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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140113016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-13
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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ISIL des len kler »em den en- >at. der eben >ner, ge- e in aus- iner ffen Da lrte. gen ten. mft n. Hieran inderstückes rd Gertrud re spielten nhalt des r erschien nMesenden men durch verlaufene i. Bemerkt bola stark ie nächst- erten Bei- rte en- ag ihr > ier in m- in n- hr er er am Otto nutlich / ist 1,W Äugen, anzug, schuhe. ninal- en? In raße am in gelb- lufschrift s" trug, st später n. Von gefüllte fehlten c etwas Wagen >er Kri- 1 a. M. , 1,70 m gezogen haben Augen, nd voll- Anzug, lmlege- cümpfe. son des machen I Mit- » allseitig 1914 der n einigen »chschlage- Zeitungs- geworden tliche Er- lte lstotiz- ihabetisch er Firma rmoglicht reffenden auch der r. Aus eitungen ataloges, ne zuteil »d bei Pelz- ». ein ohne futter, smuff münze gefüt- suchs- Muff ckchen, nitur. jedem fellen irder- r, zu itchen mit rden. »rückt :gten auch sind, Hern lchen sigen Tagebimu Nr. 21. Morgen-Nusgave. Sette 9. Regierungspräsident Drews aus Köslin und Geh. Baurat Wilhelms haben sich nach Rügenwalde be geben, um von dort Damterort zu erreichen. Die Damkerorter Einwohner befinden sich noch immer in dem Hause auf der Düne. Es geht ihnen jetzt Verhältnis mätzig gut. Unmittelbare Gefahr liegt augenblicklich nicht mehr vor. Hochwasser wird, wie wir ebenfalls bereits ausführlich in der gestrigen Abendausgabe unseres Blattes mitteilten, aus den verschiedensten Gegenden gemeldet: Sigmaringen, 12. Januar. Die Donau sowie ihre Nebenflüsse sind sta r k gestiegen. Die Ufer sind überschwemmt. Es herrschen große Kälte und ungemein starker Schneefall. Waldshut, 12. Januar. Auf ausgiebige Rcgenfälle am Freitag und Sonn abend folgte starker Schneefall. Der Rhein ist sta r k gestiegen und droht über seine User zu treten. Marburg, Lahn, 12. Januar. Die Hochwassergefahr für das Lahntal ist geichwunden. Es ist Frostwetter und Schneefall eingetreten. Auch aus Wetzlar wird Schneefall ge meldet. Hamburg, 12. Januar. Von allen Plätzen des Stromgebietes der Elbs wird Kälte und Treibeis gemeldet. lieber Verkehrsstörungen durch Schneewehen liegen folgende Meldungen vor: Petersburg, 12. Januar. Der durch Schneewehen in Unordnung geratene Bahn verkehr ist ausgenommen auf der Nikolaj- und der Warschauer Bahn jetzt wieder herge stellt. Auf den beiden genannten Bahnen dauern jedoch die mehrstündigen Zugvcrspätungcn noch an. Königstein, Taunus, 12. Januar. Das Feldbergobservatorium meldet Schneefall seit heute früh oer 10 Grad Kälte. Karlsruhe, 12. Januar. Hier herrscht klares Frostwetter, nachdem der seit gestern niedergegangene Schneefall nachge lassen hat. Brüx, 12. Januar. Infolge des überaus reichen Schneefalles in den letzten Tagen sind einige Erzgevirgsorte, darunter namentlich die im Brüxer Bezirke liegenden Ortschaften Göhren und Zettl, von tiefem Schnee derart eingehüllt, daß viele Häuslerhütten bis zum Dachfirst eingeschneit sind, und ihnen auch die einfachsten Lebensmittel, vor allem Brot, ausgegangen sind. Sie mutzten in den letzten Tagen bitteren Mangel leiden und waren gezwungen, mit unsäglichen Mühen sich durch den Schnee bis zu den Nachbar gemeinden durchzuarbeitcn, um sich nur notdürftig mit Lebensmittel zu verletzen. Der Weg nach Böh - misch-Einsiedel, von welchem Orte diese Ge birgsbewohner ihre Lebensmittel beziehen, ist wegen der hohen Schneedecke und der oft meterhohen Schnee wehen unpassierbar. NscbriAlen vom Tage. Vulkan-Ausbruch in Japan. Tokio, 12. Januar. Auf der Infel Sakuraschtuia hat sich ei» starker vulkanischer Ausbruch cre.gnet. Tie Stadt »lagoschima sowie die uml t c g en d en Dörfer brennen. * Verzweiflungstat. Am Sonnabend hat einem Telegramm zufolge in Kattowitz die Frau des Polizeisergeanten Kade ihr zweijähriges Kind uns sich selbst erschossen. Kade hatte wegen Untreue seiner Gattin die Scheidung bean tragt. Nach dem Sühnetcrmrn begaben sich beide in ihre gemeinschaftliche Wohnung, wo die Frau die Tat ausführte. Ein hinterlassener Brief gibt Scham über das Vorgefallene als Beweggrund an. * Bom Schicksal verfolgt. Der verheiratete 26jährige Säger Paul Holzapfel in Kötzting wurde plötzlich geisteskrank und tobsüchtig. Als ihn sein Vater beruhigen wollte, griff er diesen an und brachte ihm einer Meldung der ,.M. N. N." zufolge mit einem Messer gefährliche Stiche in den Rücken bei. Ein Bruder ist in der Heilanstalt Deggendorf, wo auch eine Schwester bereits untergebracht war. Ein anderer Bruder erstach sich vor vier Jahre»» beim Militär in einem Anfall von geistiger Störung mit dem Seitengewehr, ein dritter Bruder kam vor meh reren Jahren bei einem Brand in den Flammen um. * Schwerer Unfall eines Automobilomnibusses in London. Ein Motoromnibus, auf dem sich eine zahl reiche Gesellschaft voir Angestellten einer Färberei be fand, die ihn zur Fahrt nach einem Futzballmatch ge mietet hatten, stürzte in London beim Ausbieqen vor einem anderen infolge Schlüpfrigkeit des Holz pflasters um. Sämtliche achtzehn auf dein Verdeck sitzende Personen wurden gegen die Mauer des Earl Percy-Hotels geschleudert und erheblich verletzt. Auch die im Innern befindlichen Passagiere kamen mehr oder weniger schwer zu Schaden. Fünfzehn Männer und sechs Frauen mutzten ins Hoipital geschasst wer den, mehrere von ihnen in bewußtlosem Zustande. * Zur Verhaftung des spanischen Pseudobankiers. Der vor einigen Tagen an Bord oes deutschen Dampfers „Kronprinzessin Cecilie" in Cherbourg verhaftete spanische Pseudo-Bankier Brazza dela Pas qua, hat aufs lebhafteste gegen seine Ver- Haftung protestiert. Er hat zwar eine Anzahl der ihm zur Last gelegten Vergehen eingestanden, be hauptet jedoch, da« er auf ungesetzliche Weise verhaftet worden sei. * Auf der Such« nach einem Betrüger. Die Mar seiller Polizei fahndet augenblicklich auf einen Deutschen, der unter dem Namen AlbertMüller aus Leipzig Betrügereien in verschiedenen Orten Südfrankreichs begangen hat. Müller hat besonders zahlreiche Zimmervermieterinnen mit einem Geld» wechjeltrick geschädigt. * Beim Schlittschuhlaufen ertrunken. Beim Schlitt schuhlaufen an einer polizeilich nicht freigegebenen Stelle brachen in Nürnberg mehrere Personen ein. Zwei Realschüler ertranken. * Im Walde erfroren. Am Sonntag nachmittag ist in Hermsdorf bei Rehefeld der Kunstmaler Werner Hieckmann aus Freiberg neben seiner Stafselei im Walde erfroren aufgefunden worden. Hieckmann hatte am Mittwoch nachmittag noch lm Kurhaus zu Hermsdorf gegessen, war dann in den Wald gegangen und ist dort vermutlich nach einem Unwohlseil» erfroren. * Fünfzig Tausendmarkscheine gestohlen. Aus Saarbrücken, 12. Januar, meldet der Draht: In der vergangenen Nacht wurde ii» die Villa des Ingenieurs Rexroth eingebrochen und 50000 Mark in Tausendmartscheincn enlwcndet. Für die Herbeischaffung des Geldes und Ermittlung der Täter ist eine Belohnung in Höhe von 5 Proz. der wiedererlangten Gelder ausgesetzt worden. * verschüttet. Beim Eisenbahnbau Mei ne rz» Hagen-Olpe lö«en sich in» Tunnel kurz vor Meinerzhagen groge Gesteinsinassen und begruben vier Arbeiter Einer war sofort tot, die übrigen sind schwer verletzt. * Erschossen aufgefunden. Wie uns ein eigener Drahtvericht meldet, wurde in Aschaffen burg am Montagvormittag der Diensttnecht Becker und die Dlenstmagd Schinner erschossen aufge funden. Es handelt sich um einen Doppelselbstinord. * Acht Personen von Wölfen gefressen. Die „Daily Mail" meldet aus Petersburg, da» in der Nähe von Groono acht Ausflügler von einer Schar halbverhungerter Wölfe überfalle»» und auf gefressen woroen seien. Ein Richter, der einem Dieb seinen Pelz schenkt. Ans New ^ori »lnro uns geschrieben: betreu dem Wahlspruck^ „liat zustiria, psreut muuäus" handelte der Friedensrichter Lewis, vor dessen Kammer sich jüngst der des Kleindiebstahls angetlagte James Rice zn verantworten hatte. Jn Ncw?)ork herrscht zurzeit grimmige Kälte, und der Angeklagte, der stcllnngs- und obdachlos war, kam, um sich vor der Külte zu schützen, auf den Gedanken, in irgendeinem Äleidergeschäst eine»» Ueberzieher zu stehlen. Gr kam, nachdem er längere Zeit in den Straßen New Horks umhergeirrt war, auch an einen» Klcidergeschäft vorbei, in dessen Schaufenster schöne warmge- gefütterte Paletots ausgestellt waren. Lange Zeit stand er vor dem Fenster und überlegte, ob er nun seine»» Plan ausführeu solle oder nicht. Aber die Gier nach dem Besitz eines solcher» Kleidungsstückes und die furchtbare Kälte waren stärker als alle Hemmungsvorstellungen. So trat Rice in den Laden ein und verlangte von dem Besitzer eine Auswahl schöner, warmer Ueberzieher. Man legte ihm auch eine ganze Reihe vor, die er insgesamt anprobierte. Nur fiel ihm die Wahl furchtbar schwer, da nach seine»» Begriffen einer immer prächtiger war wie der andere. Endlich hatte er eine»» Ulster gefunden, der in jeder Beziehung seinen Wün schen entsprach. Diesen zog er an und stürmte in rasender Hast aus den» Laden heraus. Zwar nahm der Besitzer sogleich die Verfolgung auf, und ihm schlosse»» sich mehrere Passantei» an, aber es gelang dein Dieb doch, im letzten Augen blick i»» einem der vielen Häuserschlnpfwinkel der East side spurlos unterzutauchen. Nach langen Bemühungen gelang es endlich der Po- lize» ihr» ausfindig zu machen und zu verhaften. Vor dem Richter Lewis im Magistrat-House gab der Angeklagte in beweglichen Worte»» eine Schilderung seines Elends und der Beweggründe, die ihn zu seiuer Tat veranlasste«. Am Schluss seiner Verteidigungsrede befass er die Unver frorenheit, dei» Richter zu bitten, ihm den ge stohlenen Ueberzieher zu lassen, da er keinen Rock auf dem Leibe habe und es im Gefängnis bitter kalt sei. Der ge strenge Richter verfügte in» Grunde über ein sehr weiches Herz. Da der Gerechtigkeit in jedem Fall Genüge werde»» muhte, so verurteilte er den den Dieb zur Gefängrnsstrafc, damit er aber dort vor Kälte sicher sei. schenkte er ihm seine»» eigenen ko st baren Pelz, da der gestohlene Ueberzieher den» Besitzer wieder zurückgestellt werden mußte. Ueber dag verbot de« Berliner Polizeibehörde Wachsbüsten in Korsettgeschäften aus zustellen, äußert sich „Die Jugend" sehr lustig in folgenden Versen: „Air amtlicher Derfügungsstelle Bemerkt man freudig und erfrischt Die sittliche Entrüstunqswelle, Die jetzo über Preußen zischt. Die etwas schlecht gerat'nen Tanten Besah'n im Licht des Helle»» Tags, Was sie am eignen Leib nicht fanden: Gerecht verteiltes Fleisch — nein: Wachs. Da schrieben sie besorgt und schnelle An Herrn von Jagows Polizei, Daß Tantchen in der tiefsten Seele (Und ringsherum) beleidigt sei. Denn solche schlecht verhüllte Büste Erscheint dem Volk als etwas Nett's Und wird zum Quell geheimer Lüste (Nach raschem Ankauf des Korsett's!), Von Jagow tut sogleich das Seine Und ist d«er Meinung zugeneigt, Daß hier in Wachs verderblich scheine, Was man beim Hofball erblich zeigt. So seh'»» wir dieses Mannes Kräfte Im Dienst der Pflicht, die heilig ist; Verhüllend im Korsettgcschäfte — Enthüllend als Privatjurist." ku88»d1i'etsr mit und ohne Inschrift in jeder Größe. -mit MM. lt r. vrtUiee. Viens»»-, IS. 3anv»r »s»< vir Zigeikommisse in Preußen. Dem dent preußischen Landtag zugegangenen Gesetzentwurf über Familienfideikommisse »st ein umfangreiches Material über den Stand und die Entwicklung der Fideikommisse beige geben, aus dem wir nachfolgend die wichtigsten An gaben wiedergeben. Von 34 854 542,3 Hektar Gesamtfläche des Staates Ende 1895 entfielen auf Fi d e i k o m m i s s e 2 212 640,7 Hektar gleich 6,1 Proz.. Ende des Jahres 1912 dagegen von 34 880133,7 Hektar Gesamtfläche 2 449 225,6 Hektar — 7 Proz., also in 17 Jahren eine Steigerung um 326584 ----- 0,9 Proz. Von den Provinzen stehen Schlesien mit 698 107,2 Hektar gebundenen Besitzes — 17,3 Proz. und Brandenburg mit 343 294,6 Hektar — 8,6 Proz. der entsprechenden Gesamtfläche an der Spitze. Prozentual überflügelt freilich Hohenzollern mit 16,5 Proz. Brandenburg, doch handelt es sich bei jenem nur um 18 791,5 Hektar gebundenen Besitzes. Berücksichtigt man die Regie rungsbezirke, so steigt der Prozentsatz gebundenen Besitzes ichon ganz erheblich: an der Sitze stehen hier die Bezirke Oppeln mit 21,7 Proz., Stralsund »nit 21,2 Proz. und Breslau mit 18,0 Proz. Noch höher steigt der Prozentsatz, wenn man die Kreise betrachtet. Nicht weniger als 36 Kreise haben '/» und mehr ge bundenen Besitzes. Es sind das der Landkreis Düssel dorf mit 20,0 Proz., Heilsberg mit 20,1, Flatow mit 20,1, Samter mit 20,2, Münsterberg und Franken stein mit je 20,8, Erätz mit 20,9, Templin mit 22,0, Sagan mit 22,4, Cosel mit 23,5, Freystadt mit 24,7, Pleschen mit 25,0, Sprottau, Rothenburg und Rosen berg in Schlesien »nit je 25,4, Rosenberg in West preußen mit 25,7, Neurode mit 26,2, Sigmaringen mit 27,5, Krotoschil» mit 27,8, Stadtkreis Stralsund mit 28,3, Rügen mit 29,1, Landkreis Ratibor mit 29,9 Proz., der Gesamtfläche des Kreises. Dann kommen mit über 30 Proz.: Schmalkalden mit 32,4, Oldenburg mit 32,6, Stadtkreis Schweidnitz mit 33,8, Waldenburg nnt 33,9, Lublinitz mit 34,9, Hirsch berg mit 35,6, Tost-Gleiwitz mit 39,3, Schildberg mit 39,6; mit über 40 Proz.: Pleß mit 41,8, Oels mit 42,0, Plön mit 45,4, Militsch mit 45,5 und Tarnowitz mit 48,7 und endlich Siegen mit 53,0 Proz. der Gesamtfläche. Was Zahl und Größe der Fideikommisse an langt, so entfallen von der Gesamtzahl von 1277 Fideikommissen 126 auf die Größenklasse unter 100 Hektar, 64 auf die Klasse von 100 bis 200 Hektar, 224 auf 200—500, 261 auf 500—1000, 286 auf 1000 bis 2000, 225 auf 2000—5000, 55 auf 5000—10 000 und 36 auf 10000 Hektar und darüber. Die kleinen Fideikommisse jedoch verschwinden bezüglich des Flächeninhalts gegenüber den großen völlig: die Fideikommisse über 1000 Hektar haben eine Fläche von 2 164 854 Hektar --- 88,4 Proz. der Gesamtfläche der Fideikommisse. Von den Provinzen steht Schlesien sowohl bezüglich der Zahl als auch der Fläche an der Spitze (213 mit 704 511 Hektar^)), dann folgen bezüglich der Zahl Sachsen (141), Bran- k-enburg und Hannover (je 138), bezüglich der Fläche Brandenburg (335 886 Hektar), Pommern (222 801 Hektar), Posen (203 706 Hektar) usw. Was die Inhaber betrifft, so gehörten Ende 1912 25 Fideikommisse Mitglieder»» regiere,»der Häuser, 37 deutschen Standesherren, 29 Angehörigen sonstiger fürstlicher Häuser, 269 Grasen, 664 sonstigen 33 353 Hektar, davon 2986,7 Hektar durch Erweite rung bestehender und 30 366,4 Hektar durch Errich tung neuer Fideikommisse. Dem steht ein Abgang gegenüber von 10 215,9 Hektar (4137,1 Hektar durch Verkleinerung und 6078,8 Hektar durch Auflösung), so daß sich insgesamt für 1911 ein Mehr- zugang von 23137,2 Hektar ergibt. Im Jahre 1912 stellten sich die entsprechenden Zahlen: Zugang 23 265,4 Hektar (4659,3 Hektar durch Erweiterung, 18 606,1 Hektar durch Neuerrichtung), Abgang 9309,7 Hektar (1344,2 Hektar durch Verkleinerung, 7965,5 Hektar durch Auflösung), also insgesamt für 1912 ein Mehrzugang von 13 955,7 Hektar. Leber die Zeit der Entstehung wird mit geteilt: bis 1850 bestanden 510 Fideikommisse. 1851 bis 1860 wurden errichtet 88, 1861—1870 96, 1871 bis 1880 103, 1881—1890 163, 1891-1895 56, 1896 bis 1900 61, 1901—1905 59, 1906—1910 102 und 1911 und 1912 33. Der Unterschied gegen die oben angegebene Zahl erklärt sich durch Abrundung. MslSa-ische preßssimmen über -as Straßburger Urteil. „Der Triumph des Säbelregiments", wie von mehreren Pariser Zeitungen das Straßburger Urteil bezeichnet wird, scheint den reaktionären Par teien in Frankreich zum Vorwand neuer Attacken gegen das Kabinett Caillaux-Barthou dienen zu sol len ... Der „Temps" wiederholt an erster Stelle die Behauptungen, die er schon vor einigen Tagen aus stellte: „Viele Offiziere genieren sich nicht, laut zu verkün den, daß Deuychlaiu» verknöchere, aufgerüttelt werden mü,se. Sie sind der Ansicht, daß das Heer in Luxus e»nschläft, Lurch einen gründtichen Aderlaß wieder neu belebt werden muß. Der Gene ral o. Deimling war's, der eines Tages sagte: „Ich habe es satt, immer umsonst blank zu ziehen!" Ein beträchtlicher Teil der Bürgerschaft denkt ebenso. Der Pangermanismus, der seit langem im höheren Unterricht sein Unwesen treibt, dringt lang sam zum Lolksunterricht durch. Von unten bis hin auf wirft man der Regierung vor, weil sie friedlich ist, die Nation zu lähmen und herabzusetzen. Die Re gierung durch irgendeinen künstlich erzeugten Gewalt st reich zum Handeln zu zwingen Leipziger — in der Art von Zabern — das ist das alldeutsche Programm . . ." Der offiziöse „Petit Parisien" erklärt ebenfalls: „Das ist der T r i u m p h auf der ganzen Linie der absolutistischen Theorie»» und des Säbel regiments. Es mag sein, daß der Reichskanzler selbst, dessen Ansichten bei anderen Gelegenheiten abgetönter waren, als er im Herrenhaus sprach, äußerem Druck nachgab . . . Was wird das Morgen sein? Wie wird pch diese Krise entwickeln, die, wie es scheint, erst »in Anfangsstadium steht?" Im „Echo de Paris" heißt es: „Wer sagte uns doch den Rückgang des Pangerma nismus voraus? Nie hat er einen entscheidenderen Fortschritt gemacht, als mit dieser Billigung seiner schlimmsten Uebergriffe durch den Thronerben, durch den Rechtsspruch im Namen des Königs von Preußen und durch den erste,» Ratgeber des Kaisers (etwas wider Willen). Dieser Ausgang hat eine leider nur zu klare Bedeutung. Wenn in Elsaß-Lothringen die Militärbehörde das Recht har, die Zivilbehörd« auszuschalten, wann es ihr gefällt, gibt es zum Schutze der annektierten Bevölkerung weder Verfassung noch Gesetze mehr. Das ist für die Elsaß-Lothringer eine traurige Feststellung." Das heutige Regierungsblatt „Le Radical" schreibt unter dem Titel „Zweierlei Deutschland": „Wenn diese unverschämte Kaste der Soldateska und Alldeutschen wirklich Deutschland wäre, müßte die größte Unruhe im übrigen Europa herrschen. Glücklicherweise ist dem nicht so. Die gewaltige MehrheitdesdeutschenVolkesi st außer sich und beschämt über diese mittelalterliche Geistes verfassung . . . Manche befürchten, daß die militan- stischen Elemente, um der aus ihnen lastenden Miß billigung zu entgehen, eine Ablenkung durch Auf zwingen eines Krieges suchen werden. Es ist möglich, daß sie das versuchen werden. Aber es ist unwahrscheinlich, daß sie bei einem friedlichen Kaiser und Volk damit Erfolg haben werden . . . Natürlich schätzen wir auch nicht den groben alldeutschen Geist zu gering ein, und gerade wie andere fordern auch wir, daß Frankreich auf seiner Hut sei. Aber Vorgänge wie die von Zabern und Urteile wie die von Straßburg sind gewisse Anzeichen für die Deka denz des preußischen Militarismus. Uebergriffe waren nie ein Zeichen wahrer Stärke, tzuos vnlt xerckors Jupiter dorne« tat." Die bonapartistische „Autoritü" freut sich, daß „der bevorstehende innere Krieg Deutschland teurer zu stehen kommen werde, als die fünf Mil liarden Frankreich gekostet hätten . . ." Von englischen Preßstimmen seien folgende hervorgehoben: „Daily Lhronicle" fragt: „Was wird die Reichstags Mehrheit, die dem kaiserlichen Kanzler ein Mißtrauensvotuin gab, nui» beginnen? Für die deutschen politischen Ver hältnisse ist es bezeichnend, daß niemand im Aus land« erwartet, daß diese Mehrheit irgendetwas Ernstliches unternehmen wird, es sei denn eine neue große Debatte und eine neue unwirksame Resolutio n." Die .rivys" sagen: : , „Ueber d»e gegenwärtige Situation können sich in Deutschland Nur zvv ei politische Parteien von Herzen freuen, nämlich die Anhänger des preu ßischen Junkertums und die wachsende So- zialdemokrati e." „Daily Expreß schreibt: „Was für Folgen sich an das Urteil knüpfen werden, bleibt abzuwarten. Aber der Augenblick ist nicht verheißungsvoll, weder für die Dynastie noch für das Prestige Deutschlands innerhalb und außer halb der deutschen Grenzen." „Daily Mail" äußert sich über „die deutschen Obersten von Gottes Gnaden": „Durch die Beweisaufnahme wie durch die Ur teilsbegründung wird uns klar gemacht, daß die deutschen Offiziere ihre bürgerlichen Mitmenschen als zu einer anderen und unter geordneten Menschenklasse gehörig be trachten. Die letzteren haben offenbar keine Rechte, weder öffentliche noch persönliche, außer denen, die ihnen einzuräumen den Halbgöttern in Uniform be liebt. . . . Die Vorrechte und besonderen Interessen der Offiziere, an denen der Bürgerliche keinen An teil hat, gehören zum Bestand des deutschen Re gierungsprinzips." Wetternachrichten. Wir haben in der gestrigen Abendausgabe unseres Blattes noch einmal ausführlich über die Sturmflut an -er Gftfee berichtet und lassen in Ergänzung unserer gestrigen Meldungen nachiolgende Telegramme folgen: Köslin, 12. Januar. Heute herrscht hier leichter Westwind. Der Sturm ist abgeflaut. Das Dorf Laase ist dem Verkehr wieder erschlossen. Nach Wussecken hinüber kann die vereiste Landstraße benutzt werden. Der See ist bei starkem Frost vollständig zugefroren und ermöglicht den Verkehr. Das Schlimm st e scheint über- standen. Die Bevölkerung faßt wieder Mut. Köslin, 12. Januar. Der Statthalter von Pommern, Prinz Eitel Friedrich, ist mittags 1,20 Uhr mit dem O-Zuge von Berlin hier cingetroffen. Er begab sich in Be gleitung des Landrats v. Eisenhart-Rothe mit der elektrischen Bahn nach Groß,nöllen und von dort mit tels Wagens nach dem Tief. Von Köslin sind fünfzig Mann des Infanterieregiments Nr. 54 nach Nest gefahren, um an der Verbreiterung des ziemlich eng gewordenen Tiefs zu arbeiten. ist eins nuerreickts Losrxiecjusile kür jeäev, an 6esssn zsistixs und körperlich« Lrüits lioks ^.nkorüerunxen xsstslit nsräso. Ls steigert 6ie Lrakt uoä 6>s L^sistnnxstLliixksit des Oesnncleu nn6 diläet lür 6en Xrunksn uo6 (Zeschngcktsu em nnscliütrhsres Liltswittsl 20r ^Vieüersrlanxunx verlorener Lörper- uo6 Xervenkrükte. — Der lebsos^icdtixsts Lestandleii 6er Xerveo, 6ss Lscitkiv, tzelavxt im kiocitin in vollkommenster nn6 voklsckiii eckender Lorm rur Dsirsieknox. /um Lrsst? 6er vertuuuckten ^ervsukrrUt ni>6 ?ur Lrhüliuu^ 6er I-eistno^städixkeil. ist öiocitln unentbehrlich. — Lrhältlich in Apotheken un6 vroxerieo. Lios örosedüre über rationell« Xeii enpffexs nn6 ein Osscdmacksmuster vei-ssv6et kosteokrs' 6is Liocilio-Ludrik, Berlin, 8. 61/136.
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