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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110819019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-19
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Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Sonmdrut, I*. MW» wll.crtnqrk ragrdwn. M. 21S. los. 3«ftc»,gg. Leipziger Handelszeitung. RumSnien »ls Suskuhrlsnü. Rumänien stellt neben dem russischen Reiche da bedeutendste Äusfuhrgebiet der Schwarzmeerländer dar. Äon der Natur durch fettes fruchtbares Erd reich begünstigt, spielt es durch seinen Üeberfluß an Getreide im Welthandel eine hervorragende Nolle. Es hat die modernen landwirtschaftlichen Einrich tungen sich dienstbar gemacht und strebt mit eiserner Energie nach Vervollkommnung, wobei auch recht ansehnliche materielle Opfer nicht gescheut werden. Die Regierung hat neuerdings auch die Trocken legung des sumpfigen, während des größten Teiles des Jahres überschwemmten Tieflandes, sich zur Aufgabe gemacht. Durch Aufwendung von Millionen sind sehr bedeutende Flächen für die Landwirtschaft gewonnen, und ihr Ertrag spiegelt sich in den Export ziffern wider. Rumäniens Reichtum liegt demnach in seinem Boden; an zweiter Stelle sind die ausgedehnten Petroleumfelder hcrvorzuheben, deren Ausbeutung bereits bedeutende Dimensionen angenommen hat und Rumänien auch im Handel für Rohöl und die raffinierten Produkte einen hervorragenden Platz sichert. Für den Export kommen an erster Stelle Petroleum und die Nebenprodukte der Raffinierung, sodann Mehl, Kleie und Schnittholz in Betracht. Die natürliche und wichtigste Derkehrsstraße des Landes ist die Donau, und die Häfen Galatz und Braila sind die Brennpunkte des rumänischen Im port- und Exportverkehrs. Als Endstation der be deutendsten Flußschiffahrtsgescllschaften steht Ealatz für den Import des Landes an erster Stelle. Der Umladc- und Transitverkehr ist der bedeutendste in diesem Hafen, der als Umschlagstation für den nach der unteren Donau gravitierenden Uebcrsuhrvertehr Oesterreich-Ungarns ebenfalls von großer Bedeutung ist. Ueber Ealatz wird besonders ein sehr belang reiches Exportgeschäft in Holz abgewickelt, wovon der größte Teil aus der Bukowina und Ungarn (Siebenbürgen) eintrifft. Im vergangenen Jahre wurden durch die Donaumündung bei Sulina ins gesamt 380 564 Tonnen Holz exportiert, wovon 284 240 Tonnen in Ealatz und der Rest in Braila zur Verladung gelangten. Ealatz und Braila sind mit Docks des Staates ausgerüstet, woselbst ße- räumige Silospeicher zur Aufnahme von Getreide und geräumige Magazine zzzr Einlagerung von diversen Kaufmannsgütern zur Verfügung stehen. Zur Entlöschung und Beladung der Dampfer stehen in Ealatz beim Eetrcidetai und in den Docks ins gesamt 14 Anlegestellen zur Verfügung, so daß gleichzeitig ab Kai etwa 20 Dampfer zur Beladung gelangen können. Ealatz ist auch mit einem Trocken dock versehen, woselbst Reparaturen von größerer Bedeutung vorgenommen werden. Der Mittelpunkt des rumänischen Getreidehandels ist Braila, welcher Hafen den wesentlichsten Teil des Exportüberschusses an sich zieht. 90°/, der rumä nischen Exportverlader sind in Braila etabliert, die ihre Einläufe von aus Braila instruierten Ein- iaucsstationen bewerkstelligen. Die durch letztere an gehäuften Stocks werden womöglich in den kleineren. Dvnaustationen der Walachei zu Schleppladungei. gesammelt, welche zur Umladung auf Seedamnfern teils nach Braila und teils rur Donaumündunz nach Sulina dirigiert werden. Die Silospeicher sind mit Elevatorvorrichtung versehen, und auch die Schlepp ware gelangt fast ausschließlich mittels schwimmen der Elevatoren zur Verladung. Man verfügt gegen wärtig auf der Donau über etwa 30 schwimmende Elevatoren, welche teils Privateigentum bilden, reils als Staatseigentum von den Dockverwaltungen in Braila und Galatz administriert werden. Von Braila aus wird auch der große Schlepperpark diri giert, der den sehr bedeutenden Verlehr an Getreide verladungen auf der unteren Donau bis zur Sulina- mündung zu bewerkstelligen hat. Ohne Lokalmarkt und ohne jedes Hinterland dient Sulina nur dem Umladcverkehr, der jedoch dem Verkehr an Getreide verladungen in Braila an Bedeutung kaum nach steht. Im Jahre 1910 wurden durch die Sulina- mündung 3 266 500 Tonnen Getreide zum Export ge bracht, wovon 1533 000 Tonnen in Braila, 1 409000 in Sulina und nur 283 (-00 Tonnen in Ealatz zur Verladung gelangten. Der Rest wurde in Reni, Ismail und Tultschca verladen. Seiner geograpischenLage entsprechend istConstantza für Getreide in erster Linie der Exporthafen der Dobrogea; die von den anderen Landstrichen her kommende Ware kann via Donau bedeutend günstiger zur Verfrachtung gelangen. Constantza kommt für ein belangreicheres Geschäft nur während der Winter saison bei geschlossener Donauschiffahrt in Betracht. Die erst seit zwei Jahren in Constantza im Be trieb befindlichen zwei Getreidemagazine mit je 255 Silospeichern sind zur Aufnahme von je 35 000 Tonnen konstruiert und verfügen über Einrichtungen für Reinigung, Lüftung, Mischung und Ueberführung der Eetreidevorräte. Weitere Magazine mit Silospeichern befinden sich unter Konstruktion. Der Eesamterport an Getreide betrug im vergangenen Jahre via Con- stantza 37054.5 Tonnen. Die Exportverladungen von Petroleum und Neben- Produkten via Donau sind unbedeutend, da staat licherseits alle Erleichterungen für den Weg via Con stantza gewährt werden. Constantza verfügt über einen speziellen Petroleumhafen: die Anlagen für Einlagerung und Verladung des Petroleums und seiner Nebenprodukte bestehen aus einer Station am Ufer mit sechs Gleisen, die sich den Einfahrtslinien der in Constantza ausmiindenden Bahnen anschließen. Zwischen den Gleisen sind Entladungsleitungen an gelegt, die durch biegsame Rohre mit den Aus« laufhähncn der Zisternenwagen verbunden werden können. Man verfügt über vier Leitungen für die vier hauptsächlichen Produkte, wie Benzin, gerenigtes Petroleum, destilliertes Petroleum und für alle Rück stände. Jede Leitung erlaubt die Entladung eines ganzen Zuges und ist mit einem Reservoir mit 700 <; m Fassungsvermögen verbunden. Zur Lage rung der petroleumhaltigen Produtte sind am Hafen 25 Reierooirs von 5000 ebm Fassungsvermögen, für die Rückstände vier Reservoirs vorhanden. Die Ueberleitung des Petroleums in die Schiffe wird durch Pumpen bewerkstelligt. Ls können gleich zeitig an vier Ladeplätzen ebensoviel Dampfer zur Beladung gelangen. Die größten Abnehmer des rumänischen Petro leums und seiner Nebenprodukte sind: Aegypten, Deutschland, Belgien, Holland, Italien und Oester reich. Nach den Ländern der Levante wird ein be sonders schwungvolles Geschäft von Petroleum in Bidons betätigt, indem die größeren Gesellschaften in Alexandrien, Konstantinopel, Saloniki, Smyrna, Jaffa, Beirut usw. ständig größere Depots unter halten. värlen- mnr Ssnürlswelen. tz An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die UlAmonotierungen wie folgt: aproz. Reichs-Anl. SS,25, »pro,. Vortuglefen «8,7», lSMer Nuhischc Anleihe 02,12, Tlirkrnlose 17»,75, Somm.» u. Ti»« sonto-ckiank 117,25—117,50, Tarmstädter Bank 1>7,1S, Teutfche Bank 2N1,25-261,12, TiSkonto lS7,87—188,00, TreSdner Bank 157,75-157,82—157,75, Berliner Handelögcs. ISS,7»—170,00, Nationalbank 128,75, Schaasfhaus. Bankverein 187,82, Kredit« nktien 205,58-205,75, P«ter»b. Int. Bank 818,00-818^0—218,12, Russische Bank 157^5—157,50, Baltimore 108^7-108,75 bi« «anada 288,87-234,82-284^7 2Sk,75- 284,50-281,87, , Peuusolvania 121,00—121,50, Lombarden 24,00, Anatolier 110,00, ! vrtentbahn 158,25, Prine« Henri 140,87-150,12-150,00 Schon« I tun« 128,12—128^7—128,25, Warschau.Wien 222,62- 225,00 bi» I 224,00-224,62-224,00, Gr. Berliner Straftcnbahn 100,00—190,12, Hamb. Paketiabrt 132,37 -132,50, Hansa 188,62-186,37—188,02, Nords. Llond 05,87—96,00, Tynamit-Trufr 184,37—184,75 bis 184.50, South West 168,50—189,75-160,25, Bochumer 233,12 bis 233,25-233,12—233,37, TentschLuxemb. 195,12—195,75—105,50 bis 196,00, Gelsenkirchen 200,75—201,37, Harpcner 184,00—184,75, Hohenlohe-Werke 214H0—214,25—214,50, Laurahutte 175,25 bis 175.50, Qberschlef. Eisenb.-Bedarf 100,82—100,87, Phönix 257,37 bis 258,62—258,50—250,25, Rheinische Stahlwerke 162,25, Nom« bacher 183,00-183,75, Allg. Elektr. 272,37-273,50, Deutsch. Nebersec Elektr. 178,37-178,62, Ges. f. Elektr. Untern. 184,50 bis 185,00, Schlickert 185,12—168,25-185,87—166,12, Siemens L Halske 213,12—248,87, Elektr. Licht und Kraft 140,08-140,50. XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 18. August. Auf dem Kalikuxenmarkt trat heute nach den Kurs steigerungen der letzten Tage infolge Realisationen eine Abschwächung ein, jedoch konnten sich zum Schluß die Kurse ziemlich behaupten. Der Kohlen- kuxenmnrkt lag geschäftslos und auch Draunkohlen- und Erzkure waren vernachlässigt. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Yorker Börsen« usw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Lank- unü Gelümeleri. * Unionbank in Moskau. Im Gegensatz zu der Mehrzahl der russischen Großbanken, die zurzeit im Ausbau ihres Filialnetzes eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten scheinen und §um Teil sogar schon be stehende Niederlassungen cmgehen lasten, steht die Unionbank in Moskau. Diese Bank, die bekanntlich auch Niederlastungen in Berlin. Königsberg und Dan'ig unterhält, hat in diejen Taaen eine Filiale in Nikolajew, dem bedeutendsten Getreideausfuhr Hafen Rußlands, eröffnet sowie gleichzeitig Agenturen in Bochlow (Orlow Gouv.), Bjelopol und Jsium (Charkow Gouv.), Gaisin (Podolien), Jnshavinje (Tambow Gouv.), Nowsukrainka (Cherson Gouv.), Dorf Spaß - Klapicki (Rjasan Gouv.), Sytschanka (Smolensk Gouv.) und Samarkand errichtet. Berg- unü Minen melen. * Bergwerksdirektor Arthur Hoffmann -f. Der Direktor der Leipziger Braunko.^len- werke, Aktiengesellschaft, in Kulkwitz, Arthur Hoffmann, ist gestern nach langem, schmerzvollem Leiden im 46. Lebensjahre gestorben. Die Leivziger Braunkohlenwerke verlieren an dem Dahingeschicdeneu einen Lester oon bedeutenden Qualitäten, der die Werke zum großen Teil durch feine persönliche Tüchtigkeit auf ihre heutige Höhe gebracht hat. XX Düsseldorfer Prodnklenbörse vom 18. August. Die amtliche Tendenz lautet: Der Kohlenmarkt liegt still, Eisenmartt ruhig, aber fest. Abruf aus allen Gebieten war lebhaft. Ferner wurden folgende Preiserhöhungen vorgenommen: Siegerlän- » der ' eisen 67 bis 68 (66 bis 67) -4t, Sieger länder Stahleisen 62 bis 63 (61 bis 62) -4t, dasfelbr ab Rheinland und Westfalen 64 bis 66 (64 bis 63) Mark, Luxemburger Gicßereieisen Nr. 3, das zuletzt ab Luxemburg 52 -st notierte, war gestrichen, eng lisches Gießereiroheisen Nr. 3 ab Ruhrort 68 bis 69 (67 bis 69) ^44. Die übrigen Preise waren unver ändert. * Das Kaliwerk Affe in Braunschweig, das zur Hälfte dem braunschweigischen Staat gehört, erhielte laut „Landesztg." im zweiten Vierteljahr einen Reingewinn von 131 043 ^44 und im ersten Halbjahr einen solchen von 516 775 (442 000) -4t. * Luxemburger Bergwerks- und Saarbrücker Lisenhütten-Aktiengesellschaft (Burbacher Hütte) in Saarbrücken. Im Anschluß an'die am 19. September stattfindende ordentliche Generalversammlung wird nunmehr auch eine außerordentliche General versammlung einberusen. die über die Verschmelzung mit dem Eisenhütten-Aktienverein Düdelingen und der Kommanditgesellschaft Eicher Hütte (Le Eattais-Metz L Co.) Beschluß fassen soll. * Gewerkschaft Königsball, Hannover. Der Krubennorstand bringt eine Zubuße von 100 .4t pro Kux am 25. August zur Einziehung. O-i. Der oberschlesische Kohlenexpoet betrug im Juli 639885 (735623) t. * Zur Konzentration in der belgischen Montan, industrie. Ueber das bereits gemeldete Fusions projekt zwischen der Societe Metal- lurgique de Couillet und den Usines Metallurgiques du Hainaut erfährt die „Voss. Ztg." noch folgendes: Die Societe de Couillet hat auf den 28. August eine außerordentliche Ge neralversammlung ihrer Aktionäre anberaumt, uni über den Abtrstungsentwurf ihres Vermögensbe standes an die Usines du Hainaut und über eventuelle Liquidation der Gesellschaft zu beraten. Es scheinen noch gewisse Schwierigkeiten für die Durchführung der Fusion vorzuliegcn, so namentlich was die Schuldverschreibungen der Gesellschaft Couillet be trifft, die in den Portefeuilles der Laisse Generale d'Epargne et de Retraite liegen, und die daher eine Wechselbürgschaft der Societe Generale de Velgique genießen. Es wird nämlich die Frage aufgeworfen, ob die Schulden von Couillet nach ihrem Ueberganq in die Hände der Usines Metallurgiques du Hainaut nicht der Garantie der Cociete Generals verlustig gehen. Die Frage ist noch ungelöst. Es handelt sich nämlich um 4000 4p:oz. Couillet-Schuldverschrri- bungen zu 500 Frcs. * Die British Thomson Houston Co. in Rugby hat ein Verfahren erfunden, nm das Metall Tunasten zur Fadendünne auszuziehen, und benutzt es so für ihre Metallglühlichtlampen. vervÄerungsmelen. * Aus dem Versicherungswesen bringt der dem nächst erscheinende Bericht des kaiserlichen Aufsichtsamtes für das Jahr 1910 inter essante Daten. Danach hat die Brutto prä mieneinnah me der von dein Amt überwachten Versicherungsanstalten schon am Ende des Jahres 1909 nahezu die stattliche Summe von einer Mil liarde erreicht, ein erfreuliches Zeichen für die Ausdehnung des deutschen Versicherungswesens. Die Gesamtzahl der vom kaiserlichen Aufsichtsamt beauf sichtigten Anstalten ist von 1206 im Vorjahr auf 1279 gestiegen, teils durch Neugründungen. Der Be trag der Deckungshnpotheken der deutschen Versicherungsanstalten belief sich Ende 1909 auf 3,68 Milliarden Mark. An Neuerungen auf dem Gebiete des Versicherungswesens sind im Jahre 1910 die Be dingungen für die Kreditversicherung vom kaiserlichen Aufsichtsamte genehmigt worden, ferner die Bedingungen über die Versicherung gegen das Leer stehen von Wohnungen. Innen- unü KutzenUrrnüel. * Photographische Artikel. Die Erzeugnisse der deutschen optischen Industrie erfreuen sich im^ Aus lande einer außerordentlichen Beliebtbeit. Jnsbe. sondere kommt da» Ausland als Abnehmer für photo- aravbische Apparate und geschliffene optische Gläser (Linsen) zu photographischen Zwecken in Betracht. I Die Ausfuhr von Linsen usw. ist seit 1907 betracht- I lich gestiegen. Der Bedarf des Auslandes an photo- I graphischen Apparaten ist jedoch wesentlich geringer als vor 4 Jahren. Der Wert der diesjährigen Aus- I fuhr oon optischen Gläsern und photographischer Apparaten belief sich aus 4,12 Millionen Mark, das sind 0,16 Millionen Mark mehr als im Vorjahre. Recht günstig hat sich auch die Ausfuhr von Trocken- platteu uns von lichtempfindlichem Papier sür photo graphische Zwecke enrwickelt. Die Ausfuhr von photographischen Platten ist seit 1907 um 1554 Doppelzentner gestiegen. Der Rückgang in der Aus fuhr oon gebrauchsfertigem, lichtempfindlichem Pa pier ist noch nicht ausgeglichen. Photo graphisches Rohpapier wird nur noch in ge ringen Mengen ausgeführt, da die drucksche Industrie ihre früheren Hauptabsatzgebiete Belgien, die Ver einigten Staaten und Großbritannien verloren hat. * Maßnahmen Rußlands zur Förderung der Holz ausfuhr. Die russische Negierung hat den Beschluß gefaßt, den seit längerer Zeit fortdauernd eingehen den Beschwerden deutscher und russischer Holzfirmen, die Transporte oon Rohstoff vom Kanal von Augustowo (Gouv. Grodno) nach Deutschland bringen und über die Mängel dieses Verkehrsweges berecb tigte Klagen führten, abzuhelfen. MU den Vor arbeiten, die eine Beseitigung der bisherigen völlia unzureichenden Schleusenansagen zum Zweck haben, soll in nächster Zeit begonnen werden. Die Mittel hier- sür sind bereits bereitgestellt. Für den Holzhandel märe cs von großem Vorteil, wenn die Mißstände bei der Holzvcrflößung endlich dadurch beseitigt wer den würden. --—»i Die Ausfuhr von Eisen- und Stahlfabrikaten aus den Vereinigten Staaten hat in dem mit dem 30. Juni !911 beendeten Fiskaljahre eine ganz außer ordentliche Zunahme gegenüber den Vorjahren auf zuweisen. sie bewertete sich auf 230 725 351 Doll, gegen 179 133186 Doll, im Vorjahre und auf 183 982 182 Doll, im bisherigen Nelordjahre 1907/08. Dagegen hat die Einfuhr von Stahl und Eisenwaren in die Vereinigten Staaten sich in 1910/11 uni etwa 1 Mil lionen Dollar Wert gegenüber dein Vorjahre ver ringert. Die Zunahme der Ausfuhr des letztverflos senen Jahres erstreckt sich auf fast sämtliche Artikel der Produktion und kann auf höhere Preise nicht zurückgeführt werden, da die meisten Stapelartikel während der letzten 20 Jahre beständig im Preise zurückgegangen find. Für Draht ist der Ausfuhr preis Z. B. von 3,4 e per Pfund in 1891 auf 2,5 e in 1901 und auf 2,3 c in 1911 gefallen ist, der Preis für Nägel fiel von 2,4 o oer Pfund in 1891 auf 2,2 c in 1001 und auf 1,9 c in 1911, während jener für Statt geneisen von 4 c per Pfund in 1891 auf 1,7 c in 1911 zurückginq. Bemerkenswert ist auch, daß die Ausfuhr von Weißblech in 1910/11 doppelt so groß gewesen ist als im bisherigen Nekordjahre, nämlich 70 Millionen Pfund erreicht bat gegen nur 32'L Mil lionen Pfund in 1907/08. Transportwesen. Ur. Eine Konferenz der Vertreter der Elbeschifs- fahrtsgesellsitzasten in Berlin. In ihrer letzten Sonnlagsnummer veröffentlichte die „Neue Freie Presse" in Wien eine Prager Meldung, wonach die Vertreter der Eldeschiftahrtsgeielsichaften in Berlin am 19. August zu einer Konferenz zuiammentreten werden, wobei sie sich im mündlichen Verkehr über die Aussichten des Herbstverkehrs orientieren werden. Es sei vorauszusehen, daß hierbei auch die Fracht lage und die Möglichkeit einer Besserung der Ein nahmen der Elbe;chifiahrtsgesettfchaften zur Sprache kommen werde. Wie unter Dresdner Korrespondent erfährt, bedarf diese Nachricht insoiern der Richtig stellung, als lediglich die Herren der Vereinigten Elbeschiffahrts-Aktiengesellschaft, wie dies öfter geschieht, mit den Leitern der von ihr er- pachteten Privatichcffer-Transportgenosjenichaft in Berlin Zusammenkommen, um in einen Gedanken austausch einzutreten. Solche Konferenzen Haden schon öfter stattgefunden; doch wurden hierbei immer nur interne Angelegenheiten durchgesprochen. Bei visier Gelegenheit ser nochmals hervorgehoben, daß bei den Elbeschiffahrtsgesellichaften nicht die Absicht besteht, vorläufig etwas zu unternehmen, um ein besseres Zusammenarbeiten zu ermöglichen: eine Aenderung in den Anschauungen der leitenden Per sonen ist inzwischen absolut nicht eingetreten. Es ist auch gar nicht daran zu denken, daß noch in diesem Jahre irgendwelche Verhandlungen, die auf eine Verständigung der Elbeschiffahrlsgejellschaslen hinzielen, stattfinden werden. Betriebsausweise. Deutsche Eisenbahnen. Personenverkehr 88 819 123 (plus 4 274 775- .4?, Güterverkehr I4Ü 29- 837 -plus 8 798 795- 4. Nordhansen-Wernigeroder Eisenbahn. Die provisorischen Einnahmen betrugen im Huli I5l btlt (plus 11 199- seit 1. April 390 500 (plus 31 800- ^c. DerlHjeüene UnüulirjLn. Ur. Oberlausitzer Zuckerfabrik, Aktiengesellschaft, Löbau. Nach dem Vorstandsbericht über das Ge schäftsjahr 1910/11 wurde die Kampagne am 29. September 1910 eröffnet und am 4. Januar 1911 zu Ende geführt. Die Rübenverarbeitung umfaßte 666 896 Ztr. gegen 500 500 Ztr. im Vorjahre. Der Ernteertrag pro Hektar stellte sich auf 585 Ztr. reine Rüben gegen 481 Ztr. und die Anbaufläche auf 1110 Hektar gegen 1040 Hektar im Vorjahre. Gewonnen wurden 125 278 (127 570) Ztr. Weißzucker, 1248 (1360) Ztr. Nachprodukte, 40 (86) Ztr. Melisabfall und 23 300 (22 600) Ztr. Melasse. Daraus berechnet sich eine Gesamtausbeute oon ca. 13,4 (13,8) Proz. Weißzucker. Erzielt wurde ein Bruttogewinn von 105 471 (244 302) Ul, wovon 32 616 (32 076) .X für Abschreibungen abzufetzen sind, so daß einschließ lich 5942 Ul Gcwinnvortrag und 147 «.it Erlös aus einer Konkursmasse 78914 (212 372) .44 oerteilbarer Gewinn zur Verfügung stehen. Hieraus erhalten die Aktionäre 514 (10) Proz. Dividende gleich 66 000 «44, während 10 517 Ul zu Tantiemen und Gratifikationen und 2367 .44 zum Ncuoortrag ver wandt werden. Zu diesem Ergebnis en-thält der Dorstandsbericht u. a. folgende Ausführungen: „In folge der unerwartet großen letzijährigen Nübenernte Europas und in späterer Erwartung einer unge mein günstigen Kolonialzuckerernte gingen die an fänglich noch verhältnismäßig hohen Zuckerpreise schnell zurück und erreichten ihren tiefsten Stand Ende Oktober mit 8,30 Ul pro 50 Kilogramm Basis 88 Grad Nendement. Als sich darauf im Laufe des Frühjahrs herausstellte, daß die Rohrzuckerernte auf Kuba in Wahrheit erheblich kleiner als die urspüng- liche Schätzung — 30 000 000 Zentner gegen 38 000 000 Zentner —ausfiel, zogen die Preise wieder an. In Voraussicht einer schwachen Zuckerrübenernte haben sich die Znckerpreise trotz des deutschen Mehrauoaues von ca. 6 Proz. und eines euroväischen Mshranbaues von 18 Proz. gegen das Vorfahr gegenwärtig auf über 11 Ul pro 50 Kilogramm Crstprodukte Basis 88 Grad Rendement gesteigert. Ob der Ernteans- sall die jetzigen baßen .'siickerpreise rechtfertigen wird, bleibt dahingestellt. Für die bevorstehende Kam pagne wurden 35 000 Ztr. Erstorodukt zu mäßigen Preisen gekcnft. In der neuen Kampagne siebt dem Unternehmen der Ernteertrag von 1080 Hektar Rüben zur Verfüg«». Der Stand de: Rüben ist zurzeit al» befriedigend nicht zu bezeichnen. Durch die lang- andauernde Trockenheit und die schwere Blattlaus plage haben die Riibenkulturen empfindlich gelitten. Da und dort find sie fast gänzlicher Vernichtung an heimgefallen. Deshalb sind bereits einzelne Rüben flächen umoepflügt worden. Hierdurch geht uns ein Teil der Rübenernte verloren. Jetzt ist die Blatt lausplage durch den Eintritt von Regensällen etwas gemindert. Es steht zu erwarten, daß sie Kalo ganz beseitigt sein wird. Durch günstige Witterungsver hältnisse kann der ungerichtete Schaden erheblich vermindert und mancherlei wieder gutgemacht wer« den. Uebrigens ist die Blattlausplage übest ganz Deurschland verbreitet, lieber ihren Einfluß auf den schließlichen Ernteausfall läßt sich zurzeir "Bestimmtes nicht sagen. Hier fehlt die Erfnhrung gänzlich. Nie- mand erinnert sich, jemals eine derartige Blattlaus kalamität erlebt zu haben. Soviel steht jedoch fest, daß auf Grund der bisherigen Schädigungen eine volle Nllbcnernte schwerlich erwartet werden kann. Außer der Blattlausplage baden die Rüben vielfach durch Wurzelbrand, der hinwiederum durch dir seiner zeitlichen Nachtfröste und die anhaltende Trockenheit sehr verschärft wurde, mehr gelitten als man allge mein annimmt." * I. C. Pfaff, Aktiengesellschaft, zu Berlin. Wie bereits kurz gemeldet, ist die alte Berliner Möbel fabrik von Pfaff in eine Aktiengesellschaft umgcwan- delt worden, und zwar ist die Höhe des Aktienkapi tals auf 3 500 000 .« festgesetzt worden, eingeteilt in 3500 Aktien st 1000 .«. Nach dem Griindungsnertrag übernehmen die Gründer, die Herren Geh. Rat Rausch ning. Eger und Dr. Bollert als Testamentsvollstrecker der Albrct Psafjsck-en Nachlaß-nasse einen Be'rag von 3 496 000.« als Gegenwert für die Einlagen in Höhe von 8 830 933 Ul, denen 4 989 933,41 .« Verbindlich- keilen gcgenüberstehcn. Die Herren Arthur Francke. Merton, Sintenis und Stelzner übernehmen je eine Aktie zu 1000 ,N. Die Uebernahme der Aktien er folgt von den Gründern zum Kurse von llO Proz., d. h. per Aktie IlOO Das Aufgeld ist zur Be schaffung eines gesetzlichen Reservefonds im Be trage von 350 000 bestimmt. Von den eingebrach« ten Gegenständen find heroorzuheben das Grundstück Französische Straße 25/26 (Charlottenstraße 5>)/5l) in einem Werte von 1900690,90 das Grund stück Maybachufer 78/51 in einem Werte von 791 558,95 Mark, das LBarenkonto mit 1 572 017,30 .41 und das Debitorenkonto mit 2 229 790 Ul. Dagegen sind die beiden Grundstücke mit 1 529 105 Ul resp. 1 285 819 Mark belastet. Bewertet sind die genannten Gcund- stücke durch die beantragten Taxatoren Negierungsrat. Engelmann und Baumeister Kampfmeycr mit 1 913 000 U< resp. 10.52 000 Ul; das zu dem zweiten Grundstücke gehörige neu aufgeführte Gebäude inkl. Kraftzentrale, eingebracht mit 2 252 711 ist ohne die Kraftzentrale auf 2 202 000 « eingeschätzt wor den. Hrerzu tritt der Preis für die Kraft- uno Lichtzentrale mit 60 000 Ul. Die gesamte Trans aktion ist mit Valuta vom 1. Januar 1911 abge schlossen und sind somit das Warenkonto wie die Außenstände, Wechsel, Kassakonto usw. nach der In ventur vom 31. Dezember 1910 zu revidieren ge- wesen. Für den richtigen Eingang der Debitoren hastet die Nachlaßmasse. Zweck des Unternehmens ist die Fabrikation von Tischlerarbeiten aller Art, insbesondere oon Möbeln und Einrichtungsgegen ständen, die Herstellung von Tapezier- und Dekora- tionsqegenst.inden, die Projektierung und der Baz».-- von Anlagen jeglicher Art auf dem Gebiete der Innenausstattung sowie auf verwandten Gebieten, endlich de: Handel mit den vorbezeichneten und ähit-^ lichen Gegenständen: ferner der Erwerb und die Fortführung des Geschäftes der Firma I. C. Pfaff in Berlin. Der Vorstand l-esteht allein ans Herrn Kauf mann Carl Wilhelm Eger; den Aufsichtsrat bilden die Herren Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Philipp Rauschning (Vorsitzender), Rechtsanwalt Dr. Gerhart Bollert (stellv. Vorsitzender), Geschäftsinhaber Wal ter Merton und Aufmann Arthur Francke. * Nene Selterser Mineralquelle. Aktiengesellschaft, Wiesbaden. Die erst 1909 einer Sanierung unter zogene und bisher völlig ertraglose Gesellschaft hot für 1910 wieder einen Verlust von 44 945 (45643) Mark aufzuweisen: zu dessen Deckung muß der noch vorhandene Rest des Reservefonds von 22 183 .« ver wendet werden, während 22 761 -« Ilnterbilanz vor- zntraqen bleiben. * Die Lothringer Portlandzemeniwerke beantragen eine Erhöhung ihres Aktienkapitals um 1'-4 auf 5 Millionen Mark behufs Fusion mit den Heminger Portlandzementwerken in Saarburg und zum Ankauf von 500000 Aktien der Süddeutschen Zementwerke in Neunkir chen. Gegen je 4000 .« Aktien von Hemingen oder der Süddeutschen Zementwerke werden 3000 -« Lothringer Nktien gewährt. — Zu den Schwierigkeiten der ostafrikanischen Ge sellschaft „Südküste" erfährt das „B. T.", daß die Verhandlungen der Interessenten sich in einem der Sanierung günstigen Sinne entwickelt haben, so daß ein Konkurs vermieden werden dürste vermHünes. Lr. Die Klage der Stadt Offenback, gegen Bankier Wolf abgewiese». Die Klage der Stadt Offenbach gegen den Bankier Wolf in Frankfurt (Main) in der bekannten Kaiscrhofaktien-Affäre in Ber lin beschäftigte am Freitag, wie uns ein Prioattele- gramm aus Offenbach meldet, in nichtöffentlicher Sitzung die Stadtverordnetenversammlung. Die Stadt Offenbach hatte bekanntlich die Firma Wolf auf Ersatz von 70 000 .« Schaden verklagt, der ihr durch eine Spekulation mit städtischen Geldern in Kaiierhofaktien entstanden war. Dies Landgericht Frankfurt sprach den Bankier Wolf von der Schadenersatzpflicht frei. Eine Berufung gegen die ses Urteil beim Oberlandesgericht soll nach dem ein stimmigen Beschluß der Stadtverordneten nur dann erhoben werden, wenn nach Ansicht des juristischen Vertreters der Stadt Offenbach die Weiterführung dieses Prozesses einen für die Stadt günstigen Aus gang versprechen würde. 8 Ueber eine zweifelhafte auslilndifche Firma in Paris (Vermittlung zur Erlangung von Hypo theken, Umwandlung von industriellen, landwirt schaftlichen und anderen Unternehmungen in Aktien gesellschaften und Unterbringung ihrer Aktien in Frankreich) sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin von zuverlässiger Seite Mitteilungen zugenangen. Interessenten wird im Zentralburean der Korporation, Neue Fricdrichstr. 51. I., mündlich oder schriftlich nähere Auskunft geqeben. IslilungselnUellunyen usm. — 3» S»»r»r»»eef«tre« Aber da» Vervidge» »er ZeiNale 1>r Sy-lchseroertoii» 3k- Euwecke, G. m. d. i» Li«»td. 1» LetpO», früher Tcffauer Strafte 7, Ist zur Prüsiinci »er nachträglich nngemcldeten Forderungen Termin nuf den 8. September vor dem Amtsgerichte Leipzig auberanmt worden. — 3" Kank»r»»ee,ahr«n über da» vermSgen dr» Ilhr» macher» Earl Wilhelm H«i»rlch I-eadar Hier, Uhr«»- »d <H»ldr,»rr»geschäst i« Leipzig, 'Zeitzer Strafte 5.1. iit zur Prii fung der nachträglich angemeldeien stordernngen Termin au« den >d. Augu't vor dem Amtsgerichte Leipzig anberaumt d worden.
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