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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191401254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- ab Img 37 römische Zählung, fehlerhafte Bindung, Seiten vertauscht
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-25
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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worden. Sie hatten sich in Annabera. Arnsfeld, Tannenberg und Wiesa eines außerordentlich guten Besuche» au» allen Kreisen der Bevölkerung zu erfreuen. Deshalb beeilt sich da» sozialdemo kratische Blatt, allen Arbeitern den Besuch der Veranstaltungen mit ihren „vollsschädi- «enden Zielen" strengstens zu verbieten, und dabei handelt es sich um die Vorfichrung herr licher Lichtbilder, die un» eine Krise an die Wasser kante vor Augen führen. Die sozialdemokratische Bildung ist eben ein sehr dürftige» Pfitinzchen! * Auf Veranlassung de» Rattonalttdarale« Ver ein» Wittge»»dorf sprach am Freitag adend in einer sehr gutdesuchten öffentlichen Versammlung im g«. nanntenOrkeLandtagsabgeordneterDr.Steche - Leip zig in fesselnder Weise über seine vorjährige Welt reise. Der im Plauderton gebotene, oit humor durchleuchtete Bortrag fand eine wertvolle Unter stützung durch etwa 70 technisch vollendete, vom Referenten selbst aufgenommene Lichtbilder, auf die der Beschauer mit Entzücken blickte. Die Darbietung wurde von der Versammlung, in der alle Schichten der Bewohnerschaft vereinigt waren, mit herzlichen, Beifall entgegengenommen, und Parteisekretur Näther, der im Schlußworte das Wirken -er deutschen Pioniere im Auslände würdigte, fand all seitige Zustimmung, als er dem Betragenden -und denen, die diese Veranstaltung in die, Wege geleitet hatten, anerkennende Worte zollte. Dem National liberalen Verein selbst aber blühte ein Erfola inso fern, als ihm an diesem Abend wiederum Mitgfieder- zuwachs beschicken war. Mit einem Dankeswvrt des Vorsitzenden, Fabrikdirektor Frotseher, wunde die wohlgelungene Veranstaltung geschlossen. * Der Konservative Verein Leipzig - Land hielt nm Freitagabend im Restaurant Gambcrinus zu Liebertwolkwitz eine öffentliche Bezirtsver- lammlung ab. in der der Generalsekretär des Kon servativen Landesoerein» für das L-tonigreich Sachsen, Kurt Fritzsche - Dresden, einen Vlortraa über „die Heeresvorlaäe von 1913 und ihr» Deckung" hielt. In der Aussprache wurde u. a. auch Auskunft über den Wehrdeitrag gegeben. * Der Kaiser besichtigte opn Sonnabendvor mittag die Rekruten des 1. Earderegiments. Er rraf im Automobil vor dem historischen Exerzier hause in Potsdam ein. Hier hatten sich eingefunden: die Herren des Hauptquartiers und die fremd- herrltchen Offiziere. Es wurden, besichtigt die Leib- k o m p a n i e und die 4., 6. und, Kompanie des 1. Eardeegiments. An der Besichtigung nahmen außerdem der Kronprinz von Griechenland und die Prinzen Ferdinand und Carol von Rumänien teil. Sodann wurden die übrigen Kompanien des 1. Gardeegiments hinzugezogen, und sand Parademarsch statt. Später nahm der Kaffer im Regimentshaus« des 1. Garderegiments militärische Meldungen entgegen, u. a die des früheren bulgarischen Militärattaches Oberst leutnants Gantschew, die des Leutnants Prinzen Stephan zu Schaumburg-Liope (Ulanenregiment Nr. 3, kommandiert zur Ntiiliäärturnanstalt), die des Generalleutnants von Kluge anläßlich seiner Er nennung zum Kommandeur der 18. Division, die des Generalmajors von Rednern anläßlich seiner Ver setzung in den Großen Genevalstab der Armee sowie die des Leutnants Prinzen zu Schönaich-Carolath anläßlich seiner Versetzung zur Garde-Maschinen- geweyrabteilung. * Zn Sachen des Rekurses des Präsidenten Jean vom „Louvemr I-ornuill" wurde vom Kaiser ¬ lichen Rat in Straizburg dvs Urteil verkündet. Es lautet: „Der Rekurs wird als unbegründet zurückgewiesen. Die Kosten einschließlich der Pauschal summe von 20 fallen dem Rekurrenten zur Last. Der Kaiserliche Rat stellte fest, die vom Bezirks präsidenten auf gründ des 8 7 des Reichsvereins gesetzes geforderte Begründung sei geaeben, und der Verein 8ouvvruir .^ts»eivo sei nichts weiter als eine Fortsetzung des Souvenir kruv^ni«. * Zn das tztroßherzoglvch Mecklenburg-Schwerinische Staatsminisborium sind infolge des am 1. April be vorstehenden Ausscheidens des Staatsministers Graf Bassewitz-Leoetzow und Les Staatsrats v. Preffentin neu berufe« worden: Staatsrats Dr. Lengfeld als Ministerpräsident, Staatsminister und Vorstand Lei Ministerien der auswärtigen Ange legenheiten, des Eroßherzoglichen Hauses und der Justiz, Kammerrat v. Blücher als Staatsrat und Vorstand des Finanzministeriums, Frhr. Meer- heimb als Staatsrat und Vorstand des Ministe riums des Innern. * Z» der Budgetkommisfion des preußischen Ab geordnetenhauses erklärte der Justiz Minister, öaß die kritisierte Beschlagnahme von Pyotogravhien auf ein Erkenntnis des Reichsgerichts zurückgehe. Das Reichsgericht Habs ausgesprochen. Laß hier zwar künstlerische Dar stellungen vorlägen, aber die Art des Vertriebes einen Mißbrauch künstlerischer Darstellungen be deute. Deshalb werde er auch die Staatsanwalt schaft nicht anweison, von der Beschlagnahme ab- zusehen. " Das „Berlin« Tageblatt" hat aegen die „Deutsche Tageszeitung" Klage ange strengt, weil das konservative Organ den Bericht des Tageblattes über die Rede des Generalleutnants v. Kracht als „gefälscht" bezeichnet hat. Ausland. Ungarn. * Der Zmmunitätsauvschuß des Abgeordneten hauses verhängte, einem Pest er Telegramm zu folge, wegen Widersetzlichkeit gegen den Präsidenten über den Grafen Julius Andrassy eine fünf zehntägige Ausschließung von den Sitzungen und bestätigte dieselbe Strafe gegen den Grafen Alabar Zichy und Johann Iusth, und er teilte dem Abgeordneten Ludwig Beck, der trotz seiner AusschliHung im Abgeordnetenhaus« erschien, eine Rüge zu Protokoll. Frankreich. * Picquart» Leichenbegängnis. Aus Paris, 24. Januar, meldet uns ein Teleoramm: Heute vor mittag fand das feierliche Leichenbegängnis des Generals Picquart auf Staatskosten statt. Präsident Poincare war zugegen, als der Sarg von Amiens aus auf dem Nordbahnhof eintrat. Der Zug erreichte zwischen dem Spalier einer zahl reichen Menge den Kirchhof Per« Lachaise, wo die Einäscherung stattfand. Unter dem Trauergefolge wurden bemerkt der ehemalige Präsident Fal- liLres, all« Minister, das diplomatische Korps, die gesetzgebenden Körperschaften, Alfred Dreyfuß und andere. England. * Die „kleine Bombe" der «ahlrechtsweiber. Lus Glasgow, 24. Januar, wird uns drahtlich gemeldet: Heute vormittag explodierte im Bota nischen Garten eine kleine Bombe, wo- durch bi« Treibhäuser beschädigt wurden. Später fand ein Wächter eine zweite Bombe. Man vermutet, daß es sich um die Tat von Amruenrechtlerinnen haitdett. Rumänien. * Nnfi-s«»- de» Parlameut». Ein Telegramm au» Bukarest, 24. Januar, meldet uns Der Mi nisterpräsident verlas beute im Senat einen Erlaß, wodurch das Parlament aufgelöst wird und die Neuwahlen für den 28. Februar anberaumt werden. Das neugewählte Parlament tritt am S. März zusammen. Albanien. * «in russischer Kreuzer für valoua. Rußland und Frankreich haben, wie die „Rowoje Wremja" erfährt, nach erneutem Meinungsaustausch be schlossen, je einen Kreuzer nach Valona zu entsenden. Rußland wird durch den Kreuzer „Oleg" an der albanischen Küste vertreten sein. Ob England gleichfalls ein Schiff nach Albanien entsenden wird, ist noch nicht be kannt. Al» einziger Zweck der Entsendung von Kriegsschiffen wird in Petersburg der Schutz der Mitglieder der internationalen Kontrollkommission angegeben. Deutschland soll, wie das genannte Blatt angibt, im Gegensätze zu Oesterreich und Ita lien gegen die Entsendung von Kriegsschiffen sein. Dor Valona liegen bisher ein österreichisches Kriegsschiff, der Torpedobootszerstörer „Ciepel" und der italienische kleine Kreuzer „Nereide". Beide Staaten halten größere Kriegsschiffe in Bereitschaft für Albanien: Oesterreich den „Admiral Spaun" in Eattaro. Italien den „Francesco Ferruccio" in Brindisi. Das russische Kriegsschiff „Oleg", das für Valona bestimmt ist, gehört zu den geschützten Kreuzern der baltischen Flotte und würde die bisher in Valona stationierten Dreibundschiffe an Stärke bei weitem übertreffen. Marokko. * Keine Unterwerfung El Hidas? Von unter richteter Seit« in Rabat werden di« Gerüchte von der Unterwerfung El Hibas dementiert. — Regen güsse haben die Wog« nach Tasablanca, Rabat, Fez und Mekines ungangbar gemacht. Amerika. * Oberst Goethals — Polizeipräsident von New York? Wie der Bürgermeister von New Pork Mitchel erklärte, sind alle Vorbereitungen dafür getroffen, daß Oberst Goethals, der Erbauer des Panamakanals, den Posten als Polizeiprä sident von New Port übernimmt. Interessant ist, daß auch der frühere Präsident Roosevelt seine politische Laufbahn hier begonnen hat. Schiftsbewegungen in -er Kaiserlichen Marine. E i n g e t r o f f e n: S. M. S. „König Albert" am 23. Januar in Liideritzbucht, S. M. S. „Herta" am 23. Januar in Las Palmas (Kanarische Inseln), S. M. S. „Möwe" am 24. Januar in Daressalam. Hetzte Depeschen irnb Fernsprechweldrmgerr. Erklärung der „Nordd. Allg. Ztg.", warum kein Regierungsvertreter der Reichstags sitzung vom 24. Januar beigewohnt hat. Berlin, 24. Januar. Die Sonntagsausgabe der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" erklärt in längeren Ausführungen, warum kein Vertreter der Regierung der Rcichs- tagssitzung vom 24. Januar beigewohnt habe, indem sie darauf hinweist, daß sich die verbündeten Regierungen, die Beobachtung eines schon vom Fürsten Bismarck aufgestellten Grundsatzes, bei der Beratung von Initiativanträgen des Reichstages in der Regel nicht haben vertreten lassen und daß diese Hebung dem Reichstage gegenüber wiederholt mit dem Hinweis auf die einschlägigen Bestimmungen der Verfassung begründet worden ist. Soweit es sich bei den auf der Tagesordnung stehenden Anträgen nicht um Gesetzentwürfe, sondern um allgemein ge haltene Wünsche, sie auch ohne ein Eingreifen der Gesetzgebung erfüllt werden können, handelte, habe sich der Reichskanzler bereits am Freitag eingehend geäußert. Abänderungsantrag Dr. Ablaß und Genossen. Berlin, 24. Januar. Dem Reichstage ist fol gender Abänderungsantrag Dr. Ablaß (Fottschr. Vpt.) und Genossen zum Antrag Albrecht (Soz.) und Genossen zugegangen: Der Reichstag wolle beschließen, den Antrag Albrecht und Genossen wie folgt zu fassen: den Reichskanzler zu ersuchen, einen Gesetzentwurf ein zubringen. durch den di« Militärpersonen des aktiven Heeres und der aktiven Marine sowie die übrigen im 8 1 der Militärstrasgerichtsordnung für das Deutsche Reich genannten Personen der bür gerlichen Strafgerichtsbarkeit wegen derjenigen strafbaren Handlungen unterstellt wer den, die nicht militärische Verbrechen oder Vergehen sind. Ein Schreiben v. Kracht» an den bayrischen Kriegsminister. München, 24. Januar. Von Generalmajor rxon Kracht liegt nunmehr, wie di« Blätter melden, noch ein Schreiben an den bayrischen Kriegsminister Kreß von Kressen st «in vor, in drm der General die mißverständliche Auffassung seiner Aus führungen bei der Gründungsversammlung des Preußenbundes zu entkräften sucht und warme Wort« der Anerkennung für di« Leistungen der bayrischen Arm« gerade in den Kämpfen um Orleans findet. Gefterrelch-Un-ara «a- Rumänien. Pest, 24. Januar. Der österreichisch-ungarische Gesandte in Bukarest, Graf Czerntn, erklärte einem Vertreter des Pester Blattes „Az W": Das Verhältnis zwischen Rumänien und der österreichisch-ungarischen Monarchie hat letzthin eine gewisse Spannung ersah«», doch hegen die rumänischen Politiker eine aufrichtig gute Grfin nun- für unsern Staat. Das Verhältnis zwischen Rumänien und un» wird, namentlich wenn di« Frage der Rumänen Siebenbürgens befriedigend gelöst wird, das vortrefflichste sein. Der ungarische Staat erleidet durch Zugeständnisse an die rumä nischen Bewohner keinen Nachteil, dafür bietet die nationale Gesinnung des Ministerpräsidenten Tisza die beste Garantie, und wird von den Rech ten des ungarischen Staates nicht ein Quentchen opfern. Das Projekt der Errichtung eines Dreibund- Gedächtnisdenkmals aufgegeben. Wien» 24. Januar. Die Korrespondenz Wilhelm schreibt: In den letzten Tagen sink in hiesigen Blät tern neuerlich Nachrichten über das Projekt der Er richtung eine» Dretbund-Gedächtnisdenkmal» oder einer Eedächtniskapelle in Wien aufgetoucht, das vor mehr als Monatsfrist vielfach erörtert und bet seinem Entstehen mit der <>.'». Wiederkehr de» Ge denktages der Thronbesteigung des Kaisers in Be ziehung gebracht wurde. Wie wir authentisch er fahren, kann von dem Fortbestehen diese« Projektes rn irgendeiner Form nicht die Rede sein, da es als feststehend gelten darf, daß die damalige An regung von berufener Seite nicht werter verfolgt wurde. Mit Rücksicht auf diesen Sachverhalt dürfte wohl auch die weitere Mitteilung, daß zu einem solchen oder ähnlichen Zwecke seitens einer hochgestellten Persönlichkeit ein namhafter Betrag zugrwendet worden sei, der Stich haltigkeit entbehren. Der englische Armeelieserungvslandal. London, 24. Januar. Heute vormittag wurde in der das Armeekantinenwesen betreffenden Bestechungsaffäre vor dem Polizeigericht ver handelt. Der Anklagevertreter gab die Vorladungen zweier neuer Angeklagter bekannt, deren einer Oberst Whittaker, früher Kommandeur des 2. Porkshire- Regiments, ist. Der Staatsanwalt verlas einen Brief, in welchem gesagt wird, daß der Oberst von der Firm« Lipton Limited Zahlungen erhalten habe. Zugleich erklärte der Anklagevertreter, er beabsichtige. Zeugen zu laden, die beweisen würden, daß Whittaker, als das Regiment nach Sheffield ging, Verträge abgeschlossen habe, wodurch die Firma Lipton unverhältnismäßig begünstigt worden sei. Die bei den Hauptschuldigen seien der frühere Chef der Ab teilung für Militärlieserungen im Hause Lipton. Minte. und der Direktor Cansfield von der Firma Lipton. Aussperrung der Londoner Bauarbeiter. London, 24. Januar. Heute ist in London die Aussperrung der Bauarbeiter durch die Baumeister erfolgt 5000 Mann verließen die im Bau begriffe nen Gebäude unter Mitnahme ihres Handwerks zeuges. Zum Streik in Dublin. Dublin, 24. Januar. Mehrere syndikalistische Ar beiter griffen einen Nichtorganisierten Ar- beiter an und brachten ihm ein« schwere Ver letzung am Kopfe bei; sein Zustand ist bedenk lich. Bevorstehende Ministerkrise in Portugal. (Eigener Drahtbericht.) Lissabon, 24. Januar. In politcsck>en Kreisen glaubt man stark an die Wahrscheinlichkeit einer Ministerkrise. Die Untersuchung gegen die Militärbefreiungsgeseüschast. Petersburg, 24. Januar. (Eigener Draht bericht.) Die Untersuchung gegen die Militär» bofreiungsgesellschaft hat überraschende Resultate er geben. Er ist feftgestellt worden, daß die Gesellschaft im ganzen Reiche operiert und viele Tausende der Militärpflicht entzog. In zahlreichen Städten des ganzen Reiches werden täglich Personen verhaftet, die von der Gesellschaft vom Dienst befreit worden sind. Durazzo — albanische Residenz des Prinzen zu Wied. (Eigener Drahtbericht unseres Mit arbeiters.) Wien, 24. Januar. Der Prinzzu Wied ge denkt, wie die „Wiener Allg. Ztg." meldet, vorläufig in Durazzo zu residieren. Infolgedessen wird auch Äe Internationale Kontrollkommission nach Eintreffen des Prinzen ihre Residenz in Valona sofort aufgeden und sie vorläufig in Durazzo auf schlagen. Essad Pascha hat erklärt, daß seine Opposition nur gegen Ismael Kemal gerichtet sei und Laß er, wenn ttn« neue Regierung eingesetzt ist, diese unter stützen werde. Baldige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bulgaren und Griechenland. Sofia, 24. Januar. (Eigener Draht bericht.) Griechenland hat jetzt alle bulgari schen Gefangenen freigelassen. Infolge dessen steht die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Athen und Sofia unmittelbar bevor. Maßnahmen zur Unterdrückung de» Ausstand«» auf Haiti. New York, 24. Januar. Der Washingtoner Korre spondent der New Yorker „Tribüne" meldet, daß die Vereinigten Staaten schnell Maßregeln zur Unterdrückung des Aufstandes auf Haiti ergreifen werden. Der Panzerkreuzer „Montana" habe Befehl erhalten, nach Haiti abzugehen. Wenn der Aufstand andauere, werde Haiti gezwungen sein, die Bezahlung der am 1. Februar für gewisse Eisenbahnobligationen fälligen Zinsen einzustellen. Unter diesen Umständen werde di« Regierung der Vereinigten Staaten sich weigern, die Aufständischen anzuerkennen, selbst wenn sie die gegenwärtige Regie rung stürzen sollten. In diesem Falle werd« eine amerikanische Kommission entsandt werden, um die Angelegenheiten Haitis zu regeln und Vorbereitun gen für gesetzmäßige Wahlen zu treffen. New y«rk, 24. Januar. Nach einem Telegramm aus Cap Kattien ist in der Stadt Genaivcs unter Führung des ehemaligen Departement gouverneurs und ehemaligen Kriegsministers Oristc Zamer ein allgemeiner Aufstand aus gebrochen. Keine Kris« in de« «»»wärti-en Problemen der amerikanische« Negier««-. Wafhtti-t««, 24 Januar. Wilson» Sekretär er klärte, daß die Anberaumung der Konferenz mit dem Senat»Iomite« für auswärtige An-ele-en- keiten durch Mtkson für Montag bereits in der letzte« Woche erfolgte und nicht das Resultat irgendwelcher besonderer Entwickelungen in den auswärtigen Be ziehungen fei. E» bestehe kein« Krise irgendwelcher Art in den ausländichen Problemen der amerika nischen Regierung. Die Revision im Hopf.Prozeß. (Eigener Drahtbericht unseres Mit arbeiters.) Fraakfuel a. M., 24. Januar. Wie wir bereits meldeten, hatte der -um Tode verurteilte Giftmörder Hopf seinem Rechtsanwalt initgeteilt, daß er weder bei dem Tode der ersten noch bei dem der zweiten Frau Tuberkeln-Reinkulturen im Haufe gehabt habe. Hieraus war allgemein g« schlossen worden, Hopf roürde gegen das Cchwur- gerichrsurteil Revision einlegen. Wie jetzt verlautet, hat Hopf bis heute abend noch keine Revision einlegen lassen. Man nimmt daher an, daß Hopf auf ein« Revision überhaupt verzichten wird, da die Frist zur Anmeldung der Revision heute abend ab- läuff. Di« Schiffahrt aus d«r Schilde unterbrochen. Brüssel, 24. Januar. Infolge des Eises ist die Schiffahrt auf der Schelde zwischen Gent und Ant werpen unterbrochen. Die Lag« im Hafen von Antwerpen wird täglich s ch w ieriger , so daß weitere Verkehrsunterbrechungen unausbleiblich sind, wenn die Külte andauern sollte. Folgenschwere Explosion. Pari», 24. Januar. (Eigener Drahtbcricht unseres /^Mitarbeiters.) Eine schwer« Explosion, durch die vier Mitglieder der Familie des Arbeiters A st a n g schwer verletzt wnrd«n, er eignete sich in Eolompes. Ein Liter Benzin explo diert« aus dem Küchenherd. Dabei wurden die Frau und die beiden Töchter lebens gefährlich verletzt und auch der Mann erlitt schwere Brandwunden, als er den Seinen zu Hilke eilte. Der Zustand der Frau ist hoffnungslos. Letzte Kostalrmchrichten Handel und Industrie in den Vereinigten Staaten. Leipzig, 25. Januar. In der gut besuchten öffentlichen Versammlung des Nationalliberalen Vereins für Leip zig, die von Rechtsanwalt Dr. Seyferth mit einigen begrüßenden Worten eröffnet wurde, sprach am Sonnabend abend Landtaasabgeordneter Dr. Stech« im Parterresaal des Rosentalkasinos über „Industrie und Handel in der nordamerikanischen Union und ihre Bedeutung für das deutsche Wirt schaftsleben". Der Redner leitete seine überaus interessanten Ausführungen ein mit einem kurzen Umriß der politischen und kulturellen Entwickelung der Vereinigten Staaten, um dann im einzelnen auf die beiden Zentren des amerikanischen Wirtschafts lebens, New Pork und Chicago, einzugehen. New York, d«r größte Wellhandelsplatz, repräsentiere den gigantischen Aufschwung der Union in wirtschaft licher Hinsicht. Was die rücksichtslose Ausbeutung der Kräfte, bas hochorganisierte Ersetzen der teuren Menschenkraft durch die Maschine geleistet habe, das zeige sich nicht nur in Handel und Industrie, sondern auch in der Landwirtschaft in ganz besonderem Maß«. Die Hauptprodukte Baumwolle, Petroleum. Kohle und Eisenerze, an Hand interessanten Zahlen materials entrollt, ließen ein anschauliches Bild von der gefährlichen Ueberlegenheit der neuen Welt für das kontinentale Wirtschaftsleben vor den Zuhörern erstehen, denn gerade in diesen Artikeln sei der Ex port derU.S.A. in stetigem Wachsen begriffen, was eine Unterbietung des europäischen Marktes in drohende Nähe rücke. Chicago, die Zentrale des Obst handels, werde nach Eröffnung des Panamakanals den deutschen Obsthandel ruinieren, wie es versuche, den Weltmarkt mit Automobilen zu überschwemmen. Die industriellen Betriebe der Uhren- und Papier sabrikation, die Riejenwarenhäuser und Versand geschäfte wurden durch erstaunliche Ziffern näher gerückt: allüberall das Streben bes Amerikaners, durch Kon,zentration der Arbeit und des Kapitals den gesamten Welthandel an sich zu reißen. Gegen diese Bestrebunqen, die nach Eröffnung des Panamakanals in erhöhtem Maße in Erscheinung treten würden, müßten ernste Maßnahmen getroffen werden. Wohl seien wir bereits auf dem Wege, dieser Konkurrenz wirksam zu begegnen, indem sich ja unser Wirtschaftsleben amerikanisiert habe, aber nicht bie Selbsthilfe allein kann hoffen, unser« Politik muß immer mehr in weltwirtschaftliche Bahnen gelenkt werden, und gleichzeitig muß dainit eine Besserung der Produktionsbedingungen im Innern Hand in Hand gehen. Zum Schlüsse gab der Redner seinem Bedauern über das deutsche Fernbleiben an der Welt ausstellung in San Francisco Ausdruck, das bedeute kür uns einen nicht absehbaren Verlust an Profit und Prestige. Der hochinteressante Vortrag fand in der Versammlung lebhaften dankbaren Beifall. Eine an geregte Debatte beschloß den genußreichen Abend. NvWck, MiM, WM gedraiicbeu mit sro58em Lrfolgttr. Ilvwmol's ttaematogen. iVarouoa: stlao verlao-o nus- öriteül'ob ,lon Xnmev Ur. Ikommel. ff,0,2 50 Zeiten Unsere -«steige Abendausgab« umfaßt 8 Seiten, die vorliegende Morgennummer 42 Seiten, vaupischriitleurr: Gr. vernh. WegentzerOer. Verantwortlich« Schriftleiter: für Politik Gr. Arn» Günther: für die L>and«lL»eilung Walther Schindler: für Leipziger und 'Lchsische Angelegenheiten Wilh. n. Vnttlar: für Kunst und Wissen schaft Dr. Artehrtck Gebrecht i. V; für Musik Snaen L»»nih: Spurt und Spiel Nlkreb Merl«: glencht A choarkelb; für die Reife«, Bader- und Berkebr-reitung h,'»bwiO Meher. — Ftir den Rineigenteil Geinr. Valser. Verlag: Leipziger Ta«eblatt, Gesellschait mit beschränkter tzastun,. Druck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leiprig. Zuschnitt» > »'> nicht vrriönlich »u adressieren, sondern an de» Verlag, die Redaktion »der die Geschäftsstelle de« Leipjiger Tageblattes. Gesellschaft mit beschränkter Öaslung. ,u richten Un»erlan«ten Manuskripten ist stet« do- Rack part» bei,»lagen. Zllr Aufbewahrung und Rtickgad« wich krir« Ganähr Lbernennnen.
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