Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.06.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110621025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911062102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911062102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-21
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger TsgeUstt Nr. l70. los. Jaffryany. veilsyr. Mittwoch. 2l. Juni lSll Leipziger Handelszeitung. Der Lsuchmsrenmarkt im erste« Ssldjshr lSll. (Eigenbericht de» Leipziger Tageblattes.) H Di« zu Anfang des Jahres auf dem Rauch- warenmartte herrschende schwierige Allaemeinlage hat auch weiter im ganzen ersten Halbjahr angehalten. Allgemein hatte man in Anbetracht der matten Ten- L-nz und der großen Lager, die in das neue Jahr mit hinüberaenommen werden mußten, mit weiteren erheblichen Preisnachlässen gerechnet, obwobl erst im vergangenen Dezember erhebliche Preisabschläge ein getreten waren. Um die Kauflust zu animieren und Li« großen Läger einigermaßen abzustoßen, sind von den Händlern in den ersttzp Monaten des Jahres zwar auch ganz bedeutende Konzessionen gemackt worden^ immerhin hielten sich die meisten Artikel noch aus einer Preisbasis, die der Kundschaft zu hoch erschien. Da die letztere zudem gleichfalls zum großen Teil noch über verbliebene Bestände verfügte, wollte keine anhaltende Belebung in das Geschäft kommen. Wäh rend Les ganzen ersten Halbjahres fehlte der richtige frische Zug, so daß sich die Lage Les Marktes gegen den Anfang des Jahres eigentlich wenig verändert bat. Die Leipziger Oster-Rauchwarenmesse lieh ziem lich viel zu wünschen übrig. Vom Ausland waren die französischen und amerikanischen Einkäufer schwach vertreten, die Kanadier fehlten ganz. Don Amerika waren zwar im Februar gute Aufträge cingegangen, doch nicht so umfangreich wie in früheren Jahren. Auch bis in die letzten Wochen hinein blieb Amerika schwächerer Käufer, was wohl auf die gesamte Lage des amerikanischen Wirtschastsmarktes zurllckzufükren ist. England verhielt sich im ganzen ersten Halbjahr recht reserviert, und auch Belgien nahm nicht so große Quantitäten auf wie früher. Dagegen haben Ruß land und die nordischen Länder ziemlich guten Be darf geäußert. Deutschland und Oesterreich kauften nur zögernd und nur Las Notwendigste. Die Kon fektionäre hatten noch größere Bestände; aber auch wegen der Geforderten Preise hielten sich die Bezüge in engen Grenzen. Bon amerikanischen Artikeln erzielten vor allem Skunks, wofür die Preise erheblich gewichen sind, bedeutend« Umsätze. Dasselbe gilt für den gan zen Bisamartikel. Auch Füchse, namentlich gefärbte, verkauften sich befriedigend. Bevorzugt waren ferner Wallaoy, skunksartig, gefärbt, ferner Schuppen und Opossum hauptsächlich zu Futterzwecken. Von den russischen Artikeln war die schwarze Ware, Persianer, Breitschwänze und Moire- Astrachan gefragt. Infolge der hohen Preise war jedoch dach Geschäft schwierig, und die Umsätze sind im Vergleich zu anderen Jahren geringer. Vor allem Frankreich, das in Liesen Artikeln stets guter Käufer war. hat bis jetzt wenig ausgenommen. Dagegen interessierte sich Frankreich mehr für russische Zobel trotz anziehender Preise. Feh wurde zu feyr billigen Preisen in großen Quantitäten nach allen Ländern verkauft. Infolge der guten Ernte war viel Ware am Markt. Hermelin war namentlich in den ersten Monaten des Jahres begehrt, und Beilki-Murmel sand infolge der niedrigeren Notierungen bessere Auf nahme. In europäischer Landware verlief das Geschäft wenig nutzbringend. Die Händler hatten hohe Einkaufspreise anlegen müssen, während die Verkaufspreise später gebrückt wurden. Da Amerika größer« Quantitäten Nerze aus dem Markte nahm, hatten Baum- und Steinmarder erhöhte Nachfrage. Die darin jetzt noch vorhandenen Lager sind minimal, und man rechnet für den Herbst mit Preissteigerun gen. Ottern sind ganz ausverkaust. Dieser Artikel ist eigentlich der einzige rm Wildwarengeschäft, der mit regulärem Nutzen verkauft werden konnte. In Füchsen sind die Lager fast vollständig geräumt. Der Artikel Iltis fand guten Absatz, jedoch blieb den Händlern kaum ein nennenswerter Nutzen. Man glaubt, daß im August »das Wildwarengeschäft sich wieder entwickeln wird. Das Schweifgeschäft setzt« infolge der all gemeinen Lage des Rauchwarenmarktes schleppend ein. Von dem Hauptartikel Fehschweife kamen daher zunächst nur kleinere Umsätze zustande. Zur Oster- messe belebte sich düs Geschäft, und wurden größere Abschlüsse mit französischen, italienischen und russi schen Einkäufern perfekt, während die Berliner und österreichischen Konfektionäre infolge großer Lager sich reserviert verhielten. In Fuchsschweifen kamen befriedigende Umsätze zustande, da dre Skunksimita tionen und räucheren Fellsorten, für welche haupt sächlich Fuchsschweife verwendet werden, guten An klang fanden. Es liegen gegenwärtig belangreiche Aufträge in diesem Artikel vor, und zwar aus allen in Frag« kommenden Ländern. Von Vorteil lst ferner für diesen Artikel, daß er jetzt in allen mög lichen Modefarben einwandfrei gefärbt wird, wodurch sich der Konsum sehr gehoben hat. Die Preise dürs ten stabil bleiben, denn durch Abgang größerer Posten . roher Fuchsfelle nach Amerika sind die Vorräte nicht bedeutend. Zieaenschweife litten etwas unter dem Rückgang der Preise für echte Ekunksschweif«, da Ziegenschweisc nur als Ersatz sür die letzteren Ver wendung f nden. Skunksschweife und Skunksaus schnittschweife find gegen das Vorjahr um etwa die Hälfte im Preise billiger geworden. Imitierte Her- melrnschweise wurden hauptsächlich von Frankreich und England ausgenommen, die Preise sind sehr ge drückt. Die Londoner Rauchwaren-Juni auktionen brachten zwcK für verschiedene Artikel einige Prcisänderungen, doch sind diese wie über haupt die Juniauktion nicht von maßgebender Be deutung. Es kommt im Juni viel sogenannte Nach fallware zum Angebot, für welche naturgemäß nicht dieselben Preis« wie für reguläre War« in Frage kommen können. Ueber die Aussichten in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres herrscht unter den Rauchwaren- Händlern eigentlich nur die eine Meinung: man glaubt, daß sich das Herbstgeschäft besser gestalten wird. Bank» unü Geldwesen. — Schatzanwelsangen. Am 1. Oktober d. I. wer den 100 Millionen Mark 4proz. Schatzanwersungen des Reiches und 14S Millionen Mark 4oroz. Schatz anweisungen Preußens fällig. Beive stammen aus dem Jahre 1908 und wurden den Inhabern der damals fälligen 3^proz. Schatzanweisungen statt der baren Rückzahlung spesenfrei unter Zuzahlung von 0,00 -A auf 100 -4t nominal zum Austausch anaevoten. Bei der jetzigen Fälligkeit wird laut „V. T." ein Teil der Schatzanweisungen zur Rückzahlung ge langen; das RetchSschatzamt will endlich einmal mit der Schuldentilgung den Anfang gemacht sehen. Ob für di« nicht zur baren Rückzahlung kommenden Schatzscheine neue verzinsliche Schatzscheine oder fun dierte Anleihen zur Ausgabe kommen, steht noch nicht fest. Möglich ist auch, daß man sich darauf beschrönft, unverzinsliche Schatzamveisungen anstatt der verzins- lichen auszugeben, zumal da der Betrag der jetzt rm Umlauf befindlichen Schatzamveisungen des Reiches hinter 100 Millionen Mark zurllckbleibt gegenüber einem Bestand« von 600 Millionen Mark im Vor jahr«. * StempelertrSge. Die Einnahmen aus dem Bör senumsatzstempel betrugen im Mai 1911 1982 718 gegen 1953 122 im Vormonat und 2 464 799 ^t im Mai 1910. Die Einnahmen sert Be ginn des Rechnungsjahres betragen 10 477 985 ^t gegen 10 038 067 zur gleichen Vorjahrszeit. — Die Wechsel st empel st euer erbrachte im Mai dieses Jahres 1 591263 -k gegen 1 953 922 im April und 1556 446 -tt rm Mar 1910. S«it Januar stellen sich die Einnahmen auf 8 138 888 -4t gegen 7 732 759 -.tt zur gleichen Zeit des Vorjahres. Berg- unü Mitten welen. * Kaliwerke Aschersleben. Seit dem Jahre 1907 schwebt ein Anfechtungsprozeß einiger Aktionäre über den strittigen Bilanzposten „Bankgut haben und Debitoren". Das Landgericht in Halberstadt hat in dieser Angelegenheit drei Gut achten von Sachverständigen eingesordert. Den im Srnne der Verwaltung abgegebenen Gutachten Les Generalkonsuls Franz v. Mendelssohn sowie des Ge- -eimen Kommerzienrats Emil Steckner in Halle a. S. olat jetzt Las dritte Gutachten, welches sich glcich- alls zugunsten der Verwaltung ausspricht. Der Gut achter Dr. Ob st, Direktor der Mitteldeut schen Prioatbankzu Leipzig, betont den Un terschied zwischen der Rubrizierung von Bilanzposten bei Banken und bei anderen Aktiengesellschaften und hält in letzterem Falle die Zusammenfassung von Bankguthaben und Debitoren nicht für eine Bilanz verschleierung. Was ferner Las von den Kaliwerken Aschersleben dem Herrn Schmidtmann gewährte große Darlehn betrifft, so stehe fest, Las; die Disconto-Eesell- schaft die selbstschuldnerische Bürgschaft dafür über nommen hat. Hinsichtlich Les Darlehns sei dies gleichbedeutend, als wenn die Kaligesellschaft Aschers leben an die Disconto-Eesellschaft selbst das Darlehen gegeben hätte. Theoretisch bestehe sogar noch eln Höherer Grad der Sicherheit, da jetzt Schmidtmann und die Disconto-Geseüschaft haften. Als reines Bankguthaben hätte das Darlehen durchschnittlich einen geringeren Zins gebracht, als ihm Schmidt mann zahlen mußte. Die Kaliwerke Aschersleben haben somit eine Schädigung nicht erlitten. Das Optionsrecht auf Sollstedt dürfe nicht als ein der Geldforderung an Schmidtmann haftendes Recht be trachtet werden. Das Gutachten kommt hiernach zu dem Schluß, da das auf legale Weise gewährte Dar lehen die gleichen Chancen unü Risiken wie ein Bank guthaben bietet und hinsichtlich der Benennung der Bilanzposten gesetzliche Bestimmungen nicht bestehen, so liege in der Bilanz vom 31. Dezember 1906 ein« Verschleierung über den Vcrmögensstand der Gesellschaft nicht vor. * Fusion Stahl- und Eisenwerk Dahlhausen- Bielefelder Preß- und Ziehwerk. In den General versammlungen der beiden Werke wurde mit Einstim migkeit beschloßen, das gesamte Vermögen des Biele felder Werkes unter Ausschluß Ser Liquidation mit Wirkung vom 1. Juli 1910 ab auf das Dahlhauser Werk zu übertragen resp. zu übernehmen. Die Firma des Eesamtunternehmens wird lauten: „Vereinigte Preß- und Hammerwerke Dahlhousen-Bielefeld, Ak tiengesellschaft." Die Vereinigung bringe schon jetzt erhebliche Vorteile. —t. Noch eine Montansusion. Je näher wir dem Zeitpunkte kommen, wo die Verhandlungen Uber die Verlängerung der großen Verbände mit Nachdruck aus genommen werden sollen, um so rascher folgen sich die Fusionen. Jetzt sind auch die Beratungen über die Fusion Buderus-Massen, die schon seit längerer Zeit im Gange sind, jo weit gediehen, daß bereits das Umtauschverhültnis der Aktien genannt wird. Ein Riesenunternehmen entsteht zwar auch durch die Vereinigung der beiden Gesellschaften nicht. Sie werden zusammen auf etwa 20 Millionen Mark Aktienkapital kommen. Das ist nichts Ueberwältigen- Les mehr^ für uns, nachdem wir uns an die 100 Mil- lionen Mark als Normalzahl des modernen Montan konzerns gewöhnt haben. Aber die neue Gesellschaft entsteht durch Vereinigung von zwei gediegenen Be trieben, die beide ungefähr gleichen Alters sind. Beide Werke haben immer aus eine solide Finanzwirtschaft Wert gelegt. Beide Haven eine durchschnittlich mitt lere Rentabilität gehabt. Buderus hat in den letzten Jahren große Mittel und Arbeit auf die Moderni sierung der Betriebe verwendet, genau wie Maßen. Buderus hat die Verarbeitung des eigenen Roheisens durch Ausdehnung und Entwickelung seiner Gießereien in die Hand genommen. Buderus hat ferner seine Erzdasis durch neue Erwerbungen und nachdrückliche Aufschließung seines Besitzes verstärkt und ist jetzt in der Lage, seinen Bedarf an Erzen selbst zu decken. Zwar hat Buderus Lurch Ermäßigung der Frachten Vergünstigungen in dem Bezug« von Brennstoffen bekommen, aber das wag wohl nicht genügt haben; und so schreitet die Gesellschaft jetzt dazu, ihren Be darf an Brennmaterial durch Erwerbung einer eige nen Zeche zu sichern. Massen hat eine Produktion, die gerade zu Buderus paßt. * Eottmituns-Erubr, Aktiengesellschaft sür Stein kohlenbergbau, in Mittel-Lazisk. Die Generalver sammlung beschloß, von dem 10 395 (16 954) -4t be tragenden Reingewinn eine Dividende von (i,zj Prozent auf die 1 000 000 -4t Prioritätsaktien zu oer- teilen. Die 1500 000 -4t Stammaktien gehen wiederum leer aus. * Die österreichische Kohlenproduktion weist für den Monat Mai eine nennenswerte Stciaerung auf, die jedoch zum größten Teile auf dre Verschiebung der Pfingstseiertage zurückzufllhren sein dürfte. Die Produktion betrug 12,38 (-ft 1,64) Millionen D.-Ztr. Steinkohle unü 21,05 (-ft 1,8) Millionen D.-Ztr. Braunkohle. In den ersten fünf Monaten betrug die Förderung 61,42 (-ft 4,57) Millionen D.-Ztr. Stein kohle und 107,62 (-ft 4,65) Millionen D.-Ztr. Braun kohle. * Oesterreichtsche Eisenindustrie. Der Ausweis der österreichischen kartellierten Eisenwerke für den Mai zeigt «in« kräftige Erhöhung des Absatzes für alle Sorten. Es ist gestiegen der Absatz von Stabeisen ' um 77 000, Trägern um 25 000, Schienen um 43 000 Doppelzentner. In den ersten fünf Monaten ergibt sich eine Steigerung um 300 000 D.-Ztr. ß South African Territories Company, Ltd. Der Nettogewinn des am 30. September 1910 beendeten Geschäftsjahres beträgt nach dem erst jetzt zur Ver öffentlichung gelangenden Rrchcnjäsaftsbericht nach Abzug aller Lasten, Ausgaben und Abschreibungen 6028 Pfd. St^ so daß einschl. 9534 Pfd. St. Vortrag 15 562 Pfd. St. zur Verfügung stehen. In dem Be richt wird u. a. folgendes auszeführt: Im Lause deö IahrcS sind sehr umsangreichc Schürfungen vorgcnommen und zahlreiche Ausschlüsse von Kupfer, Blei- Klans. Wolfram und Glimmer gemacht worden. Ende des Jahres sind die Schürsiingserpcdliioiicn zurückgezogen worden, um Sie Entwickelung der verschiedenen Vorkommen im eiu- zclnen zn fördern. Ti« Haupiaufschlüsse liegen in Klcin- khara-, KannebiS und Aiai». Tie Knvscradrrn sind reich, aber sehr dünn. ES wirb nur in ziem licher Ties« ein lohnender Betrieb zu er mögliche» sein. Das Bleierz ist über eine erhebliche Flüche verteilt und von guter Qualität. In Aiais sind bereits 100 000 k» hochprozentige» Erz gefördert worden, da» nunmehr zur Ausbereilung versügbar ist. Glimmer ist in bedeuten, den Quantitäten vorhanden, indessen such die bither ge- suichcue» Platten brüchig unü von nicht lohnerchcr Qualität. E» wird nur durch Untersuchungen in gröberer Liese möglich sein, sich ein Urteil über den Wert des Vorkommen» zu bilden. Die Prüsung de» W o l s r a m » hat gute Resultate ergehen, doch biete» die Erforschungen noch lrtu Material sür ein ab» schließende» Urteil. Die von den tköntgl. sächsischen Lchmciz- werken in Freiberg i. S. vorgenvmmcne Schmelzung einer Sendung Kupfer- und Bleierze hat ein Ergebnis von 14 Proz. Küpser auf 2150 kg Erz gezeigt, AUL kg Bleiglanz ergaben ZL Proz. Silber und 8b Proz. Bleiglanz. Ta« Resultat wird al» ganz zusriebenstellend angesehen. In Auros, ungefähr 8 englische Meile,, nordöstlich von Aecttnaiwhvop, ist eine dünne tkohlcnadcr bei 17V Fuß Liese angeirosscn worden. Im Jahre 1810 sind 7l8 Lchürflizcnzen auogegcbcn worden. Ter Bericht erwähnt, dasi die dem verstorbenen Herrn SchlutiuS cingcräuinte Option von dessen Erben nicht ausgeübt worden ist, und daß die auf Grund dev Vertrage» cingezahltcn 25 000 Psnnd Sterling der Gesellschaft fanm nna. ins diesen sind alle Kosten für die Schürsungs- und Förderarbeiten, die die Gesellschaft hatte, bestritten worden. Die vorgeuvmmencn Arbeiten haben dadurch den Wert der Berggerechtjamc der Ge sellschaft erhöht, ohne daß die dafür gemachten Ausgaben den einzelnen Anlagen zu belasten waren. «Wenn demnach die 25 vvv Pfund Sterling des Herrn Schluttus -em Unternehmen nicht zugesallen wären, so stände man wahrscheinlich einer nicht un- bedeutenden ttnterbilanz gegenüber. D. Red.) Ein Beitrag wegen Verkaufs der Farmen der Gesellschaft zum Betrag« von 78 Ovo Psd. Stell, ist abgeschlossen worden, aus die 2500 Psd. Sterling schon gezahlt worden sind. Der Anspruch der Gesell schaft ans wettere 128 Farmen befindet sich noch in der Schwebe. Ueber die mangelhafte Vertretung der deutschen Interessen in der Verwaltung des Unternehmens wird nur folgendes erwähnt: Es haben verschiedent lich Verhandlungen mit einem Komitee deutscher An teilbesitzer stattgefunden, die auf eine wirksamere Ver tretung deutscher Interessen im Vorstande der Ge sellschaft hinziclen. Auch soll ein deutscher Negie rungskommissar in Len Vorstand ausgenommen wer den. Die Direktion empfiehlt den englischen ein Zu sammengehen mit Len deutschen Aktionären, wodurch das Ansehen der Gesellschaft in Deutschland eine wesentliche Besserung erfahren würde. (?) Mit Rück sicht auf verschiedene Zahlungen, die die Gesellschaft zu machen hat, sind auf das noch nicht begebene Kapi tal der Gesellschaft Optionen zum Nennwerte aus ein Jahr eingeräumt worden. Stoffnewerde. 5 Betriebseinschränkung in der englischen Danin- Wollindustrie. Die Vereinigung der Vaumwollfabri- kanten in Manchester hat nach einer uns zugehenden DrahtmelLung Len Beschluß gefaßt, an den Sonn abenden der auf den 15. Juli folgenden zwölf Wochen den Betrieb einzustellen. Bom englischen Textilmarkt wird sehr ruhiges Geschäft auf allen Gebieten gemeldet. Mit Ausnahme von cnglsischen Croßdredgenres fanden in Wollen nur geringfügige Umsätze statt, vielfach ge lang es auch den Käufern, billigere Preise durchzu letzen, selbst in solchen Fällen, wo es sich nur um Bedarfskäufe handelte. Die Wollkämmer behaupten, gut beschäftigt zu sein, und lehnen größere Untergebote ab, infolgedessen war auch der Verkehr in Kamm zügen außerordentlich beschränkt. Desgleichen hatten Kämmlinge größeren Absatz nicht zu verzeichnen, während Wollabfälle immerhin zu vollen Preisen der Verkäufer im Inland« wie im Auslände untergebracht wurden. Ueber die Beschäftigung der Wollgarn spinner verlautet, daß sich bei den Spinnern für Strickgarne vielfach das Fehlen neuer Aufträge gel tend macht. In Wcbgarnen werden ebenfalls nur kleine Aufträge vergeben, und zwar vielfach zu Preisen, welche etwas niedriger sind. Die Beschäftigung der Streichgarnspinner ist normal, doch gelingt es auch ihnen nur mit Mühe, solche Preise durchzusetzen, welche dein augenblicklichen LlZertstande des Rohstoffes ent sprechen. Die Fabrikanten von wolleneu und halb wollenen Webwaren sind regelmäßig, aber nicht be sonders lebhaft beschäftigt; speziell bei den Flanell fabrikanten macht sich eine -onahme des Auftrag- xstandes geltend, während in fe-nen Herrenstoffen der Uebergana von der einen Saison zur anderen das Geschäft fühlbar beeinflußt. In der Decken- und Möbelstoffbranche sind größere Orders während der letzten Woche kaum erteilt worden. Keinerlei Besse rung zeigt die Situation in der Baumwollspinnerei und Weberei. Die Bemühungen der Spinner, Be- tricbseinsckstänkungen herbeizuführen, werden fortge setzt. Für Flachsgarne hat sich die Kauflust etwas ge hoben; die Spinner hoffen, daß di« internationalen Verhandlungen der bezüglichen Betriebe eine Besse rung der Lage Herdeiführen werden, da außerdem die Leinenweber als solche mehr Kauflust bekunden. Größere Orders wurden für Rechnung amerikanischer Käufer in Leinengeweben erteilt. Das Geschäft in Jute-Erzeugnissen verlief ruhig zu etwas schwächeren Preisen. vervchenmysmelen. * Deutscher Bersicherungv-Schutzverband E. B. in Berlin. Die Generalversammlung erledigte ohne er- hebliche Erörterung die Tagesordnung nach den An trägen der Verwaltung. Nach dem erstatteten Bericht ist die Zahl der direkten Mitglieder in 1910 uin 444 Firmen und 7 Korporationen auf 4004 gestiegen. Unter diesen befinden sich jetzt 185 Korporationen, hinter denen etwa 180 000 indirekte Mitglieder stehen. Die GeschästSleiiung des Verbandes hat lm Jahre 1V1V in der Abteilung für Fcnerversicherung 1015 Ncvisivncn vorge- nommcrr und etwa 5VVV Policen begutachtet. In den sonstigen Versicherungen wurdcu im ganzen 028 Revisionen vorgenom- mcn, di« 1229 Policen betrafen. Hiervon enisiclcn aus die Un fall- und Haftpflichtversicherung allein 393 Revisionen mit V83 Policen. In einer gröberen Anzahl von Fällen hat oer Verband auch im abgelausenen Jahre sür seine Mitglieder Prämienermäbigungen durchsetzen können, die in einem Falle sogar lüvv betrug. Bei Führung von Bersicherungsprozesscn ist di« Mitwirkung des Verbände» wieder mehrfach Hinz «ge zogen worben. Bei der vom Verbände gegründeten Tcritschcn Ncsorm-Versichcrungsbank - Aktiengesellschaft haben die Ergeb nisse des ersten, nur zwei Monate umfassenden Geschäftsjahres den Erwartungen entsprochen. Nach dem von dem Schatz meister, LandtagSabgcordneten Dr. Wcndlandt, erstatteten Kassenbericht hatte der Verband bet einer Jahredelnnahme von 108 787 .« Ende 1810 einen BermögrnSbcstand von 25 5t» .». Dieser werbe, nach dem bisherigen Geschäftsgang zu schließen, Ende 1811 den Betrag von 38 000 sicher erreichen, da der Voranschlag sür I8N bel einer Einnahme von 117 000 einen Ucbrrschuß von 11 000 Vorsicht. Rach den beschlossenen Statutenänderungen hat derjenige, der nach Eintritt e'nr» Schaden« Mitglied des Verbände« wird und deshalb den Ver band in Anspruch nimmt, die Mitgliedschaft anf sünf Jahre ,n erwerben und einen vollen Jahresbeitrag nachznzahl-n. Hierdurch soll vermieden werben, baß Mitglieder bei In anspruchnahme de» Verbandes nach einjähriger Z«grhörigk-tt wieder anSircien. Tic anSschcidcndcn AnSschnßmitgli.'der wurden wieder, Tirekior Ariur Metzdori-B'rlin und Handel«. kaninirrs<-iidik»S Braun-Konstanz ncugewählt. Der Geschäftsführer de» Verbandes, Dr. Otto Prange, betonte am Schluss« von längeren Aussüh rungcn, daß 90 Proz. der Tätigkeit des Verbandes dessen Mitgliedern und 10 Proz. der Allgemeinhcli zugute gekommen sind, denn es zeige sich, daß bei den l Versicherten das Verständnis 'Ur die vom Verbände I angeregten Maßnahmen von Jahr zu Jahr zugenom i men hübe. Hierdurch hätten auch die Versicherungs- t gebe: Vorteile, da sie bei den Derfichcrungsnckimern volle Anerkennung ihrer berechtigten Forderungen fänden. So sei denn die allgemeine Unzufriedenheit mit den Versicherungsgesellschaften, die die Veran lassung für die Gründung Les Verbandes war, durch dessen Tätigkeit erheblich herabgemindert worden. Innen- unü Kubenlmnüel. P Amerikanischer Außenhandel. Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren, betrug 14 870 000 (in der Vorwoche 18 540 000) Doll. LrruwvaclAeien. * Aachen-Mastrichter Eisenbahn. Nach dem Ge schäftsbericht der Gesellschaft, deren Tätigkeit jetzt anf Leu Betrieb der Domanial-Steinkohlengrube in Kirch rath beschränkt ist, beträgt in 1910 der Rohüderschuß 466 206 (519 655) .st und ermäßigt sich nach Abzug des Anteils der Niederländischen Negierung von 321 831 (303 890) .st auf 144 371 (215 765, .st. Diese Summe soll wie folgt verteilt werden: Aktienamorti. sationskonto 30 000 .st (wie i. V.), Abschreibungen 92 649 (170 715) .st, Tantiemen 1t)500 .st (wie i. B), Vortrag auf neue Rechnung 11 225 (4550) -st. Di« Aussichten sind, so schreibt die Verwaltung, durchaus nicht als gut zu bezeichnen; die limburgische Kohlen industrie werde andauernd durch den scharfen Wett bewerb der englischen und belgischen Gruben be drängt. * Die Clbfrachten sind, wie aus Hamdura gemel det wird, weiter steigend, unaefähr 8 Pf. Hoher. In Magdeburg betragen sie 38, für Riesa 60 und Berlin 43 Ps. Es lst ein lebhafter Begehr bei großem Waren andrang für die durch Masserverhältnlsse stark redu zierten Kahnrüume vorhanden. Betriebsausweis«. Preußisch-hessische Eiseudahugemeiaschas«. Tie VerkchrS- einnahmcn betrugen im Mai aus dem Personenverkehr 50 982 000 s- 7 870 900) aus dem Güierverlehr 129 848 000 splus 15 777 000) aus sonstigen Quelle» 11 >91 000 (plus 1 238 090) zusammen 183 124 090 spluS 8 04ö 900) ^e. Ni-derlansttzer Eisenbahn. Mai 45 MO (plus ItvO) leit 1. April 94 400 splu« 7800) Brölthaler Eilenbahn.Alt.stY«>. in Hennes. Mai 8» 7Vi (plus 8072) seit 1. Januar mehr «174 .ck. Liegnitz-Rawitschcr Etsrubab». Mai 70 10» (-8020) Gk, seit 4. April 140 701 splu» 8L75) verlchieüenc Industrien. * Internationale Stickstoff-Aktiengesellschaft in Wiesbaden. Die in München abgehaltene General versammlung genehmigte den Abschluß für 1910, dec einen Verlust von 212 070 (65 766) °st der Inter nationalen Stickstoff-Aktiengesellschaft und einen Ver lust von 73 712 (81 718) .st der Luftverwertungs-Ge- sellschaft m. b. H. aufweist. Der Gesamtfehlbetrag be trägt 433 267 (147 484) .st. Die Ursache für den schlechten Abschluß sei hauptsächlich in den außerge wöhnlich hohen Unkosten der Wiederaufrichtung der Gesellschaft zu suchen. Im neuen Jahre seien bcsscre Ergebnisse zu erwarten. * Rheinische Portland-Zementwerke, Köln. Für das Geschäftsjahr 1910 ergibt sich nach 99 110 (98 553) Mark Abschreibungen ein Verlust von 106 336 -A, der wie folgt größtenteils gedeckt wird: durch Ent nahme von 57 297 .st aus der Reserve, durch 20 379 .st Gewinnvortrag aus 1909 und durch Entnahme von 20 500 aus der Obligationszinsenreserve II; 8160 Mark werden als Vcrlustsaldo vorgetragen. (Im Vorjahr wurden aus dem Gewinn von 65190 -4L 4 Proz. Dividende verteilt.) Die Aussichten sür das Jahr 19(1 sind nach Ansicht der Verwaltung noch recht unklar. Eine weitere Steigerung des Ver sandes, der vom Syndikat bei Festsetzung der dies jährigen Verkaufspreise und erweiterter Frachtbalen sogar bis zu 70 Proz in Aussicht gestellt wurde, jei leider bisher noch nicht eingetreten; vielmehr sei bis zum Tage der Erstattung des Berichts sogar ein kleiner Rückgang zu verzeichnen; der Vorstand hofft jedoch, wenigstens Len vorjährigen Versand zu er. reichen. * Dampfkessel- und Easometerfabrik norm. A.Wilke L Co. in Braunschweig. In der Generalversammlung wurde die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. genehmigt. Vom Vorstand wurde mitgeteilt, daß der Auftragsbestand Ende Mai wesentlich hoher als zur gleichen Zeit des Vorjahres war und daß ferner die Filiale in Bukarest vorteilhaft verlauft wor den ist. verbSnüe. XX Stahlwerksoerband und Knüppelpreise. Zu den Anträgen auf Ermäßigung der Knllppelpreisc hören wir aus Kreisen des Stahlrverkevcrbandes, daß diese Anträge von verschiedenen Drahtwerken aus gingen, die eine Herabsetzung der jetzt auf 100 ^t stehenden Knüppelvreise nm 71/2 ^st pro Tonne for dern; aber auch zahlreiche Dandeisenwerke haben einen Antrag auf Ermäßigung um 7V? gestellt, da der Bandeisenmarkt seit einiger Zeit sehr verworren ist. Wie uns mitgeteilt wird, läßt sich nicht voraus sehen, ob diese Anträge angenommen oder abgelehnt werden. Die großen gemischten Werke sollen dagegen fein, so daß es auf die Abstimmung am Donnerstag im großen ankommt. * Bom österreichischen Petroleumkartell. Ts haben sich neue Schwierigkeiten bei den Petroleumkartell- vcrhandlungen ergeben. Außer der Floridsdorfer Raffinerie verhält sich noch eine andere österreichische Raffinerie ablehnend. IrchlungseinffeNungen usm. — Tas von dem Färberribefitzer Max Wüuschmau» i» Limbach und Ehemnitz bei seinen Hauptgläubigern uachgcsuchte Moraturium ist laut »B. T." angenommen worden. — Tie HerK»artik«lsie»a «. Gartz (Inhaber Egon Marbolz) in Berlin besindci sich, wie der «Tonscctto- nair" iniitcili, in Zahlungsschwierigkeiten und macht einen außcrgerichiliche» Bcrgleichsvvrschlag auf Basis von 50 Proz. Berliner Krawatten- und WSschesabrtken sind hauptsächlich beteiligt. — I» Konkurs« d«s Baumeister» Beatzeu sand, wie der Schutzverctn der Berliner Bauintercsseutcn iLrcnOindostei- lung) miiteilt, die Gläubigerversammlung vor dem KonkurS- gericht statt. Ter Verwalter Dr. Nahratb konnte eine» StaiuS noch nichi miueNen. Ter Glänbigcrausschuß beschloß, in neue Vergleichsvcrbandlungcn mii der Schwiegermutter des Gchuld- nerö einznireien. Einige andere Bauunternehmer sollen in- folgc des Fallissements Vcntzen in Schwierigkeiten gerat-« sei». — Die Lchlrmsabrtk E. Klopstock SIHu«, O»a«haae, Atraß, Nr. er »1, befindet sich, wie der .Eons." mtttrilt, in Zahlungs schwierigkeiten und berutt »ine Gläubigerversammlung ein, um «in außergerichtliches Arrangement zustande ,« bringen. Ei» geiiancr SiaiuS liegi noch nicht vor, doch werden die Passiven al» sehr bedeutend nngescvcn, da sowohl Berliner Firmen, wie auch solche auo Rhetutand-Vestsalen, besonder» «resrlber Scidenstosiabriken, in ziemlich großem Maß« beteiligt sind. — Die Leine»- oud Baumwollsirma Aach, L Tieil iu Wir» wendet sich laut .Eons." an ihre Gläubiger. Ti« Passiven be tragen 280 000 Kronen. — Tie Tamenkonsettioudsirma «chacherl » Fleisch»««» Wir» besindet sich nach dem .Eonfekt.' in Zahlung-schwierig, ketten. Die Passiven betragen löO OOv Krone». — Ti« Manusakturwarrusirma Salo»,,» Fredrich » MoseS Horomitz in Wie» ist laut .Confckt." mit 100 000 Sr. Passiven insolvent.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)