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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140105025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914010502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914010502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-05
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Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Sette 2. ne. s. nvena»nusgavr. einen Nachfolger in Vorschlag bringt. Die nttli- tä rischen Abmachungen, die beide Staaten mit einander verbinden, die Militärkonvention vom Jahre 1892 und die Flottenkonvention von 1912, dürften au-reichen, um vor der öffentlichen Mei- »ung die Entsendung eine- hohen Militärs nach Petersburg zu rechtfertige». 7S Millionen außeror-entlicheSol-referve. Die zur Bildung des neuen Reichskriegs- sck^atzes anzusanvnelnde Goldreserve in Höhe von 120 Millionen ist gegenwärtig bereits auf 75 Mllionen angewachsen. Wenn man erwägt, daß erst Ausgang des Gommers mit den Rücklagen für die Goldreserve aus den Beständen der Reichsbank begonnen »oerden konnte, so deutet die Tatsacl-e, daß schon jetzt nahezu drei fünftel der Goldreserve gebildet sind, auf einen andauernd günstigen Goldstand der NciclMank hin. Die Bildung der Goldreserve geschieht durch Aus gabe neuer Ncichskassenscheine, von denen für 100 Mllionen Mark Scheine zu 10 Mark und für 20 Millionen Mark Scheine zu 5 Mark ausgcgeben werden. Mit der Silberrcserve, die ebenfalls in der Höhe von 120 Millionen Mark gebildet wird, ist bisher noch nicht begonnen, tveil es noch an den uottvendigen Tresoren zur Aufbewahrung der Silberreserve bei den ver schiedenen Zweiganstallen der Reichsbank fehlte. Bekanntlich wird die Goldreserve in Zwanzig- Mark-Stücken in Tresoren der Reichsbank nieder gelegt, während die Silberrcserve zum Teil bei der Hieichsbant iu Berlin, zum Tekl bei einigen Zweig anstalten aufbewahrt werden soll, um für den Fall ihrer Verwendung schneller disponieren zu kön nen. Die erjorderlichen Tresore weroen demnächst fertiggcstellt sein, so daß auch mit der Bil dung der Silberrcserve schon in naher Zeit be gonnen werden kann. Ihre Bildung nnrd sich naturgemäß langsamer vollziel;en, da tue Kosten aus den Münzgewinncn der laufenden Silber prägungen gedeckt tvcrden. Für das Jahr 1913 waren beretts 9 Millionen Mark dafür zur Verfügung gestellt; der neue Etat für 1914 lieht weitere Mittel in Höhe von 21 Millionen Mark zur Bildung der außerordentlichen Gold- und Silberreserve vor, deren Gesamtkosten sich auf 45 Millionen Mark belaufen. Deutsche» Reich. * Der Kaiser traf heute (Montag) morgen 8,1ö Uhr von Sigmaringen auf dem Potsdamer Bahn hof in Berlin ein und begab sich ins Königliche Schloß. Die Kaiserin war kurz vorher eingetroffen. * Ausschreitungen von Militärpersonen. Das „B T." gibt folgende aus dem Straßburg benach barten Altkirchen kommende Meldungen unter allem Vorbehalt wieder: Fünf offenbar nicht nüchterne Militärper sonen belästigen grundlos schlittenfahrende Mädchen. Ein Unteroffizier setzt« einem Mädchen das Seite ngew ehr auf die Brust. Den Buben schlugen sie die Mützen herunter. Dann belästigten sie einen vorüterfahrenden Fuhrmann, der seinen Schlit ten nicht hcrgclen wollte. In mehreren Wirtschaften zogen die Unteroffiziere ebenfalls blank, weil sie das Lokal nicht verlassen wollten. Schließlich schritt die Ortspolizei ein. * Falscher Alarm. Anläßlich der Vorgänge in Zabern hatten bis zum 30. Dezember zwei Re serveoffiziere den elsässisckien Militärbehörden ihre Patente zurückgegeben. Die von fran zösisch chassisä-en Zeitungen seinerzeit verbreiteten Alarmnachrichten über einen Massenaustritt von elsässischen Reserveoffizieren aus dem deutschen«Heere sind, wie wir aus zuverlässiger Quell« erfahren, freie und tendenziöse Erfindungen. * Zum Tode Geheimrat Reiß'. Wie uns aus Mannheim gemeldet wird, sind bei Fräulein Ida Reiß, der Schwester des verstorbenen Geheimrats Lr. Karl Rein, zahlreiche Beileidstelegramme ein gegangen, darunter vom Großherzogspaar von Baden, ,Mri plksrSs Mehrung." 36) Roman von Arthur Babillotte. Nachdruck verboten „Ja," sagte Madame Pipinette, als sie vom Friedhof nach .Hause fuhren, „man möchte am liebsten auch da unten liegen." Picard knallte mit der Peitsche, daß Phi line einen kleinen freudigen Luftsprung tat. „Was hat man denn noch auf der Welt? Gar nix, aar net 's geringste!" — ste fiel in den Elsässer Dialekt, — „man schindet und schafft, und um einen herum verändert sich die Welt, und weyn man auflugt, sieht man, daß man nimmer hineinpaßt . . ." „Ja, ja," sagte Picard. „Aber sehet Ihr, M'sicur Andrö, daß Ihr Euch so verändern könntet, das hätt ich nie geglaubt... 's hat mir arg weh getan, könnet Ihr mir glauben." „Tja!" sagte Picard. Madame Pipinette kam in Redelaune, wie immer, wenn Zorn auf dem Grunde ihrer Seele quirlte. „Immer und immer müsset Ihr Euren eigenen Kops durchsetzen!" grollte sie. Picard lachte. „Eh! für was hab' ich ihn denn? Wenn ich Euren Kopf hätt', Pipinette, na, danach würd' ich halt Euern Kopf durch setzen !" „'s ift kein Auskommens mehr mit Euch!" rief sie, ihn kanrpflustia durch die blauen Brillen gläser anfunkelnd. „Wenn ich dran denk, »vaS wir in St. Diä für ein schönes ruhiges Leben gehabt haben . . . Den ganzen Tag seid Ihr yerumkutschiert und habet die Leut in der 'Welt herumgeführt . . . Ich hab den Haushalt be sorgt und . . „Und wenn- noch eine Weile lveitergegangen wär, hätten wir einpacken können!" ergänzte er. Unmut begann seine gleichgültige Laune zu be wölken. „Ah waS! Ah tvaS!" Jetzt mußte eS heraus, schwor sich Madame Piptnetke; jetzt hatte sie lange genug zugesehen. „ES ist nix, nras Ihr da machet! ES ist eine Sund und eine Schänd, ja! Leipziger Tageblatt. Montag, s. Jsuusr 1914. Montt LßgekIelMS neue LUllpoIsnexoerWon. Sir Ernst Shackleton, der bekannte englischs Marineoffizier und Cüdpolarforscher bereitet, wie wir bereits ausführlich meldeten, eine neue große Polarexpedition vor. Leutnant Shackleton, dessen Bild nur neben einer Karte seiner geplanten Expediiionsroute bringen, ist 1874 in Kildarn (Irland) geboren und hat als Südpolarforfcher einen hervorragenden Ramen. So nahm er an der „Diecovery«-Expedition unter Scott teil und leitete 1907—1909 eine äußerst erfolgreiche zweite Antarktik-Expedition, wobei er den magnetischen Gtidpol entdeckte und bi» über 88 Grad südl. Breite vordrang. vom Prinzen Heinrich von Preußen, von der Groß herzogin Luise von Baden sowie sämtlichen badischen Ministern. * International« kriminalistische Vereinigung. In Berlin find zu der 25 jährigen Jubel feier der internationalen kriminalisti schen Vereinigung Mitglieder aus allen Teilen des Reiches und auch aus dem Auslande eingctroffen. Am Sonntag mittag fand im Retchstagsge- gebäude eine Vorstandssitzung statt, abends im Kaiserhof ein Abendessen, an dem der Staats sekretär des Reichsjustizamts sowie die Vertreter des preußischen Ministeriums des Innern und des Justiz ministeriums teilnahmen. Außer den Begründern der Vereinigung, den Professoren Prins-Brüssel, v. Liszt- Berlin und van Hamel- Amsterdam, sah man u. a. die Exz. Dr. Wrisberg - Stockholm und H a g e r u p - Kopenhagen sowie eine groß« Anzahl Gerichtsärzte, Richter, Staatsanwälte und viele Rechtsanwälte. * Gute Wahlen für die bayrischen Ortskranken kassen. Wie uns ein eigener Drahtbericht aus München meldet, ist nach den bisher vorliegen den Ergebnissen der Wahlen zu den Ortskranken kassen in Bayern ein absoluter Rückgang der sozialistischen Stimmzettel um generell 11 Prozent zu verzeichnen. * Gegen die Besteuerung der Zündholzersatzmittel. Der Gefamtausfchuß der Handelskammer zu Kassel lehnte einer Blättermeldung zufolge mit großer Mehrheit ab, die Besteuerung der Zündholzersatzmittel beim Bundesrat zu befürworten da von einer derartig großen Notlage der Zündholzindustrie nicht gesprochen werden könne, um andere Industriezweige durch neue Steuern zu unterbinden. Außerdem könne sich die Handelskam mer durch steuerliche Maßnahmen und dadurch be dingte Zurtickdränstung anderer Industrien eine Entwicklung der Zündholzindustrie nicht oorstellen. Ausland. Oesterreich. * Der Prager Buchdruckerstreik. Wie Prager Blätter melden, dürfte die Entscheidung über den Streik der Buchdrucker nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wahrscheinlich werden die Bemühungen der Regierung in Kürze zu neuen Ver handlungen zwischen Unternehmern und Arbeitern führen, dann wird es entweder zum Friedens schluß kommen, oder die Prinzipale werden auf die Mitarbeit der alten Gehilfen verzichten und sich für die Dauer mit ne u e n Kräften einrichten. Zrankrekch. * Zur Steueriiesorm in Frankreich. Der Unter staatssekretär im Ministerium des Innern Per ret hielt in Poitiers auf einem Bankett ein« Rede, in der er nach einer Blättermeldung unter Hinweis auf die geplante Steuerreform erklärte, daß die Negierung die baldige Einführung einer Steuer auf das konsolidierte Vermögen ins Aug« gefaßt habe. Türkei. * Französische Offiziere für die türkische Gendar merie m Kleinasien. Rach einer offiziösen Pariser Mitteilung ist die französische Regierung von der türkischen ersucht worden, ihr weitere fünf Offiziere zur Leitung der Gendarme rie in Kleinasien Mr Verfügung zu stellen. Befehlshaber der Gendarmerie in Kleinasien ist der französische General Baumann. — Degradation türkischer Offiziere. Aus Kon stantinopel wird telegraphiert: 12 Offiziere sind wegen ihres Verhaltens im Kriege zur Degra dation verurteilt worden. Müsset Ihr Euch denn in Euren alten Ta- Ah was! wenn ich heiraten soll, danach ' !" Die ber die Er kannte das Lokal, in dein der Rechtsan walt sein Mittagsbrot cinzunchmen pflegte. Es war eine kleine gemütliche Kneipe neben dem Münster. Sie befand sich in dein sogenannten Kammcrzcllschcn Hanse, dessen Ergeschoß ans dem Jahre 1467 stammt, während die übrigen Stockwerke 1589 erbaut wurden. Dunkles Fach werk bedeckte die Maliern über nnd über. „Gnten Tag!" sagte der Rechtsanwalt cher- gerade an einem saftigen Knochen nagte und sich in dieser erfreulichen Beschäftigung nicht im mindesten stören ließ. P'card saß schon eine Weile, als er endlich den Knochen beiseite legte, sich die Hände hastig an der Serviere säuberte und den Geschäftsfreund mit Handschlag be grüßte. „Ja, um dreie habe ich Sitzung im Land tag," erklärte er. „Wird vermutlich bis um sechse dauern. Es stimmt da was nicht . . . . .Herrgott nochmal! wir wollen doch alle, daß die Elsässer gut deutsch werden! Aber das er reicht man doch nicht mit solchen, sagen wir mal kindlichen, bitte, kindlichen Gewaltmit teln !" Er trank sein Glas leer und erzählte dann, während Picard sich an goldgelbem Eierkuchen mit Salat eine Güte tat. Es war der Regierung zu Ohren gekommen, daß in einer großen Fabrik, zu deren besten Kunden der preußische Staat gehörte, gegen das Deutschtum gehetzt wurde. Der Direktor war der Sünder. Der UnterstaatSsckrctär halte dar aufhin nach Berlin berichtet: so und so, und der Mann müßte entfernt werden. Aber der Mann war bei seinen Arbeitern sehr beliebt. Es gab einen großen Hcxcnkesseltanz Und der Gipfel punkt der Sache war: man brachte eine Inter pellation im Landtag ein. „Nun, wir wollen mal sehen, was da wird," lachte Beyer. „Ich kann Ihnen sagen, lieber Herr Picard: ich bin, weiß der liebe Bater im Himmel droben! ich bin ein richtiger Deutscher. Wer daran zu tippen wagt, dem spende ich eine eigenhändige Backpfeife! Aber ich kenne auch dieses Land hier und seine Leute . . . Zum Donnerwetter nochmal! da sind Prachtexemplare gen . . behauptet Ihr, ich sei ja noch so jung! Peitschenschnnr sauste dein Pferd üb Flanken. „Babababa! Redet mir doch net immer da zwischen, M'sieur Andrü! Ich denk, ich hab ein Recht, mit Euch einmal ein wahres Würtel zu reden . . . Wenn man so lange in einer Fa milie ist! Ich sag Euch noch einmal: Ihr werdets bald genug bereuen, daß Ihr dem Monsieur Pe- rier Konkurrenz machet . . . Bald genug . . . Das ist nicht christlich gehandelt, nein, Ai'sicur Andr«. Ich genier mich net, das zu sagen . . . Der Monsieur Perier ist ein feiner Mann nnd hat eine gute, schöne Frau . . ." „Aha!" pfiff Andrs Picard durch die Zähne. Und plötzlich mußte er lachen. „Alte gute Seele!" sagte er. „Echauffieret Ench net, Pi- pinette. Ich weiß ja, 's ist nur der Schmerz darüber, daß Gabriele .Haricourt net meine Frau worden ist, wo Euch so verzürnt macht." „Ja, daß Ihr nur wisset! Wo's Euch wirk lich zum Segen werden könnt, da greifet Ihr net zu. . . Nur immer so luftige Sachen, wo im Mond liegen, für die seid Ihr zu haben . . . Aber 'S ist ja von jeher Euer Fehler gewesen: Immer nur vor sich gucken, nie uin sich und zurück." „Gott sei Dank, daß ich den Fehler hab," sagte Picard, der wieder ganz vergnügt ge worden war. Die ersten Tropfen fielen; der Herbst stand am Straßenrand, ging von Baum zu Baum und streifte ihm die Blätter ab; er kletterte den Berg hinauf und hauchte alles an, was Blätter trug. Grau versank Frankreich hinter dem Wa- gen Picards. Zu Hause sand er einen Brief BeycrS: er möge umgehend in Straßburg antrcten: Be sichtigung der Automobile. So fuhr er denn gleich mit dem Wagen weiter nach Markirch, erreichte da das Bähnchen in der letzten Minute und sah sich um die Mit- tagsstunde in der Hauptstadt. NÄÄrriÄtten vom Tage kW» Hydroaer hei dem S L.. n g » - o aber weg) kein« Hilfe In der « des sinkend doch findet Ver Sturm an -er Küste von Gü--Iersep. In der heutigen Morgenausgabe unseres Blattes meldeten wir bereits, daß an der Ostküste von New Port ein heftiger Orkan gewütet und ungeheuren Zcl>adea angerichtct hat. Das Reuterbureau teilt nun mehr weitere Einzelheiten der Schreckcnsszenen mit: London, 5. Januar. Der Sturm an der Küste von Süd-Jersey er reichte zeitweise eine Geschwindigkeit von 80—90 Mei len in der Stunde. Die Flutwelle war ausnehmend hoch, und der Sturm trieb die Wellen in die Straßen. * Zum au« Metz, Eisenbahnu werden mo geführt wer * Ermoi b a ch bei L gramm: Gc auf dem Nc von zwei Wasner wa * 4 Arbl meldet uns ^-M i t a r in 15 in 2 strecke der Arbeiter dr Abend war --- Uni herrschte, i Sonntag k Ein dichter und man Feuer aus> gegeben. '. schließlich st Brand alte her unbekai * Verha verhaftete I vor einem ten, dessen fernt hatte, daß die A den vor ! unterhielte: nen Antom nach Art il untern« ausfindig c * Flücht und Hinst 10 000 .L l-ändler L. den Kreisen t ^q gcworl * Zecher meldet: Au Sumpfb: gen Gas, ziirvckzurufe * Schne Nach dem Tage des r «bene un rung und sowie sämtl * Raub» grcnniN: Hi sehr wohlh seine Mut Raubmord suchen fehl. Marokko. , * El, fpanifch-fennzöfischer Zwischenfall, der auf di« von alters her bestehenden spanisch-französischen Streitigkeiten in Marokko ein grelles Schlaglicht wirft, hat sich, wie uns ein eigener Draht bericht au» Madrid meldet, in Tanger er eignet. Während der Sitzung der mit der Aus führung der hygienischen Maßnahmen betrauten internattonalen Kommission kam es bei Erledigung verschiedener Fragen, in denen sich die französischen und spanischen Interessen gegenllberstanden, zu einem scharfen Wortwechsel zwischen dem spa- nischen und dem französischen Konsul. Die Auseinandersetzung nahm so scharfe Formen an, daß der spanische Konsul sofort an seine vorgesetzte Behörde in Madrid berichtete. Das spanische Mi nisterium des Aeußern hat den Zwischenfall zum Anlaß einer diplomatischen Aktion gemacht. D«r französische Botschafter in Madrid, Geoffroy, hat von seiner Regierung den Auftrag erhalten, mit den spanischen Behörden über den Zwischenfall zu verhandeln. In Seabright wurden durch die Flut die Straßen aufgeris. sen, so daß die elektrische Beleuchtung bald versagte. Die Häuser wurden von ihren Grund mauern weggerissen und ins Meer getrie ben. Die Bevölkerung wurde von Panik ergriffen. Die Obdachlosen warfen sich in den Straßen auf die Knie und beteten um Aufhören des Sturmes. Auch brach an mehreren Stellen, wie man glaubt durch Brandstiftung, Feuer au», das nur unter großen Schwierigkeiten gelöscht werde > konnte. Der Bürgermeister stellte einige Bürger al» Polizisten ein, und forderte sie auf, jeden, den sie beim Plündern anträfen, zu erschießen. Die Stadt, in der das Wasser 2 Fuß hoch steht, ist jetzt vollständigverlassen. In Atlantic City sind einige der vornehm st en Hotels st ark be schädigt worden. Di« Strandpromenade ist voll ständig zerstört und der berühmte Peer weg-, geschwemmt. Einige Meilen südlich von Atlantik Ttty sind zwei Kirchen und etnHospitalfür blinde Kinder einge stürzt. Das Hospital stand zurzeit leer. Auch in Lang Branch ist der Pcec zerstört worden. Die Bahnverbindungen mit Laug Branch und Seabright sind unterbrochen. Zahlreiche Personen sind obdachlos. Der Schaden wird auf zwei Millionen Mark geschäht. Ein Dampfer in Seenot. (Reutermeldung.) New Port, 5. Januar. Tin Dampfer hat von seiner Lage südlich von Nantucket funkentelegraphisch gemeldet, daß er sinke. Der spanische Dampfer „T a l v o", der sich Apo Ein I Im Her Nachricht, d dort tödlich Flieger, der Apparat he bei ^aulha bei den m« flicger geg< eingetreten, nicht wenig zu töten. Ende Ar unternahm Staate Son die Bundes größter Sp< Anzahl Bo Zu ihrem E Flugappara Dem Flieg« und gegen Emplin lan von einem i lag, Schüsse ein Stück st Feinde zu, (wolle, un seiner Laut vor ein Kr Minuten so darauf auf rungstrupp schossen. von IlQllner, Un>vcrsitü!«?tr'8iv 2. lirso, Köper«! planten Hi penhagen- f prechur schen Luftf nischen A wurde bes und 23. A würde von hus—Fred in einer si gehen, vor Länder üt Sollte sick wollen, so plant. * «tue wird un» o der Aöiatv -tetter ans dabei, und da- mit der übermäßigen Franzosen freundschaft, das ist ja, im großen ganzen ge nommen, Kohl. Jawohl, ganz saftiger Kohl. Aber natürlich, wenn solche Geschichten gemacht werden, das verbittert die Leute. Ein einzelner Herr, der eine Filiale für die Welschen hat, der kann doch noch lange keine Revolution machen, selbst nicht, wenn er Fabrikdirektor ist. Es ist doch lächerlich!" Er war in Hitze geraten. Seine Augen funkelten, sein Adamsapfel be wegte sich wie ein Gnmmimännchen in heftigen Sprüngen ans und nieder. Dann gingen sie. Sie kamen auf den Kleber platz, wo gerade eine Militärkapelle nach dem Aufziehen der Hanptwache konzertierte. „Nun schen -Lie mal die lieben Straßburger!" lachte Beyer. „Wie sie begeistert dabeistehen und sich über die Wackern deutschen Musikanten freuen." Studenten trieben da ihr mädchenfrcnndlicl^s Wesen; alte Rentiers wandelten mit kleinen Schritten auf und ab, die Hände auf dem Rücken um den Spazierstock gelegt; Kindermädchen in roten Röcken und schwarzsamtcnem Mieder, auf den modernen Frisuren die großen Elsässer Schleifen, schoben ihre Kinderwagen vor sich her. Frauen, die vom Markte kamen, standen in kleinen Gruppen beisammen und warfen ihre bunten Gespräche zwischen die feierlichen Klänge des Pilgerchors. Um 3 Uhr verschwand Beyer in dem weit- auSladenden Landtaasgebäudc. Picard schlen derte durch die Stadt. Seltsame Gefühle be mächtigten sich seiner, jetzt, da er das Wesen dcS Rechtsanwalts nicht mehr um seine Ohren hatte. Hier in diesem Lande bist dn ge boren; aber der Vater hat dich als kleinen Jun gen hinausgeschleppt. Der .Heimatsort seiner Mutter war Sesenheim, ein Dorf im Unterland, nahe am Rhein, inmitten einer reichen Hopfen zucht, die jenem Länderstreifen sein Gepräge gibt. Nie hatte er die Heimat seiner Mutter gesehen. Die alte Anhänglichkeit an das Ver gangene, durch liebe Menschen Geweihte, mel dete sich wieder bei ihm. Du mußt den Heimats ort deiner Mutter besuchen, stellte sie ihm vor. (Fortsetzung in der Morgenausgabe.)
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