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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110818017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-18
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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DeutlchisnL unü üer ameriksntlür-ksnsüMe üsnüelsvertrsg. Zu der Frage, ob die Sonderzugesländnisfe, die die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem Rezl prozitätsabkommen an Kanada gemacht haben, eine Verlegung des deuisch-amerikanifchen Handelsoer- träges bedeuten, wird uns geschrieben. In dem vom Reichstage im Februar v. I. geneh migten Gesetzentwürfe, betreffend die Handelsbe ziehungen zu den Bereinigten Staaten, wird de: Bundesrat ermächtigt, bei der Einfuhr von Erzeug nissen der nordamerikanifchen Union in das deutsche Zollgebiet die Anwendung der in den geltenden Handelsverträgen zugestandenen Zollsätze in an gemessenem Umfange zuzulassen. Die Er mächtigung bleibt so lange in Kraft, als in den Vereinigten Staaten die Erzeugnisse des Deutschen Reichs und der mit ihm zottgeeinten Gebiete höheren als den im Mindesttarif festgesetzten Zollsätzen nicht unterworfen werden. .Sodann heisst cs weiter: „Lassen die Vereinigten Staaten durch Gesetze, Ver träge mit dritten Ländern oder auf irgend ein« andere Weise bezüglich Les Warenaustausches zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten irgendwelche den gegenwärti gen Zu st and zuungunsten Deutschlands verschiebende Aenderungen ei«treten, so wird der Bundesrat nach seinem Ermessen di« den Vereinigten Staaten gewährten Begünstigun gen ganz oder teilweise zurückziehcn. Das; die Chancen unsere Exporte auf dem ameri kanischen Absatzmärkte durch die Zollvergünstigungen, die Kanada dort geniesst, beeinträchtigt werden kön nen, ist klar; somit stände auch dem Bundesrat die Befugnis zu, die den Erzeugnissen der Vereinigten Staaten gewährten Vorteile ganz oder teilweise zu- rückzuziehen. An dem klaren Wortlaute jener Be stimmung, dak Deutschland Lurch Verträge Amerikas mit dritten Ländern nicht ungünstiger behandelt werden darf als diese, scheitert die Auslegung, die der ameritanische Staatssekretär der Meistbegünsti gung gibt, indem er meint, das; letztere in Handels abkommen mit anderen Ländern nicht die Regierun gen dieser Länder zu einer Gleichstellung mit einem weiteren Lande berechtigt, das sich besondere Ver günstigungen durch ebensolche Zugeständnisse erkauft hat. Deutschland kann auf seinem Schein bestehen, Latz es Aenderungen zu seinen Ungunsten durch Ab kommen Amerikas mit dritten Ländern nicht zu dul den braucht. Es sei hierbei bemerkt, dak die Staatsmänner in Washington schon iminer ihre eigenen Anschauungen über das Wesen der Meistbegünstigung gehabt haben. Man wird sich noch erinnern, wie Graf Posadowsky im Januar 1903 im Reichstage unter Heiterkeit des Hauses erklärte, die Vereinigten Staaten hätten den Begriff der Meistbegünstigung so aufgefatzt, datz d'.e allgemeine Meistbegünstigung sich nur auf vergangene Konzessionen erstrecke, und datz Konzessionen, die die Vereinigten Staaten für Eegenkonzessionen einem dritten Staate machten, von den übrigen meistbegün stigten Staaten erst durch neue Konzessionen erkauft weÄ>en müssten. Auf diesem Standpunkte steht man also in Washington noch immer, und die deutsche Reichsregierung hat sich deshalb vorgesehen. Der Buiüiesrat wird nun zu prüfen haben, ob die Son- dervortcile^die.. Kanada gewährt worden sind, unsern Eiport nach den Vereinigten Staaten wirklich un günstig beeinflussen, und dann seine Matznahmen treffen müssen. Bei der prinzipiellen Wichtigkeit des Gegenstandes dürfte die Frage im Reichstage zur Besprechung gelangen. Intrrnatmnslr Gileu- unü smtzwerelnigung. Die in Brüssel abgehaltene Zusammenkunft behufs Schaffung der genannten Vereinigung, zu der die An regung von den Interessenten Amerikas ausging, ist, wie zu erwarten war, im Sande verlaufen und hat nur zur Einsetzung einer Kommission geführt, die die Sache weiter im Auge behalten und weiterführen soll. Man wunderte sich darüber, datz die Anregung zur Einleitung eines Feldzuges gegen den Konsum von Amerika ausging, wo kurz zuvor ein Konkurrenz kampf bis aufs Messer seitens der Produzenten aus gefochten worden war, der den Gedanken reifen lietz, die fremdländische, das heitzt die europäische, Kon kurrenz soviel wie möglich auszuschlietzen. Bemerkt möge zunächst werden, datz etwa 120 Delegierte auf der Konferenz anwesend waren, unter denen die Herren Earp, C. M. Schwab und I. A. Farrel, letzterer Präsident der Dereinigten-Staaten-Stahl- Corporation, die Vereinigten Staaten vertraten, von denen Herr Farrel die Ziele der anzustrebenden Ver einigung etwa wie folgt darlegte: „Hauptzweck des Internationalen Kongresses sei es, die wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Länder zu untersuchen und die grundlegenden Prin zipien festzulegen, die einem gemeinsamen Vorgehen aller Stahlfabrikanten der Welt als Basis zu dienen hätten. Jede derartige Uebereinkunft setze die Ueber- zeugung voraus, datz industrieller Friede und gemein- lames Vorgehen gleichmütig vorteilhaft für Kon sumenten wie Produzenten sei, und Latz der Welt ein grötzerer Nutzen aus einer Politik erwachse, die den Handel schütze und wciterentwickle, als aus einem all- seitigen Kampfe auf sämtlichen Märkten. Selbstver ständlich Lenke man nicht im mindesten daran, die Preise zu kontrollieren oder den Handel hemmen zu wollen, wie dies von gegnerischer Seite irrtümlicher weise behauptet worden sei. Die Herbeiführung freundschaftlicher persönlicher Beziehungen wie einer von allen Interessenten beobachteten gleichartigen Handlungsweise sei vielmehr ein Schritt zum in dustriellen Frieden, und daher möge die Brüsseler Zusammenkunft als der Beginn einer neuen in dustriellen und kommerziellen Aera betrachtet werden. Wenn es feststehe, datz der Krieg zwischen Nationen allen Betroffenen gleichmätzig schade, so müsse auch anerkannt werden, datz eine schädigende Konkurrenz im Handelsgeschäfte dem Kriege gleichbedeutend sei und die Produktion, die Verteilung wie auch den Austausch der erzeugten Waren in der ganzen Welt schädige." Nach Anhörung dieser Auslassungen erklärten die deutschen Vertreter durch ihren Obmann, datz, wenn die Schaffung der vorgeschlagenen Assoziation auf eine Aufteilung des Weltgeschäfts in Eisen und Stahl hinauslaufen sollte, sie einer der artigen Uebereinkunft unter keinen Umständen zu stimmen könnten, und die Vertreter Frank reichs gaben eine ähnlich lautende Erklärung ab. Von den englischen Delegierten sprach Sir John Randles sich dahin aus, datz das Gedeihen der Eisen- und Stahlindustrie keineswegs allein eine Frage sparsamer Produktion, sondern auch eine Frage der zweckmätzigen Verteilung der erzeugten Produkte sei, so datz seiner Meinung nach eine Verteilung der Märkte in der Weise, datz jegliche Konkurrenz ver ¬ mieden werde, sich nur empfehlen könne, datz aber jenen Werken, die Spezialitäten herstellten, durch gegenseitige Uebereintunft ein Monopol aus allen offenen Märkten vorbehalten werden mutze. Sic Hugh Beil beobachtete eine weit vorsichtigere Haltung, indem er nicinte, die Anwesenheit einer Gruppe eng lischer Vertreter auf der Konferenz könne den Handel Großbritanniens zu nichts anderem verpflichten, als zu einer wohlwollenden Haltung gegenüber den vor gebrachten Plänen. Das Resultat der Besprechungen war nichts anderes, als die erwähnte Einsetzung einer Unterkommission zur weiteren Besprechung der ge machten Vorschläge, was wohl als anständiges Be gräbnis der ganzen Angelegenheit betrachtet werden darf, zumal im Hinblick auf die Erklärungen der Ver treter Deutschlands und Frankreichs. Sorten- uno Usnüelsmelen. H An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotieruugen wie folgt: !>proz. Neichs-Anl. 83,37, NEcr Piiissischc Anleihe V2,l-, Turkcnlosc 174,27, 173M-173,.^>, »iomm.. n. Ttr-toiiio Bank 117,'/», Tormiiübter Bant 127,lü, Deutsche Bunt 264,1-'—2t>4,o>» bio 261,2',, Tie-kuntn 188,2.,, Dresdner 2-nr! lür,.9i) l.'>7,t>7, berliner Hundetoges. 16!», 62 170,2.',, t'fattvnalbank 126,73, Schuasshuus. Bankncrei» 137,30, Peterob. stnl. U.nil 212,00 bi» 212,30 212,25, Nnslischc Bnnk l'>7,23—157,37, Lübecker 188,25, Baltimore 103,37- 103,50 103,37-103,50, Canabu 231,87—232,50 1>is 232,00 -233,37 232,87, Prnnsnlvania 121,00, Meridivnal- l>ahn 123,25, Lombarden 23,75, Anatolier Iw,oo, Oricntvc.hn 150,50, Princc Henri 150,37- 1,>0,25—150,62, Schantuug 128,00 bis 127,87—128,50, Warschau-Wien 221,75—222,25, Elektrische Hochbahn 134,00, Gr Berliner Stratzcnbah» 180,50—100,37, Hamb. Paketfahrt 132,62-132,37-132,50, Hansa 185,25—186,12, pfordd. Lloyd 05,62—05,87, Dynamit-Trust 184,12—184,50 bis 184,25, Louth Vc,t 160,25-168,12, Bochumer 233,12—233,37, Coro, Oberschlei. 87,75, Dentsch-i'iireiub. 195,50 -105,12, Gelsen kirchen 200,25—200,37,—199,75 200,25—200,12 200,25, Harpencr 184,62—184,00—184,50, Hohenlohe-Werke 214,50—214,12, Nauru hütte 176,00-176,12-176,00, Obcrschles. Eisenb.-Bcdarf 100,62 bis 100,37-100,75, Phbnir 257,50- 257,00 257,75, 3! Hel Nische Stahlwerke 162,25—161,75—162,05 -161,87, Nombachcr 182,62 bis 182,37-182,75, Allg. Elckir. 271,75—272,00-271,50- 271,87 lnä 271,50—272,00, Tcutsch-llcbcrsee Elcktr. 176,75—177,12—177,00, Ges. f. Elektr. Untern. 184,50-184,37-184,62-184,50, Schuclcrt 165.12— 165,37—1,^,12—166,12—165,75—166,12, Siemens L Halske 248.12- 248,50, Elektr. Licht und Kraft 140,00-140,25-140,12 bis 140,37. XX Essener Börsenbericht vom 17. August. Der Kalikuxenmarkt an der Montanbörse war sehr leb haft. Einige Werte waren fester im Verkehr. Höher bezahlt wurden Reichskrone. Kohlenkuxe waren im allgemeinen ziemlich unverändert. Braunkohle,i- und Erzkure lagen ohne nennenswerte Veränderung. Lank- unü Gewweleu. * Die Untergrundbahnanleihe der Stadt Wilmers dorf ist vom Bezirksausschuss genehmigt worden. Tie Anleihe beträgt l2(b Millionen Mark: dle städtischen Behörden beabsichtigten, mit der Tilgung der An leihe ani 1. März 1914 zu beginnen, die in den ersten Jahren mit (4 Proz., später mit l'/s Proz. erfolgen sollre. Der Bezirksausschuß hat jedoch verfügt, datz die Anleihe nach drei Jahren mit 1 Proz. und nach ferneren sieben Jahren mit 2 Proz. getilgt werden müsse. Eine Beschwerde des Wilmersdorfer Magi strats ist vom Provinzialrat jetzt zurrickgewiescn worden. lr. Die 4proz. liUvcr Wandsbccker Stadtanleihe, unkündbar bis 1920, gelangte gestern in Berlin erst malig zur Notiz. Der Kurs stellte iich auf 100 dez. u. G. * Die Bank für orientalische Eisenbahnen in Zürich erzielte im abgelaufoncn Geschäftsjahr einen Rein gewinn von 1865 708 sl 404 514) Frcs. nnd beantragt eine Dividende von 6Z- Proz. auf das dividen denberechtigte Kapital von 25 Millionen Francs (i. V. 0 Proz. auf 20 Millionen Francs). * Die Bank für Transportwerte in Basel bean tragst die Erhöhung des Aktienkapitals von 5 auf 10 Millionen Francs. * Russische Staatsbank. Nach dem Ausweise der Russischen Staatsbank vom 14. August betrug der Goldvorrat 1483,6 Millionen Rubel gegen 1468,8 Millionen Rubel und der Notenumlauf, abzüglich der im Besitze der Bank befindlichen Kreditbilletts, 1206,8 Millionen Rubel gegen 1202 Millionen Rubel in der Vorwoche. — Finanzverhältnisse der argentinischen Provin zen. Eine für die Beurteilung der Finanzverhält nisse der argentinischen Provinzen charakteristische Mitteilung enthält die „Buenos Aires H.-Z.". Sie schreibt: Die Verwaltung der Provinz Co rdoba ist sehr knapp bei Kasse, und da sie die von ihr be absichtigte Anleihe nicht nnterbringen konnte, so wurde von ihren Kammern soeben die Ausgabe von 12 Millionen Doll. Schuldscheinen genehmigt und s die Regierung ermächtigt, diese Scheine zu irgendeinem s Preise zu begeben. Der Ertrag soll zur Deckung des ; Defizits in der Verwaltung sowie für öffcntlichc Bauten verwendet werden. Berg- unü Lütten welen. — Die Deutschen Solvaywerke. Aktienocsellfchast, in Bernburg besitzen bekanntlich auf dem linken Rheinufer bei Büderich im Kreise Mörs 43 vrcu- tzifche Nülmal-Grubenfelder, die sowohl für die Ge winnung von Steinsalz als auch für die von Steinkohlen verliehen worden sind. In einem dieser Felder, Vas die Bezeichnung „Salz-Grünthal" führt und sich über die Landgemeinden Borth und Wallach erstreckt, hat Sie Gesellschaft im Jahre 1909 mit dem Abteufen zweier Dopvel schlichte begonnen, l die bis in das hier 300—400 Meter unter der Erd- i oberflüche ruhende Steinkohlengebirge niedergebraäst ? werden sollen. Die Abteufarbeiten schreiten zwar ! wegen der mächtigen Flietzschichten (schwimmende i Gebirge), die mit den Schächten zu durchsenkcn sind, 1 nur langsam voran, dürften aber, wie die „Köln. Volks-Ztg." hört, noch bis zum Ende dieses Jahres soweit vollendet sein, datz die erste VeKiebssohle angesetzt werden kann. Diese Schächte haben insofern eine günstige Lage, als sie nicht nur an zwei wichtige Eisenbahnlinien, sondern auch au einen Rhcinhafcn unmittelbar angeschlossen werden. Eine Soda fabrik ist bereits in flottem Betriebe. — Bereinigte Königs- und Laurohütte. Das neue grotze Stahlwerk, das das Unternehmen gegenwärtig in Königshütte erbauen lägt, dürfte laut „Oberschl. Anz." vor Frühjahr 1913 kaum iu Betrieb kommen. Notwendig wurde der Bau da durch, datz die Puddelei in Königshütte ganz einge stellt wurde und das alte Stahlwerk, das abgebro chen wird, nicht leistungsfähig genug war. Mit der Fertigstellung des neuen Stahlwerks. Lessen Bau auf 3 Millionen Mark veranschlagt ist, dürften die Mo dernisierungsarbeiten auf der Königshüttc beendet sein. ZV-n. Die österreichischen Zinkwalzwerke erhöh ten den Zinkb lech preis um 1*4 Kr. per 100 Kilogramm. smkkgewerde. <7 D.). Preisermätzigung für Sarne. Der Ver ein elsässischer Baumwollspinner er mäßigte die Preise für Garne aus Makobaumwolle um 4 Pf. per Kilogramm. * Weitere Erinätzigunq der Intepreise. Der Jute - verband ermäßigte die Preise für Hessions 325 und :!45, für Tarpaulings und Castings sowie Bogginqs um IV», Pf., für C-, CL-Garne um 3 ><L, für 8-, 58 Primagarnc, exklusive Nr. 6, um 3'/-, und für Nr. 6 um t .«L. * Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Bamberg. In der autzerordentlichen Generaloer- sammlunq wurde an Stelle des verstorbenen Land gerichtspräsidenten a. D. Wolf Rechtsanwalt Dr. Joseph Schmitt in Bamberg in den Aufsichtsrat ge wählt. Ter bisher stellvertretende Auffichtsratsvor- sitzendc Fabrikant Paul Guuva lBamberg) wurde zum Vorsitzenden und Bankier Edmund n. Grunelius «Frankfurt a. M.) zum stellvertrctcndcn Vorsitzen den gewählt. vervHerungsmelen. * Hagelversicherung. Nach den vielen ungünstigen Jahren, mit denen die Hagelversichcrungsgefellschaften zu rechnen hatten, verspricht das Jahr 1911 für die Hagelversichcrungsgesellschasten einen relativ gün stigen Verlauf, so datz die in der Akticnsorin betriebenen Unternehmungen mit mehr oder weniger erl)cblichem Gewinn rechnen können, während die Gegenfeitigkeitsgesellschaften wahrscheinlich nur ge- ringc Nachfchiisfe zu erheben brauchen. Einen un günstigen Verlauf hatten insbesondere die Jahre 1905 und 1908, sowie das Jahr 1910 genommen: günstig hingegen war für die Hagelversicherung das Jahr 1909. Bei dem Verlauf des Eesststiftsfahres 1911 ist besonders bemerkenswert, datz die Kampagne im Frühjahr recht ungünstig anfing, indem zahlreiche Frühschäden eintraten. Dock) stellten sich die erfah- rungsgemätz viel verlustreicheren Blüten- oder Ernte schäden nicht in erheblichem Matze ein. so datz sich wahrscheinlich ein relativ günstiges Endresultat er geben wird. Datz bei den auf Gegenseitigkeit bernhcn- den Gesellschaften auch in einem günstigen Jahre Nachschüsse meist erhoben werden — wenn auch ge ringfügigen Umfangs — ergibt sich aus der Prämien technik in der Hagelversicherung (niedrige Vorprämie, die dem Risiko meist nicht entspricht, ans diese Weise Verteilung der Ecsamtprämic auf Frühjahr und Herbst). Innen» unü Lutzenlisnüel. * Deutschlands Antzenhandcl. Wie bereits gemel det, wurden in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli d. I. nach Deutschland Waren im Werte von 5 580 680 000 (5 347 752 000) ^3L e i n g e f ü h r t, während der Wert der A u s fuhr 4 526 775 000 l4 266 582 000) betrug. Von der Einfuhr ent fielen in Tausenden von Mark: auf landwirtschaft liche Erzeugnisse 3 629 247 (3 388 857), auf minera lische und fossile Rohstoffe 477 355 (413 378), auf Wachs und Fette 12 493 (11 493), chemische und phar mazeutische Erzeugnisse 208 835 (208 456), tierische und pflanzliche Spinnstoffe 480 885 (484 212), Leder und Lcderwaren 79 865 (87 723), Kautschukwarcn 19 912 (17 893), Geflechte aus pflanzlichen Stoffen 1686 (5979), Besen, Dürsten 1248 (1172), 'Waren aus tie rischen oder pflanzlichen Schnitzstoffen 37 126 133 779), Papier, Pappe 15 659 (13 671), Bücher, Bilder, Ge mälde 27 792 (25 831), Waren aus Steinen oder anderen mineralischen Stoffen 17 753 (16 564), Ton waren 4171 (1071), Glas und Glaswaren 11419 (11028), edle Metalle und Waren daraus 187 314 (250 418), unedle Metalle und Waren daraus 278 310 1266 299), Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse 70120 (61 627), Feuerwaffen, Uhren 1h 913 (11 628), unvollständig angsmeldcte Waren 725 (1012). Ander seits wurden in Tausenden von Mark gus ge führt. landwirtschaftlich- Erzeugnisse 811313 (763 513), mineralische und fossile Rohstoffe 353 739 (304 213), Wachs und Fette 25 221 (23 031), chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 421829 (395 975', tierisch- und pflanzliche Spinnstoffe 781 458 1716 365), Leder und Lederwaren 228 861 1256 861), Kautschuk waren 31 838 (29 92.8), Geflechte aus pflanz lichen Stoffen 5632 (5527), Besen, Bürsten 6895 (6219), Waren aus tierischen oder pflanzlichen Schnitzstoffcn 67 539 (62 719), Papier, Pappe 126 288 (121 206), Bücher, Bilder 52 512 (52 312), Waren aus Steinen 14 083 (12 588), Tonwaren 52 506 (46 451), Glas und Glaswareu 58 735 (55 612), edle Metalle und Waren daraus 73 681 (140 454), unedle Metalle und Waren daraus 793 681 (189 534), Maschinen, elektrotechnisch- Erzeugnisse 501 502 (418 168), Feuer waffen, Uhren 93 717 188 454). unvollständig angc- meldst- Waren 15 26.8 (17 419). * Bayerns Ausfuhr nach den Bereinigten Staa ten von Amerika im zweiten Vierteljahr 19)1 betrug nach den Zusammenstellungen des Baye rischen Statistischen Landesamtes 11,9 Millionen gegen 11,8 Millionen Mark in der entsprechenden Zeit Les Vorjahres. Trsnsvorrmelen. * Der Verkehr ans sächsischen Bahnstationen. Der soeben erschienene Statistische Bericht über den Be trieb der Staatsdahnen im Jahre 1910 enthält auch mehrere Tabellen, die die Bedeutung der sächsischen Eisenbahnstationen für den Verkehr darftellen. Im Personen verkehr steht der Hauptbahnhof Dresden hinsichtlich der Zahl der abgereisten Perso nen mit einer Zahl von 6 808 625 Reisenden an erster Stelle. Weiter folgen Chemnitz Hauptbahichof mit 4 729 711 Personen, Leipzig, Bayerischer Bahnhof, mit 2885 141 Personen, Dresden-Neu stadt mit 2 874 205 Personen, Leipzig, Dxesd- ner Bahnhof, mit 2501936 Personen, lieber eine Million Personen reisten von folgenden Bahn höfen ab Zwickau 1 933 795, Plauen i. V., ob. Bahn hof, 1 831982, Pirna 1314 98«!, Niedersedlitz 1 151 660, Zittau Bahnhof 1120 003 und Chemnitz Süddahnhm 1034 508. Von allen Dresdner Bahnhöfen, zu denen nutzer den bereits genannten noch verschiedene Vor- ortsstatiouen kommen, reisten insgesamt 12 017 952 Personen im Jahre 1910 ab. Dagegen reisten von allen Chemnitzer Bahnhöfen 7 090 319 Personen, von allen sächsischen Bahnhöfen Leipzigs 5 640 759 Personen ab. Ueder die Zahl der Reisen den, die von den preußischen Bahnhöfen Leipzigs abreisten, enthält der Bericht der säch sischen Staatsbahnen keine Angaben. Der geringste Verkehr herrschte auf der Station Rauschenthal, von der im ganzen Jahre nur 319 Persoiren abrcisten. Im Güterverkehr steht der Bahnhof Zwickau mit 3 269 026 t abgesandten und angekommenen Gütern an der Spitze aller sächsischen Stationen. Es folgen: Riesa mit Elbkai mit 1538 486 t, Oelsnilz i. Erzgeb. mit 1 390 450 i, Meuselwitz mit 1 309 599 i, Dresden-Altstadt mit 1291188 t, Chmenitz Ha'wt- bahnhof mit 1 129 750 t, Dresden-Neustadt mit Elb kai 1 055 383 1. Alle übrigen Stationen hatten einen Güterverkehr unter 1 Million Tonnen. Sämtliche Dresdner Bahnhi »c und Haltestellen zusammen hatten einen Güterverkehr von 3 519 37» >, sämtliche Leip ziger (außer den vreutzischen) einen solchen von 1 815 729 t, und die Chemnitzer Bahnhöfe und Halte stellen in Höhe von 2 353 584 t. verlüneüenc Inüultrlen. tzr. Max Kohl, Akt.-Ges. iu Chemnitz. Die Gesell- schäft, die sich mit der Herstellung von Apparaten und Anlagen für wissen Gastliche und technische Zwecke befaßt, hatte in dem am 30. Juni abgelaufenen Ge schäftsjahr nach dem soeben erschienenen Rechen schaftsbericht einen nicht unbeträchtlich höheren Um satz als in den Vorjahren zu verzeichnen. Auch das Gcwinnergebnis übertrifft das der Vorjahre. Nach Berücksichtigung der Handlungs- und Betriebskosten in Höhe von 313 929 (310 914) .X, sowie 86 933 (68 456) .tL Abschreibungen verbleibt ein Rein gewinn von 297 167 (249 502) .)L. Die Verwal tung beantragt folgende Verteilung: 14 873 (12 475) Mart zum Reservefonds, 20 000 der Sonderrück- lage, 4000 .)L für Außenstände, 4000 (3000) Ut für Beamten- und Arbeiterunterstiitzung, 10 000 (6807) .g Vergütung an Beamte und Arbeiter, 20 367 (16 986) Mark Tantiemen an den Vorstand, 15 248 (17 500) ^1L ail Len Aufsichtsrat, 12 Proz. Dividende (10) aus 1.6 Mill. Mark Aktienkapital — 192 000 <R, und 46 105 (29 126) .X zum 'Reuvortrag. IR-. Maschinenfabrik Nockftroh L Schneider Nachs., Akt.-Ges.« Heidenau. Nach dem Bericht des Vor standes ist im Geschäftsjahr 1910/11 die im letzt- )ä!,rigen Geschäftsberichte ausgesprochene Erwartung eine: günstigen Wciterentwicklung des Unternehmens in Erfüllung gegangen. Tie Einführung der Ma- schincntypen hat sowohl im Znlande als auch nn Auslände weitere Fortschritte grmacht. Ter Umsatz hat daher den des Vorjahres erheblich übertroffen. Dem höheren Umsatz entsprechend ist auch der Jabri- tcuionsgewinn w-i-ntlich gestiegen: er beträgt 1 426094 (1 168268) UL. Für Abschreibungen wur den 241 595 (200 688) UL verwendet. Vom Rein überschutz im Betrage von 320 008 l59 467) UL erhält der Reservefonds 11 027 (5000) .«L, di- Talon- stcuerrcserve 3500 UL (wie i. V.), der Spezialreseroc fonds 40 000 (0) Ul, der Aufsichtsrat 15 848 (0) UL, der Vorstand 23 772 (11 500) UL Tantiemen und die Aktionäre 7 Proz. (0) Dividende — 182000 .X, wonach 40 861 (39 467) UL als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben. Im neuen Geschäftsjahre ist der Umsatz wie der Eingang von Aufträgen bisher wieder erheblich höher als im Vorjahre, so daß auch für das laufende Jahr ein günstiges Ergebnis er wartet werden darf. Ur. Dresdner Schnellpreskensabrik, Attiengescll- schaft, Dresden. Das abqelaufene erste Geschäftsjahr ist befriedigend verlaufen. Der Reingewinn stellt sich nach 56 093 UL Abschreibungen auf 184 850 Mark. Hiervon werden dem Reservefonds 9242 -R. den' Spezialrescrvcfonds 20 600 UL, dem Delkredere fonds 20 000 .ü, der Talonjteuerreseroe 1000 UL über wiesen. 3000 Ul für Arbeiterwohlfahrtszwccke ab geworfen, 18 460 UL zu Tantiemen und Gratifikatw- nen verwendet und 8 Proz. Dividende gleich 80 000 UL auf 1 Million Mark Aktienkapital verteilt. Restliche 20 052 UL kommen zum Neuvortrag. In das neue Geschäftsjahr tritt das Unternehmen mir einem größeren Auftragsbestand ein: auch ist der Eingang von neuen Aufträgen reichlicher, so datz aiick, im laufenden Geschäftsjahr ein befriedigendes Er oebnis erwartet werden darf. ' Die Deutsche Togogesellschaft wird, wie vcr lautet, für das abgelausene Geschäftsjahr wieder 6 Proz Dividende bei erhöhten Rückstellungen Vorschlägen. * Die Aktiengesellschaft Bereinigte Berner und Zürcher Schokoladenfabriken Lindt ö- Sprünoli in Zürich beantragt 8 (7) Proz. Dividende. .., verbsnüe. ?. C. Amerikanischer Stahltrust. Dreizehn Mitglieder der Verwaltung des Stab!- trusts sind auf Grund des von der Negierung gegen sie eingeleiteten Verfahrens verhaftet worden. Ihr Geschäftsgebaren soll gegen das Shcrmanschc Antitrust Gesetz verstoßen haben. Zslrlunyseinvellunyen ulm. Name uud Stand Wobnori ! ! ,'lmlSgerichi ! 'UttN.-,I Ab ( E. L. Ricbier k>«v. MoN. Weitz» unv SchntMvarengesch. »oaturvvcrwair Paul Altmann, Mm. L. Lcvt, Ptanblortc- te.br.k.. Jnl». d.^a A. Rlet-cr L Lo. Tuchler L Co., <S. m. v. H. Frau Helene Gertrud Tillmann Ad. Sarwr, Wirt tt.Lloelhctm.Schulnn Ehr. Sünder, tnm. Si. Schaper, Kaunn. Max Henle, Säge- werisvcsiycr jtuyne sc Bieberstein N. Gvihe H. Ncrvcl, BäüelM. Iran» Mtelc,ak, Handelsmann Buo. Jalou >«n- und Rolladeniavrit L W. Auchs L. Rudmf ged. AclS, jnämertn I. Hbansky, Schne!- dcime»ner h G. Hcpvrich, Male-, rialwarenyündlcr M. Aavrlledl, ttohlen- yandler -j» A. Psä,«ter. Buch b.ndcrettnvavcr O. Ltu'.lci, Schan.'w. Leiv»',,. Beter?- s j steinweg 17 Leipzig !1k/8 !l1^) er: riau>mann Max Tippmann in itrnsiadt -Arnstadt 15/3 25/9 Berti» BerttnMtttc 15/8 2/10 Berlin BerÜnMiltc 15/8 U)/10 Toden- > yltdui Blankenese 15/8 tk 10 Nesse Buer i. W. 14/8 G-S Türen lürcu 1H8 IÜ-S Erfurt Ers rl lZ/8 12 S Hameln Hameln 1Z/Z .09 Lcllmcn» singen Laupheim l.4/8 2/9 Magdeburg - agdei uru 8 «b/9 Aordhanien Aordhauien 15'9 Oldenourg Tidenourg ».,3 1/1L Wiclowics Ostrowo 1/tz 1-1/9 Pforzheim Bsorrhcim 15/8 15/9 Aappolts- , Semar weiter 14/8 1/9 Qoscna Auhland 12/8 2/9 s ! Statzsurt Ztatzsurl r4/8 4/9 Aahrftedl ^Stendal 15/8 10/10 Stiatzburg. Slratzburg s Etiatz 14-8 ! 2/9 Weimar iWe.mar jih,8 - 4/9 20/9 20/9 Leipzig. 4/9 15-10 13/9 28/10 11/9 10/11 11-9 1511 23 9 23'9 >0-9 ab'9 219 -19 .3 9 4,10 15-9 15/9 l/9 310 7/9 4'10 12 9 31/10 ! 5/9 >8,9 19/9 30/9 8/9 8/9 9,9 9/9 1Z/9 13/9 14/9 14/11 tP9 14/4 >4,9 14 9 vermilüttes. l?. L. Zcllkinterziehuiiqen im Hafen von Sen Francisco. Die Zollbehörde von San Francisco soll noch größeren Zollhinterzichugen auf die Spur ge kommen sein, als sie bei Einführung dcut,cher Stahlwarcn im Hafen von New '/)o:k begangen worden sind. Die Washingtoner Zentralbehörde und Las Zollamt von San Francisco hüllen sich über die Angelegenheit noch in Schweigen, da sie die unge treuen Beamten sowie die in Frage kommenden Im portfirmen nicht vorzeitig aufmerksam machen wollen. — Bon einem Projekte zur Monopolisierung des deutschen Filmhandels, dem u. a. der nationalllberale Reichstagsabgeordnete Paasche nahesland, berich teten wir vor einiger Zeit. Zu diesem Zwecke sollte eine Gesellschaft gegründet werden, die von den Film fabriken die 'Rollfilms übernehmen und sic mit einem sehr großen Nutzen (ca. 4 Millionen Mark pro Jahr» an die Theater Weiterverkäufen rejp. verleihen tollte. Das ganze Projekt lief auf eine Ausschaltung des Zwischenhandels und auf eine Diktatur den Abnch mein gegenüber hinaus. Trotzdem der „Gründungs prospekt" infolge seiner dilettantenhastcn Auf machung in Fachkreisen Kopfschütteln heroorgcrufen hat, ist doch, wie die „Erste Internationale Film zeitung" mitteilt, di« Kapitalisierung der neuen Gc sellschaft gelungen. Ein Vertreter des neuen Unter nehmens befindet sich bereits auf der Reise, um fest? Lieferungsverträge mit den Fabrikanten abzu schließen. In eingewcihten Kreisen siebt man dem Vorgehen der Gesellschaft mit großes Skepsis gegen über, um so mehr, als bekannt ist. datz mehrere ftih
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