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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140311014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914031101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914031101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-11
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
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, Mittwoch, N. Mürz idl4. UIV zu, daß er die Bildung der Heiligen Bataillone in Epirus -war nicht verhindert, aber sie auch nicht nntersÄltzt haLe. Das griechische Volk sehe die Not wendigkeit ein. daß seine Interessen in Epirus zurück stehen müssen, und mache die Regierung nicht dafür verantwortlich. Venizelos sagte: Ich hoffe, das, das Volk dieses schwere Opfer tapfer annehinen wird. Auf einen Zwischenruf Theotokis', die Regierung Solle sicheine tatkräftigere Unterstützung seitens ge wisser Mächte sichern, erklärte Venizelos mit er hobener Stimme, Russland trete warm für die Interessen Griechenlands zu allen Zetten ein, besonders aber sei dies während der beiden letzten Kriege geschehen. Venizelos sprach so- oann von der Begründung des albane- jischen Staates und erklärte, dak Albanien irotz der Meinungsverschiedenheiten zwischen Alba nien und Griechenland hinsichtlich der albanesischen Grenze sicher sein könne, bei Griechenland und Serbien aufrichtige Freundschaft zu finden. Uni t Uhr morgens dauerte die Sitzung noch an. Albanien. * Wie aus Janina telegraphisch gemeldet wird, hat Griechenland die weitere Räumung von Epirus eingestellt, um die Anhänger der Unabhängig keitsbewegung nicht 'u Herren jener Gebiete werden ;u lassen. * Die albanische Sprache — Telegrammsprache. Aus Wien, 10. März, wird berichtet: Die Albanische Korrespondenz meldet aus Zara: Das österreichisch, ungarische Handelsministerium hat die albanische spräche als Telcgraminsprache zugclassen. Marokko. * Das Verhältnis von Frankreich zu Spanien. Ein Telegramm meldet aus Madrid: Amtlich wird eine Erklärung der spanischen und der fran zösischen Regierung bekanntgemacht, wonach in Marokko jede der beiden Mächte in der Zone der anderen auf alle sich aus den Kapitulationen er gebenden Rechte und Privilegien verzichtet. Mexiko. * Die Schutzlosigkeit der Ausländer in Mexiko. Aus New Pork, 10. März, wird gemeldet: Im Senat schilderte am Montag der Senator Fall dreiundsechzig Fälle aus Neu-Mexiko, in denen amerikanische Bürger in Mexiko ermordet oder vergewaltigt worden sein «ollen. Diese Fälle stammen aus der Zeit seit dem Januar 1911. Fall gab die Namen, Orte und genauen Daten an und verlangte ein sofortiges Ein schreiten der Vereinigten Staaten in Mexiko. Letzte Depeschen und Fernsprechmeldungen. Kronprinz Georg von Sachsen in Neuburg. Neuburg (a. d. Donau), 10. März. Kurz nach Uhr nachmittags traf der Kronprinz von Lachsen von Ingolstadt tomnrend im Hofauwmobil in der festlich geschmückten Stadt Neuburg em. Als sich der Kraftwagen der Ka» ferne, des 15. Infanterie-Regiments näherte, jpietre die« -Musikkapelle der dort ausgestellten H-hriMompattiK die Kölrigsbymne. Nach dem Abschreiten der Front begab sich der Kronprinz in den Kasernenhof, wo er sich dem ganzen Regiment vorstelltc. Oberst Tutschck drückte in seiner Ansprache seine Freude darüber aus, daß König Ludwig den Kronprinzen Georg von Sachsen » I» suito des Regiments gestellt habe, iiud brachte ein dreifaches Hurra auf den Kron prinzen aus. Dieser erwiderte mit zündenden Sorten, gelobte dem König Ludwig und dem l5. Infanterie-Regiment den Treuschwnr und schloss mit einem Hoch auf König Ludwig III. In licbeuswürdigcr LVeise unterhielt sich der Kronprinz sodann mit den ihm vorgestellten Offizieren, wie Vertretern der Stadt und der Fünszehuer-Vereinigung, über die er das Pro- rektorat übernahm. Nach einem Besuch in dem uahcgelcnen Königl. Hofgestüt Rohrenfeld kehrte Kronprinz Georg gegen 6 Uhr nach Neu burg zurück, wo er an einem Bankett des Ofjizierkorpü tciluahm. Gegen 9 Uhr abends iuhr der Kronprinz im Automobil wieder nach aem Königl. Hofgestüt Rohrenfeld zurück, um dorr zu übernachten. Morgen früh erfolgt im Kraftwagen die Abfahrt nach Ingolstadt und von dort mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge nach Dresden. Vas Zeftmahl -es Verbandes Sächsischer Jn-usirieUer. «Eigener Drahtbericht unserer Dres dener Redaktion.) 1'. Dresden, 10. März. Das Festmahl des Ver bandes Sächsischer Industrieller im Städtischen Ausstellungspalast nahm einen glänzenden Verlauf. Anwesend waren dieseloen Ehrengäste wie in der Versammlung am Nachmittag. Die Reihe dxr Trinksprüche eröffnete der Vorsitzende des Ver bundes, Geh. Kommerzienrat Lehmann, mit einem Hoch auf den Kaiser und den König. Kom merzienrat B e r ck l i n g - Plauen ließ die staatlichen und städtischen Behörden leben. Ministerialdirektor Wirkl. Geh. Rat Dr. Roscher vom Ministe rium des Innern dankte in einer formvollende ten Rede. Er nahm Bezug aus Stresemanns in haltsvolle Ausführungen vom Nachmittag. Aller dings haben wir in Sachsen keine Riesenbetriebe, aber einen gesunden Stamm großer Betriebe. In humoristischer Form erzählte er die Geschichte vom Begründer des Hauses Kaps als Beweis dafür, daß auch heute noch der Handwcrksbursche den Marschall Leipziger Tageblatt. Nr. 127. Morgen-Kusgsve. vette s. stab der Industrie im Tornister trage. Ebenso er- innerte er daran, daß einer der bedeute-adsten Metall industriellen, Eschebach in Dresden, stolz gewesen jet, ein Klempner zu sein und ein Klempner zu bleiben. Weiter erinnerte er an den Spruch im Reichstag, erst das Vaterland und dann die Partei. Dieser Mahnung möchten wir in Sachsen jetzt besonders eingedenk sein, weil im nächsten Jahre uns Landtags- wahlen bevorstünden. Da gelte cs für die bür gerlichen Parteien, sich zu sammeln und gemeinsam zum Besten des Vaterlandes den Kampf aufzunehmcn gegen den Umsturz. Wir hätten vor kurzem in der Lausitz gesehen, daß ein Zusammen halten der bürgerlichen Parteien zum Siege führen könne. Das müsse auch hier der Fall sein. Ge trennt marschieren, aber vereint schlagen, diesen Grundsatz unseres großen Schlachtenlenkers verbürge auch beim Wahlkampfe den Erfolg. Sein Wunsch und der Wunsch der Ne gierung sei, daß dieser vaterländische Sinn bei den bürgerlichen Parteien die Oberhand gewinnen möge. Der vaterländische Sinn, die Liebe Mr Sachsenheimat, sie lebe hoch! Der Direktor im Reichsamt des Innern Müller hebt ebenfalls die glänzende industrielle Entwicklung Sachsens hervor und betont ihre Be deutung für den Weltmarkt. Speziell wies er noch hin auf die Stabilisierung unserer Handelsverhält nisse und versicherte, daß die Reichsleitung stets den Bestand der Handelsverträge mit dem Auslande auf der bisherigen Höhe halten werde. Er leerte fein Glas auf ferneres Blühen und Gedeihen des Verbandes sächsischer Industrieller. Bürgermeister Dr. May Dresden weihte sein Glas der sächsischen Industrie. Kommerzienrat Baumgärtel-Lengefeld als Vertreter der sächsischen Handelskammern begrüßte den Verband im Namen der sächsischen Industrie und feierte das gute Verhältnis der Handelskammern zu dem Verbände. Kommerzienrat Marwitz, der zweite Vorsitzende des Verbandes, weihte sein Glas der sächsischen Industrie. Dann folgte der Präsident des Hansabundes, Riefer. Er hoffte, daß die Negie rung das Gutachten der Industriellen nicht allein hören, sondern auch würdigen werde. Möge sich auch der deutsche Kaufmann seiner Kraft bewußt sein und seine Rechte zu wahren wissen! Möge Deutschland ein moderner Staat werden mit modernen Gedanken! Die Hoffnung Deutschlands beruhe auf der Jugend und auf den Frauen, ihnen galt sein Glas. Kom merzienrat Hebel-Plauen ließ den Präsidenten der Zweiten Ständekammer, Dr. Vogel, leben. Landtags-Präsident Dr. Vogel erwiderte sofort und führte aus, er seist sei hervorgegangen aus dem Jndustriestande, und er erinnere weiter an die könig lichen Kaufleute, die Hanseaten, von denen ein deut scher Reichskanzler gesagt habe, sie seien gewöhnt, Kroßes klein und Kleines groß anzusehen. Ihnen es gleich zu tun, sei die Aufgabe der Führer der sächsischen Industrie. Auf „Gut Glück auf diesem Wege!" weihte er sein Glas dem Verbände sächsischer Industrieller. Professor Harms, der Kieler Na tionalökonom, toastete auf den Syndikus,des Ver bandes. Dr. Stresemann. Dr. März ließ die Presse leben und Dr. Westen berg er brachte sein Glas den Damen. Der Vortrag Trömels in Halle verboten. (Eigener Drahtbericht unseres 1.-Mitarbeiters.) Halle a. S., 10. März. Die Hallesche Polizei hat den Vortrag, deu der frühere Bürgermeister von Usedom, Trömel, über seine Dämmerzustände und seine Erlebnisse in der Fremdenlegion in allen größe ren Städten halten will, verboten. In Halle wollte Trömel feine Tournee beginnen. Aus der reichsländischen Zweiten Kammer. Straßburg, 10. März. In der Zweiten Kammer des elsaß-lothringischen Landtages erklärte Staats sekretär o. Roedern, den Wunsch, ein Programm zu entwickeln, könne er auch heute noch nicht erfüllen, weil das Programm nur aufgebaut werden könne auf Grund der genauen Kenntnis der Verhältnisse. Er unterstreiche die Meinung des Abg. Haus, daß die Verfassung nicht angetastet werden dürfe. Der Abgeordnete habe ferner betont, daß im Lande nur die verfassungsmäßigen Faktoren zu regieren haben. Auch diesen Ausführungen könne er durchaus zu stimmen. Auf bereits erledigte Angelegenheiten ein zugehen, liege für ihn kein Anlaß vor. Er möchte nur auf die Mitteilung des Reichskanzlers ver weisen, daß die Frage der Heranziehung des Militärs der Prüfungunterliege. Er sei übrigens der Meinung, daß in den letzten Jahren von Verfassungsfragen soviel gesprochen worden sei. daß dringende Fragen der Verwaltung hätten in den Hintergrund treten müssen. So sei die Finanzreform eine der wichtigsten Auf gaben. Die Ausführungen des Reichskanzlers im preußischen Herrenhausc könnten nur dahin ver standen werden, daß in großen allgemeinen politischen Fragen, in denen das Rcichsinteresse im Vorder gründe stehe, es zu ernsten Divergenzen nicht kommen könne, daß aber wohl in Fragen der Wirtschafts politik und in einzelnen Perwaltungsfragen Diver genzen möglich seien. Der Staatssekretär schloß: Wir werden gern in er n st er gemeinsamer Vcr - waltungsarbeit mit Ihnen zusammenarbeitcn. Vertagt. Zabern, 10. März. Der Termin, der vor dem hiesigen Landgericht heute für die aus der Ein sperrung in den Panduren keller hcrrührenden Entschädigungsklagen angesetzt war, ist auf den 7. April ve r t a g t worden. Es find etwa fünf zehn Klagen anhängig gemacht worden. Beschlagnahme des Buches «Ein Proletarierleben". (Eigener Drahtbcricht.) Frankfurt a. M., 10. März. Das im „Neuen Frankfurter Verlage" erschienene Buch von Franz Vergg: „Ein Proletarierleben", bearbeitet und herausgegeben von Nikolaus Welter, ist von der Staatsanwaltschaft konfisziert worden. Zugleich ist vom Kriegsministcr Strafantrag wegen Be leidigung eines Regiments 'n Altona und Verächt lichmachung non Staatseinrichtnngen gestellt worden. Die Beschlagnahmung und der Strafantrag beziehen sich auf ein Kapitel, das „Rekrutenerinnerungen" ent hält. Ttndieilreise des englischen Kultusministers in Deutschlnnd. (Eigener Drahtbericht.) München, 10. März. Der auf einer Studienreise in Deutschland befindliche englische Unterrichts minister P c a s e, der seit Montag abend in Mün chen weilt, besichtigte am heutigen Dienstag meh rere Schulen, besonders die gewerblichen Fachschulen, zu deren Studium meistens ausländische Kom missionen nach München kommen. Nachmittag 2 Uhr stattete der Minister dem Arbeiter-Museum in München, das eine mustergültige Ausstellung der Unfallverhütungs-, Gewerbe und Wohlfahrts-Ein richtungen darstellt, einen fast zweistündigen Besuch ab. Der Minister äußerte sich in Worten bester An erkennung über den Inhalt des Museums, vor allem über die Abteilung „Säuglingsernährung" und über die Abteilung „Bekämpfung der Tuberkulose". Auch den Darstellungen über Alkoholmißbrauch und Schulen brachte der Minister die größte Aufmerksam keit entgegen. Von da aus begab er sich nach der Abteilung II des Deutschen Museums, wo u. a. die Gruppe „Wohnungsbau" und „Städtehygiene" unter gebracht sind. Der Minister beabsichtigt, noch mehrere humanitäre Institute zu besuchen und wird sich am Mittwoch abend nach Berlin begeben, um auch dort eine Reihe von Besichtigungen vorzunehmen. Demonstration der Hörer der Wiener Tierarztlichen Hochschule. Wien, 10. März. Die Hörer der Wiener Tierärztlichen Hochschule, die seit langem fordern, daß dieselbe von der militärischen Kompe tenz abgetronnt und gleich anderen Hochschulen dem Unterrichtsministerium unterstellt werde, sowie die bauliche Umgestaltung des Instituts im modernen Sinne verlangen, demonstrierten vor der Schule, durchbrachen «inen Flügel des gesperrten Tores und drangen in die Aula ein, um dort eine Versammlung abzuhaltcn. Da die Hör«r di« Aula nicht freiwillig verlassen wollten, wurde der militärischen Bereitschaft Befehl er teilt, siez u säubern. Angesichts des energischen Vorgehens des Militärs verließen nun die Studenten die Aula. Die Absicht, «inen Demonstrationstzug zum Kriegsministerium zu unternehmen, scheiterte an dem energischen, den Studenten bekanntgegebenen Ent schluß der Polizei, nämlich «inen solchen Zug auf jeden Fall zu verhindern. Bei der Räumung der Aula wurden 12 Verhaftungen durch die Polizei vor genommen. Gegen 12 Uhr mittags war wieder völ lige Ruhe eingetreten. Die Tierärztliche Hochschule ist durch Verfügung des Rektors bis auf weiteres ge sperrt. (Litte Unterredung mit Turkhan Pascha. Wien, 10. März. Das „Fremdenblatt" veröffent licht eine Unterredung mit Turkhan Pascha. Turkhan Pascha erklärte als sein Programm, den Fürsten in jeder Hinsicht nach Kräften ZU unter st ü tz « m , Er wetzdo hestrM j«in. ..auf > wirtschaftlichen! Gebiet» und, dem Eehteta des -Unter- , richtswesens eine rege Tätigkeit zu entfalten, und sei ' überzeugt, es würde gelingen, den albanischen Staat zu konsolidieren, um ihm «ine feste und unantastbare Grundlage zu geben, und Albanien zu einem Pfeiler des Friedens und der Kultur auf dem Balkan zu ge stalten. Trotz mancher Schwierigkeiten, die noch zu überwinden seien, sei er überzeugt, daß ein« zielbe wußte Politik, rastloser Fleiß und unerschütterliche Entschlossenheit die besten Mittel seien, das ge wünschte R«sultat zu erreichen. sen- Der Militäretat jm englischen Unterhaus. London, 10. März. (Unterhaus). Bei der Ein bringung des Militäretats erklärte Kriegs minister Seely: Wir hatten außerhalb Englands 117 000 Mann völlig mobilisiert. Im Heimatlande selbst sind 121 000 sowie 140 000 Reservisten ofort zum Dienst verwendbar. Im Falle einer Mobilisie rung würden wir in sehr kurzer Zeit eine Expe ditionsmacht von 162 000 Mann haben, alles voll ausgerüstet, Leute, Pferde, Geschütze und Munition. Im Falle einer plötzlichen Notlage in Friedenszeiten würden wir, allgemein gesprochen, 00000 Alaun aller Waffengattungen in einigen Stunden bereit haben, um sie irgendwohin zu den. Zur Kabincttskrisis in Italien. Nom, 10 März. In der Deputiertenkammer gab Ministerpräsident Giolitti bekannt, daß das Ka binett in Anbetracht der parlamentarischen Lage das Rücktritt sgesuch in die Hände des Kö nigs gelegt habe, der sich seinen Beschluß Vor behalten Hube. Indessen blieben die Minister in ihren Aemtern zur Erledigung der laufenden Ver- waltungegeschäfte. — Auf Ersuchen Giolittis ver tagte sich darauf die Kammer auf unbestimmte Zeit. — Eine entsprechende Mitteilung machte Giolitti auch im Senat. „Iribuna" meldet. Giolitti habe dem König So m i n o als den für seinen Nachfolger geeigneten Mann bezeichnet. Die portugiesisch-deutsch-englischen Beziehungen. (Eigener Drahtbcricht.) Lissabon, 10. März. In Beantwortung einer Interpellation hinsichtlich der Meldungen über ein englisch-deutsches Abkommen betreffs der portugie sischen Kolonien erklärte in der am Montag abgehal tenen Sitzung des Senats der Ministerpräsident, daß die Beziehungen Portugals zu diesen beiden Mächten gegenwärtig noch bessere seien, als in den letzten Zeiten der Monarchie. Die Regierung habe das größte Vertrauen zu der Freundschaft mit Deutsch land und dem Bündnis mit England, aber st« könne über die schwebenden Verhandlungen keine Auskunjt geben. Rußland rüstet ernstlich? (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Petersburg, 10. März. Die russische Regierung hat durch Vermittlung eines Hamburger Agenten für zwanzig Million«« Mark Schuh le- der für ihre Soldaten bei amerikanischen Firmen bestellt. Gleichzeitig hat das russische Kriegsmini sterium oierzigtausend Dutzend Kalbfelle für Torni ster einer dänischen Firma zur sofortigen Lieferung in Auftrag gegeben. Ministerwechsel in der Türkei. Konstantinopel, 10. März Dschawid Bei, der sich gegenwärtig wegen Anleiheoerhandlungen in Paris aufhält, ist an Stelle Rifaat Beis, der wieder Präsident des Oberrechnungshofeo wird, zum F i n a n z in i n i st e r ernannt worden. Bis zur Rückkehr Dschawid Beis wird Talaar Bei das Finanzportefeuille verwalten. Wie verlautet, wird der Minister der öffentlichen Arbeiten Dichemal Bei mit dem Marineminister Mahmud Pascha das Portefeuille tausck-cn. Die Lag« in Mexiko. Washington, 10. März. Rach einem Bericht, den der Kriegsstkretär von General Blaß, dem Befehls haber d«c amerikanischen Truppen an der mexikani schen Gronge, erhalten hatte, ist die Leiche des in Mexiko umgekommenen Amerikaners Vergara aus dem Grabe auf dem Friedhöfe von Hidalgo von Vergaras eigenen Verwandten und Mexikanern ent fernt worden, die von den Verwandten damit beaus- tragt waren. Nach dem Bericht erklärte Kapitän Sanders, der di« texanischen Grenzkonstabler befehligt, bestimmt, daß kein texanischer Konstabler die Grenze überschritten habe und daß an der Leiche Vergaras kein« Anzeichen von Brandwunden gefunden worden sei«n. Die deutschen Krirgsschise in Argentinien. Buenos Aires, 10. März. Die Festlichkeiten aus Anlaß der Anwesenheit der deutschen Kriegs schiffe nahmen gestern vormittag ihren Fortgang mit einem Ausflug der deutschen Mannschaften nach Quilmes, wohin sie von der dortigen deutschen Brauerei geladen waren. Bei einem Frühstück an Bord d«s Kreuzers „Straßburg", wozu viele argentinische Nkarineoffiziere Einladungen erhalten hatten, sprach Konteradmiral o. Rebeur-Pasch witz auf Argentinien, die argentinische Marine und die deutschen Landsleute, während der Marine minister einen sehr herzlichen Trinkspruch auf Deutschland und die deutsche Marine ausbracht«. Zu dom Empfange, der sich an das Frühstück an schloß, hatten sich besonders viele argentinische Fami lien eingefunden. Gestern abend waren der Konter admiral und die deutschen Offiziere Gäste des öster- reichisch-ungarischen Gesandten. Heute sollt« die „Straßburg" mit dem deutschen Admiral nach Monte video gehen, da jedoch Konteradmiral v. Rebeur- Paschwitz leicht erkrankt ist, ist die Abreise auf- ge schöben worden. Ein Pfarrer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dessau, 10. März. Vor der Hl. Strafkammer des hiesigen Landgerichts hatte sich heute der 53 Jahre alte Pfarrer Paul Haardt aus Wulfen bei Cothcn unter der Anklage zu verantworten, sich an einem sechsjährigen Mädchen unsittlich vergangen zu haben. Die Verhandlung, ^zu der 17 Zeugen geladen waren und die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, endete mit der Verurteilung des Angeklagten zu einem Jahre Gefängnis. Außerdem wurde die sofortige Verhaftung beschlossen. Journalist Alfred Edwards f. Paris, 10. März. Heute nachmittag ist hier der Journalist Alfred Edwards gestorben, der durch die Gründung des „Matin" auf die Gestaltung der gegeinvärtigen französischen Presse einen beträcht lichen Einfluß gewonnen hatte. Edwards ist 57 Jahre alt geworden. Tödlicher Absturz eines englischen Fliegerofsiziers. (Eigener Drahtbericht.) London, 10. März. Der englische Militärflieger Hauptmann Cirril Downer stürzte auf dem Flug platze von Salisbury mit seinem Militär Doppel decker ab. Er war auf der Stelle tot. 7 Personen in den Flammen nmgekommen. Wilna, 1v. März. Heute nacht ist hier ein Holzhaus niedergebrannt. Eine alte Frau und ihre beiden Töchter sowie drei Schülerinnen und «in junger Mann kamen in den Flammen um. Unsere gesteig« Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer I« Seiten, zusammen 48 Leiten inkl. der Beilage: „Die Mode de« Frühjahrs 1N14". Lauptschristleiter: Hr. Bernd. lvestenberser. Verantwortliche Schriltleiter: für Politik Tr. Arno Gunther; für die Dandel»zeitnng Blalther Schindler: jur Leipziger nnc> sächsische Angelegenheiten Will». V. Buttlar; für Kunst und Wissen jchasr Lr. Friedrich Lebrecht i. P. , sär Musik trugen Legnitz; Sport und Spiel Alfred Bert«: «Bericht N chaarleld; jur die Reise», Bäder- nnd Vc>'cpr«;eii.mg Ludwin Meder. — Für den Anzeigenteil Hrinr. Baller. Verlag: Leipjiger Lageblatt. GekUschns; mit beschränkter Lnstung Druck: Mischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. Owe« Loßvll8vdirw- in anorkiinnt znler tzuLlität § Den sämtlioder Asuksitsn reizt disräurek erxedenst an
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