni. (Ein sonderbares Nachspiel.) Eine Versammlung von Gläubigern der Niederdeutschen Bank beschloss, sich mit einer Eingabe an den Landtag und mit einer Bittschrift an den Kaiser zu wenden, es möge ihnen für den durch den Zusammenbruch der Nieder, deutschen Bank entstandenen Schaden vom Staate eine Entschädigung gewährt werden. Mehrere Gläubiger haben sich ausserdem mit einer solchen Bitt schrift an den Prinzen Heinrich gewendet und ihn u : Befürwortung der Wünsche der geschädigten Gläubiger gebeten. Nassau, 6. Juni. (Untreue.) Der Stadtverord nete Georg Streicher ist verschwunden. In seiner Eigenschaft als Rechner der Sparkasse hat er 20 000 Mark unterschlagen und ist ausserdem noch grosse Wechselverbindlichkeiten eingegangen. Posen, 6. Juni. (Nach Unterschlagung von 35000 Mark) ist der Banklehrling Leon Kochanowsky flüchtig geworden. Er hat am 1. d. M. nachmittags zwischen 5 und 6 Uhr einen Geldbrief der Bank Polska Nolnikow Parcelacyjna in Posen mit 35 000 <^k zur Post bringen sollen, hat ihn aber seines Inhalts beraubt, mit Zeitungsaus schnitten wieder gefüllt und auf der Post aufgeliefert. An dem Bestimmungsort des Briefes wurde die Manipulation des Kochanowsky festgestellt. Kocha- nowsky ist 18 Jahre alt. In seiner Begleitung be- findet sich vermutlich der gleichalterige Schneider Wladislaus Iezierny. Oppeln, 6. Juni. (Blitzschlag.) Während eines gestern niedergegangenen Gewitters schlug der Blitz in Chrosczlltz in ein Haus ein, tötete einen sechzig jährigen Mann und betäubte sechs im gleichen Zim mer befindliche Personen. Im nebenliegenden Stall wurde eine Kuh getötet. München, 6. Juni. (Ein Automobil mit der Prinzessin Arnulf von Bayern) und deren Sohn, dem Prinzen Heinrich, als Insassen wollte gestern bei Siegerstbrunn ein anderes Automobil überholen, glitt dabei in den Strassengraben und stiess direkt an den Mast einer elektrischen Hoch spannungsleitung. Der Mast wurde aus der Erde gehoben und eine Strecke weit geschleift, die Leitungs drähte fielen aber nicht herunter. Das Automobil der Prinzessin ist stark beschädigt. Die Insassen ' blieben unverletzt und fuhren mit einem anderen Automobil nach München. -i-.i-t Innsbruck, 6. Juni. (Abgestürzt?) Der Vor stand derInnsbruckerUniversitätsbibliothek Dr. Hill- mair ist von einer Hochtur ins Hintere Padastertal nicht zurückgekehrt. MehrereNettungsexpeditionen sind von Innsbruck abgegangen. Rom, 6. Juni. (500 OOO-Lire-Stiftung des Königs.) Der König schenkte aus Anlass der Ent hüllung des Nationaldenkmals Viktor Emanuels einem Kinderasyl 500 000 Lire. Paris, 6. Juni. (Blitzschlag und Ueber- schwemmung.) Bei dem über einen Teil von Frankreich niedergeganqenen heftigen Gewitter find neuerdings mehrere Personen vom Blitz er schlagen worden. So tötete in Charolles der Blitz zwei Personen und zahlreiches Vieh. In Chartres kamen durch Blitzschlag ein Vater und lein Kind ums Leben. In Guingamp verursachten die heftigen Gewitterregen grosse Ueberschwem- mungen. Die niedriger gelegenen Viertel der Stadt wurden unter Wasser gesetzt, das in manchen Strassen bis zu einer Höhe von 1'-. Meter stand. Der Blitz schlug im Präfekturaebäude, in der Post, dem Gefängnis und einem Hotel ein und richtete beträcht lichen Schaden an. Paris, 6. Juni. (Der Tod des Leucht turmwächters.) Der Leuchtturmwächter Matelot. Ein unschätzbarer Vorteil ist es, wenn Säuglinge an der Mutterbrust genährt werden, weil sie hier durch die ihnen zuträglichste Nahrung erhalten und am besten vor Brechdurchfall. Diarrhoe. Darm katarrh usw. geschützt bleiben. Kann aber eine Mutter ihrem Lieblinge diese Wohltat nicht erweisen, so gebe sie „Kufeke" als Zusatz zur Kuhmilch, denn „Kufeke" hat sich schon in Tausenden von Fällen aufs beste bewährt und bildet infolge seiner hervor ragenden Eigenschaften ein vorzügliches Nahrungs mittel für gesunde und kranke Kinder. »!>>«« ILüksIsusslsllungvn ^V6§6N llmdLu uuzerer VerkLutMume drillten vornehme ^ii88tLttun§6ii LUerd68ter guLlität, eine §iö886r6 8x6186- und ^6ri6liLimm6r, aueti 8eklLtrimm6r und 8Llon8 LU bsrlsulsnil ks^skgsssGL^SNH LUM v«l»ksu§, ----- . Ilm rwangloso Lerstebtigung wirst liOtlieft gebeten. . Oarl eli l. kii-össle lAiikelkski-ile sn» isvs
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