02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.03.1914

• Titel: 02-Abendausgabe
• Erscheinungsdatum: 1914-03-14
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: SLUB Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
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• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140314026
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• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914031402
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: LDP: Zeitungen
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• Strukturtyp: Ausgabe

Larmsven-, l4. MSrr lS14. reip^taer Tageblatt l 1 - Nr beiter, kalt, -Untergang ' !<. i t !N MaÄreu» Mükke^ 7MML-- dir von ein und bei »u U' Et fz/ * Der amerikcmis Hafen ei * Der vertrag worden. * Es 1 ziger Sed für Tni >S. Sp. r 0ezui »ovatlich ktUalen u Durch b moualltch da« LrtpH Vn Lrlpzl St« Nd«n> VrrUurr l Uhr 27 Minuten, L>auvtschrislle!ter: Lr. Vernb. Wrttentrrgrr. Verantwortliche Cchristleitcr: für Politik Tr. Arno Gjinttzrr: lnr die bandel»,eitung Walther Lchinvlcr: für Leivziger und sächsische Angelegenheiten MUH. v. Buttlar: für Kunst und Disfen- schasl Lr. Arirvrich Lrbrrcht i B ; für Musik Sngru Segnitz: Sport und Spiet Alfred Perl»; Bericht I. Haartet»: iür die Nene-, Bäder- uni T --.citung Ln»«ia Metzer. — Für den An»eigenteil Hetnr. Vatter. Verlag: Lritztigrr Lagetztatt. Gesellschaft mit beschränkter baftung. Druck: Fischer L Aürsten. Sämtlich in Leipzig. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntag kknlt Predige«: Kirche zu L -Möckern: S U. Palt. Uhlmann: 8 U. Vas- sionrgotteSdienft: Pf. Lorenz. v * Ueb im Reichs! teien en . DtschZ vom örocken, üen 13. März. Leit dem 10. mittag» haben wir auf dein Brocken ziemlich strenge» ssroslwctter bei 6 und 7 Grad Kälte und häufig trat Schnrrlall und Schneegestöber ein. — Die Temperatur ging am II. aus — 78 Grad Celsius hinab: dagegen am IL. bi» ans — 6.7 Grad Celsius. — Am Mittwoch war der Brocken non früh bis mittag teilweise neüelfrei, die Fernsicht ziemlich günstig: der gesamte Lberhar», Halberstadt, Klaustal, waren für kurze Zeit sichtbar. Gegen 12 Uhr mittag» war die Herrlichkeit wieder zu Ende, Nebel trat ein. und bald darauf wieder Schnee fall. Gestern hatten wir tagsüber Nebel, da» Barometer fiel im Lause des Tages von 661 bi» aus 6üS Millimeter, der stürmische West segte mit 17 bis IS Meter Geschwindigkeit über Brockenkuppe, und gegen 11 Uhr vormittags trat wieder neuem leichter Schneefall ein. Um 6 Uhr abeich» setzte furchtbarer Schncesturm ein, der in der letzten Nacht anhielt, im Brockcngebiet ziemliche Schneemengen gebracht hat. Da dem Vorherrschen dichter Bewölkung die Sonnenstrahlung keinem nennenswerten Einfluss gelangt, so kann man schon heute seststellen, dast im Monat März die Brockenchausse« für Fuhr werke kaum fahrbar wird — Aus dem Brockengipsel ist «ine zusammenhängend« Schneedecke infolge der schweren Südwest» und Weststürme nicht vorhanden. Aus der Brockcnchaussec beträgt die höhe der Schneedecke 30, 40 auch Ü0 Zentimeter. Di« Svortverhältnisse sind ungünstige — Fortdauer der ungünstigen Witterung (Nebel, leichter Schneefall und Sturm) zu erwarten. Wir haben im Brockengebiet eine märchenhafte Rauhreis- und Winterlandschast. heute früh 6 Uhr war der Schneetunnel zum Eingang de» Sbservotorium» mit einer 1—2 Meter hohen Schnee düne verdeckt. . Programm üer Woche Sonntag, üen 15. Mürz, dis Montag, üen 23. Marz lienisch Ausl.) * Das Abände (S. Ausl. * Die mingha 'S. Nachr Sette 8. Nr. 133. Ndenü-Nusyade NN Emrla kündeten 3 garischen gesprochen russische P Beziehung >u Oesterr - so sag 1 ezeichi 20. Jahrh ein Weltt entzündet nn vorige! . . Aber !a erledig liebend w reich? Ha mergue in rosiges scheu Welt nan und ker Wied< )eit auf s gesetzes w Witterungsbericht der Kgl. Sachs. Landcswetterwarte zu Dresden. Vorhersage für den 15. März: Auffrischend.' östliche Winde, zeitweise kein erheblicher Niederschlag. Sonnenaufgang 6 Uhr 2.1 Minuten, -Untergang 6 Uhr 7 Minuten. Mondausgang 11 7 Uhr 11 Minuten. * Ei ich eint di, sich zwisch blick auf d letzten Ta har das A lrachtunge spannte als „Zeitr l eilen, das ierts nicht der deutscl machen". hin zunäcl die in auf schäft Rus geben, das der Lärmr Zeitung") der offi stören ver bildlichen zupflichten russische ist, sond liches. He die „feststc denspolitii den, wenn den, daß tommung die ander deutsche 1s strengungc Das ist kl iehen wir russischen ,ung der über die und Pro Presse ihr icheinunge harmloser tostet zwa Millionen seinen östl regeln aui nach den s uns heute i' Kbnlgspavttlon-Theater. Da» Zauberlied. Der bereits seit 14 Tagen im Programm befind» liche lustige Mm „Die Welt ohne Männer," in dem Madge Lessing ihre Possen treibt, hat an Zugkraft noch nichts cingebüßt. aber in dem Bestreben immer etwas Neues zu bieten, bringt die Direktion des Filmtempels in der Promenadenstraße zur Vervoll ständigung des Programms einen neuen Wiener Kunstfilm „Das Zauberlie d" Die kleine Lilly ist beim Spiel ins Wasser ge fallen, dem Ertrinken nahe, und wird im letzten Augenblick von einem Svielqenossen. Walter Werner, gerettet. Daraus entsptnnt sich eine innige Kinder freundschaft, die eine sähe Unterbrechung dadurch er fährt, dafi Lillys Eltern die Stadt verlassen. Nach 10 Jabrcn, Lilly ist inzwischen eine berühmte Sängerin geworden, treffen beide sich wieder. Der Impresario Lillys vereitelt zunächst eine Zusammenkunft, doch schliesslich finden sie sich Leipzig lmü Umgebung Leipzig. 14. März. Zamittennachrlchten. Verlobt: Frl Margarete Medldau in L-Lindenau mit brn Kausm-ittN MichaN Zsraitck« in Stawropol (Kaukasus). — Frl Moll» Krämer-Li'brlbarth ,n L-Neudrn» mit bnr. Ingenieur Charlr» Scholl in Pari». Vermählt: br. Ernst Heidler » Anna geb Brodde in Leipzig Geboren: brn Al'retz Meise! n. Fr Kläre geb Kreller auf Rillkigul Grost-sänin.l ein Mädchen. Gestorben: Fr. Marie Bertha Dittman» geb Kahl«, 33 Fabre alt, Ecksteinstr. 32, Beerdigung Sonntag 11 Uhr Connewitzcr Friedhof. — Fr. Louise Lust geb. Kühn, Leipzig, Beerdigung Montag >'»ll llbr vom Iobanniast,sk Riebeckstraste. — Fr. Ulara Steinbach geb. Dieuich, Frommannstr. 16, Be- erdigung Montag ll Uhr Südlriedhos. — Fr Selma Herold geb. Bogel. 26 Fahre alt. Eilenburger Str 20, Beerdigung Montag 12 Uhr Cüdsricdhof. 4 Wetternachrichten vom 14. März liegen vom Pöhlberg nicht vor. * Pilotausstieg in Dresden. Erdboden: Ostsüdost 5: 500 Meter: Südsüdost 10; 1000 Meter: Süd 12: 1300 Meter: Süd 9: 1400 Meter: Wolkengrenze. zufällig im Grand Hotel in Venedig. Die alte'Freundschaft verwandeltIfich in Liebe, und auf einer Gondelfahrt finden sich beide Kerzen, al» Lilly, ihm ihr Lteblinaslied sang, dem er schon al» Knabe so gern gelauscht hat. Durch einen Schurken streich vereitelt der ebenfalls in Lilly verliebt« Im presario die Heirat, indem er dem Vater Werners gegenüber erklärt, daß Lilly seine Frau sei. In trostlosem Schmerz über diese Enttäuschung entflieht Walter und läßt sich bei der bulgarischen Armee für den Balkankrieg anwerben. Auf einem kühnen Patrouillenritt wird er schwer verwundet und fast erschöpft aufaefunden. Wochenlang schwebt er nun zwischen Tod und Leben, dis schließlich doch seine starke Natur siegt, da trifft ein Telegramm Lilly» ein, das ihm Aufklärung bringt. Inzwischen ist der Stretch des Impressarios aufgeklärt worden, und man hat in der Zeitung Walters Aufenthalt ersehen. Die Freude laßt ihn geistig zusammenbrechen, er entflieht im Wahn seinen Wärtern, meint er doch das Zauberlied zu hören. Der Arzt ist ratlos, da fällt ihm das Telegramm rin. Er ruft Lilly herbei, die als Krankenschwester ver kleidet zu ihm kommt, doch erkennt der Kranke st« nicht. Man greift nun zu dem letzten Mittel, Lilly singt das Lied und mehr und mehr erhellt sich der Geist Walters, er erkennt die Geliebte, der Wahn ist von ihm gewichen . . . Der Autor des Dramas Alwin Neuß hat die Hauptfigur selbst ganz vortrefflich dargestellt, aber auch die übrigen Darsteller leisteten Vorzügliches. Die Regie hat bei diesem herrlich kolorierten Film ein Meisterstück vollbracht. Dieses Schauspiel wird wohl ebenfalls ein Zugstück ersten Ranges für das Königspavilton-Theater werden. 8äch5isÄie ttsGriÄtten * Döbeln, 13. März. Nachdem die Stadtge- mernde Döbeln vor zwei Jahren bereits das frühere Hofmann sche Gut am Hirtenberge an» gekauft hat, um die Gebäude abzubrechen und die Felder zur Bebauung auszuschließen, ist soeben das Langcsche Stadtgut am Staupitzbcrae in ihren Besitz llbergegangen. Damit ist der wohl größte Teil des bebaubaren Landes zu beiden Seiten des Mulden- tcvles innerhalb Döbelner Flur in den Händen der Stadtgemeinde und einer ungesunden Bodenspekula tion vorgcbeugt. O Schneeberg, 12. März. Als Direktor der hie sigen Bürger- und Fortbildungsschule wurde gestern Schuldirektor Bechter in Radeburg gewählt. Er ist 1870 in Meerane geboren und wirkte als Lehrer in Glauchau und Meerane und seit 1911 als Direktor in seiner jetzigen Stellung. — In der Nacht zum Donnerstag drangen Unbekannte in den Schuppen des Stickmaschinenbcsitzers Dörfel in Zschorlau, wo sich dessen neuer Leichenwagen befand, und zerstörten ihn. Es liegt jedenfalls rin Rache akt vor. üi Schwarzenberg, 13. März. OberlehrerTreutler, der bisherige Leiter der hiesigen Realschule, ist vom Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts lum Direktor dieser Anstalt ernannt worden. — Vom Rat und den Stadtverordneten ist nunmehr der sogenannte „Becherberg" als Bauplatz für das neue Realschulgebäude gewählt worden. HI Aue, 12. März. Zur Förderung des Klein» wobnungsbaues in hiesiger Stadt bewilligten die Stadtverordneten auf Antrag des Rates zunächst die Summe von 300000 .4 als Darlehen zu zweiten Hypotheken bis zu 90 Prozent de» Vrandkassenwertes bei l'/.prozentiger Verzinsung und Iprozentiger Tilgung " Plauen i. V. 14. März^ Der Rat hat be schlossen, einen eisernen Schutzvorhang für das Stadttheater anzuschaffen, da sich der jetzt vor- handene Asbcstvorhana nicht sicher genug erweist und nicht den Vorschriften entspricht. — Von Ostern 1914 ab zählt unsere Stadt in sämtlichen Volks schulen 18662 Schüler (1913: 18817), die in 506 Klassen (1913 : 560) unterrichtet werden. — Als wissenschaftliche Lehrerin für die Höhere Mädchen schule wählte der Rat Frl. Elsa Hofstädter aus Leipzig. — Der mündlichen Reifeprüfung im Kgl. Gymnasium unterzogen sich 13 Oberpri maner und ein Zugewiesener, die sämtlich bestanden. In den wissenschaftlichen Leistungen erhielten 2 Id, einer Ilu. einer II, fünf Ild, vier III». — Am 9. August soll hier ein Pioniertag stattfinden. * Reichenbach, 14 März. Vergangene Nacht brach in der Appreturanstalt von H. Hempel Groß feuer aus. das das 1892 erbaute mächtige Gebäude vollständig in Asche legte. Der Schaden ist bedeutend, die Ursache noch nicht belannt. Die Arbeiter werden vorläufig in den andern Abteilungen des Betriebes untergebracht. Der Betrieb der Fabrik ist nicht gestört. tagne lSüdtirol) wegen Bedrohung, öffentlicher Be leidigung und versuchten Mordes: Mon tag, den 23. März, vormittags -LIO Uhr geaen den Handarbetcr Josef Wydra aus Borek (Galicien wegen Mordes: Dienstag, den 24. März, 'vormittags )L10 Uhr gegen den Arbeiter Vitalis Iarzembski aus Guzew (Rußland) wegen ver suchter Notzucht, * mittags -LI Uhr gegen den Markthelfer Gustav Hu^o Franz Koch aus Saaleck wegen gewaltsamer unzüchtiger Handlungen, * nack>- mittags 2 Uhr gegen den Arbeiter Joses Koprcky au» Lischnitz (Oesterreich) wegen Münzverbrechen». Die mit * bezeichneten Verhandlungen finden voraussichtlich unter Ausschluß oer Oeffentlichkeit statt. Den Vorsitz in den Verhandlungen hat Land- gerichtsdirektor Dr. Groß. ?. Straßenunfall. In der Blücherstraße rutschte gestern abend in der 9. Stunde ein 28jähriger Gartenarbeiter von der Bordkante des Fußwegs ab und fiel hin. Er schlug sich dabei das rechte Knie dermaßen auf, daß er sich nicht wieder erheben konnte und mit dem Rettungswagen nach der 1. Sanitätswache gebracht werden mußte, die ihn später dem Krankenhause zuführte. * Die militärische Platzmusik am Sonntag, den 15. Marz, findet vor dem Wohngebäude des kommandierenden Generals durch das Trompeter korps des F.-A.-Negis. Nr. 77 statt. Beginn 11 Uhr 30 Min. vorm. Musikfolge: 1. Lothringer Marsch, Ganne. 2. Ouvertüre z. Operelte „Flotte Bursche", I. v. Suvp(. 3 An der Weser, Lied, Presse! 4. Phantasie a. d Op. „Der Troubadour", Verdi. 5. Fanfare militaire, Aicher. 6. Fackcltanz, Nr. 1, Meyerveer. Bei ungünstiger Witterung fällt die Platzmusik aus L. Selbstmordversuch. Gestern mittag sprang in der Cimsonstraße, zwischen der Lampe- und Albert- brücke, ein 27jähriger Markthelfcr über das Geländer in di« Pleiße. Passanten zogen ihn mit Hilfe des Rettungsringes wieder heraus und brachten ihn nach der Wache, von wo aus er mit dem Krankenauto mobil der Rettungsgesellschaft ins Krankenhaus ge schafft wurde. Arbeitslosigkeit wird der Beweggrund zu der Verzweiflungstat gewesen sein. ?. Fcstgenommcner Buchmacher. Ein 33jahriger, schon wiederholt wegen Buchmachens bestrafter Kellner von hier wurde wegen des gleichen Ver gehens wieder festaenommcn und der hiesigen Staats anwaltschaft zugcführt. ?. Schaukästcn-Diebe! In letzter Zeit sind des Nackts mehrfach die an den Grundstücken ange brachten Schaukästen aufgebrochcn worden. So ist in der Nacht zum 9. d. M. «in am Hause Dresdner Straße 79, in der Nacht zum 11. d. M. ein am Hause Hohe Straße 3, in der Nacht zum 13. d. M. der am Hause Täuvchrnn>eg 43 angebrachte Schaukasten eines Regcnschirmgeschäfts erbrochen und soines Inhalts beraubt worden. Im ersten Fall« sind den Dieben Hcrrenwesten, Krawatten und Hosenträger, im zweiten Wäsche und im dritten sechs Regenschirme in die Hände gefallen. In dem einen Falle sind drei Männer an dem betreffenden Schaukasten bemerkt worden, die wahrscheinlich als Täter in Frag« kommen. Sic sollen 20 bis 25 Jahre alt sein und sämtlicb Sportmützen, sogenannte Blaser, getragen haben. Einer soll mit rotbraunem Iackettanzug, die beiden anderen mit grauen Iaäettanzügcn bekleidet gewesen sein. Da in den Morgenstunden des letzten Freitags zwei junge Burschen im Alter von etwa 20 Jahren gesehen worden sind, die eine Schaufenster scheibe eines Zeitungskiosk in der Dresdner Straße zertrümmert haben, offenbar auch nur, um zu stehlen, so ist es sehr leicht möglich, daß di« Diebe einmal zu dritt und einmal zu zweit auf Raub aus ziehen. Wer irgendwelche Hinweise zu geben ver mag, die zur Ermittelung der Diebe führen können, wirv gebeten, der Kriminalpolizei Mitteilung zu mcrclxm. Geheimhaltung des Namens wird zugesichert! ?. Unsittlicher Bursche. In Dölitz lief gestern abend ein etwa 20 Jahre alter Mensch einem 15jähri- gen Mädchen bis an die Haustür der elterlichen Woh nung nam und belästigte es hier in der aufdring lichsten Werse, ohne ihm jedoch Schaden zuzusügcn. Auf das Rufen des Mädchens ergriff der Bursche die Flucht und entkam auch. Er ist untermittelgroß, hat englisch verichnittcnen Schnurrbart und trug grau gestreiften Ueberzicher, schwarzen steifen Hut und langen grünen Schlips. I>. Keine Schneeglöckchen pflücken! Obwohl das Abpflücken von Schneegiöckiden und das B.'treten de.' Waldung außerhalb der gebahnten Wege durch eine Bekanntmachuna des Rates und die Verlehrsordnung für die Stadt Leipftg verboten und lürüich wieder holt in der Tagcspressc auf diese Verbote h.ngew esen worden ist, sieht inan nach wie vor Leute in der Wal dung hcriimstreifen und Schneeglöckchen vs.ücken, diese sogar mit der Wurzel aushcben. Die Aufsicht sdeamteu sind infolgedessen angewiesen worden, reden, den sie außerhalb der Wege antrefsen, oder ter Schneeglöck chen abpflückt, unnochsichtlich zur Anzeige zu bringen. Al-er sich nicht der Gefahr nussetzen will, bestraft zu werden, lasse sich darum diese Zeilen zur Warnung dienen. * Cchulnachrichten. Unter dein Vorsitz des Geh. Schulvals Professor Dr. Lange faieden am 7., 9. und 10. März in der 4. städtisäxn R-salschule die Neifeprüuwgcn statt. Es erhielten in den Leistungen 4 die Ha, 2 die II., 6 die Ilb, 12 di« Illa und 3 di« III. In den Sitten erhielten 25 die I, 1 die II> und 1 di« II. Es haben all« 27 Schüler der Anstalt di« Pllifung bestanden, außerdem bestand ein ihr Zu gewiesener mit der Zensur Illa. * Jubiläum. Der Kutscher Georg Müller in Leipzig begeht morgen das Jubiläum 2.">jähriger un unterbrochener Tätigkeit in der Papier- und Pappen fabrik von F. M. A-eber in Leipzig, Querstraße 3. — „Fortschritte der Mikroskopie" nannte der Leiter der Mikroskopischen Abteilung der Zeißwerke in Jena. Dr. H. S i ed e n t op f, leinen wissenschaft lichen Vortrag. den er gestern im Kaufmän nischen Verein vor einem stattliben Auditorium in ungemein anziehender Wcije ausführlich zu behandeln wußte. Der Vortragende begann mit einem Rückblick auf die Geschichte des Mikroskops, das bereits seit langem zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel für naturwissenschfftliche Forschung geworden ist. Schon im Jahre 159 > begegnen wir ihm als einer Erfindung des holländischen Brillenschleisers Zacharias Jansen, ja cs ist zweifellos, daß am Ende des 16 Jahr hunderts ähnlich zusammengesetzte Mikroskope wie die holländischen auch in Italien, wo man ihre Herstellung aus Galilei zurücksührte, bekannt gewesen sind. Die späteren Jahrhunderte lassen dann in Rom. Delft und anderen Orten Neukonstruktionen und Ver besserungen erscheinen, aber erst im 19. Jahrhundert kann man von einem Siegeslug des Mikroskops sprechen. Ein Blick in die Sammlungen der Zeig- werke läßt die einzelnen Etavpen des technffchcn Fortschritts erkennen. Endlich hat der geniale Forscher der Zeißwerke in Jena, E. Abbe, Ver besserungen von höchster Tragweite im Bcw des Mikroskops vorgcnommen. Nicht nur in vielen Ge bieten der wissenschaftlichen Naturforschung, ins besondere der Botanik und Zoologie, sondern auch im praktischen Leben l at das Mikroskop eine ausgedehnte Verwendung gefunden, nicht minder wichtige Dienste der Hygiene, der Medizin geleistet, indem durch die mikroskopische Forschung die Zelle als letzte organische Einheit des tierischen Körpers erkannt und damit die wichtigen epochemachenden Lehren der Gewebelehre und der Zellularpatholozie erschlossen wurden. Von allen diesen Vorgängen, von diesen Untersuchungsmethoden gab eine lange Bildcrreihe m i k r o k i n c m a t o- graphischer Aufnahmen staunenerregcnde Stichproben von gewaltiger Größe Eine Fläche von ' ,<>»<><> pmm reichte bin, um die weiße Wand mit Gruppen von Gegenständen der allerkleinsten Welt zu bevölkern. Man sah die allcrkleinsten Tiere fixiert, Süßwasseralaen von merkwürdigem Bau, Schwammpilze im Wachsen und Vergehen, Wasser flöhe im Kampf mit der sie würgenden Hydra, Rädertierchen, die Eierentwicklung der Seeigel und der Hüpflinge, die verheerenden Scharen der Käse milbe und zahlreiche andere mikroskopische Lebe wesen in ungeheurer Vergrößerung. Dies alles wurde in vollem Leben und vollster Beweglichkeit wicdcrgegeben. Daß das Mikroskop heute auch in die Tiefen de» Organismus cinzudrtngcn vermag, bewiesen die gezeigten Veränderungen an der Milz, am Herzen, bestätigten die Ausnahmen der Vakterien, der im Kreislauf befindlichen gesunden Blutkörperchen, die de» kranken Blutes der von der Schlafkrankheit und anderen Tropenkrankheiten befallenen Indio iduen. So bekam da« Auditorium die genaueste Vorstellung von der Art, wie die heutige Wissenschaft in die Lage verseht ist, solche Vorgänge vollkommen deutlich zu machen Es dankte durch reichsten Beifall. * Zum Bau de» neuen Verwaltungsgebäudes des Verbände» Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig, das demnächst, wie wir vor einiger Zeit berichteten, in einer der lebhaftesten Geschäftsstraßen Leipzig» entstehen wird, nämlich an der Stelle, wo sich di« Zcitzer Straß« an den Pvberssteinweg anschließt, ist am Donnerstag der erste Spatenstich getan worden. Das Grundstück wird an der Südseite von der Hohen Straße begrenzt und reicht rückwärts bis zum Floß- platz, wo ein znxiter Frontbau errichtet wird. In dem Garten an der Zeitzcr und Hohen Straße ist be reits mit dem Fällen der Bäume begonnen worden. Zu dem feierliclxn Akte des ersten Spatenstiches hat ten sich Vorstand und Aufsichtsrat des Verbandes so wie sämtlich' bei der Ausführung des Baues be schäftigten Firmen und der künstlerische Leiter des Baues, Architekt Georg Wünsch mann, «ingcfun- den. Verbandsvorsteher Reif wie, in längerer An. sprach« darauf hin, daß der neue Bau nicht irgend- welchen Erwerbsinteressen dienen sollte, sondern dem Dienste der Menschen geweiht sei. Die Arbeft, di« in dem Verwaltungsgebäude geleistet werden solle, gelte der deutschen Handlungsgehilfenschaft, der Besse- rung ihrer wirtschaftlichen und foziaten Daseins bedingungen. Architekt W ünschmann gelobte für sich und die ausführenden Firmen, die besten Kräfte an die Ausführung des Baues zu wenden, damit ein nach dem neuesten Stande der Technik ausgeführtcr Mustcrbau erstehe. Der Vorsitzende d:s Aufsichtsrates, Herr Albert Kähler, sprach nicht nur im Namen des Aufsichtsrates, sondern auch für die Mitglieder im ganzen Reiche, die des Tages mit besonderer Freuds gedächten. Er gab auch d.-m Wunsche Aus druck, daß sich die Entwickelung des Verbandes im neuen Heim so glänzend gestalten möge wie im alten. Die Arbeiten sind nun bereits im vollen Gangs. Die am Floßplotz gelegenen Gebäude werden bereits ab gebrochen. während die Häuser an der Zeitzcr Straße Ansang April fallen werden. Bald wird an dieser Stelle d.r monumentale Eisenbetonbau erwachsen, der das Bild der Stadt in dieser Gegend außer ordentlich verschönern wird. * Die Zeitgenössische Graphik auf der Buchgewerbe ausstellung. Wegen irrtümlich verspäteter Versen dung der Villa-Romana-Papiere wird die Ein- sendungsfrist sür die Abteilung Zeitgenössische Graphik der Internationalen Buchgewerbeausstellung Leip zig 1914 für die gesamte Künstlerschaft bis zum 25. März verlängert. " Verlorene Post nach Norwegen. Der am 6 Mürz von Hamburg nach Chriitiania abgegangene Post dampfer „By gdö" der Jelö-Linien ist infolge eines Zusammenstogcs mit dem dänischen Dampfer Dania in der Nordsee unweit Skagen untergeganyen und mit der ganzen Ladung verloren. Mir dem Dampfer sind diejenigen Pakete für Nor wegen desöracrt worden, dir vom Absender mit dem Vermerk „über Hamburg direkt" versehen und so aufgeliefert worden sind, daß sie leim Postamt 7 in Hamburg während der Zeit vom 28. Februar 4 Uhr nachmittags bis 6. März 4 Uhr vormittags eingegangen sind. Briespvst ist mit dem Dampfer nicht befördert worden. " Vom Leipziger Palmengarten. Am 16 April wird Chefredakteur Johannes Schneider im Großen Saale des Gesellschastshnuses einen hoch- interessanten Lichtbildervortrag über „Deutsche Städte i in Blumenschmuck halten, der bei dem allseitigen Bestreben, den Blumenschmuck der Häuserfronten in unterer Stadt immer schöner zu gestalten, sicherlich lebhaftem Interesse begegnen wird. * Schulberichte. Der Jahresbericht Les König- A l b e r t - G y m il a j i u in v, erstattet rom Ober studienrat Dr. Theodor Opitz, enthält eine Fülle von Nachrichten über die Schule. Unter anderem wird auch der Beteiligung ber Schule am Dcut.chen Turnfeste gedacht. Ueber die Ergebnisse der Reife prüfung hatten wir schon berichtet. — Den Jahres bericht des K ö n l g i n - C a r o l a G ymnaZinms erstattete der Nsltor Professor Dr. Bachmann. Die Anstalt zählte insgesamt 382 Schüler. Das Schulfest sand in Verbindung mit der Völkerschlachifeicr statt. — Der vom Rektor Dr. Dähn har dl erstattete Jahresbericht des Nikolai-Gymnasiums ist besonders interessant durch seine Darlegungen über die Umwandlung d«r Anstalt in ein Reformgymna- sium. Auch in weiteren Fachkreisen dürften diese Dar legungen großem Interesse begegnen. Die Ge'amt- zahl der Schüler betrug 346. k Vom Schwurgericht. In der zweiten dies jährigen Sitzungsperiode des Schwurgerichts stehen folgende Strafsachen zur Verhandlung an: Diene« tag, den 17. Mürz, vormittags -LIO Uhr gegen den Maurer Wilhelm Oswald Max Gutb aus Cämmerei wegen schwerer Urkundenfälschung und versuchten Betrugs, mittags 12 Uhr gegen den Kuh meister Paul Otto Hösel aus Görbervdorf wegen schwerer Urkundenfälschung, nachmittags -il Uhr gegen den Handlunstskjcmlsen Julius Heinrich Gustav Schmidt aus Glebicyenstein wegen schwerer Urkundenfälschung. Unterschlagung und Betrugs, nachmittags 2 Uhr gcgcn oen Telegraphcnarbeiter Max Hermann Schwiuntek aus Halle a. S. wegen Straßenraubes: Mittwoch, den 18. März, * vormittags LIO Uhr gegen das Dienstmädchen Anna Ida Schneider aus Osmünde wegen Kindestötung. * mittags 12 Uhr gegen die Dirnst- magd Anna Hedwig Saupe aus Flößberg wegen Kindestötung, nachmittags -L2 Uyr gegen den Kasernenwärtcr und Koch Vinzenz Haufka aus Nevosed in Böhmen wegen versuchten Totschlags: Donnerstag, den 19. März, * vormittags -LIO Uhr gegen den Lagcrvcrwalter Johann Emil Siegmund aus Zeulenroda wegen Notzucht: Freitag, den 20. März, vormittags -L10 Uhr gegen den Schleifer Bartolo Simont aus Mon 7906. Neues Theater Serie Alte» Theater Operettentheater Schauspielhaus Battenbergtheater 5 7 Uhr: T«,ca. » II/^S :> ÜI,r: >riit.h«io«ld«rg. > 8tl.: D Lärm um Nicht». D.-D : Dl« Erisda. -s,8U.:Dl«idral«Eattin 3.U.: v -D. Nof« Brrnd. »:,8U.: Mary, gras, Hrrz. Drin«» Bruder» Weib. in 7 Uhr: Tiefland. M/Ü7 8 Uhr: Der Erb«. 8 Uhr: «Zilmzaubrr. 8 Uhr: Halb« Prris«: Katrr Lamoe. Deines Bruder» Weib. v Erschlaffen. - 8 Uhr: D«r Erb«. 8 Uhr: Drr Windrllavalirr. 8 U. :Di« drutfchrnKlrin» stödtrr m. Srr nifsimus Drin«» Bruder» Weib. «n 7 Uhr: Di« Enllührunz au» dem Lerail. IV/68 8 Uhr: Kabale und Li«d«. 8 Uhr: Drr rvindrllaoaltrr. 8 Uhr: Zritwrnd« Deines Bruder» Weib o 7 Uhr: Diel Lärm um Nicht». S M 8 Uhr: Der alt« D«ffau«r 8 Uhr: Dl« idral« Gattin n Uhr: Halb« Prris«: Dir Frau Präsidentin. Deine» Bruder» Weib. Erschlaffen. — 8 Ubr: Dl« Augen d«r Ll«b«. 8 Uhr: Drr Windrllavalirr. 8 Uhr: Zritwrnd«. Deine» Bruder» Weib. b 7 Uhr: Der Lrdr. tt/70 n Uhr: D«r <Zrau«nsr«ss«r. 8 Uhr: Drr Windrllavalirr. 8 Uhr: Erftaussuhr.: «i.ichnochi.Flügrlkliid» Deine» Bruder» Weib. 8 4 Uhr: Erstaufführung: Parsisal. 3U Pr»s«6»rV«rnhardi. ll : lbiidrun. 3U.: Ein Walzrrtraum. >,iU: D. idrale Gattin :,U:« .«:D.0rauPräfid. >^ll:Al»i.n.i.Flügrlkld« Dein,» Bruder» Weib. 7 Uhr: Hoffmann» Erzählung. 16/71 8 Uhr: D«r Erb«. 8 Uhr: Da» Farmrrmädch«». 8 Uhr: A>» ich noch im Slllgklll.id«. Dein«, Bruder» Weib.