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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140105019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914010501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-05
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. 7. Morserr-Nussavr. LetvHlaer Tageblatt. Momas, S. Isuuar I9l4. * Vallfpiel-Klub -ege« Eintracht b«t» Stand« 0: v abaebroche«. Auf dem Sportplätze hatten der Schieds richter sowie die Mannschaften e, versucht, trotz der ungünstiken Bodenverhältnisse das angesetzte Der» bandsspiel zum Austrag zu bringen. Das Spielfeld trug trotz des eingetretencn Tauwetters noch verhält, nismäßig reichliche Schneemengen; erschwerte schon der aufgerveichte Boden den Kämpfenden die Arbeit, so wurde der Wettstreit noch dadurch vollkommen be einträchtigt. daß flach gespielte Bälle nicht ihr Ziel erreichten, sondern meist durch den nassen, schweren Schnee aufgehalten wurden. — Nach dem Anpfiff war Eintracht als die beweglichere Mannschaft ein klein wenig im Vorteil, ohne indessen bei der sicheren Verteidigung der Blaugelbcn etwas erreichen zu können. Bei einem Ansturm des Ballspiel-Klubs wurde der Rechtsaußen kurz vor dem Strafraum unfair angegangen; der verhängte Strafstotz blieb jedoch erfolglos. Allmählich kam dann auch der L. D. - K. auf und brachte, nachdem sein Torwart einige gefährliche Sache» gciiärt harte, das Tor Ein trachts in Gefahr. — Der Gang des Wettkampfes hatte inzwischen bewiesen, datz ein einwandfreier Spielverlauf unter den obwaltenden Verhältnissen nicht möglich sei; der Unparteiische pfiff deshalb nach 25 Minuten ab und erklärte den Parteien, datz er den Kampf, um so mehr als sich hier die zurzeit führenden Mannschaften gegeniiberstandcn, als Verbandsspiel nicht weiter austragen lassen könne. Die Fortfüh rung des Treffens als Gcsellschaftccknicl lehnte Ein tracht ab. zum Bedauern des Publikums, aber vielleicht begreiflich im Hinblick aus das Spiel, das die Elf schon morgen gegen die mitteldeutsche Kron- prinzen-Elf im LVacker Sportpark zu liefern hat. * Sportfreunde—Spielvercinigung 3:6 (nach 53 Minuten abgebrochen). Nach den verschiedenen Uederraschungen, die die Bcr- bandsspiele der Saison 1lt schon gebracht haben, wartete der 1. Spieltag des Jahres 1914 gleich wieder mit einer gewissen Sensation auf'. Die zur Spitzengruppe gehörend' Spielvereini gung ließ sich, noch dazu mit voller Mannschaft antreteud, von den weit hinten liegenden Sport freunden glatt abführen. — Schon vor Beginn des Wettkampfes erklärte der von Halle herbei gerufene Schiedsrichter das Feld zur Aus tragung eines Berbandsspieles für nicht geeig net; hierauf einigten sich die Parteien zur Be streitung eines Gcsellsclzaftsspielcs von zweimal 30 Minuten. Die Schwarzweigeu scheinen mit der Ncuaufstcllung ihrer Stürmerreihe das Nich tige getroffen zu haben. (Gleich nach dem An pfiff gehen die Sportfreunde forsch vor und be drängen das gegnerische Tor. Nachdem die Ver teidigung der Rotweisicn recht erfolgreich ge arbeitet hatte, gelingt es dein Mittelstürmer der Lchwarzwcißen in der 10. Minute, eme Flanke des Rechtsausten zum 1. Tore zu verwandeln. Der Vorgang wiederholte sich nach zeitweilig recht scharfem Spiele in der 25. Minute, so daß die Sportfreunde beim Seitenwechsel schon mit 2:0 führten. Dem Linksaussen der Spiel vereinigung, der kurz vor der Pause das Feld verlassen hatte, folgte dann auf Geheiß des Schiedsrichters der linke Läufer. Bald ver schwindet ein 3. Mann der Lindenauer. Etwa 20 Minuten nach Wiederbeginn stellt der Halb rechte der Connewitzer durch einen Kopfstoß das Resultat auf 3:0 für die Sportfreunde. Da nun wenige Minuten später noch ein Verteidiger der Spielvereinigung den Platz verläßt, sieht sich der Unparteiische genötigt, den Wettkampf abzu pfeifen. * Das Spiel Fortuna—Olympia, das im neuen Sportpark in Paunsdorf zum Austrag tommeu sollte, pfiff der Unparteiische, nachdem die Mann schaften noch kaum ihre Plätze richtig eingenom men hatten, an und wegen des schlechten Wetters sofort wieder ab. * Die Leipziger Verbands- und Gesellschaftsspiele hatten gestern folgende Ergebnisse: Fortuna 3— Olympia 3 3:0, Sportfreunde 5 (unvollständig) —Spielvereinigung 5 1:3, Sportfreunde 6— Spielvereinigung 6 Spielvercinigung nicht an getreten, Corso 3—Connewitzer Ballspiel Cluv 3 8:1, Corso 4—Connewitzer Ballspiel Club 4 5:2. * Die Wacker-Spiele nm die Eaumeisterschast, die wegen der Teilnahme eines nicht berechtigten Spie lers vom Gauvorstand für verloren erklärt waren, werden, wie wir schon in einem Teile der Auflage in der gestrigen Sonntagsausgabc melden konnten, teilweise wiederholt werden. Der Verlust des Olympia-Spieles bleibt bestehen, während die Spiele gegen Fortuna, L. B. K. mid V. f. B. noch einmal zum Austrag kommen. Weitere mitteldeutsche Spiele. (Eigene D r a h t m c l d u n g e n.) Wie überall im Reiche, so hatten zahlreiche Spiele Mitteldeutschlands unter des Wetters Un gunst und schlechten Bodenverhältnissen zu leiden. In Magdeburg sind all« Spiele ausgefallen. In Chemnitz siegte der dortige Ballspielklnd mit 8 : 1 über Reunion. In Zerbst spielten F. K. 1900— Viktoria 2:1. Zn Jena Karl Zeitz—Vimaria 10 : 1. Erfurt Spielvereinigung—Ballspielklub 1 : 0 (nach 60 Min. abgebrochen). * Die Berliner Spiele sind, wie bereits gestern mitgeteilr wurde, wegen der ungünstigen Boden verhältnisse abgcsetzt worden. Die norddeutschen Spiele wurden einer c igenen Draht Meldung zu folge als Gesellschaftsspiele ausgetragen. In Ha m- burg spielten Werder-Bremen—Britannia-Hamburg 3 : 0, —Borussia 7 : 1; St. Georg—1. Kieler F. K. 1 : 1. In Kiel schlug Kilia den Turnverein 4:2. In Hannover Arminia—Braunschweiger M. T. 7 : 0. Westdeutsche Spiele. (Eigene D r a h t m e l d u n g c n.) Der erste Futzballsonntag in Westdeutschland litt auch teilweise unter schlechten Bodenverhältnissen. Die Spiele in Solingen, Elberfeld, Kronenburg fielen aus, das Spiel Düsseldorfer Union—F. C. München- Gladbach wurde beim Stande 0 :0 abgebrochen. Im übrigen stellen sich die Ergebnisse: Bonn; Köln 1899—Bonner F. L. 4 :0. Düren: Jugend— F. T. Düren 1:0. Nacken: Düsseldorf 189S— Alemannia 4:0. München-Gladbach: Bo russia Düsseldorf—Sportverein M.-Gl. 4 :1. Düssel dorf: Union—F. T. München-Gladbach 0 : 0 abgebr. Duisburg: Turnklub Gelsenkirchen—Duisburger Preußen 2:1. Essen: Turnerbund—Dortmund 1895 6:0. Ruhrort: Duisburger Spielverein— V. s. B. 5 :0. * In Süddeutjchland fanden nach einer eigenen D r a ht in cldu » §, folgende Spiele statt: In Fürth spielten Spielvercinigung—Mimchner Bayern 0:0 (!); tu Nürnberg: 1. F. C. Nürnberg— V. s. B. 8:1; in Ludwigshafen: Phönix- Pfalz 1:0. * In Breslau fanden nach einer eigenen Drahtmeldung folgende Spiele statt: Ger mania—Preußen 6:0; Sportfreunde—Sporttlub 2:2; Schlesien—Bewegungsfpieler 6:0. * Die Ausschuß-Sitzung de» Deutschen Fußball- Bundes in Kastel am 24. und 25. Januar hat fol gende Tagesordnung: 1. Bericht des Jahrbuch-Aus schusses; 2. Entlastung des Jahrbuch-Ausschusses; 3. Neuwahl des Jahrbuch-Ausschusses; 4. u) Berufung des Verbandes Bran- dcnburgischer Ba l l s p i e l v e r e i n e gegen die Entscheidung des S p.-A bctr. Verlust- crllärung des nicht ausgctragcnen Pokalspiels gegen den Norddeutschen Fußballverband; b) Ist der Verband auf Grund des § 5 v der Satzungen für die dem D. F. B. entfallene Einnahme haftbar zu machen, wenn der Verband zu dem angosetztcn Spiel nicht antreten will, obwohl er seine Teilnahme bekun dete? 5. Bericht des B- V. über den Stand der An gelegenheit zur Verpflichtung von Bundestrainern. 6. Olympische Spiele Berlin 1916. 7. Sind Bestimmungen festzulegen, welch« die Höhe der Forderungen für Reisever gütungen bei Wettspielabmachungen begrenzen? (Anlatz hierzu geben Beschwerden über geforderte hohe Reisevergütungen.) 8. An regung des B. V.: „Die Landesverbände übernehmen die Zahlung der Beträge für di« Pflichtexemplare des Jahrbuches." Hierdurch fallen die hohen Nach- nahmespescn fort. 9. Verschiedenes. * Der Länderwettkampf Oesterreich—Italien wird einer eigenen Drahtmeldung zufolge nicht in Mailand ausgetragen, wie erst beabsichtigt war, da die dortigen Plätze ungeeignet sind. Es ist deshalb jetzt Genna als Spielort bestimmt worden. * Der Länderkampf England—Oesterreich ist, wie uns ein eigener Drahtdericht meldet, auf den 21. Mai nach Wien unberaumt worden. * Oesterreichs repräsentative Mannschaft, di« am kommenden Sonntag gegen Italien spielt, ist fol gendermaßen zusammengestellt worden: Stürmer; Eich (W L. C), Merz (D. F. C. Prag), Kutau, Gundi, Krzal (Rapid); Läufer: Tr«nka (W. A. C.), Brandstätte! (W. A. F.), Cimera (D. F. C. Prag); Verteidiger: Urban (Vienna), Watosch (Simmering); Tor: Bilhack (Floridsdorf). * 1. Leipziger Schwimmklub „Poseidon- von 1900 e. V. Laut Beschluß der Jahresversammlung vom 3. Januar 1914 setzt sich der Vereins-vorstand wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Ernst Schaefer, 2. Vorsitzender Richard Seidl«r, Kassierer Paul Schmidt, Schriftführer Moritz Voigt, Protokollführer Hans Manck. Schwimmwarte Alex Dörffel, Hans Weitzbccker, Alwin Werner, Leiter der Jugendcübtei- lung Paul Schindler, Curt Müller, Zeugwarte Curt Mühler, Robert Schäferlcin, Bibliothekar Hermann Krüger, Beisitzer Ernst Braß, Albert Reiche. VZ/'/rtefLjoo/'t, Vie Deutsche Ro-elmeifterschast. W. Naupach-Schreiberhau deutscher Nodelmeister. 34 Teilnehmer. — Der Meister von 1912 geschlagen. — Ungünstige Bahnverhält- nisse. Schon bei den Ausscheidungsfahrten zur dritten deutschen Rodelmeistcrschaft waren, wie wir bereits ausführlich mitgeteilt, die Bahnverhältnisse im letzten Viertel durch Tauwcttcr etwas ungünstig geworden. Noch schlechter war das Wetter am gestrigen Sonn tage, dem Tage der Entscheidung. Während am Start platze echtes Winterwetter herrschte, regnete es am Ziel. Ueber die Entscheidungsfahrt ist uns der folgende eigene Drahtbericht zu gegangen: Am Start zu Ravensberg herrschte Schneetreiben und Frost, als die Bewerber sich zum Entscheidungsrennen für die dritte deutsche Rodel meisterschaft fertig machten. Am Ziel in Bad Sachsa regnete cs unaufhörlich. Leider war der Besuch daher sehr schlecht. Die 3400 Meter lange Bahn war in der Höhe gut, im mittleren Laufe stark verweht und im Auslaufe sehr natz. 34 Rodler kämpf ten um den Meistertitel, darunter auch zwei Damen. Sieger wurde Wilhelm Raupach aus Schreiberhau mit 1 Min. 18 Sek. vor seinem Landsmann E. Adolph. Das Ergebnis brachte folgende Reihe; Sieger Wilhelm Raupach-Sckreibcrhau 8:27,4, Gerhard Adolph-Schreibcrhau 9 : 05,4, Dr. A. v. Ostcrroth-Leipzig 9 :10,2 (Osterroth war Verteidiger der Mcischerfchaft), R. Brückner-Ilmenau 10:40 2, Ing. Schmidt-Reichenberg 10 : 55,0. Die Preisverteilung fand abends im Schützenhausc zu Bad Sachsa unter großer Beteili gung statt. * Winterjportsejt in Annaberg. Der Stiklub „Nor weger 1896" in Annaberg veranstaltet am 11. Januar ein großes Wintersportseft. Dieses bringt u. a. einen Vereins-, Volks- und Schiilerlanglauf über je 10 Kilo meter. Damcnlauf, Kindersprunglauf, Bobrennen und Skijöring vervollständigen das Programm. Die Preisverteilung erfolgt abends 7 Uhr auf dem Markte bei Fackelboleuchtung. * Di« Wiener Eisschnellaufmeifterschaft wurde nach einer eigenen Drahtmeldung von Pelt schek gewonnen, der 1000 Meter in 1:57,6, 1500 Meter in 2 :52,2 und 5000 Meter in 10 :02,8 zurücklegte. * Die Kunstlaufmeifterschaft von Oesterreich wurde nach einem eigenen Drahtbericht aus Wien von Böckl (Klagenfurt« mit Platzziffer 6. 337,5 Punkten gegen Opachcr und Schwarzeck gewonnen. * Die Nodelmeifterschaft von Niederästerreich wurde zufolge einer eigenen Drahtmeldung am Sonnabend und Sonntag ausgetragen. Die Herrenmeisterschaft gewann Jos. Dole schal in 2:40,3 bei zwei Läufen, die Damen meisterschaft Frl. Lina Drapp bei einem Laufe in 1:23,8. Die Zweisitzcrherren- mei st erschüft gewannen Wüstinger—Schimmer in 1:27,8. * Die Meisterschaft der Iauchensttaße gewann nach einem eigenen Drahtbericht der Bob „Calch", der die 1000 Meter-Strecke in 2:32 zurück legte. * Aus der Mariazeller Wintersportwoch« gewann nach einer eigenen Drahtmeldung Hans v. Licht den Skilauf über 14 Kilometer in 1: 24 : 35 vor F. Bencdick. Im Sprunglauf siegte Obltnt. Stojsarlewitsch mit 3 Sprüngen zu je 23.5 Meter. . * Die österreichische Herrenkunstlaufmeisterschaft wurde nach einer eigenen Draht Meldung von Willi Boeckcl mit 337,5 Punkten vor Oppacker mit 331,4 Punkten gewonnen. Das internationale Damenlaufen gewann Fräul. Angelika Hanka mit 228.5 Punkten. * Herr Paul Reisland, der in Leipzigs Sports kreisen seltene Sympathien genießende Tennis-, Fuß ball- und Hockeyspieler, hat sich mit Frl. Margarete Erundmann, der bekannten Tennis- und Hockey spielerin, vermählt. Dem jungen sportbegeisterten Ehepaar herzlichen Glückwunsch! Uechtmrd Gericht Leipzig, 3. Januar. Reichsgericht. rr. Der Tod durch die Straßenbahn. Das Land gericht Saarbrücken hat am 2. Juli den Straßen- bchnwagenführer Robert M. wegen fahrlässiger Tötung zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte fuhr am 5. September 1912 mit einem Motorwagen von Saarbrücken nach Luisenthal, und zwar mit der höchsten Geschwindigkeit. Ein« Frau H., die Luisenthaler Straße 20 wohnte, suchte bei dem Hause Nummer 18 die Schienen der Straßen bahn noch zu überschreiten, obwohl der Angeklagte das Klingelsignal hatte ertönen lassen. Sie wurde von dem Wagen erfaßt und eine Strecke mitgeschleift. Als der Wagen zum Stehen gebracht worden war, wurde sie als Leiche unter demselben hervorgezogen. Der Angeklagte bestritt die ihm zur Last gelegte Schuld an dem Tode der Frau und behauptete, er hab« seine Aufmerksamkeit auf die andere, die rechte Seite der Straße, richten müssen, wo gerade mehrere kleine Kinder spielten. Er habe zwar vorher auch die Frau sich den Schienen nähern sehen, aber an genommen, daß sie, wie Erwachsene zu tun pflegen, vor den Schienen Haltmachen würde, bis der Motor wagen vorbei sein würde. Als er sie sodann direkt vor seinem Wagen gesehen habe, sei es ihm trotz Bremsens und ständigen Streuens nicht möglich ge wesen, den Wagen rechtzeitig zum Halten zu bringen. Das Gericht hat eine Fahrlässigkeit des Angeklagten für erwiesen angesehen. Di« Höchstgeschwindigkeit hätte er nicht benutzen dürfen, und er hätte sie mäßigen müssen, als er auf beiden Seiten Per sonen bemerkte; er hätte auch damit rechnen müssen, daß die Frau trotz des Ertönens der Signalglocke ihren Weg fortsetzen und aus irgendeinem Grunde das Signal überhören würde. Das Gericht ist über zeugt, daß der Angeklagte überhaupt nicht auf die Fahrbahn in ihrer Gesamtheit geachtet, sondern nur nach d«n Kindern gesehen hat, da er die Frau erst wieder bemerkte, als sie bereits vor dem Wagen war. Die Revision des Angeklagten kam vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Dem Urteile wurden in der Hauptsache Widersprüche vorgeworfen, und es wurde daraus gefolgert, daß die Schuld des Angeklagten nicht einwandfrei festgestellt sei. Nach dem Anträge des Reichsanwalts, der die Meinung vertrat, daß das Urteil trotz der vorhandenen Wider sprüche zu halten sei, verwarf das Reichsgericht die Revision als unbegründet, da ausreichend fest gestellt sei, daß der Angeklagte bei gehöriger Auf merksamkeit die Frau hätte sehen müßen und das Unglück vermeiden können. (1 D 952/13.) rr. Ein folgenschweres ZagdungUick. Das Land gericht Stendal hat am 3. Juli v. I. den Land wirt Adolf M. wegen fahrl ässiger und zugleich schwerer Körperverletzung im Sinne der L23u, 224 und 230 StGB, zu 2 Monaten Gefäng nis verurteilt. Der Angeklagte war eines Tages in Gemeinschaft mit mehreren Zagdgenossen auf di« Treibjagd gegangen. Zwischen ihm und seinem Bru der Bernhard ging als Treiber der Arbeiter D. Als in einiger Entfernung schräg vor ihm ein Fasan auf flog, legte er, eine Wendung nach rechts machend, seine Doppelflinte an und gab auf den abstreichenden Fasan kurz hintereinander zwei Schüße ab. Offenbar aber von dem ersten Schuß getroffen, sank der Trei ber D. blutüberströmt zu Boden; er hatte die Schrot ladung ins Gesicht bekommen. D., welcher sofort ins Krankenhaus geschafft wurde, hat infolge der Schuß verletzung das Sehvermögen auf beiden Augen ver loren und eine Echirnverletzung durch einige in den Kopf eingedrungene Schrotkugeln dvvongetragen. Deni Angeklagten ist nun zur Last gelegt worden, durch seine Fahrlässigkeit die Körperverletzung des D. ver ursacht zu haben. Das Gericht hat die Fahrlässigkeit des Angeklagten darin erblickt, daß dieser, indem er die Wendung machte, das Gewehr nicht mit dem Lauf nach unten hielt, sondern bereits zum Schussc in die Höhe hob. Der Schuß ist offenbar versehentlich zu früh losgegangen, indem der Angeklagte vielleicht, als er die Wendung machte, etwas gestolpert und dabei mit dem Finger den Abzug berührt hat. Der Angeklagte aber hätte, als alter Jäger, so sagt das Urteil mit einer derartigen Möglichkeit rechnen müßen, außerdem und darin hat das Gericht weiter die Fahrlässigkeit des Angeklagten erblickt, hätte der Angeklagte berücksichtigen müßen, daß der Treiber D. in jenem Augenblick, da er zum Schuß anlegte, etwas hinter der Schützenlinie zurück geblieben war und gerade in der Richtung stand, nach der hin er den Schuß abgeben wollte. Eine Wendung mit geladenem Gewehr müße mit ganz besonderer Vorsicht ausgcsührt werden, daran hätte der Angeklagte denken müssen. Da nun der Ange klagte das Unglück durch seine Fahrlässigkeit ver schuldet hat, lag zunächst eine fahrlässige Körper verletzung nach 8 230 Absatz 1 St.-G.-B. vor. Und da gleichzeitig die Körperverletzung mittels einer Waffe begangen worden w-r und außerdem den Verlust des Sehvermögens bei dem Verletzten zur Folge hatte, so lag gleichzeitig eine gefährliche Körperverletzung im Sinne des 8 223» und eine schwere Körperverletzung nach 8 224 St.-G.-B. vor. Da jedoch die schwere Körperverletzung nach den Be stimmungen des St.-G.-B. nur in Verbindung mit vorsätzlicher Körperverletzung die hohe Strafe von Gefängnis nicht unter einem Jahr oder gar Zucht hausstrafe androht, und hier doch nur fahrlässige Körperverletzung vorlag, so hat das Gericht den Angeklagten auch nicht aus 8 224, sondern aus 8 230 (fahrlässige Körperverletzung) bestraft. Ob gleich nun dieser Paragraph für fahrlässige Körper verletzung entweder Gefängnisstrafe bis zu 2 Jahren oder sogar nur Geldstrafe bis zu 900 androht, hat das Gericht in Anbetracht der schweren Folgen, welche das Unglück gehabt, aus die erwähnte zweimonatige Gefängnisstrafe erkannt und so die sonst nur bei vor sätzlicher Körperverletzung mit schwererer Strafe be drohte schwere Körperverletzung geahndet. Gesten das Urteil hatte der Angeklagte Revision eingelegt mit der Begründung, seine Fahrlässigkeit sei nicht erwiesen, denn es sei nicht festgestellt, daß der Schuß losgegangen sei, in dem Augenblick, als er die Wen dung nach rechts machte; ebenso sei nicht erwiesen, daß er gesehen habe, daß der Treiber hinter der Schützenlinie zurückgeblieben sei. Weiter rügte die Revision die Annahme einer fahrlässigen und zugleich schweren Körperverletzung als unzulässig. Demgegen über war der Reichsanwalt jedoch der Ansicht, daß eine direkte Verbindung zwischen fahrläßiger Körper verletzung und schwerer Körperverletzung in der Weise, wie sie die Revision behaupte, nicht angenommen wor den sei, daß vielmehr ganz klar die Strafe nur wegen fahrläßiger Körperverletzung gemäß 8 230, allerdings unter Berücksichtigung der schweren Folgen des Un glücks auf eine zweimonatige Freiheitsstrafe bemeßen worden sei. Um aber das Urteil völlig klar erscheinen zu lassen, beantragte der Reichsanwalt, eventuell das Wort „schwere" in dem Urteil zu streichen, im übrigen aber die Revision als unbegründet zu verwerfen, da es sonst zu Bedenken keinen Anlaß gebe, vielmehr die Fahrlässigkeit des Angeklagten einwandsfrei als er wiesen angesehen worden sei. Das Reichsgericht ließ jedoch das vorinstanzliche Urteil in seiner alten Fassung bestehen und erkannte auf Verwerfung des Rechtsmittels. (3 I) 321/13.) Tageskalenöer. Städtisches Museum dcr bildenden stiinstc und Leipziger Kunstverein kam Augustusplah), gcössnct an Sonn- und Feiertagen '/-II—3 Uhr, Montags 12—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen 10—3 Uhr. Eintritt in das Museum Sonntags, Mittwochs und Freitags srei. Montags 1 Mark, Dienstags. Donnerstags und Sonnabends üO Pf. Der Eintritt in deu Kunstvcrein beträgt für Mchtmitglicder 1 Mark. Grassi-Museum. Königsplah 10/11, für a) Völkerkunde, b) Länderkunde, c) Kunstgewerb, Biblio thek und Vorbildersammlung. Geöffnet an Sonn- und Feiertagen 10'/«—2 U., an Wochentagen, anher Montags, im Sommerhalbjahr S—2 Uhr, im Winterhalbjahr 10—2 Uhr. Die Bibliothek oeS Kunstgewerbemuseums ist geöffnet: an Sonn- und Feiertagen von 10'/-—1 Uhr, an den Wochentagen wie a), b) uns c) uird, außer Montags, von 4—0 Uhr. Eintritt zum <Hrassi-M»scum und zur Bibliothek frei. Stadtgeschichtliches Museum im Alten Rathaus (enthält zurzeit auch die Jahrhundertausstellung der Völkerschlacht). Unentgeltlich geöffnet: Sonn- und Feiertags von V-11—3 Uhr, Montags von 12—3 Uhr, Dienstags bis Sonnabends im Sommer von !)—3 Uhr, im Winter vrn. 10—3 Uhr. DaS Muleum bleibt geschlossen am 1. WeihnachtS-, 1. Oster- nist» 1. Psingstfeiertag und am Karfreitag. Raturkundliches Heimatmuseum, Tründlinring 1 (frühere Dauernde GewcrbeauSstellung). Geöffnet Sonn- und Festtags ',411—2 Uhr. Mittwochs 4—Ü Uhr und Freitags abends 7—S Uhr (öffentliche Führungen). Eintritt frei. — Zu anderen Zeiten 30 Pfg. Eintritt. Deutscher Patriotenbnnd zur Errichtung eines Völkerschlacht denkmals bei Leipzig. Blücherstraßc 11. ^VkttbrdsobLvkrunAvn in I«oipLi§. 120 m über lM. ms 8»:o- »t3«a mm lsst- waps- nüu ecksiin t,N- lsiwb- tizl(«it stror. lkbul- riob- imx »iis- llfk» U»ll»rr«it40!i 3. rdsnch g lllu 7SS.7 -f- 1,k 97 8* 8 krgsa 4. 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