Volltext Seite (XML)
Seite VIII Leipziger Tageblatt. Sonüer»vellage Die Moüe ües /rützjabrs l9l4. kivitzratoilsttsv. Die neuesten liivivratollvUeo kabeo äU^e- moinv Deberrasvdung bezllglied Darbenzusamwen- Stellung und Scdnitt kvrvorgvrukeo. Di» vvrwvn- ioteu Lerätzo, givickviel ob Samt, kloir^>, I'akt, bioites Keidenvnna. Dolz oder Velvet d»m ver- arboitot wurde, -tedev sämtlicd in größtem Kontrast /u der Kart«e de* Kostüms. Kmaragdgrün mit liisckokslila, ^itgvbi mit sattem Ordn, dimboer- tarblg mit Violett, Silborgrau mit Sckwarz und l'ur- purrot, lioseda mit Dkaublau und Silber «md Sckwarz, zu allen Xüancen der reicken Karbvnskala, die siel» dort zeigt. Diese Karlienkreudigkeit delmt sied auck auf Mäntel, .lacken und Delerinvn aus, die als scdützendo lllllle di'»en. Ide Kragen linden meistens sckou auf den Kokullerv iliron .^bscdluü und sind teils pelv- linvnnartig, teils in ^latrosenkragenkorm gekalten. Xur ganz vereinzelt trilkt man gesckweikte, dem Oberkörper anliegende Llodolle, die jedocd unter bald des Ottrtels ebenfalls der Vorliebe kür kaltigo llmküllung der llüfton folgen. ^Ile andern ^lodelio lallen lose, last sackartig, bis auf oder Uber dis liilkten, sind entweder mit Volants oder dicken 1'oll- faltonrüsclien ans sckwerem Seidenband umgeben, dis »uck den neuen -Vermolrand umgrenzen, oder «lem weiten liand wir«I dureb eingelegten Dralit dis « rwünsckto krinolinenartigo Korm verlieben. l.eger und blusig ist gegenwärtig die Dosnng lUr allo lassens und Kleidungsstücke kür die elegante I rau, und noek immer sebeint eine weitere Ile- lonung <le« Lausckigen um die IlUlten bovor- zusteken. ^Va8 6i6 llrlnd86dulimoä6 Xou68 dringt. lleuto spielt der wiedtigo Satz: ,,.Vm guten llan«i- sebud und Sckud erkennt oian die 'Klägerin'' eine größere liollo denn jo z.uvor. Ks ist «leslmll« durck- aus niedt gleiekgUItig, welede Karben die «legante Krau zu den vorsediedenen 'I'oilotten und ttelegon- lieiten wäklt, denn durek sie kann der gute Eindruck ikrer Oesamtorsedeinung ungemein boeinträck'igt werden, wenn sie niedt sorgsam dazu abgestimmt wurden. Der weiße Ilandsekuk, «ler lang» 'Zeit der er klärte Idebling der Frauenwelt war und eigentliek lllr jede l'rägorin einen rgoßen l.uxus l«o- deutet, sokern er sied immer in tadelloser Klardeit präsentieren wollte, ist deute dured den liektgrauen, kelll>raun«-n un«I bejgekarbi- gen Wildlodorkandsokul« stark vrilrängt wor ,Ien. Wo er lUr Konzert und 'l'deater zu kurzen .^ermoln noe-d als Kcklupfliandsckul« getragen wird, da ist er vom Handgelenk bis zum liande von feinster koedsti« kerei <Iurl-I>>>ro«-li« i«, «ine >'eulieit, die nainentlied in wiße» DIac<-IniiuI-c>>uI««-n eine Kostbarkeit bedeutet, die sied niedt jede Krau leisten k:enn. In braunen llandsckudon von der dollsten Ilonigkarbo bis zum tiefsten liostbraun sind solcde in .Xntilopenieder doedmodern, und sedwarzo Ilan«!- >> kudv, sldtener getrag«-», wädlt inan sowolil in Ziegen als aued in Wil<IIi>«I« r. ln Zwirn- und Kcidendandscduden seln int <I« r ^latt gew« bt<- odne .jellwedo V«-rzierung tonangebend zu sein, selbst dio Ziernädte auf d«-m Il.iinlrück« n siml nur vereinzelt in absteedendor Karin- gekalten. .^Is besonllers angenedme Xeulioit wird der woiß- »sideve Halbdandsclluk lllr warme 'lag« von der lVauenwelt begrüßt werd« n, «ler im letzten dalire al« völlig unmml«-rn galt. Daß alles von «len beiden dandsckuken Oesagte aued lllr Zwirndandsckudo zu- trittt, ist «elbstvorständlied, da ja dieses Denie, für weiteste Kreise I>ereclinet, sied imin'-r großer lte>liel>t- lieit erfreute und deskalb der .Voderiedtung stän'Iig liocknung tragen muß. I^a(ckti8(;Ilk(>8tüm^ lind -Iniw. Dom Lackkiscdkostüm «ler neuen Saison daitet ctwms ausgosproeden Keckes und dugendlicliflotte« sari'igen -Vufselilägon. Itevors, Kragen oder Otirtel ausgi-stuttet sein, um die von «ler >lode vorgvsedriv- bene Oeber« instimmung damit dorzustollen. ^VIs bc- sornl« i-s sebiek gilt augonblieklieli der glatte, kuü- tr«-i«- liock, dessen liand sedvinlnir »acl> rocdts um- gvseiilagen uml dort in 10 bis 20 em llöko dured 5 >»is ti Kt«-pi>näl>to sestgedalteu wird. Dio liöcke der Lackkiscdkostüme sind nur ganz vi-r« inzelt seitlied <sl«-r vorn wenig gerakkt. ^n den «m-lsten .tloilollen zeigt sied der liock in glatten liadnen links seitlied und in der kinteren >litto mit j«- einer oder zwei festgesteppteo breiten Kalten aus- <5«>>att.-t. lb-r Vi>rli'-l>o für Knopksedmuek ist au«I« in «dm vereinzelt Itoednung getragen. Drei bis fünf ^us dor Krülijadrü-Kolloktion der Kirma Ilrv Oebrüdvr, DorpziZ, Königsplatz 15. au. Das zi-igen di r vielka« d mit ses>g«-l«undoner lili-ib- endende Vlalro.a-nkragt-n «I«-s .la« ketts, «lie liier ui««l «lort verwendete kurze, farben freudige ^Veste, die idm eing« fügt ist. uml <d-r jugoixl- li.-Ii«! »Hirt« ! in meist re< dt kapriziosi-r .Xnwn'lung. Kn«I«t er dier. vom I!ü«kl-n nm die 'baille g«-I>on«I, unter d« n seitlieden 'paselien. s«> beginnt er dort vorn unter diesen und läbt «lon ltüoken tr«-i. Wo er rings um die 'l'aillo gebt, da sind idm vielfged dio 'I'a^o.den in ruinier oder eckiger Korm angefügt, eine Koudeit, die vielen Anklang sind« >1 w ir«I. da sie «len Debraued «I« rs« Ilx-n gestattet, odne den gut«-» Kitz des dai-k'-tts bei KeberfüHung mit lnlialt zu I>«-«-insIussen. ldi«- zu diesen daeketts g«-liörigon Köeke siii«! ent weder vom gl« ieden Ktoff wi«- jene gefertigt oiler vkillig abstecdeml in der Karbe kariert oder gestreift. Do« d mul.i in diesem Kall«.- «las dackett mit gl' ieli- Ktüek ziemlick grolZ«-, vorwiogvnil runde Kormen zier,-» «lann von» Knie abwärts bis zum Kaum in regelmäßigen Abständen die vordere seitlieko Kalte. Dor lkiekfisoddut trägt ein ganz bestimmtos l.e- >»räge. Ob sodmalor oder seitlied dood autgesedla- gi-in-r Kami, runde Kappe oder 1'rotteur, f»-st inun« r ist «ler Kopf aus Ktoff gefertigt und seitlied oder vorn eine klottv Kropellorsokleike, oin s>aar Koderposon, ein paar Dompons oder Dkan- tasiosodergesteek angebraedt. l-'ür dieses /VIter seln int sied vorläufig «ler in .Xussiedt «tobende größere liunddut mit iriumongarnitur noeb ni«Iit «luri-Iizusetzen. Dag««gen w-er«len oinfaed sekliolitv Kormen mit iängliedem Kopf und ganz sebmalmn liand. mit einfarbigem Keidenband ziom- ii«-d docd uniw undon, j«> dinten und vorn mit einem großen Ibikett vielfarbiger Mitten ansgestattet. Ko z. 8. mit solokvv von Kosen, Vvrgiömvinniodt, lieseda und koinem „Krauonkaar' oder mit Ktiek- mütterekon in vorsediodenvn Kekattierungon. Kigvn- artig wirken dio in glvieker Weise und an denselben Kormen angebrsodten öttscdel von Krüvdten, win zig kleinen rotbäckigen Äpfeln, Dkantaslo- frlledten und rot und kräftig blau gefärbten Kirseden. Kin besonder« klott wirkende« ilodell dieser ^rt be stand »u« dandgenäktor «okwarzor Korm und um den Kopf glatt gelegtem breiten roten Samtband, das je dinten und vorn mit diesen zweifarbigen Kirseden garniert war. ^ls reckt kleidsamer Laok- sisckkut wird jedenfalls bei kortsckroitvnder Saison eins ziemlied klsod godaltene größere Korm viel An klang finden, ^us 1'agal, Dkantasie- oder Strod- borten genädt. erkält er unter dem seitlied oderdinten koekgesedlagenen liand eine reicko, üppige Llllton- garnitur. der sied eine flotte Seidensedleike oder ein sckick angebraektes 'Küllarrangoment ansodließt. Den buntfarbigen gestreikten oder karierten Seiden stoffen ist natürlied bei diesen vaekkiseddilten ein besonders breiter Spielraum xowäkrt. Lloist fällt bei idrer Verwendung jode andere Oarnitur kort. Ilöckstens gesellt sied noek eine zierlieke ^tgraff«' dazu, die das Sckloikengosteck kestkält oder den Ansatz deckt. ÄIo(l6in(> Leim Sekakkon von tloukeiten kür dio seküno Krau Kat auck Krau )lodo die Kinder nickt vergessen. .1», es sekeint, als kabo sie sied ikrer mit besonderer Diebe angenommen, ^n llllteken bringt »io ikneu reizende, kleidsame Kappen in stark kontrastieren den Karbenzusammenstellungon wie Weiß und Dicktblau, ltosa und Saftgrün, liekrot mit Uais- karbig, Ooldgolb mit Violett oder Kouerrot und ond- lick Soliwarz und Weiß. Strod oder Strodborteu werden käst durodweg nur als liand verwendet, so vor allem an einem niodlickvn Sekutendut, dessen breite liänder auf der reckten Seite geknüpft worden. Die Köpfe besteken fast durckweg aus Odikkon, Kamt, Seide oder liloire. besonders kostbar sin«l sie aus golddurekwirkten Stoffen gefertigt. Sekleikon und Länder sind vorwiegend sedottisek. /Di Mumon verwendet man nur kleinste Mütonbuketto oder niedlickv Kruektgostocke, aus Seide bestellend. Dio Kleideken seklieken sieli bezüglicli Karb«i den llüten an. Auffallend ist an iknon, daß käst keines der neuen Modelle olino einen sekottisekon Liv- seklag ist. Zu Ollrteln, ^ukseklägen oder Doppel- röckckon, liüscken, Knöpfen oder Kinsätzon, irgend wo und -wie muß sekottiseko Seide oder Wollstoff Verwendung finden, wenn sie als Kouestos dor Uod«> angesproelien sein wollen. Lemerkonswert ist. daß sowokl das kurzgegürtete kmpirekleid als auck das init überlanger lailio und nur kurzem liock ver- sodene gleickermaken ^nspruck auf Keukeit un<1 inodernst«! Korn« erbebt. Dieses ganz versekiedenv Oürtel- und'l'aillenarrangement ist auck an den so genannten „Künstlerklvidern" zu finden, die als die Sedöpkuug der Krau Llotzgor-van Oeldern deir« kindlickon Körper und dor Debkaktigkeit seiner Le- wogung mit feinstem Verständnis angopaßt sind. Diese künstleriselieir Kinderkleider zeigen eine ganz eigenartige Verarbeitung rosp. Oarnitur. Wo sonst die ^äknadol walten mußte, um getrennte l'eile zu verbinden, liädte zusammenzusekliekon und so ein gefälliges Danzes kerzustollon, da vertrat deren