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Sport und Spiel. * Nennen zu Straußberg. lEig. Drahtber.) tiröffnungs-Hürdenrennen MX) ./L 2400 m. Graf Westphalens Orlov (Winkler) 1, Delila 2, Kassala 3. rot: Tieg 03 : 10, Platz 18,17,16 :10. Ferner liefen: '.Nemzetes, Quodlibet, Atlanta, Erle, Kate, Greena- way, Miriam, Zarina, Miravella. Neffy. — Wieder- »eben-Jagdrennen 3(X)0 m. 2400 ./r Graf Holcks Radis Rouge (Gr. Holcks 1., Galiax 2, Kirkvile 3. Lot: Sieg 17 :10, Platz 11,12,12 :10. Ferner liefen: Qoer the Matter, Hernant, Van Dan, Hallack, Artiits vance — Strausberger Handicap .'<600 m .800 H. Teichmanns Baby (Wurst) 1, Tessonda 2., aigel Stappal 3 Tot: cieg 132.10, Platz 48, 32, ''8 :10. Ferner liefen : Master Bowes, Scoty Proof, Polonaise, Frieda, Monsalwat, San Pedro, Blan« ludno, Fife yoneurs. — Wald-Jagdrennen 3600 m. <00./4 v. Platens Mark Gamp (Lt v. Platen) 1., smlbronnette 2, Fromme Helene 3. Tot: Sieg 74:10, Platz 15, 13, 19:10 Ferner liefen: Snodowns nuight, Kings Lose, Prognose, Cherry Boy. — Preis i o» Herzfelde. 2400 m. 2000 .« Edlers Schönbrunn Ldlcr) >., Hammerschlag 2, Droma 3. Tot: ^ieg 29: 10, Platz 14, 13:10. Ferner liefen: Proliant, Wockerlos, Seneca. — Preis vom Quast. E m. 2000 XL Graf Holcks Majaraja <Lt. Graf ftolck) 1., Bascaville 2., Rana Sahib 3. Tot: Lieg 02: 10, P.atz 31, 22:10. Ferner liefen: Eilig. reiheit, Simandi. * Nennen zu Dortmund. (Eigener Drahtbericht.) Lroffnuugsjagdrennen. 0500 ./L 3000 m. Röttemeiers Rorditern (Hämmer) 1., Sara 2., Rax 3. Tot.: Sieg ): >0, Plal; 19,10,31:10. Ferner liefen: Amarillis, Lotnoour, Dulderin, Gerda, Donnerwetter, Prosper. Frühjahrs',agdrennen. 2000 ./L 3600 m. Hülien- ouschs Lady Collie (Kreisel) 1., Bernieres 2., Holy O'ead 3. Tot.: Sieg 72:10, Platz 36, 87, 91:10. — ferner liefen: Delthorpe. Rell Brenda. High- loird Fling, Uranus, Fabian Way, Le Chatoul- leur, Amsel, Corodexter. - Poüey - Hürden- iennen. 2000 2400 m. Hilgendorffs Werdelicht Pusch) 1.. Sportsman 2., Felsenkirsche 3. Tot : Sieg >: 10, Platz 31, 19:10. Ferner liefen: Fatum, Lichtung. Quo vadis. — Kronenburg-Handikap. 0 ./L 3200 u>. Bennigsens Richt doch (R. Francke) 1., Lcutchen 2., Miltiades 3. Tot: Sieg 86:10, Platz :l, 15. 19 :10. Ferner liefen: Mortimer, Flibustier, )vunst!lück, Denkschrift. — Verkaufs-Jagdrennen. _ M ./L 3000 w. Doerts Beaufort (E. Francke) 1., ^ohn 2., Orfroi 3. Tot.: Sieg 70:10, Platz 19. 15. 19:10. Ferner liefen: Stolzenfels, Pelzmaus, ,n Niva, Rune ll. — Landgrafen-Iagdrennen. 2000 io. Nichols' Arboretum (E. Francke) 1., Coup Oeil 2., Veira 3. Tot.: Sieg 62 :10, Platz 21, 15, I . 10. Ferner liefen: Mitron, Saint Homme, Beau Ranoir. Golden Love. * Rennen in Auteuil. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Prix Melibee 3000 Fr. 4000 m. Pierrebourgs Ätario Pead) 1., Negro 2., Bonjour 3. Tot.: Sieg 73 :10, Platz 18, 15, 15 :10. Ferner liefen: Hindu II, Apia- isl. Saint Bernhard, Le Balafre 11. Marguerite 11, Boheme 11. — Prix des Pins 4000 Fr. 3000 m. Cambaceres Albanais (Dujardin) 1., Onzain 2., Paton 113. Tot: Sieg 48:10, Platz 24, 26:10. nsr liefen: Le Quart d'Heu, Rouble, Diana rnon,' Formium. — Prix d'Auteuil 20000 Fr, Pl) m. Veil-Picards Prince Christian (Parfre- inciit) 1., Valise de Voyage 2., Siva II 3. Töt-: Lieg 20:10, Platz 17, 60:10. Ferner liefen: Le -ystemier, Lelio IV, Baladeur II, Calendal. — Prix uigne 15 000 Fr. 3600 w. Champions Saint Patin Lauval) 1., Manthrope 2., Joyeux V 3. Tot.: Sieg >: 10. Platz 27, 50, 81:10. Ferner liefen: Schehere- >de, Prince de Normandie, Ramage, Memnon, King Lalcolm, Maurienne. Nerac, Capit. Fracasse, Etwa- not, Tripabero, Les Beaux Arts. — Prix Amadou ii'OFr. 3800m. de Tourys La'Villetertre (Bara) 1., oche 2.. La Topaze 3. Tot.: Sieg 51:10. — Prix enlriloque 4000 Fr. 3500 m. Forests Utinam Lancaster) 1., Cob 2., Eclaireur VH 3. Tot.: Sieg l: 10, Platz 21, 24:10. Ferner liefen: Saint Avertin, ,'tmselise. * Rennen in Nizza. (Eig. Drahtber.) Prix ces Violettes. 4000Fr. 2000m. Zafiropulos Jgno- us (Drumen) 1., Frigga II 2„ Georgre 3. Tot.: :eg 11:10, Platz 14,15:10. Ferner lief: Georgie. — : rix de la Societe d'Encouraaement 5000 Fr. LOO m. Zafiropulos Renard Bleu (Johnson) 1, seine des Felitres 2., Amaryllis 3. Tot: Steg 21:10, lntz ll, 11:10. Ferner lief: Booz. — Grand Prix - Rice. lOOOOOFr. 2000m. CalmannsGrand Cjpange II (T. Robinson) 1., Diavolezza 2., Chut 3. Tot.: Sieg 159: 10, Platz 45, 21, 23:10. Ferner liefen: Demon, Opott, Ruthenium, Fidelio, Paldaquin, Careleß, Regents Park. — Prix de Belle- inare. 5000 Fr. 1300 m. Rothschilds Miß Raffles OLlleill) 1., Ayestaran2., Helio3. Tot.: Sieg 20:10, latz 14. 53,38.10. Ferner liefen: Violino, Spinelle, >üein, Estella, Guidarra. — Prix des Lilas. 5600 Fr. ^00 »>. Hennessys L'Jmpetueux (Milt. Henry) 1., rand Croix II 2., Ammique 3. Tot.: Sieg 20:10, Platz 17,26:10. Ferner liefen: Eoliharpe, Mistigri II. Unsere Voraussagen. Saint-Cloud, am 18. März. Prix des Avenues: yellow Stone—Idole Jndienne. nx de la Tuillerie: Tor di Quinta-Guck du Roi. rix de la Croix—du—Roy: Crsbecut - Casfin. Prix de la Grande—Borne: Cujda—Ethsröe 1k. Prix Patricien: Attah». Prix des Larrieres: Le Bien Aime—Le Blason. Der Abgott Psgoud unterpeinlichem Verdacht Wir hatten bereits mehrfach Mitteilung gemacht -'n der schweren Anschuldigung gegen Pöaoud, das) ein von ihm benutztes und verlaustes Sturzilug- ug nachträglich in unauffälliger Weise zerstört habe- Pr Hauptbelastungszeuge, Pögouds eigener Mon- ur Mechaniker Jrersmuth, schreibt nun an seinen nmmtisch in Wren u. a. folgendes: ..Wir sind hier in Mailand am 22. Februar auf .r Pferderennbahn geflogen. Nach der Vorsührung inn ein italienischer Pilot namens Dal Mistro zu goud mit der Frage, ob er ihm den Apparat, mit m er eben geflogen sei, verkaufen würde. PLgoud iahte. Die beiden vereinbarten einen Kaufpreis; der Italiener bezahlte sofort den gewünschten Betrag und übernahm den Apparat. Am 23. und 24 Februar vollführte Dal Mistro verschiedene Probeslüge, wobei ihm auch das Looping the loop vorzüglich gelang. Am 24. Februar ersuchte der Italiener PPgoud, er möge ihm einen seiner Monteure für einige Zeit überlassen. Psgoud lehnte aber dies mit dem Bemerken ab. seine zwei Monteure seien für ihn unentbehrlich. Am Abend dieses Tages packten wir den Apparat Dal Mistros em. Kaum hatten ,wir diese Arbeit vollendet, als um 'V-7 Uhr Pegoud nochmals in seinem Auto >.us der Stadt auf das Flugfeld kam. Er gab mir den Auftrag, eine Metallsäge und eine grosse Feile zu holen, sodann ging er mit Pierrot, seinem französischen Monteur, zu der Kiste, in der der Apaarat verpackt war. Dort nahmen die beiden das Leitungsrohr, da« sich im Benzinreservoir befindet, heraus und sägten ein Stück davon ab. Ich sah das genau, und da ich darin eine Gefahr für den Piloten vermutete, faßte ich sofort den Entschluß, Dal Mistro davon in Kennt nis zu setzen. Ich fuhr in die Stadt und teilte mein« Beobachtungen durch einen Dolmetsch Dal Mistro mit Am Morgen des nächsten Tages sollte ich mit dem anderen Monteur nach Paris äbreisen. während PPgoud nach Wien fuhr. Ich erklärte aber PL-goud, ich würde in Mailand bleiben, was ihn in große Aufregung zu versetzen schien. Er zahlte mir sadann meinen Löhn aus und gab mir weitere 200 Lire als Remuneration. Diese wies ich aber zurück. Psgoud tam dann auf mein Zimmer und bot mir 500 Lire» wenn ich schweigen würde. Er wußte eben noch nicht, daß ich die Sache schon in der Nacht verraten hatte. Ich wies ihm die Tür. Pögoud erfuhr von meiner Anschuldigung in Wien. Er kam hierher zurück. Mittlerweile wär die Untersuchung bereits eingeleitet, und das Stück des Zuleitungsrohres, das Psgoud abgesägt hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Vegoud behauptete, die von ihm vorgenommene Aenderung sei zur größeren Sicherheit des Fliegers geschehen und erbot sich, mit demselben Apparat zu fliegen. Als man aber auf diesen Vorschlag einging, ist er merkwürdigerweise krank geworden. Selbst wenn Pügoud mit seiner Behauptung im Recht wäre, hätte er an dem bereits verkauften Apparat ohne Wißen und Wollen des Käufers und Besitzers zwei Tage nach dem Abschlüsse des Geschäftes keine wie immer geartete Aenderung vornehmen dürfen." Sollte sich die Anschuldigung, für die wir natür lich die Verantwortung ablehnen müssen, als be rechtigt erweisen, so wäre allerdings Herr Pögoud erledigt. :k Leipziger Modellflugzeug-Ausstellung. Unser Flugwesen wird nicht allein durch den Kampf mit den Tücken der Lust gefördert, sondern auch am Tisch des Theoretikers und am Zeichen brett des Konstrukteurs. Aus diesem Grunde ist es mit Freuden zu begrüßen, daß in Deutschland die Modellflugvereine daran arbeiten, im Kreise ihrer Mitglieder ernste Ziele zu fördern. Der erste Leipziger Modellflugverein wollte am Sonntag auf dem Mockauer Flugplatz zeigen, was an Arbeit geleistet worben ist. Leider machte es der orkanartige Sturm unmöglich, das Modellwettfliegen austraaen zu lassen. Dafür wurden die zahlreichen Besucher des heimischen Lufttchiffhafens durch die wohl gelungene Modellausstellung entschädigt. In der Halle standen an langen Tafeln etwa 50 Modellflugzeuge. Die Mehrzahl erbrachte den Beweis selbständigen Denkens der Kon strukteure. Einige der kleinen Maschinen waren allerdings Nachbildungen der Flugzeuge in den bekannten Zusammensetz-Baukästen oder von vor handenen großen Maschinen. So war vertreten: Grade, Euler, Voisin, ja auch ein Antoinette-Ein- decker, der — unter des toten Latham Hand — zwar eine ruhmreiche aber kurze Laufbahn hatte. Die selbständig gearbeiteten Ein- und Zweidecker machten den besten Eindruck. Als Antriebsmittel herrschte der Gummi-Motor vor, doch waren auch ver schiedene Flugzeuge mit Preßluftmotoren aus gerüstet. Auch zwei heimische Firmen waren auf der Ausstellung vertreten. Die Firma Max Braune- Reudnitz zeigte auf ihrem Stande neben Zubehöl te i l e n aller Art, wie Räder, Spanten, Fahrgestelle, Bespannungsstoffe, vor allen Dingen vorzüglich ge arbeitete Motoren. Eine Präzisionsarbeit ist der von der Firma Braune hergestellte Benzin motor für Modelle, der bei nur 500 Gramm Gewicht Modelle bis zu zwei Meter Spannung treibt. Eine Spezialarbeit sind die Aluminium zylinder der Firma, die bei größter Leichtigkeit 12 Atmosphären Druck aushalten und für 3-, 5- und 8-Zylinder-Preßluftmotoren sich eignen. Neben diesem Stande bot die Firma Tannert (Zeitzer Straße) sauber gearbeitete Modellflugzeuge »um Zu sammensetzen sowie verschiedene Arten von Zubehör teilen. — Das Wettfliegen des Vereins soll am kommenden Sonntag abgehalten werden. — Wegen des Sturmes konnte auch der Michel-Brikett-Preis nicht ausgeflogen werden. Am Abend unternahm jedoch Braselmann einen Flug auf Sachsen dopveldecker mit seinem Schüler Ritter von Stransky an Bord. Sturmfahrt und schwere Landung eines Freiballons. (Eigene Drahtmeldung.) b. München, 15. März. Eine an ungewöhnlichen Zwischenfällen reiche Fahrt führte der dem Bayrischen Aeroklub gehörige Ballon „Baron Pflüger" aus. Der Ballon stieg am Sonnabend nach 6 Uhr abends in München zu einer Nachtfahrt auf. Die Führung hatte Oberpost inspektor Bl etschacher, den die Münchener Herren RechtsanwaltDr. Günther. AssessorL udovici und Privatmann Zachmann begleiteten. Anfangs verlief die Fahrt ruhig. In der Nähe von Donauwörth wurde der Ballon plötzlich von drei Gewittern eingeschlossen. Furchtbare Berrikalböen rissen ihn auf 1500 m hoch und warfen ihn ebenso schnell zu Boden. Zweimal wurde der Ballon in einen Wald gedrückt uno wiederholt schlug die Gondel hart auf den Boden. Als der Ballon l'/i Stunde hin und her geworfen worden war, schlug die Gondel wieder aus. Hierbei wurde Zachmannherausgeschleudert und ziemlich schwer verletzt. Durch die Entlastung stieg der Ballon blitzschnell in große Höhen und wurde nach Eckenfclde getrieben. Hier endlich gelang es dem Führer, die Landung vorzunehmen. Da der Sturm di« halbent leerte Hülle faßte und schleifte, erlitten Oberpost inspektor Bletschacher und Rechtsanwalt Dr. Günther Verletzungen im Gesicht und Assessor Ludooici brach das Schlüsselbein. * Die Berliner Ballonwettfahrt, d e schon vom Sonnabend auf den gestrigen Sonntag verlegt wor den war, mußt« einer eigenen Draht Meldung zufolge, wegen der schlechten Wetterlage abgesagt werden Der Berliner Berein für Luftfahrt läßt diesen Bewerb nunmehr ganz ausfallen. Der Segriff -er Wettfahrt. Gemeinsame Fahrten mehrerer Kraftwagen sind noch keineswegs Wettfahrten, und sog. „Sternfahrten" werden für gewöhnlich ebenfalls nicht als Wett fahrten zu betrachten sein, wenn auch übereitrige Polizeibehörden gern den Begriff der Wettfahrt recht weit ziehen, um eine Kontrolle auszuüben. Deshalb ist ein Urteil des Kammergerichts in Berlin als höchster preußischer Instanz in Straf sacken von großer Bedeutung, weil es den Begriff „Wettfahrt" authentisch festlegt, und zwar in einem ziemlich engen Sinne, der dein Kraftfahrwort durch aus günstig ist (Deutsche Juristen-Ztg. Nr. 6, S. 442), Der Angeklagte hatte eine Fernfahrt für Kraft fahrzeuge äusgesthriebe i, die als „Sternfahrt" an be liebigen Orten beginnen und in Berlin endensolfteund ohne Erlaubnis der Behörde stattfand. Es waren Preise ausaeietzt worden, wobei die Verschiedenheit der Wagen (Stärke, Gewicht) durch Berechnung nach einer Formel ausgeglichen werden sollte. Ausschlaggebend war die Durchschi.lttsgeschwindigkeit des einzelnen Wagens während der Fuhrt. Das Landgericht hielt die Fahrt nicht für eine Wettfahrt. Die Revision der Staatsanwaltschaft wurde vom 1. Strafsenat »er- worsen. Im Urteile wird ausgeführt, daß die Be zeichnung „Sternfahrt" rechtlich bedeutungslos ist. Da oer Sieg durch die größte Lurchschnittsgeschwin digkeit erzielt wurde, wird man im allgemeinen nach dem Sprachgebrauche eine Wettfahrt annehmen. Hieibel würde nicht notwendig zum Begriffe der Wettfahrt gehören, daß die benutzten Wege dieselben sind; auch bei Wettfahrten von Flugzeugen aller Art sind die Wege nicht identisch. Aus Grund dieser allgemeinen Begriffsbestimmung wäre nichts dagegen einzuwenden, daß die Veranstaltung als Wettsahrt anzusehen ist. Dann müßten aber auch solche Unternehmen als Wettfahrten gelten, bei denen die Teilnehmer zu verschiedenen Zeiten in Wettbewerb treten ft. B. späteres Uebertreffen einer besonders hohen Geschwindigkeit — Rekord). Das geht aber über den Willen des Gesetzgebers hinaus, der im 8 24 Abs. 1 der bekannten Bundesrats-Verordnung vom 3. Februar 1910 Wettfahrten auf öffentlichen Wegen schlechthin unteriagte. Die Entwickelung des Retordwesens zwingt zu engerer Fassung des Begriffes „Wettfahrt". Auch regelt 8 18 der Bundesratsverord nung die zulässige Geschwindigkeit der Kraftwagen auf öffentlichen Wegen allgemein. Daher liegt der ver- kehrspolizeiliche Grund des Verbotes der Wett fahrten nicht in der Gefährdung durch hohe Schnellig keit. Vielmehr wird die Gefährdung durch Fahr zeuge ausschlaggebend gewesen sein, die sich beim Wettkamps zu überholen trachten. Wettfahrt im Sinne des 8 24 ist daher eine Veranstaltung, bei der mindestens zwei Kraftfahrzeuge auf derselben Strecke im Kampfe um ein bestimmtes Ziel fahren und dabei eine möglichst hohe Ge schwindigkeit zu entfalten suchen. (So stellen übrigens auch Isaac und Stenglein in ihren Kommentaren den Begriff auf.) Dre Sternfahrt ging aber auf verschiedenen voneinander unabhängigen Wegen vor sich. Das Urteil ist für ganz Preußen präiirdizkell und" wegen der Bedeutung des Kammergcrichtes auch für das übrige Deutschland höchst beachtenswert. Es ist erfreulich durch das feine Verständnis für den Sport im allgemeinen und den Kraftfahrsport im besonderen, das eine juristische Bestimmung des Wettfahrt begriffes ermöglicht hat, die sich mit dem sportlichen Inhalte im wesentlichen deckt. 0. L. Der heutige Fußbattsonntag. * Sämtliche angesetzten Spiele konnten zum Aus- traa kommen. Wenn auch das Wetter nicht gerade verlockend war sich auf den Sportplätzen aufzuhalten, so hatten sich immerhin eine große Anzahl Zuschauer zu den Wettkämpfen eingefunden. Die Bodenverhält nisse waren im großen und ganzen befriedigend. Die beiden Verbandsspiele endeten mit dem Siege von Wacker und Olympia. Ersterer erzielte auf dem Dobrahof gegen Fortuna 5 : 1. Olympia schlug auf ihrem Platz Sportfreunde mit 2 : 1. Verein für Be wegungsspiele gewann gegen Magdeburger Sport verein 1896 3 : 0. Spieloereinigung und Magdebur ger Cricket-Viktoria trennten sich beim Schlußpfiff mit 1 : 1. Eintracht schlug Chemnitzer Sturm mit 5 : 0. Leipziger Ballspielklub konnte mit einem 4 : O-Siege über den Chemnitzer Ballspielklub, den dortigen Eaumeister. heimkehren. * Im Wiederholungsspiel schlug Wacker mit 5 : 1 Fortuna, mit dem gleichen Resultat also wie in der ersten Serie. Wacker hat endlich einmal sein Schmerzenskind, den Sturm, neu aufgcstcllt. Wenn auch das Zusammenspiel nicht ganz auf der Höhe war, so wurde doch energisch und flott gespielt, wobei vor allen Dingen die schnellen Vorstöße des Links außen von Wacker gefährliche Augenblicke vor dem Tore F.s schufen. Einen unschönen Eindruck erweckte jedoch das unvollzählige Antreten von W., denn erst eine Viertelstunde vor Halbzeit konnten sie sich auf 11 Mann ergänzen, nachdem sie die ersten 10 Minuten mit 9 Mann gespielt hatten. Nun zum Spielverlauf selbst: W hat Anstoß, doch verlegen die Rotweißen. di« den Wind im Rücken haben, das Spiel in die Hälfte der Vlauweißblauen, ohne jedoch an der guten Verteidigung vorbeizukommcn. Nach und nach ge winnt W. die Oberhand, ohne jedoch erfolgreich zu sein. Bei ziemlich überlegenem Spiel der Eutrttzschcr geht es der Pause zu, bis es kurz vor Halbzeit dem Halblinken der Blauweißblauen gelingt, ungefähr von 10 Meter einen unhaltbaren Schuß anzubringen. Nach der Pause wieder ziemlich überlegenes Spiel von Wacker, und bald kann der Linksaußen eine gute Vorlage durch schönen weiten Schuß ins Netz^ jagen, dem einige Minuten später der H. L. das 3. Tor an reiht. Jetzt kommt F. gut auf. und der Halbrechte kann durch schönen Kopsball das Ehrentor für^seinc Farben buchen. Ungefähr 10 Minuten vor Schluß fallen von Halbrechts noch zwei Tore. 800 Zuschauer. * Eintracht schlägt Chemnitzer Sturm 5 : v (Halb zeit 1 : v). Eintracht mit 3 Mann Ersatz verlegt so fort mit dem Wind im Rücken das Spiel in die Hälft« oer Gäste, ohne jedoch ge-axn di« vorzüglich« Verteidigung erfolgreich zu sein. Chemnitz macht sich zeitweise von der Umklammerung frei, ohne das Tor der Hiesigen ernfthaft in Gefahr zu bringen. Kurz vor der Pause bringst der Rechtsaußen von Eintracht den Ball in gutem Flankenlauf vor das Tor, gibt schön herein und von Halblinks wird ein unl>altbares Tor geschaffen. Nach der Pause sind die Leipziger fast immer im Vorteil und noch viermal muß der Tor wart der Gäste das Leder passieren lassen, wobei das dritte und fünfte Tor vom Mittelstürmer direkt aus der Luft in di« Maschen befördert wurden. Dem teilweise sehr scharf durchgeführten Sviele wohnte nur ein« geringe Zuschauermenge bei. * Spieloereinigung—Kricket-Biktoria Magdeburg 1:1 (Halbzeit 1:1). Spiestvereiniigung spielt mit dem Wind als Bundesgenossen. Di« Platzbesitzer greifen wuchtig an und sind schon in der dritten Minute er folgreich. Meyer läuft aus dem Tor, und der Halb rechte kann mühelos einsenden. Dies komm: den Gästen überraschend, sie legen sich mächtig ins Zeug und können trotz des Windes das Spiel offen halten. Nach einem Freistoß für Spielveroinigung muß Schulze rettend eingreifcn. Einige Ecken für die Weiß-Not Weißen bringen nichts ein. Magdeburg erzwingt einen Eckball, derselbe endet aber aus. Bei einem weiteren flotten Angriff der Gäste verzapft Drese eine Kiste, aber die sich bietende gute Gelegen- l-eit kann der Halblinke nicht ausnützen. Einem für Magdeburg gegebenen Freistoß folgt ein Eckball für Spielvereinigung, doch der Erfolg bleibt aus. Kurz vor Halbzeit verschulden die Lindenauer einen Elf mctcr wegen Hand, Meyer, der Magdeburger Tor wärter, tritt den Ball scharf mit der Spitze, Schulze erwischt ihn noch, muß ihn aber über die Hände ins Tor rotten lassen. Gleich darauf Halbzeit. Ohne Pause geht es weiter, Magdeburg jetzt mir Wind, des öfteren mit Tnrrm, bekommt die Oberhand, und Schulze im Spielvereinigungstor muß alle Kunst an wenden um nichts durchzulaffen. Bei einem Durch bruch der Hiesigen muß Meyer einen hohen gefähr lichen Schuß halten. Nachdem jode Partei eine Ecke erzwungen hat, kann Meyer einen blendenden Schuß gerade noch auf der Linie unschädlich machen. Schulze will aber Mer-er nicht nachstehen und hat kurz darauf dieselbe Situation zu überstehen. Einen scharfen Schuß kann er darauf gerade noch zur Ecke ablenken und beide Parteien trennen sich beim Schlußpfiff von 1:1. Die Gäste sowohl als auch die Einheimischen konnten nicht sonderlich gefallen und werden bei diesen Leistungen kein besonderes Wort in der Mitteldeutschen Meisterschaft mitspreck)«n. Magdeburgs Sturm litt an Ueckerkombination und beschäftigt die rechte Seite auffällig viel, bei sicherem Schuß hätten sie in der zweiten Halbzeit gewinnen müssen. Dem Leipziger Gaumeister schien noch der Ball vom Sonnabend in den Gliedern zu liegen und hatte außerdem noch 3 Mann Ersatz. Schieds richter Blühcr gut, nur müßte er mehr auf Abseits achtgeben. Besuch und Boden zufriedenstellend. * B. s. B. — Magdeburger Spottverein Viktoria 3 : V (Halbzeit 2 : v). Vor ungefähr 1800 Zu schauern konnten die Leipziger auf dem Sportplatz einen einwandsfreien Sieg erringen. Sowohl in der Ballbehandlung als auch in der Kombination war der Deutsche Meister seinen Güsten vollkommen über legen, während das Schußvermögen auf einer auf fällig geringen Höhe stand. Bald nach Anfang läuft Paulssen durch, wird aber innerhalb des Straf raumes regelwidrig gehindert und der verhängte Elf meterball wird sicher verwandelt. Kurz vor der Pause gelang es Edy, einen 25-Meter-Schuß in die obere Torecke zu placieren, so daß die Parteien mit 2 : 0 in die Pause gingen. Nach der Halbzeit ein vollkommen überlegenes Spiel der Heimischen, aber das schlecht« Schießen der Leipziger brachte keine Er folge ein. Ungefähr 25 Minuten nach der Pause bringt ein vorzügliches Solospiel von Paulssen den dritten Erfolg den Hellblauen. Noch ein scharfer Schuß von Julitz gegen den Pfosten, und dos Spiel hat sein Ende erreicht. * Olympia schlägt Sportfreunde 2 : 1. Einen eigentlich nicht ganz verdienten Sieg feierten die Grünroten über ihren Gegner. In der ersten Hälfte sind die Coünewitzer ziemlich im Angriff, können aber nichts gegen die vorzüg liche Verteidigung und die Läuferreihe der Olympia erreichen. Als jedoch nach der Pause, in die man mit 0 :0 ei »getreten war. ein heftiger Sturm eingetreten war, konnten die Grünroten ziemlich drücken und er zielten bald aus dem Gedränge ein Tor, dem jedoch die Schwarzweißen durch einen raschen Vorstoß des rechten Flügels den Ausgleich entgegensetzen konnten. Jetzt kommen Sp. wieder sehr in Schwung, müssen sich aber trotzdem noch ein 2. Tor gefallen lassen, so daß Olympia mit 2 :1 Sieger bleibt. Die Grün roten haben sich dadurch vom letzten Platz in der Tabelle weggearbeitet, den nunmehr endgültig Fortuna einnimmt. * Die Spiele in den unteren Klaffen hatten folgende Resultate: Rasenspott (1.)—Britannia (1.) 3:1, Tapfer (1.) Pfeil (1.) 3:3, Preußen (!.)— Union (1.) 0:0. Eintracht (1b)—Corso (1.) 2:0, Viktoria (1.)—Wacker (2.) 8:1, Hohenzollern (1.)— Spielvereinigung (2.) (Kranzwettspiel) 8 :1, Leipziger Vallspiclklub (4.) gegen Verein für Postunterbeamte Favorit 10 : 0, Leipziger Ballspiel Club (5.) gegen V. F. B. Taucha (2.) 3 : 2, Wacker (6.)—Sport freunde (6.) 4 :2, Wacker (7.)—Sportfreunde (7.) 10 : 2, Sportfreunde (3.)—Normania (1.) 5:1, Spiel- l»ereinigung (3.) — Verein für Bewegungsspiele Zwenkau (3.) 4 :3, Corso (2.) Pegauer Sport verein (2.) 4 :0, Corso (4.)—Viktoria (4.) 1:2. Rasensport (2.)—Britannia (2.) 7 :0, Rasensport (3 ) gegen Britannia (3.) 3:1, Rasensport (4.)—Bri tannia (4.) 0 : 3, Rasensport nur 8 Mann und vor zeitig abgebrochen, Arminia (3.)—Lipsia (3.) 4 :0, Arminia (4.)—West (4.) 5:0. * Im Zugendspiel schlug Corso (1.)—Tapfer (1.) mit 8 :0. * Die Alten Herren des F.-C. Wacker spielten mit den Alten Herren der Fortuna 0 :0 unentschieden, Rasensport—Tapfer 4 : 2. * Die Mannschaft de» Gauvorstande» unter lag gegen die erste Mannschaft izon Arnu'nia mit 0:5, Halbzeit 0:3. Das Resultat lstitte leicht noch höher ausfaklen können, wenn nicht Hook im Tor besonders gut gewesen wäre. * Leipziger Ballspiel-Club schlägt Chemnitzer Ballspiel-Club 4 : v. (Eigener Drahtberich 1.) Das Spiel war in den ersten zwanzig Minuten offen, dann machte sich das bessere Können der k»v'ro8 -Automobile 6. m. b. tt. ösnlin - 8ivmvn88lac11. VepksukLteüe 3ollü1rensti'288e 4. leokn. vui'esu «lsf 8iemen8-8oliuekvi'1-Hefl<s. I-uxussuRomodilv