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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191106117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110611
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-11
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
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Königl, Institut siir Infektionskrankheiten in Ber lin: Als ich von dem Cardamonöl und von der Backamargarinc las, erinnerte ich mich «ofort daran, daß ich vor einiaen Jahren in einem Präparat Nuß- dutter, das gesundheitschädliche Oel der Pflanze Anakardium, entdeckt hatte. Das Cardamonöl ist eine ganz ähnliche Substanz, aber bas gereinigte Cardamonöl, das ich selbst probiert habe, war mir in keinerWcise schädlich. — Fabritdirektor Polazct Wilhelmsburg: Cs mußte unbedingt ein Chemiker mit der Untersuchung der zu Nahrungsmitteln ver wendeten Materialien beauftragt werden. Und wenn er diese Untersuchungen richtig durchgesührt hätte, dann wäre die Gefährlichkeit des Oels auch sicher sestgestellt worden.—DircktorderSchmelzc desZentral- schlachthofes Hamburg. Dctjen: Der Fabrikant oder wenigstens der Händler, der das Oel verlauft hatte, muhte die Garantie übernehmen können für das. was er verkaufte. In diesem Fall war es der Agent Pohl, der die Herkunft des Oeles nicht angegeben hat. Um so vorsichtiger aber hätte der Fabrikant sein müssen, und er hätte sich erst genau über die Eigenschaften des von ihm gekauften Produktes informieren müssen. Es folgt die Schlußrede des Staatsanwalts, der auf Verurteilung zu der für fahrlässige Körperver letzung höchst zulässigen Strafe von :iOO ./ und Kostentragung plädierte. Der Verteidiger Justiz rat Wald st ein trat jür Freijprechuna seines Klienten ein. Nach mehr als cinstündigcr Beratung wurde nach 11 Uhr nachts das Urteil verkündet: Der Fabrikant Johann Hinrich Mohr wird wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 700 ./L Geldstrafe und den Kosten verurteilt. — In Gerichts kreisen verlautet, daß die Kosten gegen 40 000 .// betragen dürften, da bereits die Voruntersuchung 28000 gekostet haben soll. Sparr. Pferdesport. Rennen ües Sonntags. Rennen zu Hoppegarten: Mildem Unionrennen als Hauptevent sicht Hoppegarten am heutigen Tage starke Felder. 2m Union reu neu stellen sich „Golf" tBullock), „Mondstein" (Warne). „Thcseus" >W. Shaw), „Sand" (Spear. .Despot" «Childs), „Le Veinard" (Shurgold) dem Starter. Nach dem Ver laufe des Groszen Preises von Hamburg geht „The- scus". welcher den Groszen Preis ebenso wie sein Etallgesährte „Kassandra" gewinnen konnte, mit den besten Aussichten an den Start. Wir meinen aber, daß das Nennen doch im Lande bleiben wird, und zwar sehen wir in „Golj" den Netter in Gefahr. Auf dem schweren Kurs der Freudenau tonnte „Golf" seine Fähigkeiten nicht voll zur Geltung bringen, er sah aber dennoch bis 50 m vor dem Ziel wie der Sieger aus. Wir glauben, dasz der Graditzer sich heute rehabilitiert und „Theseus" schlägt. Für die anderen haben wir nicht viel übrig. — Die Zwei- sährigen kommen in den 2 Versuchsrcnnen der Hengste und Stuten zu Worte. Im einleitenden Nennen neigen wir zu „Ostsee", die im Stalle hochgchalten wird, und erwarten „Harzrose" und „Lieselott" für die Plätze. 2m Versuchsrcnnen der Hengste gefällt uns am besten „Hartgusz", wie überhaupt die Zweijährigen Graditz olle sind. „Flaminio" wird sich nicht leichten Kaufes ergeben. „Rex" wird im Stalle hochgehalten und kann die Ueberraschung bringen. — 2m See schlacht-Nennen wird „Hastig" noch einmal ge sattelt werden. Bullock versteht sich mit dem Wallach ausgezeichnet. „Monsalvat" hat viel Gewicht zu schleppen, und bei dem gegenwärtigen tiefen Boden wird es ihr nicht gelingen, die schwere Bürde sieg reich nach Hause zu schleppen. „Mary" ist der Außen seiter in diesem Nennen. — „Anker" geht im Sil bernen Pferd mit 85 k^ ins Nennen, eine Last, die aber, da das Nennen nicht sehr schnell gelaufen wird, nicht ganz so bedeutend ist. „Anker" entwickelt viel Endspeed, und wir trauen ihm zu, dasz er als Erster den Pfosten passieren kann. „Apache" und „Cairo", zwei kürzliche Sieger, stellen sich auch heute dem Starter, und sie gelten mit als ernste Bewerber. „Jwnwseb" und „Belsazar" sind ebenfalls nicht ohne Chancen. — 2m Mönchsheimer Handikap halten wir zu „Singbcrg" und erwarten alsdann „Last Hope" und „Bille. „Maori" kommt mit Sieges- lorbeeren aus Vrestuu, uno wir zehen heule tern Pferd, das ihn schlägt. „Kronprinz" hat Platzchancen. Dresden. Unsere Residenz bringt heute wieder hüb schen Sport, wie dies in Dresden ja immer der Fall ist. Im Juni-Verkaufs - Flachrennen stellen sich zehn Pferde dem Starter. Bei der lurzen Distanz kommt viel auf den Start an, und wir halten da zu dem besten Startreiter, das ist Bleuler, der „Cup of Tea" steuert. „Quote" und „Elise" sind gefähr liche Gegner, die geschlagen sein wollen. — „Schwert leite" kann das Juni-Jagdrennen, nicht gut ver lieren. „Goldorse" hat bei dem tiefen Boden eine gute Chance. — „Aladin" wird unter Leutnant Ltresemann den Preis von Borna schwerlich verlieren können. — „Littlc Dich" hat im Juni- Verkaufs - Hürdenrennen keinen Gegner zu fürchten. — Das Grosze Dresdner Jagdrennen findet eine interessante Besetzung: „Emma Olivia" (Lommatzsch). „Duhaj" (Sparkes), „Billy Goat" (Healy), „Carntoi" (Brown), „Jack Horner" (Nash), „Antaeus" (Nasal), „Ned Clover" (Weishaupt). „Red Clover" geht mit 57 Ku: ins Nennen und wird wohl auch mit diesem billigen Gewicht den Sieger abgeben. 2hm zunächst erwarten wir „2ack Horners und „Billy Goat". — „Erzherzogin" findet im Sommer- Handitap-Jagdrennen keinen Gegner. Horst-Emscher. Die Anstrengungen des rührigen Rennvercins sind durch eine starke Beschickung seitens der Ställe belohnt worden. 2m Eröffnungs- rcnnen halten wir zu „Bellevue" und erwarten in der Folge „Forst" und „Mattiacum". „Anzio" und „Spion" werden sich im 2uni-Preis ein scharfes Nennen liefern. Wenn „Leipzig" abspringt, dann hat auch diese Stute eine erste Chance. — „Irene de S" findet im Allee-Hürdenrennen keine ge fährlichen Gegner. Wir fürchten höchstens „Merval". ..Rotkäppchen' und „Nosy" werden „Marcasite" den Weg zum Siege zu verlegen versuchen, doch glauben wir an den Sieg der Französin. — Die Iuni- Handikap-Steeplechase sieht gute Pferde am Start. Zuerst fällt der Blick auf „Burgmann" und wir halten ihn auch für den Sieger. „Hogyne" und „Prometheus" sind beachtenswerte Gegner. — „Hinduprinz" wird die Schwarz-Weitz-Rot- Steeplechase kaum verlieren. Frankfurt am Main. Starke Felder und inter essante Rennen sicht heute die alte Patrizierstadt vor sich gehen. .Im einleitenden Preis von Mar iahalt stellen sich 12 Perde dem Starter, und die Suche nach dem Sieyer ist nicht leicht. Wir halten zu den besten Reitern und entscheiden uns in diesem offenen Rennen für „Santoni" und „Stern bild". „M. E. N." hat Außenseitcrchancen. — „Sport lll" und „Mainau" find im Palmen. garten-Iagdrennen schwer auseinanderzuhalten. — „Shirley" wird das Ken-Jagdrennen schwer lich verlieren können, und wir glauben nicht, dasz „Diving-Bell" ihn am Siege hindern wird. — Wird „Mainau" im Puchhof-Jagdrennen gesattelt, dann wird sie es auch gewinnen: sonst hallen wir zu „Avignon". — Unter H. Aylin wird wohl „Waterloo" nun endlich einmal Erfolg haben, und deshalb geben wir ihm in dem Steinach-Hürden Rennen die ersten Chancen. „Graphit" und „Ir- mingard" werden sich rm Präsidentenpreis ein scharfes Rennen liefern. Das Hunters-Flach rennen wird wohl eine Beute für „Clara" werden. „Florimond Robcrtet" und „Mr. Eirdle" sind ihre gefährlichsten Gegner Französisches Derby. Um das reichdotierte Rennen bewerben sich 17 erprobte Dreijährige, und wir lassen, da es sich um das größte Rennen Frankreichs handelt, nachstehend die Starter folgen: „Shetland" (Stern), „Lord Burgoyne" (Iennings). „Traoersin" (N. Turner), „Nubinat II" (CH. Childs), „Fontenoy" (Sumpter), „Granite" (O'Connor), „Sea Lord" (R. Lauval), „Combourg" (I. Reiff), „Cavallo" (F. Wotton), „Royal Amour" (G. Bartholomew). „Pire" (Sharpe), „Mali ll" (Hobbs), „Alcantara" (Milton Henry). „Faucheur" (M. Varat), „Mais ll" (Bona), „Ladcor" (F. Lane), „Hessian" (O'Neill). Der Stall Baron M. de Rotschild sendet „Faucheur", „Mais ll" und „Ladior" ins Rennen, und wenn ber ungeschlagene „Faucheur", welcher in Reims Champaanerbäder genommen hat, wieder ans dem Posten ist, dann wird der Perthsohn auch den Sieger adgcben. „Alcantara" wird als erster Favorit an den Start gehen, und bei einem Versagen der Rotichildjchen Vertreter wird er auch als Sieger den Pfosten pajsieren. Für „Cavallo" ist F. Wotton engagiert und der glückliche „Sol Joel" kann, nachdem er eben erst das englische Derby gewonnen, auch das französffche landen. Wenn eine Ueberraschung herauskommt, dann halten wir die Vertreter des Stalles Blanc hierzu für fähig. „Com bourg" lief in der letzten Zeit zu schlecht, um hier eine Nolle zu spielen. „Hessian" aus dem Stalle Vanderbilt mus; „Lahire", die hustet, ersetzen, wir glauben aber nicht, dasz der Hengst sie ersetzen kann. Wir erwarten „Alcantara" vor Stall Rothschild und Stall Blanc. Nennen zu Breslau-Süd am 11). Juni. (Eig. Drahtb.) Graf Johannes Ren ard-Erinnerungs- Re u neu. Graditzer Gestüt-Preis 5000./L und 800 Für Zweijährige. 1000 w. Hin. O. Trauns br. St. „Santuzza". 530, Kg (Warne), 1., Graf L. Henckels dbr. St. „Lylph", 53'/, kp, 2. Tot.: Sieg 21 : 10. Zwei liefen. Korps-Iagd-Renncn. Ehrenpreis des Kaisers dem siegenden Reiter und 075 Offizierreiten. 3500 io. Lt. v. Koschützkis br. St. „All Bell", 4j.» 73'„ kn (v. Koschützki) 1., Lt. v. Lieres' dbr. St. „Star ll", 4j„ 75 k>,, 2., Lt. Graf Strachwitz' br. Lt. „Scala", 5j.. 78 Ke, 3. Tot.: Sieg 22:10, Platz 14,20:1« . 6 liefen. Herzog von Ratibor-Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 7500 „/L Für Dreijährige. 1800 m. Hrn. A. v. Schmieders br. H. „Monostatos", 50'/, K-> (Foy), 1., Hrn. E. Bauers br. H. „Senator ll", 55'/, kn, 2. Tot.: Sieg 10:10. 2 liefen. Henckel-Handikap. Unionklubpreis 4(X)0 ./ü und 800 ./Z 1800 m. Hrn. W. Lindcnstaedts br. H. „Oranier", 5j., (S kg (H. Aylin), 1., Hrn. G. Buggen- Hagens F.-W. „Julius Cäsar", 4j„ 58 kn, 2., Nir. E. S. Godfreys br. H. „Prinz Kuckuck", 5j., 50 kn, 3. Tot.: Sieg 20:10, Platz 15, 15:10. 5 liefen. Versuchs-Rennen. 4700 1400 m. Hrn. R. v. Wallenbergs F.-St. „Gaudeamus", 3j„ 51'?, kg (O. Müller), 1., Graf Seidlitz-Sandreczkis F.-H. „Narscs", 3j., 53'/, kg, 2., Hrn. A. v. Schmieders br. St. „Tarnkappe", 3j., 52 kg, 3. Tot.: Sieg 52:10. 3 liefen. Silesia-Iagd-Rennen. Ehrenpreis und 4000 Mark. Hcrrenreiten. 4500 ,». Hrn. E. v. Arnims br. St. „Blitz", 5j., 76'/, kg (Rittm. Kayser), 1., Rittm. Frhrn. W. v. Nichthofens br. W. „Florian", 6j., 75 kn, 2., Lt. Graf Strachwitz' (4. Huf.) br. St. „Red Orange". 5j., 74'/, kn, 3. Tot.: Sieg 23: 10, Platz 13, 17 :10. 4 liesen. Rennen zu Auteuil am 10. Juni. (Eig. Drahtber.) Prix Ro streuen 3000 Fr. Steeple-Chase. 3500 m. Mons. A. Moreaus „Aucrstaedt", 6j., 63 kn (Parsrcment), 1.. Mons. L. Prates „Corncob", 6j., 70 kn, 2., Mons. 2. Cezards „Rainy Hours", a., 66 kn, 3. Tot.: Sieg 10:10, Platz 14,15:10. 8 liefen. Prix Bay-Archer 400!) Fr. Steeplechase. 3500 m. Mons. O. Linets „Ratafia II", 5j., 68 kg (E. Rolfe), 1., Mons. Michel Euphrussis „Astre Royal", 4j., W kn, 2., Mons. Bagnault de Puchesses „Bouffe la Route", 4j., 64 kn, 3. Tot.: Sieg 30:10, Platz 18, "3:10. Fünf liefen. Prix Wild-Monarch 20000 Fr. Hürden rennen. Für Dreijährige. 2800 m. Mons. Thibault- Cahns „Claudine ll", 62'/, kg (R. Sauval), 1., Mons. E. Brossettes „Kom Ombo", 62'/, kn, 2., Mons A. Veil-Picards „Grande Puissande", 62'/, kg, 3. Tot.: Sieg 178:10, Platz M, 38, 37 :10. 20 liefen. Prix No Good 4000 Fr. Steeplechase. 4000m. Mons. Th. Li/narts „Teuton", 5j., 68 kg (Head) 1., Mons. G. P. Esbrans „Heron", 6j., 66 kg. 2.. Mons. Th. Hitchcocks „Stokes", 6j., 72 kn, 3. Tot.: Sieg 40 : 10, Platz 17, 71, 10: 10. 0 liefen. Prix de Bezons 4000 Fr. Hürdenrennen. 3100 m. Mons. L. Oiry-Roederers „Carpe Diem", 4j., 70 Kn (Thiaubult), 1., Comte Th. d'Orsettis „Serpenteau", 4j.. 72 kn, 2., Mons. CH. Lidnarts „Kiddie", 4j., 66 k , 3. Tot.: Sieg 25:10, Platz 20, 18 :10. 5 liefen. Prix Bride-Abattue 4000 Fr. Hürdenrennen. 2800m. Mons. A. Veil-Picards „Tyrolienne", 4j., 64 kn (Parfrement), 1., Mons. I. Archdeacons „Feu de Bois", 4j„ 64 kn, 2., Mons. H. La Montagnes „Scarpia", 4j., 64 kn, 3. Tot.: Sieg 20:10, Platz 14, 17, 25 : 10. 10 liesen. Rennen zu Manchester am 10. Juni. (Privattelegr). Cliff Handicap 4000 .2 2200 m. „Nickle Neck" (Huxley) 1., „Viyolla" 2., „Stormfinch" 3. Wetten: 5: 4 auf. 4 liefen. Salfourd Bourough Handicap. 20000 1200 m. „Whisk Broom" (Martin) 1., „Great Surprife" 2., „Grey Soinner" 3. Wetten: 100:7, 13 : 8 auf 100 : 6. 8 liefen. County Welter Handicap. 4000 ./l 1000 m. „Signorinella" (F. Winter) 1., „Orpimemt" 2., „Stolen Cup" 3. Wetten: 6:1, 9:2, 8:1. 9 liefen. Radsport. Acht Steher aus dem Leipziger Sportplatz«. Der heutige dritte Hauptrenntag der heimischen Rad rennbahn hat von den vorangegangenen Borbe reitungstagen wenig Nutzen gehabt. Ein Tag wurde den Dauerfahrern freigegeben, damit sie der Be erdigung ihres verunglückten Kameraden Fritz Theile, der auch in Leipziger Sportskreisen eine grosze An hängerschaft besaß, beiwohnen konnten. Der sollende Tag verregnete vollständig, weshalb das Training ausfallen muhte, und nur der gestriae Tag konnte dazu benutzt werden. Die 8 Fahrer, Dickentman, Janke, Linart und Salzmann für den Trotzen Pfingstpreis, sowie Bäumler, le Bon, Graf und Hall für den Kleinen Pfingstpreis haben denn auch vormittags und nachmittags geübt, um sich mit der Bahn vertraut zu machen. Dickentman und Salzmann kennen die Bahn allerdings genügend von früheren Rennen her, Linart bat zu Beginn dieser Saison einige Wochen hier trainiert, während Janke erst einmal in Leipzig gestartet ist. und ^war vor drei Jahren aelegentuch der Amateur-Welt- Meisterschaften, wobei der Berliner den zweiten Platz belegte. Auch Hall und Bäumler haben früher einmal in Leipzig gestartet, doch liegt dies schon weiter zurück, besonders bei dem Eng länder Hall, der seinerzeit ei» gutes Rennen fuhr. Le Bon und Graf sind Mgegen auf der Leipziger Bahn vollständig neu und werden dadurch wohl etwas im Nachteil sein; von Vorteil für Graf ist aber der Umstand, dasz er von Helbig geführt wird, der hier schon häufig gefahren ist. — Bezüglich der Aussichten der Fahrer in den beiden Wett bewerben, die beide über die gleiche Strecke — 75 km — führen, kann gesagt werden, dasz in dem GroszenPfingst preis der junge Belaier Linart nach seinen jüngsten Erfolgen wohl die beste Aussicht auf den Sieg hat, wenn nicht Dickentman wieder einmal eine über raschende Bravourleistung zeigt, namentlich, da er wie Linart ebenfalls von einem Zweisitzer geführt wird. Doch auch von Janke erwartet man allgemein eine eute Leisiung auf Grund feiner letzten güten Erfolge, so datz cs schwer erscheint, ihn für den zweiten oder dritten Platz vorauszusehen. Salzmann hat sich mit neuem Führungsmaterial ausgerüstet, er beabsichtigt, seine Scharte vom letzten Male auszuwetzen, gelingt ihm das. so dürfte sich die Reihenfolge wiederum anders gestalten.— Im Kleinen Pfingstpreis wird Tommy Hall wahrscheinlich den Sieg davontragcn, der 'Routine nach lonnten Bäumler. le Bon und Gras folgen; doch sind auch hier Ueberraschungen nicht ausgeschlossen. — Die Fliegerrennen, die die beiden Steherrennen umrahmen, versprechen schöne Wettkämpfe, besonders bei dem lOLO-u.-Haupt- sahren, bei dem aus sechs Vorläufer, je der Erste in die Entscheidung kommt, und diese werden voraus sichtlich sein: Bruno Wegener, Schürmann, Neumer, Peter, Lorenz und Stabe oder Techmer. Der Endlauf wird somit einen scharfen Positionskampf bringen. Das Fahren furTrainierkarteninhaber wird Fuchs und Hannemann in Front sehen. Das Vorgabefahren über 2000 »> zerfällt in drei Vor läufe, aus denen je die ersten 4 Fahrer in den Ent- schcidungslauf kommen. Obgleich sich hier die Vor haben bis auf 210 m, also über 10 Proz. der Renn strecke, belaufen, so haben die kurz gestellten Fahrer, auch diejenigen ohne Vorgabe, doch die besten Aus sichten auf Platz. Das am Schluß zum Austrag ge langende 5000-w-Prämienfahren wird nieder ein bedeutendes Feld auf dem Zement vereinigen, was vielen Fahrern Gelegenheit bietet, ihre Geschick lichkeit im Ausweichen und Spurten zu zeigen. Der. Vorläufe wegen ist der Beginn der Rennen auf 3 Uhr festgesetzt. ** Die Radrennen des Sonntags gehen nun schon mit Riesenschritten auf den Höhepunkt der Saison zu und bringen bereits eine Reihe wichtiger Ent scheidungen. Auf die Leipziger Nennen kommen wir noch an anderer Stelle zurück. Das bedeutendste Rennen, wenigstens in der Quantität der Fahrer, hat Düsseldorf, wo der Erotze Steherpreis vom Rhein zum Austrag kommt. Der Preis wird von acht Fahrern in zwei 100-km-Rennen bestritten, und zwar ist dabei die Zeit ausschlaggebend. Es starten Mauß, Rosenlöcher. Schelling und Schulze, sowie Bruni, van Nek, Cuzin und H u y b r e ch t s. — In der Qualität bedeutender ist das in Köln stattfindende Nennen um das „Goldene Rad vom Rhein", wo Peter Günther, Scheuermann, Ryser und Arthur Vanderstuyft, der für den unglücklichen Theile eingesprungen ist, starten werden. Ein weiteres bedeutendes Rennen hat Essen a. R., wo sich Stol, Walthour, Schipke und der Leipziger Ebert um den grotzen Preis von Essen bewerben. Daneben sind noch einige kleinere Nennen, und zwar starten in Brandenburg y. H. Riesner, Tybus und Schenke, in Erfurt H. Przyremdel, Guilka. Lange und Ludwig, und schließlich in Mainz Weitz, Boeschlin und Heckel. * Der Bezirk Leipzig im Gau 21 des Deutschen Nadfahrer-Bundes schreibt das Bezirksvereins- Mannschaftsfahren über 100 km um den vom Radfahrerklub „Sturmvogel" gestifteten Wander preis für Sonntag den 9. Juli aus. Bekanntlich mutz dieser Preis zweimal hintereinander oder im ganzen dreimal gewonnen werden. Der Radfahrer verein „Radlerlust" als vorjähriger Sieger ist daher der Verteidiger des Preises. Das Fahren kommt auf der Strecke Pausdors —Oschatz—Paunsdorf zur Entscheidung und ist offen für alle Bundes vereine des Bezirks Leipzig. Jeder Verein kann nur eine Mannschaft nennen, die an«« vier Mann (zwei Ersatzleute zulässig) besteht. Geschlossene Fahr weise, der vierte Fahrer wird gewertet. Der Start beginnt um 5 Uhr früh am Gasthof „Deutscher Hof" in Paunsdorf, und zwar werden die Vereine in Ab ständen von fünf Minuten vom Start gelassen. Dem siegenden Vereine steht das Anrecht auf den Wander preis zu. außerdem, sobald er nicht endgültiger Sieger ist, eine silberne Medaille in Form einer Plakette, die ebenfalls von dem Radfahrerklub „Sturmvogel" gestiftet ist. Der zweite und dritte Verein erhalten je eine Ehrenurkunde. Das Fahren findet bei jeder Witterung statt. * Sonderzug zum Bundestag nach Frankfurt a. M. Wie alle Jahre, stellt auch diesmal wieder der Gau 21 des Deutschen Radfahrer-Bundes zum Bundestag nach Frankfurt a. M. einen Sonder zug. Der Zug geht am 4. August abends 10 Uhr 50 Min. vom pro visorischen Thüringer Bahnhof ab. Kraftfahrwesen. nb. Deutsche Automobil-Tourensahrt. Die Teil nehmer an der Deutjchen Automobil-Touren fahrt trafen gestern, von Hannover kommend, durch den Harz in Magdeburg bis auf zwei Automobile, die im Harz zurückblieben, wohlbehalten ein. Sonntag früh 6 Uhr erfolgt die Weiterfahrt nach Bielefeld. Futzballsport. * Ueber die Wertschätzung des Rasensports seitens der militärischen Behörden, die auch liier in Leipzig bei Austragung der Spiele um die Armeekorpsmeisterschaft recht deutlich zu beobachten war, äutzerte sich Herr Oberstleutnant Löffler, als er als Vertreter des Generalstabs der Tagung des „Deutschen Fußball-Bundes" am Pfingst-Sonn- abend in Dresden beiwohnte. An maßgebender Stelle, so erklärte der Offizier, habe man nach an fänglicher Unkenntnis der Verhältnisse jetzt den hohen Wert des Rasensports für die gesunde Ent wicklung der Heranwachsenden Jugend vollständig erkannt. Die körperliche Betätigung an der frischen Luft auf grünem Rasen allein vermag den im Ee- schäftsgetriebe angestrengten jungen Mann physisch neu zu beleben, seine inneren Organe, insonderheit Herz und Lunge, zu kräftigen und zu weiten. Der Sport ist es, der es der Jugend ermöglicht, den stets sich steigernden Anforderungen unseres Geschäfts lebens an die körperliche und auch geistige Leistungs fähigkeit dauern standzuhalten. Rur durch das syste matische Training wird der in der Entwicklung stehende Jüngling zu einem gesunden, kräftigen Mann, wie ihn der Dienst fürs Vaterland erfordert. Neben diesem unschätzbaren Nutzen des Sports für die Kräftigung der inneren Organe des einzelnen, neben diesem gesundheitfördernden Moment ist es noch die Disziplin bei den Sporttreibenden, was die Militärbehörden zu schätzen wissen. Gerade der Futzballsport zwingt den einzelnen, das persönliche 2^, das Eigeninteresse hintanzu stellen; wie kaum ein anderes fordert gerade das Fußballspiel die Unterordnung und das Eintreten für den Vorteil einer Mehrheit. In diesem Wett kampf auf grünem Rasen arbeitet der Mann nicht für sich allein und nach seinen Sonderinteressen' sondern für eine Mehrheit und als Glied einer solchen zu deren Allgemeinwohl. -- So bringen die Be strebungen der Sportvereine oder auch das Wirken der Fußballspieler nicht nur einen sanitären, sondern auch einen moralischen Vorteil für das Volk mit sich, und diesen doppelten Nutzen weiß die deutsche Heeresverwaltung wohl einzuschätzen. Mit lang anhaltendem Beifall wurden denn auch die Aus führungen des Herrn Oberstleutnant Löffler von den zahlreichen Vertretern aus allen deutschen Gauen ausgenommen, als er unter dem Hinweis auf den gesund heitlich und moraloch-erzieherischen Wert des Fuhball- jports schließlich den Wunsch aussprach, datz von militärischer wie sportlicher Seite den Bestrebungen immer mehr Pflege gewidmet werden möge zum Wohle unseres Volkes und seiner Wehrkraft, zum Heile unseres deutschen Vaterlandes. Die „Alt-Herren-Mannschaften" des Leipziger „Wacker" und des Dresdner Ballspiel-Klubs „Sportlust" stehen sich am heutigen Sonntag nach mittag 5 Uhr im Wacker-Sportpark gegenüber. * Vorspiel zu den Vaterländischen Festspielen. In Dresden findet heute das Vorspiel zu den Vaterländischen Festspielen zwischen Ballspiel-Klub „Lportlust" und Sport-Verein „Eutsmuths" statt. Der „Dresdner Sport-Klub" ist durch seine Niederlage gegen „Habsburg" bereits von der wei teren Teilnahme an den Fußballspielen der Vater ländischen Wettkämpfe ausgeschieden. Luftschiffahrt. * Ter Start zum deutschen Rundflug. Heute morgen 5 Uhr beginnt auf dem Flugplätze in Johannisthal bei Berlin der Start zur I. Teilstrecke des deutschen Rundfluges. Diese 143 km lange Strecke führt von Berlin über Potsdam (34 km), Brandenburg (65 km), Genthin bis an die Elbe, die den Fliegern der beste Wegweiser nach Magdeburg sein wird. Das Ziel ist dort der Krakauer Anger, der Exerzierplatz, auf dem einst Hans Grade seine aller ersten Flugversuche unternahm. Als Preis für dje erste Tagesstrecke sind von der Stadt Magdeburg 10000 Mark gestiftet worden, von denen 40 Prozent zu gleichen Teilen den Fliegern zufallen, welche die Strecke ordnungsgemäß zurücklegen. * Der Flug Rom—Turin fraglich Da den BlS- riotpiloten Beaumont (Leutnant Conneau) und Earros wegen der bedeutenden Unkosten die Unterstützung der Firma Blöriot zum Fluge Rom- Turin abgesagt wurde, wandten sie sich an den Or ganisationsausschuß, um für etwa erfolgende Beschä digungen ihrer Fah^euge 20 bzw. 10000 ./S Mge- sichert zu erhalten. Da der Ausschuß wahrscheinlich ablehnend antworten wird, unterbleibt der Flug. ^>) Von der Johannisthaler Flugwoche. Während des Sonnabends herrschte ein überaus starker Wind, besonders am Vormittage. Abends gegen '/.7 Uhr legte er sich iedoch überraschend schnell, so datz so fort ein lebhafter Flugbetrieb einsetzte. Lind- paintner, Büchner und Wiencziers unter nahmen Probeflüge für den am Sonntag be ginnenden Rundflug, und von den übrigen Kon kurrenten starteten Engelhardt, Müller, Gru- lich, Steinbeck, Röver, Kahnt und Gorissen. Wassersport. -v. Internationales Wettschwimmen. Unter Teil nahme von 26 Schwimm-Vereinen veranstaltet der Leipziger Schwrmm-Verein am heutigen Sonn tagnachmittag 3 Uhr in der Schwimm-Anstalt, Schreberstraße, sein Internationales Wett schwimmen. Den gröhten Anziehungspunkt des Festes sowohl für auswärtige als auch für hiesige Sportleute bildet unzweifelhaft der Start des Welt meisterschaftsschwimmers T. S. Battersby. Er wird im 800-m-Schwimmen seine deutschen Kon kurrenten, den bekannten, früher dem Leipziger S.-V. angehörenden Rekordschwimmer Werny, ferner Stein-Leipzig und Herzog-Dresden leicht ab fertigen. Ebenso leichtes Spiel wird auch der deutsche Meister C. Gubener-Magdeburg im 150 uc. Seiteschwiluiucn gegen Lebalö, Berger- Leipzig und Heckner-Halberstadt haben. 2m R ü ck e n - schwimmen werden sich Schranz „Hellas" und Walter „Magdeburg 96", Trips-Dresden, Lüde- mann und Schumann-Leipzig einen scharfen Kampf liefern. Nach ihren vorjährigen Leistungen sind in Trips und Lüdemann die Sieger zu ver muten. Auch die 3 Seniorspringen haben in Sebald. Kohle, Wiesel-Leipzig, Werner-Dessau und Barthel-Dresden eine gute Besetzung gefunden. Gröhes Interesse beanspruchen ferner die zahlreichen Stafettenwettkämvfe. Zunächst die Lipjia- Stafette um den Stadtpreis, zu der Magde burger S.-C. v. 96 (Sieger 1908 und 1909) und „Hellas" Magdeburg (Sieger 1910), ferner der Halberstadter und der Leipziger S.-V. gemeldet haben. Der Sieg liegt ziemlich sicher zwischen den beiden Magdeburger Vereinen. Welcher der beiden Klubs wird sich den Ruhm verschaffen, Deutsch lands beste Stafettenmannschaft zu haben? Einen scharfen Kampf wird es geben, in den auch der Halberstadter S.-D. mit eingreifen könnte, da auch er über junge vorzügliche Kräfte verfügt. — „Hellas"-Mcrgdeburg und „Magdeburg 96" treffen sich auch noch in der 11. Seniorstafette, an der außer ihnen noch „Germania" - Dresden, Sachsens beste Srafettenmannschaft, sowie der Halber städter S.-V. und der L. S.-V. teilnehmen. Auch hier wird ein scharfer Kampf stattfinden, doch halten wir „Hellas" Magdeburg und Halberstadt für die aussichtsreichsten. Erwähnenswert ist ferner noch die II. Stafette um den neuen Stadtpreis von 1911, den Halberstadt dieses Mal gewinnen dürfte, sodann die Dianabad-Iuniorstafette, bei der die Leipziger Vereine günstige Aussichten haben, und endlich das Damenschwimmen, an dem sich Damen aus Dresden, Leipzig, Chemnitz und Charlottendurg beteiligen. — Am Schluß findet ein Wasserball spiel zwischen Halberstadt und Halle statt, das Halberstadt knapp gewinnen dürfte. — Es ser noch erwähnt, datz das Fest bei jeder Witterung statt findet und datz auch bei ungünstigem Wetter die Zu schauer genügend Platz unter den überdachten Räumen finden. 8 Di« diesjährige Schwimmsaison nimmt heute ihren Anfang. Der Klang der Startglocke wird die neue Saison in Leipzig, Salzuflen, Berlin, Weitzensee, Hamburg, Heilbronn, Frank furt a. M. und Pest ankünden. Leipzig eröffnet die Saison mit einem Internationalen Schwimmfestc, veranstaltet vom Leipziger S.-V., mit dem wir uns an anderer Stelle eingehend beschäftigen. Von den Leipziger Schwimmveremen ist der I. Leipziger S.-K. „Poseidon" e. V. außer an dem vorstehenden Schwim- men noch an den folgenden vertreten: Zum Feste der M. A. e. F. C., Pest, startet der Altmeister Otto Hoofs m Hauptspringen um den Politechnikumpreis und m Kürspringen. — Beim S.-B. Friesen.Berlin ieteiligt sich AlexDörffel am 300 - m - Seniorbrust» chwimmen und an der Kurzen Strecke. — In Weißen- ee ist Radtke zum Ermunterungsipringen, ll.Senior- pringen und Erstkopfweitsprung gemeldet. — Ferner st noch das Große Frankfurter Geroermühlen-Schwim- men durch E. Altenberger besetzt.
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