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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110818017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-18
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Nr. 22S. l0S. IaNrysng. vollendet Wenn er verschont schiedentl jetzt gän, Beziehun wurden i such, wel legentlick greisen j wesenhei bürg aus Kronprn Rückkehr Es ist letzten I Ferdinar der Dop, künftiger Franz I gehört h nachdem sicherlich kannt ge nicht vi« politische der Leit! immer L sung, das ein Kab aber tret und läh darauf r Leben sei anLer zr das mehi tem Pos Sympatk Herrscher sick-er seic Die N verl In d gebung ! Indüst tritte bö Stellung Richtig ! verein i dem 6. i der Gcg« sich non- tritts fir der Aus lautern Dieses B Stahlind Zentrale das Kai! nannten und ferr kommen Haltung bundc v« Last die ! Zentralv schledenst Reihe ai band« mi sind, sie den Han der Berc nerband Handels! friedenhe tralverbo Sächsische Industrie dnstriellc Gründnn dustrielle O Wie d gericht durch die der Vo Beanti nisteriale rer einer urteilt w den Kopf von der i über das bestehen, Jahr« 19 mieden rv Neichsger stellung s In be» lehrer in aIlg « m Prooinzei wurde ar order ei rechtes g« sind aller lehrer me ständigen worden, d rialerl gehoben, gemeinen 14. Mai keinen Ui sundhe gering leichter S rialerlaß also von Züchtigun mit irgen ist, di« oo rechtes un gefordert Reichsgeri Volksschul haben, da niemals < Schaden , Falle der dern soll, das immens« musikalisch« Gedächtnis oder die heUseherische Auffasiungsgab« der jungen Künst lerin. Jedenfalls dürft« ihre Leistung unerreicht da stehen. — Willy Hagen, der berühmte Rezitator, fesselt durch seine zynischen Dichtungen „Schule für Lebemänner", „Ein Selbstbekenntnis" und „Die Ent hüllung", di« all« scharf pointiert sind und gefälligen Geist und Witz atm«n. — Engelbert Milde hat sein Repertoire um einige Nummern bereichert, von denen besonders das leichtsinnige „Siegismund, mein Sohn" lebhaften Anklang findet. — In verständnis voller Weis« waltet am Flügel Herr Richardy seines Amtes. Neu von seinen Kompositionen ist uns die flotte Gavotte „Sektperlcn", die durch ihre einschmeichelnde Melodie und gediegene Tonsctzung bald viel« Freund« finden wird. 6. Sus Sachlen. Dresden, 17. August. * Hosnachrichten. Prinzessin Mathilde hat heute vormittag 1OV< Uhr von Dresden-Neustadt aus in Begleitung einer Hofdame und des Hofmarschalls Freiherr« von Könncritz eine längere Reise nach Oesterreich, der Schweiz und Italien angctretcn. Die Rückkehr erfolgt am 1t. September. * Zur Feier des Geburtstages des Kaisers von Oesterreich findet auf Veranlassung der t. k. öster- keichisch-ungarischeu Gesandtschalt morgen vormittag '/.IO Uhr in der katholischen Hoskirchc ein feierliches Hochamt statt, bei dem die Hoflapelle mitwirken wird. * Internationaler Esperanto - Bortongreg. Ein internationaler Ejpcranto-Borkoiigrcß, an den sich eine gemeinschaftliche Reise nach Antwerpen zu dem diesjährigen Esperanto Hauptkongreß anschlieszi,findet in diesen Lagen in Dresden uatt. Die Beran sraltungen wurden gestern vcrmittog mit einer Lehrerprüfung beim sächsischen Especanto-Institut im Ständehausc unter der Leitung des Regierungs assessors Dr. phil. Schramm emgeteitet. Hieran schlag sich vormittags ll Uhr unter dem Vorsitze des Patentanwaltes Schiff eine Borstands- und Beirats sitzung des Deutschen Espera ctobuudes im Künstler hause. Abends 8 Uhr versammelte sich eine überaus zahlreiche Espcrautogemeiudc von hier und auswärts »u einem Propaganda Abend im Kongreß-Saale der Internationalen Hygiene Ausstellung. " Chemnitz, l7. August. «Tödlich »cru uglückt.s In einer Ma chineiuabril der Lchlotzvorstadt löste «ich gestern nachmittag eine Kränkelte und traf einen 26 Jahre alten Schlosser an den Kops. Der Be dauernswertc starb noch gestern abend. * Laubenheim, 16. August. (Der Milchprci s) ist von den hiesigen Landwirten um 2 Pfennige für das Liter erhöht worden Bisher betrug der Preis für das Liter 16 Psg. Die Preiserhöhung wird mit Futtermangel begründet. * Rüßdorf, 17. August. (Waldbrand.) Gestern nachmittag brach in dein Waldbestandc des Gutsbesitzers Gröber nermutlich durch leichtsinniges Wegwcrfen eines brennenden Streich Holzes Feuer aus. Es Halle sich bereits ein bc deutender Komplex in ein Flammenmeer verwandelt, jedoch gelang es den Feuerwehren durch Aufwersen von Gräben das Weiterreisen des Feuers zu vcr hüten. * Meerane, 17. August. (Roheitsakt.) Ver gangene Rächt kam cs zwischen Arbeitern zu einer blutigen Schlägerei, wobei ein Schlosser von einem Schmied mit dem Messer so zugerichtet wurde, das; er bewusstlos und blutüberströmt zusammenbrach. * Schedewitz, 17. August. Tödlicher Unfall.) Gestern nachmittag stürzte der Photograph Hugo Graf von einem flachen Dach des Hinter, ebäudcs seines Ateliers herunter und blieb tot liegen. * Löbnitz i. Erzgck., 16. August. «Falsch m ü n z e r w e r k z e u g c.f In dein Pässterjchen Steinbruche wurden zwischen Felsspalten versteckt eine gröbere Anzahl Formen zur Herstellung von falschen Ein und Zweimarkstücken gesunden. * Grünhain, 17. August. «Schwerer Unsall.t Der Waldarbeiter Fischer war mit Sprengen von Steinen beschäftigt. Plötzlich entzündete sich vorzeitig ein Sprengjchuß, wobei F. an Kopf. Brust und Hän den äußerst schwere Brandwunden erlitt. Gertcklslgnl. Königliches Landgericht. Leipzig. 17. August. -r,n. Rach einer unter "Ausschluß der Oeffentlichteit geführten Verhandlung wurde der Malcrgehilfe Otto Max Bischoff wegen Siltlichteitsoergehcns nach 176 Abs. 8 und wegen Beleidigung zu sechs Mo naten Gefängnis bei zweijährigem Ehrenrcchts Verlust verurteilt. — Ebenfalls hinter verschlossenen Türen wurde gegen die Bauarbeiter Ernst August Sportliche Gedenktage. 18. August 1904 fand in B r cslau der 5. Deutsche Automobiliag des Deutschen Automobilverbandes statt. 1786. also vor 125 Jahren. wollte Testu Br iss y das Lcnkproblem an einem mit Schaufelrädern versehenen Kugclballon lösen. Pferdesport. Rennen zu Strausberg am 17. August. «Eigener Drahtbericht.f Preis von Ruhlsdorf. Garantiert 2060 6 Lehrlingsreiten. 1600 >,>. Hrn. M. Hechts hbr. H. „Burgunder", 3j., 57 tzcr (Teichmann), 1., Dr. G. Loths F. - St. „Niobe I>", 4j., 58'c. i-az 2., Hrn. >?. v. Ocrtzcns hbr. H. „Sklavenjäger", 3j., 56 hx, 3. Tot.: Sieg 20: io. — -1 L. — '/.. L. — 5 liefen. Preis von Bindow. Ehrenpreis und 2000 .//. Jagd - Rennen. Herren - Reiten. llöOO m. Gras Stauffenbcrgs F.-H. „Chicago", 3j., 61 bo, lLtn. Keller), 1., Frhrn. v. Heintzcs ,-c -St. „Lensahn", 4j., 69 iccr, 2., Hrn. K. v. Tepper-Laskis F.-W. „Scara bas", 4j., 65 l-e, 5. Tot.: Sieg 21 :10. — 2 L. — 6 L. — 3 liefen. Preis voin Kesselsee. 2500 .6 Handikap. Jagdrennen. 5500 n>. Major M. Schmidts br. St. „Ehe st nut Hack le", 6j„ 67 kir «Wurst) 1., Hrn. R. Böhmes F.-W. „Ranulphus", a., 62 l>u, 2., Hptm. Kleinjchmlts dr. St. „Magdalena", 6j., 62 5. Tot.: Sieg 49:1«». Platz 21, 27, 37:10 — 8 Längen. Ferner liefen: „Wannics", „Hogyne", „Beethoven", „Lziczuska". Rohrbruch-Jagdrennen. 2000 4000 m. Hrn. A. Hiilsenduschs br. W. „Sinaberg", 4j., 63 lc»r «Brown), 1.. Hr. R. Müllers F.-W. „Nihilist", 1j., 630, 2., Hrn. Pringsbeims F.-St. „Gouver ¬ nante", tj., 63 k .', 3. Tot.: Sieg 17 : 10. — Zwei Längen. — 15 Längen Preis von Wriezen. Ehrenpreis und 2000 § Herrenreiten. 4000 w. Lt. v. Ucchtritz' dr. St. „Bambino", üj., 68'/, lcq «Besitzer) 1., Rittm. v. bemrmer Lsgemsn. freusg, l8. Lluguv lSll. Fröhlig aus Lindenthal und Heinrich Haase aus Delitzsch verhandelt. Die Ferienstrafkammer ir er kannte gegen Fröhlig auf eine zehn monatige Gefängnisstrafe sowie aus Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus zwei Jahre, während Haase mit einer siebenwöchigen Gefängnis strafe belegt wurde. w»'. Radeberg, 17. August. Beleidigung. Das Schöffengericht verurteilte den Verleger und Redakteur Willi Hürdler vom „Radeberger Tageblatts" wegen Beleidigung des Rittergutsbesitzers Kühne aus Wachau zu 150.6 Geldstrafe, Tragung der Kosten und Zubilligung der Pudlikationsbefugnis an den Beleidigten. Hürdler hatte das Verhalten des Rittergutsbesitzers, der auf dein Bahnhose einen Bettler abgewiesen hatte, einer abfälligen Kritik unterzogen. Tsyeschrontk. Die Flucht des „Grafen de passy". Der unter «o austehenerrcgenden Umständen aus dem Gefängnis in Heilbronn entwichene Betrüger und Hochstapler Mar Schien, angk, der sich be kanntlich unentwegt „Graf de Passy" nennt, hat das Bedürfnis, der Welt die „Gründe seiner Flucht" mitznteilen. Kriminalkommissar Dr. Kopp vom Berliner Polizeipräsidium erhielt von dem „Grafen de Passy" c'nen Brief, ocr unverkennbar oie Schriftsiige Lchiemangls lrögt, io daß eine Mysti silalion ausgeschlossen ist. Der Brief hat folgenden Wortlaut: Sehr geehrter Herr Kommissar! Wiederum habe ich zur Flucht greifen müssen, weil mir hier in Wür.lemberg nicht so mein Recht zuteil wird wie in Preus;«». So blieb mir nichts weiter übrig, als mich olä, einziger Beurteilung zu cn« ziehen. Arme, scyulolosc Menschen wurden schon das erstemal der Beihilfe zur Flucht beschuldigt, ohne bas; sic überhaupt ernc Ahnung von meiner Flucht hatten. — Denn in- denlc nicht, das; auch Sic mich jur so dumm halten, oas; ich Freund und Brau« für solche Hilfeleistungen nehmen würde, da doch auf sic der erste Verdacht fallen würde. Mein Unter-uchungsrichter selbst hat mir die Hilfe her- beigerusen, rndem ich einen Brief so schrieb, daß Anfang- und Endrvortc der Zeilen meine geheime Instruktion enthielten, und mit Hilfe eines ehe- molrgen Leidensgefährte», der vor nichts zurück «chrcckt, wurde mir die erste sowie die zweite Flucht möglich. In Berlin, wo ich jo lange in Hast los;, drei bis viermal Gelegenheit hatte zum Fortlauje», in der Eharitü und in Dalldorf, habe ich es nicht getan, weil eben die Behandlung «ine bester« war. Ich habe schon so hohe ungerechte Strafen erlitten, wahrlich ein schönes Bild von deutscher Gerechllgkcit, während andere mit doppeltem Meineid belastet und Mord nicht mal zum Termin gezogen werden. Sie sind einer der wenigen Beamten, die einen Menschen anständig zu behandeln wiiien, und es wird Ihnen auch der ärgste Mensch Achtung cnt- gegenbringcn. Die hiesigen Gcsringnisbca'.iiten haben sich gerade zu bissig gegen mich verhalten und hatten trotz aller scheinbaren Höflichkeit nichts als Hag grwen mich. Hcchachtend zeichne Ak. Graf de Passy Ehiman. 8. Ich werde in nächster Zeit selbst meine Erfahrungen, Erlebnisse usw. mit Beweisen ver öffentlichen, um dem Lügengewebe die Spitze zu bieten. D. O. Kriminalkommissar Dr. Kopp hat die Bekannt schaft Schiemnilgks dadurch gemacht, das; dieser in den frühexe-i Fällen zunächst in den Verdacht des Mädchenhanbels gerier und Dr. Kopp ihn deshalb in „Behandlung" bekam. Auf diesem Wege hat der K"ministar sich seine freundschaftliche Zuneigung er worben. Wie sicht Schicmnugl ans? Da zu der Spezialität Schicmangks seine große Vcrwandlungsfühigleir gehört, so ist seine Personal beschreibung mit Vorsicht au»zunehmen Ein Korre spondent des „Berl. Lok.-An;." sah den Ein- und Ausbrecher in Lehde bei Lübbenau, wo Schieinangl im April verhaftet wurde, und schildert ihn: „Schicmangt trug hier einen dicken, schwarzen Schnurrbart, dessen Spitzen nach oben gekehrt waren, und der immer gut gepflegt war. Sein duntles Haar war gescheitelt. Er hat eine kräf tige, mittelgros;e Figur, seine Hände waren nicht fern gepflegt, wie überhaupt sein ganzes Aussehen etwas Bäuerisches hatte. Er kam uns wie ein Prosessionist aus einer Keinen Stadt vor. Er war durchaus keine elegante. feine E^cheinung. Be «anders charakteristisch ist, das; er auf einem Auge etwas schielt, oder dort irgendeine Verletzung oder Narbe hat. Diesen Mangel in, Blick bemerkte man «chon von weitem Er hat niemand scharf unmittel bar anscben können. Aber sonst war er sehr nett und im Umznng sehr gemütlich: er konnte sich Leuten jeden Standes anpasscn. Man hatte von ibm den Eindruck eines Mannes, der gern und viel arbeitete und sich besonders mit Maschinen beschäftigte." vrändr. Celle, 17. Aug. In Münsterlaaer ist heute nacht das Theater, ein Holzbau, nieoergebrannt. Das Feuer enlstand aus der Bühne nach der Vorstellung. Der ganze Theaterfundus ist ausgebrannt. Personen wurden nicht verletzt. Schöneberg, 17. Ang. Bei einem Wohnungs brande in der Gutzkocvitraßc geriet heute nacht die im ersten Stockwerk wohnende Eigentümerin des Hauses, die 73 Jahre alte Witwe Heine, in ernste Lebensgefahr. Sie konnte nur mit Hilfe der Rettungsleiter ins Freie geschafft werden. Die Frau erlitt einen schweren Nervenchok sowie Schnitt- und Brandwunden. Cochem, 17. Aug. 2n der letzten Rächt ist die Wirtschaft „Zur schönen Aussicht" niedergebrannt. Später fand man die verkohlte Leiche des Be sitzers unter den Brandtrümmern auf. Senftenberg, 17. Aug. Zwischen der Erubc Re na re-Eva und der Ortschaft Dobristroh ent stand ein großer Waldbrand, bei dem ungefähr 280 Hektar Nadelholzbcstand vom Feuer vernichtet wurde. Ellrich, l7. Aug. Gestern entstand, angeblich durch eine in der Nähe stehende Dreschmaschine verursacht, ein Schadenfeuer in der Holzkisten- fabrik von Spenlö, welche mit den großen Hol',vor raten und wertvollen Maschinen vollitändig ver nichtet worden ist. Auch das Dach des oberen Stock werts des Wohnhauses wurde stark beschädigt. Der Brandschaden wird auf 180 000 .6 veranschlagt. >. Quedlinburg, 17. August. «Im Laden über fallen.) Gestern früh wurde die 18jährige Ver käuferin Martha Mingerzahn in einem Modewaren geschäft besinnungslos am Boden liegend aufgefunden. Es wurde festgestellt, das; tun nach 7 Uhr ein Herr den Laden betreten hatte und eine Krawatte ',u taufen wünschte. Während das junge Mädchen cyn bediente, offnere der Mann die Kaste und entnahm ihr den Inhalt in Höhe von etwa 20 .>/. Als die Verkäuferin ihn darüber zur Rede stellte, gab er ihr einen Faustschlag ins Gesicht, das; sic besinnungs los nieverfiel. Bisher Hut man keine Spur des Attentäters entdecken können. Schierke. 17. Aug. «Nach der Tropenhitze die Ofenheizung.» Der plötzliche Umschlag der Witterung ist den vielen Berlinern, die in Schierke die Ferien verbringen, besonders eindringlich zum Bewusstsein gebracht worden. Nach der unerträg lichen Gluthitze fetzte gestern gleichzeitig mit leichtem Regen eine solche bittere Külte ein, da«; die bereits fest verstauten Lodenkle'der hervo«' geholt werden mussten und in einigen Häufcrn sogar die Ocfcn geheizt wurden! r. Halle a. S>, 17. Aug. (Ein Ak i l ch k r i e g) steht für unsere Stadt bevor. In einer Versamm lung der hiesigen Milchhändler wurde beschlossen, die angctündlgtc Preiserhöhung für Milch um 2 abzulehnen, da man dies den Abnehmern nicht zu muten könnte. Wie man hört, wollen die Land wirte trotzdem ausfchlagen und ihnen den Vertrag kündigen. Die Händler wollen dann ihre Milch von außerhalb beziehen Jena, 17. Aug. (Gefährdung des Schnell- zugs Berlin —München.) Durch ein Lastauto mobil ist gestern gegen 5 Uhr der 1>-Zug Berkin - München in ernste Gefahr geraten. Auf der Straße von Porstendorf nach Naschhausen war der Chauffeur infolge eines unglücklichen Zufalls vom Automobil gefallen. Obgleich der zweite Chauffeur sofort die Führung übernahm, raste der Kraftwagen mit un geheurer Schnelligkeit durch Naschhausen und durch brach die ge«chlossenc Eisenbahnschranke an der Karl-Alerandcr-Brücte. wo er mitten auf deni Gleis zum Stehen gebracht werden konnte. Gerade noch zur rechten Zeit wurde der um diese Zeit durchfahrende V-Zug München—Berlin durch Alarmsignale zum Halten gebracht, so baß ein größeres Unglück verhütet wurde. - Reutlingen, 17. Aug. «Vor Aufregung» über das Erscheinen des Luftschiffes „Schwaben" starb hier ein neunjähriges kränkliches Mädchen an Herz- fchlag. Ludwigsstadt, 17. Aug. (Die plombierte Lichr- qnclle.) Las hiesige Elektrizitätswerk, das seit einiger Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat ist jkillgelegt worden, da die Firma L. in M. die Plombierung der von ihr gelieferten Dampfmaschine erzwungen hat. Infolgedessen sind die Orte Ludwigs stabt. Lauenstcin, Lauenhain und Oitendorf plötzlich ohne Strasten- und Zunmerbeleuchtung. Breslau, 17. Aug. «Sturm.) Seit drei Tagen wütet in Breslau und Umgegend ununterbrochen ein furchtbarer Sturm, der vielfach Televyonstärnngen verursacht und Bäume und Sträucher entwurzelt bat. Die Temperatur ist auf 10 Grao Ecksius ge sunken. * Mayen, 17. Aug. (Infolge eines plötzlich losgehenden Sprengschusses) wurde in einem Steinbruch bei Gönnersdorf ein Arbeiter getötet: zwei wu'den lebensgefährlich verletzt. r. Letschen Elbe, 17. August. (Grubenunfall.) In den Brücher Kohlenwerken wurden durch vor zeitigen Niedergang eines Kohlenflözes der Häuer Sack getötet und der Häuer Schilhan tödlich verletzt. Pest, 17. Aug. (Dreifacher Doppelselbst, mord.) In Ober-Szerautz stürzten sich gleichzeitig drei Liebespaare in jeldstmorderiicher Absicht in einen tiefen Brunnen. Von den drei Paaren konnten nur der 18jührige Sohn des Oberlehrers Werner und seine 15jährige Geliebte gerettet werden. 8c. Rom, 17. Aug. (Beraubte Post.) Die nach Indien und Australien bestimmte Post, die über Brindisi geleitet wird, kam dort am Sonntagabend in einem Zustande an, der sofort auf eine Beraubung schliesten liest. Nach den vorliegenden Nachrichten scheint der Schaden recht erheblich zu sein. Mehrere Briefjäcke wurden vollkommen geleert. In einem - der beraubten Säcke fand man noch 136 unversehrte Einschreibbriefe. Ein großer Teil der geraubten Briefichaften stammt aus Deutschland. Der Direktor des Transitamtes lies; sofort die Post sesthaitcn uno eine Untersuchung einleiten, die ergeben haben soll, das; die Beraubung zwischen Bologna und Ancona siattzefunden hat. Genna, 17. Auo. (15 Personen an Typhus gestorben.) Durch Genus; von Wasser aus einem verunreinigten Brunnen sind in Sori bei Genua 15 Personen an Typhus gestorben. Paris, 17. Aug. «DerDampser „ Ardan 0 sard ") ist hier mit einem der beiden vermißten Boote des am 14. August bei Kap Euardafui gestrandeten Dampfers „Fifcshire" »«gekommen. In demselben befanden sich der erste Offizier und fünf Mann der Besatzung. Madrid, 17. Aug. (Im Badezimmer er schossen.) Der Kommandant der Zwilgardo von Valencia, Frederico Wahles, ist von semem Burschen im Badezimmer seiner Wohnung durch einen Rcnwver- jchuß ermordet worden. Der Mörder ist nefiohen und konnte bisher nicht festgenommen werden. Bombay, 17. Aug. (Mangel an Trin c wassc r.) Der Korrespondent der „Times of India". der Kathiawar, Gujerat und Radschpukana lrreijt yai, berichtet, daß dort starke Beunruhigung wegen Mangels an Trinkwasser herrsche. Viele Bäche und Brunnen sind ausgetrocknet. Die großen Fluße «rohen sehr niedrig. Eine Mißernte erscheint gewiß. Das Futter ist sehr knapp. Die Aussichten sind trübe. New Port, 17. August. (Die Anführer) drr Lyucher von Coatsville, die einen Neger lebendig verbrannten, wurden unter Anklage des Mordes verhaftet. Kindesentführung in Hamburg. In Hamburger Zeitungen hatte eine ledige Frauensperson eine Annonce erlassen, wonach sie ihre am 25. Juni 1911 geborene Tochter Charlotte als eigen abzuqeben 'wünschte. Am .8. Juli erhielt sie einen Brief von einer angeblichen Frau v. Daw.ehden aus Kiel, die aewill: war, das Kind als eigen anzunehmen. Die Antwort erfolgte nach Altona hauvipostlagernd. Auf Grund derselben fand sich am 10. Juli die Frau Damehden, wie ausgemacht, bei einer dritten Person ein. Da sie einen vertrauenerweckenden Ein druck machte und angab, daß ihr Mann in Berlin, Friedrichstraße 170. ein Eardcrobengeschäft betreibe, und überdies erklärte, eine weitere Entschädigung als Wäsche für das Kind und 40 für einen Kinder wagen nicht zu beanspruchen, kam die Uebergabe des Kindes zustande. Am 11. Juli nachmittags gegen 4 Uhr ist die Frau dann mit dem Kinde vom Ham- j burger Hauptbahnhof angeblich nach Berlin abgereist. Am qlcichen Tage abends gegen 6s/» !lhr telephonierte die Frau vom Postamt in Lübeck an die Mutter des Kindes, da« sie verkehrt gefahren sei und zurück kommen wolle, da sie an diesem Abend Berlin doch nickt mehr erreichen könne. Die Mutier erwartete einige Züge aus der Richtung von Lübeck. Die Fran kam jedoch nicht. Ein unter der angegebenen Adresse nach Berlin abgesandter Brief kam als unbestellbar zurück. Bei dieser Sachlage ist die Vermutung auf getaucht, daß hier eine Kindesuntcrschiebung iw Werke sein könne. Die Frau v. Damehden ist bisher nicht ermittelt worden. Sie hat angegeben, aus Dänemark zu stammen. Man will jedoch aus ihrer Sprache den Berliner Dialekt herausaebörr baben. Ihr Alter wird auf etwa 30 Iabre oeschötzt. Sie ist ungefähr 1,62 Meter groß, von haasrsr Gestalt, bot dunkles Haar, schmales, blasses Gesicht und siebt leidend aus. Sic trug einen Trauring und an der linken Han- einen goldenen Ning mit Brillanten. Bekleidet war sie u. a. mit schwarzem soaenannten Topfhut, schwarzseidsner Bluse un- dunkelblauem Faltenrock. Eine Photographie des von ihr ge triebenen Briefes ist jetzt im „Deutschen Fahndnngs- blait" veröffentlicht worden. Zitzewitz' F.-St. „Melinda". 4j., 64'/- dx, 2., dessclb. br. St. „Sally Gamp", 6j.. 72'^ Icr, 3. Tot.: Sieg 2l:io. Platz 15. 22:10. — 7 L. — 2"- L. Ferner lief „Gretchens Pet." Garzauer Hürden Rennen. 256t» .6 Für Dreijährige 2600 m. Lt. v. v. Hansemanns F.-H. „Alpenfcx", 59 k<r «G. Winkler», l., Hrn. P. F. Krauses hbr. H. „Galvani", 56 üu, 2., Hrn. R. Heydens dvr. St. „Frankfurt". 58 Kx. 3. Tot.: Sieg 23: 10. Platz 16. 36: 10 — 2' - Längen — 1 Länge. — Ferner liefen: „Tarlan", „Armada", „Sultan", Rennen zu Deauville 17. August. (Eig. Drahtbericht.) Prix de Tourgevillc. 3000 Fr. Für Zwei jährige. lOOO m. Mons. G Äjhmanns „La Mi E a r« m e", 51'/..Z-r (Sharpe), 1.. Mons. E. G. Kous- nctzoffs „Erissa", 512.. Moni. Gaston-Dreyius' „Mona Risa". 56 kcc. 3. Tot.» Sieg 258: 16, Platz 49 23. 21 : 10. — Hals — l' . L. Ferner liefen: „Ma Fille 11", „Maggie", „Oraison", „Marie Anne", „R. de Ehypre". Prix de l'Ldcn 50«)0 Fr. 2100 in. Mons. A. Monniers „Imperator III", 4j.,60',. (O'Neill), 1., Mons. E. Deschamps' „Troquenard", 3j., 54'/. b?, 2., Vicomte G. de Fontarces „Ealabra", 3j., 53 «^, 3. Tot.: Sieg 153:10, Platz 14, 23:10 — '/, L. — 1'/, L. — Ferner liefen: „Philvsophy", „Comedia", „Accroche Coeur". Prix de Cheffrcville 3000 Fr. Für Zwei jährige. 1000 m. Mons. H. M. Zieglers „Vauqi- rard", 51'/, (Sumpter), 1., Marquis de Noaillcs' „Rouble", 56 lig, 2.. Mons. W. K. Vanderbilts „Sun Burst", 51'/, I<a, 3. Tot.: Sieg 59 :10. Platz 18,14, 19: 10. — Kopf — 2 Längen. — Ferner liefen „Saint Efflam", „Transtamarrc", „Wisky III", „Harry", „Oeil de Lynx", „Hexagon". Prix Guillaume Le-Coiiqnerant. 15000 Fr. 2000 m. Mons. I. de Brcmonds „Sabl onn et", tj , 60 1»^ »Multon Henry), 1., Mons. G. Ashmans „Clcrambault", 5j., 60 ü-, 2., Mons. M. Carnes' „Pvettc". 3j„ 52". li^, 3. Tot.: Sieg 27:10, Platz 15, 16:10. — 2 L. — 3 L. — Ferner liefen: „Percy", „Messidor lll". Prix des R 0chcs - R 0 ires 5l 00 Fr. Für Zwei jährige. 1200 1». Mons. H. B. Duryeas „The Irifhman", 54 K2 (Garner), l., Mons G. G. Kousnetzoffs „Soda", 52',., K«, 2., Mons. W. K. Vanderbilts „Alphite", 55 K2, 3. Tot.: Sieg 26 : 10. Platz 15, 25, 15 : 10. — Hals. — 1' Längen. Ferner liefen: „Foxliug", „Grand Duc lll", „Lancelot IV", „Gorgorito", „Monastir". Prix duC0 minerce. 8000 Fr. 3000 n-. Mons. Jean Sterns „Dona Sol", 6j., 45 (Clout) 1., Mons. I. Lieuxs „Serie", 4j., 48 2., Baron Gour- gauds „Consols", 3j.. 51' , ür, 3. Tot.: Sieg 41:10, Platz 33, 27, 20:10 — 1 L. — 2 L. — Ferner liefen: „VivaciG". „Berceuse 11", „Ruprcstris II", „Man- cini ll", „Irre Battu". Lustfchissahrt. * Fahrt de» Luftschiffes „Schwaben". Aus Fried richshafen meldet der Telegraph vom 17. August: Das Luftschiff „Schwabe n" war heute früh 6,33 Uhr in Baden-Oos zu einer Fahrt nach Fried richshafen aufgestiegcn. Es passierte um 8,20 Uhr Tübingen, um 8,35 Uhr Reutlingen, 9,35 Uhr fuhr cs über die Alb, um 10 Uhr über Ravens burg. 10,45 Uhr erfolgte die glatte Landung in Friedrichshafen, nachdem die Schwaben bereits um 10,20 über der Stadt erschienen war und ihren Passagieren eine schöne Fahrt über den Bodensee geboten hatte. Das Luftschiff steigt morgen früh 6 Uhr zur Fahrt über Stuttgart nach Baden- Baden auf: am 23. soll cs eine Fahrt nach Düsseldorf unternehmen. — Als das Luftschiff über Kannstadt erschien, eilten die Arbeiter einer Maschinenfabrik auf die Platt-orm des Hauses. Dabei trat ein Arbeiter einen Schritt zu weit zurück, fiel auf ein Glasdach, durchschlug es, stürzte auf eine Drehbank und war sofort tot. --- Eindecker A. Euler. August Euler, Deutsch lands erster Flugzeugführer, versuchte auf dem Truppenübungsplatz Darmstadl einen nach ganz neuen Gesichtspunkten von ihn: konstruierten Ein decker, der beim ersten Versuch zur vollsten Zu friedenheit flog. Die Maschine hat zum Unterichiede von den bisher bekannten Systemen ein doppelt ab gefedertes Anfahrgestell unter dem Motor und dein Führersitz, so daß ein Vornüberkippen oder ein plötz liches Aufschlagen des Schwanzes beim Adfahren bzw. beim Landen ausgeschlossen sein dürfte. Außer dem besitzen die Tragflächen reine Wölbung und sind nur einfach bespannt. Der Euler-Eindecker fliegt mit der gewöhnlichen Euler-Zweidecker-Lteuerung, die unter Vermeidung jeglicher Futzstcuerung den Apparat nur mit der Hand lenken läßt. — In St. Gallen begann am Sonntag ein mehr tägiges Schauflicgen. das nach dem „Berl. Lok.-Anz." mit einem vollständigen Reinfall endete. Don drei angemeldeten Fliegern konnte einzig der Direktor der Züricher Pilotenschule Hauptmann Jucker mehrere gelungene Flüge auf einem Zwei decker eigener Konstruktion ausführen. Die vielen Zuschauer machten ihrem Unmut in stärksten Aus drücken Luft. Als am Mittwochmorgcn die Aviatiker auf dem Flugfelde erschienen, waren die Veranstalter Reinfurt, Israel und Neuenberq mit den ganzen Einnabmcn vom Sonntag uno Montag spurlos ver schwunden, ohne irgend jemand bezahlt zu haben. * Ein Kanalflug mit Passagier. Der englische Flieger Olivier de Montalcnt plant einen Flug von London nach Paris, bei dem er einen Flug gast mitführcn will.
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