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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140121021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914012102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914012102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-21
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. 37. nveuü-kusyavr. Leipziger Tageblatt. Mittwoch, 21. 3snuar 1S14. Leiprig una Umgebung Leipzig. 21. Januar. Zamillennachrichten. VrrmLdlt: Herr Joies Dvrenker und Johanna geb sks-ler t» Leiprig. Geskor»,»: Ar. Agne» SUsabeld Lang« ,eb. Stoll«. 3l Jahre alt, cbtasevijraße 3. Beerdigung: Freitag I Uhr StStteritzer Arredkos. — ör. Heinrich Geidel. 66 Jahre alt. L-Reudnitz Beerdigung: Frrilag 1,3 Uhr ab Riedelllrabe 2. Ndena-Zpielpla« Uer Leipriger (Dealer Mittwoch "Endel DonnVrotag Htns.iiknd« rz ctkftausiuhkuiig. Die Bordartua. tt. 7 10 Gudrun. 1*r. 7 10 im— r». Sudrun. Dr. d 11 d. alte Dessauer V 3.1t Da, tzarmer- madcheu. Op. « 1,11 D. tdealeEattt» ttp. 8 11 Lchauspt«»,. Erlitt,»ng Da» Teheimni». r tt. -- Oper, 1-. — Uullipi« s "l>. l. 3 D. deutich.Alem- — j iiadler. -» Operette, r>o». — k — Lraueriptet. S schai «Ipiel. Wetterbericht der König!. Stichs. Landeswetterwarte zu Dresden. VoraussagefürDonnerstag, 22. Januar. Nördliche Winde, wattig, Temperaturanstieg, zeit- weise Schn««. Sonnenaufgang 7 Uhr 58 Minuten, -Untergang 4 Uhr 36 Minuten. Mondaufgang 5 Uhr 28 Minuten, -Untergang 12 Uhr 17 Minuten. Wettcrnachrichten vom 28/21. Januar. vom Pöhlderg: Berg nebelfrei, Nebel ringsumher, starke Schneedecke, Schn«etiefe 50 Zentimeter, bis Annaberg guter fester Weg, Bäume stark mit Rauh frost behangen. S Pilotaufstieg wegen Rebel» ausgefallen. ficht Millionen Mark für Schulbauten. Seit einigen Jahren ist die Frage, in welcher Weise oie Mittel für den Bau von Schulen be schafft werden sollen, für die grüneren Ge meinden zu einer bedeutungsvollen gewor den. Zm weientlichen gibt es hierfür drei Wege. Zwei derselben, nämlich Bau der Schulen aus Anleihemitteln oder aus Mitteln des Betriebs, gehen in direkt entgegen gesetzter Richtung. Der dritte, Bau aus Rücklagen, i>t dem zweiten ähnlich, wenn die Rücklagen dem Betriebe entnommen werden und nicht den Ueber- schüssen besonderer Anstalten, wie z. B. der Sparkasse. Zn frühere» Jahre» wurden die Schulen meist aus Anleihen gebaut. Man ging hierbei von der Ansicht aus, daß das Schulgebäude einen bleibenden Wert habe und in der Regelchoch vorhanden sei, wenn die Anleihe längst getilgt ist. Es gibt Schulgebäude im Alter von über 100 Jahren, wie z. B. die Frauen berufsschule, und ein Alter von über 50 Jahren ist bei Schulge- äuden keine Seltenheit. Wenn bei irgend einem Bau. so trifft es bei Schulbauten zu, daß sie für künftige Geschlechter errichtet werden. Darum hatte der Rat auch, und unseres Erachtens nach mit Recht, im Jahre 1ilO7 den Stadtverordneten vorgeschlagen, künftig alle Schulen aus Anleihe mitteln zu bauen und die Stadtverordneten hatten dem -.unächst für 5 Jahre zugestimmt. Da kam im Jahre 1909 das Königliche Ministerium des Innern mit einer Bei ordnung, in der ausgeführt wurde, dass nament lich in größeren Gemeinden mit lebhafter Eni- Wickelung, wo Schulbauten schnell wiederkehcen, es richtig erscheine, die Kosten für diese Bauien au» laufendenMirteln, also aus demBetriede oder aus recht zeilig anzusammelnden Rücklagen lFonds) -u be streiten Die grösseren Gemeinden tonnten künftig nicht mehr damit rechnen, dass ihnen von der Regie rung Anleihemittel sürSchulbauten genehmigt werden. Das hat den grösseren Gemeinden natürlich einen Strich durch ihre bisherigen Berechnungen gemacht. Rat und Stadtverordnete beschlossen deshalb 1910, dass jährlich 350 OiO als Schulbau ¬ rücklage in Konto 6, also zu Lasten des Betriebs eingestellt werden sollen. Weiter be schloss man 1913, dass, wenn das angesammelte Be triebsvermögen de» Betrag von 7 Millionen Mark erreicht hat, dann auch noch die Steuerstrasen der Schulbaurücklage zuzuführen seien. Es rst nun keine Möglichkeit, alle Schulen aus Betriebsmitteln zu bauen. Der Rat hat berechnet, dass wir in den nächsten 10 Iabren 7150>M für Schulneubauten und 990000 ./i für Um-und Erweiterungsbauten brauchen, das sind zusammen üderacht Millionen Mark. Als Schulbau rücklagen würden aber höchstens 4 Millionen Mark, also die Hälfte, vorhanden sein. Der Rat hat des halb folgende Beschlüsse gefasst: 1. Alle Schul- ba»Plätze sollen aus dem Stammvermögen be zahlt werden. 2. Die höheren Schulen sollen in der Regel aus Anleihe erbaut werden. 3. Um- und Erweiterungsbauten von Schulen sollen in der Regel aus Mitteln des Stamm» vermögens hergestellt werden, falls die Stamm gebäude der betreffenden Schule aus diesen errichtet worden sind. Dem Stammvermögen sollen jedoch 50 Proz. der aufgewendeten Mittel aus dem Betriebe zurückerstattet werden. 4. U m bauten von Volks schulen fallen grundsätzlich aus Betriebs. Mitteln, d. h. aus den künftig in einem besonderen Schulbaufonds anzusammelnden Baurücklagen, er richtet werden. lieber die Ratsbeschlüsse wird heute abend in der Sitzung der Stadtverordneten beraten werden. * Ordensverleihung. Gelegentlich des preußischen Ordensfestes wurde u. a. auch dem Vorsitzenden des Bunde» Deutscher Berkehrsvereine, Herrn Friedrich Gontard, und dem stellvertretenden Borsitzenden, Herrn Justizrat Lebrecht, Leipzig, der Rote Adler orden 4. Klasse verliehen. In der Auszeichnung der beiden Vorsitzenden, die sich'in umfangreicher Weise um die Bcürebungen zur Förderung der deutschen Verkehrsinteresien verdient gemacht haben, darf der Bund Deutscher Berkehrsvereine gleichzeitig eine An erkennung seiner Werbearbeit erblicken. * Amtliche Nachrichten von der Universität Leipzig. Die Wahlen der Mitglieder und Stellvertreter für den Nichtinkorporierten-Au»schutz lAusschusf 9) de» Sommerjemesters 1914 finden unter amtlicher Leitung im Augusteum rechte» Erd geschoss. in dem hierzu bezeichneten Zimmer an folgenden Tagen statt: Donnerstag, den 19. Fe bruar d. I., vormittags Ul—1' . Uhr, Freitag, den 20. Februar d. I.. nachmittags 5-7'. Uhr, Sonnabend, den 21. Februar d. I., vormittags 10—1'/« Uhr und außerdem im Zoologischen Institut, Talstr. 33, am Freitag, den 20. Fr- druar d. I., vormittags l0-1'/« Uhr. Für 1092 Nicht inkorporierte, die sich bisher für den Ausschuss S er klärt haben, stad 34 Mitglieder und ebensoviele Stellvertreter zu wählen. Die Wahlvorschläge lLorschlagslisten) sind bi» spätesten» Mittwoch, den 11. Februar d. I., abend» 7 Uhr, unter Beachtung der Borschriften der Wahlordnung beim Uni- versität»gericht einzureichen. Wählbar und wahl berechtigt ist jeder nichtinkorporterte immatrikulierte deutsche Studierende, welcher sich der Quästur gegen- über für den Ausschuss ti erklärt und den Semester beitrag für den allgemeinen Studentenausschub ent richtet hat, wählbar außerdem nur, wer auch im Sommeriemester 1914 Bürger der Universität Leipzig sein wird. Jeder Wähler hat sich bei Abgabe der Stimmzettel durch Borzetgen seiner Studentenkart« zu legitimieren. vom Schwurgericht. Für den Dienst al» Ge schworene in d«r morgen beginneirden diesjährigen Sitzungsperiode des Schurgerichts sind fügende Herren ausgelost worden: Schwarz, Max, Gutsbesitzer in Methewitz, Eisenschmidt, Osw., Gutsbesitzer in Dewitz, Str eil, Karl Bruno, Fabrikbesitzer in Wurzen, John, Lubw. Friedr. Aug., Fabrikdrrettor in Leipzig, Kretsing, Han» Arth., Verlagsbuch händler in L.ipzig, John, Kurt, Kaufmann in Leip zig, Köhler, Herrn., Gutsbesitzer in Brösen, Zach mann, Rich Grg., Steinbruchbefitzer in Wurzen, von Kalitsch, Lothar, Freiherr, Rittergutsbesitzer in Kühnitzsch, Lorenz, Paul, Guts- und Kalkwerks besitzer in Schrebitz, Reinhard, Dr. Grg., Münz wardein in Leipzig, Schwaiba ch, Karl Rud., pnv. Kaufmann in Leipzig, Pfundt, Max, Getreidehänd- ler in Stauchitz, Naumann, Benno, Gutsbesitzer 9r Zschoppach, Bachmann, Wilh. Aug. Rich., Loh gerbermeister in Grimma, Strahmer, Paul, Buch druckereibesitzer in Mügeln, Arnold, Edm. Paul, Fabrikdirektor in Leipzig, Paul, Max Alfr., Oeko- nomieinspektor in Großzschocher, Äon acker, Georg, Rittergutsbesitzer in Honsdorf, Anger, Frz.» Ritter gutspächter in Ottenhain, Zesewitz, Herrn., Lokal richter und Stadtrat in Colditz, Henschel, Osw. Reinh., Fabritdirektor in Grimma, Müller, Alfr., Rittergutspächter in Sitten, Schlag, Rob., Privat mann in Jmnitz, Graichen, Friedr. Emil, Privat mann in Groitzsch, Oehme, Paul, Kaufmann in Frohburg, Berg, Emil, Gutsbesitzer und Gemeinde ältester in Beucha, Mayer, Artur, Fabrikbesitzer in Abtnaundorf, Hempel, Henn., Steinsetzmeister in Leipzig-Tonnewitz, und Johanne», Denatus Grg. Heinr., Rittmeister a. D. in Leipzig. * veteranenspende. Die „ G e r m an en ", E. D., Sitz Leipzig, Verein zur Unterstützung bedürftiger Kriegsveteranen von 1819—1870/71 haben wiederum am 18. Januar, dem Gedenktage der Kaiserprokla- mation. einer grötzeren Ainahl hiesiger und aus wärtiger Veteranen eine unverhoffte Freude bereitet. Es erhielten am genannten Tage 45 Veteranen Ehrengaben im Gesamtbetrag« von 765 durch die Post zugesandt. * De» Kronprinzen Dank. Die „Germanen", E V.. Sitz Leipzig, Verein zur Unterstützung be dürftiger Kriegsveteranen von 1849—1870 71. hatten dem Kronprinzen aus Anlaß seines 21. Geburts tages Glückwünsche übermittelt. Darauf ging folgende telegraphische Antwort ein. „Für Ihre treuen Glückwünsäie danke ich Ihnen herzlichst und wünsche Ihrem nationalen Werke das beste Gedeihen. Kronprinz Georg." * Titelverleihung. Der Kaiser von Oesterreich hak dem Präsidenten des Leipziger Ungarn-Vereins, Dr. Armin Döri, Ritter des Franz-Joseph-Ordens, in Anerkennung seines langjährigen, wohltätigen und patriotischen Wirken« als Äizeprästdent den Titel eines Königlichen Rates taxfrei verliehen. * Das Jubiläum 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit in einer Stelle begehen morgen der Majchinenarbeiter Hermann Beyer in L.-Stünz in der Maschinenbauanstalt Kirchner L To^ Aktien gesellschaft in L -Sellerhausen, und der Werksührer August Böhme in L.-Plagwitz in der Buchbinderei G. Hoske in Leipzig, Querstraste 29. — Gesellschast für Erdkunde. Die gestrige erste Hauptversammlung im neuen Jahre der Gesellschaft begann mit einer wehmütigen Erinne rung; hatte sich doch tags vorher, worauf der Vor- sitzende der Eesellsck/aft Herr Geheimer Hofrat Dr. Parisch in feinem Geoächtniswort hinwies, das Grab über dem verdienstvollen Generalsekretär des Vereins, Herrn Herm. Reishauer, geschloffen. In einer ganzen Reihe von Studien über Höhengrenzen und Höheiigruppen, der Stubai- und der Adamello- gruppe hat der Geschiedene einen eigenen Platz in der alpinistijchen Literatur eingenommen. Es war ein Stück eignen Lebens, das er in den Publikationen des Leipziger deutschen und österreichischen Alpen vereins seinem Lehrer Fr. Ratzel und der Alpen forschung als ein schöne» Denkmal setzte, er, der mit ganzer Seele in alle Stadien des Hochgebirges ein gedrungen. Auch schöne Aufsätze hat er sonst dem Alpenverein geboten, so über die italienische Siede- lungsweise in den Ostalpen und die Vegetation der Adamcllogruppe. Sorgfältig ausgeführte Themen waren seinen Arbeiten eigen. Für die Töne, die er in ihnen anschlug, fand er den rechten Resonanzboden in der Gesellschaft für Erdkunde. Er führte sie vor die Tore unserer Stadt hinaus und erläuterte die charakteristischen Reize und wichtigsten Probleme der Erdkunde, oder gab von der Alpenwelt in einer Ge samtdarstellung, wie er seine Kraft erprobte, neue Bilder. Mit Ungeduld sehnte sich Hermann Reis- Hauer danach über seine jüngste Reise in Finnland zu berichten, da das Verhängnis schon'über ihm schwebte. In treuester Pflichterfüllung hat er seines Amtes als Generalsekretär und Hüter des Bücher schatzes der Gesellschaft gewaltet. Es must die Uod«r- zeugung aller werden, dast das Schönste ihm beschieden gewesen, das zu tun, was die volle Kraft vermag. Ehre seinem Andenken! * Die Stadt Paris auf der Leipziger Vuch- gewerdeausstellung. Auf der Internationalen Buch- gewcrdeauslleUung ist bekanntlich auch Franlreich mit einem eigenen großen Pavillon vertreten, woiür die Regierung «chon 480 000 Fr. bewilligt hat. Nun mehr hat der Stadtrat von Paris beschlossen, für die Beteiligung der Stadt Paris 10000 Fr. zur Verfügung zu stellen, ebenso find für die Ausstellung des Seinedepartements 5000 Fr. ausgesetzt worden. Die Stadt Pari» wird keinen besonderen Pavillon errichten, sondern rm französischen Pavillon aus stellen. * Graste Deutsche Bäckerei-Fachausstellung Leipzig 1814. Eine höchst gelungene Leistung auf dem Ge- diete der Retlamekunst ist unstreitig das türzlich herausgekommene Plakat der Großen Deutichen Bäckerei-Fachausstellung Leipzig 1914. Und dieses in künstlerischer Hinsicht sowohl wie bezüglich seines Hauptzwecks: der Plakatwirkung. Erscheint da unter nächtlichem Sternenhimmel — dieser die Haupt arbeitszeit dieses Gewerbes andeutend - die Sil houette Leipzigs mit ihren Wahrzeichen, im Mittel punkt der Raihausturm, diesem zur Sette der Niko- laikirchturm und im Hintergrunds rechts da» Völker- schlachtdenkmal. Und au» diesem nächtlichen Milieu grell hervortrctend, gleichsam al» Produkt dieses angedeuteten nächtlichen Schaffens, der seine Linien, schwung einer delikaten Brezel. In Hellkastanien, brauner Farbe weithin leuchtend erregt sie ichon aus großer Entfernung Interesse und lädt zu näherem Beschauen ein. Die diesem Plakat tentworfen von dem Leipziger Künstler H. Busch) nachgebildeten oifiziellen Postkarten und Siegelmarken sind von gleichgediegener Wirkung. ? Festg«u,mmen«r -audtäschcheneäuber. Gestern abend in der 8. Stund« entrist in der Nähe de» Mär- chenbrunnens ein junger Mann einer Dame, die die Promenade entlang ging, von hinten das Handtäschchen, da« sie am Arme trug, mit einem kräftigen Ruck vom Arme weg. Auf die Hilferufe der Bestohlenen ergriff er dann in der Richtung nach dem Fleischerplatze zu di« Flucht. Mehrere Personen machten sich sofort an die Ver folgung des dreisten Burschen. Einem Maler ge lang es schließlich am Fleischerplatz, den Flüchtling einzuholen und sestzuhalten. Er übergab ihn später einem hinzugekommenen Aussichtsbeamten, der ihn der Kriminalabteilung zusührte. Der Festgenom mene ist ein 20iähriger Telegraphen arbeiter au» Halle. Ob «r sich noch weiterer Straftaten schuldig gemacht hat, must erst festgestellt werden. ?. Festgenommen wurde gestern früh aus dem hie- sigen Hauptbahnhof ein löjähriger Laufbursche aus Berlin, der steinen dort wohnend«» Elter» einen Be trag von 50 entwendet hatte. Der jung« Mensch hatte da» Gelb in Lharlottenburg, Halle und Leipzig bis auf 18 Pf. vergeudet. Er wurde vorläufig in Haft genommen. Wer weiß etwa»? Dor einige« Tagen ist einer auswärtigen Dame beim Aussteigen aus einer Kutsch« vor dem Grundstücke Plagwitzer Straße 8 ein Hand täschchen aus Perlenstickerei mit silbernem Bügel, auf dem sich der Siame der Verlustträgerin befindet, ab handen gekommen. Das Täschchen enthielt eine gol den« Damenuhr mit zwei Vögeln aus Emaille aus dem Rückdeckel, 1 silbernes Portemonnaie mit 24 ,tt Inhalt, 1 kleine goldene Kapsel in Form eines Marienkäfers und em weißes, Ll. 1. gezeichnetes Taschentuch. Wer etwas über den Verbleib des Täjch- chens, da» als gefunden noch nicht abgegeben worden ist, weiß, wolle dies der Kriminalabteilung mitteilen. Diebstahl. Einem Schankwirt in der Breiten- selber Straß« sind in den frühen Morgenstunden des Montags 4 Ueberzieher (2 schwarze Winterüberzieher, 1 graubrauner Ulster und 1 dunkelbrauner Ulster), 1 dunkelgraues Jackett, Zigaretten und andere Sachen gestohlen worden. Der Täter hat sich wahrscheinlich, während der Bäcker früh im Hause war, in die Haus flur geschlichen und sich von dort aus mit Hilf« von Nachschlüsseln Eingang in die Gaststube verschafft, wo er mehrere Behältnisse mit einem Stemmeisen auf gebrochen hat, ohne indessen Geld oder Wertsachen zu finden. I». Selbstmordversuch. In einem hiesigen Gast- Hause versucht« sich gestern ein Soldat eines auswär. tigen Truppenteils durch Erhängen zu entleiben. Er wurde noch rechtzeitig aufgejunden und mit dem Krankentransportwagen nach dem Garnrsonlazarett gebracht. I». von eine» zwrispännigen Lastgeschirr umge- fahreu wurde gestern nachmittag in der Eisenacher Straffe ein dort mit dem Reinigen der Straße be schäftigter Ratsarbeiter. Der Mann erlitt erhebliche Verletzungen an der linken Kopfseite, die ihn zwan gen, sich sofort in ärztliche Behandlung zu begeben. k. Im Streit. Bei einem nächtlichen Nenkontre stürzte heute morgen in der 4. Stunde ein 28jähriger Kaufmann auf dem Rohplatze so unglücklich hin, daß er den rechten Unterschenkel brach. Er wurde mit dem Krankenwagen der Rettungsgesellschaft ins Krankenhaus geschafft. ?. Unfall »der Selbstmordversuch? Gestern abend machte sich in einem Grundstück der Scharnhorst- st raße ein starker Gasgeruch bemerkbar, der an scheinend aus einer Wohnung des 4. Stockwerks kam. Da die Hausbewohner die Inhaberin der Wohnung während des ganzen Tages nicht gesehen hatten, ver anlaßten si« die Oeffnung der Wohnung durch die Polizei. Diese fand die Wohnungsinhaberin auf einem Diwan liegend bewuhtlos vor. Man schaffte sie schleunigst aus dem mit Gas gefüllten Raume und fuhr sie später nach dem Krankenhause. Der Gashahn wurde ofsenstehend vorgefunden; ob Unglücksfall oder Selbstmordversuch vorliegt, hat jedoch noch nicht festgestellt werden können. * * Gautzsch, 21. Januar. Aus der Schulvorstands- sitzuna vom 20. Januar 1914 ist zu berichten: Durch das Königliche Dekret Nr. 5 vom 11. November v I. ist den Ständen ein Gesetzentwurf vorg.legi worden, der bezweckt, die bisher an die Schulgemeinden des Landes auf Grund des Gesetzes vom 26. April 1892 gezahlten Staatsbeihiifen zu entziehen, ihnen dasür aber für jedes Sckmlkind 4 .44 zu zahlen. Der Schul vorstand zu Grohzschachmitz richtet an die Ständever sammlung zu Dresden eine Petition, daß der Eeietz- entwurf zugunsten der größeren Schulgemeinden eine Aenderung erfährt. Der Schulvorstand zu Gautzsch schließt sich dieser Petition an. Die Gewährung einer Vergütung an die Lehrer für die Teilnahme an der jährlichen Hauptversammlung wird abgelehnt. Man beschließt das elektrische Licht auch in die anderen Schulräume, soweit sie nicht schon Gas. beleuchtung haben, einzuiühren und will hierüber zunächst Kostenanjchläge einsordern. Die Beschluß, fassnng über die Einführung einer neuen Fibel wird auf ein Jahr vertagt. ZSOsiscve Nachrichten Dresden, 21. Januar. * Haussuchungen bei Dresdner Tabatsiemen. Die Haussuchungen bei der Georg A. Jaematzi Attien- gesellichajt waren nicht die einzigen, die dieser Tage in Dresden vorgcnommen wurden. Vielmehr sind auch noch bei mehreren anderen Dresdner Tabakfirmen Haussuchungen oorgenommcn worden. Es handelt sich um ein gerichtliches Bor, gehen gcgcn den anglo-amerikanlichen Tobaktrust. Es sollen offenbar die Verbindungen des Tabaktrustee, über den ja auch eine Enquelc im Reichsamt de» Innern eingeleitet wurde, auf gedeckt werden. Die Beamten, die hierzu heran gezogen worden sind, wurden vorher vom Unter- juchungsrichter eingehend instruiert und besonders noch auf ihren Diensteid hingewie^en. * Ehen,nitz, 20. Januar. Die seit dem Jahr« 1908 mit dem Bergarbeiter Max Albin Hu st er in Lugau im Erzgebirge verheiratete Tochter eines Instru mentenbau«» Maria Kotzendorfer, geboren im Jahre 1887 in Breitenfeld bei Markneukirchen im Vogtlande, wurde dieser Tage in der Ar- beiterkolonie Streiffeld bei Aachen c r- drosselt aufgefunden. Der Tat dringend ver- dächtig ist der im Jahre 1882 geborene Ehemann sowie ein anderer Mrnn, di« beide verhaftet wurden. Huster wird al« jähzorniger und arbeitsscheuer Mann geschildert, er ist zum zweiten Mole verheiratet. Seine erste Frau starb in Oelsnitz im Erzgebirge. Dis zum Jahre 1910 hielt sich Huster in Lugau auf, und am 12. Dezember 1910 verzog er nach Hohndorf. Der Aufenthalt kann jedoch nur von kurzer Dauer ge wesen sein, denn ohne polizeiliche Annceldung hat er den Ort wieder verlassen und ist anscheinend nach dem Rheinlande ausgewandert. Dor einigen Tagen erhielt der Vater der Ermordeten, der schon seit eini gen Jahren in Dresden wohnt, von seinem Schrote- grrsohn Huster die telegraphische Nachricht von der Mordtat. Der Vater eilte sofort nach dem Rhein lande, wo er mit seinem Schwiegersohn auch der Ob- duktion der Ermordeten beiwohnte. Huster hat sich bei der Obduktion verdächtig gemacht, denn er wurde sofort in Haft genommen; auch soll er seinem Schwie gervater in verdächtiger Weise nachgestellt haben. Der Verhaftete lebte mit seiner Frau in sehr unglück- licher Ehe, auch die Ehe mit seiner ersten Frau soll sehr unglücklich gewesen sein. Die jetzt ermordete Frau hatte sich vor einiger Zeit schon von ihrem Manne getrennt und war in Themnitz in Stellung, ließ sich aber bewegen, die eheliche Gemeinschaft wie der aufzunehmen. An ihre in Chemnitz wohnhafte Schwester richtet« st« wiederholt Briefe, in denen sie mitteilt«, daß sie von ihrem Manne sehr schlecht be handelt werde. Di« Mordtat wurde durch die Schwester der Toten erst jetzt hier bekannt. * Plauen (Vogtland), 21. Januar. Zn der ver gangenen Nacht ist der erste Direktor der Vogtlän dischen Maschinenfabrik-Aktiengesellschaft, Robert Zahn, ter sich als Maschineningenieur, besonders auf dem Gebiete der Stickmaschinen, einen Namen gemacht hat, gestorben. Seine bedeutendste Er findung ist der Zahnsche Stickautomat. * Falkenstein, 21. Januar. In Friedrtchsgrün ift gestern das Anwesen des Stickmaschinenmeisters Hochgeschwender ein Raub der Flammen geworden. Die Feuerwehr war infolge der herrschenden großen Kälte außerstande, Wasser zu geben. * Auerbach, 21. Januar. Gestern ist hier eine Ortsgruppe des Verbandes Deutscher Industrieller gegründet morgen, deren Vorsitzender Fabrikbesitzer Georg Ey ist. kecht uns Serichl. Saaknotenfäljchung. Die „Juristischen Tagesftagen" schreiben: Die Reichsbank hat vor einiger Zeit eine Belohnung von 3000 .tt «inem Kaufmann in Groß-Berlin aus zahlen lassen, weil e» durch seine Vermittlung ge lungen war, der Tätigkeit eines Banknotenfälschers auf die Spur zu kommen. Dieser Fall hat wieder bewiesen, wie schwer es ist, die Noten der Deutschen Reichsbank so nachzuahmen, daß sie nicht als Falsifikate erkenntlich werden. Im allgemeinen kommen daher auch Fälschungen unserer Reichsbanknoten nicht häufig vor. In erster Linie ist dies der Qualität des deutschen Notenpapiers zu danken, das vorzüg lich hergestellt wird und infolge d«r eingedruckten farbigen Bilder sehr schwer nachzuahmen ist. Das zur Anfertigung von Reichsbanknoten verwendete Papier ist gegenwärtig durch ein Reichsgesetz vom Jahre 1910 geschützt. Vorher war durch Gesetz vom Jahre 1885 das zur Anfertigung von Reichs kassenscheinen hergestellte Papier geschützt, in sofern es mit Rücksicht auf seine Zweckbestimmung durch äußere Merkmale gekennzeichnet ist. Die Kenn zeichnung besteht im wesentlichen darin, daß das Papier nach dem Wilcoxschen Verfahren eingestreute Pflanzenfasern aufweist. Das gleiche Papier wurde auch für die früheren Reicbsbanknoten verwendet, die somit unter demselben Schutz wie die Reichs kaffenscheine standen. Als dann neue Reichskaffen scheine zur Ausgabe gelangten aus einem Papier, das neben den Wilcoxschen Faserstreifen ein deutlich erkennbares natürliches Wasserzeichen aukweist, hatte der frühere gesetzliche Schutz keine Wirkung mehr. Da auch die im Jahre 1911 ausaegebenen neuen Reichsbanknoten zu 100 -4l ein Wasserzeichen er hielten. mußte der Schutz des Papiers vorher durch ein neues Reichrgesetz fichergestellt werden, um zu verhindern, daß Papier mit einem gleichen oder ähn lichen Wasserzeichen zu allgemeinem Gebrauch in Verkehr gebracht und dadurch Fälschungen in erheb lichem Maße Vorschub geleistet wird. Diesen Schutz hat das Reichsgesetz vom November 1910 gebracht; es enthält die Strafandrohung, daß derjenige mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft wird, der Papier, das zur Herstellung von Reichsbanknoten verwendet wird, anfertiat, aus dem Auslande ein führt, verkauft oder sonst in Verkehr bringt. Reichsgericht. re. Leipzig, 21. Januar. Wertlose vergwerksanteile. Das Landgericht Hannover hat am 11. November v. I. den Chemiker Dr. Wilhelm Dö. und den Kaufmann Friedrich Fl. wegen Betrugs bzw. Betrugsversuches verurteilt. Der Bergarbeiter D. hatte von seinem Vater eine Grube „Jakobus" geerbt und mit seinen Miterben eine Eisenbaugewertschaft gegründet. Es handelte sich lediglich um ein Unternehmen auf dem Papier, denn die einzige Grundlage des Unter nehmens bildete die Mutung und die Eintragung. D. bot nun durch einen Grubenmakler das Unter nehmen zum Kauf au», kam auf diese Weise mit Fl. in Verbindung, der 80 000 F zahlen wollte, und zwar in Raten. Aus irgendeinem Grunde kam es zum Prozeß zwischen beiden, und da D. mehrmals den Termin versäumte, erhielt Fl. das Bergwerk zu gesprochen, obwohl er nichts dafür bezahlt hatte. Fl., der Baroermögen nicht besaß, wurde mit Dr. Dö. bekannt, der bereit» den Offenbarungseid geleistet hatte. Beide beschlossen, das Bergwerk auszubeuten und ließen tausend Kapitalscheine zu je 200 .tl drucken, um sie in Verkebr zu bringen. Sie fanden auch Leute, Ne diese Scheine für Wertpapiere hielten und statt baren Geldes in Zahlung nahmen. Ganz wertlos war das Bergwerk nicht, aber um es wirk lich ausrubenten, wären mindestens 20 000 er forderlich gewesen, und diese standen den An- geklagten nicht zur Verfügung. Die von beiden An geklagten eingelegte Revision wurde vom Reichs gericht verworfen s5I) 1302/1.3). In einer weiteren gegen Fl. am 13. November v. I. vor dem selben Landgericht durcbge'übrten Verhandlung ist dieser wegen weiterer vier Betrügereien zu einer Zusatzstrafe verurteilt worden. Auch in diesem Falle wurde die Revision de» Angeklagten vom Reich»- gericht venoorfen. lanc Flei jchas bei sikui Das wie prer den Bur sich, Pre tritt von da, dies Gan
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