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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140311014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914031101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914031101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-11
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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Leipziger Tageblatt. W»U«sl«»I»»!> Freigesprochen. Zu dem Bericht in der Dienstag- Abendausgabe unseres Blattes über die Verhand lung vor der 7. Strafkammer des Landgerichts stellen wir berichtigend fest, das; Frau Hesse nicht zu einer Geldstrafe verurteilt, sondern frei- gesprochen worden ist. un frii En lici di« qer inö das om keil Nä me ein bri des tat lm ein De die fall del Ta des W tlltd, ttookn tiüd, tiüd, »lock,» Pius X als Komponist. Der Papst hat, wie der „Corriere" aus Rom erfährt, eine dem heiligen Joseph geweihte vierstimmige Motette vollendet, deren Text und Komposition von ihm stammen. Ter „Tirso" kann Mitteilen, daß am 19. März, dem Josephstage, diese Motette zum ersten Male aufgc- führt werden wird, und gibt gleichzeitig einige weitere Einzelheiten über sie an. Der Text beginnt mit den Worten „Salve animator Joseph" und hat überhaupt den gleichen Rhythmus des Textes wie „Beni Creator Spiritus", der als Vorbild gedient hat. Was die Komposition angeht, so hat der Papst sie einem der bodeurcndsten Kirchenmusiker Italiens, Lorenzo Perosi, zu: Beurteilung vorgelegt und Perosi soll sich in äußerlt anerkennender Weise darüber geäußert haben. Die bevorstehende Aufführung der Motette soll den Charakter einer Privatoeranstaltung musika lisch-religiösen Inhaltes tragen. Außer den Kuricn- kardinälen werden oin paar bedeutende Prälaten und auch ein paar Fremde der Uraufführung bei wohnen dürfen. Frankfurt a. M, 10. März * Freigesprochen. Durch Urteil der Frankfurter Straikammer ist der frühere Redakteur des „Taunus boten" in Homburg v. d. H. Passauer, jetzt in Eoldap (Ostpreußen!, im W i e d e r a u f n a h m e verfahren von der Anklage der Beleidigung des Fecht lehrers Hops freigesprochen worden, da, wie die Schwurgcrichtsverhandlung gegen Hopf ergeben hatte, die im „Taunusbotcn" im Jahre 1907 gebrachte Rachricht, Hops tei in Untersuchungshaft genommen worden, weil er jen e Frau zu vergiften gesucht hätte, um in den Besitz der Lebensversicherungssumme zu gelangen, sich als wahr herausgestellt hat. Passauer war damals zu 150 Geldstrafe verurteilt worden. klagten Dr. Kundt auf <100 Mark Geldstrafe oder 40 Tage Gefängnis. Tragung der Kosten und Erstattung der dem Verletzten erwachsenen notwendigen Auslagen. Mittwoch. 11. März 1914. viere srau batte ganr Mb liges haar. — Zetttt reicht er beinabe rum Socken. me dei sch« spr tät lick da» der bei s-hi tat ken me Sette 8. Nr. 127. Margen-Nusgsüe. * Ein Eisenbahnunglück durch die Pflichttreue eines Beamten verhütet. Aus Reichenberg, 10. März, wird uns gemeldet: Am Sonnabend abends gegen 9 Uhr kurz vor dem Passieren des Wiener Schncllzuaes ist infolge des anhaltenden Tau- uno Regenwettcrs in dem Lisenbahneinschnitte zwi schen den Stationen Liebenau und Reichenau der Südnorddentschen Verbindungsbahn bei der soge nannten Brandler Mühle eine Felsen mässe von etwa 30 Kubikmeter auf das Geleise adgerollt. Der Absturz wurde von einem Wächter rechtzeitig bemerkt. Der pflichteifrige Be amte rannte dem Wiener Schnellzuge, der jeden Moment heranbrausen mußte, entgegen und brach'e ihn durch Signale mit einer Fackel zum Halten, wodurch ein schweres Unglück ver hütet wurde. Der Zug fuhr in die Station Liebenau zurück. 30 Arbeiter wurden sofort zur Wcgrüumung des Hindernisses entsandt. Der Verkehr tonnte in folge der Beengung der Unfallstclle durch Unisteigen nicht aufrechterhalten werden. Nachts war die Strecke freigemacht und der Verkehr konnte in vollem Umfange wieder ausgenommen werden. Der Wiener Schnellzug und der nachfolgende Prager Personenzug trafen erst gegen 2 Uhr morgens in Reichenberg ein. sehr wahrscheinlich Ter An Vfsttbi'bsobLettrullssa in l»slpri§. 120 m über XX. vsm Tage. * Die Gerechtigkeit. Im neusten Heft des „März" teilt der sozialdemokratische Reichstagsabgeordn^te Dr. Ludwig Frank tMannheim) einige Seiten aus seincm Notizbuch mit und erzählt dabei folgendes Eisenbahnerlebnis: „Ein sonniger Herbsttag! Ich bin auf der Reise nach Berlin. Eine verträumte, mollig-einsame Fahrt! Ich lese, schreibe, rauche Zigaretten. ... In Erfurt sehe ich. daß ein Bahn beo mter unter vielen Verbeugungen einen hoch gewachsenen Mann an meinen Wagen begleitet. — ich höre einen lauten Wortwechsel, und gleich darauf tritt der Schaffner bei mir ein: „Herr Äbjeordneter, duhn Sie mir einen Jefallen! Der Bruder deX Kaiserin is einjestiegcn, und wir haben im ianzen Zug keine freie Abteilung mehr für ihn. Jehon Sie doch — bitte — in das Kapee nebenan. Da sitzen schon zwei andere Herren vom Reichstag." Ich hätte schon vorher gesehen, daß ein paar Zentrumsleute meine Nachbarn waren. In einer rohen Aufwallung von beleidigtem demokratischen Stolze lehne ich ab: ..Ich fahre geradeso gern allein wie der Herzog!" Oder so ähnlich! Gleich darauf ging ich in den Speisewagen. Und als ich nach einer halben Stunde zuuickkom. war ich nicht mehr allein. Die Zentrums kollegen waren zu mir umquartiert worben und grüßten mich treuherzig. Schicksal! Schicksal!" * Die Kohlenfelder der Zeche „Gustav" über schwemmt. Ein Telegramm aus Aschaffenburg, 10. März, berichtet: Der Main ist heute vormittag au» unterirdischem Wege in die Braunkohlen zeche „Gustav" eingetreten und hat die Kohlen- » elder überschwemmt. Der Betrieb ist ge stört Die Brikettsabrikation muß einige Zeit still- aelcgt werden. Die Arbeiter konnten sich retten. Der Sachschaden i st bedeutend. * Arbeitslosendemonstration. Telegraphisch be richtet man aus Frankfurt a. M., 10. März: Heute vormittag fand im Gewerkschaftshaus eine von etwa achthundert Arbeitslosen besuchte Versammlung statt, in der gegen die vom Magistrat der Stadt Frankfurt beschlossene Ein stellung der städtischen Arbeitslosen unterstützung Protest erhoben und be schlossen wurde, heute nachmittag vor dem Beginn der Stadtverordnetensitzung einen Demonstrationszug vor dem Rathause zu veranstalten. Sie beschreibt, wie sie das erreichte. „Vor einiger» Monaten noch machten mir Kopf schuppen und Haarausfall große Sorge" — schreib» Mme Elisabeth Farlane — „ich versuchte so ziemlich alle Haarmittel, die mir zu Ohrei» kamen, abe» keines brachte mir die ersehnte Hilfe, in» Gegenteil mein Zustand verschlimmerte sich immer mehr. Meine Haare waren so dünn geworden, daß mein Kopf stellenweise schon ziemlich kahl erschien: ich glaube, ich würde jetzt kein einziges Haar mehr auf dem Kopfe haben, wäre ich nicht auf ein ganz einfaches Pflanzenrezept aufmerksam gemacht worden. Dieses Rezept übt auf die Haare eine ganz großartige Wirkung aus. Man braucht nur 37 Gramm Alkohol. 00 Gramm Doti-Extrakt und 53 Gramm Rosenwasser zu mischen: alle die^e Sachen kann man in Apotheken und Drogerien bekommen. Nachdem ich das Mittel nur wenige Tage angewandt, hörte schon der Haar ausfall auf, die Schuppen verschwanden völlig, das Haar bekam wieder ein üppigeres, gesunderes Aus sehen. Ich setzte die Anwendung der Mischung for und war erstaunt zu sehen, wie mein Haar wieder wuchs. Jetzt ist es stark und üppig und reicht schon beinahe bis zum Boden. Man tann mich nicht gerade eine bildhübsche Frau nennen, ich glaube aber, daß ich die Komplimente, die man mir über meine äußere Erscheinung »nacht, in der Hauptsache meinem schönen Kopfhaar zu verdanken habe." Anmerkung: Vor Veröffentlichung dieses Artikels wurde das beichriebene Haarrezept zehn Damen und zehn Herren, die mehr oder weniger unter den gleichen oder ähnlichen Störungen des Haarwuchses litten, mit dein Ersuchen übergeben, es dreißig Tage an sich selbst zu probieren. Neun Damen kamen wieder zurück und erbaten eine größere Quantität des Prä parates, das sie dauernd anwenden möchten: ihr Haar sei so hübsch weich und geschmeidig geworden, was das Frisieren sehr erleichtere. Es wurde bc richtet, dan in neun Fällen die Schuppen und der Haarausfall ganz verschwanden. Auch bei den zehn Herren zeigten sich ähnlich gute Wirkungen, alle ver langten ein weiteres Quantum. Nur eine Klage lief ein: e»ne schon ergraute Dame hatte die Lotion gegen Schuppei» angewandt: sie gab wohl zu. daß die Mischung in dieser Hinsicht sich als ganz wirksam erwiesen habe, ihrer Meinung nach müsse sie aber auch die Haarfarbe beeinflussen, denn das ihre sehe so aus, als wolle die ursprüngliche Farbe wiederkehren. Sie aber ziehe doch vor, jetzt grau zu bleiben. Eine genaue Untersuchung stellte denn auch fest, daß einer der Bestandteile — das Doti-Extrakt — eine»» gewissen anregenden Einfluß auf die Farbdrüsen des Haares hat, was mitunter zu dem von der Dame befürchteten Resultat führen kann. ms««« * Dem Ersticken nahe. Aus Reichenberg, 10 März, meldet man uns: In Freiheit wurde die Familie des Gastwirtes und Fleischhauers Herrn Josef Rudlof im Schlafzimmer bewußtlos aufgesunden Der Ofen war zu früh abgesperrt worden und der in der Nacht wehende orkanartige Wind hatte den Gasen den Abzug durch de»» Kamin nicht gestattet. Glück licherweise erreichte Fra»» Rudlof noch die Tür zum Schlafzimmer und rief den in einem Nebenzimmer schlafenden älteren Sobn zur Hilfe, sonst wäre die ganze sechsköpfige Familie erstickt. * Hundert Tage aus einer verlassenen Insel das Leben gefristet. Aus Paris, 10. März, wird tele graphisch gemeldet: Der Postdampfer Roch ambeau brachte gestern den Kapitän des Segelichiffes La Tour d'Auvergne, Ducos, dessen Schiff am 23. Oktbr. v. 2. auf der Fahrt von Tahiti bei den Pal. mersion-Inseln strandete und der dann mit seiner Mannschaft gegen hundert Tage auf einer völlig verlassenen Insel verbracht hatte. Sechzig Tage lebten die Schiffbrüchigen von den Vorräten ihres Schiffes, den Rest der Zeit von Fischen und Kokosnüssen. Erst am 29. Januar d. I würben sie von dem Kreuzer ZölLe ausgenommen, der von Tahiti abgesandt worden war, uin das ver schollene Segelschiff zu suchen. * Zur Verhaftung der Miß Pankhurst wird weiter aus London, 10. März, gemeldet: Nach der Aus sage von Polizeibeamten war die Szene in der St. Andrew Hall in Glasgow bei der Verhaftung der M i ß P a n k h u r st die wildeste. die sie je bei einer «uffragettendemonstralion erlebt haben. Die Polizei besand sich im Nachteil, weil sie die Tribüne zu stürmen hatte, die »nit einem Stacheldraht umgeben war, der geschickt unter einein Blumenarrangement verschwand. Die Frauen verteidigten sich mit allem, was zur Hand war, Stühle und andere Gegenstände wurden auf die Polizisten geschleudert. Diese mußten sich schließlich mit ihren Knütteln verteidigen. Doch nähme»» die Suffragetten den Kampf wütend auf. Zwei weibliche Aerzte behandelten in einem Vorzimmer 20 ve'wundete Frauen. Später wurde ein Sturm a u'f^d ieZentralpolizeistation versucht Auch hier kam es zu einer wilden Szene, als Polizei zu Fuß und zu Pferde die Menge zerstreute. Miß Pankhurst hat bereits den Hungerstreik ausgenommen: sie wird heute nach London gebracht werden. * Unerhörter Vandalismus. Aus London, 10. März meldet ein Drahlbericht: Heute vormittag wurde in der Nationalgaleric die Venus des Velasquez durch einen Schnitt »nit einem kleinen Beil oder einem Messer schwer beschädigt. Die Täterin wurde verhaftet: sie ist eine Anhängerin des Frauen st in» mrecht s. * Das Ende der Chieagoer weiblichen Schutzleute. Aus Chicago wird gemeldet: Die seinerzeit mit so großem Hallo angekündigte weibliche Schutz mannschaft von Chicago hat ein klägliches Fiasko gemacht. Zwanzig weiblichen Schutz- leulen wurde mitgeteilt, daß inan vom 1. April ab ihr^r Dienste nicht mehr benötigte. In teressant sind bie Gründe, die zu der schnelle»» Ab schaffung der „Blauen Weiber" geführt haben. Sie waren ursprünglich in erster Linie dazu engagiert, die Frauen im öffentlichen Verkehr zu schützen, später auch Frauenoerhaftungen vorzunehmen. Die lieben Mitschwestern zu behüten, ging noch an, aber bald stellte sich diesem Auftrag in der Opposition der Bür gerinnen Chicagos ein unerwartetes Hindernis ent gegen: Die Frauen waren nicht damit einverstanden, von weiblichen Schutzleute»» bewacht zu werden. Mit den Fraucnverhaftungen und anderen Dingen war es auch nichts, da die weiblichen Schutzleute bald mit einer sprichwörtlich gewordenen Grobheit Zugriffen. Schließlich verursachte das Eingreifen der Damen immer einen derartigen Menschenauslauf, daß der Verkehr ernste Störungen erlitt. becht unci Sericvt. Königliches Schöffengericht. Leipzig, 10. März. Z Der gefährlichen Körperverletzung war der Nervenarzt Dr. »ned. Wilhelm August Otto Ludwig Kundt aus Rostock vor dem Schöffengerichte an geklagt. Der Verletzte war der Diplomingenieur Dr. phil. Carl Albert Johannes Bieneck aus Stutt gart. Dr. Kundt sowohl als auch Dr. Bieneck sind vei dem Korps Vistgotia in Rostock aktiv gewesen, beide wurde»» auch alte Herren des Korps. Dr. Biencck hat das Band aber, um einer Exllusion zuvorzukommcn. die ihn» infolge von Differenzen crohte, zuiückgegeben. Diese Differenzen haben sich aus einer Dentichrist heraus zu einer scharfen Gegner schaft zwischen Dr. Bieneck, der die Denkschrift ver saßt und an die alte»» Herren der Vistgotia versandt halte, einersclts und Dr. Kundt und drei anderen alten Herren anderer»c»is ent wickelt und schließlich am 28. Juli v. I dazu geführt, baß Dr. Kundt in Begleitung des Staats anwalts Dr. Wmäler aus Rostock, ieines Korps bruders, dei» Dr. Bieneck »n dem Hotelzimmer, »n dem er hier wohnte, aussuchle, ihn ohrfeigte und mit seinem Stocke ihm mehrere Schläge über den Rücken versetzte. Der Geschlagene Hot c»nc blutende Ver letzung an« Hinterkopse, eine Quetschung des Nasen rückens und Striemen auf Schulterblättern und Rücken davongetragen. Nach den» ärztlichen Gutachten »ft eine Fraktur des Nasenbeins am Uedergong in die Stirn s der Verletz e hat heute noch Schmerzen, geklagte Dr. Kundt erklärte sein Auitreten dem Dr. Bieneck gegenüber damit, da>z dieser ihm den Vormur» gemacht habe, er bade bei der Beerdigung eines alten Herrn unrechtmäßigerweise Korpsgclver in Anspruch genommen, und nachher habe Dr Vie- neck ckch »ortgesetzt geweigert, diese»» Vorwurf 'Uruckzunehnien oder m»t der Waffe Genugtuung zu geben Die Auseinanderfetzungen, wegen deren Ehrenratssiizungcn stattsanden und «zoroerungen nicht nur zwischen Dr. Kundt und Dr Bieneck, sondern auch zwischen Dr. Bieneck und drei anderen Herren gewcchielt worden sind, zu dcrei» Austragung cs aber nicht gekonlincn ist, haoen sich hingczogcn bis zu»»» Jul» v. I. Dainals fand ein Kongreg des Kösener S. C. hier statt, der sich auch »nit oer Suspendierung der Vistgotia beschäftigte. Bei dreser Gelegenheit tagte auch em Ehrenrat, oer über eine Forderung des Pro fessors Dr. Reinmöllcr durch Dr. Breneck zu befinde»» hatte, und in dieser Sitzung des Ehrenrats hat Lr. Bieneck den Dr Kundt :als Zeuge»« abgelehnt, und zwar unter fchwer beleidigendei»Aeüßerun.,en. Professor Reinmöller hat Dr. Kundt und Staatsanwalt Dr. Winckler telegraphisch zurückgerusen. die schon nach Berlin abpereist waren, hat ihnen mitgeteilt, wie Dr. Bieneck such geäugelt habe, und daraus »st es zu dem Rentontre im Hotelzimmer gekommen. Dr. Kundt stellte in Abrede, daß er mit dem Vorsatze zu Dr. Bieneck gegangen sei. ihn zn schlagen, aoer als Dr. Bieneck ihn brüsk abgcwiesen habe, er wolle nichts »nit »hn» zu tun haben, da habe ihn die Erregnng übermannt und er .habe Lr. Bieneck erst »nit der Hand in das Gesicht, und als er über einen Eimer gestolpert sei. m»t seinem Spazierstocke geschlagen. Staatsanwalt Dr. Winckler bestritt als Zeuge, daß er gerufen haben soll: „So! Nun ist's genug!", vielmehr habe er seincm Freunde Dr Kundt zugcrufen: „Das gebt aber nicht!", er habe ihm auch dei» Stock leslgehalten und ihn am Zuschläge»« hindern wollen, fei aber zu spät gekommen Daß Dr. Bieneck sie aus den» Zimmer gewiesen habe, hat weder Dr. "Winckler noch der Angeklagte Dr. Kundt gehört. Dr. Biencck behauptete, daß er Dr. Kundt in serner Denkschrift »richt persönlich habe treffen, sondern nur gegen die allzu hohe»» Ausgabe»» im Korps habe demonstriere»» wollen. Als er zum 3 »jährigen Stiftungsfeste oes Korps nach Rostock gekommen sei, habe man ihn voi» der Teilnahme an oer Feier ausgeschlossen. Auf Grund der Beweis aufnahme kam das Schöffengericht zu der Ueber- zcugung, dog Dr. Kundt dem Dr. Biencck den Vor wurf des „Kneifens" gemacht habe und umgekehrt. Ob diese Vorwürfe berechtigt waren, hatte das Ge richt nicht zu uutersuchen. Ein jeder meinte, Grund zu dieser Behauptung zu haben. Es kam dann zu dem Zusammenstoß in» Hotel Es ist nicht voll erwieien, daß Dr. Kundt von vornherein die Ab sicht gehabt hat, gegen Dr. Bieneck tätlich zu werden. Er mag zunächst durch eine persönliche Aus prachc die Angelegenheit zu klaren versucht haben, erst als Dr. Bieneck ihn abwies, ließ er sich zu dem schlage mit der Hand hinreißen, den» die Stockjchläge folgten. Zuungunsten des Angeklagien war zu berück- Nchtigen, daß er wegen Körperverletzung schon be- straft ist, daß er die Ruhe und Selbstbeherrschung, die ihm sein Alter, sein Stand und seine Bildung vorschriebcn, in sehr bedauerlicher Weise hat vermissen lassen. Die Verletzungen wäre»» nicht unerheblich. Durch die Schläge ist der Verlrtzte auch in der schwersten Art und Weise in seiner Ehre ge kränkt worden. Zugunsten wurde in Erwägung ge zogen, daß der Angeklagte durch die langdaucrndei» Streitigkeitei» und alles, was damit zusammenhing, stark gereizt worden ist. Unter Zubilligung mildern der Umstände lautete das Urteil gegen den Angc- 8« »» Hin »»»«ili 9 UI»s. Veli» »,«ii>v»li>l: -f- S.9. »0 7S »m S. Sietm» I«mo«r»lur: -f-ZZ.Z ZSremim« */-ttel»erI»<l». llib« »iS lloeiv» ^N»suo». Telegraphischer Witterungsbericht vom 1». März. >. »d»i«Ir 9 Ut>l 74k, I -f- ist >0. 'M 7 0»>s 737,» > 9.7 iv. i»«I»in. L UHl 7-S.S -f-K.» Iemo»s»liis«»tl«ii» Sigeim,»«« m l0,sii 0v»>>s»lm«>,s: Ist. «-Nes»esl»<il. llid« tloei»l» * 1 ! ' Ueno MM Illl- »!»,«- l»I»s c»N- »,»«»>- li;I»N s>ei>- *»>«- s ,list'» 8-- iii» l.n l»m- »»siiiil «e»ti. eiln»s»ir„«ii>ttti!»«» 8»Im», I NS» ri» .oi-Ii-M ö»<U»ck»s -v r ZSV — —. — KNR UV» selltdAMt»» -1- 4 dk3«ckt, l«mii ro sso-iooo il. — — V »»"»r-Sc'iiucti!«« — —- — 7I0-M0 'schi'i 8ctiönv»l!i — II ,, Sbo-r/u s- 4 - di'licU, EiMttl 470-»7S!i Z»3 Ii«»t>en»»U - - 9 >>', V»»»s, —» b4»-Is79 ».lirquislileli - - 9 besold, miiiiM' — - -II rck'sst,. l m3 -- UM <73-,8«. 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