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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110503018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911050301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911050301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-03
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Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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Nr. 122. 105. Hstiryrmy. Leipziger Tageblatt Mittwoch. 3. Msi ISN. Aus Blatt 74 des Genoffenfchaftsregisters betr. die Einkaufs-Genoffenschaft der Milchhändler von Leipzig-West, eingetragene Genoffenschaft mit be schränkter Haftpflicht in Leipzig ist heute eingetragen worden: Carl Johann Gustav Kevsell ist nicht mehr Mit glied des Borstandes. Max Friedrich Lecker in Leipzig ist Mitglied des Vorstandes. Leipzig, den 2. Mai 1911. >-2,7 Königliches Amtsgericht, Adt. HD. Aschlstz-Verlteiyerung. Freitag, den 5. Mai, von vorm. S Uhr ad, ncrstclgere ich in Leipzig, Marienstr. 10, II., die zu einem besseren Nachlaß gehörenden RlolnlisrgeyenftSnüe ulw.» u o. Plüschgarnitur, Büfett, Schreibtisch, Kleiderschränke usw., öffentlich gegen sofortige Barzahlung. ->,i Sparkslie Detzlch. Sparvcrkehr vom 1. Januar bis 30. April 1911. 4825 Einzahlungen im Betrage von 813 222 ./t — ,s, 2957 Rückzahlungen - - - 378 357 75 .Kassenumsatz: 2 090 2K7 89 H 15>t neue Bücher. Cinlegerauthaben: 5 524 459 .//. 23 Zinsfuß:::' LüglicheVer-iniung. .Kontrollmarken. HtMiiiilklMi'.M <0kl!Ich. Geuicindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Gcichäftszeit 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. -;jnosttsr: /o- ltt^tl l»«- V«»rUtn^ii»L. o»r>» Sparkasse Wahren. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß links, Zimmer *.»1/ "/ 'N«. 4. Zinsfuß für Einlagen v- /-^ /«» bei täg licher Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, sonnabends nur 8—2 Uhr 101,7 ütn übrigen Amtsblättern. In oas Giiterrcchtsregifter ist eingetragen worden: Die "Nutznießung und Verwaltung des Flestchers Friedrich Albrecht in Leipzig "Neustadt an dem Per mögen seiner Ehefrau Anna Elsa geb. Jacob ist durch Ehevertrag vom 27. April ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Postboten Arthur Richard Ende in Leipzig Gohlis an dem Vermögen seiner Ehefrau Emilie Frieda geb. Gros; ist durch Ehevertraa vom 27. April aus- gelchlossen worden. — Die Verwaltung und Nutz nießung des Kaufmanns Friedrich August Hüttig in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Louise Martha geb. Hauschild ist durch Ehevertrag vom 2>. April ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Hotelbesitzers Hermann Winkler in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Emma verw. gew Schauer geb. Friedel ist durch Ehcver- trag vom 9. Januar ausgeschlossen worden. — Dis Verwaltung und Nutznießung des Bäckermeisters Mar Giese in Leipzig-Connewitz an dein Vermögen seiner Ehefrau Martha geb. Reichenbach ist durch Ebeverlrag vom 22. August 1910 ausgeschlossen worden. Die Verwaltung und Nutznießung des Tuchlers Max Richard Schreyer in Leipzig-Möckern an dem Vermögen seiner Ehesrau Ida geb. Bau mann ist durch Ehevcrtrag vom 26. April aus geschlossen worden. 6ns Leipzig unü Umgegend. Leipzig, 3. Mai. Historischer TageslalenLer für Leipzig. 3. Mai: 1884 Feier des 50jährigen Jubiläums des Real gymnasiums. Oie ürbettsanliatt Sl. Georg. Wer zum erstenmal die Zwaugsarbeitsanstalt draußen an der Riebeckstraße besichtigt, der tut das wohl mit recht gemischten Gefühle»: er erwartet eine düstere, unfreundliche Strafanstalt. Wie erstaunt ist inan aber, wenn sich das schwere eiserne Tor hinter einem geschlossen Hal und man im Innern der An stalt Len Bltä über das weile Terrain schweifen läßt. Ueberäll, wohin man sieht, begegnet einem eine pein liche Ordnung. Die Wege sind so sauber gehalten, wie sie nur in einem gulgepfiegten Park anzutreffen jind: Sie große Gartenfläche weist sreundliche Beete mit reichen Blumenschmuck und Ziersträuchern auf, grosze Obstbaumpflanzungen, jetzt im schönsten Blütenschmuck stehend, sorgen für angenehme Ab wechslung. Ist der äußere Eindruck ein wohltuender, so ist es nicht minder das Innere der Anstalt. Die einzelnen Gebäude, in denen die Häftlinge unter gebracht sind, zeigen allenthalben eine vorbildliche Sauberkeit und Akkuratesse, ob man nun die Schlas- und Arbeitsstätten besichtigt oder die Badcräume und die Küche oder sonst einen Raum. Die Anstalt belzerbergt junge Burschen schon von 1 t Jahren, sie hat auch alte Leute, die 70 Jahre und noch älter sind. Im Winter werden bis 400 Insassen gezählt: im Sommer reduziert sich diese Zahl bis auf etwa die Hälfte. Frauen und Mädchen sind im Winter durch schnittlich 100 inhaftiert. Bekanntlich werden der Anstalt St. Georg in der Hauptsache solche Personen zugeführt, die ihrer Familie nicht die nötige Für sorge angedcihcn lassen. Hier verbüßen aber auch solckn Leute ihre Strafe, die vom Polizeiamt wegen Bettelns usw. ausgegriffen worden sind. Ferner sind Jugendfürsorgezöglinge in der Anstalt inhaftiert wegen ihres Hanges zum Nichtstun, zum liederlichen Lebenswandel oder weil sie sich der elterlichen Gewalt entzogen haben. Wir treffen auch alte Leute, Armen häusler, die wegen Trunksucht nicht in den Armen häusern verbleiben können. Von den Frauen werben in der Hauptsache solche der Anstalt überwiesen, die gegen die sittenpolizeilichen Vorschriften verstoßen haben, dem Trünke huldigen oder die Fürsorge an den Kindern unterlassen. Schließlich werden in St. Georg noch obdachlose Personen, die mittellos sind, ausgenommen. Die einzelnen Abteilungen — Jugendlich«, Polizeigefangene, Korrektion««, Ob dachlose und Frauen — sind voneinander getrennt. Wie schon der Name der Anstalt betont, herrscht für alle Internierten — die Obdachlosen ausgenommen — Arbeitszwang. Man beschäftigt die Häftlinge mit Gartenarbeit, Holzspalten, Besenbind«», Waschen, Nähen usw. Für die geleistete Arbeit wird den Leuten ein gewisser Arbeitsverdienst — täglich von 6—8 Pf. — gutgeschricben. Beim Verlassen der An stalt findet das Geld je nach der Lag« Verwendung zur Anschaffung von Kleidern, Werkzeug usw. Die Behandlung der Insassen ist bei aNer erforderlichen Strenge durchaus gerecht: auch was die Beköstigung u. a. angeht, so können sich die Leute in keiner Wezse beklagen. Tas Esten ist reichlich und von solcher Be schaffenheit, wi«. es sich manche arme Familie nicht bieten kann Daß es bei dem sittlich minderen Menichenmoterial auch in der Anstalt nicht ohne Be strafungen algeht, ist leicht erklärbar. Die Anstalts strafen besiehe» in Kostentziehung, hartem Lager und unter Umständen auch in strengeren Zuchtmitteln. Um nach V< i lans einer gewissen Strafverbüßung beob achten zu können, ob sich der Häftling gebessert hat und fähig ist seinen Weg wieder allein zu geben, hat man eine Urliubszeit eingeführt. Eines Morgens wird dem Inhaftierten eröffnet, daß er bis zum Mittag allein und in seinen eigenen Kleidern die Stadt besuchen kann. Je nachdem nun. in welchem Zustande der Beurlaubte zurückkommt, richten sich die spä'eren Maßnahmen: wenn er die gestellte Prob« östers besteht, so kann seine Entlastung beaniragt und beschlossen werden. Der Beamtenapparat der Anstalt besteht aus einem Direktor, einem Inspektor, drei Oberaufnck'tsbeamten, 2."> Aufsehern und den Kasten- und Kanzlcibeamten. * Ordenswesen. Der König bat genehmigt, daß der Reichsgerichtsrat Geora Hofsmann in Leipzig den ihm vom Ka'ler verliehenen Roten Adlcrorden 3. Klasse mit der Schleife anlege. * Jubiläum. Der Prokurist Carl Otto begeht heute sein 25jähriges Jubiläum bei der Firma Arno'd Reinshagen. * Hohe Gäste. Die Herzogin Mar von Württem berg ist mit Gefolge und Dienerschaft im Hotel Hauste abgestiegen. Ferner sind im Hotel Hauste einge- trosfen: Exzellenz von Wermuth, Staatssekretär des Reichs'chalzamtes in Berlin, und Exzellenz von T.eutler, der deutsche Gesandte in Christiania. ' Universitütsnachrichten. Das Johann- F r i e d r ich - M e y e r - S t i p e n d i u m, vom Senior des ehemaligen Schöppenstuhls zu Leipzig im Betrage von 250 / gegründet, ist von Ostern ab zu verleihen. Von Studierenden der Rechte aus dem Königreich Sachsen sollen in erster Linie Söhne von Mitgliedern des vormaligen Schöppengerichts Leip zig, nachsolgend Söhne von Mitgl edern der Iur'sten- salultät berücksichtigt werden. Gesuche sind bis 15 Mai zwischen 9 und 12 Uhr vormittags persön lich in der Kanzlei der Juristenfakultüt iPeters- strasze 30. Tr. 5. I.) einzureichen. — Der Rektor der Universität gibt den Herren Studierenden bekannt, daß die Geschäftsleitung der Internationalen HygieneaussteZlung in Dresden sich bereit er klärt hat, den Studierenden der Universität Ein trittsvergünstigungen zu gewähren, und zwar Dauerkarten für die ganze Ausstellung 10 ./Z, für zwei aufeinanderfolgende Monale 5 und sür einen Monat 3 ->/! — Gestern ist die Immatrikulation des Prinzen Günther von Schönburg-Waldenburg sür das Studium der Rechte crsolgt. * Akademische Ferienkurse sür Lehrer. Der Vor stand des Sächsischen Lchrcrvereins hat beschlossen, auch in diesem Jahre wieder einen at ade mischen Ferienkurs zu veranstalten. Er soll wieder in den Herbst fcrien stattfinden, und zwar in der Zeit vom 4. bis 11. Oktober im Anschluß an die ."Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervereins. In Aussicht genommen sind u. a. folgende Kurse: Prof. Dr. Neinijch: Wie geologische Karten ent stehen (mit einer praktischen Uebung im Felde). Privatdozcnt Dr. Schmidt: Infektionskrankheiten. Prof. Dr. "Ivoltereck: Nonraaen der Deszendenz theorie. Prof. Dr. Barth: Ueber den sittlichen Fortschritt der Menschheit. Prof. Dr. Branden burg: Hauptfragen der Reformationsgeschichte. Prof. Dr. Witkowski: Die deutsche Literatur seit 18.30. Prof. Dr. Plengc: Amerika, Land und Volkswirt schaft. Außerdem werden noch von den Professoren Dr. Meumann, Dr. Miehe, Dr. Br ahn u. a. Kurse veranstaltet werden. * Die Bevölkerungsbewegung in Leipzig ist im ersten Vierteljahr 1911, verglichen mit dem cnkiprechenden Zeitraum des Vorjahres, keine günstige gewesen. Die Zahl der L e b e n ü g e b o r e n e n be trug im Vorjahre 3181, dagegen 1911 nur 3411, und zwar sank die Zahl der e heli ch Geborenen von 2745 auf 2033, während die Ziffer der unehelich Ge borenen von 73!» auf 778 stieg. Die Totgeburten sanken von 140 (99 eheliche und 41 unehelich«) auf 130 195 eheliche und 35 uneheliches. Auch die Zahl der Eheschließungen hatte ebenfalls eine Abnahme erfahren (1910: 876, 1911: 851). Dagegen war die Ziffer oer Todesfälle gestiegen, und zwar von 1942 auf 2067. Unter den letzteren, also 1911 Ge storbenen, befanden sich Kinder unter 1 Jahr 453 (Z- 20s, Kinder im Alter von 1—15 Jahren 243 ( s- 34s und Erwachsene 1371 (-s- 71s. * Rechtschreibung der Bornamen in den Standes- registcrn. Das sächsische Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts bestimmt, daß die Standesbeamten bei der Eintragung der Vor namen Neugeborener in die Geburtsregister von jetzt an sich der durch Verordnung sämtlicher Mi nisterien vom 19. Dezember 1902 zur Einführung ge brachten einheitlichen deutschen Rechtschreibung zu be dienen hätten, falls nicht der zur Bestimmung der Vornamen des Neugeborenen Berechtigte bzw. sein Stellvertreter oder Bevollmächtigter eine andere Schreibweise verlangen sollte. Wenn nach der be zeichneten Rechtschreibung doppelte Schreibweise zu gelassen sei, so sollten die Standesbeamten eine aus drücklich« Frage dahin stellen, welche Schreibweise zur Anwendung kommen solle. Bei allen sonstigen Beurkundungen in den Personenstandsregistern habe diejenige Schreibweise der Pornamen zur An wendung zu kommen, die sich aus den vorgelegten Ur kunden oder, wenn solche nicht vorgelegt würden, nach den sonstigen Erörterungen als die bisher an gewendete ergebe. Bei Nachträgen, Berichtigungs und sonstigen Randoermerken zu Personenstands urkunden seien die Vornamen in derselben Weise zu schreiben, wie in der Urkunde, zu der der Nachtrag oder die Berichtigung bewirft werde. Familien namen unterständen den Regeln der Rechtschreibung nicht. Bei ihnen habe daher lediglich die urkundlich oder sonst nachgewiesene bisherige Schreibweise zur Anwendung zu kommen. * Aus den Kreisen sächsischer Eemeindebeamten. Die unter der Leitung des Kassierers Herrn Kohls' darf- Liebcnwolkwitz stehende Unteroereinigung Leipzig-Land hatte im verflossenen Winter halbjahr einen Fortbildungskursus ein gerichtet, der nunmehr sei» Ende erreichte. Vorträge wurden gehalten über die Landgemeindeordnung vom Kassierer Diencwald - Engclsdorf, über die deutsche Sprache vom Professor Dr. I u s a tz - Leipzig, über das Armenwesen vom Registrator Gentsch- Mockau, über das Protokoll vom Sekretär Börner- Schönefeld, über Polizeistrafsachcn vom Registrator Schnorr- Leutzsch, über das Standesamt vom Kassierer Starke-Taucha, über Renten und Ein kommen vom Steuereinnehmer M e tz n e r - Leutzsch, über die Staatsgrundsteuer und die Ergänzungssteuer vom Kontrolleur Schaarschmidt-Taucha, über das Fürsorgegesctz vom Registrator Schneider, über die Gemeindekassenfllhrung vom Kassierer S ch u b e r t - Oetzich und über die Entstehung, Ent wicklung und de» Nutzen der Sparkasten vom Kassierer K o h l s d o r f - Liebertwolkwitz. Zur Teilnahme an den Kursen hatten sich 70 Beamte gemeldet. * Elternabend im Königin-Earola-Gymnasium. Beim 7. Elternabend am Montag: den 1. Mai, be handelte Rektor Vogel im Anschluß an die trau rigen Vorkommnisse des vorigen Schuljahres die Frage: „Wie können die Erzieher Selbstmorden im jugendlichen Alter vorbeugen'?" Einleitungsweise wurden die Zeitungsartikel gestreift, in denen um die Oslerzeit die Selbstniordirage erörtert worden ist und hierbei die maßvolle und wohlwollende Haltung der maßgebenden Leipziger Blätter mit Tank anerkannt Ausgegangen wurde dann von den Untersuchungen über die Schülerselbstmorde in Preußen, die für die Jahre 1880—1903 an der Hand des offiziellen Aktenmuterials von dem bekannten Schulhygieniker Dr. med. Eulenburg geführt, voir Prof. O. Gerhardt bis 1908 fortgesetzt morden sind. Aus diesen hat sich ergeben, daß von einer Steigerung der Schülerselbstmorde im Verhältnis zur Gesamtzahl der Schüler durchaus nicht die Rede ist, daß ferner der Selbstmord bei Schülern prozentual seltner vorkommt, als bei den der Schule entwachsenen Altersgenossen, schließlich daß bei etwa einem Drittel der Fälle Schulvorkomm nisse allerdings den äußere» Anstoß zum Selbstmord gegeben haben, daß aber die innere Ilrzache nur ganz selten in der Schule zu suche» ist, sonder» hier für die verschiedensten Verhältnisse außerhalb der selben in Betracht kommen. Außerdem wurde vom Vortragende» zugrunde gelegt, was sich bei der Er örterung der hiesigen drei Selbstmorde hcrausgestellt hat, sowie auch eine einschlägige treffliche Broschüre des Mannheimer Kinderarztes Dr. Neter herange zogen. — Aus allen diese» Untersuchungen ergebe» sich ,ür den Erzieher folgende schwerwiegende Pflichten: 1) Es muß schon von kleinere» Kinder» alles fern gehalten werden, was zu großmannsüchtiger Frühreife führe» kann, späterhin insbesondere die Beschäftigung mit Wissensgebieten verhindert werden, denen die jungen Leute noch nicht gewachsen find, hauptsächlich auch das Studium der neueren Philosophie, das ohne sachkundige Leitung zu Selbstüberhebung, dann aber zu schwerer Depression zu führen pflegt. 2) Die Jugend muß weniger weichlich und rücksichtsvoll, sondern wieder strenger und schonungsloser erzogen werden, damit sie lerne Mißerfolge und Ent täuschungen zu ertragen, auf Wünsche zu verzichten und bedingungslos ihre Pflicht zu tun. 3) Es muß von der Jugend möglichst alles serngehalten werden, was ihre Nerven ohne Rot schädigt und ihre Wider standstrast untergräbt: gehäufte Vergnügungen, jchlasraubende Geselligkeit, Nikotin- und Alkohol genuß. 4) Die Erzieher müssen alles tun, um der Jugend Glauben und Religion zu bewahren und 5) um sich das Vertrauen ihrer Pflegebefohlenen zu gewinnen und zu erhalten. " In der Gesellschaft für Erdkunde spricht heute, Mittwoch abend, Herr Prof. Dr. G. K. An ton über „die Entwicklung des Kongostaates". Der be kannte Jenenser Nationalökonom ist ein gründlicher Kenner der kongolesischen Verhältnisse, die er schon mehrfach in feinsinnigen Studien zur Darstellung brachte. Diese Tatsache und der Umstand, daß seil dem Tode Leopolds l l. die Geschicke seiner ebenso merk würdigen als großartigen Schöpfung wieder mehr in den Vordergrund des Interesses gerückt sind, sichern den Darbietungen des Redners, der über eine Reihe vortrefflicher Lichtbilder verfügt, im voraus eine be sonders dankbare Aufnahme. * Aus Sachsens Strafanstalten. Anfang des Jahres 1911 waren im Zuchthause zu Waldheim >289, und zwar 1168 männliche und 121 weibliche Personen interniert: am Schlüsse des 1. Vierteljahres dagegen 1280 l1l69 und 111). Es ist also eine ge ringe Abnahme zu verzeichnen, die sich aus die weib lichen Insassen erstreckt. Die vier sächsischen Ge- sängnis-Strnsanstalten Zwickau, Hoheneck, Bautzen und Voigtsberg, letztere beiden einschließlich der Jugendlichen, hatten Anfang des Jahres 2156 l1961 und 193) Insassen, am Schluffe des 1. Vierteljahres dagegen 2139 (1953 und 186). "Also auch hier ist eine "Abnahme eingetreten. In den drei sächsischen Kor rektionsanstalten Hohnstein, Sachsenburg und Grün hain, in letzteren beiden einschließlich der Jugend lichen, waren am Schlüsse des 1. Vierteljahres 537 Personen untergebracht, und zwar 507 männliche und 30 weibliche, gegen 497 f456 und 41) am Anfänge des Jahres. Die Zahl der Korrektionäre hat also um 40 zugenommen und zwar ausschließlich um männliche, während die Zahl der weiblichen zurück gegangen. * Da» städtische Leitungswasser. Wie schon bisher, so ist auch im vergangenen Jahre das Wasser der städtischen Wasserleitung vom Hygienischen Institut der Universität Leipzig regelmäßig untersucht worden. "Ivie das Institut jetzt dem Rate milgeteilt hat, ist das bakteriologizche Untersuchungsergebnis auch im Jahre 1910 ein außerordentlich günstiges und ein Beweis für den sanitär vorzüglichen Betrieb der Wasserwcrksanlage. * Heimatmuseum des Leipziger Lehrerverein». Der Verwaltung des Museums ist es gelungen, aus der großen Eiersammlung des vor zwei Jahren verstorbenen bekannten Leipziger Ornithologen Dr. Rey das Material anzukaufen, das der Um gebung Leipzigs entstammt. Damit ist unserer Stadt eine außerordentlich interessante und schöne naturwissenschaftliche Sammlung erhalten worden. Es dürste wohl kein Heimaimujeum in Deutschland eine derartige reichhaltige Eiersammlung von so streng heimatlichem Charakter besitzen. Die erheb lichen Mittel zum "Ankauf der Sammlung haben in hochherziger Weise einige um das Museumswesen unserer Dtadt hochverdiente Mitbürger gestiftet. * Geh. Hofrat Prof. Dr. Ostwald wird nächsten Sonntag, de» 7. d. M., vormittags' -12 Uhr im Saale der Alten Börse einen Vortrag zum Besten der von der Gemeinnützigen Gesellschaft veranstalteten Ferienreisen von Kindern unserer Bezirksschulen halten, die immer mehr Anklang gefunden haben. Als Oiegensland hat der hochgeschätzte Redner „Die Pflicht der Freude" gewählt, mit naheliegendem Be- -ug auf den guten Zweck: Freude in die Herzen der Kinder zu säen. Auch Frl. Hedda Wardegg und Frl. Gertrud Kilz haben sich bereitwilligst in deren Dienst gestellt und werden vor und nach dem Vor trage je ein "Melodram zu Gehör bringen: „Schön Astrid" von M Graf Strachwitz, Musik von Karl Reinecke, und „Die Heinzelmännchen" von A. Kopisch Musik von Karl Löwe. Den Flügel hat die Hof- Pianojortefabrik Julius Blüthner freundlichst zur Venügung gestellt. Eintrittskarten zu 1, 2 und3^/L sind an den aus der Anzeige ersichtlichen Stellen zu haben. * "Akademischer Freibund. Mittwoch den 3. Mai, abends 8' - Uhr spricht der Reichstagsabgeordnete Herr Dr. Ltresemann im Saale des Rosental- kasinos (Rojentalgasse- über: „Die Aufgaben des nationalen Liberalismus in der Gegenwart". * Landesverband der Laalinhader im Königreich Sachsen. Der Verband hält am Donnerstag, den 4. Akai 1911, nachmittags ' ,4 Uhr im Schloßteller zu Leipzig eine Versammlung sämtlicher Saal inhaber >ür den Bezirk der Stadt Leipzig und der Amtshauptmannschajt Leipzig ab. "Auf der Tages ordnung stehen folgende Oiegenstände: Die Feuer sicherheit öffentlicher Versammlungsräume. Dre ge schloßenen Zeiten. Die neue Landestanzordnung und die Ausführungsbestimmungen der Verwaltungs behörden. Die den Saalwirten drohende Sonder besteuerung zu Zwecken der Wohlfahrtspflege. Die Verbote von Lustbarkeiten wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche. -st Der Kaufmännische Verband sür weibliche Angestellte, E. B., der seil dem Herbst v. I. in Dres den eine eigene Verwaltungsstelle für das König reich Sachsen besitzt, veranstaltet am Sonntag, den 7. Mai d. I.. in Chemnitz seinen zweiten sächsischen Bezirkstag. Aus der reichhal tigen Tagesordnung sind folgende zur Diskussion stehende Themata besonders hervorzuhebcn: Die Pensionsversicherung der Privatangestellten, die völlige Sonntagsruhe, Jugendabteilungen. — Hieran schließt sich abends eine öffentliche Versammlung im Hotel „Goldner Anker", Ecke Dresdner und Augustus burger Straße, in der die Leiterin der Bezirksver- waltungsstelle, Fräulein Martha Plewe, über das Thema „Ziele und Wege des Kaufmännischen Ver bandes für weibliche Angestellte" sprechen wird. * Paritätischer Arbeitsnachweis Leipzig. Im Monat April 1911 wurden in der männlichen Abteilung 4:r "Arbeitslose aus dem Vormonat über nommen und 1214 neu eingeschrieben. Diesen 1257 Arbeitsuchenden standen 1289 Aufträge gegenüber, darunter 11 von auswärts. Vermittelt wurden 1155 Personen, darunter 614 zur Aushilfe (Beschäftigungen bis zur Dauer von einer Woche). In der weib lichen Abteilung wurden 24 Arbeitslose aus dem Vormonat übernommen und 1700 neu eingeschrieben. Die Zahl der verlangten Personen belief sich auf ins gesamt 2174. Vermittelt wurden 1656 Personen, darunter 189 Dienstmädchen. * Folgen der Maifeier. Infolge des Beschlusses des Verbandes der Arbeitgeber in der Holzindustrie sind in Leipzig von etwa 1200 Holzarbeitern, die sich an der Maifeier beteiligten, 287 Arbeiter, die eigenmächtig die "Arbeit ruhen ließen, bis zum 5. Mai ausgesperrt worden. Das gleiche Schicksal ereilte die Glaser in einigen Betrieben. -8iii Kotor Kai! Teile mit, daß ich in 2' Monaten 3 Pakete Bioson verbraucht habe. Früher hatte ich oft Schwindel anfälle und häufig Kopfschmerzen, ja sogar über starke Gewichtsabnahme hatte ich zu klagen, da ich fast nichts essen konnte. Seitdem ich Bioson trinke, hat sich die Sache gedreht: ich bin infolge besten regelmäßige» Gebrauchs so sehr gekräftigt, daß ich über dergleichen Uebel nicht mehr zu klagen habe, este jetzt das Drei fache gegen früher und habe in dem Zeitraum von 2", Monaten 10' - Pfd. zugenommen. Sowohl mit dem Geschmack als auch in jeder anderen Hinsicht bin ich sehr zusricdengestellt und ich kann nur Jedem wünschen, daß er. gleich wie ich. mit „Bioson" sich Kräftigung und damit Abhilfe verschafft. "Nürnberg, 9. Aug. 10. Osk. Hans Sands, "Artist, Gostenhoser Schulgaste 22, II. Unterschrift beglaubigt: König!. Notariat Nürnberg VI. Bioson ist das beste und billigste "Rühr- und Kräftigungsmittel: erhältlich in Apotheken Drogerien usw., Paket (zirka o, Kilo) 3.—. ck,».^ LsilariSsiSSn KlliMMl«!, üsl! Heilens!«' mi . Iklaxoa-, Darm-, l.sdsv-, Uisvso-, LlLsoolvIclsn, . vollsnstslne, 7uoirsr»krLnIrbstt, Viebt, kbvu- - MLtismus, LrkvLnkunxknckev^tmuoxsorxs.ns. . bLcke- unck Iriokkursn, KLcker jecksi» ^rt, InkolL- I torlen, rn.nxo-8ebancklunx. :: ?llr» Uouskureo: „ Ik8i»mLl-IVL8Svrvsvsanck. kllnrixos Notel 111 uvmittsl- XV ottQULA Turttotsl: , —o. .— vlolv xuto Uotvls uvck r. u krivotponzloosn. 2 u IUll8triertv Lro8cküreli Aratis und tt'Lvko durcti die *0*1»
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