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Sächsische Volkszeitung : 03.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193101032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-03
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.01.1931
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»rgen, vast flenkchrn«rverA«sflust rein wirr« Ichaftltcher Faktoren ist. Neben der sicher feststell baren, teilweisen wirtschaftlichen Fehlleitung des Kapitals, der Produktion und des Konsums, find politische und soziale Faktoren am Werke ge wesen, die dielen Zustand herbeigeführt haben. Man braucht nur an die Reparationen, die Folgen des Versailler Vertrages, die zahlreichen neuen Grenzen, die Hochfchutz- ,-cc<, di» Ginwandernnasverbo'« und an die zahlreichen sonstigen Maßnahmen des administrativen Protektionismus und Merkantilismus zu denke», um zu verstehen, daß ein Wirtschaftssystem, das, wie das unserige so sehr a»f gegenseitigen Austausch und freien Verkehr von Menschen, Kapital und Waren angewiesen ist, nicht mehr richtig funktionieren kann. Man wird sich nicht wundern dürsen, wenn von allen Seiten, von allen Ländern und Völkern fast systematisch dem fetzigen Wirtschaftssystem feindliche und unbekömmliche Maßnahmen ergriffen wer den, daß dann dieses Wirtschaftssystem eines Tages zu« fammenbrechen muß. Allerdings darf man dann dem System nicht die Schuld für die Katastrophe zumesfen. Hier liegen die tiefsten Ursachen für die gegenwärtige Krise. Welche wirtschaftstechnischen Um stände dann zum Anlaß für den Zusammenbruch wur den, das spielt zwar keine nebensächlichen, aber man möchte fast sage», eine z »fällige Rolle Denn irgendwie und irgendwann neigen die Dinge dazu, wie sie sich seit dem Kriegsende entwickelt haben, zur Katastrophe zu trei ben. Daß man die Entwicklung inAmerika zum Anlaß der Katastrophe wurde, erschwerte ungeheuerlich die Si- ruation. Tenn das ganze wirtschaftliche Schwer- und Uebergewicht der Vereinigten Staa ten in der Weltwirtschaft, das sie seit dem Kriege er kannt haben. »'"Me sich nun mit aller Deutlichkeit gel tend. Je umfassender der Zusammenbruch der amerika nischen Konjunktur wurde und je mehr sich seine Wir kung aus die übrigen Weltwirtschastsmärkte ausdehute, um so schärfer muroen die Rückwirkungen dieser Länder auf die amerikanische Wirtschaft. Die Welt erfuhr also, wie sehr die einzelnen Nolkswirtfäsasten von einander abhängig geworden sind, trotzdem man diesen Zusam menhang immer wieder zu leugnen versuchte, indem man politisckM soziale, wirtschaftspolitische und vor allem aber auch reparationspolilisclze Massnahmen einleitete und durchführte, die jeder wirtschaftlichen Vernunft und Arbeitsteilung Hohn sprachen. Die Meißen o>e,er ttl,uu,cu wirken aber bereits feit vielen Jahren, teilweise seit dem Kr.f?asausbruch. So leb, li-> die Grundlage, den Rahme-- für die allge ¬ mein« wirtschaftliche Entwicklung Der Welt abgeben, zv können st« jedoch nicht ausreichend erklären, warum gerade Amerika zu Ende des Jahres 1929 zum Anlaß einer eklatanten Weltwirtschaftskrise wurden. Hier haben typisch amerikanische Ursachen mitgespielt, die hier nur an gedeutet werden können. Der Nilschlamm der gewaltigen Kavitalzufuhr aus der ganzen Welt nach USA seit dem Kriege hatte die Produktion und damit den Konsum ge waltig angeregt. Steigende Produktionszisfern in Land- wirtsck-ast und Industrie, steigender Außenhandel, stei ge, de Kapitalbildung, steigende Löhne bei regelwidrig gleichbleibenden, sogar sinkenden Preisen bewiesen die außerordentliche Blüte der amerikanischen Wirtschaft, die außer durch die Kapitalzusuhr, durch die gewaltigen Fort« schritte der Technik und der Organisation angeregt und weiter getrieben wurde. Vor allem aber setzte an den Börsen, erleichtert durch die billigen Kredite eine phanta stische jahrelange Spekulation ein, an der sich alle Kreise beteiligten und die allen Kreisen (auch dem Mittel» und Arbeiterstand) mühelos Gewinne verschafste, die weit größer gewesen sein dürsten, als die vergrößerte Kaufkraft durch die Steigerung der Löhne, was man in Deutschland bei der Erwähnung des amerikanischen Lohnwunders leicht vergißt Als es dann aber für die Banken Zeit wurde, die Kredite einzudämmen, verhinderten politische Etilnde lPräsidentschajtswahl) das notwendige Anziehen der Dis kontschrauben. Die Hausse ging weiter vis die Banken zu spät, dann aber um so schärfer eingreifen mußten. Mit dem bekannten Erfolg. Die amerikanische Krise traf nun aber den durch die oben genannten Ur sachen geschrvächteren Gesamtorganismus der Weltwirt schaft, der sich nun nicht mehr genügend zur Wehr setzen konnte und die Weltwirtschaftskrise war da. Selbstver ständlich lagen In fast allen Ländern, die von der ameri- konischen Krise in Mitleidenschaft gezogenen spezifisch nationalen Umstände vor, die die Einflüsse der amerikanischen Entwicklung hemmten oder förderten. In Deutschland trug die amerikanische Krise dazu bei, die bereits seit dem Jahre 1927/28 sich entwickelnde De pression erheblich zu verschärfen. Bei der engen Ver knüpfung der deutschen Wirtschaft mit der Weltwirtschaft, durch seine Industrie, seinen Außenhandel, und durch seine Ablhingigkeit von den ausländischen Kapitalmärkten, konnte und kann die Entwicklung der Konjunktur auf den Weltmärkten nicht ohne tiefe Spuren zu hinterlassen an ihr vorübergehen. Dies zu leugnen mag politischer Pro paganda passen, den Tatsachen entspricht es nicht. Ein weiterer Arikel wird diese Einflüsse, sowie die Enwicklnng der deutschen Wirtschaftskrise im Jahre 1930 in ihren wich tigsten Erundzügen skizzieren. . Treu bleibk die Saar Von Krih Kuhnen, M. R., Saarbrücken Wir haben die Schw Te des Jahres 1930 überschritten und schreiben jetzt 1931. Die Zeiten sind ernst. Deutsch land, unser Vaterland, leidet entsetzlich unter der Weltwirt schaftskrise, die durch die gewaltigen Kriegslasten in un serem Vaterlande verstärkt in Erscheinung tritt. Die starke Verschuldung Deutschlands, daneben der Abfluß deutschen Kapitals ins Ausland, sowie die große Zahl der Arbeits losen lähmen das Wirtschaftsleben in der empfindlichsten Weise Di« Reichsregierung bemüht sich, der Lage Herr zu werden. Der Reichstag erwies sich als unfähig, die Verantwor« tung zu übernehmen, und so mußte sich die Regierung ent schließen. Notverordnungen zu erlassen, die von einschnei dender Bedeutung waren und nicht von ollen Volksschichten als richtig erkannt wurden. Die Negierung hielt sie aber für erforderlich, um Deutschland vor dem Schlimmsten zu vewahren. Die extremen Parteien von links und rechts wollten die Notverordnungen außer Kraft fetzen. Es fand sich aber eine Mehrheit, die diesem verantwortungslosen Treiben ein Ende setzte und über die Anträge von links und rechts zur Tagesordnung überging. Ebenso fielen di« non links und rechts gestellten Mißtrauensanträge des Kabi netts unter den Tisch. Jede Debatte im Reichstag, selbst die über die Unglücke im Bergbau, wurde von links und rechts parteipolitisch ausgenützt. Selbst die Maiebät des Tov«, mußte noch den Parteiinteressen statt der Opfer dienen. Der Reichstag hat sich bis Februar vertagt. Mittlerweile ver« sucht die Reichsregierung unter Ausbietung aller Kräfte, Deutschland vor dem Durcheinander zu vewahren. Mit starker Hand hält Brüning das Steuerrad, um das Staats schiff an den gefährlichen Klippen vorbei zu manöverieren. Kommunisten und Nationalsozialisten versuchen, dem Kanzler das Steuer zu entwinden. Die Wogen des Natio nalismus und Kommunismus gehen höher wie je. Mit Schlagworten und unerfüllbaren Versprechungen wird ge arbeitet, um das arme gequälte Volk hochzupeitschen. Die Mitte, einschließlich Volkspartei, Sozialdemokraten und eine Anzahl kleine vernünftige Gruppen, bemühen sich unter« Führung des Zentrums, die heutige Regierung zu stützen. Wir haben am Neujahrstage nur den einen Wunsch, daß es dem Reichskanzler Dr. Brüning gelingt, das deutsche Volk ans der heutigen Notzeit herauszu führen, einer besseren Zukunft entgegen. Das Zen. trum ist von dem Vertrauen beseelt, daß es gelingt. Dieses liegt auch im Interesse desSaargebietes. Die Saarvcrhandlungcn, wo eine friedliche Lösung nach deutscher Auffassung gesucht werden sollte, sind leider im verflossenen Jahre abgebrochen worden. Kurzsichtige Men schen in Frankreich al-nilien immer nach, daß die Zeit für st« wirke, doch weiß Frankreich am Anfang dieses neuen Jahres selbst nicht, wie die Weltwirtschaftskrise, die ihre Schatten auch bereits nach Frankreich vorauswirft, sich im eigenen Land« auswirkt. Allem Anschein nach kommt die Erkenntnis erst dann, wenn es schon reichlich spät i st. Wir an der Saar wissen ja auch nicht, wie sich die Dinge in der Zukunft entwickeln. Doch das eine wißen wir ganz genau, ob cs in Deutschland aut oder schlecht geht, wir stehen zum Vaterland, zum Deutschen Reich. Wir kennen nur die Rückkehr ins Vater haus, und unser ganzes Sinnen und Trachten gilt diesem Ziel. Die Zeit der A b >t i m m u n a kommt immer näßer. Wir rüsten für diesen Tag. Das Zentrum an der Saar stellt heute, genau wie seit Jahren, alles darauf ein, um diesen Tag der Abstimmung — falls von den Franzosen keine friedliche Lösung gewünscht wird — zu einem glan,vollen zu gestalten. In diesem Sinne wirken und schaffen wir, schaffen die einzelnen Stände, schaffen die verschiedenen Parteien. In diesem Bestreben gibt es nur Einmütigkeit, Volks wohl über Partei interesse. Jungundaltwerden wetteifern, um diesen Tag zu einem Ehrentag für Deutschlandzuge st alten. Und es ist erfreulich, nE gerade die Zentrumsjugend sich in dieser Beziehung betä tigt. Mag deshalb auch das neue Jahr düster vor uns liegen, jung und alt an der Saar setzen ihre Kraft ein für das Zentrum. Die Zentrumspartei wiederum gibt ihr Bestes her, um Deutschland einer besseren Zukunst entgegen« zuführen. In diesem Sinne rin herzliches Glückauf für das so düster herausziehende Jahr 1931. Erfülle jeder an seinem Plötz, wo er steht, seine Pflicht. Erst in der Notzeit zeigt sich die Größe des einzelnen, die, verbunden mit Gleich gesinnten, wirklich Erhabenes schafft. Pessimismus in Paris Paris, 31. Dezember. In seinem Artikel, der der Jahreswende gewidmet ist, zählt der „Temps" die wichtigsten Ereignisse des Jahres aus und gleitet mit einer bemerkenswerten Geschicklichkeit über die Ergebnisse der Abrüstungskonferenz hinweg, indem er sie aus schließlich vom egoistisch-französischen Standpunkt aus deutet. Die deutsch-polnischen Unstimmig« leiten beurteilt das Blatt einzig und allein zu ungunftcn des deutschen Standpunktes. Weiter erinnert das Blatt an die Erklärung Mussolinis über die die Schönheit der Gewehre, Maschinengewehre und Kanonen, eine Erklärung, die den Ein druck erweckt habe, als suche man in Europa eine Mächtegruppe zu bilden, die sich von den „Ketten" der Verträge sreimachen und durch ihre diplomatische Aktion jede aufrichtige Organisie. rung des Friedens im Rahmen einer wahren europäischen Solidarität verhindern wolle. Wenn auch noch keine unmittel bare Gefahr vorlicge, so erheische dieser neue Stand der Dinge um so größere Aufmerksamkeit, als bekanntlich auch Sowjet rußland wegen seiner ernsten innerpolitischcn Schwierigkeiten geneigt sein könnte, alle Mißverständnisse und Unstimmigkei ten auszubcuten. Die russische Wunde an der Flanke Europas bleibe das große Unglück der Gegenwart Solange lie nicht vernarbt sei, werde die Welt auch sernerhin in bedenklicher Unruhe un) Erregung bleiben. Diese Aussichten seien um so besorgniserregender, als sich England wegen seiner inncrpolitischen Schwierigkeiten und der Probleine seines Weltreichs weniger rege seine» wesentlichen europäischen Nolle widme und sich mehr aus sich selbst zurückziche. Die Mitarbeit Großbritanniens sei aber eine Vorbedingung für die Festig»»!, des allgemeinen Friedens. Das Jahr 1936 habe, wohin man auch blicke, der Welt, vom internationalen Standpunkt aus gesehen, nurE n t- täuf ch unge n gebracht, aber die Zukunft bleibe offen. Nichr, sei unwiderruflich verdorben, wenn die Völker den Mut hätten, der gcgcnivärligen Wirklichkeit gerecht zu werden, und wenn die ihrer Verantwortung bewußten Negierungen vollauf ihre Pflicht der Wachsamkeit erfüllen, die der Selbsterhaltungstrieb und die Vernunft ihnen nm Europas willen auferlege. Schacht über Killer »Hltter hat von Polltlk kein« Ahnung." Eine Berliner Zeitung hat auf Weihnachten «ine Rund« fvcwe veranstaltet, wie die einzelnen Politiker über die Zu« Ziehung der Nationalsozialisten zur Reichsregierung denken Am meisten beachtet wurde die Antwort des Generals Eeeckt, der ein schöne» militärisches Bild auf die Politik falsch ai.ivandte. Secckt verglich die von ihm gewünschte Negierung mit einem Keil, „dessen stählerne Spitze sie Vernunft ist, die von der Macht vorwärts getrieben wird gegen die Wand wirtschaftlicher Hemmnisse und äußerer Feindschaft". Be> dein Stoß diese» Keiles werden Späne stiegen, das ist unvermeidlich. Das iverüen die Feigen sein und die Lauen und die Undeutscl)en, die Formalisten und die Bürokraten, und es wird nicht schade um sie sein." Ganz schön, wenn Sceckt nur nicht vergessen hätte, dos Bild zu deuten. Soll Hitler die Bernunst liefern oder die Macht? Dr. Schacht wiederholt bei dieser Gelegenheit seine Aeußerung, die er aus der Tagung des Wirtschastebeirats, der Bayrischen Volkspartei gemacht hat. Bei dieser Gelegenheit weisen wir darauf hin, daß Schacht beim Mittagessen im engeren Kreise noch einige Ausführungen über Hitler gemacht hat. die nunmehr in einer Beilage der Zeitschrift „Der Deutsche Süden" (Nr. 12) wicdcvgcgeben iverdcn. Einige Redner hatten zu ver stehen gegelien, daß sie nicht mit jeder Einzelheit der öffentlichen Rede Sel-achts einverstanden seien. In der Erwiderung darauf sagte Schacht: „Man kann mir auch verübeln, daß ich sagte, man könne mit genau so viel Recht gegenüber den 20 Prozent Rechtsstehen den betonen, ohne sie nicht regieren zu können, wie den Sozial demokraten gegenüber. Das bedeutet nicht, daß ich Pro paganda sürHitler machen möchte Es bedeutet nur, daß wir uns in der Politik von einseitigen Einstellungen sr«Imack>e» müssen. Es ist ebenso möglich, gegen Hitler wie gegen die So zialdemokratie zu regieren. Es ist selbstverständlich auch mög. lich. gegen alle beide zu regieren, wenn man die notwendige Majorität gewinnt. Darauf kommt es an: Man soll Strß- m unge u richtig einschätzen, nicht politische Führer allein. Daß das zufällig Herr Hiller ist, liegt daran, daß cs keinem anderen eingefallen ist, diese Bewegung aufzusangen; ich fürchte, es haben auch wenige es gesehen. Wenn wir gewußt hätten, daß diese Strömungen so erstarken würden, dann hätten wir uns ent sprechend zu unseren Nachbarparteien eingestellt und die B«. ivegung aufzusangen versucht. Genau so wie ich es versucht l>abe im November 1918, als ich mit einigen Männern zusammen die Demokratische Partei gründet«. Nicht habe ick es getan, weil ick dies als den alleiuleligmacheudeu Weg ansah, sondern weil ich glaubte, daß in diesem Augenblick alles daraus an. komme, möglichst viele an der bürgerlichen Linie scstzuhalten. Das ivar die einzige Frage, die mich seinerzeit interessierte. Wir haben in Deutschland etwas oanz Neues. Wir haben zum erstenmal wieder einen bewußten Willen, der sich gegen die aukenpoliliscl-en Bindungen wendet mit dem Ziel, den natio- nalen Willen der Selbstverteidigung zur Geltung zu bringen. lDieser Wille ist absolut nicht neu! D Redl Wer diesen Willen mißachiet, der gibt dieses Land uud dieses Volk auf und das ist alles, was ich habe sagen wollen. Ich bin überzeugt, daß wir diesen nationalen Willen nicht bloß in den Leu- ten umHItler hoben. Hitler hat von Politik keine Wunnig. 7>n Amerika habe Ich ihn ko geschildert, wie wen,, «r eine Art Apostel zu sein glaubt. Hitler Ist kein politischer Führer, aber die Massen hinter ihm mit ihrem dumpfen Drange '.ur Eelbst- behauviuna im Nate der Völker, die Lebensraum wollen, um die geht es. Wir wissen hier, daß unser Glaube und der Wille zur nationalen Selbstbehauptung gegen alle Feinde sich w'e früher immer nieder durchsetzen wird. Tas kann nur vorübergehend verdunkelt werden." Neujahrsnacht in Berlin 2 Tote, 883 Zwangsgestellungen. Berlin, 2. Januar. In der Nenjahrsnacht sind in Berlin insgesamt 383 Personen von der Polizei zwangsgestellt worden. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um großen Unfug, Schlägereien, Körperverletzungen, Beleidigungen, Hausfriedens- druck, Sachbeschädigung. Trunkenheit und Zwischenfälle politi- fck)cr Natur. Bedauerlicherweise find auch zwei Todesopfer zu verzeichnen. Bei einer Schießerei gegen 1 Uhr morgens am Prenzlauer Berg im Nordosten Berlins wurden der 23jährige Willi Schneider durch Bauchschuß und der 29jährige Bank' beamte Gras durch Kopfsteckschutz schwer verletzt. Sie wurden nach dem Krankenhaus am Friedrichshain gebracht, wo beide nach kurzer Zeit starben. Hirschberg i Schl., 2. Januar. In der Silvesternacht ver suchte eine Anzahl Kommunisten das Standquartier der hie sigen Nationalsozialisten, aus dem eine große Hitlersahne her ausgehängt war, zu stürmen. Die Polizei mußte mehrmals mit dem Gummiknüppel eingreiscn, um die Ordnung wiederherzu stellen. Ernstere Verletzungen sind nicht vorgekommen. Teilstreit im Ruhrbergbau Essen, 2. Januar Auf einer ganzen An,M;l von Zeche» Im Ruhrgebiet kam es heute früh unter dem Druck von Arbeits losen. die die Zcchcntore besetzt hatten, zu wilden Streiks. Während auf einzelnen Zecheiu nur ein Teil der Belegschaft nicht eingcfahren ist, ruht aus anderen Zeck)en des Bezirkes die Arbeit vollständig. Smveit sich bis jetzt seststellen lassen konnte, werden von diesem Streik etwa 20 Zechen des Ruhrbergbauee betroffen. Lohnsenkung in der Wuppertaler Textilindustrie Wuppertal, 2. Januar. Der staatliche Schlichtungsausschutz fällte unter dem Vorsitz des Beigeordneten Vragard einen Schiedsspruch, der eine Senkung der Löhne in dec Wup pertaler Textilindustrie um 7 Prozent vorsicht. Gieick). -eilig wird eine Anzahl Branchcniarifc für die Liislricrer, Gum miband Wirker sowie auch in der Kunstscidenindustric gekürzt oder gestc,ck>en. Der Schiedsspruch tritt am 16. d. M m Krast und schasst ein« Regelung bis zum 16. Juli d. I. Er gilt sur mehr als 46 000 Arbeiter. * Relckjskanzler Dr. Brüning hat am Freitag in Begleitung des deutschen Gesandien in Bern, Dr. Müller, Badenweiler ver lassen und begibt sich nach Freiburg, um von da aus im Lause des Tages die Rückfahrt nach Berlin anzulrctsn. * Präsident Hoover hat am 1. Januar im Weitzcn Hans 6-129 Neuiahrsgralulanten die Hand schütteln müssen. * Die TurkeslamSlblrisck)« Eisenbahn hat am 1. Januar ein Jahr vor Ablauf der festgesetzten Frist, ihren Betrieb eröffnet. * In dem Befinde,, Marschall Iosfres ist seit Donnerstag vormittag keine Aenderung eingetrcten Der Kranke IM das Bewusstsein nicht nneder erlangt. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. An Stärk abnehmend« Winde ver- änderlichcr Richtung. Vorübergehend Bcwölkungsabnahme. Temperalurve-Hältnisse ivenig geändert, aber nachts bet Aus klaren stärk, r. Abkühlung. Höchstens nur anfänglich Nieder schläge
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