Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191401254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- ab Img 37 römische Zählung, fehlerhafte Bindung, Seiten vertauscht
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-25
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bette 14. Nr. 44. vonnrsgs»nnsgsve. Leipziger Tageblatt. Sannis-, 25. Jamrsr 1914. Flasche? 4 Uhr: Anfteckuaa und ihre Verhütung, 7^j Uhr: Führung für Frauen und Mädchen. Donnerstag lO^j Uhr: Erstes Lebensjahr, 12 Uhr: Wetblick>cr Körper, 1—5 Uhr: :r. Teil tes Mutterkursu» für Frauen, 5 Uhr: Kleidung (mit Vorführungen von Frau Dr. Schmidt), 7)4 bis Uhr: 3. Teil des Mutterkursus für Arbeiterinnen. Freitag 10X Uhr: Säuglingskrankheiten, 12 Uhr: Soziale Fürsorge, 5 Uhr: Kleidung lmit Vorführungen von Frau Dr. Schmidt), 7j^ Uhr: Alkoholfragc. Sonnabend 10!4 Uhr: Weib licher Körper, 12 Uhr: Englische Krankheit, 4 Uhr: Brust oder Flasche? 7^ Uhr: Allgemeine Führung. * „Sie gehen doch auch hin?" — „Wohin?" — Na, ,«r Künstler-Redoute natürlich, am 4. Fe bruar im Zentraltheater." — „Aber natür lich, Herr Kollege. Dieses '"amose Fest habe ich noch i« keinem Jahr versäumt. Schon das Pl a k a t, das jetzt an den Säulen klebt, deutet darauf hin, das; cs wieder ein lustiges und amüsantes Feit werden wird. Haben Sie übrigens schon Karten dazu?" — „Nein, ich wollte gerade zu Pölich und welche kaufen." — „Na, dann machen Sie nur fix. der Vorverkauf soll glänzend gehen, sagte mir vorhin ein befreundeter Redakteur. Sic können auch bei C o p p i u s, oder bei Siebert, oder an der Kasse des Operetten theaters Billetts bekommen." — „Lohnt es sich denn, Tombolalose zu kaufen?" — „Aber ge- wiß. Mir wurde erzählt, es gäbe ganz hervorragende wertvolle Gewinne. Sie sind ja auch Zigaretten raucher, da wird es Sie interc-ftcren, dost eine große Anzahl bedeutender Zigarettenfabriken hoch herzige Stiftungen für die Tombola machten, so z. B. die Firmen Batschari, Constantin, Gar- baty, Jasmatzi A-G ., Manoli, Waldorf- Ast oria und Zuban. Vergessen Sie auch nicht, sich im Bureau der Zentralthcater-Dircktion einen reservierten Tisch zu bestellen, denn diese sind immer frühzeitig fort. Was die Thecftcrplätze kosten? Sehen Sie doch in den heutigen Tageszeitungen nach, da ist ein großes Inserat drin. Uebrigens kann es Ihnen jetzt auf ein paar Mark nicht an kommen. Der Rcichsbankdiskont ist schon wieder heruntergesetzt, das Geld billiger geworden, also — auf zur Redoutei" — „Jawohl, auf Wieder sehen am 4. Februar." * Eine erfundene Alarmnachricht. Wir brachten bereits in unserer gestrigen Abendausgabe die Meldung, daß an der Alarmnachricht der „Volks zeitung" bzw. der „Freisinnigen Zeitu ng" über die Erkrankung von 100 Soldaten nichts Wahres sei. Das Leipziger Tarni'onkommando teilt uns daru noch folgendes mit: Die „Leipz Volk-Leitung" hat am 23. Januar eine von der „Freisinnigen Zeitung" übernommene Nachricht abgedruckt, wonach infolge riner Winteriibung bei Grimma 100 Soldaten mit erfrorenen Gliedmaßen im Lazarett lägen. Diese Nachricht ist vollständig erfunden. Don den 10 an der großen Winteriibung der 24. Division am 14. und 15. Januar beteiligten Regimentern, ein schließlich der dazu herangezogenen Garnison Altenburg, ist nur 1 Mann lvom Husarenregi ment 19) wegen erfrorenen Fußes ins Lazarett ge kommen. * Leipziger Lehrergesangverrin. Wie im Inse ratenteile dieses Blattes zu lesen ist, feiert der Leipziger Lehrergesangverein das 25jährige Dirigentenjubiläum seines hochgeschätzten Liedermeisters. Prof. Hans Sitt, am 7. und 8. Februar durch 2 Festkonzerte mit gleichem Programm. Das Konzert, Sonnabend, den 7. Fe bruar, in der Alberthallc beginnt abends 8 Uhr, und es stehen zu diesem sämtliche Plätze für den öffentlichen Verkauf zur Verfügung, der nächsten Montag, den 20 Januar, bei Franz Jost, Pcters- steinweg 1, beginnt. * Zur Krankenversicherung der Dienstboten Der Verein der Dienstherrschaften schreibt uns mit der Bitte um Abdruck: „Wie lebhaft das Interesse nicht nur der Mitglieder, sondern auch auf anderer Seite für das Fortbestehen und die Weiterentwicklung des Vereins ist, zeigen die sich täglich noch immer mehrenden Neuanmeldungen. Der Geschäftsbetrieb ist nunmehr in geregelte Bahnen geleitet und wickelt sich in jeder Weise glatt ad. Die Mitglieds beiträge werden in den nächsten Tagen er hoben werden, und die Zustellung der Ausweise iür die angemeldeten Dienstboten wird eben falls mit tunlichster Beschleunigung erfolgen. Bei der Behandlung der gestellten Besreiungsanträge durch die Allgemeine Ortskrankenkasse für die Stadt Leipzig hat sich herausgestellt, daß anscheinend in verschiedenen Fällen Zweifel über die Anzab-n der Dienstherrschaften über die Art der Tätigkeit der anaemeideten Personen entstanden sind. Es sind dabei nicht nur Haushälterinnen und Wirt schafterinnen sowie jüngere Kinderfräuleins, son dern neuerdings auch Köchinnen, Dienstmädchen, Stubenmädchen, Hausmädchen und Kindermädchen nicht als „Dienstboten im Sinne des Gesetzes" an gesehen worden. Der Verein beabsichtigt, auch diese Frage allgemein zu regeln. Die Mitglieder wollen daher alle Zuschriften, die ihnen nach dieser Richtung hin von der Ortskrankenkasse zugegangcn sind oder noch zugehen sollten, soweit dies noch nicht geschehen ist, der Geschäftsstelle des Vereins Ranstädter Stein weg 1, zur weiteren Erledigung übergeben, alle etwa zugejendeten Mitgliedsbücher aber mit einer ent sprechenden Bemerkung entweder an die Ortskranken kasse zurücksenden, oder bis auf weitere Mitteilung vom Verein, ruhig aufbewahrcn." * Tie heutige Gesangs-Aufführung im Innern des Völkerschlacht-Denkmals, die, wie bekannt, vom Männergesangverein „Concordia". Leipzig, aus geführt wird, beginnt um 4 Uhr. Die zu spät kommenden Besucher können nur während der kurzen Pausen Einlaß finden. Vom kommenden Sonntag, den 1. Februar ab, werden diese Eesangsaufführungen erst V-5 Uhr ihren Anfang nehmen. — Einlaßkarten zu 2 .6 erhälr man an der Tageskasse am Völker- schlacht-Denkmal. * Buchhändler-Lehranstalt. Wir verfehlen nicht, auf die im amtlichen Teile der heutigen Nummer enthaltene Anzeige besonders hinzuweisen, die für junge Buchhändler und solche, die es werden wollen, von großem Interesse ist. * Zur Erhaltung der Gartenanlagen des Schreker- Vereins Leipzig-Ostvorstadt. Der Rat hat den Stadt verordneten einen abgeänderten Bebauungsplan L.-Reudnitz —Süd oorgelegt. Die Abänderung ist vorgenommen worden, well der Rat glaubt, sich den Wünschen der Bürgerschaft und ins- besondere der Einwohnerschaft des Ostens wegen einer teilweisen Erhaltung und Erwei - teruna der in diesem Plangebiet vorhan denen Gartenanlagen des Schrebervereins Leiplig-Ostvorstadt nicht verschließen zu sollen. Eine Verlegung der Holst ein st raße, die das Eartengebiet durchschneidet, soll zwar nicht stattfinden, ein Ersatz aber geschaffen werden dadurch, daß eine Erweiterung der Eartenanlage nach der Ribeckstraße zu geschieht, wobei von der Durchführung der Möbiusstraße abgesehen werden soll. Durch die Erhaltung der Schreberanlage erübrigt es sich, im Plangebiet L. - T h o n b e r g - N o r d o st für anderweite Garten anlagen Sorge zu tragen. Der Rat ersucht die Stadtverordneten um ihre Zustimmung hierzu. * Ein Phonola - Klavierkonzert veranstaltete am Sonnabendabend die Ludwig Hupfeld A-E. in ihrem Hupfeldbaus in der Petersstraße 4. Das Programm verzeichnete Stücke allerlei Charakters, so das „Allegro Scherzando" aus dem 2 Konzert von Saint-Sa« ns-Bizet, gespielt von Wilhelm Back haus, die „F-Moll-Fantasie" von Chopin, geipielt von Willy Rehberg, die Lieder: „Chantsans paroles", ov. 2 Nr. 3 von O. Tschaikowsky und „Der Kuß", Wiegenlied von Smetana-Dvorak, beide gespielt von Roderich Baß, den „Valse Mignonne" von M. Morz- kowski, aespielt van Marq. Isenberg „A Mignonne", Op 59 Nr. 1 von Ed. Schütt, gespielt von Alfred Grünicld u a Man ersieht aus dieser Auslese, daß die bedeutendsten Klaviertünstler ihre große Kunst an diesen Apparaten versucht haben, und man muß sagen, daß man in den Glauben versetzt wurde, die Künstler selbst spielen zu hören Die Apparate geben das Spiel der Künstler völlig naturgetreu wieder und zwar in vollendester WeUe, geben aber auch dem Spielenden den weitgehendsten Einfluß auf die Ge staltung des Vortrages. Das sehr zahlreich an wesende Publikum nahm die Vorträge mit leb haftestem Beifall auf. * Im Zeichen der Pritsche und der Narrenkappe stehen vom Januar bis zum grauen Aschermittwoch die Veranügungsstätren der großen und kleinen Städte Die Unruhe und Hast des Werkeltages zwingt den modernen Menschen mit Gewalt, sich nach des Tages Last und Mühe Erholung und Ausspannung zu gönnen, und da haben es die Natur und unsere Vorfahren weise eingerichtet, daß just zur Faschings zeit das Bockbier erfunden wurde und sich nun rn das muntere Treiben des Karnevals der über mütige Trubel der Bockbier feste mischen kann. Die papierene Mütze des Türken auf dem Haupte, vor sich den Maßkrug und die Regensburger oder Weihwürste, freut man sich seines Lebens, indes die Musik allerlei Sachen von dem Taverl, der sich nicht schämen soll, dem lieben Herrgottsvater, der Zenzerl und dem Seppl und wie die Herr schaften alle heißen mögen, spielt. Und wenn die Wogen der Stimmung höher gehen, wenn das „Prosit der Gemütlichkeit" wie ein allgemeiner Werbegruß durch den Saal tönt, dann fühlt anch der Kleinlichste und der größte Griesgram, wie von der sorgenbeschwerten Brust sich ein Stück nach dem anderen löst, wie das Herz freier wird und der Mensch wieder Lust zum Leben und zum Lebenskämpfe erhält. Mag auch manch einer hin und wieder im Kampfe mit dem Maßkruge zweiter Sieger blei ben, was tuts, im Leden wird er schon zeigen, daß er zu kämpfen versteht. Darum also, hört die gute Lehre: Verschließt Eure Ohren nickt, wo der Ruf an Euch ergeht „Auf zumBockbierfest". Es ist ein guter Ruf, wert von allen gern und willig gehört zu werden. Wer den anderen langweilt, ist ein Mörder, wer den anderen zum Lachen bringt, ist ein Wohltäter der Menschheit. * Ein Arbeiter-Brausebad soll in der Klär anlage geschaffen werden. Es soll einen Ankleide raum und 0 Brausen enthalten. Die Kosten betragen 3800 Mark. * Verein für di« Geschichte Leipzigs. Am 28. Januar spr cht Herr Dr. A. Poetzsch über: „Rudolf Hildebrand und sein Ver mächtnis" * Im Deutschen Buchgewerbemuseum werden heute drei neue Ausstellungen eröffnet, und zwar in den unteren Räumen links eine Ausstellung dänischer Lithographien und kleiner Drucksachen, zum Teil aus der Lithographischen Anstalt von Thr. I. Tato in Kopenhagen und zum Teil aus den Beständen des Deutschen Buchgewerbemuseums selbst In den oberen Ausstellungsräumen ist eine Aus,cellung von dem bekannten Potsdamer Illustrator Wilhelm Thiele, der durch seine Federzeichnungen besonders hervortritt und im Eckraum desselben Saales eine Ausstellung von Neujahrskarten und Kalendern, welch letztere das besondere Interesse aller Besucher in Anspruch nehmen dürfte. Das Museum ist heute von 11 bis 2 Uhr geöffnet und an Wochentagen von 9 Uhr bis zum Eintritt der Dunkelheit. * Bayernball 1K14. Originell, wie di« Veran staltungen des Bayern-Vereins Leipzig, e. V., selbst sind auch wieder die Drucksirchen für den am Freitag, den 8. Februar, in sämtlichen Sälen des Palmen gartens srattfindenoen Bayern ball. Da dem diesjährigen Fest die Idee eines ,bayrischen Trachten festes" zugrunde liegt, zieren Einladungskarten und Plakat das prächtig ausgeführte Bild eines Paares aus dem Jsarwinkel. Es sei noch ganz bewnoers darauf hinaewiesen, daß Phantasiekostüme keines falls zugclasscn werden können, vielmehr wird Wert darauf gelegt, daß die verschiedenen Trachten des schönen Baycrnlandes in möglichst echten Typen vertreten sind. Freilich werden dabei die „kurze Lederne" und das farbenfrohe, kleidsame ober bayrische „Dcandlgwand" vorherrschend sein. Eine Sehenswürdigkeit eigener Art dürfte der „Große Trachtenfestzug" bik>en, der um 12 Uhr statt findet. Ihm wird sich die Fcstpolonäse durch sämt liche Säle und das Palmenhaus anschließsn. Daß es auf dem Bayernball auch in diesem Jahre wieder kreuzfidel zugeht, dafür wird der wohlbewährte Festausschuß schon sorgen. Die Festkarten, die im Vorverkauf (siehe Plakat) 1.50 und an der Abend kaffe 2,50 -tt kosten, berechtigen übrigens auch (gegen Nachzahlung von 50 Pf.) zur Teilnahme an dem Sonnabend, den 14. Februar, im Palmengarten stattfindenden „Katerbummel". * Die Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung hat im Deutschen Reiche in den letzten fünf Jahren 47435 V o l k s b ib l i o t h e k e n mit 1015783 Binden begründet und unterstützt. Es erhielten Bücherzuwendungen in den Jahren: 1909 8919 Bibliothen 181887 Bände, 1910 9646 Biblio theken 213 362 Bände, 1911 8816 Bibliotheken 194 802 Bände, 1912 8835 Bibliotheken 206 181 Bände, 1913 11219 Bibliotheken 219551 Bände, also in fünf Jahren 47 435 Bibliotheken 1 015 783 Bände. Die Gesellschaft gibt gegen mäßige Jahresbeiträge Wanderbibliotheken undEigenbsichereien im Werte von 60 bis 200 ab. Die Wan derbibliotheken können alljährlich bei völlig freier Wahl neuer Bestände umgetauscht werden. Die Eigenbüchereien, die von den betreffenden Körperschaften völlig frei zusammen gestellt werden können, werden in 4 Jahren freies Eigentum der Gemeinden. Im letzten Jahre hat die Geiellschaft neben ihren regelmäßigen Leistungen noch als Kaiser-Wilhelm-Jubiläumsgabe an 1500 we ig bemittelte Büchereien 181X10 Bände im Werte von 37503 unentgeltlich abgegeben. Anträge sind zu richten an die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, Berlin XVV.. Lüneburger Straße 21. Von der Geschäftsstelle werden orientierende Druck sachen kostenfrei versandt. * Das Fest der Farben. Einen ganz eigenartigen Tribut zollt der Leipziger Künstleroerein am 30. Ja nuar in den Räumen des Künstlerhauses dem Prinzen Karneval: Das Fest der Farben. Schon der Name wirkt in der Phantasie die Vorstellung eines Tohuwabohu bunter Eindrücke aller Art, und unwillkürlich denkt man an ein futuristisches Bild. Ja, es wird gewiß an Farbenkontrasten und Farbenfülle das grellste Erzeugnis dieser Kunst noch bei weitem übertreffen. Da werden sich in einem zitronengelben Saal, der zierlich den Namen „Bacchussaal" führt, grasgrüne Waldgeistcr mit ätherblauen Nymphen im Walzer drehen, feuerrote Teufelchen werden da zwischen herumhiivfen und die Leidenschaften — den orangefarbigen Neid, die purpurrote Liebe, das schwarze Laster, den grauen Mißmut, den rosigen Leichtsinn — zu ekstatischen Tänzen anfeuern; alle Elemente werden sich in ihren Wesensarten hier ver einen, und die sonst feindlich einander bekämpfen — Feuer und Wasser — werden hier einen friedlichen Tango oorsühren. In einem stillen Winkel, recht geeignet zum Meditieren — daher der Name „Philo sophenklause" — wird man den sanfteren mensch lichen Regungen begegnen. Hier schwärmt vielleicht das blaßolaue Sehnen mit der veilchenfarbigen Empfindsamkeit, während ein zierlicher Halbmond seine Silberstrahlen auf das schwärmende Pärchen wirft und eine kubistische Zigarette viereckige Rauch wolken aus einer Laube aufsteigen läßt. Auch das Kabarett „Zum Mondefel" wird in Farbenkontrasten schwelgen und noch mehr durch feine futuristischen, kubistischen und expressionistischen Darbietungen fesseln. Hier wird das Stelldichein der Kunst banausen, Limonadengenies, Snobs, Antitemperenz ler, Kritikkröten, Plagiotore und Nörgler sein: hier werden sie alle vertreten sein, die wunderlichsten Kunstrichtungen mit ihren Aposteln, bei einem Glase Sekt die Verschiedenheit ihrer Charaktere vergessen und sich nun an den Farbeneffekten freuen. Manche ihrer künstlerischen Leistungen wird in der „Tom bola" für nur eine Mark zu gewinnen sein. * Chorpensionssest der städtischen Theater am kommenden Freitag im Kristallpalast. Das gewählte Programm, Heiteres und Ernstes gleicherweise be rücksichtigend, ist nunmehr festgestellt. Der Billett verkauf hat im Kristallpalast und an der Tageskaffe des Neuen Theaters begonnen. Operndirektor Lohse, der auch dieses Jahr wieder seine Kunst in den Dienst der guten Sache gestellt hat. wird u. a. durch eigene Kompositionen, „Baltische Lieder", vertreten sein, die er selbst am Flügel begleitet, was von großem Interesse lein dürfte. Die Solomitglieder der städtischen Theater werden mit den verschiedensten Darbietungen auftreten, ebenso Frl. Erondona mit ihrer Ballettschar, in deren Programm natürlich die berühmten Tänze Maxire, Two-Step, Tango, nicht fehlen. Nack Schluß des Programms folgt der übliche Festball in den beiden großen Sälen, während in den Nebensälen allerhand Unterhaltung geboten wird. Für die Tombola lohne Nieten!) werden Beiträge im Bureau des Neuen Theaters lGoethestraße, über dem Theater-Cafö 1. Stock ) gerne entgegengenom- meu. Die vorliegende Nummer enthält im Inse' ratenteil das ausführliche Programm. * Schillervereiu (Literarische Gesellschaft) za Leipzig E. v. Zum 4. Dichterabend Mittwoch, den 4. Februar im Städt. Kaufhaus hat der vortreff liche Vortragsmeister Emil Milan seine Mit wirkung fest zugesagt. Derselbe wird „Fremd ländische Meistererzählungen" sprechen. Und zwar: Alphonse Daudet, Die Alten: Graf Leo Tolstoi, Wieviel Erde braucht der Mensch? und Jens Peter Jacobsen, Frau Fönß. * Der Verein für Frauenstimmrecht veranstaltet Mittwoch, den 28. Januar, abends 7'/, Uhr im Künstlerhaus. Bosestraße, einen Teeabend, auf dem Freifrau von Funk, Berlin, über „Das Interesse der Hausfrau und Mutter am Frauenstimmrecht" sprechen wird Hierauf finden musikalische Vorträge und ge selliges Beisammensein statt. * Zum Besten der Darlehnskaffe des Hilfsneretn» isr. Gewerbetreibender findet am Dienstag, den 27. Januar, abends ' :9 Uhr im Theatersaal des K r i st al l p a l a st e s anläßlich des Geburts tages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers ein Ge sell s ch a f t s a b c n d mit anschließender Tanz- Reunion statt. Rezitationen, Gcsangsvorträge erster Kunstkräfte und die Posse „Tango im Cafe" unter persönlicher Leitung des Komponisten Siegwart Ehrlich, werden den Abend zu einem genußreichen gestalten. Man beachte das Inserat in der Montags nummer. * Der Allgemeine Deutsche Sprachverein (Orts gruppe Leipzig) veranstaltet nächsten Mittwoch, den 28. Januar, abends 8 Uhr, im Saale der Frauen berufsschule, Schillerstraße, seinen ersten Vortrags abend in diesem Jahre. Herr Privatdozent Dr. phil. et jur. Paul Merker wird über Otto Ludwig sprechen. Gäste, auch Damen, sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. 1'. Wem gehören die Hemden? Bei einem dieser Tage in Haft genommenen Fabrikarbeiter wurden unter anderen Sachen zwei unterhalb der Brust mit blauem Garn gezeichnete Normalhemden sowie ein Versatzschein auf 15 ebensolche Hemden vorgefunden, die getragen, aber noch ziemlich neu und am Hinteren Kragenknopfloche ebenfalls mit blauem Garn ge zeichnet sind. Der Mann will diese Hemden gekauft haben. Da diese Angabe jedoch wenig glaubhaft erscheint, sind der Krim.-Abteilung Mitteilungen über die Herkunft der Hemden erwünscht. * Leutzsch, 24 Januar. Der hiesige Gemeinderat hat eine Umarbeitung und Erweiterung der Orts bauordnung beschlossen, um eine Reihe jetzt be stehender Mängel zu beseitigen. Der Eemeindevor- stand und das Bauamt sind zurzeit mit der Er ledigung der Vorarbeiten hierfür beschäftigt. Dabei wird auch der Ortsbebauungsplan revidiert und verbessert. Der jetzige Pfarrlehnsgarten an der Kreu zung der Rathausstraße mit der Hauptstraße gegenüber dem Leutzscher Rathaus ist für die Zukunft als freier Platz projektiert. Der Kirchenvorstand hat sich diesem Projekte gegenüber ablehnend verhalten. Die end gültige Regelung dieser Angelegenheit kann erst mit Ausschreibung und öffentlicher Auslegung des Be bauungsplanes erfolgen. Selbstverständlich muß das hier in Frage kommende Grundstück käuf lich erworben und der dafür erforderliche Betrag im Umlegeverfahren wieder eingezogen werden. — Auf eine besondere Eingabe hin hat der Eemeinderat in seiner letzten Sitzung ein Orts- gesek beschlossen, wonach die das hiesige Schul- grundstück begrenzenden Ortsftraßen nur im Schritt befahren werden dürfen. — Die diesjährigen Kirchenvorstandswahlen sind auf den 15. Februar nach Beendigung des Vormittagsgottes, dienstes (etwa 11 Uhr) anberaumt worden - Es scheiden diesmal aus die Herren Gärtner Brückner, Schuldirektor Gröger und Privatmann Kurt Thorer. * Lindenthal, 24 Januar. In Anwesenheit der Herren Regierungsaffessor Dr. Putzger, Regierungs baumeister Dr. Schmeitzner und Bezirksarzt Medi zinalrat Dr. Holz als Vertreter der Kgl. Amtshaupt mannschaft und des Ingenieurs Riedel als Berater der Gemeinde beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung mit der durch das Wasseraesetz bedingten Erweiterung der hiesigen mechanischen Kläranlage in eine biologische. Nach reichlicher Erwägung der verschiedenen Systeme u. a. auch des von berufener Seite empfohlenen Fischteichverfahrens von Prof. Dr. Hofer, München, beschloß der Ge meinderat unter Berücksichtigung der hiesigen Ver hältnisse im Prinzip nur auf die Angliederung einer biologischen Kläranlage mit Pumpstation an die hier jetzt bestehende mechanische Kläranlage zuzu kommen. Der Vauausschug wurde daher beauftragt, zunächst eine Besichtigung einiger Kläranlagen in der Umgebung vorzunehmen. Wiitvruox 1v 8aedseo am 24. «lannar 1914. 23. daouar dielt keiteres krostwctter an. vis Ltatlo« L««d»!>« -i Iimoiraiir MM SeluiL«- 1>SK« cm I AlkNMlM. 110 - i.S — S.L Sick — t-iprk . 118 - b.o — ii.z 8u 2 — — bsutrsl, . ror -p N.O — s.» 8 « —— Isonsörrr: 220 - s.i> — 1Z.s 5S 2 — — . . 24S - z.o - i2.c 8 2 —M 1 LiomiUU . SZ2 - 2.2 — 1S.4 stck 1 LS» - I.L - 18.4 8 2 — 9 f'-idor? Z8S — — 11.Z sliU —— 2 üoiinosdirx - 1.2 — 1S.8 S 1 — 20 Oil«' illO - S.7 — rv.a 2 — IS SZ2 - 8.0 — 1b.U 80 2 — bO 1S1 — 8.0 — 12.» * 1 — 9Z 1/2 - S.4 — 1S.S 8 1 i.r üt) fiodlsldsrn Wltterm irir unsrer — »ns vom 237dls 24. «In »aar 1 >14. Winds weben sebwaob aus 8. and 0. Oie 'Temperatur erreichte am Vortage >n Laut-on um Nittag 0.0" 0. Oer Onktdruelr ist erneut gestiegen. Oie Lebnes- deckeodung ist unverändert. ll .fetrt Keter 28 48 66 76^ rum 4u58neden 8oriol II III IV feilt Aster 40 66 86^ I III IV I Lnormo ko8ton i nun von orsto» HVekoroton lum ^ussuekev Serie I II III IV foil^uctsr 58 66 76 68^ Veisse poröse Mtöstole ii. ktsmine passend kilr OeidwLscks. Kivderdleidoken und vieles andere Litauen von —9 Keter, Wert dis 1.75 Veisse tzöperlisreiieiit - Conponz passend kUr Damen- und Kinderwäsebe. nur erstklassige süddeutsebe und westk. tzuabtaten Dän en von >—7Ö Ilster. Wert bis 1 15 /nm 4ussueken Serie I lVeisse kettsslin- ii. V.Müft-koiWnz passend kilr Kissen und Lettbeldae, Waßendvekev und Kmderdotiwuscss in allen Lreiteo Danxev von — 8 Dieter, Wert dis 2.25 Vei88e kopeline und ftkee-koiipoiis passend kilr Lluseo, Kostüme, küoke, liioder- lcraeen osw. DLnaen von ' ,—6 Dieter, Werl dis 1.75 /am 4ll»suodeL 8orio I II III IV feilt Dieter 57 78 86 95^ —- vvsiQQ äes VsrLauk: tzvl888 tziiliste Iincl I'erk»l-(!onpoii8 z a-sevd kilr keine Vamvowitseke, Lluseo, 8ekiir/eu, Krsiliucswiisebe >0 Z.SV UV 4.8V S.U S.8V K.VVSL°° Oänaen von 0,— 10 -leier, Wert bis 95 4 /»m 4nssaedev 3crie I ii in IV fei/t )leter 2t- 31> 48 58 Kleides-8atin-t<MM8 passend kilr Kleider, Lluseo, 8odt1rlen und viele» andere. V.4L w V7S W US Ui M Langen von 1—>0 Zleter, Wert di» 1.25 ram 4assnedeo Serie I ll lil IV Heilt Lketer 58 68 78 88^ Veissv kettiikli-koiipiM Oetonne, vowlas, Halbleinen, 140 di» 160 cm breit Ouoxen von 1'/,—6'/, Dieter, Wert bis 1.75 ram 4imanvdeo 8erio I II lil IV letrt Dieter 78 88 68^ I.E8 S»I»atU0l».v0«IP00S o 7,7.. Dieter 35 44 48^ VoIlM88eIil>e-k»iiM8 Kur reinwollene Zacken, vasedeebt Längen von I—10 Ileter, Wert bis 1.50 rum ^usaaedev Serie I II III IV j-t-t Lleter Ztz 48 68 88 4 sckwarl, weiss, kardig, pas end itir Röcke. Kleider, Lluseo, Oostnmcs in arvs^ter ^urwadl - vrossvorlriod Hoivriott Sottulstr. S, Kvlv« Kode Dadenmletv — Keine hoben 8edank«oste,dosten — Var-Llvlcauk — V»r-Verh»at — dader niedrigste kreise — kilr Wlederverlcituker beste Lelux,quelle — Verbaut ru knxrosprelse». Sedmr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)