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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140101019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914010101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914010101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-01
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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LeUe L. Ur. 1. Mor-eu-ttus-ave. Leipziger La-ediatt. vonnerstas. l. Isnusr l9l< vonri Ii«f«rung -um festen Bestandteil der Neujahrszersmo- nten geworden. Die BoraSng« tm Zeughaus, find aber wieder nicht öffentlich. Der Kaiser spricht dort den leitenden Offizieren de» Heere» und der Marine seine Neuiahrswünsche aus und leiht sich in gan-zwang loser Weise in Gespräche mit ihnen ein. Dann gibt er al» oberster Kriegsherr selbst die Parole aus, und der rangälteste General fordert zum Hoch aus den Kaiser auf. Nach Absingen der Nationalhmnne hält der Kaiser Tercle. Die Kommandeure der Leib regimenter erstatten ihre Meldungen, woraus der Kaiser mit den Prinzen die Richmeshalle des Zeug hauses verläßt und ins Schloß zurückkehrt. Diese Neujahrvgratulation der höchsten Militär», der höchsten Staatsbeamten und der gesamten Diplo matie ist gewiß zunächst nichts anderes als ein alter, durch die Sitte und lleb-crliesernng geheiligter Brauch. Wie jedoch Eingeweihte wissen, haben die Neujahrsempfänge beim Deutschen Kaiser trotz der äußerlich rem höfischen Gestaltung auch eine große politische Bedeutung. Denn sie werden seit einigen Jahren zu besonderen Gesprächen. Konfe renzen und Anregungen benutzt, die sich innerhalb der Staatsmaschinerie sonst nicht out anbringcn lassen. Es ist sozusagen der Bittschrirtentag der höchsten Reichs- und Staatsbeamten unter Weglassung des ^Dienstweges". Es ist aber noch mehr. Was da im Plauderton über die Geschehnisse des vergangenen Jahres und über die Aussichten des neuen Jahres besvrocl>ett und beschlossen wird, erfährt die breitere Oeftentlichkeit zwar nicht sofort, doch gibt es auch an der Börie der Politik gewisse Schlußnotierungen und gewisse Anzeichen, von denen man auf neue Strömun. gen und Bewegungen schließen kann. Schon ist von einer zweifellos vorzüglich informierten Seite aus parlamentarischen Kiesten die Vermutung ausae- fprochen worden, daß eine schwere politische Krise hcraufziehe. Man we st daraufhin, in welchem Aufruhr die konservative Partei gegen die Regierung ist, weil diese es zugclassen hat, daß Leutnant von Forstncr die gesetzliche Strafe erhalten hat, und daß im neuen Jahre auch dem Obersten v. Reuter und dem Leutnant Schad der Prozeß gemacht wird. Man ver mutet mit Recht, das Polizeipräsident v. Hagow, der bei Hofe außerordentlich beliebt ist. die F n b - rung de»Ansturmes gegen den Reichs kanzler übernommen hat, und daß hinter dem ..Einge'andt" des Dr. jur. v. Jagow nicht konser vative Wissenschaft, sondern eine sehr praktische Ab sicht militärischer Kreis« steht. Wird Herr v. Beth- mann Hollweg diesem Ansturm gewachsen sein, der viel feiner organisiert und viel gefährlicher ist als das energischste Mißtrauensvotum des Reichstages? Wie wir von einer Seite erfahren, die es un bedingt wissen muß, hat der Reichskanzler be reits Schritte getan, um dem Sturme zu begegnen. Aber Hekt v. Bethmann Hollweg liebt es, solche Verhandlungen derart geheim zu führen, daß seine gewöhnliche Umgebung kaum etwas davon ahnt. Nur die direkt davon betroffenen Persönlich leiten werden ins Vertrauen gczoaen und zu un bedingtem Schweigen verpflichtet. Man weiß also nicht, was -er Reichskanzler beschlossen hat. um die Gefahr der militärischen Neujahrsparole abzv-wenden. Zurück kann er nicht mehr. Hat er doch selbst einst in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" erklärt, daß irgenwelche Absicht einer geistigen oder wirtschaftlichen Reaktion allen maßgebenden Faktoren des Reiches scrnliege. Es bleiben ihm also nur Widerstand und Hamps übrig. Ob er dabei aber nicht unterliegt, das ist die Frage. politische UeberliM Die Auszeichnungen von GrifoUes. Wie in Deutschland, so hat es auch in Frankreich sehr angenehm berührt, daß der Kaiser an die Per sonen, die sich um die Wiederherstellung des Militär attaches von Winterfelot bemüht haben, Auszeichnun- gen verliehen hat. Die Pariser Zeitung „Rl-publique" schließt einen diesen Auszeichnungen gewidmeten Ar tikel mit den Worten: „Tatsachen, wie diese, üben auf die Beziehungen der Bölter einen günstigeren Einfluß aus, als ausgeklügelte, diplomatische Bemühungen. Wir er ¬ blicken in der großherzigen Entschließung de» Kaiser» da» Vorzeichen einer Entspan nung zwischen Frankreich und Deutschland, der von allen Seiten gewiß Dauer gewünscht wird." Dazu bemerkt der „Berl. Ldk.Änz." sichtlich offiziös: „Wenn e» auch durchaus verfehlt wäre, aus dem Vorgang« weitgehende politisch« Konsequenzen zu folgern, so wird von obiger Kundgebung in Deutsch- land gewiß gern Kenntnis genommen werden. Auch hier hat die checkalereskc Art, mit der der kranke deutsche Militörattach« in Frankreich aus- genommen und gepflegt worden ist, und die wett über da» Maß der Üblichen Gastlichkeit hinausging, überall dankbareSympathi«n <rusg«löst." Eia -rutsch-englischer Handelsvertrag! Ein englisches Blatt hat Ausführungen veröffent licht über die Aussichten für das Zuftandetommen eines langfristigen deutsch-englischen Handelsver trages, der im Gegensatz zu dem gegenwälrigen pro- visoriichen Zustand den Warenaustausch zwilchen bei den Ländern auf eine feste Grundlage stellen würde. Man wird in Deutschland gut tun, an diese Aus führungen, deren Quelle und Zweck schwer ersichtlich ist, irgendwelche besonderen Erwartungen nicht zu knüpfen. Denn von Verhandlungen maßgeben der Stellen über einen Handelsvertrag zwischen bei den Ländern ist bisher nichts bekannt geworden. Zur Beurteilung der Frage muß man sich zunächst erinnern, daß seinerzeit England den mit Deu: ch- land abgeschlossenen Handelsvertrag gekündigt hat. um freie Hand für eine Vorzugsbehanbluna zwischen dem Mutterland und Kanada zu haben. Es ist also nicht Deutschlands Schuld, wenn jetzt für die Handels beziehungen mit Großbritannien ein Provisorium be steht, das alle zwei Jahre verlängert werden muß. Wenn in englischen mangebenden Kreisen tatsächlich ein Bedürfnis bestehen sollte, zu einem Handelsver trag mi* Deutschland zu gelangen, so würde man das der uns zweifellos nur mit Freuden begrüßen. Es dürften aber die Handelsvertragsverhandlungen von englischer Seite nicht mit Erwartungen, ein geleitet werden, wie sie in dem Artikel ausg«drückt sind. Die britische Regierung soll danach auf dem Standpunkt stehen, daß es zwischen den Kolonien, die in handelspolitischer Beziehung bekanntlich autonom find, und Deutschland zu einer engeren Verständigung durch ergänzende Verträge kommen könnte, wenn den Kolonien von deutscher Brette ein größeres Entgegen kommen für ihre agrarischen Produkte bezeugt würde. Was darunter zu verstehen ist, läßt sich schwer er kennen. Die agrarischen britischen Kolonien Kanada, Australien, Neuseeland usw. besitzen sämtlich für ihre landwirtschaftlichen Produkte den deutschen Vertrags, tarif, da ihnen alle Vorteile eingcräumt sind, die Deutschland dem meistbegünstigten Lande gewährt. Für Kanada aber ist gerade diese Meistbegünstigung der Anlaß gewesen, daß man dort ein Bedürfnis nach einem eirdgllltigen Handelsvertrag mit Deutschland nicht mehr empfindet. Kanada ist jetzt in der Lage, auch ohne einen solchen seinen Hauptausfubrortikel, den Weizen, von Jahr zu Jahr in steigenden Mengen auf den deutschen Markt zu bringen. Die Weizenaus fuhr nach Deutschland stieg von 169 000 Doppelzentner im Jahre 1010 auf 2,7 Millionen Doppelrentner im Jahre 1912. Und wenn die Statistik für 1913 vor liegt. wird man abermals ein bedeutendes Anwachsen der kanadischen Weizenausfuhr nach Deutschland fest stellen können. Was soll also Deutschland den agrari- schen Kolonien Großbritanniens noch an Entgegen- kommen bieten, um zu einem Handelsvertrag mit diesen und dem Mutterlands zu gelangen? Vor läufig deutet jedenfalls nichts daraus hin. daß in absehbarer Zeit der gegenwärtige provisorische Zu stand in einen endgültigen übergeführt wird. Gortenfreu-en im Januar. Lob der Koniferen. Von F. Zahn, Königlicher Gartenbaudirektor. „Gartenfreuden im Januar?" So mag mancher staunend fragen, „in einer Zeit, wo Eis und Schnee die Erde deckt, und gar viele das warme Zimmer weit mehr lockt als der kalte Garten, den vielleicht ein kräftiger Nordost noch weniger anziehend macht. AZenn es Frühling werden will, wenn leise, linde Lüste wehen, cm ist es Zeit, von Gartenfrenden zu reden, denn dann haben wir begründete Aussicht auf blühende Blumen, auf frisches, junges Grün. Aber der Januar vermag uns nichts zu bieten." Und doch bietet er dem, der sehen kann und mag, ganz eigene Reize, eigene Bilder: hat mancherlei gemein sam mit seinem Nachfolger, dem Februar, teilt sie auch hie und da mit seinem Vorgänger, dem Dezember, so daß wir eigentlich von „Gartenfrenden im Winter" sprechen können. Für den Januar habe ich mir die auch im Winter grünen Gehölze ausgewählt. In keinem Garten sollten sie fehlen. Wenn sie an richtiger Stelle stehen, beben sie sich mit ihrem kräftigen, dunklen Ton, mit ibren festen, charakteristischen Formen scharf ab von den jetzt blattlosen Laubgehölzen. Sie zeigen diese Eigenschaft auch zu jeder anderen Jahreszeit und sind dadurch ein stets sich gleich bleibender, wertvoller Schmuck des Gartens. Dem Gartenteil, in dem sie stehen, geben sie ein besonderes Gepräge, den gefiederten Gästen im Garten einen besseren Schutz und willkommenen Aufenthalt, so daß ihr Platz auch gleichzeitig der gegebene ist für das Dogelfutterhäuschen. Die „richtige Stelle im Garten" ist die, daß aus den im Winter am meisten benutzten Räumen der Blick auf ihrem Grün ruhen kann, daß wir vielleicht auch auf dem Wege zum Eingang des Hauses einigen begegnen, denn der Zugangsrvcg zum Hause wird wohl der im Winter am häufigsten begangen« Gartenweg sein. Wollen wir uns ihrer im Winter freuen, so dürfen nicht Stroh- und andere Schutzhüllen sie decken, die bei einigen weniger winterfesten notwendig sind. Ich nenn« nur die Libanonzeder, die japanische Schirm tann« (8ciackopit>,), die Kryptomcrie, den Kirsch lorbeer, di« Aukuben. Diese halten zwar in be sonder» günstigen Gegenden, z. B. auch in England, auf der Insel Wight ohne Deck« aus, doch bei uns im nördlichen Deutschland nur selten. Winterhart, winterfest muß deshalb di« Losung sein sür den, der auf da» grüne Winterkleid Gewicht legt. Wie kommt die» erst zur Geltung, wenn Schnee den Garten deckt und mit seinem blendenden Weiß di« dunkelgrünen Zweige kontrastieren. Leider Vas -er 1. Januar 1-14 -em Heere Neues bringt. Neber Verbesserungen und Erleichterungen im Heeresdienst, die vom 1. Januar 1914 ab in .straft treten, werden der .Korrespondenz „Heer und Politik" aus militärischen Kreisen folgende Mitteilungen gemacht: Der 1. Januar 1911 bringt dem großen Kreis können wir dieses schöne Bild nicht immer lange ge nießen. Die leichten Flocken des Schnees werden bald zu einer dicksten, schweren Masse und drücken die Zweige herunter, daß sie dem Brechen nahe kommen oder biegen die Lebensbäumc und die ähnlich ge arteten auseinander, besonders wenn durch ein- setzendes Tauwctter oder gar Regen der Schnee noch schwerer wird. Da heißt es dann, um Schaden zu verhüten, den Schnee abschütteln. In die Garten freude mischt sich ein Leid, denn diese Arbeit, die zur Erhaltung unserer immergrünen Lieblinge not wendig ist, zerstört die Wirkung. Hängt Rauhfrost dicht und laug an dem Gezweig, so kann auch dieses Bild dem, der seine Schönheit und Eigenart versteht, Freude und Entzücken bereiten, doch zwingt uns leider der gleich« Grund, die Zweige schnell von ihm zu befreien. Die an Arten und Formen so reichen Koniferen oder Nadelhölzer stellen die bei weitem größere An zahl gegenüber den immergrünen Lanbo.etzölzen. Laubgehölzrn. Einschränkend muß ich für jene jedoch erwähnen, daß einige lsic gleichen dann den Laub- tzölzern) mit Beginn Les Winters die Nadeln ab werfen. Ganz belannt ist dies von der Lärche, we niger, weil seltener in unseren Gärten zu finden, von der Sumpfzypresse, di: im Herbst durch ihre brau nen Nadeln den Anschein erweckt, als sei jie einge- gangvn, und» dem japanischen Gingko, der durch die blattartiq breit ausgebildeten Nadeln, durch seinen Astbau sich in d-en Laubgehölzen sehr stark nähert. Daß dies: für das Wintcrbild uujercs Garten? nicht in Frage kommt, ist wohl selbstverständlich. Der ganze streng architektonische Zug, der die letzten Jahre *m Garten geherrscht hat und noch immer Mode ist, hat vor lauter Taxushecken und Pyramiden und Kugeln die Aufmerksamkeit sehr mit Unrecht von den Koniferen abgelenkt. Was wir durch Schere und Messer erreichen wollcn. die straffe archi tektonische Form, das bieten uns zahlreiche Arten in ihrem natürlichen Wuchs. Wir haben streng ge wachsene Pyramiden bei den Tannen und Fichten; Säulen bei dem gemeinen Wacholder (Junipern, oomvauni») und dem irischen (I. «wnunurüs lnder- ni«a); Kugeln, ohne jedweden Schnitt, natürlich gewachsen bei Tkuf» «xsicserstslis roeurv» nnu«, dem niedrigen abendländischen Lebensbaum mit zurück gebogenen Zweigen. Außer den strengen Pyramiden der Tannen und Fichten Haden wir pyramidalen Wuchs bei den meisten Lebensbäumen (Tknjs) und Lebensbaumzrprcssen (Osiniun^ez-pnns); breit ge lagert, die Zweige dem Boden Licht anschmiegend, sind .lunip»uu> -mkin.i i«-Niii-i-->'ifsssiv und prc^tivln, niedrige Wackoldcrarten. Nehmen wir noch die Kiefer, die im dichten Bestand aufgewachsen uno spä ter freigestellt. aus schlankem Stamm eine Kron« bildet, hinzu, so fehlt uns auch der Hochstamm nicht. Da» Buschwerk «eben uns Eibe und Krummholzkiefer, unserer Heerespflichtigen vielfache Erleichte rungen hinsichtlich der Ableistung ihrer militärischen Dienstpflicht und wird überhaupt für die günstige Weiterentwicklung unseres Heerwesen-, soweit sie GestellungS- piiicht und HeeresersatzgeschLft zur Vorbedingung hat, von weitreichender Bedeutung werden. Zu nächst werden von die'en Zeitpunkt an Vor schriften über dieWehrpflichtderNeichs- angehörigen im Ausland Geltung er langen, die eine wesentliche Erleichterung für sie un Gefolge haben. Jeder im Ausland woh nende Deutsche hat von nun an freie Hand in der Wahl des Zeitpunktes, wann er seiner Dienst pflicht genügen will. Er kann sich bis zum voll endeten vierten Pflichtjahr zurückstellen lassen, er kann aber auch alsbaldige Einstellung außer der Reihenfolge verlangen. Ihre Ueberweisung in den Landsturm kann erfolgen, wenn sie nach Ablauf der vierjährigen Frist nachweisen kön nen, daß eine Ableistung ihrer Dienstpflicht den Verlust ihrer Stellung oder ihres im Ausland« befindlichen Vermögens mit sich bringt. Als zuständige Behörden kommen vom 1. Januar nicht mehr die eürheimischen Ersatzbehöroen in Frage, sondern in den Schutzgebieten die Gou verneure, im Ausland die Konsuln und Ge sandten. Als sehr wesentliche Erleichterung er scheint die Möglichkeit, seiner Dienstpflicht und den erforderlichen Reserveübungen in den Schutz gebieten genügen zu können. Offiziere, Beamte und Mannschaften der Reserve, der Ersakreserve und der Landwehr 1. Aufgebots, die in tue Kolo nien oder ins Ausland gehen wollen, erhalten von nun an einen Urlaub bis zu zwei Jahren unter der Verpflichtung zur Rückkehr im Falle einer Mobilmachung. Eine Verlängerung dieses Urlaubs bis zur Entlassung aus dein Militär verhältnis kann stattfinden, wenn der Betreffende unter Bescheinigung der zuständigen Auslands behörde den Nachweis einer festen Stellung als Kaufmann oder Gewerbetreibender im Auslande führt. Für europäische Länder gilt diese Be stimmung allerdings nur mit Einschränkung. Grundlegende Veränderungen bringt der 1. Januar 1914 auch der bisherigen Handhabung des H eere ser sa tz ge schäft es, das einmal außerordentlich vereinfacht und dessen vielfache Ungerechtigkeiten und Unannehmlichkeiten durch die Neuordnung beseitigt werden. Die Neu regelung erfolgt auf Grund der Novelle vom Reichsnnlitärgesctz vvm erwähnten Dermin an nach folgenden Grundsätzen: Die „Losung" wird nunmehr Wegfällen, unö für die Heranziehung zum Heeresdienst ist nur nachher Grad der Tauglichkeit maßgebend. Nur diese entscheidet noch, nicht mehr der Zufall. Das bringt für alle diejenigen Militärpflichtigen, die nach dem bisherigen Verfahren eine Hohe Los nummer erhielten und als „Ueberzählige" stets der Einberufung bei Bedarf gewärtig sein muß ten, die Beseitigung einer großen Unsicherheit mit sich. Im einzelnen sink über die Ordnung der Militärpflichtigen nach ihrer Tauglichkeit noch keine Bestimmungen getroffen. Es ver lautet, beim Ersatzgeschaft tue Militärtauglichen in zwei Klassen zu sichten. Klasse I, zweifel los Taugliche, sollen voll zur Einstellung ge langen, Klasse II, Leute von geringerer Tauglich keit nur so weit, als es die Erreichung der Re krutenquote und der Handtverkerbedars bei den Spezialwaffen erfordert. Auch der Gang des Ersatzgeschäftes erfährt einschneidende Verbesse rungen in der Richtung, daß z. B. die Zurück stellung von Militärpflichtigen auf Grund häus licher Verhältnisse rin ersten und zweiten Jahr nur noch den Beschluß der ständigen Mitglieder der Ersatzkom Mission erfordert. Außerdem treten für die Zivilvorsitzcnden der Oberersatzkomuiis- sion beim Aushebungsgeschäft beträchtliche Er leichterungen in' der Listenführung ein. Uebrr -le AulHsigkett von Subuchflons kartellen. Eine für «ine wirksame Selbsthilfe des Hand« Werks wichtige Entscheidung hat jetzt das Reichs gericht gefällt, wobei gleichzeitig ausgesprochen wird, daß den Mißständen im Submissionswesen, die sich bi» zur Gemeinschädlichkeit gesteigert Haden, nicht durchgreifend abgeholfen ist. Die Entscheidung be- trifft die Zulässigkeit von Submissions kartellen, wobei es sich darum handelr, ob eine von den Gewerbetreibenden als „Schutzabkommen bezeichnete Vereinbarung gegen die guten Sitten verstößt, nach der bei öffentlichen Verdingungen der schützende Teil sich verpflichtet, eine höhere Preis» forderung zu stellen als der zu schützende, damit dieser unter normalen Verhältnisse den Zuschlag vor den Schützenden erhalte. Das Reichsgericht hat diese Frage verneint, damit im Sinne der Selbst hilfe des ioliden Handwerks gegen die Auswüchse des SudmissionsLefmis entschieden Nachdem in dem Urteil darauf hingewiejcn ist, daß infolge der Unterüetunzen durch Eststeuderpreise die in ihrer gewerbl chen Existenz bedrohten Unternehmer zur Selbsthilfe gegriffen und sogenannte Submissions kartelle gegründet hätten, wirs ausgesührt, daß diese Verhältnisse den verdingenden Gemeinden und den sonstigen Submittenren durchweg be kannt seien, so daß es auf eine Täüichnng nicht abgesehen sei. Aber möge dem sein wie ihm wolle, jedenfalls seien diese der wirt schaftlichen Not und dem Selbsterhaltungstrieb ent sprungenen Schutzvereinigungen iusalaige nicht als sittlich verwerflich anzrstehen als die etwaige Täuschung nicht als ein Mittel benutzt werde, um zum Schaden der Verdingenden unange messene Preise durch',fuetzen. Werde ein Werk nur im Wege der öffentlichen Verdingung vergeben, so bleibe, wie die Verhältnisse sich tatsächlich entwickelt hätten, den Bewerbern nicht viel anderes übrig, als sich vorher über die Preisangebote zu verständigen. Neben dem Streben des Verdingenden, zu möglichst niedrigem Preise die Werkliefer rüg zu erhalten, sei eben auch das des Umernehmcrs nach einem aus kömmlichen Lohn für seine Leitungen zu berück sichtigen. Der Stan- -er Luftsihlfflottrn En-e 1-13. Zurzeit haben nach den jetzt erschienenen Ver öffentlichungen der Luftfahrzeug-Gesellschaft im ganzen 9 Staaten Luftflotten oder doch flugfähige! Luftschiffe aufzuwcisen, deren Zahl 68 betrügt. An der Spitze steht nach wie vor Deutschland mit 22 Luftschiffen. Es folgt Frankreich mit 12 Luftschiffen, Italien und Rußland mit je 11, Oesterreich-Ungarn mit 5, England mit 4, Belgien mit 2, Japan und die Türkei mit je 1 Luftschiff. Die deutsche Luftflotte setzt sich zurzeit aus 9 Z.- Schiffen, 7 N.-Schiffen, 1 M.°Schiff und 5 kleineren Schiffen (Siemens-Slhuckert 1, Suchard, Clouth, Nnthenberg 1 und 2s zusammen. Wenn man die Schiffe auf ihre Verwendbarkeit für militärische Zwecke zählt, so steht Deutschland gleichfalls an der Spitze mit im ganzen 15 Schiffen, die sich aus 3 Parsevalschiffen („P. 1" ist abmontiert), > 6 Z.« Schiffen l.,Z. k" noch nicht abgenommen), 1 M.- Schiff sowie den 3 Schiffen der Dclag und 2 brauch baren Parsevalschiffen in Bitterfeld und Wanne zu sammensetzen. Im Bau befinden sich für die Heeres- und Marineverwaltung 8 »Z."-Schiffe undf 2 „Schütte-Lanz"-Schiffr. Don der französischen Luftflotte find nur etwa 5 als für Kriegszwecke geeignet zu bezeichnen. Besondere Beachtung verdient aber die Zahl und di« Konstruktion der auf den verschiedenen französischen Luftschiffwerftcn im Dau befindlichen großen Luft schiffe. Es sind dies Nicht weniger als 10, und zwar 3 der Firma Astra, die 12 000, 17 000 und 20 000 Kubikmeter fassen sollen, 1 Schiff der Bauart Etablissement dASronautiqu« militaire mit 17 000 Kubikmeter, 1 Element-Bayaro Nr. 7 gleichen Rauminhalts, di« Schiffe Lebaudy Julliot. Nr. 10 und 11 zu 10 000 und 17 000 Kubikmeter, sowie die Zodiakschiffe 14 bis 16 zu 10 000 und 17 000 Kubik meter. Mit diesen Schiffen sollen nach Annahme der Erbauer Geschwindigkeiten von 16- bis 18 Meter- und so haben wir alle Formen, die Vie Laubgehölze uns bieten, und sogar noch mehr, denn solche Kugeln und Pyramiden geben sie uns nicht freiwillig, son dern nur im Zwang der Kultur, des Messers und der Scher«. Daß Lurch reichliche Verwendung von Koniferen im Garten die Erinnerung an den Fried hof wach werde, scheint mir kein stichhaltiger Grund, gänzlich auf sic zu verzichten. Ich will gern zugeben, daß Lebensbäumc und Lebensbaumzypresscn, auch wohl Taxus Friedhofsgedanken in uns auslöscn kön nen, doch sind» es von ihnen nur die allbekannten Arten, und dann darf nicht vergessen werden, daß sie den ihnen zugeschricbenen Friedhofscharakter eigent lich nur auf dem Friedhof selbst tragen, bedingt durch die Umgebung: daß sie diesen verlieren, wenn sie in die lebendigere, freundliche Umgebung des Gartens versetzt werden. Wer trotzdem die Lebensbäume nickt liebt, findet in anderen Koniferen und endlich in den immer grünen Laubtzölzern reichlich Ersatz, um Garten freuden im Januar zu erleben. Es brauchen ja nicht immer Noidmannstannen zu sein, ohne die vor noch nicht langer Zeit ein Garten überhaupt gar nicht denkbar war. Meistens noch dazu an möglichst un passender Stelle. Unpassend einmal, weil die an sich schon nicht überaus große Rasenfläche durch Stellung in der Mitt« unübersichtlich und stark ver kleinert wurde, umpassend auch, weil bei Vermeidung des soeben gerügten Fehlers die Tanne zu nahe am Wege stand, ttc untersten breiten Zweige in diesen hineinwuchsen und — abgeschnitten wurden. Das ist gleichbedeutend mit Barbarei. Wollen wir auf ge ringer Fläche mit dem gleich der Tanne pyramidal aufstrebenden Wuchs eine Wirkung erzielen, so ist kiesa omoriea, die Omoriksrfichte, zu oerwenven. Sie entstammt den Bergen Bulgarien», Serbiens und Bosniens, bildet schmale, fast an die Säulensovm erinnernde Pyramiden und hat dunkelgrüne Nadeln init silberweißen Streifen. Die Zürbelkiefer oder Arve. 1'inus ecinbra, kenntlich an den zu fünf stehen, den Nadeln mit bläulichweitzen Streifen, verdient für unsere Gärten auch mehr Beachtung als Einzel baum auf beschränktem Raum. Ein« wirkungsvolle Gruppe, in der jeder Konifere jedoch der entsprechende Platz gewährt werden muß, ergibt eine Zusammenstellung von einigen gewöhn lichen oder irischen Wacholdern, diesen werden di« schon genannten niedrigen zugesellt, zur Betonung größerer Höhe wählen wir die rote Zeder (Inni p«ru» earginüw-t). Diese Gruppe besteht nur aus Wacholdsrarten, hat durch das verwandtschaftliche Verhältnis aller zueinander eine feste Zusammen gehörigkeit, kann also nicht wahllos zusammengewür felt erscheinen. Wir können sagen, daß die Zusam menstellung nach einem System erfolgt ist, ein« Ord nung ausweift, di« auch vom Laien hevaus-efunden und -«fühlt werden rotrd. Wem vielleicht bei dein Wacholder der Gedanke an die alten knorrigen, vielgestaltigen Gesellen her Heide kommen sollte — und wer die Heid« und ihre Schön heiten recht begriff, dem wird ei kommen —, der mag vielleicht wünschen, daß Heidekraut den Boden deckt. Sein Wunsch läßt sich erfüllen, Venn non dem gewöhn, lichen einheimischen Heidekraut (OaUnna) gibt es winterharte Abarten, deren Anwüchsen sicherer ist, als wenn wir die gewöhnliche Heide als Platten viel leicht legen würden. Die Erd: präparieren wir mit Moor- oder Heideerde. In der Glockeirheide (ürieLl haben wir eine weitere für unseren Zweck passende immergrüne Bodendecke, die im April und Mai mit rosa, roten und weißen Blüten Auge und Herz er freut. Wer das Strenge und Regelmäßige der Formen wie bei Tanne und Fichte nicht liebt, leichteren, locke ren Wuchs vorzieht, der mache einen Versuch mit Len Hemlockstangen, bei denen die Quirlstellung der Aeste unter dem zierlichen überhängenden Gezweig fast ver schwindet. Die kurzen, dich gehenden, dunkelgrünen Nadeln tragen nicht wenig zur Verstärkung des Zier- lichen bei. Der Gefamteindruck gewinnt durch den fast an Lauüholtz erinnernden Bau und die wechselnde Schattierung Heller und dunkler Partien. Wie uns di: Koniferen alle Formen geben, so lassen sie uns auch die ganze Farbenskala des Grüns vom hellsten bis zum dunkelsten durchwandern. Selbst silbergrau und goldgelb fehlt ihnen nicht. Die Silber blautanne mag ich eigentlich gar nicht nennen: sie ist zu belannt und Las Sehnen vieler Gartenbesitzer, genau so wie vor Zeiten die Nordmannstane. Ich schätze sie nur da, wo sie wirklich paßt — in der Stadt, da sie die gute Eigenschaft hat, g«gon Rauch- und Rußschädigungen ziemlich unempfindlich zu sein. Des Taxus, einer für viele Zwecke verwendbaren Konifere, muß ich noch gedenken: aüs Universalgehölz möchte ich ihn bezeichnen. Wir kennen ihn als Baum, dann trägt er zwar schon die Würde des hohen Alters, aber noch immer ungebeugt und aufrecht. Im Park d:s Schlosses Hamptoncourt bei London habe ich ihn in Form des Hochstamms bewundern können und nicht weit davon als immergrün«», dichtes Unterholz, das im tiefen Schatten der Bäume sich äußerst wohl fühlte, und seine Aeste breit über den Boden lagerte. Den Schnitt verträgt er, wie kein zweites Gehölz; Pyramiden, Kugeln, Heckenwände mit Pfeilern und Zogen kann man durch Schnitt «rreichen, sellsst all« möglichen anderen Formen, sogar zu Tierfiguren str ich ihn gebildet. Der Freund des Architekturgartens wird ihn ebensowenig missen mögen, wie der An hänger freier, zwangloser Gartengestaltung. Soviel über die Koniferen, die tm Januar, Im Winter überhaupt, dem Garten Freude und Inhalt -eben. Sekunden man in d Geschwind' Die tt. Schiffe vo kundenmel zu je 121 Geschwind geht der noch 2 kl sind für di sür die N Letztere sc 25 Sekun der russ brauchbar Alle übrij Luftschiffe schwindigk Ungarn will, besitz 2300 Kub lLebaudy) waren, zei umgebaut, in den T schäft übei Aufnahme über „Be Kubikmet« Torres 3' wieder ar schiff, das faßt fow entwickelt. Luftschiff, Im Besitz halbstarr« bzw. 830« beträgt c bleiben n verwaltur meter In! Kubikmet, Deuts« Zu dr Republik ihr Heer . „Heer un < schrieben: t ! Die Rc südamerik nach dem! , nnd ausli ! ojfiziere i gezeichnet' sich neben entschlösse! Dienste < Instruktiv die Arml Steg d< Kricgstur Japan, lalls der viel, und schen Mil letzt man Wit had Heere itzl deutschen weise in < ausgezeick Reformist In Ai! > zrere in in jeder kann, und nur deuts sind. 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