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Men- - Ausgabe lUr Leipzig un» Vorort« Surch unser« LrSg«r V«AUAVP»«I^ » » oa- Spr-itlrvr« »mair-gii» in« kau» grdrocht: mooatUch I.2S M., oi«rt«lt-drl>ch 3.7L M. 0«t -«r OrschäftoftrU«, unser» Maten un-ftu»gad«N«U»a adgrdoit! monatlichiM. vterleltührU»SM. Lurch -t« Post: innerhalb veutschlaa-a und -er -rutschen Roloalen manatlich 1^0 M.. olerteli-hrlich 4^a M., aualchlie-lich poltdesteUgrl-. La» telpztger Lo-edtott erschetut werktags »mal. Sonn- u. Zetertog» I mal. S» Leipzig, -en Nachbarorten un- -en Orten mit rigeurn Filialen wir» ->« sldeu-auogab« noch am ftdenü -»» Erscheinen» j<>. Hau» geliefert. Secllaer Nr-aktion: Sn-en Zelten »7, Zernsprech-stnlchluh: Moabit Nr.-»7. Amtsblatt des Rates und des pollzeiamtes der Stadt Leipzig Nr-aktion unü SeschSftostelle: Johonnlogais« Nr. -. o Zernsprech-finschlu- Nr. 14-42. 14-4S un- 14b»«. ISS. Jahrgang slnzeigenprelse: L von auowürt» so Pf., Neklamrn I.rs m., klein« flnzetgen -tepetitzril« nur r-pf.b.wte-rrhol.Nab , Inserate oon veh-r-en im amtlichen Teil -le Petit» zetl» S» Pf. O»sch-ft»anz«ig«n mit plohoorschrlft >m Preise erhöht. Nabatt nach Laris, veilagenr S«samtaufl.SNl.-a»Lausea-auoschl-postgeblihr- Nazeigen-ftauabm«: lohanniogalse», bei sämtlichen «Malen -»» Leipziger Lagedlatte» uns allen flnnoncen-Expe-ltionen -e» Sn» un- auoloa-r». Selchastostelle flir Vertin u.üie pr. Vran^endurg: virrktionWalterjllcgrl. Verlia w. I», Margarethenstrok« -. Zernsprech»-inschlug: Liitzow »»7l. m. ll7. Donnerstag, üen S. MSrr. 1914. Vas wichtigste. * Dem Breslauer Domkapitel sind aus Anlatz des Todes des Kardinals Kopp vom Kaiser und von anderen Fürstlichkeiten Beileidstelegramme zugegangen. fS. Pol. Uob«rs.) * Der russische Finanzminister gibt im Hinblick auf die Bestürzung an der Petersburger und« Pariser Börse eine beruhigende Erklärung über die russischen Rüstungen ab. (S. Leitart.) * Der französischen Senatskommission legte Taillaux seinen neuen Einkommen- steuergesetzentwurf vor, der der französischen Rente Steuerfreiheit sichert. (S. Pol. Uobers.) * Die Lage in dem Unruhegebict Per siens beginnt sich zu bessern. (S. Ausl.) Vie VSrse spricht mit. Eine Erklärung des russischen Finanzministeriums. Petersburg, 5. März. (Draht- meldung.) Das Organ des Finanz ministeriums erklärt in seiner Ausgabe vom 5. März folgendes: Die „Kölnische Zei tung" veröffentlichte am 3. März eine Nach richt über angebliche Kriegsvor bereitungen Rußlands an der We st grenze. Am Abend desselben Tages rief diese Nachricht ziemlich lebhafte Unruhe an der Pariser Börse hervor, die sich in den Kursen der an dieser Börse gehandel ten russischen Werte widerspiegelte. Die Unruhe hatte sich heute der Petersburger Börse mitgeteilt, die unter der Einwirkung der erwähnten Nachricht äußerste Be stürzung zeigte, die durch Maßnahmen der Baissespekulanten noch gesteigert wurde. Wir find, so schreibt das Blatt, in der Lage, formell zu erklären, daß die Nachricht der „Kölnischen Zeitung" jeder Begrün dung entbehrt. Die Börse hat auch ein Wort zu sagen. -Has ist keine neue Erfahrung, in diesem Falle aber ist der Borgang besonders lehrreich. Lehr reich in erster Linie sür den, den cs angelst, und das ist die russische Regierung. Es war doch eine gar zu törichte Meinung, daß die von ihr seit geraumer Zeit betriebenen .Miegsvorbe- reitungen in Deutschland unbeachtet bleiben wür- karte -er Truppenverteilung im östlichen Europa. Zur geplanten Ausstellung zweier neuer Armeekorps in Russisch-Polen. den. Wenn auch der vielbesprochene Artikel der „Kölnischen Zeitung", wie wir bereits belehrt worden sind, nicht von Berlin aus „inspiriert" worden ist, so war er doch sachgemäß, ^nd das ist schließlich wichtiger als die Frage nach seinem Ursprung. Und die Sache wird auch mit der vom russischen Finanzminister erlassenen Erklärung nicht abgetan. Nichts besser, als wenn er zeitig erfährt, wie das Spielen mit Kriegs möglichkeiten von der Börse gewertet wird. Der Herr Kricgsminister und der Herr Finanzmini ster spielen auf sehr verschiedenen Instrumenten, und es kann wahrhaftig nichts schaden, wenn ihnen die Dissonanz gehörig ins Ohr fällt. Be sonders erfreulich ist daS Verhalten der Pariser Börse. Ging es nach der Meinung der Russen schwärmer in Paris, so hätte die Nachricht der „Köln. Ztg." über russische Kriegsrüstungcn durchaus leine „lebhafte Unrnhc" und schon gar nicht einen Kurssturz der russischen Werte ver ursachen dürfen. Das Gegenteil mußten sie er warten. Allein die Börse hat nun einmal ihr eigenes Nervensystem, und sic ist in Paris ge nau so empfindlich wie in Petersburg. „Aeußerste Bestürzung"! Nicht ohne Heiterkeit lesen wir aus der Mitteilung des russischen Flnanzministers, daß diese „äußerste Bestürzung" durch Maßnahmen der Petersburger Baisfespeku- lanten „noch gesteigert" wurde. Offenbar sind das Leute,' die für die russischen Kriegstreiber ebensowenig Verständnis hegen, wie die Pariser Börsenmachthaber für die sehnsuchtsvollen Ge lüste der chauvinistischen Militär- und Revanche politiker. Hüben und drüben dasselbe Schau spiel. Und jene „äußerste Bestürzung" hat, wie man sieht, auch Herrn Bark ergriffen. Seine Erklärung liest sich wie ein einziger Jammer- und Klageruf. Wir fühlen ihm den Schmerz nach, aber wir gönnen der russischen Regierung diesen Denk zettel. Sie wird hoffentlich klug genug sein, um sich zu sagen, daß wenn schon ein Zeitungs artikel eines deutschen Blattes wie ein Schuß ins Fenster wirkt und solches Unheil anrichtct, eine Fortsetzung der russischen Politik höchst ge fährlich werden kann. Diesmal mag es bei den Scherben bleiben. Will die russische Regierung weiteres Unheil verhüten, so hat sie das ganz in der Hand. Der Draht nach Berlin ist ja zum Glück noch nicht zerrissen, und Herr v. Bethmann wird gewiß geneigt sein, loyale Aufklärungen über die russischen Absichten ent- gegenzunelstnen. Aber freilich, leere Begüti gungsredensarten werden keinen Zweck haben. Rußland wird greifbare Beweise geben müs sen, daß das auch wirklich richtig ist, was der Finanzminister in seiner wehleidigen Erklärung sagt: „daß die Nachricht der „Kölnischen Zei tung" jeder Begründung entbehrt." Einstweilen hat nur die Börse gesprochen; sie tat das mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit. Hoffen wir auf eine gute Wirkung im Sinne des Welt friedens, den der Zar so oft als Segen der Menschheit gefeiert hat. Aber nochmals: auf Tatsachen, nicht auf überschmiukte. Wendungen wird es ankommeu, wenn Rußland das Miß trauen auf deutscher Seite beseitigen will. Tenn dieses Mißtrauen hat Rußland ganz allein ver schuldet. Ein konservativer Einbruch in -ie Reihen -er Natioaalliberalen. Die erste öffentliche Kundgebung des konser vativen I n d u st r i e r a t e s ist ein Versuch des Stiminfangcs in den Kreisen der Industrie. Es wird ein Rundschreiben an die Industriellen versandt, und zwar auch an viele, die nationalliberal organisiert sind, ja an solche, die an hervorragender Stelle in der Organisation stehen! Wenn es sich um eine rein wirtschaftliche Frage handelte, dann würde natürlich nichts dagegen einzuwenden sein. Man tut auch in dem Rundschreiben so, als ob es sich um rein wirt schaftliche Fragen handle und hofft dabei, daß die Adressaten nicht merken, daß hier eine rein wirt schaftliche Frage zu einer hochpolitischen gemacht wird. Die konservative Taktik bewährt sich auch hier. Man greift aus einer umfänglichen Materie einen leicht faßlichen Punkt heraus und macht ihn zu einem Schlagwort, unbekümmert darum, ob sich dies Schlag wort sachlich begründen läßt, und welche Folgen diese Agitation haben kann. Im vorliegenden Falle spielt das Streikpostenverbot diese Rolle. Lus dem großen Gebiete des Arbeitswilligenschutzes, für den die nationalliberale Partei auf das entschiedenste eintritt, wird das Strcikpostenoerbot herausgenommen, und zwischen den Zeilen läßt man es lesen: Wer nicht für das Streikpostenvevbot ist, der ist überhaupt gegen den Arbeitswilligenschutz. Das ist eine starke Irre führung. Der Arbeitswilligenschutz läßt sich ohne des Streikpostenverbot bester und praktischer verwirk lichen, als mit ihm. Aber darauf kommt es ja den Konservativen nicht an: es genügt, wenn sie ein po puläres Schlagwort für die Wahlagitation geschaffen haben. Die nationallibcralc Partei hat jederzeit zur In dustrie, besonders in Sachsen, die besten Beziehungen gehabt, und es sind verhältnismäßig wenig Indu strielle konservativ. Das ist eine durchaus natürliche Sache. Der Einfluß des Bundes der Landwirte in der konservativen Partei ist zu stark, als daß sich in MMWgen eines MiiWlers -er königl. Kunstaka-em ie in Leipzig. Gestatten Sic einem Schüler der König!. Kunst akademie aus deu Jahren 1817—18.19 folgendes über die Leipziger Akademie aus eigener Erfahrung zu schildern. Im Jahre 1847 wurde ich von Prof. Reher als Schü ler angenommen, da meine oorgelegtcn Zeichnungen mich dazu befähigt erscheinen ließen. Nach dem üb lichen Lehrgang wurde ich der unteren Zeichner klasse zugewiesen, in welcher abwechselnd jeden Nach mittag ein paar Stunden unter Leitung der Herren Professor Hennig und Brauer nach Vorlagen kopiert wurde. Die Schulen bestanden in der Hauptzahl ans Kupferstechern, Stahlstechcrn der Firma Payne, Lithographen. Holzschneidern, einigen Studenten so wie mehreren Handwerkslehrlingen, an der Zahl etwa einige dreißig, unter denen vielleicht kaum der dritte Teil sich der bildenden Kunst zu widmen ge dachte. Man mußte 2 bis 3 Jahre, je nach Fleiß und Be fähigung den Hosenboden durchqescssen haben, wie einst Preller d. Aelt. bezüglich des aufzunehmenden Bild hauers Dondorf in die Dresdner Akademie an Riet- ichel schrieb, ehe di» Versetzung in die zweite höhere Abteilung, den Kipssaal, geschehen konnte. Dem Schreiber dieses, einer Künstlerfamilie angehörend, war es vergönnt, ta dieser den Unterricht ernst nahm, schon nach kürzerer Zeit die heiligen Räume des Gipssaales zu betreten. Als Anfang dursten nur klein« Teile des menschlichen Körpers nach Ab güssen und das Gerippe gezeichnet werden, dis Fertigkeit und Anschauung gestattete, halbe oder ganze Männer, wie die Bezeichnung war, zeichnen zu dürfen. Es erzielten einige darin große Fertigkeit. Nachdem Prof. Hennig den Unterricht nach 2 Stun den in der Zeichenklasse geschlossen hatte, hatten wir Kipsklässer die Freude, den Herrn Prof. Hennig bei uns zu sehen, der allenfalls auch dann und wann einmal vormittags erschien. In der übrigen Zeit waren wir uns ganz überlasten, und cs wurde allerlei Allotria getrieben; einzelne rauchten, spielten Karte, sangen, oder einer mutzte vorlesen, ein anderer bekleidete das Gerippe zum Entsetzen des Auswärtcrs (Tischler Haubold, 'ein äußerst gutmütiger Mann) und anderes mehr. Wurde es bisweilen gar zu laut und der Direktor Jäger war im anstoßenden Direktorzimmcr. so öffnete sich die Verbindungstür, und wir wurden zwar sehr ernst, aber immerhin recht freundlich, zur Ruhe gemahnt. Daß die Arbeiten angesehen wurden, erinnere ich mich allerdings nicht. Hatte nach etwa 2 Jahren ein Schüler die Fertig keit erreicht, eine ganze Gipsfigur, womöglich in Originalgröße, aufs Papier zu bringen, so genoß er die Auszeichnung, abends den Aktsaal mit besuchen zu dürfen. Gute männliche Modelle stellte das in der Pleitzenburg kasernierte Militär, unter denen sich viel« passende Körper fanden. Jedoch von einem Hinweis auf die Anatomie, über die Tätigkeit der Muskeln usw. war keine Rede, und es war uns zwar gestattet, die Vorlesungen in der Universität zu be suchen; »eider wurde dies nur von einzelnen Schülern benutzt. Die Schülerzahl des etwa 6 bis 8 Meter breiten, doppelt so langen Malsaalcs, war freilich gering. Vorlagen, d. h. einige gute Oelgemälde, waren bis auf 2 oder 3 nicht vorhanden, so daß man keine Anschauung für Kolorit oder Technik erlangen konnte, und somit war ein jeder auf sich selbst an gewiesen und genötigt, ein Modell aufzusuchen. Von den wenigen im Malsaale waren cs etwa 3 bis 4 dafür begabte Schüler, die sich zu einer Komposition emporschwangen, und da es an Anregung seitens der Lehrer fehlte, so gab es nur schwache Versuche. Obschon die Räume größtenteils unzulänglich, aber doch gemütlich, wenn auch ohne Ober- oder Seitenlicht waren, so genügte zu unseren Studien die Größe der Fenster in einem so mächtigen Baue, wie die Pleitzenburg es war; ich habe ziemlich große Bilder gemalt, ohne über Mangel an Licht klagen zu können. Der verstorbene Direktor Nicper hat in seiner Jubiläumsschrift s. Z. getreue Abbildungen der Räume gebracht, und ich kann diese nur zur Durchsicht empfehlen, zumal als Vergleich mit der heutigen Kunstakademie. So lagen die Verhält,liste viele Jahre, und als di« Lehrer Brauer und Professor Hennig den Stift und Pinsel niederlegen mußten, fehlte es an Lehrern, die ein älterer Schüler vertreten mutzte. Die wenigen, die ein höherer Trieb zur ausübenden Kunst beseelte, wanderten nach Düsseldorf, Weimar, München usw., und somit ging das ganze seinen ruhigen Gang weiter. Anfang der 7V«r Jahre ent schloß sich die betreffende Behörde zu einer Auf- f. schung der Königlichen Akademie; allein Pro festor Jäger, zwar kein namhafter, selbständig schaffender Künstler, war kein Organisationsmann und für die Aufgabe nicht geeignet. Nach seinem Tode 1871 trat Nieper an seine Stelle, und mit diesem war eine Kraft gewonnen, die trotz unzulänglicher Mittel und mancher Gegenströmung, neues Leben zu schaffen imstande war und die Aufgabe einer Kunstakademie in Leipzig, in die richtige Bahn zu lenken. In Erinnerung an meine früheren Lehrer, des sanften, immer hilfsbereiten Professors Jäger, des freundlichen Professors Hennig und des Lehrers Brauer, die unter den damaligen Verhältnissen oft mehr als ihre Pflicht und Schuldigkeit ausübten, sei in Dankbarkeit von mir gedacht. Professor A. Reinhardt, Dresden. Kunst un- Wissenschaft. * Aus den städtischen Theatern. Im Neuen Theater wird infolge Erkrankung von Fräule.n Rötzner statt „Der alte Dessauer" ein „Walzcr- traum" gegeben. * Aline Sanden sang dieser Tage die Salome in der hundertsten Ausführung der Berliner Hof oper unter Leitung des Komponisten bei ausver kauftem Hause und stürmischem Beifall. * Im Bremerhavener Stadttheater findet am Donnerstag, 12. März, die Uraufführung der Komödie „Frau Kardinal" von dem Leipziger Dich ter Ulrich Steindorff statt. * Vom Albertthrater in Dresden. Die Geheim versammlung der Aktionäre des Albertkhcaters, die am Mittwoch stattfand, endete mit einer völligen Niederlage der Verwaltung. Diese hatte erklärt, sie brauche 250 01)0 .11, um das Theater vor dem Konkurs zu bewahren, doch zeichneten die Aktionäre nur 35 000 wozu noch 12 000 n kommen, die die Verwaltung auf anderem Wege aufgebracht hat. Der Konkurs wird sich nunmehr kaum vermeiden lassen. Der Vorstand Dr. Vetter wurde aufgcfordert, jein Amt niederzulcgen, da er das Haupthindernis für eine gedeihliche Entwicklung des Unternehmens sei, doch dieser erklärte, auf keinen Fall verzichten zu wollen. Er willigte nur ein. datz sein Gehalt von 12 000 <1 auf 8000 .H ermässigt werde. * Die „Parsifal"-Aufsührungen im Kgl. Opern haus in Berlin. Die Generalintendantur der König lichen Schauipiele teilt uns mit: „Für die im April ftattfindenden „Parsifal '-Vorstellungen sind auf die Bekanntmachung ter Generalintendantur hin in den er st en zwei Tagen zirka 9000 Z u - schriften eingeganaen. die sutiessive gesichtet werden müßen. Da durchschnittlich 3—4 Billette in jedem Anträge gewünscht werden, so ist die Zahl der nir Verfügung stehenden Plätze schon heute mehrfach überzeichnet. Um einen möglichst großen Kreis der Bewerbungen zu berücksichtigen, wird die General intendantur nur einen Teil der jedesmal angefor derten Eintrittskarten zuteilen können. Soweit eine Berücksichtigung slattgesunden hat, wird bis spätestens 20. März schriftlicher Bescheid erteilt werden. Wer alio bis zu dieiem Zeitpunkt nicht im Besitz e ner zusagenden Mitteilung ist, konnte nicht mehr berück sichtigt werden. — Die Preise der Plätze sind wiederum nicht erhöht worden, doch muß infolge der notwendig gewordenen Einrichtung eines Spczial- billettbureaus für dielen Zyklus eine Erhöhung des Vorbestellgeldes um 50 eintreten. * Leoncavallo in Mainz. Bei der Aufführung von Leoncavallos „Bajazzo" im Mainzer Stadtheater wurden dein anwesenden Kompo nisten, als er die Mittelloge des ersten Ranges be irat, stürmische Huldigungen bereitet. Das Publikum erhob sich von den Plätzen; der Beifall war so laut, daß der Direktor den Komponisten auf die Bühne holen mußte. Da brach natürlich der Jubel erst recht los. Leoncavallo war bis zu Tränen gerührt und äußerte sich beglückt über diesen Em pfang. Der Künstler wird bekanntlich der Urauf führung seiner Bühnenwerke „Zigeuner" und „Es war einst eine Schäferin" im Mainzer Stadttheater beiwohnen. * Ueber den engeren Wettbewerb um das Bot« schastspalais in Washington verlautet, datz die drei Künstler Martin Dülfer-Dresden. Geheim rar v Ihne und Bruno Möhring in Berlin vom Auswärtigen Amt bereits aufgefordert worden sind, bis zum 31. Mai d. I. nach Maßgabe der im Gutachten der Akademie des Bauwesens niedergelegten Gesichtspunkte neue Entwurfsjkizzen einzureichen. Jeder Architekt erhält eine Vergütung von 5000 ./t Mit der Bedingung, datz das Botschaftsgebäude frei stehen soll, hat sich übrigens das Auswärtige Amt aus den Boden des Möhringschcn Vorschlags gestellt. * Rodin als Kunstschriftsteller. Ein neues Werk Rodins, aber kein plastisches, sondern ein literarisches Werk, kommt, wie uns ein Privattelegramm aus Paris meldet, jetzt bei dein Verleger Armand Colin heraus Es heißt: .,l^e« , atb-ärate«" und bringt Abhandlungen des Künstlers über die großen französischen Kirchen. Einige dieser Abhand lungen sind schon früher georuckt. Das Werk, in dem Rodin sich als begeisterten Verehrer der mittel alterlichen Kunst bekennt, enthält hundert Zeich nungen von der Hand Rodins und ist sehr sorgfältig und prächtig ausgtstattel.