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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140119010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-19
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Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Selle 2. Nr. 32. Msr-en-Nusyade. EelpHiger Logrdlatt. denen Lpttzen der Behörden, der hohen Diplomatie und der Fürstlichkeiten. Di» ne« zu dekorierenden Herren verjam mellen sich in de, ersten Braunjchwet» fischen Kammer und empfingen dann in der zweiten Braunschweigischen Kammer aus den Händen der Mitglieder der Generat-OrdenskommWon die Orden. Inzwischen hatten sich die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Haickes im Kurfürsten» zimmer eingefunoen, die höchsten yojchargen und di« Gefolge im Königszimmer und in der boisierten Galerie. Der Kaiser, der morgens das Auswärtige Amt aufgssucht hatte, und die Kaiserin be grüßten die anwesenden Fürstlichkeiten, nahmen die Meldung de» Präses der General-Ordenskommifstan General der Infanterie v. Jacoby entgegen, und begaben sich dann nach 11^ Uhr in faierlichäm Zuge mit grofteni Vortritt, den, die Pagen voranschritten, von den drei Marschällen geleitet, nach dem Rttter- saal. Der Kaiser, der Generalumform nrit dem Hande des Schwarzen Mlerordens und den Ketten der anderen preußischen Orden trug, führte die Kaiserin, Prinz Heinrich von Bayern die Prinzessin August Wilhelm. Prinz Eitel Friedrich die Prinzessin Friedrich Leopold und Prinz August Wilhelm die Prinzessin Friedrich-Wilhelm. Es schlossen sich an Prinz Oskar, Prinz Joachim, Prinz Friedrich Wil helm, die drei Söhne des Prinzen Friedrich Leopold und Prinz Wolrad zu Schaumburg-Lippe. Im Rittersaal lvaren bereits die Ritter des Schwarzen ^ldlerordens und die aktiven Siaatsminister ver sammelt. Der Kaiser und die Kaiserin traten vor den Thronbaldachin, die Prinzen und die Prin zessinnen, n»ben diesen zu beiden Seiten, die Hof staaten gegenüber. Die neuen Ritter und Inhaber des Roten Adlerordens, des Kronenordens und de» Hausordens von Hohenzollern hatten in alphabeti scher Reihenfolge ükrffte'llung genommen, und defi lierten nunmehr. Während dieser Cour stellte der Präses der General-Ordenskommission die neuen Ritter nament lich vor. Hiernach schritt der Hof, wiederum in feier lichem Zuge, zur zweiten Paradevorkammer, wo die Damen des Wilhelmordens, des Luisenordcns, des Frauenverdienstkreuzes und der Noten Kreuzmedaille den Zug erwarteten; auch hier wurden die neu De korierten vorgestellt. Unterdessen füllt« sich der weite Rundbau der Schloßkapelle mit den zum Gottes dienst geladenen und befohlenen Herrschaften, be sonders den im Laufe des letzten Jahres Ausgezeich neten. Die neuernannten Ritter und Inhaber ström ten herein und füllten den Raum bis aus den letzten Sessel. Hinter den für den Hof reservierten Plätzen saßen die Damen des Lutsenordens, darunter die greise Fürstin A. Radziwill. Kurz nach 12 Uhr nahte der Hof. Der Domckor stimmte den 84. Psalm an: „Wie lieblich sind deine Wohnungen. Herr Zebaoth." Die Majestäten nahmen mit den Prinzen und Prinzessinnen dem Altar gegen über Platz. Der Gottesdienst begann mit dem Ge meindegesang „Dir, dir, Jehova, will ich singen". Räch der Liturgie predigte Hof und Domprediger Lils über Psalm 34, Vers 4: „Preiset mit mir den Herrn und lasset uns miteinander seinen Namen er höhen; Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige." Das Niederländisch« Dankgebet, von Gemeinde und Chor gesungen, vom Lläserchor begleitet, schloß die kirchliche Feier. Der Hof voriveilte nach dem Gottesdienst kurze Zeit im Marinesaal, während die letzte Hand an dieTaseln im Weißen Saal, der Weißen Saal-Galerie, der Bildergalerie und den anstoßenden, sowie in den Räumen des unteren Stockwerks gelegt wurde. Gegen 1»00 Personen speisten an des Königs Tisch. Die Hnupttafel im Weißen Saal zierten die großen Tafelaufsätze. Die Pagen stellten sich hinter die Scsstl der Fürstlichkeiten. Gegen 1'/. Uhr betrat der Hof unter den Klängen des Koburger Josias- Marichcs den Weißen Saal. Der Kaiser saß rechts neben der Kaiicrin. An der kaiserlichen Haupttafel war wie immer auch eine Deputation von Inhabern des Allgemeinen Ehrenzeichens und der Rettungsmedaille plaziert. Das Munkprogramm, ausgeführt von der Kapelle des Kaiser-Franz-Regiments, brachte u. a. Händels D-Dur-Ouvertiire, Fantasie aus Lortzings „Wafien- schmied", Gricgs ..An den Frühling", Marsch des früheren Hannoverschen Kronprinz-Dragoner-Rcgi- ments, Fantasie aus der Offenbachschen Operette „Die schöne Helena", und schloß mit dem Armee marsch Nr. !Z Herzog von Braunschweig. Im Verlauf des Mahles erhob sich der Kaiser und traut „aus das Wohl der neu ernannten und der früheren Ritter". Nach der Tafel hielten der Kaiser und die Kaiserin Cercle und erfreuten viele der Anwesenden durch Ansprachen. Aus der großen Reihe der Auszeichnungen heben wir folgende hervor: Huszeichnuagen ln Leipzig. Ster» zvm Rote« Ablerord«« 2. Klass« mit Eichenlaub: senatspräsidcnt beim Reichsgericht Dr. von Ttschendorf. Roter Adlerorb«« 2. Klasse mit Eichenlaub: Senatspräschent beim Reichsgericht v. Pelar- g u H, Reichsgerichtsrat Dr. v. Schwarze, Reirysgcrtchtsrot Skontetzkt. Roter Abl«rorbe« S. Klasse mit der Schleife: Reichsgerichtsrat Dr. Ebbecke, Reichsgerichtsrat Edmund Fuchs, Reichsgerichtsrot K asta n, Reichsgerichtsrat Dr. v. Metzen, Reichsgerichtsrat Ruffmann. Roter Adlerorde« 4. Klasse: Obersekretär beim Reichsgericht Rechnungsrat GI a e s e m c r. Postrat Lange, Rechtsanwalt beim Reichsgericht Justizrat Lehmann, Reichsgerichtsrat Dr. Philippi, Obersekretär beim Reichsgericht Rcchnungsrat Rabe, Reichsgerichtsrat Dr. Rosenberg, Postdirektor Steudner, Reichsanwalt Dr. Stitzer. Stern zu« Kronenorden 2. Klasse: Oberreichsonwalt Dr. Zweigert. Kronenorde« 2. Klasse: Reichsgerichtsrat Dr. Ebermayer, Reichsgerichtsrat Henderichs, Reichsgerichtsrat Dr. Wanjeck. ' Kronenorde« 3. Klasse: Reichsgerichtsrat Dürr. Krone«orde« 4. Klasse: Kanzletfekretär beim Reichsgericht Ko buch, Kanzleisekretär beim Reichsgericht Lau. Berdieasttreuz in Gold: Charakterisierter Postseketär Gaffte, Oberbahnossistent Haha, Charakterisierter Telegraphensekretär Krethlow, Charakterisierter Telegraphensekretär Theodor Schneider, Charakterisierter Postsekretär Störzner, Charakterisierter Telegraphensekretär Meise. Berdienstkreuz in Silber: Eisenbahnzugführer Krämer. * Auszeichnungen im übrigen Sachsen. Roter Adlerorden 4. Klasse: Postrat Dau- Dresden, Postdirektor Höppner- Zwickau, Telegraphendirektor Keller- Zwickau, Postdirektor Lungwitz - Aue i. E., Postrat Meyer-Chemnitz, Postdirektor Nredenführ- Ztttau, Postrat P r e tzsch-Chemnitz. Postdirektor Sterze l-Radebeul, Postdirektor Wagner- Oelsnitz i. V. * Armer erhielten: Den Roten Adlerorde« erster Klass« mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe: von Pohl, Admiral, Chef des Admiralstabes der Marin«. Den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub: von Below, General der Infanterie, kom mandierender General des XXI. Armeekorps, von Coerper, Admiral, Chef der Marinestation der Ostsee, von Heeringen, Admiral, Chef der Marineftation der Nordsee. v. Voigts, Wirk licher Geheimer Rat. Präsident des Evangelischen Obcrkirchenrats. Den Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub u«d der Königliche« Kraue: Dr. Ham mann, Wirklicher Geheimer Lega tionsrat, Vortragender Rat im Auswärtigen Amt. Dr. Lcwald, Direktor im Reichsamt des Innern. Den Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub: von Below, Generalleutnant, Kommandeur der 2. Division. Dr. Freund, Wirklicher Ge heimer Oberregicrungsvat, Ministerialdirektor im Ministerium des Innern. Herz, Direktor im Reichsschatzamt, v. Dr. Dr. von Strauß und Tornep, Wirklicher Geheimer Oberregirrungsrat, senatspräsidcnt beim Oberverwaltungsgrricht. Den Stern zum Rote« Adlerorde« zweit«« Klass«: von Bülow, Kammerherr, OberprSstdent in Schleswig. Den Roten Adlerorden zwefter Klasse mit dem Stern: Dr. von Hartmann, Erzbischof in Cöln. Den Roten Adlerorde« -weiter Klasse mit Eichenlaub: Dr. Bier, Professor, Geheimer Medizinalrat, Generalarzt ä la nun« des Martnesanitätskorp» in Berlin, v. Dr. Bierling, Geheimer Justizrat, ordentlicher Professor an der Universität in Greifs wald. Freiberr von Bodelschwingh. Udo, Oberst a. D.. Königlicher Zeremonienmeister und Kammerherr in Berlin. Dr. Freiherr von dem Bussche - Haddenhausen, Gesandter in Buenos Aires. Clifford Kocq von Breugel, Generalmajor, Kommandeur der 25. Kavallerie brigad« sGroßherzoglich Hessischen). Delbrück, Präsident des Kaiser!. Statistischen Amts. Funke, Konteradmiral, Zweiter Admiral der Aufklärungs schiffe. Dr. Gallen kamp. Geh. Oberregierungs- rat, vortragender Rat im Reichsamt des Innern. Dr. Gram sch, Wirk!. Geh. Oberregierungsrat, Regierungspräsident in Gumbinnen, von Haxt hausen, Gesandter in Peking. Dr. von Hu nr- brach t, Kammerherr, Gesandter in Oldenburg. Mathis, Geheimer Oberjustizrat, Landgerichts präsident in Frankfurt a. O. Ritter, Gey. Ober justizrat, Landgerichtspräsident in Kleve. Freiherr von Romberg, Gesandter in Bern. Dr. Spahn, Wirklicher Geh. Oberjustizrat, Oberlandesgerichts- präfident in Frankfurt a. M. Den Roten Adlerorden zweiter Klage: von Gwinner, Direktor der Deutschen Bank in Berlin. Den Roten Adlerorden dritter Klasse mit der Schleis«: vo» Achenbach, Geheimer Regierungsrat, vortragender Rat im Ministerium der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. Bölken, Kapitän zur See, Kommandant S. M. Linienschiffes „Bom mern". Bosse, Geh. Justizrat, Qberlandesgerichts- rat in Naumburg. Dr. Conze, Geheimer Ober regierungsrat, vortragender Rat im Ministerium des Innern, von Eberhardt, Oberst, In spekteur der Fliegertruppen, van Erkelens, ltzeh. Oberjustizrat, Landgerichtspräsident in Cöln. Graf von Fürstenberg-Stammheim, Generalkonsul in Budapest. Gürte, Geh. Ober regierungsrat, Direktor der Reichsdruckerei, von Kamele, Kapitän zur See, Kommandant S. M. großen Kreuzers „Hansa". Dr. Kreusler, Pro fessor, Geh. Regierungsrat, Direktor der Landwirt- schäftlichen Akademie in Bonn-Poppelsdorf. Dr. Kuttner, Professor, Geh. Medizinalrat, General arzt L 1s suir« des Marinesanitätskorps in Breslau. Dr. Oehler, Oberbürgermeister in Düsseldorf. Plate, Geh. Rechnungsrat, Direktor des Hauses der Abgeordneten. Dr. Nive, Oberbürgermeister in Halle a. S. Dr. Nobert, Geh. Regierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität in Halle a. S. Rüter, Geh. Oberjustizrat, Senatspräsidcnt beim Oberlandesgericht in Naumburg. Freiherr Senfft von Pilsach, Landeshauptmann in Danzig. Den Roten Adlerorden vierter Klasse: Appel, Forstmeister in Dischhausen, Kreis Eschwege. Dr. Arends, Landgerichtsdirektor in Naumburg. Böckler, Redakteur in Berlin-Wil mersdorf. Dr. Bergfeld, Konsul in Trapezunt. Berthold, Regierungs- und Baurat, Vorstand des Eisenbahnwerkstättcnamts a) in Halle a. S. Dr. Bi er mann, Geheimer Justizrat, ordentlicher Professor an der Universität in Hall« a. d. Saale. Bluhm, Baugewerksschuldirektor in Erfurt. Blum, Steuer'nsp.'ktor, Katasterkontrolleur in Zabern. v. Dr. Böhmer, ordentlicher Professor an der Universität in Marburg. Clebsch, Oberlandesgerichtsrat in Naumburg. Fehrs, Schriftsteller in Itzehoe. Frank, Konsul in Asuncion. Freese, Heinrich, Fabrik besitzer in Berlin - Niederschönhausen. Gar- pens, Oskar, B-ildharrer in Berlin-Friedenau, v. Hauhlei ter, ordentlicher Professor an der Universität in Halle a. S. Hein, Bankdirektor, Erster Vovstandsbeamtcr der Reichsbankstelle in Monwr, IS. 2«aa«r IS«. Kassel. Zawiersch, Postdirektor in Vttterfeld. s Dr. 2 ens« n, ordentlicher Professor an der Unioer- sttSt in Marburg. 2 llner. Regierung»» und Bau- I rat, Mttaliü» der Vsenbahndirektton in Halle a. S D Dr Kekule von Stradonitz, Privatgelehrtei: H in' Berlin-Lichterfelde. Kettritz, Veterinärrat, I Kreistievarzt in Bitterfeld. Köppers, Ober- landesaertchtsrat in Naumburg. Freiherr Kraft von Bodenhausen, Landvat in Bitterfeld. Mi schlich, Professor, Bezirksamtmann beim Gou vernement in Togo. Vetzold, Stadtrat, Rentner in Weißenfels. Posse, Professor, Königlicher Kammervirtuose, Lehrer an der Akademischen Hoch schule für Musik in Ckarlottenburg. Reuter, Rech nungsrat. Oberbahnyofsvorsteher in Gera. Schle sier. Königlich Sächsischer Hauptmann, Lehrer an der Kriegsschule in Enaers. Schmidt, Regierungs rat, Referent beim Gouvernement in Deutsch-Ost afrika. Dr. Spahn, ordentlicher Professor an der Kaiser - Wilhelms - Universität in Straßburg i. E. st>. Dr. Wiegand, ordentlicher Professor an der Universität in Greifswald. Wi slicenus, Pro fessor, Geschichtsmaler, ordentlicher Lehrer an der Königlichen Akademie für Kunst und Kunstgewcrbe in Breslau. Witte, Hauptmann an der Untcr- offizierschule in Weißenfels. Den Königlicken Kronenorden 1. Klasse: D. v. Chappuis, Wirk!. Geh. Rat, Unter staatssekretär im Ministerium der geistlichen und Unterrichlsangelegenheiten. v. Ebehardt, Gene ralleutnant, Gouverneur von Straßburg i. E. v. Francois, Generalleutnant, beauftragt mit der Führung des 1. Armeekorps. Dr.-Jng. Hinckcl- deyn, Wirft. Geh. Rat, Ministerialdirektor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Prinz Max von Rattbor und Corvey, Wirklicher Geheimer Rat, Botschafter in Madrid. Den Stern zum Königlichen Kronenorden 2. Klasse: Dr. Elster, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, vor tragender Rat im Ministerium der geistlichen und Unterrichlsangelegenheiten. v. Falkenhayn, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, vortragender Rat im Ministerium des Innern, v. Flotow, Botschafter in Rom. v. Jtzen plitz, Erich, König!. Schloß hauptmann, Zeremonienmetster und Kammerherr auf Grieben, Kreis Stendal. Ratten, Wirft. Geh. Oberjustizrat, Oberlandesgerichtsprasident in Düssel dorf. Souchon, Konteradmiral, Chef der Mittel meerdivision. Thiel mann, Senatspräsivent beim Reichsmilitärgericht, v. Wölfing, evangelischer Feldpropst der Armee (mit dem Range der Räte 1. Klasse). Dr. Zorn, Geh. Justtzrat, ordentlicher Professor an der Universität in Bonn. Den Königlichen Krone«orden 2. Klasse: Dr. Andrae, Geh. Oberjustizrat, Landgerichts- präsidenl in Kiel. Braunfels. Geh. Kommerzien rat in Frankfurt a. M. v. Buch, Gesandter in Guatemala, v. Toffel, Kämmerchen, Geh. Regic- rungsrat, Landrat in Jüterbog. Deußen, Geh. Kommerzienrat in Krefeld. Ebermeier, Kaiser licher Gouverneur von Kamerun. Dr. de Groot, Geb. Regierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität in Berlin. Hahn, Kapitän zur See. Kommandant S. M. großen Kreuzers „von der Tann". Hedeman«, Geh. Oberjustizrat, Land gerichtspräsident in Erfurt. Helfft, Geh. Kom merzienrat in Berlin. Dr. Hertw ig. Geheimer Medizinalrat, ordentlicher Professor an der Universi, tat in Berlin, v. Dr. Kaftan, Geheimer Ober- konsistorialrat, Mitglied des Evangelischen Ober kirchenrats, ordentlicher Professor an der Universität in Berlin, v. K e ß l e r, Generalsupertntendcnt in Berlin. Dr. Kohler, Geheimer Justizrat, ordent licher Professor an der Universität in Berlin. Kopetzky, Geh. Kommerzienrat in Berlin. Krom- schröder, Geheimer Kommerzienrat in Osnabrück. Freiherr v. Nordenflycht, Gesandter in Monte video. Pintsch, Dr.-Jng., Geheimer Kommerzien rat in Berlin. Heinrich XXXI., PrinzReuß j. 2-, Gesandter in Teheran. Scharf, Bergchauvt- mann, Oberbergamtsdtrektor in Halle a. S. Dr. Schnee, Kaiserlicher Gouverneur von Deutsch-Ost- afrika. Dr. Schulte, Geheimer Regierungsrat, ordentlicher Professor an der Universität in Bonn. Den Königlichen Kronenorde« Z. Klasse: v. Budde, Geheimer Konfistorialrat, ordent licher Professor an der Universität in Marburg. Föaux de Lacroix, Oberregierunasrat bei der Eisenbahndirektion in Halle a. S. Flügel, Lega tionsrat, Konsul mit dem Charakter als General konsul in Helsingfors. Haun, Fregattenkapitän, Kommandant S. M. kleinen Kreuzers „Leipzig". Graf von und zu Hoensbroech, Kammerherr Vas slrrbenüe Dorf, üs Roman von Ewald Gerhard Seeligrr. ^iackidrttll verboten.) Plötzlich stand er wie angenagelt Ein un sagbarer Schreck durchzuckte ihn. Da-5 Her; stand ihm für einige Augenblicke still. Aus dem Pun tel der Lande hörte er eine Harle, etwas nä selnde Männerstimme, die ihm einigermaßen be kannt vorkam. Dann vernahm er sogar einen Kuß. Schon ballte ec die Fauste, uni sich ans den vermeintlichen Nebenbuhler zu stürzen. Doch da traten die beiden ans der Laube heraus, lind seine Eifersucht verging auf der stelle. Es war gar nicht Life. Es kannte nur ihre Schwester sein. Den Mann aber, der bei ihr stand, erkannte er nicht, denn sein Gesicht lag im Schatten seiner brcilen Hutkrempe. Mar Hanschke war cs außerordentlich peinlich, das verliebte Paar belauschen zu müssen. Er konnte nieder vor noch zurück, wollte er sich nicht ent decken lassen. Wohl eine halbe Stunde mußte er sich in Geduld fassen und mit Schrecken dachte er an die Familie Drenckhan, die ihn schon seit mindestens einer Stunde zum Skat er wartete. Endlich trennten sich die beiden Liebeslcute. Das Mädchen verschwand in dem dunklen Gang zwischen Scheune und dem Nachbarzaun, und der Mann eilte mil großen Schritten durch die nur angelchnte Seiteupsortc des Gartentorcs. Na, wenn ich das gewußt hätte! dachte Max Hanschke und machte sich ebenfalls davon. Hinter, einander liefen sie den Schrienweg zur Ehaussce hinüber, und bei der ersten städtischen GaS- laternc hatte Max Hanschic den Unbekannten cingehvit. Auf den ersten Blick erkannte er ihn, es mar Alois Wollender.-,, ^er Feldmesser am Katastcramt. Er rraf ihn zuweilen im Gesang verein. Einen guten Nus hatte er nicht, er war in der ganzen c^tadt als Schnidenmacher, Spie ler und Herzbrecher bekannt. „Guten Abend, Herr Wollender«," sagte Max Hanschke so kordial als möglich und zog bei der dritten Straßenlaterne den Hut. „Wie kommen Sie denn hierher?" fragte ver ändere ziemlich ärgerlich. „Sie spionieren wohl!" „Sic haben doch kein schlechtes Gewissen?" lachte Mar Hanschke vergnügt. -Ohne ihn einer weiteren Antwort zu würdi gen, schlug Alois Wollenbcrg den Mantelkragen hoch und verschwand um die nächste Straßen ecke. Max Hanschke sah ihm nach, legte den ^nger an die Nase und setzte seine überlegtestv Miene auf. „Und der Mensch will mein Schtoager wer den?" sprach er halblaut und in sehr bedenk lichem Tone vor sich hin. Da schlug er sich plötzlich mit der flachen Haud vor die Stirn, er hatte unwillkürlich an Emilie Drenkhan denken müssen Zwei Mädchen tonnte er unmöglich heiraten. Also mußte er sich für eine von beiden entscheiden, und das fiel ihm keineswegs schwer. War er es sich nicht schuldig, auS eigener Kraft Magistratssekrctür zu werden? Nur ans Grund seiner Tüchtigkeit, nicht aber durch die Verschwägerung mit seinem Vorgänger! Er zog die Uhr, es ging ans nenn. Noch warteten Drcnckhans auf ihn, und er setzte sich pflichtschuldig in Trab und zog zehn Minuten später die Klingel an der Wohnnngstür. Emilie öffnete ihm. „So lauge hat das gedauert?" rief sie spitzig. „Der Brief war wohl sehr schwer?" „Schwer au deu richtigen Mann zu brin gen!" versetzte Max Hanschte, der Emilien gegen über niemals ans den Mund gefallen war, und hing den' Uebcrrock an den Nagel. In ihrer Begleitung trat er bald darauf ins Wohnzimmer, wo der Herr Magistrats sekretär breitbeinig vor dem Tische saß und die Karten luischic. „Guten Abend Herr Hanschte!" sagte er, ohire die Zigarre aus dem Munde zu nehmen. „Vft warten schon eine ganze Stunde!" „Es war mir leider nicht eher möglich!" rechtfertigte sich Mar Hanschke mit eiserner Stirn und nahm die Karten auf. „Herr Peukert war auf dem Felde und so mußte ich auf ihn warten." „Da haben Ihnen wohl die beiden Land pomeranzen da draußen Gesellschaft geleistet?" meinte Emilie mit cinein mokanten Lächeln. „Leider nicht!" versetzte Max Hanschke be trübt. „Die eine ist übrigens ein sehr hüb sches Mädchen!" „Wollen Sie sich nicht mit ihr verloben?" vers^te Emilie sehr trocken. Max Hanschke wußte darauf nichts zu ant worten. Diese Frage, so berechtigt sie war, kam ihm doch gar zu unerwartet. Aber mit Emilie war er jetzt ganz fertig! Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen: so oft sie zusammen kamen, stets mußten sie miteinander zanken. „Aber Emilie!" rief Frau Drenckhan em pört und blickte von ihrem Strickzeug auf. „Du bist schon wieder ungezogen." „Kreuzjolo mit Dreien!" rief der Hausherr, wodurch die schwüle Stimmung zerrissen wurde. Max Hanschte spielte außerordentlich unauf merksam. Gegen elf Uhr verlor er einen Grand mit Bieren, Schneider angesagt, und erkühnte sieh daraufhin, die letzten drei Runden anzu kündigen. Als er um halb zwölf nach Hause ging, begleitete ihn Emilie bis zur Tür. „Sie haben es mir doch nicht übel ge nommen?" fragte sie beinahe verschämt und reichte ihm zum Abschied die Hand. „Unsere Freundschaft verträgt schon einen Puff!" lächelte er und machte, daß er fort kam. Als Emilie ins Zimmer zurnckkehrte, hatte sic gerötete Augenlider. „Kind, was hast du?" fragte die ewig be sorgte Mutter. „Kopfschmerzen!" erwiderte Emilie, wünschte gute Narbt und ging zu Bett. „r^as arme Kind!" seufzte Frau Drenckhan mir einem klagenden Angenanfschlag. „Na, ick) kann doch nichts dafür!" knurrte er Vater aufgebracht. „Ich kann ihm doch das Mädel nicht auf dem Präsentierteller hin reichen." „Er ist zu dumm!" seufzte sie und legte ihr Strickzeug hin. „Es hilft nichts, du mußt ihn mit der Nase draufstoßen." „Soll ich mir vielleicht einen Korb holen?" brummte der Sekretär wütend und steckte sich die fünfte Skatzigarre an. Er kannte sein Schicksal. Seine Frau würde ihm nicht eher die wohlverdiente Ruhe lassen, bis Max Hanschke angebissen hatte. Ter lag bereits im Bett und streckte seine Glieder. Jin Augenblick des Einschlafens dachte er noch einmal an Emilie. Sie würde niemals die Hand auf seine Schulter legen und sagen: Herr Hanschke, Sie sind ein guter Kerl! Und dann dachte er an Life Peukert und schlief mit einem glücklichen Lächeln em. S. Der Himmelfahrtstag meinte es gut mit den Leuten und hatte ein rechtes Pfingstwettcr mitgebracht. Jubelnd stiegen die Lerchen aus der sprossenden Saat in den reinblauen Himmel hinein. Die Arbeit im Dorfe ruhte. Dunkel gekleidete Gestalten, die Männer voraus, die Frauen hinterdrein, zogen die Dorfstrafze her aus, durch die Gramkauer Vorstadt, auf die städtische Pfarrkirche zu, zu der das Dorf seit alters gehörte. Auch Karl Peukert der Jüngere trat an diesem Morgen festtäglich gekleidet aus seinem Hause, aber sein Ziel war nicht die Kirche, son dern der Friedhof, der drüben an der Chaussee lag und von dein daran grenzenden Stadtwalde durch einen langsam fließenden, aber Hellen und klaren Tieflandbach getrennt war. Es war das zehnte Mal, daß Karl Peukert den Weg an die sem Tage machte. Vor nenn Jahren hatte er dort drüben Vater und Bruder zur Ruhe be stattet. Sie waren damals auf eine fröhliche Brantschau gefahren und tot heimgebracht worden. (Fortsetzung in der Abendausgabe.)
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