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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.03.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140319028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914031902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914031902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-19
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Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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* Belaftigungen dentscher Offizier« in Lnxe«inr^ Lu einem am Mittwoch abend vom Hofe von Luxemburg gegebenen Diner zu Ehren der diplomatischen Korp» waren u. a. auch der Ober- prästdent der Rheinprovtn, Freiherr v. Rhein baben und drei deutscheOfftziere geladen. Al» kurz vor dem Diner die drei Offiziere zu Fuß durch die Straßen der Stadt sich zum Schlosse be gaben, erschien plötzlich eine Gruppe halbwüchsiger Burschen, die die Offiziere belästigten und auf Labern bezügliche Rufe ausstieben. Auch die Mar seillaise wurde gesungen. Dem Einschreiten einiger Passanten und der Polizei gelang es, die Unruhe stifter zu vertreiben. Der Zwischenfall erregt in Luxemburg peinliches Aufsehen und wird von der öffentlichen Meinung scharf verurteilt. * Der Richtungsstreit im Zentrum. Rach einer Mitteilung des.Katholischen Deutschland" soll der Abgeordnete Dr. Porsch kürzlich an die Spitze des Aufsichtsratee der „Germania" getreten sein. Damit verliert die „Berliner Rich tung ein wichtiges Organ. Das „Kathol. Deutsch!." jammert bereits: „Die ekelhaft materielle Politik hat den Sieg über die Religion davongetragen, und die Kirche Christi wird zur Magd einer interkonfes sionellen Partsipolttik erniedrigt." * Die „Deutsche Rechtspartei", die vor 20 Jahren in Frankiurt a. M gegründet wurde und sich aus unzufriedenen Legitimisten insbesondere hessen nassauischer Abstammung zusammensetzt, tagt gegen wärtig in Berlin. Die Ausführungen des Haupt redners atmeten einen unbändigen Hag gegen Creußen und Bismarck und gipfelten in der Er- ärung, dah die Annexion von Hessen-Nassau und -an 'vver „revolutionär/' und „den heiligsten Sitten- esetzen widersprechend" oewesen sei. Es ist de- rmoend. dasi die.e Partei ihre Ergüsse ausgerechnet der Reichshauptstadt zum besten gibt. * Verband Thüringischer Industrieller. Die dies- hrige ordentliche Hauptversammlung des rbandes Thüringischer Industrieller findet am «nabend, den 16., und Sonntag, den 17. Mai, r. Als Ort der Tagung ist Erfurt gewählt .den. Ausland. Gesterreich-Ungarn. * Reise Kaiser Franz Joseph» nach Pest. Tele- .raphiich wird aus Pest, IS. März, gemerdet: Das ungarische Hofmarschallamt hat nunmehr die Mit- teilung erhalten, dab Kaiser Franz Joseph im April zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Pest lammen dürfte. Sowohl in der Ose.ier Burg als auch im Schlöffe zu Gödöllö werden die Vorberei tungen zum Empfange des Kaisers getroffen. Die Ankunft in Pest dürfte am 23. Mer 24. April er folgen. Der Monarch wird in dar Ofener Burg empfangen. Der Kaiser beabsichtigt, auch der Jagd zu huldrgen. Ein offizieller Empfang in Pest findet auf besonderen Wunsch des Kaisers nicht statt. Rußland. * Der neue Ches - des russischen Generalstabes. Aus Petersburg, IS. März, wird gemeldet: Lum Chef des General st aber ist der bis herige Direktor der Kriegsakademie, Professor Gene ral Januschkewitsch ernannt worden. Er ist 15 Lehre alt und hat in den letzten Zähren viel an der Mllitärreform nntgoarbeitet. — Der bisherige Generalstabschef, Schilt nski, ist bekanntlich zum Generalgouoerneur von Warschau und Eeneralkom- mandanten Les Warschauer Militärbezirks ernannt worden. * Das Verbot der Schewtschenkowseter. Aus Petersburg, 19. März, wird gemeldet: Die Duma hat mit 136 Stimmen der Oktobriften, Natio nalisten und der rechtsstehenden Parteigruppen gegen !>0 Stimmen der Opposition eine Interpella tion über das Verbot der Schewtschenkow- feier abgelehnt. Italien. * Das nächste päpstliche Konsistorium. Nach einer Meldung aus Nom wird Las Konsi storium kurz nach Ostern, zwischen dem 20. und 30. April, stattfinden. Dem Vernehmen nach sollen, abgesehen von der P rä k o n i s ie r u n g des Erz - bisyofs von Breslau, zwei deutsche Bischöfe den Kardinalshut erhalten. Rumänien. * Di« Verlobung des Prinzen Karol mit der Zarentochter. Wie nunmehr feststeht, trifft der rumänische Thronfolger Prinz Ferdi nand mit seiner Gemahlin, seiner ältesten Tochter und dem Prinzen Karol am 28. März aus Berlin in Zarskoje Sselo zu einem zehntägigen Besuch ein. Während dieses Besuches fall die Verlobung der ältesten Tochter des Zaren, der Großfürstin Olga, mit dem Prinzen Karol erfolgen. Zu dieser Feier sind umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Der Hof hat seine Abreise nach Lioadia aus den 8. April verschoben. Der bevorstehenden Verbindung wird natürlich auch eine gewisse politische Bedeu tung beigelegt. * Au» dem rumänische« Parlament. Aus Buka rest wird telegraphiert: Die Kammer hat in erster Lesung in namentlicher Abstimmung nut 100 gegen eine Stimme bei acht Stimmenthaltungen be schlossen, den Entwurf über eine Revision der Verfassung in Erwägung zu ziehen. Das Er gebnis der Abstimmung wurde mit anhaltendem Beifall ausgenommen. — Der Senat hat die Ant wort auf dre Thronrede mit 72 gegen 5 Stim men angenommen. Serbien. * Die Einberufung der Ekuptschinä. Aus Bel grad wird gemeldet: Odjek und die anderen Blätter der Hauptstadt berichten die Einberufung der großen Skuptschina für die erste Maiwoche behufs Ueberprüfung der Verfassung durch Wieder einsetzung des Senats und Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Serbien. Manien. * Ein Begnadigungsdekret de» König» Wilhelm. Aus Mailand wrrd berichtet: „Union" meldet aus Durazzo: Der König von Albanien unterzeichnete dasBegnadtgungsdekret für die vom Kriegs- aericht in Valona zum Tode verurteilten türkischen Offiziere. Sämtliche Verurteilten sind zunächst zu Fe tungshaft begnadigt, ihre völlige Freilassung wird anläßlich der ersten Köntgsgeburtstagsfeier in Albanien erfolgen. Union. * Ein ne»er Trnftprozeß. Au» N ero P ork meldet der Telegraph: Dir Regierung hat die L e high- Balley-Bahn ernen neuen Trustprozeß 'angestrengt mit der Behauptung, daß die Dahn eine leitende Rolle in der Kombination von Gesellschaften h'abe di« angeblich di« pennsylvanische Anthra§it- kö»hlenproduttron kontrolliert. Mit angeklagt sind üblm «in Dutzend Korporationen uiü Einzelversonen. Der*- Generalanwalt behauptet, di« Lehiah-Valley- Wch» hab« dmich Vtlduu« d« Sohleno«». kaufsgesellfchaft im Lahre 1S12 die seiner zeitige Verfügung Les Obersten Gerichtshofes um gangen, wonach den Eijenbahnen verboten wurde, Kohlen für solche Gesellschaften zu befördern, deren Aktien sich in ihrem Besitz befinden. Wie oerlau'et, sind auch Trustprozejfe gegen ander« Bahnen ge plant, deren Linien durch das Anthrazitkoyl«ngeb>«t Pennsylvaniens führen. Mexiko. * Massenexelution. Drahtlich wird aus New Bork, 10. Mär-, gemeldet: Wie die „Evening Sun" aus Mexiko meldet, wurden in Zojutla 14S Meute- rer am Mittwoch morgen aus der Kaserne der Bun destruppen auf den hiesigen Uedungsvlah geiührt und sämtlich erschossen. Die Massenexekution erforderte nur eine halbe Stunde Zeit. Di« Leut« wurden in Abteilungen von 12 Mann vor einem Sandhaufen gestellt und erschessen. Die Leichen wur den in ein gemeinsames Grab geworfen. * Zur Ermordung des Engländers Benton. Aus NewBork, 19. Mär-, wird drahtlich gemeldet: Die Untersuchung der Leiche des in Mexiko ge töteten Engländers Benton hat ergeben, daß Ben ton durch «inen Messerstich in die Brust ge tötet wurde. Der schrecklich verstümmelte Körper wird in Juariz begraben werden. Argentinien. * Line argentinische Anleihe. Aus Buenos Aires, 19. März, meldet der Draht: Der Finanzminister hat mit einem englischen Hause den Vertrag über eine Anleihe von iehn Millionen Pfund unterzeichnet. Fünf Millionen werden der argentinischen Regierung am 6 April ausqehändigt, den Rest erhält sie im August oder September. k^eckt unck Ssrickk. 6 Dortmund, 19. März. Ein Kommunalprozeß durch Vergleich beendet. Zn dem B e l e i d i g u n g s p r o z e ß des Ma gistrats und der Stadtverordneten-Ver- lammlung von Dortmund gegen den Chef redakteur des Dortmunder „General-Anzeiger" August Suffrian, war für morgen Freitag Verhand lungstermin anberaumt. Der „General-Anzeiger" hatte behauptet, daß bei den städtischen Lieferungen Missstände herrschten und daß einzelne Stadt verordnete und unbesoldete Magistratsmitglieder an städtischen Lieferungen nicht einwandfrei beteiligt leien. Der „General-Anzeiger" hatte für die Verhandlung einen umiangreichen Beweisantrag vorbereitet, sich jedoch unmittelbar vor dem Termin damit einverstanden erklärt, daß die Angelegenheit durch einen Vergleich aus der Welt geschafft werde. In der letzten Sitzung der Dortmunder Stadtverordnetenversammlung ist beschlossen worden, den Strafantrag gegen den „General-Anzeiger" zurückzuziehen. Zur Begründung führte Ober bürgermeister Dr. Eich hoff aus, daß die bisherigen Untersuchungen die Unkaltbarkeit aller Behauptungen des „General-Anzeiger" ergeben hätten und daß in keinem einzigen Fall irgendeine Ungehörigkeit vor- gekommen sei. Daher sei er der Meinung, den Dauererfolg einer versprochenen sachlichen Haltung des Blattes dem augenblicklichen Erfolg einer Be strafung des Redakteurs vorzuziehen. Die städtischen Körperschaften erklärten sich damit einverstanden. Daraufhin veröffentlichte der Angeklagte, Redakteur Suffrian, in seinem Blatt eine Erklärung, in der er alle beleidigenden Beschuldigungen und Behauptungen mit Bedauern zurücknimmt und versichert, daß er weder den beiden skfidtiichen Kollegien, noch einzel nen Mitgliedern den Vorwurf strafbarer oder mora lisch anfechtbarer Handlungen habe machen wollen. Der „General-Anzeiger" zahlt 5000 Mark Butze zur freien Verfügung der Stadt, übernimmt alle Kosten des Prozesses und gibt die Erklärung ab, daß er in Zukunft in allen städtischen Angelegenheiten eine rein sachliche Stellung einnehmen und alle persön lichen Kränkungen unterlassen werde. Sächsischer LanMag. erste Kammer. 2 5. öffentliche Sitzung. (Von unserer Dresdner Redaktion.) ?. Dresden, 19. März. Präsident Graf Vitzthum v. Lckstädt eröffnet die Sitzung, zu der auch Prinz Johann Georg er schienen ist, gegen 1/^12 Uhr. Am Regierungstische: Kultusminister Dvr. Beck und Finanzminister v. Seydewitz. Nach Bericht des Oberbürgermeisters Dr. Beut ler-Dresden wird Kap. 93 des Etats „Evan gelische Kirchen" ohne Debatte genehmigt. Einige Rechenschaftssachen aus dem Bereich des Kultusministeriums werden ebenfalls dcbattelos er ledigt. Berichterstatter war Oberbürgermeister Keil- Zwickau. Graf zur Lippe-Biesterfeld berichtet alsdann über Kapitel 6, „Vertretung Sachsens im Bun de s r a t". Finanzminister v. Seydewitz stellt hierbei unter lebhaftem Beifall das vollkommene Einverständnis des Hauses mit der Haltung der sächsischen Regierung in der Frag« der Vermögenszuwachssteuer fest. Ohne weitere Debatte wird hieraus das Kapitel nach der Vorlage bewilligt. Kammerherr Dr. Sahrer v. Sahr-Dahlen be richtet übar Kap. 63a des Etats „Landes weit e r w a r t e. Rittergutsbesitzer Dr. v. Hübel bemängelt hierauf in humoristischer Form die Prognosen der Landes wetterwarte und regt an, diese Prognosen weg fallen zu lassen, dann würde wenigstens kein Schaden angerichtet, und er braucht« die Rede, Vie er nun schon zum dritten Male gehalten habe, nicht nochmals zu halten. Das Kapitel wird darauf erled igt. Den Rest der Tagesordnung bilden Petitionen, die kein weiteres Interesse bieten. Nächste Sitzung: Freitag 11 Uhr. Tagesordnung: Etatskapitel, Rechenschaftssachen und Petittonen. -lu» -eu RelchstagskommWoaen. (Von unserer Berliner Redaktion.) Die Lesoldungsnovelle. S Berlin, 19. März. Zn der Bnd-etk»»«iffi»« des Reichstages gab am heutigenDonnerstag der Reichsschatzsekre. tär vor der Weiterberatung über die Anträge der Kommission betreffend das Gehalt der höheren Post beamten die Erklärung ab, daß die Regierungen es aülchnen müßten, wesentlich an materiellen Aenve- rungen des Entwurfes zuzustimmen. Das gelte von dem gestrigen Beschlüße über die gehobenen Be amten. Aber in noch höherem Maße würde der Kv»pr«inißL«trag üver die höheren Post beamten unabsehbar« Folgen nach sich ziehen, und im Interesse des Zustandekommens der Vorlage bat er, von soweitgehenden Anträgen adzusehen und sich mit den Verbesserungen zu begnügen, di« durch die Stellenvermehrung im Etat vorgesehen seien. Der Staatssekretär des Retchspostanrt» schloß sich dem an. Der Berichterstatter gab seinem Erstaunen über diese Erklärung Ausdruck, zumal von der Regie rung zugc-standcn werde, daß die für 1909 in Aussicht gestellten Aufrückungsverbefferungen eingetreten seien. Man hab« damals ausdrücklich die bisherigen höheren Postbeamten den neuon, akademisch vovgebildeten gleichstellen wollen. Di« Regierung will nun durch Vermehrung der Stetten Abhilfe schaffen. Dies könne aber nur durch Vermehrung der Endstellen entsprechend den Wünschen des Reichstags geschehen, nicht aber durch Vermehrung der Zwischenstellen. Von den Regierungsvertretern wurde der Antrag nochmals unter Hinweis auf den ganzen Aufbau des Besoldungsgesetzes bekämpft. Einer Durchsetzung des Kompromißantrages über die höhe ren Postbeamten auf dem Hvege der Etatsänderung würden sich die Regierung«« niemals fügen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag gegen die Sozialdemokratie angenommen. Uebcr die Aufbesserung der Deckoffiziere äußerte sich Admiral v. Capelle. Sie betrage 21 bis 23 Prozent, sei also nicht unerheblich. Die Pensionen bedürften einer solchen Staffelung, daß die Wirkung der Besoldungser Höhung nicht durch zu starken Anreiz auf Pensionierung wiede aufgehoben werde. Die Forderung einer sechs jährigen Dienstzeit entspreche nach den statistischen Ermittlungen auch den bisherigen Verhältnissen. Mit Ausnahme der Bootsleute kommen die Aspiranten mit 32 Jahren zum Deckoffizier; sie werden also 38 Jahre alt, bis sie Anspruch auf die höhere Pensionsstafsel haben. Ein Vergleich mit den Militäranwärtern sei nicht angängig, da die Deckoffiziere Pension beziehen, die Militär anwärter aber nicht. Die Verwaltung glaube den berechtigten Wünschen entgegengekommen m sein. Die Aorderung für die Deckoffiziere wurde a n- genommen. Es folgte zwischendurch ein« kurze Geschäfts- ordnungsdebatte. Da d«r Kriegsminister heute am Erscheinen verhindett ist, wurde angeregt, seinen Etat nach Ostern zu berattn, da er vorher doch nicht fertig werden könne. Der Reichsschatzsekretär teilte mit, daß das Etats-Notgesetz und der Ergän-ungsetat, betreffend den Neubau des Militärkabin«tts, heute dem Reichstage zugehen würden. Da die Mehrheit der Kommission gegen Sitzungen während der Ferien ist, soll der Militäretat erst nach Ostern beraten werden. Morgen Freitag soll der Ergänzungsetat „Neu bau des Militärkabinetts" und eventuell der Etat des Reichsschatzamts beraten werden. Für die Beso ldungs Novelle ist inzwischen ein neuer Kompromißantrag aller bürgerlichen Par teien eingegangen, der dem 8 5 eine neue Fassung gibt. (Die Beratung wird fortgesetzt.) preußisches fibgeorünetenhaus. Sitzungsbericht. Berlin, 19. März. Präsident Graf von Schwerin-Löwitz eröffnet Vie Sitzung um 11 Uhr 15 Minuten. Die Beratung des Eisenbahnetal» wird fortgesetzt. Abg. Wittrock (Fr. Vpt.) wünscht ein schnelleres Tempo bei der Umgestaltung der Bahnanlagen bei Flensburg. Ministerialdirektor Dörner sagt Erfüllung zu. Abg. Liepmann (Natl.) spricht sich gegen den ge planten Bau eines Rangierbahnhofes bri Tempelhof aus, weil dadurch die Bewohner der südlichen Vor orte Berlins durch den Rauch und Lärm belästigt würden. Derartige große Rangierbahnhöfe sollten über die Peripherie Großberlins hinaus verlegt werden. Letzte Nachrichten Vom König. Wien, 19. März. König Friedrich August ist heute vormittag 10,20 Uhr von Wien nach Tar vis abgereist. Glückwunsch der sächsischen Regierung zur Geburt des braunschweigischen Erbprinzen. Dresden, 19. März. Die sächsische Regie run g hat dem braunschweigischen Staatsministerium anläßlich der Geburt des Erbprinzen die herz lichsten Glückwünsche telegraphisch übermittelt. Der Kaiser al» Gratulant beim Staatssekretär v. T'.rpitz. Berlin, 19. März. Der Kaiser besuchte heute vormittag den Großadmiral o. Tirpitz, der heute seinen Geburtstag feiert. Fünfzigjähriges Militärdienstjubiläum. Berlin, 19. März. Der Oberyofmeister der Kaise rin, Freiherr v. Mirbach, feiert am 22. Mär sein fünfzigjähriges Militärdienstjubiläum. Unfall des Direktors der Militäreisenbahn. Berlin, 19. März. Ter Direktor der Militäreisen bahn, Oberstleutnant Alberti, ritt heute vormittag über die Kolonnenbrüne, als sein Pferd plötzlich stürzte und sich überschlug. Alberti erlitt schwere Verletzungen am Kopfe; auch wurde ihm der Arm ausgerenkt. Vom Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftsoerband. Berlin, 19. März. Nachdem die Wahl des Direktoriums des Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftsoerbanües in der letzten Mitgliederoer, sammlung vorbehaltlich weiterer Luwahlen vollzogen worden war uns von einer großen Anzahl der ge wählten Herren eine Zusage für ihre Mittvirlung vorlregt, wird eine Direktoriumssitzung voraussichtlich Ende dieses Monats in Berlin stattfinden, in d«r neben der Wahl des Präsidiums und Les großen Ausschußes vor allem auch über die Errichtung einer ständigen Vertretung des Deutsch- Amerikanischen Wirtjchaftsverbaiwes in New Park beraten und Beschluß gefaßt werden soll. Besuch des wiirttembergischenKönigopaarrs in München. (Eigener Drahtbericht.) Stuttgart, 19. März. Der König von Württemberg reist am Montag vormittag mit feiner Gemahlin »nd Gefolge nach München zuim offiziellen Besuche des bay rischen Königspaare». Die Rückkehr er folgt am Dienstag <rd«nd. Der österreichische Telegraphcnarbeiterstreik. (Eigener Drahtbericht.) Wie«, 19. März. Das Beispiel der französischen Post- und Telegraphenarbeiter, die ihre Lohnwünsch« mit Erfolg bei der Regierung durchzusetzen wußten, scheint nunmehr in Oesterreich Schul« zu machen. Die Mechaniker der staatlichen Telephon- und Telegraphenbetriebe beabsichtigen nämlich, ebenfalls in eine Lohnbewegung einzutreten. Sie fordern eine angemessene Erhöhung ihrer Bezüge und Einreihung in den staatlichen B«amt«nrang. Sollte die Regierung nicht geneigt sein, ihren Wün schen nachznkommen, so sind sic entschloßen, in die passive Resistenz einzutreten. Dadurch würde der Telegraphen- und Telephonverkehr Oesterreichs schweren Schaden erleiden. Oesterreich und die Epirusfrage. Pest, lg. März. Entgegen der Petersburger Mel dung des „Temp s", Oesterreich-Ungarn habe der russischen Regierung gegenüber den Schritt seines Athener Gesandten in der Epirusfrag« miß billig t. weil der Gesandte seine Instruktionen mißverstanden babe, wird der „Pest er Lloyd" zu der Feststellung ermächtigt, daß diese Meldung ganz und gar jeder Grundlage entbehrt. Verkauf des Zirkus Sarrasani? (Eigener Drahtbericht.) Dresden, 19. Märi. Wie verlautet, hat Direktor Stosch-Sarrasani, der Besitzer des Zirkus theaters Ler Fünftausend, dem Nate der Stadt Dres sen tas Anerbieten gemacht, ihm das Gebäude ab zukaufen. Sarrasani sieht sich zu diesem Aufsehen erregenden Schritte veranlaßt durch mannigfache Hindernisse, die ihm nach seiner Angabe in den Weg gelegt worden sind, durch hohe behördliche Ab gaben und durch das Verbot jeder Plakatreklame. Auch hat der Besuch des Zirkus wohl nicht immer seinen Erwartungen entsprochen. Sarrasani ist bc beit, das Theater mit Verlust zu verkaufen. Kollision des Dampfers „Kaiser Wilhelm der Grosze" mit einem Dreimaster. Bremen, 19. März. Der deutsche Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" kollidierte am Mittwoch in der Nordsee in der Nähe von Haaks Feuerschiff mit einem Dreimastschoner. Das Segelschiff sank in fünfzig Minuten. Der Dampfer hielt sich ungefähr zwei Stunden in der Nähe des Schoners auf und suchte die Unfallstelle ab, ohne etwas von der Mannschaft des ge sunkenen Schiffes zu entdecken. Der Dampfer blieb unbeschädigt und setzte di« Reis« fort. Der Name des Segelschiffes konnte noch nicht fest gestellt werden. Ausbruch schwarzer Pocke«. Hameln, 19. März. Auf der Domän« Schiede: bei Blomberg sind unter den polnischen Arbei tern die schwarzen Pocken ausgebrochen. Ein Arbeiter ist gestern früh gestorben und sofort be erdigt worden. Ein anderer Erkrankter, der pocken- oerdachtig st, hat im Krankenhaus in Detmold Auf nahme gefunden. Die Domäne ist polize l i ch g c- sperrt worden. Turnwesen. * Der Bericht der 8> o r l n r » e r s ch a s t des Turngaues des Leipziger Schlachtfeldes kann mit- Befriedigung auf das denkwürdige Hahr lvl.3 zurücksckxittcn Wohl sind der Lorturnerschast zwei bittere Brrluste geworden: der treue Führer Witzgall und sein Amtsbruder Ltricgler sind tot. Zn 11 Sitzungen hat der Vorlurnerausschus! die geschätzt lichen und «nnierischen Angelegenheiten erledigt. Die Hauptver sammlung der Ganvorlurnerschast Ivar von 477 Porturnern aus 62 Vereinen besucht, das Tnrnwartturnen von 112 Turn- warten und Stellvertretern aus 60 Vereinen. 7l Turner anc 24 Vereinen bestanden die Vorturnerprilsung. Die -lasse schließ: insolge der vielen Ansprüche, die das Turnfest stellte, mit 623 10 Mark in Einnahme und 770.78 Mark Ausgabe, also mit 147.68 Mark Fehlbetrag ab. Beim Turnfest beteiligten sich ans dein Schlachlseldgan 78 Turner als Riegensührer und .isils kampsrichter, 12 als Rechner. Zum 'Sechskamps waren berechtigt 124 Turner, von denen 75 über 80 (bec 110 möglichen Punkten. 14 über 70, 7 bis 60 Punkte errangen und 28 weniger erhielten oder nicht angetreten waren. Am Zwölfkampf nabuien 43 Turner teil, von denen 47 über 100 lbei 150 möglichen Punkten . 15 bis 80 und 7 unter 80 Punkte erhielten 66 Riegen nähme,l mit 560 Mann am Ricgenturnen de« 44. ^Preises teil. Ter Durchschnitt der Beurteilung in: Anmarsch 8,l4, Verhalten 831, Auösühning 7.36 Punkte (10 — die Höchnpuuknahl). 600 Borturner nahmen an einer Sonderoorsührung des Gaues (schwierige Stabübungen) teil, die leider nicht beurteilt wurde. Zm Wcttsechten errangen 6 Monn, im Schwimmen (Zehnlamps, 5 Mann und im Eilbotenschwimmen die Mannschast der Tnrn- gemeinde, im Ringen 2 Mann und im Tauziehen die Mann schaft des Turnvereins L-Plagwitz Sieg« Bon den Zugcird- abteilnngen turnten 86 Gan liegen nna 20 von der „Leipziger Turnerschast an 36 Barren, 8 Recken, 26 Pferden, 13 Böcken und 3 Tischen. SOO Jugendliche nahmen an den Freiübungen teil. AuS den Altersriegen beteiligten sich 266 Mann an den Freiübungen und 12 am Barrenturnen der Alten Bei der Einweihung des Stadions im Grünewald waren unter den 1> zugelassenen sächsischen Turnern 4 vom Schlacbtseldgau, von denen 3 Sieg« Heimbiachten. 687 Turner beteiligten sich an den Eilbotenläuscn der Turner zur Weihe des Välkerschla.l.tdenkmale Faßt man die Beteiligung an den „festlichen" Turnen des Gaues (Vorturnerstunden, Jubelfeste verschiedener Vereine, Alters riegenturnen, Turnfest, Eilbotenläuse usw) zusammen, so haben 5157 Mann teilgenommen vom Srocken, -en IS. März. Ain Montag I-atten wir wie gewöhnlich de» berühmten Blockenncüel, der uns in der Regel den prachtvollen Rauh reisbehang bringt: di« Temperatur sctnvankt« zwischen 0 0 Grad und —3.0 Grad Celsius, dabei segle der Süüwest- und West sturm mit 20 bis 24 Meter Geschwindigkeit in der Sekund über den Brockengipfel, und abends und in der Rächt zmn Dienstag hatte» wir starkes Schneetreiben. — Auch am Liens tag hielt der ungünstige Witte,mngscharakter, Rchel. Schneefall und schwerer Weststurm, tagsüber an; dar Thermometer zeigt,: am 17. srüh —1.8; 2 Uhr nachmittags —4.4 Grad und 0 Uhr abends —4 6 Gead Celsius. Di« Talbewobner können sich keinen Begriff machen von den augenblicklichen Schneevcr- hältuissen hier oben — An der Ost- und Westseite von, Observatorium und Brockenhotel lager» noch Tunen von 3 bis 4 Meter Löhe. — Am 21. um elf Minuten nach dem »nitleleukovnischeu Mittag wird sich prompt der Einzug des Frühlings nach dem Aalender euiiketlen. — Die Sonne gebt dann genau im Osten aus und im Westen unter und beschreibt «inen Tagebogen von gerade zwölf Stunden über dem wahren Horizonte. — Aber es reicht immer noch nicht hin, um da» Winter ochglUtia heimzuleuchten Mit Frösten kann er uns noch lange schiknieren. vielleicht bis Mitte Mau wenigstens sind Fröste bis dahin möglich — Wir haben mäßiges Frost- wetter bei lebhaften südioestlicben bis westlichen Winden; weitere Schneefälle im Brockengebiet sind »n erwarten. Svlsnvktniisstzörpor >n lecker krei»I»xe. — ll'komnsrinx 2, vodou lieieüskol. Die »orllege«de Au-zibe umficht 8 Seite«.
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