Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140120010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914012001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914012001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-20
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Amtlichr KrkllMmalhunsrn. lAortsei'Nug uon Teile ü.» Das im Grundbuche für Alt-Leipzig, Blatt 6030 aus den Namen der Bertha Emilie vcrw. Bachmann geb. Höri, in Leipzig eingetragene Grundstück ioll Sonnabend, am 21. März 1'314, vormittag» '/.1v Uhr an der Gerichtsstelle, Peterssteinweg 8, 11., Zimmer Nr. 127, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 0,8 Ar groß, belegt mit 2102,20 Steuereinheiten und auf 111500 ./c. geschätzt. Es wird gebildet au» dem Flurstück 3430«. liegt in Leipzig, Hardenbergstraße 30, besteht aus Wohnhaus und Garten und ist zur Brandkasie unter 3103, Abt. i; mit 70600.^ geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuch amts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Nechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 12. No vember 1913 verlautbarten Verstecgerungsvermerles aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, lpätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldcn und. wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des ge ringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Ver teilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Auf hebung oder die einstweilige Einstellung des Ver fahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Her» Leipzig, den 16. Januar 1914. Königliches Amtsgericht, Abt. Ilä'. SantrürsmÄle-verksuk. Am Dienstag, den 2V. Januar sollen die zur Kon kursmasse Oskar Fraenkel in Leipzig gehörigen Alfenid-, Glas-, Kristall-, Silberwaren usw. sowie Inventar, und zwar: Neumartl 18, geschätzt auf 18617,35 Augustusplatz 2b, geschätzt auf /6 19 320,85 sowie der der Firma Ühlmann k Co. lagernde 18 Kitzen Spielwaren und Puppen .6 1700,— zusammen ->L 39038,20 von früh 9 bis nachmittags 3 Uhr Kauflustigen ge zeigt und hierauf um 4 Uhr im Laden Neumarkt 18 unter vorher bekanntzugebenden Bedingungen im ganzen verkauft werden. Die Bietungstaution be trägt ./t 5000.— und ist entweder in bar oder Wert papieren vorzuzeigen. »icn Pank Gottschalck, Konkursverwalter, Leipzig, Harkortstratze 7. Leipzig unci Umgebung Leipzig, 19. Januar. Leipzigs Bevölkerung. Die Bearbeitung der Ergebnisse der Volkszählung, die früher durch das Statistische Amt der Stabt Leipzig erfolgte, geschieht jetzt durch das Kgl. Sachs. Statistische Landesamt. Dadurch tritt in den Ver öffentlichungen eine erhebliche Verzögerung ein, denn das Landesamt bearbeitet natürlich die Zählungsergednisse für da» ganze Land, und ihre Zusammenstellung ist sehr zeitraubend. Erst das letzte Heft der Zeitschrift des Statistischen Landes amts enthält eingehendere Mitteilungen über die Zusammensetzung der Leipziger Bevölkerung, die wir nachstehend in den Hauptpunkten wiedergcüen. Die Zahl der Einwohner betrug, wie bekannt, 589850. Von diesen waren 287 412 männlichen und 302438 weiblichen Geschlechts. Dem Bekenntnisse nach waren von der Gesamtzahl 540 i 88 evangelisch i-9l,56 Prozent), 26 220 katholisch (4.44 Prozent), 9434 israelitisch, 7421 reformiert und 6687 anderen Bekenntnisses. Bei den Evangelischen und Refor mierten war das weibliche Geschlecht in der Ueber- zahl, bei den Katholiken, Israeliten und anderen Bekenntnissen jedoch das männliche. Was das Alter anbetrifft, so wurden gezählt im Alter männlich weidlich zusammen bis zu 14 Jahren 76942 76 874 153 816 14-18 21591 23 718 45 309 18-25 45922 46 240 92162 25—50 » 109 218 111953 221171 50-60 20662 23 922 44 58» über 60 - 13077 19 731 32 808 Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, datz die eine Hälfte der Einwohner, nämlich 291287 Per sonen. unter 25 Jahre alt und die andere Hälite, 298 563 Personen, über 25 Jahre alt war. Die letzteren überwiegen um einige tausend, doch trennte man nur einen Jahrgang ab, so würde ein noch er heblicheres Uebergewicht auf der anderen Seite herbei geführt. Im ganzen Lande ist übrigens die Zahl der unter 25 Jahre alten Personen größer als die der über 25 Jahre alten Personen. Datz in den Erotz- städten das Verhältnis umgekehrt ist. dürfte auf den Zustrom jugendlicher Personen zurückzuführen sein. lieber den Familienstand der Leipziger Einwohnerschaft ist folgendes mitzuteilen: Es waren männlich weiblich zusammen ledig 169 685 163 974 333 G59 verheiratet .... 111095 112 507 223 602 verwitwet .... 5589 23 652 29 241 geschieden 1043 2 305 3 348 Bei diesen Zahlen fällt zwe ierlei auf. Zunächst, datz die Zahl der ledigen männlichen Personen nicht unerheblich grötzer ist als die der weiblichen Personen. Zum Teil findet das seine Erklärung darin, datz Leipzig Garnisonstadt ist (4281 aktive Militärpersonen. Noch auffallender ist aber die protze Zahl der verwitweten weiblichen Personen. Sic ist über viermal >o grotz als die der ver witweten männlichen Personen. Die Ursache ist naheliegend : verwitwete Männer verheiraten sich wieder in weit mehr Fällen wie verwitwete Frauen. Bei den Geschiedenen ist der Unterschied bei beiden Geschlechtern nicht so bedeutend. Schlietzlich noch einige Mitteilungen über die Muttersprache. Sie war bei 74 Personen wendisch, bei 111 wendisch und deutsch, bei 1487 polnisch, bei 694 polnisch und deutsch, bei 1384 tschechisch, bei 490 tschechisch und deutsch. Eine andere nichtdeutjche Sprache wurde von 3073 Per sonen als Muttersprache angegeben. Hauptsächlich kam hierbei Russisch in Betracht. * Pom tlönig in Audienz empfangen wurden am Sonntag folgende Herren aus L.'ipzig: Landgerichts direktor Schmidt, Landgerichtsoirektor Dr. Apcl. Kommerzienrat Enders, Professor Dr. Ram pen- dabl, Direktor der Allgemeinen Deutschen Lredit- Anstalt Keller, Stadtrat L a m pe. Kgl. Musik, direkter Eurth und Prokurist Mannfchatz. so werden diese der Eencral- * Vom Reichsgericht. Dein Reichsgerichtsrat i Karl Mansfeld ist das Kom urkreuz 1. Klasse I de» schwedischen Wafaordens verliehen worden. * Preutzische Orden, die den Hinterbliebenen ver- k bleiben. Orden und Ehrenzeichen werden im Todes- l fall bekanntlich von den Hinterbliebenen zurück- l gegeben. Nur bei dem Eisernen Kreuz war es die- I her üblich, das Ehrenzeichen in geeigneten Fällen I den Hinterbliebenen auf ihren Antrag zur Auf- I bewahrung ols Andenken zu belassen. Die General- I ordenskommission ist neuerdings vom Kaiser crmäclp I tigt worden, auch Orden und Ehrenzeichen den Hin terbliebenen zu lassen, wenn sie vor dem Feinde er- I wortnm sind. Die Oocrzolldirektionspräsidenten sind deshalb ersucht worden, bei der Rücklieferung der Ehrenzeichen die Hinterbliebenen zu befragen, ob sie I die Belassung der Auszeichnungen wünschen. Wenn I nicht besondere Gründe dagegen sprechen, sollen die I Auszeichnungen ihnen belassen werden. Liegen Be denken dagegen vor, so werden diese der Gencral- ordenstcmmnsiün mi-geteilt und Vorschläge zu einer anderen dauernden Aufbewahrung kn Kirchen. Ge- denlhallen, bei Truppenteilen usw. gemacht. Orden und Ehrenzeichen, die den Hinterbliebenen belassen I werden können, sind der Orden zwar 1s rrwrrto, das Eiserne Kreuz, alle Orden mit Schwertern quer durch I das Mittclschild, aber nicht mit Schwertern am Ringe, I alle Orden ohne Schwerter am weitzen Bande mit I schwar'er Einfassung, das Militärverdienstkreuz, das Militärehrenzeichen, das Allgemeine Ehrenzeichen und I die Hchenzollernsche Deiümllnze. * Gustav Adolf Schmalsuß s. Wie unsere Leser aus den Familiennachrichten unseres Blattes er fahren, starb am 17. Januar Herr Lehrer Gustav Adolf Cchmalfutz von der XVI. Bürgerschule zu L- Eutritzsch im Alter von 48 Jahren. Der Verstorbene stammte aus dem Vogtlande, wo er im Jahre 1886 in Ellefeld geboren wurde. Nach Besuch des König!. Lehrerseminars -u Auerbach i. V. von 1889—1886 amtierte er zunächst als Vikar in Werda bei Falken stein i. V., dann als Hilfslehrer in Limbach i. V. und ging nach bestandener Wahlfähigkeitsprllfung nach Eutritzsch, wo er von Ostern 1889 an erst an der 19. Bezirksschule, seit 1909 an der XVI. Bürgerschule tätig war. Das Kollegium verliert in ihm einen langjährigen, erfahrenen und bewährten Elementar lehrer. * Ein billiger Verkauf frischer Seefische unter städtischer Aufsicht findet am Mittwoch dem 21. Ja nuar, von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags statt. Wir verweisen auf die amtliche Bekannt machung. * Ueber moderne Kriminalwifsenschaften. Vor einem vollbesetzten Auditorium hielt am vergangenen Sonnabend im Hörsaale 11 der hiesigen Universität der Vorstand der Leipziger Kriminal-Polizei, Polizeirat Dix, einen interessanten Vortrag über moderne Kriminalwissenschaften, gelegent lich dessen er unter Hinweis darauf, datz sich die neuzeitliche Kriminalforschung in den letzten Jahren zu einer besonderen Witzenschaft entwickelt bätte, so datz andere Staaten, wie Oesterreich, Frankreich, Italien und die Schweiz, hierfür eigene Lehrstühle an ihren Universitäten errichtet hätten, an der Land von lehrreichen Beispielen und tatsäch lichen Vorkommnissen auf die Notwendigkeit auf- merksam machte, datz auch die deutschen Kultus ministerien der Frage der Gründung von Lehrstühlen für die von dem Vortragenden als „Praktische Kriminalwissenschaft" bezecchnete Materie nähertreten möchten, iumal auch die Rechtsprechung des Reichsgerichts in letzter Zeit die durch die modernen Krimmalforschungen gezeitigten Ergebnisse als die jetzigen strafprozessualen Be stimmungen ergänzende und durchaus zulässige Er kenntnisquellen zur Feststellung des objektiven Tat bestands und Erforschung der Wahrheit anerkannt habe. Der Vortrag wurde von vielen lehrreichen Lichtbildern unterstützt und fand lebhaften Beifall. * Märchenausführung im Zentraltheater. Die Wohltätigkeitsvorstellung von Poccis Zauber geige, die am 25. Januar zum Besten der kirch lichen Jugendpflege von St. Matthäi im Grotzen Festsaal des Zentralthenters stattfindet, ist geeignet, das Interesse des Publikums in vollem Matze in Anspruch zu nehmen, nicht allein durch die neuartige Inszenierung, sondern auch besonders durch die Darstellung der einzelnen Rollen, die sämt lich von bewährten Kräften übernommen wurden. So ist vor allem die drollige Rolle des Kasperl Larifari in den besten Händen: ein echter Münchner wird die lustige Person seiner Vaterstadt verkörpern, sehr zum Eigotzen oller Zuschauer. Da einige hoch- gestellte Persönlichkeiten, die ihre Mitwirkung gütigst m den Dienst der Wohltätigkeit stellten, ihre Namen zu verschweigen baten, so sei niemand von den Dar stellern genannt. — Die Kartenausgabe erfolgt bei August Pölich. Verkehrsabteilung. * Eine Reichsgründungsfeier veranstaltet an» Dienstag, den 20. Januar, abends 8 Uhr im „Schloss Drachenfels" der Verein der Fortschrittlichen Volks partei in Leipzig-Nord. Die Festrede hält Pastor E n d e--Lichtenstein über „Gedanken zur Reichs gründung". * Die Frau im Buchgewerbe «nb in der Graphik. Wie wir hören, wird die von der Sondergruppe „Die Frau im Buchgewerbe und in der Graphi k" geplante Propaganda-Versammlung, die neulich wegen plötzlich eingetrelener Hindernisse im letzten Augenblick abgesagt werden mutzte, späte stens Anfang Februar statlfinden. Tag und Stunde werden rechtzeitig durch Anzeigen in den Tagcsblättern bekanntgeaeben. Außerdem veranstaltet die Sondergruppe am Mittwoch, dem 18. Fe bruar, im Zentraltheater einen großen Nach- mittagstee mit künstlerischen Dar bietungen. * Was wird dies ' — lautet das Thema eines Lichtbildervortrages, den Herr Hans Laube am Mittwoch, den 21. d. M.. abends 8"« Uhr im Geseltschaftshaus „M e - tropol", Gottsched st ratze in der „Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft", Ortsgruppe Leipzig, halten wird. Der Vortrag, zu dem jeder mann freien Zutritt hat, wird in knapper Form über die umfassende Gröhe und die hohen Auf gaben der Buchgewerbeausstellung berichten, über die grotze Anteilnahme, die man ihr von allen Seiten entgegenbringt, und über die Beteiligung des Aus landes, der Industrie und der Fachverbände. Auch die innere Organisation der Ausitellung, ferner das Gelände mit seinen grotzen Hallen und Anlagen wird in kurzen Zügen behandelt werden, sodatz der Vor trag für jeden Leipziger von höchstem Interesse sein wird. » * Die Freiwillig« Sanitäts-Kolonne Leipzig u. U. (gegr. 1892» verannalter auch in diesem Jahre wieder einen Kursus über erste Hilfe bet Unglücks-, sowie in Krankheitsfällen. Die Uebungsabende finden Montags statt. Damen und Herren, welche gesonnen sind, an diesem Kursus teilzunehmen, werden gebeten, sich Montag, den 26. Januar, abends 9,9 Uhr in Zills Tunnel, Klostergasse, einsindcn zu wällen. Al» Beitrag für Lehrmittel r . werden 2 erhoben. * Welch« Droschke wähle ich? Der Neue Leipziger Tierschutzveretn schreibt uns: Wenn eine Droschke ihre Fahrt beendet bat und zum Droschkenhalteplatz zurückkehrt, so hat sie sich nach den bestehenden Le- ttimmungen hinten anzuschlietzen. 2n diese Ordnung der Dinge, die dem Droschkenkutscher und seinem * Hartmannsdorf. Nach dem Haushaltplan für 1914 sind für die Genremdekatze nach Abzug der Deckungs mittel 7181,55 .X aufzubringen. Erne Erhöhung ver Gemeindeabgaden wird nicht eintreten. * Knauthain, 19. Januar. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr zählt nach dem Jahresbericht 25 aktive und 3 passive Mitglieder. Hebungen wurden 18 ab gehalten, Alarmierungen der Wehr erfolgten sechs mal; dreimal trat sie in Tätigkeit. Von 98 Mann wurden 372 Arbeitsstunden geleistet. An dem Reichs- feuerwehrtag in Leipzig beteiligten sich 23 Mann. . Die Einnahmen betrugen 913 >t, desgleichen auch BuchgeWerbeau-stellung dringen? I die Ausgaben. Im Oktober dieses Jahres soll das ? e.v??A err.AOes, den 1 10jährige Jubiläum begangen werden. * Sythra, 19. Januar. Beim hiesigen Standesamt wurden im vergangenen Jahre 89 Geburten registriert gegen 104 im Vorjahre; davon waren 80 eheliche und 9 uneheliche Geburten. Aufgebote erfolgten 31 (36 im Vorj), Eheschließungen 28 (36 im Vorj.), Sterbefälle 34 (41 im Vorj ). Zäcvriscve Nattrrlcklen * Roßwein, 19. Januar. In letzter Stadtverord netensitzung wurde der Antrag der Sozialdemokraten, Errichtung eines Gewerbcgerichts betr., angenommen. Weiter wurde ein Erlag, enthaltend Verbot an- stöhiger Tänze, gegeben. * Riesa, 18. Januar. Scharfschietzen werden ab gehalten auf dem Schictzplatz Heidehäuser am 20. bis mit 26.» sowie am 28. und 29. Januar von 8 llhr vor mittags bis 4 Uhr nachmittags und auf dem Schieb platz Gohrisch (Artillerieschießplatz) am 20. bis mit 23. Januar von 8 Uhr vormittags bis nachmittags 2 Uhr. Die Schietzplätze und ihre Gefahrenbereiche sind während des Schiebens gesperrt. — Das von den städtischen Kollegien beschlossene Ortsgesetz über die Erhebung einer Zuwachssteuer ist vom Ministerium genehmigt worden. Es wird zu dem Anteil am Er trage der Zuwachsfteuer, welcher der Stadt Riesa nach dem Reichszuwachssteuergesetz zufällt, ein Zu schlag von 100 Prozent dieser Anteils erhoben. Pferde in gleicher Weise gerecht wird, greift das Publikum häufig störend ein, indem es zur Fahrt nicht die an erster Stelle ballende Droschke wählt. Das bringt mancherlei Nachteile init sich, wie sich aus folgenden Erwägungen ergibt: 1. Durch bas Hintenanschlietzen und durch das Abfahren von der Spitze des Droschkenzuges werden die Einnahmen der Droschtenführe: am gerechtesten geregelt. 2. Kutscher und Pferd des ersten Wagens haben am längsten geruht: sie können am leichtesten wieder Dienst tun. Bei kalter Witterung, wie wir sie jetzt haben, erhallen beide die ihnen erwünschte und ihnen zunächst zukommende Bewegung. 3. Die Kutscher der übrigen Droscht en können ihre eigenen leiblichen Bedürfnisse befnediacn, ihre Tiere füttern und tränken, die Wagen in Ordnung bringen und dergleichen. In Ilebereinstimmung mit einer Kund gebung aus den Kreisen der Droschlenkutscher bitten wir daher die Einwohnerschaft Leipzigs, stets die an erster Stelle haltende Droschke zu wählen. * Zum Besten der durch die Sturmflut an der Oftseeküste Geschädigten wird Freitag, den 13. Februar, in der hiesigen „Älberthalle" unter Leitung Max Ludwigs ein grötzer moderner Abend stattfinden. Bei diesem Konzert wird unser heimischer Kcavier- virtuos Otto Weinreich, ferner die unter Lud wigs Leitung stehenden Chorvereine Hallescher Lehrergesangverein und Neuer Leip ziger Männergesangverein und schlietzlrch das Windersteinorchestcr mitwirken. Neben modernen symphonischen Werten gelangt u. a. die Chorballade „Nis Randers" von Otto Naumann zur Aufführung. Dieser Ballade liegt das bekannte Otto Ernstsche Gedicht zugrunoe, das in anschaulicher Weise die elementaren Gewalten der Sturmflut schildert. Schon jetzt sei unsere Bürgerschaft aut dieses zum Besten unserer Landsleute gegebene Konzert hin gewiesen. i'Festgenommene Blumendiebe. In der Fleischer gasse wurden gestern abend zwischen 6 und 7 Uhr aus einem Niederlagsraume 2 Körbe mit 10 Dutzend Nelken im Werte von 50 gestohlen. Da vermutet wurde, datz die Blumen nach auswärts geschafft werden würden, wurde von der Polizei ein beson deres Augenmerk auf die abreiienden Leute gerichtet. Heute morgen gelang es schlietzlich auch, die Diebe, die ihre Beute nach Chemnitz schaffen wollten, auf dem Bayrischen Bahnhof abzufangen. Es sind zwei Händler von hier, die in Haft kamen. l'. 100 Belohnung. Aus einer Wohnung in der Nürnberger Stratze wurde gestern a bend 1 Porte monnaie mit 590 Inhalt, 1 etwa 10 ew hohes Kruzifix aus Marmor mit silberner Verzierung, 1 goldene Herren-Rem.-Uhr, 4 gold. Herrenringe (einer mit blauem Stein, einer mit der Gravie rung K. X.) und 3 gold. Damenringe, von denen einer das Monogramm 8. tt. trägt, gestohlen. Die Nachforschungen nach den Tätern, die sich durch Auf drechen der Korridortüre Eingang in die Wohnung verschafft haben, sind noch im Gange. Auf die Wiedererlangung der gestohlenen Sachen sind vom Geschädigten 100 Belohnung ausgesetzt worden. l'. Wohnungsdiebstahl. Am Sonnabend drangen Diebe in eine Wohnung der Altenburger Stratze und stahlen dort einen schwarzen Ueberzieher mit dem Monogramm X. O., 1 hellgrauen Herrenanzug, 2 Jacketts und 1 schwär,zweitz gestreifte Hose. Da auch ein schwarzer etwa 50x30x30 cm grötzer Paop. karton fehlt, ist anzunehmen, datz der Dieb die Samen in diesem Karton weggeschafft hat. Wahrnehmungen nach dieser Richtung hin wolle man nicht verab säumen, der Kriminalabteilung mitzuteilen. L. Gelegenheit macht Diebe Vorgestern nach mittag wurden während einer Probe von einem un bekannten Menschen, der zuiah und dabei aus Ge fälligkeit einen Ball auf die Bühne hinaufreichte, aus dem Orchesterräume eines Etablissements des Ostens eine Geige im Werte von 500 und zwei Klarinetten im Werte von 50 gestohlen. Beim Veräutzern der Beute wurde der Dieb, der die wertvollen Instrumente für 20 ./L zum Kauf ausbot. festgenommen. Die Musikinstrumente konnten den begreiflicherweise in höchste Aufregung geratenen Orchestermitgliedern noch unmittelbar vor Beginn des Konzertes an demselben Abend aus gehändigt werden. Der Dieb ist ein schon mehrfach bestrafter 16jähriger Arbeitsüursche von hier. 9. Warnung! Nach größeren Unterschlagungen zum Nachteil einer hiesigen Firma ist der am 17. 3. 1890 in Meiningen geborene Reisende Leopold Göbel am 10. d. Nk. von hier flüchtig geworden. Göbel hat von Kunden seiner Firma Geld einkassiert, dieses jedoch nicht avgeliefert, sondern damit das Weite gesucht. Die betreffenden Kunden wohnen auswärts und. zwar zumeist in der Umgebung von Chemnitz. Da man annehmen mutz, datz sich Göbel, der übrigens auch noch eine fünfmonatige Gefängnisstrafe zu verbützen hat, durch weitere Unterschlagungen die Mittel zur Flucht ins Ausland verschaffen wird, sei hiermit vor ihm gewarnt. Beim Einkassieren der Be träge gibt sich der Mensch wahrschein lich alsSohn desJnhabers der inFrage kommenden Firma aus und legt sich den Namen Hugo Frey bei. Steuer und Zuschlag dürfen jedoch einschliehlich de» bisherigen Anteils des Reiches zusammen 30 Prozent der Wertsteigerung nicht übersteigen. * Schneeberg, 18. Januar. Das Ministerium de» Innern hat im Einvernehmen mit dem Finanzmini sterium das Gesuch des Erzgebirgsoereins um Ge nehmigung einer Geldlotterie für die Erbauung des Bismarckturmes am Fichtelberghause abschlägig deschieden. Hrs Ministerium hält den verfolgten Zweck nicht so dringlicher Art, so datz die Mittel zur Verwirklichung auch nach und nach durch andere Veranstaltungen aufgebracht werden könnten. Der lang« geplante Bismarckturm sollte gleichsam der Schlußstein für das grotze Wett des Erzgebirgsvereins auf dem Fichtelberge werden und ein« Zierde der dortigen großartigen Bauten bilden. — In Klingenthal r. V. hat sich der 111. und in , Niederbobritzsch bei Freiberg der 112. Zweigverein des Erzgebirgsoercins gegründet. — Der Ausschutz für das cn Augustusburg zu errichtende Museum hat für dasselbe den Namen „Verkehrsmuseum für das Erzgebirge" sesrgclegt. In Annaberg besteht bekannt lich das Erzgebirgsmuseum, «in Unternehnren des Erzgeblrgsvcreins und des Vereins für Geschichte Annabergs. i. Burgstädt, 18. Januar. Als stellvertretender Bürgermeister wurde Herr Ratsassessor Dr. Focke für dieses Jahr wiedergewühlt, — Unser Haushalt plan verzeichnet für dieses Jahr «ine Ausgabe von 260 500 Durch Gemeiltdesteucrn find 190 500 aufzubringen. * Oelsnitz, 18. Januar. Am Sonnabend nachmittag in der dritten Stunde brach auf dem Schacht „Gottes- Hilfe" hier ein stärkeres Kohlenflötz zusammen, wodurch die Bergleute Pech und Lorenz unter den mit gewaltiger Wucht hereinbrechenden Gesteins und Kohlenmassen begraben wurden. Abends 8 Uhr war es möglich, den Bergarbeiter Emil Pech aus Lugau noch lebend ans Tageslicht zu fördern, jedoch wird an seinem Aufkommen gezweifelt. Den Schieferdecker Lorenz aus Hoheneck konnte man erst am Sonntag morgen tot aus der Tiefe des Schachtes befördern. Die Sran-kataftrophe la Mittwei-a. m. Mittweida, 19. Januar. Gestern abend ist unsere Stadt, wir schon gemel det, von einer Brandkatastrophe betroffen worden, wie sie die Chronik nur ganz selten verzeichnet. Wohl alle Besucher Mittweidas erinnern sich der alten hohen Dächer der drei Marktseiten, die ein Stadtbild von eigenartigem Reiz schufen. Die eine Seite des Marktes —die Breitseite, umfassend zwölf Häuser — ist in vergangener Nacht ein Raub der Flammen geworden. Es waren alle zweistöckige, meist schmale Gebäude, in deren Erdgeschossen sich Eeichäftsläden, sowie zwei Restaurants (Ratskeller-Automat und Cafd Greif) befanden. Vom Feuer wurden betroffen die Grund stücke Ratskeller-Automat sowie von Nachgenannten: Kürschnermeister Richter, Friseur Grüne rt, Fleischermeister Eidam, Konditor Greif, Witwe Wohlleben, Schuhmachermeister Weichold, Witwe Lindner. Drogisten Schiller und M. Bauer, Witwe Wendisch, Stadtrat Greis und Bäckermeister Uhlig. Uebereinstimmend wird gemeldet, datz das Feuer gegen 10 Uhr im Hause des Fleischermeister» Eidam heraus kam. Von hier griff es nach beiden Seiten mit riesenhafter Schnelligkeit um sich, so datz schon nach kaum einer Stunde die ganze Marktseite ein einziges Flammenmeer bildete. In den Grundstücken wohnten 32 Familien, von denen 23 obdachlos geworden sind. Die übrigen wohnen in isoliert stehenden und erhalten geblie benen Hintergebäuden. Am Brandplatze waren stun denlang die gesamte freiwillige und Pflichtfeuerwehr, die freiwillige Lchutzmannschaft sowie die Sanitäts kolonne vom Roten Kreuz tätig. Ein Feuerwehr mann erlitt bei einem Sturz emen Beckenbruch und wurde ins Stadtkrankenhaus eingeliefert. Die obdachlos Geworbenen fanden in Hotel» sowie bei Verwandten und Bekannten vorläufig Unterkommen. Die gewaltigen, zum nächtlichen Himmel lodernden Flammen, da» Bersten des glühenden Balkenwerks und der riesige Funkenregen boten ein schaurig schönes Schauspiel. Das schnell au» den brennenden Häusern herausgeschaffte Inventar wurde einst weilen auf dem Marktplätze aufgestellt, wo eine nach Tausenden zählende Menge stundenlang dem Vernichtungswerk des entfesselten Elements bei wohnte. Heute früh 2 Uhr war die grötzte Gefahr beseitigt. Ritt grötzter Mühe bewahrte die Feuer- wehr den dicht anstehenden alten Häusertomplex an der WaldHeimer Stratze vor den heranzüngelnden Flammen. Bis heute morgen waren die Mann schaften unausgesetzt am Brandolatze tätig. Der entstandene Sach- und Mobiliarschaden ist zur Zeit noch gar nicht abzuschätzen. örlefkaften. B. S. 218. Ihre Anfrage ist schon am 11. Januar beantwortet worden. Der Alikrob der Fettleibigkeit ist endlich besiegt. Sin« neue Methode zur Gewichtsverminderung wird auf einer medizinische« Konferenz erklärt. Auszug aus „Mödecin et sa Famille" (Der Arzt und seine Familie). „Auf einer kürzlich abgehaltenen medizinischen Konferenz, deren Tyema die Fettleibigkeit bildete, wurde berichtet, datz in einigen Wochen Gewichts verminderungen von 10 bi« 20 ko erzielt werden und datz selbst äußerst korpulente Personen dank der wunderbaren Wirkung der aus Eeepflanzen her stammenden Restablätter ihr Normalgewicht wieder erlangen könnten. Ihre Wirkung stelle die natürliche Funktion der Eingeweide völlig wieder her, erhöhe den Oxydgehalt de» Blutes und verzehre auf diese Weise das Lbermätzige Fett. Die anwesenden Aerzte hoben ganz besonders die Thatsache hervor, datz durch diese einfache Pflanzenbehandlung die Kräfte in hohem Matze vermehrt anstatt vermindert würden, wie dieses gewöhnlich bei ven Behandlungen der Fettleibigkeit der Fall ist. Fernerhin befestigen sich Haut und Gewebe, wodurch keine Schlaffheit des Fleisches eintritt. Die Anwendung giftiger Drogen oder schwächender Diät wurde als gefährlich und unwirksam verworfen. An Fettleibigkeit leidende Personen können sich leicht des übermäßigen Fett» völlig entledigen, indem sie sich bei ihrem Apotheker 35 e Resia-Blätter beschaffen und vor jeder Mahlzeit 2 Tabletten nehmen. Eine bemerkenswerte Gewichts abnahme tritt innerhalb 8—10 Tagen ein" N. B. Der obige Bericht beweist offenbar die definitive und gänzliche Beseitigung des Fettleibig. kelts-Mikrobs. über den bisher so viel vergebliu,' diskutiert wurde. E«,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)