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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140105019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914010501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-05
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Montag. S. Januar 1914 Leipziger Tageblatt Nr. 7. Morgen-llusgavr. Seite 3 Deutsches Reich. * Prinz Data, von Preußen ist am Sonnabend nachmittag zu kürzerem Beisuche in Braun« schweig eingetroffen. Seine SchwHter, die Her zogin, war zum Empfange am Bahnhof erschienen und fuhr mit ihm im Automobil zum Schloß. O Oderverwaltung»gericht,präfident Dr. v. Bitter gestorben. Zn der Nacht zum Sonntag ist, wie uns aus Berlin geschrieben wird, der Präsident de» Obcrverwaltungsgerichts Dr. o. Bitter gestorben. Mit ihm scheidet eine bedeutende Persönlichkeit von bedeutsamer Stätte. Dies preußische Oberverwal tungsgericht ist je und je für das gesamte deutsche Verwaltungsrecht in nicht unbeträchtlichem Maße bei spielgebend gewesen, und imnrer hat es seinen stol zesten Ruhmestitel in der Objektivität, in der un berührbaren Unparteilichkeit gesucht. Von diesem tiveae, auf dem es, dem bloßen Auge häufig genug verborgen, unendlich viel zur Sicherung der Volks rechte getan hat. ist das Oberverwaltungsgericht auch unter Bitter nicht abgcwichrn, obschon der feine ganze Laufbahn als Verrvattungsbeamter, nicht als Rich ter gemacht hatte und ihm bisweilen Herrschsucht und Eigenwille nachgesagt ward. Herr v. Bitter war, bevor er zum Präsidenten des Oderoerwaltungs- oerichts berufen wurde, OberpräfiLent von Posen. Dort schied er vor etwa zehn Zahlen im Zusammen hang mit der damals viel erörterr-n Affäre Löhning. V Herr v. Zagow beim Neujahrsmahl der kommandierenden Generäle. Wie der „Verl. Lok- Anz." mitteilt, hat an dem üblichen Zahresfestmahl der zur Gratulationscour in Berlin versammelten kommandierenden Generäle auf besondere Einladung Herr v. Zagow tetlgenommen. Ob in seiner Eigenschaft als Berliner Polizeipräsident oder als Dr. jur. wird nicht gesagt. Indeß liegt es nahe zu denken, daß Herrn v. Zagows neuerliche Zuschrift an die „Kreuzztg." ibn diese Einladung verschaffte. Und dann hätte sie allerdings die Bedeutung eine« scharfen, einer fast herausfordernden Demonstration. Das würde dann das Gebiet streifen, das wir dieser Tage hier in einem Leit- aufsaiz berührten: Die Konservativen und die ihnen nahestehenden Schichten wünschen nicht, daß Ruhe werde: sie wollen mit Gewalt einen Zwiespalt zwischen Zivil und Militär aufreißen. * Zn der Leitung des Rcichsmilitärgerichts ist, der „Tgl. Rdsch." zufolge, in kurzer Zeit ein Wechsel zu erwarten. Der jetzige Präsident, General der Znf. Graf v. Kirchbach, der seit April 1011 an der Spitze des Rcichsmilitärgerichts steht, dürfte wieder ein Korps bekommen und späterhin ein Keneralinspektorat übernehmen. Ge neral Graf v. Kirchbach ist seit dem September 1W7 kommandierender General und im Zahre '911 zu den Offizieren s la «uita der Armee versetzt. Zuletzt hatte er das 5. Armcekorvs. Udber seinen Nachfolger scheint eine endgültige Bestimmung noch nicht ge trosten zu sei». * Milchhandel und Eisenbahnvrrwaltung. Man schreibt uns: Verschiedene Eisenbahndirektionen haben kürzlich angeordnet, daß behufs einer glatte ren Abwickelung des Verladens von Milchtransport- aefößcn deren Deckel mit einer Nummer sauf Messingblech eingeprLgt und mit Emaillefatbe aus gefüllt) versehen sein muß aus der sofort ersichtlich sein soll, wohin das Gefäß gehört. Der Deutsche Milchwirtschaftliche Verein bat in einer Eingabe ausführlich begründet, weshalb die kostspielige Neue rung bei der Natur des Milchtransvortes ihren Zweck verfehle, und um die allgemeine Zurückziehung jener Verfügung gebeten, die von einzelnen Eisen- lahndirektionen bereits wieder außer Kraft gesetzt wurde. Der preußische Eisenbahnminister hat auf Grund dieser Eingabe die Eisenbochndircktion Berlin beauftragt, mit dem genannten Verein die fragliche Angelegenheit demnächst mündlich zu erörtern, und die Eisenbahndirektionen angewiesen, der Eisenbahn direktion Berlin Bericht über die Erfahrungen zu erstatten, die mit der angeordneten Bezeichnung der Milchkannen gemacht wurden. Anslernd. Rumänien. * Zn der Kammerdebalte über die Adresse zur Thronrede stellte Ministerpräsident Majorescu in Erwiderung auf die von mehreren Rednern ge übte Kritik Uebereinstimmung in den Anschauungen innerhalb der Regierung und ihr Zusammenarbeiten in allen Fragen der auswärtigen Politik fest. Die Behauptung von der politischen Abhängig keit Rumänien» von Oesterreich-Un garn erklärte, der Ministerpräsident für un richtig. Er führte als Beweis dessen ein an den rumänischen Gesandten in London gerichtetes Tele gramm an, worin dieser aufgefordert wird, einzig und allein di« Interessen Rumäniens zu wahren und sich von keiner Macht ins Schlepptau nehmen zu lassen. Es ist unrichtig, daß Oesterreich-Ungarn nicht Rumäniens Freund war und Bulgarien be günstigt hat. Zm Gegenteil, Graf Berchtold hat Bulgarien den Rat erteilt, sich mit uns zu ver ständigen. Als Oesterreich-Ungarn in die Lage ver setzt wurde, sich in der zwischen Rumänien und Bulgarien schwebenden Frage auszusprechen, hat es sich für Rumänien ausgesprochen. Es sei natürlich gewesen, daß Oesterreich-Unsprn für die Revision de» Bukarester Vertrages eintrat, was übrigens auch Rußland getan habe. Staatssekretär Grey habe ebenfalls erklärt, daß die Mächte ein Recht hätten, den Bukarester Vertrag zu prüfen, denn dieser berühre auch das Gebiet der europäischen Türkei und sei somit ein euroväisches Interesse. Daher mußte die Einbeziehung türkischen Gebiets in den Bukarester Vertrag vermieden wer den. Rumänien habe somit die Forderung der Türkei, an den Bukarester Verhandlungen teilzu nehmen, zurückgewiesen im Hinblick daraus, daß es sich nur um Eebietsoeränderungen zwischen den christlichen Staaten und nicht um solche in ihren Be ziehungen zur Türkei handelte. Auf diese Weise fei die Revision vermieden worden. Griechenland. * Eine Anleihe im Betrage von 5»ü Millionen Drachmen. Aus Athen wird gemeldet: Die Re gierung hat der Kammer einen Gesetzentwurf über di« Aufnahme einer Anleihe im Betvag« von 5 0 0 Millionen Drachmen rruteckbreider. Die An leihe rst binnen fünfzig Jahren zurüctzuzahkn. Der Zinsfuß beträgt fünf Prozent, die halbjährlich zu entrichten sind. Der Emissionskurs wird mindesten» 87Z4 sein, die Kommifsionsgebühr Prozent be tragen. Der Fnranzmiimster wird ermächtigt, al» Deckung die Heberschüsse der Einkünfte aus der Tabak- Mlsatzsteuer und gewissen Zo'lleinnahnren abzutreten. Sollten diese Quellen nicht aus-reichen, so wird da» Staatsbudget für die Deckung des Restes vorsorgen. Der Finanzmiirister Hai einen Gesetzentwurf unter breitet, durch den ein Konventionaltarif ein geführt wird, der die Eingangszölle für ver schiedene Produkte wie Zucker, Kaffee, Tee, Reis, Konserven, Benzin und andere um mehr als die Hälfte herabsetzt. Letzte Depeschen und Frrnsprechmelbrmgen. Der Kaiser in Sigmaringen. Sigmaringen, 4. Januar. Der Kaiser besuchte heute die evangelische Kirche und machte darauf einen Spaziergang durch die Stadt. Später besuchte der Kaiser die rumänischen Herrschaften im prinzlichen Palais. Um.! Uhr nachmittags erfolgte die Ab reise im Sonderzug nach Berlin. Vie „Norüü. Mg. Ztg." über »i- Salkantagr. Berlin, 4. Januar. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihrer Wochenrundschau: Die europäische Diplomatie üderninunr aus dem alten Jahr in das neue eine Reihe ungelöster Aufgaben. Es gilt mancherlei Verhandlungen zum Abschluß zu bringen, für Li« wertvolle Vorarbeiten schon geleistet sind. Alle europäischen Großmächte und eine größer« Anzahl kleinerer Staaten sind an diesen Verhandlungen be- teiligt: in ihrem Mittelpunkt steht dieTLrkei. Un gebrochen durch die Schrcksalsschläae der letzten Jahre sucht das Osmanische Reich durch Reformen im Innern wie Lurch Klärung seiner Beziehungen zu den Großmächten seine Stellung zu befestigen und entwickelt dabei eine bemerkenswerte nationale Energie. Der Ernst dieser Begebungen und die per sönlichen Eigenschaften der gegenwärtigen leitenden Männer in Konstantinovel berechtigen zu der Hoffnung, daß es der Türkei gelingen wird, in einigen Jahren der Rrchc ihre wirtschaft lichen und politischen Kräfte zu erneu ern. Gestärkt wird diese Hoffnung durch die er freuliche Steigerung der Staatseinnahmen in der asiatischen Türkei und in den dorn Halbmond ver bliebenen europäischen Gebieten, die aus den Aus weisen der türkischen StaatsschEenvevwaltuna er kennbar ist. Das Vertrauen des europäischen Kapi- tials, dessen die Türkei für ihre Konsolidierung be darf, hat sie sich durch die Korrektheit und Pünktliche keit, mit der sie auch in den Zeiten der schwersten Bedrängnis ihre Verpflichtungen gegen die Staats- oläubiger erfüllte, in einer überall anerkannten Weise zu wahren verstanden. Zn Beantwortung der von Sir Edward Grey ge gebenen Anregung haben die Dreibundmächte sich da mit einverstanden erklärt, daß die Frist für die Räu - mung Südalbaniens durch die noch dort be findlichen griechischen Truppen bis zum 18. Januar verlängert wird. Die Zwischenzeit kann für den Aus- bau der albanischen Gcndarmerictrupp« und für Be sprechungen unter den Großmächten in der Inselfrage benutzt werden. Diese Frage wird nicht durch Noten- wechsel zwischen Dreibund und Dreiverband, sondern in einem europäischen Gedankenaustausch werter zu behandeln und auf Grund eines Einvernehmens der Großmächte zu lösen sein. Auszeichnungen auS Anlatz deS Geburts tages König Ludwigs. München, 4. Januar. Die Korrespondenz Hofsmann meldet: Der König empfing heute vormittag die Staatsminister Freiherrn von Hertling, Freiherrn von Soden-Fraunhosen, von Thclemann von Breunig und den Kriegsminister Frciherrn von Kreß, sowie die ersten Präsidenten der beiden Kammern des Landtages in Au dienz nm ihnen hierbei die ans Anlaß deS Allerhöchsten Geburtstages verliehenen Auszeich nungen bekamttzugeben. Der erste Präsident der Kammer der ReichsrSte Karl Ernst Graf Fug ger von Glätt wurde in den erblichen Für - sten st and, der Vorsitzende des Ministerrates Dr. Freiherr von Hertling in den erblichen Grafenstand erhoben. Staatsminister Dr. von Soden - Frannhofen erhielt das Groß kreuz des St.-Michael-Verdienstordens, Kriegs minister Freiherr von Kreh das Großkreuz des Verdienstorden? der ba tierisch en Krone ver liehen. Justizministcr von Thelemann und Fi- nanzmimster von Breunig wurden in den erb lichen Adelsstand erhoben. Der Präsident der Kammer der Abgeordneten Dr. von Orterer erhielt den Titel und Rang eines Geheimen Rates nnd da? Prädikat Exzellenz. Beteiligung der Spielwarencrporteure Sonneberg» an der Panama-Ausstellung. Sonneberg, 4. Januar. Eigener Draht bericht unsere? I-Mi t a rb eiterS.) Die Spielwarenerporteure Sonnebergs beschlossen die Beteiligung an der Weltausstellung in San Francisco durch eine Gesamtgruppe. Graf Adalbert Sternberg über die Politik des Grafen Berchtold. Wien, 4. Januar. Der ehemalige Reichsrats- abgeordncte Graf Adalbert Sternberg erklärte in einem gestern gehaltenen und beifällig ausgenom menen Vorträge, daß man, wenn man die in den De legationen gegen die Politik des Ministers des Aeußern erfolgten Angriffe ins Auge fasse, positive Forderungen von feiten der oppositionellen Delegier ten vermisse, die wohl alles getadelt hätten, ohne jedoch zu erklären, was Graf Berchtold hätte er reichen solle». Tatsächlich hat Graf Berchtold. so führte der Vortragende aus, in der so schweren Zeit den Krieg vermieden und das Buirdesverhältnis mit Italien ittcht nur erhalten, sondern befestigt, die Ans der Skupschtina. Belgrad, 4. Januar. Die skupschtina nahm mit 88 gegen eine Stimme in letzter Lesung das Budgetprovisorium für Januar und Februar on und vertagte sich darauf dis zum 4. Februar. Die Opposition war auch l)eute der Sitzung fcrngeblieben. Zur serbischen Kabinettskrise. Belgrad, 4. Januar. König Peter hat die De mission des Kabinetts n i ch t angenommen in der Erwägung, daß kein Grund hierfür vorliege. Die Krise kann als beigelegt gelten. — Der russische General Ho Imsen ist hier einqetroifen und vom König sowie vom Ministerpräsidenten Pa- schitsch in Audienz empfangen worden. Er wird sich zur Schlichtung des serbisch-bulgarischen GrenOreitee an die Grenze begeben. Der Streitfall ist auf schlechten Beziehungen zu Rußland in ausgezeichnete umgewandelt und alle Forderungen durchyesetzt, die er am Balkan gestellt hatte. Graf Berchtold war der beste Diener seines Herrn, dessen Intentionen er geschickt durck>gefi!hrt hat. Die In- tentionen des Monarchen waren wohl die denkbar reinsten, nämlich mit bescheidener Festigkeit und zäher Verfolgung der Ziele in voller Einhaltung der Bündnistreue Len Frieden Europas nicht zu de- drohen. Gerade der Umstand, daß Graf Berchtold eine Kritik nicht fürchtet und nichts tut, um eine Kritik einzuschränken, macht ihn so sympathisch, und die Tatsache, daß er auf jedes bezahlte Lob ver- zichtet. macht ihn noch sympathischer. Oesterreich- Ungarn ist aus der politischen Krisis sehr gut heraus- gekommen, was im Auslande allgemein anerkannt wird. Wir haben das Bewußtsein erhalten, daß unsere Völler opferfreudig in den Krieg ziehen wür ben, daß es in der ganzen Monarchie wirklich echten Patriotismus gibt, und daß wir erhobenen Hauptes einer glücklichen Zukunft ent gegengehen können, denn wir können stolz auf unsere Armee sein. Zn Audienz empfangen. Zarskoje Sfelo, 4. Januar. Der Kaiser empfing heute mittag den Präsidenten der Reichsduma in Audienz, der über die Arbeiten der Reikbsdnma eingebend Bericht erstattete. Verlobung am russischen Kaiserhofe. Petersburg, 4. Januar. Im Palast des Groß fürsten Alexander Michajlowitsch sand heute die Verlobung der Prinzessin Irina Alexandrowna mit dem Grafen Felix Snmarokoff - Elston statt. Die Kaiserin- Witwe, die Töchter des Kaisers, die Großfürsten und Großfürstinnen, sowie die Eltern dos jungen Paares wohnten der Feier bei. Zur bevorstehenden Reise PoincaröS nach gtntzland. Pari», 4. Januar. (Eig. Drahtbericht unsere? /^-Mitarbeiters.) Einer Infor mation deS „Matin" zufolge ist eS wahrscheinlich, daß die Reise des Präsidenten Po ine ar« narb Rußland an einem noch früheren Datum als zuerst angenommen wurde, stattfinden wird; wahrscheinlich direkt nach den Kamm erwählen. Man erwartet den GegenbesuchdeSZaren bereits im Herbst dieses JahreS. Im lausenden Jahre werden noch verschiedene Herrscher in Paris ihren Besuch abstatten, so der König von Dänemark und voraussichtlich auch der König von Griechenland mit Gemahlin. F-erner wird sich auch derKaiser von Japan einige Tage in Paris anfhalten, falls er noch in diesem Jahre seine Absicht wahr macht, eine Reise nach Europa anzutreten. Die Genickstarrepidemle in den Garnisonen Westfrankreichs. Pari», 4. Januar. (Eig. Drahtbericht unseres /^-Mitarbeiter-.) Eine Go- nickstarrepidenrie wiitet trotz aller Gegenmatz- rcgeln, die die Militärbehörden ergriffen haben, in den Garnisonen Westfrankreichs. In den letz ten Tagen sind in Brest zwei Soldaten der Krankheit -um Opfer gefallen. Auch in San Loh ist ein Mann des 136. Infanterieregiments ge storben, während sich eine große Anzahl Mann schaften schwer erkrankt im Hospital befinden. Die neuesten Sorgenkinder der französischen Heeresverwaltung, die schwarzen Soldaten, wnr- den in den letzten Tagen abermals von Todes fällen heimgesucht. In Marseille find zwei Sol daten gestorben. Die Zahlber Toten in den schwarzen Regimentern beläuft sich binnen kurzer Zeit trotz aller Vorsichtsmaßregeln auf S3 Ein neuer Thronprätentent für Albanien? Paritz, 4. Januar. (Gig. Drahtbericht unsere- /^-Mitarbeiters.) Eine Aus sehen erregende Nachricht, die, falls sie sich be stätigt, die komplizierte Lage in Albanien noch schwieriger gestalten würde, bringt der „T e m vs" auS Valona. Dort wird erklärt, daß der bis herige türkische Kriegsminister Izzet Pascha, der velanntlich Albanese ist, an der Spitze einer Verschwörung steht, um die Re gierung an sich zu reißen. Izzet Pascha soll bereits auf dem Wege nach Albanien sein. Einige österreichische Dampfer, deren Lager au» Waffen besteht, seien bereits auf dem Wege von Konstantinopel nach Brindissi, das zur Opera- tionsbasi? Izzet Paschas anScrsehen sein soll. In Kreisen, die der Internationalen Kommission für Albanien nahestehen, wird das Gerücht de- inentiert. Radoslawow mit der Neubildung deS bulgarischen Kabinetts betraut. Sofia, 4. Januar. Der König empfing heute den Präsidenten der Sobranje Wat schew in Audienz, um mit ihm über die Lösung der Kabinettskrise zu beraten. Auf <Lmpfehlung WatscheWS wurde Radoslawow mit der Neu bildung deS Kabinetts betraut. MS Montag- nachmittag muß das Kabinett konstituiert sein, um sich der Sobranje jvorzustellen, die nach der morgigen Sitzung in die Wcihnachtsfcrien geht. mangelhafte Karten zurückzuführen und wird baldigst in freundschaftlicher Weise geregelt werden. Dementi. Annina, 4. Januar. (Meldung der Agenzia Stesani.) Die Nachricht ans Athen von einem Kampf zwisct>en Albanesen und lürieckxn bei T« pelen entbelnt jeder Begründung. Vizeadmiral Huet Bacellar »«hastet. Rio ve Janeiro, 4. Januar Der Vize admiral Huet Bacellar ist nxwen Veröffent lichung erne? Briefe?, in dem oie Abtretung des KricgssclnfieS „Rio de Zanoiro" durch die Regierung an die Pforte getadelt wird, ver haftet worden. Hnet Bacellar nmr früher Chef der Kommission zier UebcriiXkchung des Bane? des „Rio de Janeiro". Zum Liienbahnunfall bei Woippn. Straßburg, 4. Januar. lAintliche Meldung.) Der sofort eingeleitetcu bahnamtlichen Untersuchung des Eisenbahnunfalls in Woippy ist am Sonnabend, den S. d. M., die gerichtliche Untersuckping gefolgt. 11 Personen ans Seenot gerettet. Bremen, 4. Januar. Die Rettungsstation Rügen- waldermünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegrrphiert: Am 3. Januar von dem Stettiner Danipler Wolgast, Kapitän de Buhr. gestrandet bei Vittertief, leer von Königsberg nach Stettin bestimmt, 11 Personen gerettet durch Raketenapparat der Station. Auf Grund geraten. Marseille, 4. Januar. Der Postdampfer „Man - sourah" ist an der tunesischen Küste bei Mahdia auf Grund geraten. Die Versuche, da» Schiff wieder flott zu bekommen, sind anfgegeben worden, bis die See sich beruhigt hat- Die „Mansourah" Veiand sich auf der Fahrt von Tripolis über Tunis nach Mar seille. Besatzung und Passagiere sind wohlauf. IS Sergleute durch eine Explosion getötet. Rnlbscha, 4. Zann-rr. Zn dem hiesigen, dem Kaufmann Mussabajew gehörend«« Bergwerk find infolge einer Explosion schlagende» Wetter 18 Bergleute nm» Leben gekommen. Zum Felssturz bei Rabat. Rabat, 4. Januar. Bei den Autzräumungsarbeitcu wurden noch weiter« drei Leichen aufgefundon, so daß sich die Gesamtzahl der Opfer de» Fels, sturzes auf 28 beläuft. Grkan in Ne« 8ork. fNaL elgramm.) Ne« York, 4. Januar. Din heftiger Orkan hat in der New York Tity und an der OftMe New Yorks gewütet und ungeheurenSchaden angerichtet. In New Jersey find di« meisten Landhäuser zerstört. Das Elektrizitätsweckk wurde vom Sturm so stark beschädigt, daß cs vollständig außer Betrieb ist und die Stadt in völligem Dunkel liegt. Zahlreiche Personen sind ohne Obdach und mußten Zuflucht in Atlantic City und Coney Island suchen. Eine große Anzahl Schisse halben Schiff- Lruch erlitten, zahlreiche andere werden ver mißt. Bis fetzt schätzt man den Schaden auf über 1 Million. Der Sturm wehte mit einer Geschwindig keit von SO Meilen und ist nach Feststellung der meteorologischen Beobachtungsstation der heftigste Sturm, der in den letzten 25 Jahren in den Ver einigten Staaten geherrscht hat. Entgleisung eines Ttrafienbahnzttges. Limoge», 4. Januar. Zufolge Glatteis», ent gleiste in der Nähe der Stadt ein au» drei Wage« -«stehender Straßenbahn»»» Dir Wagen' legten sich quer über die Straß«, ms-ei zwei vor» sibergehend« getötet und etwa zwanzig Fahrgäste verletzt wurden. An feinen Gesellschaftskreisen gilt es als ganz selbstverständlich, daß bei festlichen Abende« am Gchlnfse der koffeinfreie Kaffee Hag gereicht wird. * Er ist besonders sein im Ge» L schmack und verursacht keine Schlaf- losigkeit. ' Die vülll.'gruve Ausgabe umfaßt 10 Seiten. boupt'christltiter: Dr. Vera». Negenberqer Lerantwortliche Schristlkit-r: sür Politik Dr. «rn» Gitnttzer: sür die pandrttjcklung Waltl,«r Ichintzler; für Lrip,t,«r und sSchnsche Angttrgrnheilrn Milh. v. Vnttkar; für Kunst und SMenichait Tr. t'nrl Vlanck: sür Muiik Engen Le«nitz: Lpoct uuo Lpicl «Isres Perl»: bricht ,1. Haarkrlb; für d - Reise-, B.wer- und B«rk«hre»ritung Lnbnia Metzer. - - Für den «::,eipenteil Leinr. Malier. Veclag: Leipziger raaetzlatt. GekMschast mit beschränkt«, Haftung. Druck: Fischer a Küchen. Sämtlich in Leipp, Zuschriften sind incht pecscknlich ,u adressieren, sondern an d«n Bering, di« Redaktion oder die üieschiistsstelle bei Leivriger Tageblätter, Äriellichaik mit dejcheüickter L'astnna. i» richten, ll n o e r l a n g t e n Manuskripten ist stec» da» Stück« Ports beft»stlgen. Für Nusbewahrnn« und -tttcktzad« »ird keine Gewähr adttNMNNN»
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